rät, so bedeutet dies nichts ande^ res, als einen offenen Bruch der Algeciras-Akte, also eines erst vor wenigen Jahren feierlich be- An der Spitze ihrer auswärtigen Wochenschau Völkernertrages, den einseitig zu durch, schreibt die „Norddeutsche', das Organ des Berti- oder zll durchlöchern keme der daran bete., ncr Auswärtigen Amtes, in sichtlicher Beklommen ligts«! Mächte ein Recht hat. Frankreich so gut. heit: „Die Lage in Marokko ist noch sehr unklar. wie jede andere Vertragsmacht, bedarf
nicht gut das Endziel der franzö sischen „Maßnahmen' der Welt verkünden konnte. Im übrigen hinkt dieser Vergleich weitaus mehr. keine Deutungsgründe etwas zu ändern. Geht Frankreich auf eigene Faust vor, dann bricht es eben einen internationalen Vertrag, der zu Recht besteht, und jeder andere Kontrahent wäre berech tigt, es an solchen vökerrechtswidrigen Vorgehen mit Waffengewalt zu hindern. Daß Frankreich im Begriff ist, die offene mili tärische Okkllpation Marokkos zu vollzieh?», dafür spricht
. Der Ver dacht liegt vielmehr nahe, daß man es mit tenden ziösen Abfindungen zu tu« habe, die dazu bestimmt seien, das militärische Vorgehen der Franzosen zu rechtfertigen. Aber selbst, wenn alles, was in den letzten Wochen von französischen und englischenBlät- >tern über marokkanische Zustände verbreitet wor- ?e ist, auf Wahrheit beruhte, dürfte Frankreich doch ohne ein ausdruckliches Mandat seitens der an deren Vertragsmächte nicht den souveränen Staat Marokko militärisch besetzen. Der „Vorwärts
Annexion dieser ehemaligen türkischen Provinzen bedeutete nichts anderes als die rein äu ßerliche Vollziehung eines seit 30 Jahren bestehen den tatsächlichen Besitzverhältnisses. Die Algeciras- Akte dagegen, auf der die internationale Stellung Marokkos- noch immer beruht, hat jede einseitige Okkupation dieses selbständigen Staates durch ir gendeine der Vertragsmächte insbesondere also auch durch Frankreich, gegen dessen Gelüste auf Marok ko ja die Konferenz von Algeciras im Grunde ge geführt worden
Mächten mehr sind als Worte, Worte, Wo» te: wenn völkerrechtlich abgeschlossene Vereinbarun gen noch Sinn und Bedeutung haben sollen, dann darf sich Frankreich weder über jenes Abkommen mit Deutschland, noch über die Algecirasakte unge straft hinwegsetzen und, unbekümmert um einge gangene internationale Verpflichtungen, einseitig eine Politik der „gepanzerten Faust' gegenüber Marokko treiben,. Man wird ohne weiters zugeben können, daß diese Politik große,»teils nur eine Fol ge der schweren Fehler