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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 21.02.1923
Umfang: 4
und, mÄtärischetn Politik Frank« reichs feindlich. Dieses Gefühl muß natürlich in demselben Maße wachsen, in dem die Absichten Frankreichs mit ieldem Tage klarer werden, und in dem es sich offenbart, daß man in Paris nicht Reparationen, sondern die dauernde Vernichtung Deutschlands 'anstrebt. Man hört schon murmeln, daß Frankreich der Erbfeind Englands sei, und ohne Zweifel wird- die ungeheure Stärke der französischen Unterseeslotte und der Aeroplan- Schmadronen von denkenden! Engländern mit Mißtrauen

beobachtet. Wenn Frankreich seine unsinnigen Pläne niW aufgibt, werden diese Anschauungen immer wachsenderen Ausdruck finden. Vis jetzt ist!das sentimentale Band! der gemeinsamen Erinnerung an die Schlachtfelder in No.rdfrankrelch noch stark genug, um den meiste« Engländern eine und tolerante Haltung a>nizuratcii. Wer es besteht eine deut liche Kluft zwischen den Interessen der beiden Nationen, dne sich immer mehr erweitern muh, solange Frankreich seine gegenwärtige Politik verfolgt. Die Ruhrbesctzung

der großen Politik ist die Besetzungsaktion von größerer Bedeutung, als man im allgemeinen annimmt. England kann nicht ruhig dabeistehen und zusehen, wie Frankreich die Uebermacht in Europa an sich reißt. Früher oder späten wird« es.eingreisen und Frankreich zur Vernunft Mrückrufen müssen. Mr. Bönar Law hat eine schwierige Aufgabe, und es zu früh, um darüber zu entsckieiden, ob , ^_sen. Dieser Erfolg ist «nsbtL her versagt geblieben. Dardieu siebt schon jetzt das traurige Ende der Waffenbrüderschaft

im Kriege. Aus allen diesen Pressestimmen, wie aus zahlreichen anderen geht hervor, daß man in Frankreich mit wachsender Sorge einer Inter vention entgegensieht oder sich wenigstens so stellt, als ob man sich fürchtete. Französische Kultur. Essen, 21. Februar. Der norwegische Nassenblologe Dr. John Alfred lMlsen lst auf seiner Reise nach Köln bei Vohwinkel von den Franzosen angehalten worden. Wäh rend. die Beamten mit dem Vater verhan delten, verprügelten mehrere franiö- fische Soldaten die Tochter

und das Ruhrabenteuer. Der Vollzugsausschuß des englischen Arbeiter- Verbandes hat unter Mitfertigung einiger dreißig der angesehensten Arbeiterabgeoridne» ten, sowie des Führers der Opposition eine Kundgebung gegen das Ruhrunternehmen er lassen: Das Manisest geht davon aus, daß nun fest- - daß das Ziel der französischen Politik die sung der Rheingrenze für Frankreich und seine Politik oder die von Mr. Lloyd! George für den Frieden Europas besser ist. Für den Augen blick ?>ann man nur wahrheitsgemäß konstatie ren

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 11.03.1921
Umfang: 8
einzu- sehsn beginnt. Das märe sehr erfreulich, wenn man keine Vor behalte machte. Bi an verlangt jedoch, daß Rumänien im Hin- hliek auf die Notlage Oesterreichs auf seine Ansprüche gegen dieses Land verzichte, mährend cs seinen finanziellen Verpflich tungen gegen Frankreich gemissenhast Nachkommen soll. Diese Habsucht liest; sich noch einigermaßen rechtfertigen, wenn man eine Herabsetzung^ unserer Schuld anerkennen würde, die dem Betrage linkerer Forderungen an Oesterreich enkspräche. Davon

benützt. Infolgedessen ist die Militärmacht der Schweiz allein kein hinreichender Schuß für politische Bedrängnisse, in die die helvetische Nepu- blik kommen kann. Die Stärkung des Rückgrates der Schweiz lag nielinehr in einem mächtigen Deutschland, dessen Wacht am Rhein zugleich eine Wacht an der Rhone und auf den Vagesen wurde. Ke»te nisten schwarze Franzosen in den Brückenköpfen am Rhein und Frankreich hält den Zeitpunkt für gekommen, um der Schmelz gegenüber wieder die Politik des ersten Napo leon

sich den politischen Plänen Frankreichs in Europa gefügig zeige. (bleich nach Beendigung der militärischen Kampfhandlun gen im Weltkrieg und vor Abschluß der Friedensverträge kün digte Frankreich der Echiveiz das Nentralitätsabkommen über Savoneil. Rasch folgte dieser Maßnahme eine Rote an die schwer welche ankündigte, daß Frankreich die Zollgrenze in de» Ec! e-en von Sanaven, Gex und Sarden an die Landeg- grenze, mit dicht vor die Tore von Genf, legen wolle, „um Herr im eigenen Hanse zu sein'. Damit war die Zonen

frage aufgcrchlt, die seit.dem Kriegsende die Schweiz immer wieder bcfdiüftigt und mit deren Regelung das wirtschaftliche Wohl und Wehe der ganzen Westschweiz schwer in Mltleiden- scharf gezogen wird. Die Verhandlungen in dieser Frage, die int Herbste vergangene» Jahres neuerdings ausgenommen worden waren, sind wiederum ohne Ergebnis geblieben, da die Sbweiz auf ihrem vertraglich gesicherten Rechtsstandpunkt, Frankreich aber in seiner Machtstellung verharrt. Run hat der schweizerisch; Bundesrat

neuerdings in einer Antwortnote be tont, daß die Schweiz aus dem ihr in den Jahren 1816—10 zu- erkanuten Siecht bestehen müsse, und hat die Möglichkeit einer Volksabstimmung in den beteiligten Gebieten in Erwägung gestellt. Es ist als sicher aiizunehiiirn, daß Frankreich diefeic Vorschlag ablehnen wird, denn die Zonensrage ist für Frank reich lediglich der Ansgangspunkt - für die „friedliche Durch dringung' der Schweiz. Dies zeigt sich deutlich schon darin, daß nun von der stets mehr für französische

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 6
Datum: 27.08.1923
Umfang: 6
Nr. 7v. Annoncen und Verwaltung: Bozen, Waltherplatz Nr. IS. Telephon Str. 18V. Ausgabe taglich 2 Uhr nachmittags. Einzelnummer LS Cent. Nr. 194 Montag, den 27. August 1923 31. Jahrg. Zahlen oöer wir bleiben! Eine Schwindelrede Pomcares. Frankreich und Amerika. Paris, 27. August. Ministerpräsident Poineare hat gestern wieder zwei politische Reden gehalten und zwar eine in Chaussey bei Enthüllung eines Kriegerdenkmals und eine in Gondreeourd anläßlich der Enthüllung eines Gedenksteines

für die dort ausgeschifften ersten amerikanischen Hilfstruppen im Weltkriege. In der ersten Rede gab Poincare seinem Mißtrauen gegenüber einem nicht amtlichen internationalen Organ zur Abschätzung der deutschen Zahlungs fähigkeit Ausdruck und erklärte, daß Frank- reiclp Standpunkt in der Zahlungsfrage schon lauge genug bekannt sei und nicht geändert werden könne. Ebenso wie Frankreich nach 1871 guten Willen und Glauben gezeigt habe, müsse es heute auch Deutschland tun, sonst müßte Frankreich die Drohung durchführen

, die im genannten Jahre die Deutschen aussprächen: „Zahlen oder wir bleiben!' In der zweiten Rede, in Gondreeourt, er klärte der französische Ministerpräsident, daß die Zurückhaltung der Vereinigten Staa te n europäischen Fragen gegenüber nicht als Mißtrauen oder Abneigung gegen Frankreich ausgelegt werden dürfe, «denn das amerikani sche Volk sei in der großen Mehrheit der An sicht, daß Frankreich nur sein gutes Recht aus nütze, wenn es einen widerspenstigen Schuldner zum zahlen zwingen wolle. Zum Schlüsse

bedauerte «er noch, daß es leider nach dem Kriege nicht zu einem Bündnisse zwischen Frankreich und den Vereinigten Staaten ge kommen sei. Die erste Rede Poineares und die Heranzie hung der deutschen Zahlungsforderung nach dem 1870er Krieg ist ein großer Schwindel. Damals handelte es sich im Verhältnis zu dem, 'was heute von Deutschland erpreßt wird, um eine ganz bestimmte und verhältnismäßig geringfü gige Summe, welche Frankreich bei gutem Wil len leicht abzahlen konnte und tatsächlich in kürzester

Frist ohne an seiner Wirtschast Scha den zu nehmen, abgezahlt hat. Weiter hat Deutschland während der Besetzungszeit in kei ner Weise die französische Wirtschaft behindert, während Frankreich systematisch, die deutsche Wirtschaft lahmlegte, um eben angesichts der Unmöglichkeit der Zahlung seine weitern, auf das Bleiben hinausgehenden Ziele verfolgen und verwirklichen zu können. Das ist ein großer Unterschied. Die letzte englische Note bat gezeigt, daß man in England sich dieses Unterschiedes be wußt

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 24.03.1923
Umfang: 8
sich der Öffentlichkeit in Erinnerung zu bringen. Wenn die 'Chicago Tribüne', die größte republikanische Zei- wnci des Westens, der Leitung der Legion klipp und klar zu verstehen gibt, daß sie mit ihren Versuchen, tuer Sympathien für Frankreich zu erwecken, kein Glück haben werde, daß die amerikanischen Teilneh mer des Weltkrieges in ihrer Gesamtheit niemals »ieder für Frankreich kämpfen würden, daß im Ge genteil sehr viele der ehemaligen Soldaten heute wimer mehr zu der Ueberzeugung kämen, sie hät ten im Kriege

auf der f a l s ch e n S e ite gekämpft, und daß, wer in Zukunft noch Kriegsdienste für Frankreich tun wolle, sich werde entschließen müssen, in die Fremdenlegion einzutreten, dann läßt dat' in vollem Umfange den Umschlag der Stimmung erkennen, der sich hier seit dem Einmarsch der Fran zosen ins Nuhrgebiet vollzog. Unter den großen landessprachigen Tageszeitun gen gibt es nur noch sehr wenige, die den neuesten Vewaltstreich Poincares zu verteidigen suchen, in ihrer Gesamtheit mißbilligt auch die landessprachige Presse

endlich, daß Amerika die großen Opfer an Gut und Blut, die es gebracht hat, um den Sieg des de mokratischen GÄankens in der Welt vollständig zu «lachen, wie Präsident Wilson zu sagen Pflegte, vergebens gebracht hat, wenn Frankreich gestattet wird, Europa zu drangsalieren und zu tyrannisie ren; daß der französische Militarismus eine größere Gesahr für den Frieden der Welt bedeutet, als der deutsche Militarismus auch in seiner fratzenhaften Aufmachung durch die alliierte Lügenpropaganda je mals

gewesen ist; daß man sich von Frankreich, seinen Bestrebungen und seinen Zielen ein ganz falsches Bild gemacht hat, und man beginnt zu ahnen, datz es für die Welt besser gewesen wäre, wenn man diese händelsüchtige Nation ihrem Schicksal überlassen hätte. Man kann es ohne Bedenken als ein Ereignis ansprechen, daß an derselben Stelle, wo vor fünf Jahren um diese Zeit scharse Reden gegen Deutsch land gehalten wurden, wo jede Lüge über die Kriegs- ,V>e!e Teutschlands und jede Verleumdung des deut schen Volkes und des deutschen Heeres

, die von Lon don in die Welt hinausgeschickt wurde, ihr Echo fand, in der Tenatskammer heute ebenso scharfe Reden ge- 9M Frankreich und seine imperialistische Poli- nk, seuien unersättlichen Haß und seinen wahn- ^iügen Rachedurst gehalten werden. Und die Tat sache, daß die Tagespresse der Verbreitung dieser Re ben den weitesten Raum widmet, läßt erkennen, datz Ue über die im Lande herrschende Stimmung Wohl unterrichtet ist, und weiß, daß sie ihr Rechnung tra fen muh, wenn sie zu ihren Lesern

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 27.06.1934
Umfang: 4
, was! aber Bewunderung verdient, ist die fortschrittliche Technik in der Führung der Kolonien die Liebe, mit der der Duce den Gang der Kolonien versolgt, und das Interesse, das ihnen das Regime zuwendet. Frankreich und die Auslandsreise Barthou s Paris, 26. Juni. Die französisch-jugoslawischen osfiziellen Veran staltungen in Belgrad anläßlich des Besuches Barthous haben in der sranzösischen Presse die Polemiken, die 'durch die Reden in Bukarest an gesacht worden sind, neuerdings belebt. Die halbamtlichen Blätter

und die bedeutendsten Jnsormationsorgane verherrlichen die Reise des AußenministUs und sehen darin eine natürliche Fortsetzung der Politik, die Frankreich in den letz ten sünszehn Jahren sührt. Sie behaupten, daß das Bündnis zwischen Frankreich und der Kleinen Entente aus dem Willen, den Status quo in Europa beizubehalten, ruht und die Mutterzelle der sranzösischen Außenpolitik bildet. Für einst weilen wird jede in den Bereich der Möglichkeit gezogene Bàstàndiguiig mit den anderen Mächten den Erfordernissen

dieser Voraussetzung unterge ordnet. Die gleichen Blätter fügen hinzu, daß in Gens keine Einigung hinsichtlich der Sicherheit erzielt worden ist. Deshalb ist Frankreich gezwun gen, sich mit den eigenen Mitteln die „Garantien' sür seine Unverletzlichkeit zu schassen. Die. Regie rung von Paris treibt eine ossene Friedenspolitik» Mlt aber die Notwendigkeit, seine Beziehungen mit den Verbündeten Mitteleuropas und des Bal kans enger zu gestalten, um sich im Fallender Notwendigkeit ihre Hilse zu sichern

. Die Regierungspresse erklärt, daß die Reise des Außenministers Barthou der Welt eine seierliche Mahnung gegen die Gefahr des Revisionismus sein solle, damit sie verstehe, daß Frankreich und sein Verbündeter, die Kleine.Entente, einen festen Block bilden, der sich mit der ganzen Schwerkrast seiner Macht einsetzen wird, um die Verträge zu verteidigen. , Andere.Blätter äußern, jedoch die Befürchtung, daß die Veranstaltungen anläßlich der Auslands reise Barthous aus die allgemeine europäische Situation

ihre Rückwirkung haben wird, wenn sicl- Frankreich mehr als es notwendig ist, der Kleinen Entente gegenüber verpflichtet, wodurch Frankreich in eine Politik gezogen wird, die den wahren nationalen Interessen zuwiderläuft. Gustav Herve äußert seine Zweisèl über ^ die Opportunität einer Politik, die starr am Status'quo festhalte Nach seiner Ansicht ' könnte- Frankreich 'seine Sicherheit erfolgreicher erlangen, wenn es' sich >on der Tyrannei der unnatürlichen Bündnisse losmachen und in der Zusammenarbeit

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 21.04.1859
Umfang: 6
gegen die „Oester- reicher,' die „Uebersättigten,' die „Emigranten'; diese Herren sind langweilig, und man thäte gut. ihren Kar- nevalShörnern, die sie sür KriegStrompeten halten, einen Dämpfer aufzusetzen. ES würde eine vortreffliche politische Maßregel sein, ihnen zu sagen, daß sie den Mund halten, die Leute nicht beschimpfen und Frankreich keine revolutionäre Physiognomie geben sollen, die ihm nicht paßt. Wer wird sich in Europa von dem „Con- stitutionnel,' von der „Patrie,' vom „Siücle' bange machen lassen

? Herr Havin (Eigenthümer deS „Siecle') selbst bringt keinen Schrecken in die feindlichen Reihen, und in Frankreich wird sich Niemand von seinem erha benen Gerede hinreißen lassen; aber man ärgert sich über dieses schimpfende und kleinliche Getöse, über dieses wü thende Gekläffe gegen den schweigenden Patriotismus, welcher, zum Kämpfen bereit, doch einen Krieg ver meiden möchte, dcssen Zweck und Grund er nicht absieht. Allerdings haben wir Herrn v. Cavour und den Ge neral Garibaldi auf unserer Seite

werden kann. Aber nehmen wir an, daß die Nationen diesem Zweikampse zwischen Frankreich und Oesterreich ruhig zuschauen, daß die Neutralen neutral bleiben, dann haben wir noch mit unserem Verbündeten abzurechnen. Wir sprechen nicht mehr von Herrn v. Cavour. Er spielte seine Rolle, empfing seinen Lohn und wird verschwinden. Mit 3—Menschen und 5VMillioncn, welche er seinem Lande zum Nutzen Frankreichs und Eng lands abnahm, bezahlte er den Ruhm, im Rathe der Großmächte sitzen und dort einige Reden halten zu dür fen

. ES hieß einen Augenblick: Cavour hier, Cavour dort; waS wird Cavour thun? Und Alles ging, wie Herr v. Cavour eS wünschte, und Frankreich und Oester reich sollten ein Blutbad nehmen in der Cavour'schen Badewanne I Aber jetzt kann Herr v. Cavour sich vor bereiten, seine Memoiren zu schreiben; nicht lange mehr wird Piemont Cavour heißen; eS steht in Waffen, es ist im Krieg, schon heißt eS Garibaldi. Die bewaffnete, sanktionirte italienische Revolution ist die Verbündete Frankreichs, und die italienische

Revolution besitzt, waS sie nie besaß: eine Armee von 2V—3VMV Mann. Wenn aber Oesterreich einmal besiegt ist, so wird diese Armee, zusammengesetzt und befehligt, wie sie ist, wollen, waS keine gesetzliche Regierung in Frankreich, keine ehren hafte Politik wollen kann. Man überlege eS wohl: Ge wissen, Ehre, Interesse, die Gewalt der Umstände wer den die Regierung Frankreichs zwingen, in Italien daS hauptsächlichste, um nicht zu sagen daS alleinige, Hin- derniß gegen die Pläne der italienischen Revolution

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 13.04.1923
Umfang: 8
einer internationa len Konferenz von Wirtschastssamver stand igen zur Regelung zu überlassen. Paris, 13. April. Der Berliner Korrespon- ' dent des „Journal' berichtet seinem Blatte, daß die deutsche Regierung einen neuen Repara tionsplan ausgearbeitet hat und ihn in den nächsten Tagen vorlegen wird. Danach würde Deutschland' an Frankreich als endgültige Kriegsentschädigung 26 Milliarden Gold mark bezahlen. Ebenso würde für Belgien . eine angemessene Summe geboten werden. Das Geld soll durch eine innere

und äußere Anleihe aufgebracht werden. Die erste Rate würde in schon sehr kurzer Zeit erlegt werden und nach Erlegung dieser ersten Rate soll Frankreich so fort das Ruhrgebiet räumen. Indessen Fortsetzung des passiven Widerstandes. Berlin, 13. April. Der Reichskanzler und der Reichsarbeitsminister empfingen gestern eine Vertretung sämtlicher Gewerkschaften des Ruhr gebietes, die erklärten, daß die Ruhr-Arbeiter schaft im passiven Widerstande geschlossen aus harren werde. Die Regierung werde ersucht

bei Frankreich zu belassen. Nachdem Frankreich 1870/71 Elsaß-Lothringen doch verloren hatte, strebte es die Revanche gegen Deutschland an, was, da auch Rußland eifersüchtig auf Deutschlands Er folge war, schließlich zu einer Koalition beider Mächte führte, gegen die sich Bismarck durch den Dreibund zu sichern suchte. Seine Politik von 1871 r ar ausgesprochene Friedenspolitik. Sein Versuch, Frankreich durch reichen Kolonialerwerb von der Revancheidee abzuhalten, scheiterte. Aber der Zwei bund wäre nie

wie Asquith und Grey gewesen, das europäische Gleichgewicht durch den Beitritt zur Entente auf das schwerste gefährdet zu haben. Da mit gewannen in Rußland wie in Frankreich die zum Kriege drängenden Elemente die Oberhand. Die inzwischen veröffentlichten Dokumente beweisen klar, daß der Weltkrieg von Rußland wie von Frankreich, aber letzten Endes auch von den ge nannten englischen Ministern systematisch vorberei tet worden ist. Auch vom englischen Standpunkt war es der größte Fehler, diesen Krieg

und Wehrlosmachung Deutschlands zuließ. Die englische Politik verdankt ihre Erfolge seit Wilhelm dem Oranier dem System des euro päischen Gleichgewichts, in dem England das Züng lein an der Wage bildet. Das militärisch-imperiali stische, bis an die Zähne gerüstete Frankreich ist für den Frieden wie für Englands Weltstellunz. eine ungleich schwerere Gefahr, als es das Deutsch land Wilhelms H. je gewesen ist. Eine um so grö ßere Gefahr, als Frankreich entsprechend seiner vielhundertjährigen Uebung die Türkei

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Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 23.06.1932
Umfang: 16
Art geschehen ist. So wurde eine freund liche Atmosphäre geschaffen, eine „Annäherung der Willenskräfte', wie Herriot sagte. Am Freitag veröffentlichten dann die fünf ein ladenden Glaubigermächte Belgien, England, Frankreich, Italien und Japan die gemeinsame Erklärung, sic hätten sich lda am 1. Juli das Hoover-Moratorium abläuft) darauf geeinigt, daß die Zahlung der Reparationen und der Kriegsschulden während der Dauer der. Kon ferenz unterbleiben soll. Amerika wird hiedurch nicht berührt

seine Zustimmung zur britischen These bekundet habe. Frankreich will kein Risiko Frankreichs Mißtrauen gegen die Vereinigten Staaten ist, seit diese Wilsons Versprechen eines Garanticpaktes nicht eingelöst haben, eingewur zelt, und die Ueberzcugung, bei einer Politik der Risiken — die dem französischen Naturell ohnehin nicht liegt — schließlich die Zeche bezahlen zu müssen, würde noch-vertieft durch Aeußerungen maßgebender , amerikanischer Politiker, die noch in jüngster Zeit eine Verbindung der Repara

tionsfrage mit dem internationalen politischen Schuldenproblem verwarfen. Besonderen Ein druck hat in Frankreich eine Einklärung des amerikanischen Außenministers .Stimfon vom 9. Juni gemacht; dieser teilte mit, daß die amerikanische Regierung „kein von fremden Mächten befürwortetes Programm, das die voll ständige Annullierung der Kriegsschulden und Reparationen vorsehe, annehmen werde'. 'Die Vereinigten Staaten seien nach wie vor der An sicht, daß eine Annullierung oder Herabsetzung der Reparationen

ein rein europäisches Problem darstelle, und daß ein Beschluß in dieser Hinsicht keineswegs eine ähnliche Entscheidung der Ver einigten Staaten rechtfertigen könnte. Es ist möglich,, und offenbar glauvMes dis britischen Regierungskreife, daß diese Erklärung nicht das letzte Wort Amerikas darstesst und nicht viel mehr bedeutet als einen innenpolitischen Zug in der Prästdentschaftskampagne. Das. wird sich zeigen müssen; aber bis es sich gezeigt hat, will Frankreich kein Risiko übernehmen

. ‘ Unter diesen- Umstände/ kann ''kein Zweifel darüber bestehen» daß Frankreich in/eine Strei chung der Reparationen nur unter dem ganz ein-. deuftgen Vorbehalt einwilligen würde, baß auch die Vereinigten Staaten auf ihre politischen Guthaben verzichten.—Darum-berief -sich Herriot bei der allgemeinen Aussprache nachdrücklich auf den Satz in den Schlußfolgerungen des Basler beratenden Sonderausschusses: „Man muß sich klar machen, daß die Befreiung eines Schuldncr- landes von einer Schuldenlast^ die es nicht tragen

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 09.01.1935
Umfang: 6
-XIZI 10. Ms Vereinbarungen zwischen Stalle« und Frankreich >! Roma, 8. Jänner. Der Regierungschef und der französische Außen minister haben gestern einen Bertrag zwischen Italien und Frankreich zur Regelung ihrer Inter essen in Afrika unterzeichnet: ferner einige Verbal noten über die Probleme, die beide Regierungen interessieren. Weiters haben sie Ihre Uebereinstim- mung über bestimmte Fragen festgestellt. Libyen und Eritrea Der gestern zwischen Italien und Frankreich unterzeichnete Vertrag

wird durch eine Linie zwi schen Der Eloua an der Küste des Roten Meeres und dem Bache Weima berichtigt. Diese Berichti gung gibt Italien ein Küstenstück gegenüber der Meerenge von Bab el Mandeb. Frankreich anerkennt weiters die Souveränität Italiens über die Insel von Doumerrah. Die für die Festsetzung der beiden Grenzen vor gesehenen Kommissionen werden die Abkommen über die Grenze und die gute Nachbarschaft aus arbeiten. , Konventionen über Tunis Das Sonderprotokoll über die Tunis-Fragen setzt fest, daß die Tunis

werden, wodurch er definitiv aus die Nachbar- und Nachfolgestaaten außer Oesterreich und Frankreich ausgedehnt wird. Weiters vereinbaren die italienische und franzö sische Regierung schon jetzt, daß im Falle diese Un abhängigkeit und diese Unversehrtheit bedroht wür den, die beiden Regierungen Frankreichs und Italiens sich untereinander und mit Oesterreich be züglich der zu ergreifenden Maßnahmen befragen. Diese Befragung sollte dann von Italien und Frankreich auch auf die anderen Staaten ausge dehnt

da für, daß das französisch-italienische Abko,innen ge gen keinerlei Macht oder Mächtegruppe gerichtet sei, sondern wirklich ein Instrument des Friedens und der Ordmrng sei. Der „Jntransigeant' stellt fest, daß der Weg von Paris nach Berlin heute über Roma führe. Frankreich und Italien hätten die Grund lage für eine breite Friedens-Entente gelegt und alle Staaten, auch Deutschland dazu eingeladen. Hitler habe jetzt Gelegenheit, den Beweis seiner Aufrichtigkeit zu geben. „Petit Parisien' spricht seine Befriedi gung

einen mit „Die Pfeiler des Friedens' betitelten Artikel. Darin heißt es, daß der Welt nichts Besseres be schieden werden konnte, als eine wirkliche und dauerhafte Verständigung zwischen Italien und Frankreich, die sich' aus eine befriedigende Rege lung aller Fragen stütze, und mit dem Mussolini und Laval sich die Dankbarkeit der ganzen Welt verdient haben. Ein Großteil der zu lösenden Frage» — heißr es weiter — betrifft ausschließlich die beiden latei nischen Mächte. Er rührte von der Unvotlkoiunien- heit

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 21.01.1938
Umfang: 6
', auch die bei der Versamm lung des Obersten Sowjets in Moskau gegen Frankreich gerichteten Ausfälle er wähnt wurden. „Journal des Debats' bemerkt seinerseits zu den sowjetischen Anschuldigungen gegen Frankreich, Mos kau lege den unglückseligen französisch sowjetischen Pakt so aus, als ob, Frank reich dei' bolschewistischen Pvllt!!, ganz und gar zu Diensten sein müsse. Nach einem Hinweis auf die Einmischung Moskaus in die letzte französische Krise schließt das Blatt mit der Bemerkung, man setze voraus, daß Frankreich

nach all dem Gold, das für die kommunistische Tätigkeit, für die französische Kammer und für die von Moskau geschaffene Volksfront in Frankreich ausgegeben wurde, sich vom bolschewistischen Joche nicht mehr losmachen könne. Das „Berliner Tageblatt' bringt die gestrigen Auslassungen Molotows gegen Frankreich: es sei sehr bezeichnend, daß nicht Litwinow, sondern Mylotow dazu ausersehen wurde, den Franzosen die eigentliche Stalinsche Auffassung von den französisch-russischen Beziehungen beizu bringen

. Diese Auffassung Habe jedenfalls den Vorzug absoluter Klarheit. Molotow behandelt Frankreich wie einen Vasallen staat, dem gegenüber jede Rücksicht über flüssig ist. Von den diplomatischen und politischen. Kreisen der Türkei werden die Ereig nisse in Frankreich aufmerksam oerfolgt. Im allgemeinen hat man den Eindruck des Zerfalls alles dessen, was einst die französische Macht ausmachte und man bemerkt, daß ein von so schweren inneren Zerwürfnissen zerrüttetes Land schwer lich noch einen internationalen Einfluß

ausüben könne. Die Bildung der Regierung Chautemps ohne eigene Mehrheit wird in der Tür kei unter dem Gesichtspunkt betrachtet, daß bei der Unsicherheit der Zentralmacht den Kolonialbeamten des Sandschak un kontrollierte Handlungsfreiheit belassen sein wird. Diese Besorgnis drückt auch „Tempo' aus, der sich sehr skeptisch hin sichtlich künftiger guter Beziehungen zwi schen Frankreich und der Türkei zeigt. „Comhuriyet' schildert die durch die so genannte soziale Gesetzgebung verursachte Rückständigkeit

Umstand für die Außenpoli tik Rumäniens und bezeichnend für seine jetzige nationale Entwicklung. Er läßt sich ohne Zweifel als eine Folge der neuen Regierungsbildung und der neuen Ziel richtung in der rumänischen Außenpolitik ansprechen. Seit längerer Zeit stand zwi schen Bukarest und Moskau die Frage ei nes rumänisch-russischen Paktes mit mehr oder minder geheimnisvollen und riskan ten Funktionen offen: Vorlage hiefür hätten die mit Frankreich und der Tsche choslowake! abgeschlossenen Pakte sein sol

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 6
Datum: 08.01.1944
Umfang: 6
Punkt stürmen sollen und dann neue Befehle abzuwarten haben. Der ver wundet wird, bleibt liegen. Geholfen wird ihm picht. Mag er auf dem Schlachtfeld krepieren oder sich selbst Sat schaffen. Das sind die sorchetffchen Strafbatail lone. Jeder «eitere Kommentar ist hier überflüssig. Ml! Frankreich dis Stunde nutzen? Illusorische Hoffnungen eines Zwischenstadiums Die Sicherung der Ligurischen Küste An der gesamten Ngurischcn Küste von Toulon bis La Spezia wird von der deutschen Wehrmacht rastlos

für die Ver teidigung gearbeitet. Seit den Sommer monaten hat sich der Kriea-M>auplatz vom zentralen und westlichen Mittelmeer nach Norden in den Bereich des Li'urtz> scheu Meeres verlagert. Der Küstenstres- sen dieses Meeres bildet nun seit den Er eignissen In Frankreich und Italien des westlich« Seeoorfekd der deutschen Süd- front, wenn sich auch zur Zeit noch die Kämpfe in Siiditallen abspielen. Seit dem sich der Feind im Seeraum von Sardinien und Korsika festgesetzt hat, ist es die größte Aufgabe

vor allem deutsches Leben und deutsche Arbeit. lieber den europäischen Ufern des Liguriichen Meeres insgesamt liegt aber die Ruhe vor dem Sturm. von Kriegsberich ter p. <L EkNghofer. PK. 3n Frankreich. Jänner. — Am frühen Morgen schon radeln die Fell» Aufkäufer alle Straßen ab und schreien ihr schrilles: „Peau de Lapin, peaui' Borne, auf den Haltestangen, haben sie oft große Mengen blutiger Hasen- und Kaninchenfelle. Cs muß ein einträgliches Geschäft sein. Kaum ist der Ruf nach den Kaninchen fellen verhallt

ihnen nach, den schonen Zeiten, die man an guten, besten und billigen Lebensmitteln nur die Qual der Wahl satte. Aber auch heutzutaae weiß man n Frankreich die Einschränkungen qe- chickt zu umgeben.» Deziebungen hat eder, und man braucht nur die über- üllken Züge anzusehen, um zu wiffen. daß man sich auf das Hamstern bestens versteht, sin den Gängen zwischen Kör ben und Koffern erzählt man sich die neuesten Heldentaten auf dem Kampf feld der Lebenemittelsaqd und weist mit Stolz auf die ordentlichen Lasten

hin. die man wieder mal heimbringt. Wer sich in Frankreich nicht irgendwie am Schwarz markt beteiligt,' wird geradem über die Sckmlter angesehen und als Mensch be trachtet und gewertet, der es nicht 'er steht. den Tag zu nutzen. Und dieser Tag ist immer der gegenwärtige. Man feiert di« Feste, wie sie fallen. Es gibt keine Kohlen für elektrischen Strom, heißt es. jedermann muffe jva- ren» aber die Schaubudenbefftzer lassen ihre elektrischen Motoren und Wagen bis tief in die Rocht hinein bei abge- dunkeltem Betrieb

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 13.08.1902
Umfang: 8
mit PostVersendung im Inland vierteljährlich IL 2.30, halbjährlich X 4.50, ganzjährlich 1t S.—. ' > IL 1.70, halbjährlich X 3.30, ganzjährlich k 6.60; einzelne Nummer 12 K. Z 64. Mittwoch, lo Augusts ^62. XII. Jahrgang. Iie nächste Wummer dieses Wattes erscheint des Hohen Ieiertages wegen Donnerstag abends. „Wetterleuchte!»'. Der Wetterwinkel Europas ist und bleibt Frankreich. Ein Grund hiefür tnag. wohl sein, daß Paris, die Weltstadt, wie kaum anderswo, schon durch ihre natürliche Lage das geschaffene Zentrum

des Reiches ist. Paris ist Frankreich! Heraus und herauf dutch die Geschichte ist die Politik der Pariser die Politik der Franzosen gewesen, was Paris tut, das tut auch ganz Frankreich. Es genügt, aus die französische Revolution zu verweisen. Die Glaubens- und Sittenlosigkeit, . die umstürzlerischen Ideen der Hauptstadt brüteten die Revolution, mordeten den König, setzten den Herrgott ab, stellten die Guillo tine und die jakobinische Schreckensherrschaft auf. Die leichtlebigen Pariser öffneten Herz

gegen diese los. Die französische Loge und ihre Regierung will die Schule vollkommen entchristlichen und den religiösen Einfluß in derselben vollständig ausschließen. Die Schulen in Frankreich sollen nicht mehr Erziehungs anstalten in religiös-sittlicher Beziehung sein, sie sollen Vorschulen, werden ^ sür den glaubenslosen Liberalismus, Sozialismus und für das Frei- waurertum. Man muß gestehen, die kulturkämpfer- lschen Gegner der katholischen. Kirche haben ihre Pläne fein gesponnen. Denn die Eindrücke

, die das Kind von der Schule wegnimmt, bleiben maßgebend >ür das ganze Leben, und wenn das Kind schon aus den Schulbänken Glauben und Sitten bagatel- üsieren lernt, ja was soll denn dann aus dem Kinde anders werden, > als ein unzufriedener, glaubensloser Sozi, dem im Himmel und auf Erden nichts mehr heilig ist? Weil nun die gegenwärtigen französischen Machthaber gerade das wollen und anstreben, hat man in Frankreich, einen unerhörten Feldzug gegen die katholischen Schulen in Szene gesetzt. Eine^ große

Anzahl der dortigen Schulen befindet sich in geistlichen Händen, männlichen und schlichen Standes. Die betreffenden geistlichen Lehrer und Lehrerinnen müssen aber in ganz gleicher ^else wie ihre weltlichen Kollegen,, den gesetzlichen Bestimmungen nachkommen. Dafür bleibt aber.durch vlefes Lehrerpersonal dem Staate eine große Aus gabe erspart, indem dasselbe entweder unentgeltlich von gegen wesentlich geringere Vergütung den .chulunterricht besorgt. Die Ordenskongregationen Frankreich bringen große

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 29.03.1923
Umfang: 8
Ausnahme der Meveraufbaupolitil zu- Miüen würden. Das klingt theoretisch ganz schön. Aber woraus läuft es in der Praxis hinaus? Das wird natürlich in diesen halb- imd vierrelossiziellen „Vorschlägen' nicht ge sagt. Tarsächlich aber könnte es sich nur darum handeln. Frankreich von seinem zielbewußten Wege, die politische und wirt schaftliche Vorherrschaft in Europa zu errin- zm, abzubringen. Paris aber verfügt heute Ü!ir die größte Landmacht der Welt, hat eil»: Luftflotte, die viermal stärker

als die eng lische ist und hütete sich bisher, das Washing toner Seerüstungsabkommen zu ratifizieren, des seine Kriegsschisssbauten in geipissem Eiime eingeschränkt hätte. Als einziges Druckmittel am Frankreich bleiben die inter alliierten Schulden, besser die Schulden Frank reichs an Amerika und England. Gewiß sind dieje ein ganz gutes politisches Pressionsmittel. Lb es ausreicht, um ein Land zu einem völli gen Verzicht auf seine weitgesteckten politischen Ziele, ja zu einer direkten Abkehr

für eine Ak tion komimne. England habe sich die Freund schaft der Alliierten bewahrt und werde auch von Deutschland als ehrlicher Unterhändler angenommen werden. Vorläufig könne dle englische Regierung von ihrem bisherigen Wege nicht abgehen. Der Widerstand Englands und Italiens gegen Frankreich. „Daily Telegraf' meint dazu, daß die eng- lisch-ftanz. Beziehungen nun wohl wieder aus einem loten Punkt angelangt ftien. Hin gegen liege eine leichte Lösuagsmöglichkeit in den Besprechungen in Rom und Mcüland

vor. wo wichtige italienisch-englische Interessen im Spiele stehen. Die französische Rheinpolitik müsse auf den geschlossenen Widerstand Eng lands und Italiens stoben. Jer deutsche Widerstand bleibt. Verlin. 29. März. Reichswirlschafismlnister Becker erklärte einem Mitarbeiter des »Daily Telegr.'. daß Deutschland seine sehige Politik so lange fortsehen werde, bis Frankreich mit seinen Diktatgelüsten aufhöre. Der passive l Widerstand der Deutschen sei leichter weiter zuführen. Äs allgemein angenommen wird, well

die Ausfälle ganz durch dle Einstellung der Iahlungen an Frankreich aufgehoben werden und daher in der Wirtschast wenig oder gar keine Aenderung eintritt. Die Frauen gegen die Ruhrbesetzung. Dortmund, 29. März. Im ganzen besetzten Gebiete fanden große Frauen-Kundgebungen statt, in denen ein Ausruf an alle Frauen der Welt beschlossen wurde, in dem diese aufge fordert werden, gegen die französisch-belgische Invasion zu protestieren. Verhaftet. ^ Essen. 29. März. Der stellvertretende Vor- > sitzende

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Dolomiten
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Seite 2 von 12
Datum: 14.09.1932
Umfang: 12
ihrer Lage ermöglicht. Wenn Deutschland die Absicht hat. gemeinsam mit Frankreich wie mit anderen «Staaten an diesem Werke zu arbeiten, über die ses Werk zu verhandeln und Besprechungen dar über zu führen, so ist nichts berechtigter, nichts wünschenswerter als das. Diese Arbeiten, an denen Frankreich in auf richtig liberalem Sinne teilzunehme» gedenkt, würden es ermöglichen, festzulegen» welches die Rechtsstellung Deutschlands innerhalb einer allgemeinen, unter dem Schutze der Schieds gerichtsbarkeit

und der Kontrolle stehenden Friedensordnung fein soll. Frankreich verwirft den deutschen Rechtsftand- punkt. An dieser Stelle weist die Note auf die Unter schiede hin. die zwischen der deutschen und der I französischen Rechtsausfassung bestehen. Es heißt da: In rechtlicher Beziehung hält die deutsche Regierung das Problem für gelöst. Deutschland erkläre, die Abrüstungskonferenz müsse ipso jure an die Stelle des Versailler Vertrages treten und es dürften keine „Sonderbestimmungen' für Deutschland vorgesehen

werden. Hierzu erklärt die Note: Vom Rechtsstandpunkt aus kan» die franzö sische Regierung dieser These nicht beipflichten, denn weder im TeU 3 des Vertrages (von Ver sailles) noch in der Bölkerbundsfatzung findet sich irgend eine Vorschrift, wonach eine allge meine Beschränkung der Rüstungen die Nichtig keit der im Vertrage enthaltenen Bestimmungen dauernden Charakters zur Folge hätte. Mit diesem rechtlichen Vorbehalt erklärt sich Frankreich bereit, seinerseits an der Prüfung dieses Problems

auf dem gleichen Fuße wie alle anderen Beteiligten und mit dem Wunsch mit zuarbeiten. daß in den künftigen Texten die Fortschritte berücksichtigt werden, die durch die Arbeiten der Abrüstungskonferenz selbst erzielt sein werde». Die französische Sicherheitsthese. In der Note heißt cs dann weiter: Man hat Frankreich einen Vorwurf aus der Art gemacht, wie es den Sicherheitsaedanken und das Wort Sicherheit verwendet. Es kann nur immer wieder daran erinnern, daß das derselbe Ausdruck

ist, dessen sich die Völkerbundssatzung bedient. Es handelt sich um dieselbe Notwendig keit. auf die die deutsche Regierung sich mit Recht beruft, wenn sie schreibt. Deutschland habe ein Recht auf „seine nationale Sicherheit'. In Erklärungen der jüngsten Zeit, denen wegen der amtlichen Eigenschaft ihrer Urheber Bedeutung beizumessen war. wurde gesagt. Frankreich wolle durch die Vertretung dieser Sicherheitsthese einen verschleierten Imperialismus verdecken. Nichts ist falscher als das. Frankreich nimmt für sich keinerlei Vorrechte

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 06.10.1932
Umfang: 8
Seite 2 's' 7- «AlpenzeUung' ..LDonnerstag, den 6. Oktober 1932 ' formidabl« technische sranzösisische Rüstung ersehen Biilitärhegeniöni« Frankreichs, in der Art, wie 5. Oktober I9ZZ. Der „Tcmps' greift das „Giornale d'Italia' ? wegen des Aufsatzes feines Direktors Gayda „Waffen l iind Redi.'»' an und behauptet u. a., dag der Vor- 'wurs, den Ga>)dc> Frankreich macht wegen seiner Methode, grosze Summen, die lediglich für die mili tärischen Rüstungen bestimmt sind — in den Staats- bilanze

» zu verstecken, auch Italien gemacht werden '.könnte, und das; im übrigen Italien ein absolutes Schweigen über die Rüstungen in Deutschland ein hielte. Gayda bringt nun in einein Aufsatz „Vom Reden und Tun' einen starken Gegenangriff, c? verlang! von Frankreich, das; es die Tatsachen und die Zahlen der angebliche» italienischen Geheim- rüskung sofort aussprechen sötte. D>e Zahlen der Ausgaben Frankreichs für seine Rüstungen sind schon oft klar genannt und noch nie dcineniieil worden. Bezüglich Deutschlands

nud seiner Geheimrüstimg wissen wir nichts, sagt Gayda. Wenn Frankreich mit seinem äußerst aktiven Spionagedienst mehr weiß, soll es uns es wissen lassen. Unser gesunder Menschenverstand sagt uns, das, es in jedem Fall unmöglich für Deutschland sein würde, Taufende von Kanonen nnd Tanks oder irgend welche Krieg?' mittel, die an Menge denen Frankreichs irgendwie entsprechen, zn verstecken. ^ayda stellt' dann folgende interessante Zahlen «lkf: Frankreichs angebliche Herabsetzung seiner ak tiven

Armee belauft sich auf ganze 100.000 Alann. tSIZ, wo die dreijährige Dienstzeit noch bestand, betrug die französische Armee 674,000 üntcroffiziere oder vervielfältigen kann. Es würde uns inter essieren, zn wissen, wieso man diese Riistungsleifi'ung ohne Unterbrechung bis zum Oktober 1S3S, von der Herriot nicht spricht — als einen Beitrag Frank reichs zur Abrüstung werten kann. Mit etwas anderen Zahlen ausgedrückt, um die Rüstung Frankreichs zu kennzeichnen: in einem Jahrzehnt hat Frankreich 100

Milliarden für seine Rüstungen ausgegeben, welche es in den letzten vier Iahren noch um über ti Milliarden vermehrt hat. Das sind die Tatsachen/ welche inmitten eines ziemlich abgerüsteten und ruhigen Europas nichts audires bezeichnen, als einen üuszerften Offensiv- charakter. Dieser beunruhigt Europa und droht mit neuen Explosionen. Die.linnihe, die man in ganz Europa vorsiàt, hat hier ihren Ursprung: in der Frankreich jede Abrüstung verweigert und jedem an Heren Lande das Recht verneint

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Dolomiten
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Seite 2 von 4
Datum: 26.11.1945
Umfang: 4
der vertraglich vorgesehenen anderthalb Millionen Tonnen. Aber die Pariser Regierung hat dagegen nachdrücklich protestiert. In Was hington und London hat Frankreich anfragen lassen, ob die Anforderungen der befreiten Länder wohl immer den Vorzug vor denen Deutschlands haben. Aus Washington bekam Frankreich eine behihende Antwort die Ant wort aus London dagegen wäre eher unbe stimmt.- Betrogene Gottesräuber B a r 22 Nov. Das wundertätige Bild des hl. Nikolaus, des Patrons von Bari, das in der Basilika S. Gre

zur Feststellung der Ursachen der Explosionen. Gm Pugzeug. gestohlen das Regierungs-Programm der neuen Regierung de Gaulle Paris. 24. November. General De Gaulle hat am Nachmittag des 24. ds. vor der Nationalversammlung sein Regie rungsprogramm dargelegt, wobei er u. a. ans- fflhrte: , „Das Land hat den Wunsch kundgetan, daß der ganze Aufbau seiner staatlichen Einrich tungen bald und gründlich erneuert werde.“ Unter seinen jetzigen Verhältnissen verwerfe Frankreich jede Neigung zu einer inneren Re volution

den eine wichtige Phase der nationalen Wieder geburt darsteilen. Der äußere Friede könne keinem Staate ohne eine denselben gewährleistende internationale Organisation gesichert werden. Angesichts der Entdeckung der Atomenergie werde eine sol che Organisation zu einer gebieterischen Not wendigkeit. Daher sei Frankreich entschlossen, an der Schöpfung und Entwicklung jener Ein richtungen. deren Grund in San Francisco ge legt wurde, äußerst tätig mitzuwirken. Frank reich wolle ein Bindeglied zwischen Europa. Asien

und Afrika, zwischen Ost und West sein, niemals aber ein Bauer im Schachspiel. Vor einem Jahr habe Frankreich mit Ruß land. welches keine andern nationalen Inter essen habe als Frankre’ch. sondern vielmehr wie dieses an der.Verhinderung ieder möglichen zukünftigen Drohung seitens Deutschiandss in teressiert ist, einen Bündnisvertrag geschlos sen. Aus denselben Gründen will Frankreich mit Amerika freundschaftliche Beziehungen und einen freundschaftlichen Austausch unterhalten und entwickeln, ebenso

strenge sich Frank reich gerade jetzt an. die französische Politik mit der englischen im Einklang zu bringen und dies im Hinblick auf ein mögliches wirkliches Abkommen mit England, dessen Interessen mit den Interessen Frankreichs am Rhein überein stimmen. jenem Rhein, welcher der Schlüssel zur Zukunft Frankreichs ist, welcher das Ge heimnis der Vergangenheit Frankreichs im Orient, in Afrika und im Fernen Osten gewesen ist. Auch mit seinen westeuropäischen Nach barn sei Frankreich aus den erwähnten

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Dolomiten
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Seite 2 von 16
Datum: 11.03.1939
Umfang: 16
. > Paris, 10. März. Letzten Meldungen zufolge ist der abgesetzte slowakische Minister Turcansky auf deutsches Gebiet geflohen nach Wien, von wo aus er dann nach Berlin abrciste Neuer Landesverteidigungsplatt von Daladier angekündigt Paris. 10. März. Der Senat «nd die Kammer haben einstimmig die Abänderung des Rekrutierungsgesetzes ge nehmigt. Die zweijährige Dienstzeit wird in folgedessen bis auf weiteres beibehalten. fodaß Frankreich nunmehr einen Friedensstand von 500.000 Mann besitzen wird. Im Jahre

1941 wird derselbe auf 021.000 Mann ansteiqen Weiters wurde beschlossen, daß eine große An zahl von Soldaten. die den Krieg 1014—1918 mitgemacht haben, der Luftabwchrtruppe zuge teilt werden und die Reserveoffiziere zu künftig regelmäßigen Waffenübungen einberufcn wer den. Ministerpräsident Daladier hat schließlich mitgeteilt, daß er ehestens einen neuen großen Plan zur Organisation der Landesverteidigung vorlegen werde. 150.000 spanische Flüchtlinge in Frankreich Paris, 10. März

. Die Finanzkommkssion des Parlaments hat einen weiteren Kredit von 150 Millionen Franc für die spanische Flllchtlingshilfe bewilligt. Innenminister Sarraut erklärte, daß sich derzeit 150.000 spanische Flüchtlinge in Frankreich be finden, von denen 350.000 nach und nach in die Heimat zurückbefördert und 50.000 in Frankreich als Landwirte angesiedelt werden können, wäh rend die restlichen 60.000 als unerwünschte Ele mente dem französischen Staate zur Last fallen werden, zudem sich die Sowjetunion geweigert

hat, Flüchtlinge aufzunehmen. „Mörder, Brandstifter, Gauner, Feiglinge' P a r i s, 10. März. In der heutigen Kammer, itzuirg kam es zu schweren Krawallen, deren Ausarten in Boxkämpfe von den Saaldiener-, nur mit Mühe verhindert werden konnre. Der Ab geordnete Marnegaray sprach über die spa nische Flüchtlingsfrage, die für Frankreich rmerträglich werde. Hiebei nannte er die rote Massenflucht eine unfaßbare militärische Feigheit. Niemals in der Geschichte habe man eine so kopflose Flucht so vieler Generale

und Exzellenzen gesehen, niemals habe eine Re gierung das Ausland so systematisch belogen. Frankreich hätte diesen Banden von Gau nern, Mördern. Brandstiftern und Plün derern, die auch jetzt noch auf französischem Boden, ihre Untaten fortsetzen, niemals über die Grenzen lassen sollen. Auch gab er zu bedenken, welche Gefahren heute Frankreich im Falle eines Krieges durch die Anwesen heit solchen Gesindels erwachsen würden. Phantastisches Schreckgespenst Paris, 0. März. Das Pariser Blatt „Journal des Debats

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 02.09.1862
Umfang: 8
und Euren gewesen und noch sein mögen. Jedenfalls aber scheinen derartige sana- tische Anathemata, wie sie die „Karlsruher Zeitung' gegen die Bundesresonnanträge und deren Urheber schleudert, eine der seltsamsten Zukunfts-Ouvertüren, wenn wirklich, wie inspirirte Notizen vermuthen lassen, die heutige badische Politik sich sür berufen hält, in den Differenzen zwischen den Zollvereinsstaaten und Preußen eine Vermittlerrolle in Anspruch zu nehmen. (DonaU'Ztg.) Frankreich. Paris, 27. Aug. Wie man der »Kölnischen Zeitung' schreibt

, erzählt man sich in der Brüsseler diplomatischen Welt, daß der Einfluß der Kaiserin Eugenie maßgebend sei. Sie hat dem Kaiser aus drücklich gedreht, sie würde sich einLeid zufügen, falls Frankreich den Papst im Stiche lasse. — Man glaubt, der Kaiser suche durch sein Verbleiben im Lager di plomatischen Erörterungen zu entgehen. Paris, 27. August. Es herrscht in den hiesigen politischen Kreisen fortwährend dieselbe Ungewißheit über die wahren Absichten des Kaisers Angesichts der Krisis in Italien

zu sein, im Gegentheil, wie seine gegenwärtige Haltung an den ganzen Der- folg seiner Politik seit 12 Jahren anknüpft.« Daraus werde klug, wer kann. Aufgefallen ist mir, daß diese Erklärung der „France' um einen Tag älter ist, als nachstehende Bemerkungen der „DebatS' und deS „Siöcle.' In einem Augenblicke, wo die Möglichkeit eines Konflikts zwischen Frankreich und England in Italien näher liegt als je, scheint ein Artikel der „France' mit der Ueberschrift: „Die Beziehungen zwischen Frank reich und England

' und der Unterschrift des Sena tors Goulhot de St. Germain nicht ohne Bedeutung. Der Artikel wiederholt den in französischen Journalen schon so oft gegen England geschleuderten Borwurf, es nähre durch übertriebene und unnöthige Rüstungen in der Bevölkerung einen Geist der Feindseligkeit gegen Frankreich, welcher den Keim zu den schrecklichsten Verwicklungen in sich trage, und fordert England, nachdem er ihm alle seine Rüstungen, seine Schiffe, deren es zwanzig mehr besitze, als alle Nationen Eu ropa's zusammen

, seine Panzerschiffe mit einem Ton nengehalt von 106.000 gegen 60.000 französische, seine 76.000 Marinesoldaten gegen 45.000 französische, die 400,000 Matrosen seiner Handelsflotte gegen die 156.000 Frankreichs und endlich seine reguläre Armee von 200.000 Mann, sammt seinen 2VV.VW Freiwilli gen vorgerechnet hat, auf, sich lieber mit Frankreich in dem Bestreben zu einigen, den Zustand der Auf regung in der Gesellschaft zu beruhigen und die Aera der Revolutionen sür immer zu schließen. Nebenbei begeht der Artikel

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 6
Datum: 17.09.1923
Umfang: 6
wieder in geordnete Verhält nisse zurückzukehren und Frankreich habe sein Ziel erreicht, nämlich die z w e i t >e. die wir t- sch astliche Besiegung Deutschlands. Wenn auch bisher kein formelles Nachgeben ein getreten sei -und der passive Widerstand fort dauert, so sei es doch schon ersichtlich, daß der Sieg nicht auf deutscher Seite ist und eine Ver- ständigung mit Frankreich für Berlin unver meidlich geworden sei. — Der fremdländische Vertreter legte weiters dar, daß der Ruhr kampf eine ganze Reihe fataler

. Das war die Sachläge im Februar. In Frankreich war man über die Entwicklung sehr verärgert und schien damals geneigt, sich mit Deutschland ziemlich entgegen kommend zu verständigen. Aber in Berlin ver hielt man sich genau so wie im Krieg: sobald da mals Deutschland einen Sieg erfochten hatte, wurden seine Bedingungen so teuer, daß irgend eine Verständigung mit der Entente nicht mög lich war. Hätte sich das Kabinett Cuno weniger vsn der Rechten als vielmehr von den weit ver ständigeren Leuten im Zentrum

lassen. Weiters erklärte Knilling. daß Bayern mit Bedenken die Tätigkeit der Ber liner Regierung in der Ruhrfrage verfolge. Er habe den Reichskanzler bei seiner An wesenheit in München bereits darauf aufmerk sam gemacht, daß es sich Frankreich nur darum handle, von Deutschland immer neue Zugeständ nis e herauszubekommen. Zufrieden werde Frankreich nie sein, das würde gegen sein poli tisches Programm gehen. deutfihlaaSs „großes Heer' unS Frankreichs pfäaSer. Zwei Sonntagsreden Poineares. Paris

links und rechts des Rheins könnte Frankreich nur in Erwägung ziehen, wenn ihm im Falle eines Angriffes von den unterschrei benden befreundeten Mächten auch militärische und technische Hilfe zugesichert würde. Andern falls sei ein Garantievertrag unnütz und hätte nur den Zweck, das Geschrei nach Frankreichs rascher Abrüstung zu verstärken. Hätte Frank reich abgerüstet, so würden die Deutschen dies sofort ausnützen. In der zweiten Rede behaup tete Poincare, daß Frankreich nur die Durch führung

des Versailler Vertrages wolle, ohne den es für Frankreich keine Sicherheit g^de. Deutschland habe den Vertrag auch anerkannt und damit zugleich auch die Reparationskom mission, die mit der Regelung der Geldfragen betraut ist. Diese Kommission übergehen, würde soviel heißen, als die Frankreich als dem meist geschädigten Land gegenüber von allen unter zeichneten Mächten übernommenen Verpflich tungen verletzen. Dagegen werde sich Frankreich immer wehren. Weil man es ccker schon ver suchen

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 24.12.1927
Umfang: 16
dann weiter: Mussolini hat das Geheimnis zu wahren «cwußl Die Nachricht kam plötzlich, doch die Stabill- sierung war schon seit langer Zeit geschickt vor bereitet. Die Stabilisierungsziffer'ist interessant, weil sie vermuten läßt, daß Frankreich die Sta bilisierung seiner Währung zu einer weit niedri geren Zisfer vornehmen wird, wahrscheinlich zu 12. Die »Daily Mail' sagt die Stabilisicrunz der Lira ist das Weihnachtsgeschenk Mussolinis sn Italien und Europa. Frankreich ist nun die einzige Großmacht, deren Finanz

herzlichst zur Stabilisierung. Ans unserem Markte ist die erhöhte Zuversicht kür die italienische Lage bereits bemerkbar. Iyrs Obligationen werden heule zu SS.S8 verkaust. Charles R. Mitchell, Präsident der National City Bank.' »Ich gestatte mir. Ew. E. zum großen Auf bauwerke zu gratulieren. Wir betrachten die Stabilisierung als einen großen Sieg Ihrer Regierung. Walter, Präsident der Blaier Company. Und Frankreich? Paris, 23. — In der „Liberte' bemerkt Bainoille. daß nun nach Belgien anch Italien

l'eine Währung stabilisiert hat und fügt hinzu: Frankreich ist nunmehr von Ländern mit Gold valuta umgebe». Mussolini hat klugerweise auf eine allmähliche Wiederaufwertung verzichtet, und einen Kurs gewählt, der höher ist, als der jetzige Kurs der Lira. Dieser Kurs ist aber be deutend höher als der französische, weil die in neren Schulden Italiens geringer sind und Ita lien keine verderbliche Kartellregierung gehabt hat. Der italienische Staat spart mehr und der italienische Steuerträger ist weniger

belastet als der französiscke. Die gesetzliche Stabilisierung ist in Italien durch einen unentbehrlichen Um- stand' erleichtert worden, der in Frankreich nicht vorhanden ist: Die politische Sicherheit. A llen unseren geschätzten Mitar beitern. Abonnenten, freundlichen W Lesern und liebwerten Freunden unseres Blattes entbietet Schrift leitung und Redaktion derAlpen- zeitung „FröblickeWeihnachten!' * Anerkennungen der deutschen Presse Berlin, 23. — Das Dekret bezüglich der Sta bilisierung der Lira

ich nur bittere Worte für Frankreich, so bittere, daß sie manchmal wie eine Drohung klangen. Heute legen die italienischen Freunde, die damals so erbittert waren, ein Vertrauen an den Tag, das als ein gutes Vorzeichen aufge-aßi werden kann. Der Ton der Presse hat wesent lich an Schärfe verloren. In wenigen 5agen haben sich die italienisch-französischen Beziehun gen derart gebessert, daß man die besten Hoff nungen hegen kann. Was ist nun vorgefallen? Gar nicht viel. Nach der bekannten Rede Briands, deren

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 24.09.1923
Umfang: 6
in Bulgarien, daß die Regierung wohl gesiegt habe, doch SS4 Menschen getötet und mehr als 2000 verwundet worde« seien. Jas deutsche Volk ungebrochen. Berlin, 24. September. (Ag. Br.) Strese- mann erklärte einem Vertreter der »Natio- nal-Tide' gegenüber, daß er für eine Ver ständigung zwischen Frankreich und Deutsch- land arbeite. Deutschland sei bereit, alle pro duktiven Pfänder zu stelle«, die es besitze. Falsch sei aber, vom deutschen Volke als von einem zolomm^nasbrochenen Volke zu reden. Maßnahmen

gegen einen Umsturz. Berlin. 24. September. (Ag. Br.) Wolsf meldet, daß gestern unter dem Vorsitze des Reichspräsidenten ein Ministerrat stattge funden hat. in dem alle Maßnahmen beraten wurden, wn jedweden Versuch zu einem Um stürz zu unterdrücken. Seine völlige Einheit zwischen England und Frankreich. London, 24. Sept. (Ag. Br.) Die Agentur „Reuter' verbreitet eine offensichtlich aus offiziellen Kreisen stammende Meldung, die besagt, daß durch die Unterredung zwischen Baldwin u«d Poincare die Ansicht der eng

- tischen Regierung, daß die Ruhrbesetzung ungesetzlich sei. nicht geändert wurde. Die beiden Premiers seien nur über die Repara tionen im Prinzip einig geworden, über den Zahlungsmodus sei jedoch keine völlige Sin- heit der Ansichten erzielt worden. Der Sonntagsredner Poincare. »Das großuzütige Frankreich.' Paris, 24. September. (Ag. Ar.) Minister präsident Poincare hat gestern bei krieger- denkmalenlhüllungen wieder sin paar Reden geHallen. Zuerst eine in Sciambelouse. Der Redner gab

seiner Verwunderung darüber Ausdruck, daß Deutschland ganz die Groß mut der Sieger vergessen habe, die doch einen Waffenstillstand unterzeichnet haben, als sie ganz gemächlich nach Deutschland vorrücken und die letzte« Reste des kaiserlichen Heeres sprengen konnten. 2« Deutschland gebe es leider noch Immer Leute, die auf wahnfinnige horchen, die das Volk in sinnlose Abenteuer, wie die passive Resistenz, treiben. Frankreich warte geduldig, bis sich der Wahn zerstreue. „Frankreich ein Muster des Friedens

'. Die zweite Rede hielt Poincare in Pols Petre. In dieser erklärte ^r. daß in Europa der Friede sofort wieder hergestellt sein wird, sobald sich Deutschland entschließt der Unge rechtigkeit ein Ende zu machen, daß die Sie ger die deutschen Verwüstungen zahlen müs sen. Die in Deutschland versuchten Manöver mit Drohungen mit bolschewistischen und nationalistischen Revolutionen erschrecken Frankreich nicht. Frankreich sei davor voll kommen sicher, denn es sei ein Muster sried- licher disziplinierter

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