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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 21.04.1859
Umfang: 6
gegen die „Oester- reicher,' die „Uebersättigten,' die „Emigranten'; diese Herren sind langweilig, und man thäte gut. ihren Kar- nevalShörnern, die sie sür KriegStrompeten halten, einen Dämpfer aufzusetzen. ES würde eine vortreffliche politische Maßregel sein, ihnen zu sagen, daß sie den Mund halten, die Leute nicht beschimpfen und Frankreich keine revolutionäre Physiognomie geben sollen, die ihm nicht paßt. Wer wird sich in Europa von dem „Con- stitutionnel,' von der „Patrie,' vom „Siücle' bange machen lassen

? Herr Havin (Eigenthümer deS „Siecle') selbst bringt keinen Schrecken in die feindlichen Reihen, und in Frankreich wird sich Niemand von seinem erha benen Gerede hinreißen lassen; aber man ärgert sich über dieses schimpfende und kleinliche Getöse, über dieses wü thende Gekläffe gegen den schweigenden Patriotismus, welcher, zum Kämpfen bereit, doch einen Krieg ver meiden möchte, dcssen Zweck und Grund er nicht absieht. Allerdings haben wir Herrn v. Cavour und den Ge neral Garibaldi auf unserer Seite

werden kann. Aber nehmen wir an, daß die Nationen diesem Zweikampse zwischen Frankreich und Oesterreich ruhig zuschauen, daß die Neutralen neutral bleiben, dann haben wir noch mit unserem Verbündeten abzurechnen. Wir sprechen nicht mehr von Herrn v. Cavour. Er spielte seine Rolle, empfing seinen Lohn und wird verschwinden. Mit 3—Menschen und 5VMillioncn, welche er seinem Lande zum Nutzen Frankreichs und Eng lands abnahm, bezahlte er den Ruhm, im Rathe der Großmächte sitzen und dort einige Reden halten zu dür fen

. ES hieß einen Augenblick: Cavour hier, Cavour dort; waS wird Cavour thun? Und Alles ging, wie Herr v. Cavour eS wünschte, und Frankreich und Oester reich sollten ein Blutbad nehmen in der Cavour'schen Badewanne I Aber jetzt kann Herr v. Cavour sich vor bereiten, seine Memoiren zu schreiben; nicht lange mehr wird Piemont Cavour heißen; eS steht in Waffen, es ist im Krieg, schon heißt eS Garibaldi. Die bewaffnete, sanktionirte italienische Revolution ist die Verbündete Frankreichs, und die italienische

Revolution besitzt, waS sie nie besaß: eine Armee von 2V—3VMV Mann. Wenn aber Oesterreich einmal besiegt ist, so wird diese Armee, zusammengesetzt und befehligt, wie sie ist, wollen, waS keine gesetzliche Regierung in Frankreich, keine ehren hafte Politik wollen kann. Man überlege eS wohl: Ge wissen, Ehre, Interesse, die Gewalt der Umstände wer den die Regierung Frankreichs zwingen, in Italien daS hauptsächlichste, um nicht zu sagen daS alleinige, Hin- derniß gegen die Pläne der italienischen Revolution

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 22.05.1922
Umfang: 6
Bankier. Cr allein ist imstande, Frankreich zu zügeln, und damit Europa vor dem Chaos zu bewahren. Auf Amerika allein setzen die euro päischen Staatsmänner Ihre Hoffnungen. Doch vorläufig zeigt Amerika wenig Luft, diese Hoff nungen zu erfüllen. Das zweite Große, was Genua gebracht hat, ist die Umstellung In der europäischen Mächte konstellation. Bisher war Europa beherrscht von dem Gegensatz zwischen Siegern und Be siegten. Diese Lime der europäischen Politik ist tn Genua zum erstenmal durchbrochen

-franzö sische Freundschaft nicht herzlicher gestaltet. Der Sieg Frankreichs ist ein Pyrrhussieg, denn Frankreich bezahlt diesen Steg mit der politi- scben und militärischen Isolierung. Der poin- caristische Formalismus, der in Genua mit einem manchmal bis zur Gereiztheit gehenden Aufwand von Temperament und schlechter Laune verteidigt wurde, war eine ungeheure Verkennung der Seelenstimmuna. der europäi schen Rationen. Entftemdung setzte ein. Die englisch-italienischen Beziehungen wurden ge- E igt

. Wie uns unser römischer Berichterstatter te mitteilk, versichern me ersten Ankömm- Io aus Genua, daß zwilchen Italien und England ein Freundfchaftsverrrag zur Sicherung der politischen und wirtschaftlichen Interessen der beiden Staaten in Genua abgeschlossen wor den sei. Die Reaktion der Bölkerabstimmung Uber die Haltung Frankreichs in Genua war deutlich erkenntlich an der zunehmenden Ent fremdung, die zwischen Frankreich und der Kleinen Entente eingetteten ist. Diese Entfrem dung hat in dem führenden Staat

der Kleinen Entente sofort das logische Opfer gefordert. Der Wortführer der Kleinen Entente, derTfcheche Benesch, der in Genua der getreueste Schild träger Frankreichs war, ist gefallen. Die Kleine Entente hat sich hierauf in -der russischen Frage von Frankreich abgesondert und England ge nähert. Der Riß in der Entente ist da und vor aller Welt offenkundig. Frankreich hat seinen Sieg mit seiner moralischen und geistigen Iso lierung bezahlt. Ob auch eine vollkommene poli tische Isolierung folgt, wird Haag

' Frankreichs vor stellen. Wie wenig selbst die mtit Frankreich ver brüderten Staaten von der Aufrichtigkeit des Friedenswillens Frankreichs halten, spiegelt sich unverhüllt tn der Forderung des bekannten, Nüchternen italienischen Milttärschriststellers, Ge neral Boncivenga, in welcher für die Schaffung und Bereitstellung einer Frankreich gewachsenen Armee eingetteten wird, um den französischen Chauvinismus nisderzuringen. Kaum -acht Tage fehlen noch bis zu dem von Frankreich der Weit angekündigten

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 04.11.1937
Umfang: 6
zwischen den beiden Ländern ist in den ersten acht Monaten 1937 um 94 Prozent gegenüber der gleichen Zeit 1936 gestiegen. Ostsee hat sich die Politik darnach gerichtet, und erst, seitdem Frankreich eine stärkere, aktivere Au ßenpolitik zeigt, nehmen nun die Dinge einen an deren Verlauf. Heute liegt der Schwerpunkt, richtiger die Schick salfrage „Krieg oder Frieden' (wir stan den in den beiden letzten Jahren ein paarmal fin gerbreit vom Kriegsabgrundl) am Mittelmeer. Die -Londoner

Nichteinmischungskonferenz über Spa nien ist dabei sekundär, primär bleibt die Verstän digung zwischen Frankreich-England und Italien- Deutschland, die trotz aller Gewitterwolken endlich zur Aufklärung zu kommen scheint. Nur Sowjet rußland bleibt noch die Gewitterwolke, aus der der zündende Blitz zu kommen droht. Mangel an politischer Logik, an Mut zur Erkennung und An erkennung der Realitäten, schuf diese drohende Lage. Italien hat das Reich des Negus erobert, wie England und Frankreich ihre Imperien eroberten. Der Völkerbund

hat früher einmal alle alten Kolonialmächte mit allen Mit teln bekämpft und beseitigt. Die neuen Kolonial mächte sind gleicher Gefahr ausgesetzt, aber — ent weder fallen alle Koloniebesitze oder ihre Inhaber einigen sich. Mit der Beseitigung dieser Kriegsge fahr wird der Frieden für alle möglichst garan tiert. Frankreich und Italien haben am Mittel meer unbestreitbare, natürliche, geopolitische Rech te. Englands Besitz ist nicht Natur — sondern Er- Presse, Parlamenten und werbsaut. Für alle Drei besteht

aber die Cxi frage für ihre Imperien im gleichen Maße. Wenn Frankreich und England in Abessinien schöne Theorien gegen Italien predigen, dann hat Italien das Recht, die Völterbunds-Papageien auch in de ren Imperien fliegen zu lassen. Die bunten Vögel werden freilich überall als politische Enten er kannt werden. Wenn ich heute arabische Reden ge gen Frankreich und England höre, so vernehme ich zwar keine Papageien, aber Londoner und Pariser Leitartikel in Pi Radios . . . Also sollen sich England, Frankreich

> nunft wird von der Lage im fernen Osten beein flußt, wo Japan dem historischen Vorbild Euro pas folgt, sich eines anderen Kontinentes zu be mächtigen. So ging ehedem England nach Nord- Amerika und Australien, Spanien nach Südame» rika, Frankreich und England auch nach Afrika u. Asien. Die „Moral von der Geschichte ' ist banal und immer die gleiche. China, mit einem von deutschen Offizieren gedrillten Heer, hat aber auch seinen Nationalgeist entdeckt, und Japans Natio nalismus und Imperialismus stößt

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 08.02.1921
Umfang: 8
i i I Indirekt und mittelbar leidet die Entente, leidet Europa und die ganze Erde noch mehr als direkt durch die wahnsinnige Haß- und Raubpolitik Frankreichs gegen das deutsche Volk. Deutschland märe auf dem halben Wege zur Rettung, die Tschechoslowakei wäre wirtschaftlich über dem Berg, Deutsch» Österreich nie bis zu diesem unerträglichen Mafz der Verelen dung herabgesunken, wenn nicht Frankreich durch seine elende und perfide Kohlenpolitik Deutschland hätte zugrunde richten

Staatsmännern nicht zur Ehre gereiche. Es sei sehr fraglich, ob die Bestimmungen der Beschlüsse über haupt ausführbar seien. Der „Avankl' über die Pariser DeschlÜsie. Der sozialistische „Avanti' nennt die Bedingungen der Pariser Konferenz ein Meisterstück Shylocks. Frankreich wolle ein Volk von 70 Millionen Volksseelen setzt in dauerndes Elend stürzen. Man stehe vor der Vernichtung einer Nation, welche der Menschheit so Großes gegeben habe. Nur um die starke Habgier Frankreichs zu befriedigen

der Sachverständigen der Brüsseler Konferenz. Anhang 1 ent hält einen Vergleich der Steuerlasten in Deutschland, Frank reich, Italien und Großbritannien. Cs sei unmöglich, einen ! einheitlich durchgeführten Vergleich aufzustellen, aber den Sach verständigen sei es durch die Gegenüberstellung einer Reihe von Beobachtungen möglich gewesen, sich ein. deutliches Bild zu machen. Bei einer angenommenen Bevölkerung von 60.5 Mil- ! Nonen für Deutschland, 31,6 Millionen für Frankreich, 37 (?) ! für Italien 'und 46.1

für Großbritannien betragen die Steuern und Auflagen jeder Art, regelmäßige wie außergewöhnliche, aber ausgenommen die ordentlichen Auflagen: in Deutschland 3859 Millionen Mark, in Frankreich 16.471 Millionen Franken, in Italien 7400 Millionen Lire und in England 1085 Millio nen Psd. Sterling. Das seien auf den Kopf der Bevölkerung umgerechnet: für Deutschland 699 Mark, für Frankreich 390 Franken, für Italien 200 Lire und für England... (die Ziffer ist ausgeblieben). Die Gesamtausgaben betragen in Deutschland

111.200 Millionen Mark, in Frankreich 47.932 Millionen Franken, in Italien 26.432 Millionen Lire und ln England 116?' Millionen Pfd. Sterling oder» auf den Kopf der Bevölke rung umgerechnet: 1808 Mark, 1210 Franken, 714 Lire, 25 Pfd. Sterling. Die innere Schuld beträgt in Deutschland 257 Milliarden Mart, in Frankreich 212 Milliarden Franken, ln Italien 77 Millionen Lire und in Großbritannien einschließ lich Irland 793 Millionen Pfd. Sterling. Die auswärtige Schuld beträgt in Deutschland 2500 Millionen

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 27.08.1921
Umfang: 8
Frankreichs ist, die Bek undungen zwischen Frankreich und den ihm bisher freundlich jesinnten Ländern fester zu knüpfen. > Die Mission Frankreich-Schweiz veranstaltet in der Eid- ;enossenschaft Kunstausstellungen, literarische und andere Bor- ttäge, sie verbreitet in der Schweiz französifche Literatur und i t selbstverständlich nebenher in deutschfeindlichem Sinne tätig, ltan veranstaltet gemeinsam mit den Schweizern Kundgebun gen zugunsten Frankreichs und gegen Deutschland. Wie das gemacht

wird, ist einer Schilderung des „Courrier de Bevey' über eine Reise von 536 Waadtländern, Wallisern, Freiburgern and Genfern in die ehemals besetzten Gebiete Frankreichs zu : rntnehmen. Die Reise fand anfangs August unter dem Pa- - ttonate der „Amis de la France' statt. Begleitet waren diese welschen Schweizer von der „Militärmusik' in Le Locle. Die .Militärmusikanten' durften dank des gütigen Entgegenkom- j Mens der französischen Regierung ihre Galanteriedegen nach .Frankreich mitnehmen. Ln Saint Maur des Fofses

vor übergehen lassen, ohne Frankreich zu verherrlichen und Deutsch land zu beschimpfen. Es ist dies gerade heute um so unbe greiflicher, als Frankreich erst in den letzten Wochen in der Zonenfrage neuerdings seine Rücksichtslosigkeit der Schweiz ge genüber an den Tag gelegt hat. Nicht nur in der deutschen Schweiz wurde die von Frankreich der Eidgenossenschaft auf gezwungene Lösung der Zonenfrage als grober Rechtsbruch an gesehen, nicht nur die deutschen Schweizer haben das neue . französifchi-schweizerische

des Desieglfeins Zurückbleiben.' Während alle wahren Eidgenossen entrüstet sind über die Vergewaltigung der Schweiz in der Frage der freien Zonen, zieht Herr Ador, der frühere Bundespräsident, mit 536 Waadt- ländern, Wallisern, Freiburgern und Genfern nach Frankreich, um unter dem Schutz« der „Amis de la France' die Franzosen zu verhimmeln und die Deutschen zu beschimpfen. Es geht wirk lich nichts über diese Art von Eidgenossen, di« zuerst „Amis de la France' und dann erst Schweizer sind. Politische Übersicht

befristet war und die Meistbegünstigungsklausel enthielt. Nun soll wieder ein Handelsvertrag abgeschlossen werden. Italienische Verstimmung. Die Stellungnahme der Verbündeten zu Italien in der letzten Zeit hat eine wachsende Verstimmung der öffentlichen Meinung In Italien hervorgerufen. Gegen England richtet sie sich, weil es durch die Begünstigung Groh-Griechenlands die italienischen Levantepläne vereitelt und jetzt in der adriatischen Frage Schwierigkeiten macht. Gegen Frankreich richtet

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Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 06.12.1934
Umfang: 16
gerichtet habe, da Frankreich unter allen Umständen seine Beziehungen zu Italien nicht gefährden wolle. Wenn sick die Großmächte darin einig seien, durch eine Verkleinerung der Fronten eine Lükalislerung des Konfliktes zu erzielen, be stünde auch bei einem Genfer Komvromiß keine Gefährdung des Friedens. Sollte fick der süd slawische Außenminister Jeftitsch während des Verfahrens' vor delü Völkerbünde zu weit vor wagen. so-würde bis Führung der Kleinen Entente wieder auf Benesch übergehen. - Ungarn

Leitgedanke bleibt, will fede Störung der Annäherung zwischen Frankreich und Italien vermeiden. Das Entgegenkommen gegenüber Ungarn erfolgt daher zögernd und schrittweise. Oesterreichrs ch-deutsche Aimähermrg Zugleich Mit dem italienischen Vermittlungs erfolg in der Saarfrage sind einige Anzeichen einer Entspannung in den Beziehungen zwi schen Wien und Berlin zu verzeichnen. Der Umschwung, der vorwiegend pressepolitischer Natur ist, begann mit einer Rede des Sicher heitsdirektors von Oberösterreich

Tragweite. Einige Wochen hin durch haben in der italienischen Hauptstadt Be- svrechungen des Dreierausschusies sowie der aus Dutichland und Frankreich delegierten Sach verständigen stattgefunden, die freilich nur lang sam fortschreiten konnten, aber gut Ding braucht Weile und nun ist es doch gelungen, eine Einigung zustande zu bringen und die wesent lichsten finanziellen Fragen, die mit der Rück gliederung des Saargebietes zusammenhängen, einer allseits befriedigenden Lösung zuzusühren Für die Abfindung

, das schroffe Riff heil zu umschiffen und jene Verwicklungen zu vermeiden, zu vermeiden, die sich unheimlich anzukündlgen schienen. Dadurch beginnen - fick fetzt die schwarzen Wolken zu zerteilen, die sich gewitter- schwer zusammeiizogen. fe näher der 13. Jänner, der Abstimmungstag für das Saargebiet, heran rückte. Es gibt aber auch noch andere Anzeichen, die auf eine beginnende Entlastung der internatio nalen Politik Hinweisen. Die Verständigung « en Frankreich und Italien war bereits gewünschte

, sich von dem Ostvakt nicht fern zu halten und dadurch die von Adolf Hitler aegebenen Friedensversicherunaen zu erhärten. Der fran zösische Außenminister brachte ferner dle Aus- soderung an die Berliner Regierung vor. zur Politik der Zusammenarbeit zurückzukehren. Das Echo der Erklä-ungen im Unterhaus und in der französischen Kammer war selbstverständ lich stark und die Erörterungen über die Aus sichten einer Verständigung zwischen Frankreich und Deutschland und einer abermaligen Teil nahme des Deutschen Reiches

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 09.01.1924
Umfang: 6
de» Blattes verpflichtet zurZahlung derBezugsgebllhr Aleran, Mittwoch, den 9. Zänner 1924 56. Zahrgang Brief aus der Tschechoslowakei. Don unserem stciinldigen Mitarbeiter in der DfthecholfloavaLei. Anläßlich der Maisaryvrelse nach Pavis wurde die Frage eines Bünidnissss zwischjen Frankreich unld der Ttschechoslowaikel erörtert. Da wir im Zeitalter der abgeischafftew Geheimdtplomatie leben«, war es nicht zu erifaihiren, welchem Zweck die Reise des Presidenten eigien!tlich Rente. Amt» lich wurde

sie lM ein ,Mt d^r Eourtoisie' be zeichnet. Man vermutete aber schon damals, daß Ach Hintsr! dieser HMichkeit hochpolitisch« Ab> ichten «verbergen, die ebnen! meinen, der Besuch M Frankreich beruhigen, soll die Beziehungen die andern sprachen von dem Alb Heimen MllMr-UebeireiMommens. als möialich herzlich hinstMn, aber eine engere vertragliche BmduW als ÜberMssta ablehnen, . eines ge- Der Satz: „Die TslchschoPxwKkei wsride gu Frankreich stehen in guten! und in schlechten Ta«en' wurde uer- Weiden kommentiert. Van deutscher

Seite wurde im Parlament die Anfrage Hetstellt, inwieweit die Regierung dieses Praswentenwort decke und was es zu «bsdsuten Hab«. Die Antwort blieb ver schwommen!, isio doißi man bis zum vergangenen Weihnachtsfest keine Wmmg hatte, welch neue poilitilfche KlmisteWation in Europa sich vorbereite. Kurz «nach WeiWÄchten wurde die Öffentlichkeit von vier NoMicht «üibomiascht, daß ein Bündnis- vertrag gwWenl Frankreich und der Tschecho- slowairei ausgearbeitet ist. der a!lis ew aiuAgespro- chener

Ausschüsse auf ihrer Ueberfahrt von England nach Frankreich über ihre Ansicht zu den bevorskehenidien Verhandlungen befragt. Minister Jung erklärte auch im Namen seines Kollegen, daß sie die Angelegenheit als eine reine Geschäftssache betrachten und als solche behandelt wiffenl woHen und dann wird man auch bald zu einer korrekten Lösung kommen, was wir wollen, erklärte Jung, sind fveiei und direkte Aufklärungen und Reden in den Sitzun gen. Alle unsere VÄnühungeni werden aus die Herstellung

des Friedens, denn kriegerische Umwälzungen können rvuir W Leicht dem Staat die Existenz kosten. Frankreich dagegen fühlt sich dimch den Wschailler Vert'ricW in seinem- imveria- AWchjen! HeißikMgew noch immer nicht gesättigt amb späht nach einer Gekegjeniheit, neuerlich den Tiigerisprunig Wgjen» DeMschiliaind zu wagen. Es be steht also imimochin die Möglichkeit, idah aus OruNid dieses Vertrages die Tschechoslowakei be> 'tniftiaend auif Frankreich einwirkt. Hiev hätten ie lsudetendeußchen Parlamentarier

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 8
Datum: 06.05.1922
Umfang: 8
sürchtung heraus gehandelt habe, Frankreich könnte sich Grenze überschreiten, inöge kommen, was da wolle! .Er sonst die wertvollen Eisenbahn- und Bergwerkskonzessionen' «t«W: tafc demzufolge den gemessenen Auftrag, dm Son- in der Türkei verschaffen. ' ' derfrrcden a limine abzulehnen und für wertere Ber- 1 - 4 . 1 ' .... 'Handlungen eine andere Basis zu finden, die nicht nur Wer Hai die Zareuregierung.1317 gestürzt? , Dom Standpunkte Oesterreich-Ungarns, sondern auch von Die Mitglieder der rnss

würde. Diese ließen sich auch dazu Sowietdelogrerien und .sagt: Das rst mcht wahr, dre Za- herbei, den Gesamtsrieden ins Äuge zu fassen, stellten rcnregimung haben dre Bürgerlichen gestürzt «nd der K> a {, cr zunächst das Ansinnen, daß Frankreich und Eng- renskr hat den -Kr«g weitergeführt. Er hernst sich, daber land mit. Oesterreich-Ungarn allein Vorbesprechungen osterrerchrsche Gefangene rn Rußlands als ob über den Frieden pflegen sollten. Auch darauf könn- dre Führer der russischen Bolschewisten ihre Plane.und

haben die Roten lange genug, für Wunsches wurde auch dieses Zugeständnis gemacht, und sich reklamiert und bejubelt, so daß das hinterherige Ab- i wir kamen dahin überein, daß beide Mächtegruppen — rücken einfach lächerlich wir«, ebenso wie das Feiern der Oesterreich-Ungarn und Deutschland einerseits. Frankreich Bolschewisten als Friedensbringer mit der roten Armee, und England andererseits — sich verpflichten sollten, di- W hat auch lange genüg.-inrmer geheißen: Der Sozialis- Annahme der vereinbarten

Friedensbedingungen seitens wus ist der Friede. Und gleich bei der ersten Probe gingt,' ihrer Alliierten zu gewährleisten. Das war schon ein schö- Lie ganze rote Internationale rn Fransen und in Italien, ner Erfolg. Nun kam aber die Hauptsache: der Entwurf -in «Frankreich, in Belgien usw. zählten Rote zu den ärgsten der Friedensstrpulationen. Berlin war bereits vcr- Mriegshetzern. -Und der sozialistische Obergott in Oesterreich!'.stäirdigt worden, daß man von Wien aus mit den Dr. Fritz lAdler, hat in feiner

Feststellungen des t u. k. Bol- ? Entente zwei undiskutierbare Forderungen: vollständige fchaflers a. >D. Graf Reo ertera. - Wiederherstellung Belgiens und Abtretung von Elsaß- _ , I Lothringen an Frankreich. Erstere verstand sich wohl von -.S^^ch-polllMen- w . wenn man zu einem DerstSndignngsfrieden ^ ^' «j Der0 ^ n * 1Cr ^ -^ r gdongcn wollte: sie war oin Gebot der Gerechtigkeit. I. u. k. Botschafter Graf Revertera über ® on iSefeterc aber klang recht Löse für Deutschland und wäre ^E^e^Kmser KMs M Sommer

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Dolomiten
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Seite 2 von 16
Datum: 24.02.1934
Umfang: 16
sich um die Verwirklichung des Mussolini-Planes gleich wie bei Suvichs Bespre chungen in Wien. Zwischen seinem dortigen Be such und dem in Budapest liege das historische Ereignis des Zusammenbruches der österreichi schen Marxisten. Die Lage müsse alle jene zur Aktion treiben, welche gegen einen Vormarsch des Alldeutschtums ins Donaubecken ssnd. Italien hat das verstanden und auch Frankreich beginnt die Lage zu begreifen. Franzosen und Tschechen müssen begreifen, das; Ungarn Deutschland in die Hände fällt

, wenn dieses nach Hepeshalon kommt. In einem solchen entscheidenden Augen blick haben Ungarn und Oesterreich das Glück gehabt. Italien an der Seite zu haben. Lese man die großen europäischen Blätter, so möchte man glauben, die Lösung das Donauvroblems sei >»icht ferne. Wenngleich es übertrieben und sehr verfrüht scheine, von einem Ausgleich zwischen Italien und Frankreich in dem Sinne zu reden, daß ersteres von Frankreich die Vorherrschaft im Donauraum erkalte für eine Unterstützung in der Abüstungsfrage. so fehlen

doch nicht An zeichen für einen ernsthaften Versuch, ein Einvcr- ' ständnis zwischen Paris und Rom auf Grund der Einheitlichkeit der Ansichten über die An- schlustfrage zu erreichen. Die einzige Schwierig keit könnte von der Kleinen Entente kommen, doch hat diese sich mit ihrem letzten Pakt aus drücklich von jedem fremden Einfluß und auch vom französischen freimachen wollen. Ebenso könnte jetzt Frankreich seine eigenen Lebens- intercssen in der Anschlußfrage wahren und da- iher auf die Kleine Entente

keine Rücksicht neh men. So „Rcmzeti Unsag'. Das Belgrader Blatt „N a r od n i N ov i n i' schreibt überdies, ein solcher Hinweis sei der kleinen Entente bereits von Frankreich gemacht worden. Man habe die Ueberzeugung, daß die .jetzigen Budapester Besprechungen nur die Vor- , bereitung für weitere Besprechungen zwischen ! Mussolini und Gombös seien, denen vielleicht die 'österreichische Regierung zugezogen werden könnte. Französische Derständigungobemühungen. Paris. 24. Februar. Die drei großen Gruppen

, die sich in Frankreich mit dem Bestreben nach Herstellung einer Eini gung mit Italien einsetzcn. nämlich: das Eomite France-Italie. die franko-italienische Senatoren- Gruppe und die franko-italienische Abgeordneten- Erüppe, hielten gestern eine gemeinsame Sitzung zum Studium der wirksamsten Mittel zur Her stellung einer Annäherung zwischen Frankreich und Italien. Es wurde die Bildung eines ge meinsamen zentralen Aktionskomitees beschlossen, als dessen Vorsitzender Botschafter Henry Be- rengcr bestellt wurde, ließet

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 02.08.1909
Umfang: 8
in England. London, 1. August. Minister Churchill erklärte gestern in einer Rede in Brankson, daß die allge meinen Wahlen wahrscheinlich bald bevorständen. Tie Zusammenkunft des Zaren mit Fallieres. Cherbourg, I. August. Bei dem gestrigen Diner an Bord der „Veritee' hielt Präsident Fallie- res nachfolgenden Trink^pruch: „Ich empfinde eine aufrichtige Freude, Ihren Majestäten anläßlich Ihres dritten Besuches in Frankreich. Frankreich und die französische Regierung hegen die Gssin- nung tiefster

jedesmal mit dem Ge fühl lebhaften Vergnügens, wenn ich Frankreich besuche. Die Erinnerung an unsere früheren Be suche in Frankreich hat sich unserem Gedächtnis eingeprägt. Neben den herzlichen Sympathien, die ich persönlich für Frankreich empfinde, bleibe ich, wie Sie, Herr Präsident, fest überzeugt, daß das zwischen unseren Ländern bestehende Bündnis eine kostbare Garantie für den Frieden bildet und daß die enge Freundschaft zwischen der französischen Regiernng und Rußland in Zukunft fortdauern

und befreundeten Frankreich. Ich trinke ans das Wohl der tapferen französischen Marine.' Hieraus intonierte die Musik die Marseillaise. Paris, 1. August. Die Worte des Zaren in sei nem Trinkspruch an Bord der „Varitee' haben in französischen Regierungskreisen den besten Eindruck gemacht, da man in ihnen mehr als bisher den Ausdruck des Gefühls der Treue an das franzö sisch-russische Bündnis erblickt. Man ist einstimmig der Ansicht, daß der gestrige Trinksprnch des Za ren der weittragendste ist, der bisher

von einem Monarchen Frankreich gegenüber ausgebracht wurde. Cherbonrg, 1. August. Außer verschiedenen Ge schenken, die der Zar an die persönliche Umgebung des Präsidenten Fallieres verteilen ließ, verlieh er dem Minister des Aeußern, Pichon, das Groß kreuz des Alezander-Newski-Ordens niit Brillan ten, desgleichen dem Kriegs- und Marineminister. Die Unterstaatssekretäre Cheron und Ramedon er hielten das Großkrenz des St. Andreas-Ordens. Heute wird Minister Pichon nach dem Frühstück eine politische Unterredung

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 30.10.1920
Umfang: 8
Jahren 1915 bis 1919, am Maßstab des JahreS 1914 gemessen, um 7598 Weiber «ehr au Tuberkulose. TS ist dies fast die dreifache Sterb lichkeit des JabreS 1914. < Die Zunahme au Lungentuberkulose allein be- trug in den Jahren 1S18 und 1919 über 90 Prozent der Zahl für 1913 und 1914. Durch den Krieg und seine Folgen ist Wien hinsichtlich der Lungentuberkulose um 20 Jahre zurückgeworfen worden. Tschechische Politik. Die Reg ieruug fchweigt sich über die Meldung, daß Frankreich sich bereit erklärt

habe, den Tschecho- Slowaken im Falle innerer Unruhen 100.000 Kolonial- truppeu zur Verfügung zu stellen, beharrlich auS.. Welchen Gegenwert die Tschecho-Slowakei für dieses Verbrechen gezahlt hat, ist -noch nicht bekannt. Ver muten läßt sich, daß Frankreich die Reorganisation der tschechischen Armee verlangt hat, die der Oberst und Kriegsminister Hussak jetzt durchführt, und daß die Tfchecho-Slowakei sich verpflichtet hat, Vor schläge iu „wohlwollende Erwägung' zu ziehen, die Frankreich hinsichtlich

einer Verständigung mit Polen und Ungarn machen wird. Frankreich scheint aber auch Vorbezahlung verlangt zu haben, die der Handelsminister in der Form eines neuen Handels abkommens mit Frankreich geleistet hat. Vom Standpunkte der tschecho-slowakischen Interessen ist dieses Abkommen so ungünstig, daß mau auch iu den Kreisen der gegenwärtigen Prager Regierung Bedenken trägt, es zu unterschreiben. Frankreich will vorläufig nur ein paar Waggons Rotationspapier, dessen Abgabe eher eine Konzession

von tschechoslowakischer Seite darstellt, und einen Posten Holz aufnehmen. Hingegen will es durch Automobile, Seide (während in Nordböhmen die Seidenindnstrie stilleliegt), Parfumeriewaren, Wein und sogar landwirtschaftliche Maschinen helfen, einem Artikel, in welchem die Tschecho-Slowakei jetzt schon hochexportfähig ist. Es sollen also Luxus waren den Franzosen abgenommen werden, und zwar eiu bestimmtes Kontingent. —Mit Recht bemerkt das „Prager Tagblatt' dazu: „Der Handels vertrag mit Frankreich ist ein Politiknm

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Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 03.11.1920
Umfang: 8
„gQMttot« «eite 2. Mittwoch, 8. November 1920. wollen, wo sie doch einfach von der Unvernunft leben und dem Volke Tag um Tag das Unmögliche weismachen müssen? Tas ganze heute in Frankreich herrschende System, die Kam mer der Kriegsgewinner, mühte zusammenc rechen. wenn das Volk sich nicht ntehr als Sieger fühle« darf. Herr LeygueS, der Strohmann Millerands, ist nicht ans dem Holz der Hut e m.iturcn geschnitzt; er wird's nicht waaen. Tie seh.'imnisvollcN Pariser Konferenzen des Berliner Bot

der Wieder- gntmachunffs- und der Anschlußfragv etwas abgeschmeichelt hat. Genf wird darunt nicht zu nntgvhen sein, und es ist nicht ganz ausgeschlossen, daß hie latente Gereiztheit der Bnndescenosscn dort gegen Frankreich zum eklatanten Aus bruch kommt. Obwohl jede politische Anspielung ans der Brüsseler Konferenz von vornherein verboten war, spürte man doch aus allen Rodcn der Amerikaner, Engländer und Italiener die gemeinsame Ueberzeugnng heraus, daß Frank reich das Haupthindernis für eine Besserung der europäi

schen Vehällnifse sei. Und auch sonst haben die einstigen Bewunderer Frankreichs mancherlei gegen Frankreich ans dem Herzen. En Rand, das zu dem ganzen Friedensschlnst nur Ja und Amen cesagt hat, weil es Frankreich in der asiatischen Türkei übers Ohr zu hauen hoffte, sieht seine Hoffmin'en oe'änscht; Asquith wagte bereits vor einigen Wochen das Wort, man möge „das mrsopotamische Aben teuer' aufgeben. Italien wurde von Frankreich in Herrklea und überall anderwärts, wo es etwas Geivinnbringerd

.'s zu holen nab. übe'vorteilt; und selbst b ; e allergetreneste Tschecho slowakei ist re'stimmt, seit sich Frankreich mit ihrem größ ten und gefährlichst n Feinde, b in' Horthaschen Ungarn, tiefer und tiefer, einläßt. Frankreich ist der treuen Gefolg schaft seiner Bundesgcnos'eit nickst mehr so sicher wie früher, und eS ist darum nur zu verständlich, daß es durch Güte von Deutschland zu e'rcich n sucht, was es durch Gewalt nicht mehr so nachdrücklich zu fordv n vermag. Es war verevbene Liebesmüh

Frankreich hat vom Friedsnsvertrage den größten Vorteil. Tie Frage von Enpen und Malrnedy werde noch lange ein Hindernis für dic Anknüpfung engerer Beziehungen mit Belgien bilden. Mit Italien,.mit dem sich die Verhältnisse rasch gebesseyt haben, bilde bloß Südtirol einen Zankapfev. ^Mit dem Na men Südtirol spreche er ein Wort aus, das jedem oetctschen Herzen etwas Teueres sei. In dieser Angelegenheit haben für Teutschland n'emals politische Erwägungen eine Rohe gesp'elt, sondern die deutsche Regierung

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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 06.01.1907
Umfang: 16
Seite 2. Krieg, Hungersnot nnd Seuchen fast gänzlich gebrochen; der junge König Karl VII., ein genußsüchtiger nnd schwacher Mann, erfaßte uicht den Ernst der Lage und vergnügte sich mit Fest lichkeiten. Während er tanzte nnd sang, krachte das Königreich unter den furchtbaren Schlägen des Feindes und drohte zu sammenzubrechen. Die Engländer waren nämlich wieder mit großer Macht in Frankreich eingefallen und suchten nun auch den Süden des Landes zu erobern. Wenn das gelang, so war ganz Frankreich

in ihren Händen und Karl VII. eiu König ohne Land. Die Stadt Orleans war der Schlüssel zum Süden. — Am 12. Oktober 1428 lagerte das englische Heer vor Orleans und begann die Belagerung der Stadt. — Wenn Orleans fiel, war Frankreich verloren. Die Bürgerschaft, männlich und weib lich, weltlich und geistlich, wehrte sich mit dem Mute der Ver zweiflung. Jedoch wenn nicht Hilfe von auswärts kam, konnte sich das kleine, tapfere Häuflein unmöglich halten. Woher sollte aber Hilfe kommen? Der König war entmutigt uud

am tt. Jänner 1412. Sie war schön und fromm wie ein Engel, ihr ganzes Leben lang unschuldig und mild wie ein Lamm. Als sie 13 Jahre alt war, im Jahre 1425, hatte sie die erste Erscheinung im Garten ihres Vaters. Sie vernahm eine Stimme, die von großer Klar keit begleitet war; sie war überzeugt, es sei die Stimme des Erzengels Michael; er sagte ihr: „Ich komme zu dir uud be fehle dir im Namen des Herrn, daß du uach Frankreich dem König zu Hilfe ziehst, damit er sein Königreich wieder gewinne!' — Bald kommen

andere Erscheinungen, die dem Mädchen sagen, Gott habe Erbarmen mit Frankreich, Johanna müsse den König retten uud ihn zur Krönung nach Rheims führen. Johanna er widert furchtsam, sie sei ein armes Mädchen, verstehe nicht zu kämpfen und nicht einmal zu Roß zu sitzen. Aber die Stimmen mahnen lauter: „Auf nach Frankreich!' — Wie war das Herz des einfachen Kindes voll von dm großen Dingen, die es voll bringen sollte! Sie freute sich, wenn die Erscheinungen kamen, sie weiute und küßte den Ort, wo sie gestanden

, weinte sie bitterlich — sie wußte, daß sie dasselbe uie mehr sehe. — Da erscholl die Kuude von der Belageruug Orleans' und die Stimmen wurden dringend: „Eile, Johanna, eile! Geh', nach Vaucouleurs, melde dich beim Hauptmann. Zweimal wird er dich zurückweisen, beim drittenmale wird er dich zum König senden!' — Johanna gehorchte uud ging, sechzehn Jahre alt, nach Vaucouleurs. — „Frankreich,' sagte sie, zum Hauptmann, „ging durch eiu Weib zugrunde uud wird durch eine Jungfrau gerettet werden: die Frau

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 08.08.1921
Umfang: 4
endgültig gelöst werden, die Polen in ihre Schranken zurückgewiesen werden mühten. Londoner Politiker versichern, Lloyd George habe, für die Pariser Beratungen In allen Fragen die britischen Do minions hinter sich, deren Ministerpräsidenten alle bereit sind, die Reichspolitik vis zum letzten Buchstaben zu unterstützen. Der Kammerausschuh für Auswärtiges in Rom lehnte den Vorschlag des italienischen Vertreters in Paris, allgemeine Direktiven zu geben, ab. Turati erklärte, wenn Italien sich mit Frankreich

will. Die französischen Rüstungen 1914. Der bekannte Oberst von Tylander veröffentlicht in der „München-Augsburger Abendzeitung' einwandfreie Schriftstücke, aus denen heroorgeht, daß Frankreich bereits Im Frühjahr 1914 zum Kriege rüstete. Indem es den Friedensstand überetatsmäßig verstärkte und im Juli die unmittelbaren Rüstungen schon vier Tage vor dem französischen Befehl zur Aufstellung des Grenz schutzes und fünf Taae vor der Erklärung der drohenden Kriegs gefahr in Deutschland begannen. Die französische

LSndergier in Afrika. Der Londoner „Daily Herold' behauptet, daß Frankreich seit geraumer Zeit in Afrika eine spanienfeindliche Politik be treibe. weil die französischen Behörden die spanischen Besitzungen an der Küste von Marokko schon längst gerne verschwinden sehen würden. Jedenfalls seien die Eingeborenen mit Gewehren französischer Herkunft ausgerüstet. Die französische.Regierung hat 10 Millionen Pesetas zur Bestechung oer Mauren aug- gegebeu. Das Madrider Blatt „Diario Universial' stellt fest

, daß die ihm von französischer Seite unterschobene Behauptung, daß deutsche Kaufleute von Madrid aus Waffenschmuggel be trieben haben, nie ausgestellt worden^ei. Spanische Erbitterung gegen Frankreich. Die spanische Presse äußert, soweit sie nicht unter aus gesprochen französischem Einfluß steht, außerordentliche Er bitterung gegen die gegen Spanien gerichteten Machenschaften und Intrigen Frankreichs in Spanisch-Marokko. Sie beschuldigt Frankreich offen der Aufwiegelung der Riffkabylen und Ihre Unterstützung mit Waffen

und Munition. Die Aufständischen seien vortrefflich bewaffnet, sie verfügten über eine große Zahl moderner Geschütze und Maschinengewehre, und unter ihnen befänden sich zweifellos eine Menge Leute, die in Französtfch- Marokko eine militärische Ausbildung genossen hätten. Die spanische Presse warnt Frankreich. Es könne sein, .daß der Auf stand an den Grenzen von Fes und Algier nicht halt mache. Griechisch? Eroberungspläne. Tcr „Matin' meldet: In Pariser Regierungskreisen verlautet mit großer Bestimmtheit

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 25.10.1927
Umfang: 6
zu löschen, ist es gar leicht ihn zu überrumpeln und unter dem Vorwand, ihm zu helfen, ihm zu rauben von seinem Eigentum. So hat sich der König von Frankreich allzeit gegen uns erwiesen, und feine Reunionskammern sind schier we'.ter nichts als heuchlerische Räuberkammern, welche Unrecht in Recht verkehren, und Raub in Eigentum ver wandeln wollen. Kenne sehr wohl alle die Jn- triguen und Kabalen, welche Frankreich gegen uns ins Werk gesetzt, weiß, daß es den auf rührerischen Ungarn, und jetzt sogar

auch den Türken seine Hilfe und Unterstützung zugesagt hat, und ich gestehe, daß es einigermaßen mem Herz empört hat, obwohl ich dies alles weiß, dennoch von meinem „Freund', dem König von Frankreich, zu Gevatter geladen zu sein bei seinem ersten Enkelkinde, dem Sohne des Dauphins von Frankreich. Man soll sich nicht die Hände rei ch?!, zu christlichem Liebeswerke, wenn man unchristliche Feindschaft im Herzen trägt. Und dennoch war ich gezwungen, gute Miene zu machen zum bösen Spiel, und die Gevatter Industrie

zu erteilen. Zurzeit besteht die Bestimmung, daß das Visum bei jenen Kon- sulaten einzuholen ist, in deren Amtsbereiche der Reisende seinen Wohnsitz hat. Nun kommt es schast anzunehmen. Was berichtet nun also unser Gesandter, der Graf Mannsfeld darüber? Ist die Zeremonie schon vollzogen?' „Majestät, sie ist vollzogen, und der Graf Mannsfeld ist als Stellvertreter kaijei'icher Majestät dabei gegenwärtig gewesen. Der König von Frankreich hat nach beendeter Zeremonie die große Turnee gehalten, und sich dabei

von Frankreich wird mit solchem Gebet weder den Herrgott im Himmel noch seinen demütigen Diener auf Er den, den Kaiser von Deutschland, zu täuschen vermögen. Seine glatten und heuchlerischen Worte wollen uns auch nur -sagen, daß er mit nichts anderem als mit seinem Gebet uns Hel sen, und daß er die Hände in den Schoß legen will, während wir kämpfen. Wäre dem nun in Wirklichkeit so, so wollten wir dessen schon zusrieden sein und das Gebet König Ludwigs für eine Tat hinnehmen. Aber während er für uns betet

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 22.08.1922
Umfang: 6
° nickt aufgeben wird, heute wird die deutsche Regierung konkrete Vorschläge und Anre gungen unterbreiten. Belgische Ansichten. Brüssel. 22. August, Der belgische Minister präsident erklärte. Frankreich wie auch Bel gien haben das Recht, auf ihren Wiedergut machungsforderungen zu bestehen. Es sei leicht zu verstehen, daß Frankreich sür ?in Morciormm Garantien verlange, doch über die Art derselben lasse sich reden. Pmnmres Hetzreden. Frankreich wird vergewaltigt! Paris. 2Z. August. Poincare hielt

gestern in Bar le Duc die angekündigte Rede, in der er sich darüber beschwerte, daß Frankreich von der Reparationskommission vergewaltigt werde. Frankreich werde jedoch mit allen Mitteln tein Recht zu wahren wissen. Berliner Stimmen. Berlin. 22. August. Die Zeitungen schrei ben. daß beide Reden Poincares, sowohl die in Triancuret als auch die In Bar le Duc nur aus Lügen und Phrasen aufgebaut seien und nur darauf abzielen, einen Bruch mit Eng land herbeizuführen, um dann ungenierter gegen Deutschland

zu erkennen, wie die Kleine Entenie sich hinauszuschrauben sucht, w;e diese Staaten danach streben, sich, was sie einzeln nicht vermögen, durch ihren Zusam menschluß auf der Grundlage von Bündnis- oerträgen im Rate der Völker zur Geltung zu bringen, wie anstelle des geschlagenen Oesterreich-Ungarns dort in kurzer Zeit eine neue »»roßmacht aufsteigt. deren Hochkom men von Frankreich, das in den vier Staa ten nicht nur den militärischen Berater ad gibt, ossensichilich begünstigt wird. Merkt ni-ni in England

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Tiroler Volksbote
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Seite 3 von 20
Datum: 11.07.1913
Umfang: 20
Weltherrschaft zur unerschütterlichen Zu versicht gesteigert. In der Tat schien die Errei chung dieses Zieles durch die bereits errungenen Erfolge vollständig gesichert; denn der größte Teil von Europa gehorcht? bereits feinen Winken und in Frankreich selbst lag dem gewaltigen Weltbe zwinger alles chülöigend zu . Füßen. Zu seinem vollen Glücke fehlte>ihm,nür eins, ein Sohn, auf welchen er den glänzenden Thron ' vererben könnte, den er auf den Trümmern Europas auf gebaut. —-Da^ seine ^ Ehe mit Jofefine

auch einen großen Teil seiner. Erblande geraubt hatte. Allein im Interesse des Weltfriedens und der Zukunft Oesterreichs entschloß -er sich zu diesem Opfer und auch Maria Louise willigte, obgleich nur mit Widerwillen und nach vielen Tränen, ein. Am 11. März 1810 fand in Wien die Ver lobung' statt, bei welcher, dem Wunsche Napo leons gemäß, Erzherzog Karl, der Sieger bei Aspern, .die Stelle des abwesenden Bräutigams vertrat. — Die Reise der kaiserlichen Braut durch Deutschland nach Frankreich glich einem Triumph

Flüsse gebildetes und darum von selbst zu Frankreich gehöriges Land' in ein französisches General-Gouvernement verwandelt und die Hol länder wurden aufgefordert, „sich glücklich zu schätzen und ihm dankbar zu sein dafür, daß sie der Ehre gewürdigt worden, Franzosen zu wer» den'. In noch rücksichtsloserer Weise als gegen seinen Bruder Louis und die Holländer verfuhr der ehrgeizige und despotische Herrscher gegen sei nen Bruder Hieronymus und die von demselben beherrschten Norddeutschen. Nachdem

er den schweizerischen Kanton Wallis Frankreich einver leibt hatte, tat er dasselbe in dem Jahre 1810 mit Oldenburg, einem großen Teil des König reiches Westfalen, dem Großherzogtum Berg, Ost friesland und der Hansastädte. — Am 20. März 1811 wurde endlich auch sein sehnlichster Wunsch durch die Geburt eines Sohnes erfüllt, der in der Taufe den Namen Franz Karl Josef Napoleon erhielt. Schon vor seiner Vermählung, am 17. Februar 1810, hatte der Kaiser in blindem Ver trauen auf sein Glück für den mit Zuversicht

und von da wie der nach Savena abführen und der Papst war gezwungen, drei Jahre fast ausschließlich von den Almosen der Gläubigen zu leben.) Während in Frankreich und in allen Städten des weiten Kai serreiches und seiner Vasallenstaaten die Geburt dieses. Prinzen durch glänzende Feste, Gesänge und Reden voll der niedrigsten Schmeicheleien gefeiert wurde, fand in Rom, dem abwesenden gefangenen Papst zum Hohn und dem „neuge- boreheMiKönige' zu Ehren, eine glänzende Be leuchtung der Peterskirche, der Engelsburg, des Kapitals

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 30.08.1867
Umfang: 6
zeigte sich, wie seit jeher, tief durchdrungen von der Achtung und Scheu der Macht Englands. Er hält die Sympathie, eventuell die Mitwirkung Englands für unerläßlich, um ein Ucbergreifcn Amerika's in die europäischen Händel zu verhüten. Was nun die Ausführung des Präger Friedens be- 6risst. so nehmen Frankreich und Oesterreich den status quu in Norddeutschland namentlich die vollzogenen An nexionen von Hannover, Nassau und Frankfurt hin. ja sie werden sie vielleicht selbst anerkennen, wenn Preußen

sich um die europäische Natisizirung derselben bemühen und in Süddeutschland darauf beschränken wollte, einen Südbund erstehen zu lassen, der ein natio nales Band später mit dem Nordbund schließen kann. Der unmittelbare Eintritt eines süddeutschen istaateS in den Nordbund ist jedoch streng ausgeschlossen; er wäre nämlich eine Alteration des Präger Friedens. Bezüglich der nordschleSwig'schen Frage habe Frankreich zugesagt, die größtmöglichste Billigkeit walten zu lassen, die Empfindlichkeiten Preußens zu schonen

denn, Preußen selbst suche einen europäischen Brand zu entzünden, welchem Oesterreich gleichgiltigen Blickes nimmer zusehen könnte In den Donausürsienlhümern wollen Frankreich und Oesterreich ihren Einfluß ausbieten, damit dieselben nicht ferner als der Herd einer Agitation zu russisch- preußischen Zwecken benutzt werden. In Betreff Creta'S unt anderer Fragen, welche der gährende Vulkan deS Orents noch auswerfen könnte, soll, wie bereits früher erwähnt, nach einer innigen Verständigung mit dem englischen

.', welcher die Bildung eines SüdbundeS unter der Leitung Oester reichs befürwortete, deSavouirt, sagt: Eine solche Lö sung der schwebenden deutschen Frage, verewige den Antagonismus zwischen Nord- und Süddeutschland und werde von den betheiligten Staaten in ihrem eigenen und im deutschen Gesammtinleresse entschieden zurück gewiesen werden. Berlin, 27. Aug. Die „Kreuzzeitung' erklärt: wenn Oesterreich und Frankreich sich über die Lösung aller europäischen Fragen vereinbaren, würden Ruß land, England und Preußen

. Die kaiserlichen Majestäten wur den hier mit Begeisterung empfangen. Der Kaiser äußerte in seiner Antwort an den Maire: er habe den Empfang nicht vergessen, den er vor 14 Jahren in Lille gefunden. Sein beständiges Streben sei gewesen, Frank reich glücklich und geachtet zu machen. Frankreich habe seine Stellung in Europa wieder eingenommen; er hoffe aus die Mitwirkung Aller an der Befestigung seines Werkes. Brüssel, 26. August. Gestern ist in Antwerpen der archäologische Kongreß eröffnet worden, welcher schon

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 10
Datum: 30.06.1923
Umfang: 10
Petrl die Bitte erschallt, einzuhalten in den Zerstö rungen und dem grausamen Wüten gegen Men schenleben, gegen Freiheit und Eigentum. Der Papst spricht nicht zum erstenmal über den Frieden. Schon nach seiner Wahl hat erder allgemeinen Beruhigung das Wort geredet, und gleich seinem Vorgänger ist sein Streben dar auf gerichtet. Alles zu unterstützen, was zur Milderung des entsetzlichen Konflikts zwischen Deutschland und Frankreich hinführt. Wie stellt sich Papst Pius die Lösung

vor? Es ist vor allen Dingen von hoher Wichtigkeit, daß er sich vollinhaltlich dem englischen und amerikani- sckM Programm anschließt^ das auch Deutsch land angenommen hat; daß auch er der Mei nung ist: unparteiische Sachverständige mögen prüfen, wie weit die deutsche Zahlungsfähig keit reiche und welche Mittel sür Reparations* Zahlungen zur Verfügung stehen. Dieser Antrag des amerikanischen Staatssekretärs Hughes wurde bisher von Frankreich als unannehm bar bezeichnet. Immer wieder ist Deutschland auf die Formel

der Amerikaner zurückgekom- men, aber Frankreich hat nicht um eines Haa resbreite nachgegeben, auch dann nickt, als Premierminister Bonar Law und später Bald- win und LorÄ Curzon die Gerechtigkeit dieses Wunsches anerkannten. Trotzdem ist Pius der Elfte davon überzeugt, daß gerade auf dem Wege, den Poincare verabscheut, ein gutes Ende des Streites gefunden wenden könne. Der Papst ist überzeugt, daß, wenn erst ein mal die Frage der Garantien und der Repara tionen aus der Welt geschafft werde, alles an kere

und der Fanatismus stark ge nug, um alle Hemmungen zu überwinden. Es ist wahr, Frankreich steht vor der Möglichkeit völliger Vereinsamung, weil auch Belgien allem Anschein nach wacklig geworden ist und die unbedingte Gefolgschaft nicht länger mit voller Sicherheit erwartet werden kann. Aber ander seits: Wie entsetzlich ist das Schicksal von Deutschland, wie unheimlich das Sinken der Mark. Und weiter planlos sind die Reden der Minister in den deutschen.Einzelstarten, und wie sollen Anschauungen vereinigt

werden, wie die des sächsischen Ministerpräsidenten, der die Einstellung des passiven Widerstandes fordert, und die des bayerischen Ministerpräsidenten, der erklärt, der Friede von Versailles sei null und nichtig. Aus solchen Verhältnissen und aus der vollkommenen Untätigkeit von Amerika, England u. Italien zieht Frankreich die Kraft, aus seinem Standpunkt zu beharren. Die Äu ßerungen des Papstes sind unter diesen Um ständen sehr wertvoll. Es scheint ,daß der diplo matische Schritt des Papstes im Einverständnis mit England

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 04.02.1886
Umfang: 8
Aufenthalt des Herzogs und der Herzogin von Edinburgh in Coburg angekündigt.' 5*5 Der Vertrag, welchen Frankreich mit Madagascar abgeschlossen hat, liegt nun den Kam mern vor und umfasst 19 Artikel. Frankreich ver tritt Madagascar in den auswärtigen Beziehungen. Der französische Resident, welcher mit einer militäri schen Escorte in Tananarive residiert, präsidiert den bezüglichen Verhandlungen. Die Madagassen im Auslande stehen unter französischem Schutze. In die innere Verwaltung wird Frankreich

Militärbehörden bis zum Tage des Vertragsab schlusses ergriffenen Maßnahmen ist keinerlei Recla- mation zulässig. Frankreich wird die Königin bei der Vertheidigung ihrer Staaten unterstützen und ihr militärische Jnstructoren, Ingenieure, Professoren und Werkstattleiter zusenden. Frankreich behält sich das Recht vor, die Bai von Diegosuarez zu besetzen. Die Ratifikation des Vertrages soll binnen drei Monaten erfolgen. — Eine Depesche Patrimonios meldet, dass in der Umgegend der Bai von Diego Suarez

an Frankreich abgetretene Gebiet erstrecke sich anderhalb Meilen südlich und westlich und vier Meilen nordöstlich. Es enthalte eine schöne Rhede, deren strategische Lage für den Fall der Unter brechung des Verkehres im Suezcanal sehr wich tig sei. 5*5 Das neue englische Ministerium besteht aus folgenden Mitgliedern: Gladstone erster Lord des Schatzes und Kanzler der Schatzkammer; Sir Farrer Herschell, Lordkanzler; Harcourt Inneres; Lord Granville Lordpräsident des geheimen Rathes; Childers Krieg; Lord

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 13.07.1922
Umfang: 6
dem raschen Ende zuneigt, erwacht die Kritik an der Reparationspolitik dieses Ministeriums. Aber keine Illusionen! Wir künden nicht etwa eine «baldige Regierungskrise in Frankreich an, von der «wir vielmehr über zeugt «sind, daß sie so rasch noch keineswegs er folgt, wenn nicht ganz Unvorhergesehenes dem Reglerungswagen zwischen die Räder gerät. Immerhin, die Kritik an der Reparationspolitik, an der Kernftage der Innen- u«nd Außenpolitik Frankreichs ist da und ein aktiver Minister und Mitarbeiter

Reparationsforderungen in natura auf 52 v. H. der ihm zugesprochenen Jahresbeträg« beschränkt. In Poincares Regierungszeit fallen zwar schon die Abkommen der Reparationskom mission mit Deutschland vom 25. Februar und Frankreichs mit Deutschland vom 15. März ds., die «beide «die Erleichterung der Ausführung des Wiesbadener Vertrags anstreben. Aber in der Reparationspolitik entscheiden nicht die Zah lungspläne, sondern die tatsächlichen Zahlungen. Und tatsächliche Zahlungen in natura hat «das von Poincarä regierte Frankreich

ge währt, in freigebigster Weise seine Volkswirt« schaftliche Ausrüstung vergönnt und erneuert und Frankreich auch Hintertreffen «bringe. auf diesem Gebiet ins Herr Le Trocquer hat selbst ein «großes Programm öffentlicher Arbei ten zur Hebung der volkswirtschaftlichen ‘ß«l tungsfähigkeit Frankreichs bereitliegen und hat eit Monaten schon durch Reden vor Wirtschaft- ichen Verbänden und Tagungen und durch die „Journee industrielle', die ihn «dann lobte. Re klame für sein Programm gemacht: Ausbau

würden die Aufnahmefähigkeit für Repara- vom Kriege nicht berührten Teilen Frankreichs leichter ver wendbar fein. Oefsentliche Dauarbeiten« dieser tionen «in natura beträchtlich steigem und doch verhindern, daß sich die Deutschen durch ihr« Reparationsliefemngen eine feste Kundschaft in Frankreich gewinnen, zugleich di« Entfaltung der französischen Industrie fördern. C» würde «ine gewisse Gleichheit In der Entwicklung der volkswirtschaftlichen Ausrüstung zwischen Deutschland und Frankreich hergeftellt

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