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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 21.09.1922
Umfang: 6
', das Deutschlands Gegner, vor allem Frankreich, an dem letzten Schlage und an der Durchbrechung der deutschen Einheit hinderte. . Am schwersten und am unangenehmsten empfand Frankreich diese deutsche Erfüllungspolitik, die es hinderte, seine letzten Pläne und Ziele zu verfolgen, und Frankreich hätte kein größeres Heil wi derfahren können, als wenn ihm Deutschland durch ein starres und kategorisches Nein die Freiheit des Handelns wieder zurückgegeben hätte. Umgekehrt war die Bedeutung der Erfüllungspolitik

für England; während die Erfüllungspolitik Frankreich die Freiheit des Handelns nahm, gab sie England diese Frei heit zurück. Seit Versailles ist nicht mehr Deutschland, sondern ist Frankreich der konti nentale Gegenspieler Englands. Gegen Frankreich brauchte jetzt England Handlungs freiheit. Und diese wurde ihm dadurch gege ben, daß Deutschland durch die Erfüllung des Versailles Vertrages Frankreich verhin derte, die sämtlichen Vertrags-Interessenten gegen es aufzurufen. England hätte

bei einer offensichtlichen Weigerung Deutschlands wohl oder übel mit Frankreich gegen Deutschland gehen müssen. So aber erfüllte Deutschland und England konnte mit: Recht sich auf diesen Erfüllungsivillen Deutschlands gegenüber Frankreich berufen und durch ihn seine Handlungsfreiheit gegen Frankreich bewah ren. So erwies sich die deutsche Erfüllungs politik immer mehr und.mehr als wirksames Sprengmittel für die Entente. Die Erfül- lungspolitik schuf erst Raum für die Inter essengegensätze innerhalb der«Gntente

. Aber in dem Sinne, daß Deutschland nun nicht mehr bloß Objekt eines gemeinsamen Diktats der Feinde, sondern in dem lebendigen Jnteressenspiel der Nationen mehr als eine bloße Null ist. England ist in das Ringen mit Frankreich etngetreten. Die englische Bulldogge, die durch die Jahrhun derte hindurch keinen Gegner gefürchtet, hat in den letzten Wochen den alten Mut und die alte Entschlossenheit zum Handeln wieder ge funden. Der Aufruf an die Dominions zur Mitverteidigung der englischen Datidanellen- Positton

will, daß es auch in Europa neue Wege und neue Orientierung sucht. Die politische Tragweite der Londoner Besprechungen und Abmachungen kann heute noch nicht abge schätzt werden; sie darf aber jedenfalls als nicht zu gering gewertet werden. Sind die Verhandlungen in London wirklich auf der Grundlage zustande gekommen, wie die Be richte, der Presse erkennen lassen, dann be deutet das einen Zwang für Frankreich, seine Stellung in der Reparationsfrage und zu gleich seine Stellung zu England eindeutig zu klären.' Bürgt

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 22.05.1922
Umfang: 6
Bankier. Cr allein ist imstande, Frankreich zu zügeln, und damit Europa vor dem Chaos zu bewahren. Auf Amerika allein setzen die euro päischen Staatsmänner Ihre Hoffnungen. Doch vorläufig zeigt Amerika wenig Luft, diese Hoff nungen zu erfüllen. Das zweite Große, was Genua gebracht hat, ist die Umstellung In der europäischen Mächte konstellation. Bisher war Europa beherrscht von dem Gegensatz zwischen Siegern und Be siegten. Diese Lime der europäischen Politik ist tn Genua zum erstenmal durchbrochen

-franzö sische Freundschaft nicht herzlicher gestaltet. Der Sieg Frankreichs ist ein Pyrrhussieg, denn Frankreich bezahlt diesen Steg mit der politi- scben und militärischen Isolierung. Der poin- caristische Formalismus, der in Genua mit einem manchmal bis zur Gereiztheit gehenden Aufwand von Temperament und schlechter Laune verteidigt wurde, war eine ungeheure Verkennung der Seelenstimmuna. der europäi schen Rationen. Entftemdung setzte ein. Die englisch-italienischen Beziehungen wurden ge- E igt

. Wie uns unser römischer Berichterstatter te mitteilk, versichern me ersten Ankömm- Io aus Genua, daß zwilchen Italien und England ein Freundfchaftsverrrag zur Sicherung der politischen und wirtschaftlichen Interessen der beiden Staaten in Genua abgeschlossen wor den sei. Die Reaktion der Bölkerabstimmung Uber die Haltung Frankreichs in Genua war deutlich erkenntlich an der zunehmenden Ent fremdung, die zwischen Frankreich und der Kleinen Entente eingetteten ist. Diese Entfrem dung hat in dem führenden Staat

der Kleinen Entente sofort das logische Opfer gefordert. Der Wortführer der Kleinen Entente, derTfcheche Benesch, der in Genua der getreueste Schild träger Frankreichs war, ist gefallen. Die Kleine Entente hat sich hierauf in -der russischen Frage von Frankreich abgesondert und England ge nähert. Der Riß in der Entente ist da und vor aller Welt offenkundig. Frankreich hat seinen Sieg mit seiner moralischen und geistigen Iso lierung bezahlt. Ob auch eine vollkommene poli tische Isolierung folgt, wird Haag

' Frankreichs vor stellen. Wie wenig selbst die mtit Frankreich ver brüderten Staaten von der Aufrichtigkeit des Friedenswillens Frankreichs halten, spiegelt sich unverhüllt tn der Forderung des bekannten, Nüchternen italienischen Milttärschriststellers, Ge neral Boncivenga, in welcher für die Schaffung und Bereitstellung einer Frankreich gewachsenen Armee eingetteten wird, um den französischen Chauvinismus nisderzuringen. Kaum -acht Tage fehlen noch bis zu dem von Frankreich der Weit angekündigten

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 02.12.1922
Umfang: 12
in sich bestimmte. Es war ein Problem, das manches ite Gemeinsame enthielt. für England und Fr_ . hauptträger der Entente — vor allem -auch in dessen Gemeinsamkeiten sur England und Frankreich —. die beiden wweit die vopgenommenkn Le ufw. historischen Inhalt haben. feiner historischen Entwicklung lagen und in dem jedenfalls vitale Interessen der beiden Staaten zunächst und absolut offensichtlich sich nicht schnitten. Diese Situation hat sich mit einem Schlage verändert durch den Sieg der türkischen

und Wege wählen, und hat das getan, indem es an Stelle Lloyd Georges und feiner Taktik des -offenen Widerstandes Donar Law und 'seine Taktik der gütlichen Verstände ! jung mit Frankreich setzte. Der Gegensatz zw!» chen England und Frankreich und- der Zwang, bn zu läsen, bleibt nach wie vor bestehen. Es gibt für England keine andere Politik mehr, als die. sich mit Frankreich auseinanderzusetzen. Der -Konferenz von Lausanne -kommt hierbei eine entscheidende Bedeutung zu. Es ist der Versuch Englands

, den Gegensatz zwischen Eng land- und Frankreich aus schiedlich friedliche Weise zu losen. Der Versuch kann bereits jetzt als gescheitert angesehen werden.. Der Wille zum Zusammengehen mochte vorhanden sein, er -ist aber- jedenfalls schon an der ersten prak tischen Probe gescheitert. Lausanne wird ein- Fiasko und eine Besiegelung des endgültigen Zusammenbruches der Entente werden, weil dem geeinigten Osten der uneinige Westen ge genübersteht. Nicht England und nicht Frank reich. die untereinander uneinig

der Lau sanner Konferenz sein. Schon mischt sich Ame rika in diesen Streit, weil es nicht dulden will, daß feine Wirtschaft bei der Ausbeute der Erd ölquellen leer -ausgeht. Nicht Entwirrung, son dern Verwicklung, nicht Frieden, sondern ver schärftes Ringen- der Interessen kündet so die Lausanner Konferenz. Dabei ist zu bemerken, daß dieser Kampf Immer mehr zu einem Kampf Englands und Amerikas gegen Frankreich wird. Immer schärfer und hoffnungsloser wird die Isolierung, in die Frankreich -hineinwächst

. Frankreich braucht aber politischen, ’mirffrfjafl- -lichen und- moralischen Rückhalt in der Welt, wenn es feine Position, die es im Friedensvcr- trag errungen hat, behalten will. Diesen Rück halt bat es verloren. Den politischen schon längst und Den wirtschastlichen und moralischen nun auch. Der Zwischenfall Morgan, von Poincarä provoziert und herbeigeführt, ist mehr als ein Zwischenfall zwischen einem französischen Poli tiker und einem amerikanischen Bankier. Es ist ein Zwischenfall zwischen dem Leiter

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 14.07.1922
Umfang: 6
Eeite 8 .Sßdtiroter L«ad»De»mW'. yrMoy. dm 14. M ISN. g«ttc (i)eti KDi:> rfax i Dr c m ;• m-. Ihw, Ar! „ (i ba •tiöa tf* >, !Ö> S«3S Sl )o> hfe 8 Je* Ifii. 5Jt J , I' l \k Sftm von diesen seinen Rechten keinen Gebrauch ge macht. Nun aber behauptet Frankreich, der Ver trag von Versailles mache das Abkommen von Algeeiras ungültig, während Spanien von die ser These nichts wissen will, weil es wohl in Al- geciras, nicht aber in Versailles unterschrieben hat, und Italien

, als einer der Nachfolgestaaten der verblichenen österreichisch-ungarischen Mon archie und im Hinblick auf die ihm aus -der deut schen Liquidationsmasse zustehende Quote, sogar auf vennehrte Anrechte pocht. Allein Poincare hat mit einem glatten „Nein!' geantwortet. Italien habe in Marokko nichts zu suchen, des halb auch nicht auf der Tangerkonferenz. -Und er zog einen Vergleich mit Libyen, in dessen An gelegenheiten sich Frankreich auch nicht ein- nrische. Schade, daß uns der ganze Wortlaut der Erwiderung Sckanzers

nicht vorliegt. Dabei wurde wohl aus den Waffen- und Munitions- schnniggel zur Zeit des Krieges um Tripolis hingewiesen, den Frankreich so ausgiebig be trieb, daß der — Dreibund bald in Funktjpn ge treten wäre... Und dann wurde wohl angespielt auf di« Oasen und Karawanenstraßen die sich Frankreich geschickt anzueignen wußte. Nur, um des Nachweises willen, daß sich Frankreich ebenso wenig in die libyschen Angelegenheiten eingemischt habe, wie Italien sich in die marok kanischen eimnischen soll«, obwohl

es vertrags gemäß dazu berufen ist. Nun wird Spanien, das sich zunächst gegen die Zulassung Ita liens zur Konferenz ablehnend verhält, das ent scheidende Wort zu sprechen haben. Nach der Lesart der französischen Prelle wür den sich Frankreich und Italien in der Beurtei lung der Orientfragen einig sein. Beide Lander ß rden, heißt es, die Fortsetzung des griechisch- rkischen Krieges verhäMiisvoll, halten eine Entscheidung durch di« Waffen für unmöglich und sind der Erö lungen günstig ge das „Journal

* ml fmmg von Friedensverhand innt, welch« schöne Parallele : dem Wunsch verbrämt, Ita lien möge sich doch ganz auf Sie Seit« Frank reichs und gegen Englands Politik stellen. Die italienische Presse ist betrübt über den scheinbaren Mißerfolg der Reise Schanzers nach London. Zuerst wurde allerdings viel gefaselt vom englischätalienischen Bündnisse und wie es diesem gelingen würde, Frankreich kirre zu machen. Und der Wunsch war derart der Vater des Gedankens, daß all die schönen Dinge, di« Len

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 18.11.1924
Umfang: 6
»N««« Z«»«!'. den ». Frankreich und Dänemark. Lon Egon Müller-Holstein. Frankreich hat im letzten Krieg sein Ziel nur zum Teil erreicht: Elsaß-Lochringen, da, es D»utschland schon einmal raubt«, hat es wie der, und daM ist fein zweiter Wunsch, die be waffnete Macht am deutschen Rhein, in Erfül lung gegangen, wenn es ihm vorläufig auch noch nicht glückt«, den Rhein als Grenze zu schalten. Ein» aber ist ihm nicht gelungen: Deutschland gang zu zerschlagen, um es auch wirtschaftlich in die Hand

, und wenn es sich im allge meinen auch von der europäischen Politik zurück gezogen hat, so ist es ja an Frankreich immer noch durch die Kriegsschulden interessiert. Frank reich hat sich deshalb in weitschauender Voraus sicht, die es stets ausgezeichnet hat, daß die Freunde von heute einmal Gegner oder .wenig stens an seinem Schicksal Uninterefsierte werden könnten, eine Reche von Vasallenstaaten ge schaffen, ldie sich naturgemäß um Deutschland gruppieren. Zu diesen gehört nun zwar Däne mark eigentlich nicht, im gewissen

Sinn« ist es aber doch auch noch dem Versailler Vertrag und durch diesen in ein engere» Verhältnis zu Frankreich getreten, als es vor dem Kriege be stand. Die Abtretung Nordschleswigs, die der frühere deutsche Reichstagsabgcordmte H. P. Hanssen im Auftrage Dänemarks in Paris durchsetzte, hat das klein« Dänemark zu Dank barkeit dem großen Gönner gegenüber ver pflichtet, und diese Dankbarkeit tritt bei jeder Gelegenheit in die Erscheinung. Mag es sich um eine Reise dänischer Offizier« nach Paris

handeln, die dann den obligaten Lorbeerkranz am Grabmal des unbekannten Soldaten nieder legen, oder mag es sich um ebnen französischen Kriegsschi-ffbesuch mit Bankett und DerbrÄe- rungsreden in Dänemark handeln, immer tritt die Sympathie Dänemarks für Frankreich kraß in die Erscheinung. Sogar in einer Werse, daß man von einer Verhimmelung Frankreichs sprechen kann, denn nicht nur, daß die Triko- lore überall wehte, auch die Mitwirkenden waren mit Schärpen, Blumen, Rosetten usw. in diesen Farben

geschmückt. Dänemark fürch tet eben für das geraubte Nordschleswig» das Deutschland «sich vielleicht eines Tages wieder holen könnte, und sucht nun in Frankreich ebnen starken Dundesgenossen an sich zu ketten. Selbstverständlich ist Frankreich, das Deutsch land ja gern mit einem ehernen Ring umgeben möchte, damit einverstanden. In letzter Zeit ist aber ein Umstand eingetreten, der Frankreich nicht recht in seine Pläne paßt. Dänemark trägt sich nämlich mit dem Plan, abzurüsten. Es will sein Heer

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 06.05.1922
Umfang: 12
, mamung der Regierungen und der Völker Eu ropas von dem latenten Kriegszustand, der trotz aller Friedensschlüsse und aller Verträge noch auf Europa und der ganzen Welt lastet. Mit einem Gemüts, das von Hatz und Miß. trauen erfüllt ist, berät sich schlecht über einen wahren Frieden. Hier.müßte die „geistige De mobilmachung' einsetzen, die man gerade In Frankreich so laut von den anderen verlangt. Der Verlauf der Konferenz hat aber bewiesen, daß Frankreich von dieser Demobilmachung so wenig wissen

will, wie von der politischen und militärischen. „Mit ernster Sorge und unver hohlener Angst' heißt es in dem Schreiben an Kardinal Degasperi, verfolge der Papst tzen Gang der Konferenz in Genua, die „die erbar mende Milde mit der Gerechtigkeit' versöhnen sollte. Wenn man nicht ohnehin wüßte, gegen wen sich diese? päpstliche Mort richtet, so würde man es erfahren durch den Interpreten der päpstlichen Politik, den „Osservatore Romano', der mit kühler Deutlichkeit bemerkt, daß die päpstliche Mahnung und Warnung Frankreich

Erklärung, das rückhaltlose Bewun derung und freudige Zustimmung zu dem um Freiheit, Leben, Recht und Ehre, ln der Ueberzcuguna, daß unsere Sache die Sache des ;uten Gewissens sei, feine moralische Unter- tützung leiht. Frankreich erkennt die bedrohliche Gefahr, die in seiner geistigen und politischen Isolierung liegt, und sucht nach Mitteln und Wegen, sie zu durchbrechen. Den einzigen Weg, der es frei machen könnte, den findet es freilich nicht: den Wog der „geistigen Demobilmachung

', des vor- zum Frieden, des Dernichtungswlllen. behaltlosen Bekenntnisses Verzichtes auf Haß und Statt dessen sucht es in feinen Requisiten der olitik. Seine Emissäre reisen von Paris nach ondon, nach Prag, nach Warschau, fie unter handeln mit den englischen Konservativen und uchen selbst unter der Hand Verbindung mit >en Russen, um eine Bresche zu legen in den Ring, der sich um Frankreich und feine Politik der Unversöbnlichkett und Halsstarrigkeit zu legen beginnt. Es ist ein verzweifeltes Ringen

um die Aufrechterhaltüng eines Systemes, das innerlich schon längst zusammengcbrochen Ist und auf das Frankreich verhängnisvollerweise seine der ft ganze Politik aufgebaut hat: des Systems rücksichtslosen Diktatur der ei en Interessen über die wl eigenen politi- n Be- ürsnisse und die moralischen Grundsätze der Welt. Es wäre optimistisch, allzu optimistisch, anzunehmen, daß diesem politischen Zusammen bruche auch das äußere Fiasko setzt unmittelbar solgen würde. Roch find die Stutzen zu stark, die Frankreich

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Bozner Nachrichten
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Seite 5 von 8
Datum: 11.07.1923
Umfang: 8
Nr. 135 „BoZner Nachrichten', den tl. Juli 1923 Seite 5 stärkste Luftmacht angemessen deschützen zu können.' Baldwins Plan stieß nur bei der Arbeiter partei aus eine Opposition; tatsächlich erscheint er der enormen Mehrheit der Nation -als eine zwar bedauerliche, aber unabweisbare Notwen digkeit angesichts der Tatsache, daß Frankreich der Welt soeben demonstriert hat, daß es in der Verfolgung semer imperialistischen Politik vor keiner Gewalttat zurückschreckt, und angesichts der weiteren

Tatsache, daß es sich bestrebt, seine enorme bestehende Ueberlegenheit noch zu vergrößern. Selbst der der Arbeiterpartei nahe stehende „New Statesman' meinte: Frankreich Zwingt uns, gegen es zu bauen, und es ist ebenso dumm zu behaupten, die Größe unserer Lustslotten habe nichts mit Frankreich zu tun, als es dumm wäre, zu behaupten, die Größe unserer Flotte vor dem Krieg habe nichts mit Deutschland zu wn gehabt.' Baldwin legte großen Nachdruck daraus, daß -die britische Regierung gerne bereit wäre

, in -eine Einschränkung der Lustrüstungen nach Art des Washingtoner Vertrages zu willigen, und nichts charakterisiert den wirklichen Stand der englisch-französischen Beziehungen besser, als die Tatsache, daß Frankreich aus diese Einla dung mit einer sofortigen Erhöhung seiner Vor anschläge für den Luftdienst antwortete welche genau dem Betrag (L 500MV) entspricht, den 'der Baldwinplan im laufenden Finanzjahr ko sten wird. Dieser Wink ist deutlich genug und niemand glaubt im Ernst, daß mit Frankreich irgend

das Wettrüsten, das nun zwischen den zwei Westmächten einsetzt, die ganze eng lische Haltung Frankreich gegenüber beeinflußt und immer mehr beeinflussen wird, verrät sich in einem Artikel über dieses Wettrüsten, der aus der Feder des Liberalen Alfred Spenders stammt, dem sicher niemand Voreingenommen heit gegen Frankreich vorwerfen wird. Er be faßt sich mit der beinahe komisch klingenden französischen Behauptung, Frankreich sei nicht militaristisch und man tue ihm bitteres Unrecht, wenn man ihm irgend

von je 10 bis 12 Flugmaschinen. Von ihnen waren bisher für die eigentliche Heimatverteidigung nur 18 bestimmt. Zu Beginn des Jahres hat das Parlament 18 weitere Geschwader genehmigt, von denen 10 bis Ende des Jahres sertig sein werden. Der Baldwinplan sieht weitere 34 vor, was zusammen 82 Geschwader in Europa ab gibt, von denen 52 in England stationiert wer den sollen. Das würde England 1926. wenn die ser Plan ausgeführt ist. 624 zu sofortiger Ver wendung bereite Flugmaschinen geben, während Frankreich zur gleichen Zeit

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 22.02.1922
Umfang: 8
: Klawitter Eduard: Beiräte: Nagele Franz, Etzbach Martin, Göttlicher Stefan, Steiner Haus, Sonntag Karl. Volkswirtschaft. Italien und sein Zolltarif. Der italienische Handelsminister tat einst den Ausspruch: „Keine langfristigen Handelsverträge, sondern Abkommen auf kurze Frist.' Dies scheint übrigens auch zum Grundsätze an derer Staaten, wie Frankreich, Spanien und Jugoslawien, ge- worden zu sein, die wohl die ersten sein werden, die mit Italien zu Vertragsabschlüssen gelangen werden. Diese Staaten

treten vor allem für ein Schutzzollsystem ein u. machen daraus auch gar kein Geheimnis. Man predigt ganz offen die Politik der geschloffenen Tür, zuerst gegenüber den sogenannten Kriegsgewinnländern, die unter außerordentlichen Umständen eine Ueberausfuhr zu verzeichnen hatten. Später aber nahm man darauf keine Rücksicht mehr und schlug sich gegenseitig die Tür vor der Rase zu. Frankreich hat trotz des Protestes vieler Parlamentarier und sämtlicher Handelskam- inerpräsidenten seine Zollsätze ganz

enorm hinaufgeschraubt, und der französische Handelsminister erklärte in einer Kammer- sitzung, daß er nur so in der Lage sei, den Fabriken die Arbeit und den Arbeitern die hohen Löhne zu erhalten. Wenn in Frankreich auch alle Vorwände für die Erhöhung der Zoll ätze gut genug waren, so war es doch vor allem der Umstand se ner entwerteten Valuta gegenüber dem englischen Pfund und dem Dollar, der den Ausschlag gab. Um diesem Mißverhältnis einigermaßen zu steuern, hat Frankreich die Waffe des Koeffi

zienten erfunden, die dann bekanntlich auch von Italien aufge- griffen wurde. Auf diese Art wurden die Zollsätze durch schnittlich verdreifacht, wie sie einst waren. Zwischen Spanien und Frankreich entwickelte sich allmählich ein direkter Zollkrieg. Spanien setzte auf französische Weine zum Beispiel einen Pro hibitivzoll und Frankreich verdreifachte den Zollsatz für spanische Weine und so ging es von hinein Artikel zum anderen. Und die anderen Staaten, wie England, Belgien und die Vereinig ten Staaten

Bedürfnissen des Reiches viel bester entsprechen. —rg. Die wirtschaftliche Lage Europas. Lyon, 22. Februar. Gelegentlich eines Bankettes erör terte Loucheur die wirtschaftliche Lage Europas.' Der Grund der mißlichen wirtschaftlichen Lage sei in der Ueberproduktion der Nachkriegszeit zu suchen. Die Zölle sollen nach seiner Ansicht aufgehoben werden. Mit Rußland sollen die Beziehungen wieder ausgenommen und der Legende einmal ein Ende gemacht werden, daß Frankreich zu Verhandlungen nicht zu haben sei

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 11.02.1936
Umfang: 6
. 1. Franz Psniir, Deutschland, Cndnoie 99,28; 2. Gu stav Lantschner, Deutschland 96.25; S. Emil« Allait, Frankreich S4,SS; 4. Birger Ruuo, Norwegen VS.SS; s. Roman Wörndle, Deutschland 91.18: S. Rudolf Tranz, Deutschland 91,08: 7. Giacinto Sertorelli, Italien V0LV; 8. Alf Konningen, Norwegen 90,06; 9. Per Fossum, Nor wegen 88,12: 10. Richard H. Durrance, U.S.A. 87,74: 11. Maurice Lasforgue, Frankreich 85,83:12. Peter Lunn dock im zweiten Laus stürzte er und kam dann nicht >eh mehr „in Schwung' und fiel

der Männer eingereiht wer« den. Sigmund Ruud startete nicht, da er beim Sprungtrainina leicht verunglückte. Der Tiroler Anton Seelos fuhr außer Konkurrenz und erzielte, wie man erfährt, eine fabelhafte Zeit. Ueber 3K000 werbe bei. Torlauf der ZNSàner 1. Franz Psniir, Deutschland 146,S; 2. Guzzi Lantsch ner. Deutschland 152,5: Z. Emil Allis. Frankreich 157.S: 4. Rudolf Cranz, Deutschland 167,5: 5. Roman Wörndle, Deutschland 168,7: 6. Birger Ruud, Norwegen 169,0: 7 Giacinto Sertorelli, Italien 169,4

; 8. Richard H. Dur> rance, U.S.A. 173,3: 9. Alf Könning«^ Norwegen 173,61 10. Maurice Lasforgue, Frankreich 17S,7; 11. James Palmer-Tomkinstn, England 176,3: 12. Lafzlo Szalay Ungarn 177,5, IS. Peter. Lunn, England 178^; 14. Ee Pmiozial-SkimistersAst der Paur-ortifei Sieger im Langlauf. — ZNuhner- Selva SardWa und Palma» - Dobbiaco dir besten Springer. — Schlnßfeier in Merano. Die Schluhfeier im Meraner Surhau» l.s. Meran 0, S. Februar. Mit dem Langlauf-Wettbewerb der C-Klasse und dem Sprunglauf fanden

, Tschechoslowakei 81,VI; 17. Adriano Guarnieri; Italien 80,94; 18. Vittorio Chierroni» Italien 80,80: 1V. Laszto Szalay, Ungarn 79,68: 20. Bronielav Czech, Polen 79,41 va» àhockeyltirnler. Ergebnisse: Samstag: Tschechoslowakei « Ungarn 3:0 Frankreich - Belgien 4:8 Deutschland » Schweiz 2:0 Sonntag: Tschechoslowakei » Frankreich 3:0 Oesterreich - Ungarn 7:1 Schweiz » Italien 1:0 Bisherige Sesamtlverlung der 4 Gruben Gruppe A: 1. Kanà 6 Punkte: 2. Oesterreich 4 Punkte; A Polen 2 Punkte; 4: Lettlands Punkte Sruppe

V: 1. Deutschland 4 Punkte; 8. U. S. A. 4 Punkte; 3. Italien 2 Punkte, 4. Schweiz 2 P. ' Sruppe C: 1. Tschechoslowakei 6. Punkte, 2. Un« garn 4 Punkte; 3. Frankreich 2 Punkte; 4. Belgien 0 Punkte ^ Sruppe D: 1. Tngland 4 Pünkte; Schweden A P.; Japan 0 Punkte. — .. ... .... In die Zwischenrunde gelangen die ersten zwei Wàìschàflen jede? dèr-àr?Gruppess.. ^ zà-a«sg«sDed^- / Der Eishockèykampf Italien-Schweiz verlief nicht ganz glatt und das Ergebnis entspricht dem essek? tiven Kräfteverhältnis

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 24.08.1921
Umfang: 8
. Die französische Presse meldet, daß bei Verhandlungen des Völkerbundes über die Regelung der oberschlesischen Frage England, Deutschland und Italien auf der einen, Frankreich, Spanien und China auf der anderen Seite stehen werden. De Leon lehnt ab. Paris, 24. August. Der spanische Botschafter in Paris, De Leon, hat das ihm übertragene Amt eines Berichterstatters über die oberschlesische Frage beim Völkerbund sznrückgelegt. An seiner Stelle wird Huysman das Referat führen. Allerlei über Oberschlcsien. Paris

, 24. August. „Jntransigeant' meldet, das; zwischen Deutschland und Polen direkte Verhandlungen eingeleitet wor den seien, um in der oberschlesischen Frage zu einer Einigung zu kommen. Polen sei der Freundschaft mit Frankreich müde und wolle auf dem sicheren Wege freundschaftlicher Verhand lungen mit Deutschland eine Einigung herbeisühren. Berlin, 24. August. Halbamtlich wird mitgeteilt, das, zwei britische Bataillone und eine französische Brigade aus dem Rheinland als Verstärkung nach Oberschlesien kommen

im Wachsen sei. Die «Idea Rattonale' sagt. Frankreich möge erst, ehe es sich um anderes in Albanien kümmert, für den Wiederaufbau jener albanesischen Gebiete sorgen, welche durch den Willen Frank reichs und Englands unter jugoslawische Herrschaft gekommen sind. — Es wirkt ergötzlich, daß glelchzeittg der französische Bot schafter Darröre in Rom ln einem Interview für die „Trlbuna' die Notwendigkeit de» Zusammengehens zwischen England und Frankreich betonte und auch die Hoffnung auf eine englisch

, daß die Teilung Oberschlesiens infolge der gegenwärtigen europäischen Lage von eminenter machtpoliti- icher Tragweite ist. Man muß von Frankreich, welches Polen so viel wie möglich zuteilen will, vermuten, daß eg ähnlich den Sanktionen dessen auch im Osten ein- Instrument der Sicherung gegen Deutschland schaffen will, eine jener Sicherungen, welche bei dem agressiven, chauvinististhen Charakter ihrer Urheber nachgerade ein System neuer Gefahren für den europäischen Frieden darzustellen beginnen. Frankreichs

Absicht ist osfenoar ein Vergleich der englisch-italienischen Linie mit -der Line L« Rands, welche sich praktsch an die Korfanty-Linie anlehnt, sich von ihr nur rein äußerlich unterscheidet. Nebenbei: es ist charakteristisch, daß es keinen kongreßpolnischen Lösungs vorschlag, keinen streng formulierten kongreßpolnischen Anspruch gibt, die Warschauer Regierung sich überhaupt zurückhält, weil sie ihre Forderungen gleichsam an Frankreich abtrat. Es ist sür diejenigen, welche für die Vorgänge

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 12.05.1922
Umfang: 6
der japanische Ver treter von der englischen auf die französische Seite hinüber, und nun in Genua, wo Japan so ziemlich als die einzige nichteuropäische Macht miträt und mitentscheidet, wurde diese neue Freundschaft mit aller Deutlichkeit offenbar. Niemand bemühte sich so wie Icwan mit der Er klärung, wenn Frankreich und Belgien ihre Un terschrift auf dem Ruffenmemorandum verwei gerten. müsse auch die eigene zurückgezogen werden. ' Allerdings, auch Japan ist eine Anti^Russen- macht, genau wie Frankreich

wird von der französischen Ehauoinistenpresse bereits im Tone einer histo rischen Tatsache zugegeben; der Bund zwischen Frankreich und England ist eine Frage von kurzer Sicht. Frankreich sähe sich dann so ziem» lich isoliert. Italien hält unbedingt zu England. Die ehemals russischen Randstaaten haben sich trotz der Warschauer Vorkonferenz mit allem Nachdrucke für die Anerkennung Rußlands be müht. Selb' die Tschechoslowakei rückt'von dem Stern Frankreichs, der den Zenith überschritten bat, allmählich ab. Nur Belgien

und Polen blei ben unwandelbare Trabanten, auf deren Unter- stükung sich allerdings keine Weltmachtpläne gründen lassen. Japan, das Land mit der größ ten Bevöl.kerungszunahme, wäre für bas sterile Frankreich ein ganz anderer Helfer. Polen könnte bestenfalls einem schwachen Rußland un angenehm werden. Japan ist unter Umständen ein« furchtbar« Bedrohung für das großbritan- Nische Weltreich von Sydney bis Kalkutta. Daß sich Frankreich in unseren Tagen der Rassen- und Klassenkämpfe nicht scheut

, mit der „gelben Gefahr' sich zu verbünden, ist nur eine Neuan wendung der Frankreich eingeborenen Skrupel losigkeit, bl« in der Zeit der Kultur- und Reli- glonskriege Ludwig XIV. im Kampfe gegen Österreich seine Bundeshilfe bei der Hoher, Pforte suchen lieh. „DieheiliastenGüter Europas' und der weißen Kultur werden durch Frankreich gefährdet. Wann endlich werden „die Völker Europas' sich vereinigen, sie gegen Frankreich „zu wahren?' SudetendeutscheVoltsgliederung. Dom Abgeordneten des Prager Parlamente« Ing

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Seite 1 von 6
Datum: 29.08.1922
Umfang: 6
wieder einmal die andere Zeit eingebrochen, wo die Zeitungen die Punkto auf die verschiedenen umstrittenen „I' setzen dürfen, wo frei und laut in die Welt gerufen wird, was- man vor kurzem nur durch eine Art Wahrscheinlichkeitsrechnung ableiten konnte und muhte. So ist zum Beispiel das „Daily Chronicle', das Sprachrohr Lloyd Geor ges, in eine aufschlußreiche Polemik geraten mit dem „Temps'. „Wenn Frankreich — io hatte das englische Blatt geschrieben — zum Beispiel sein aggressives und kostspieliges Unterseeboot programm

und wesentlichen Verschiedenheiten zwischen unserer beiderseitigen Politik nicht verstanden werden, führen alle Borwürfe zu nichts und bleiben alle Lösungen unausführbar.' Und weiter unten: „Wir können die Schulden nicht ganz streichen, solange Frankreich Geld ausgibt für eine Politik, die nicht nur ihm, sondern ganz Europa große Kosten verursacht. Wir sagen, daß der Schuldner, wenn er einen Schuldennach laß fordern muß, etwas zum Austausch anbieten sollte.' Man kann dem „Temps' nicht unrecht geben, besonders

nachdem die er zweite Artikel des „Daily Chronicle' ersch enen ist. wenn er den Sinn der englischen Forderung dahin erläutert«: Entweder verzichte Frankreich aus seine volle staatliche Unabhängigkeit, dann werde es von England finanziell schonend behandelt, oder Frankreich halte seine Gleichstellung aufrecht, dann übe England einen finanziellen Druck aus und verursache damit eine wachsende Zuspitzung der deutscy-französischen Beziehungen, da dann Frankreich auf keinen Bruchteil seiner Gut

» haben'verzichten könne. „Im ersten Fall,' so schließt der „Temps' seine Folgerungen ab, gäbe es nur noch eine Macht in Europa: die britische Flotte. Im zweiten Fall würden Frankreich und Deutschland sich gegenseitig ab- nutzen und aufreiben.' Das deckt sich ganz mit der Feststellung, daß die Rücksicht auf die Wohl fahrt Deutschlands in dieser politischen Konzep tion Englands höchstens an einer sehr neben- ächlichen Stelle vorkommt. Es ist «In Streit ,ler Mächte um die Enffaltungsmöglichkeiten ihrer Macht

, und Deutschland kommt nur als mögliche Einnahmsquelle in Betracht, die Frankreick ausbeuten, deren Ausbeutung da gegen England hindern will. Und nur in die sem Sinne ist Englands Politik freundlich ge gen und nützlich für Deutschland. Bon diesem Gegensätze hat auch Poincarä ge» sprachen, als er in der alten Stadt Bar-le>Duc den Generatoren des Maasdepariemenis eröff net« und für Frankreich das Recht reklamierte, „eine französische Politik haben zu dürfen'. Das ging auch an die englische Adresse

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 04.08.1922
Umfang: 6
Natur wären. Auch ln Paris ist man allmählich zu der Er. kenntnis gekommen, daß man nick Bajonetten aus einem zahlungsunfähigen Schuldner nichts herausholen kann, daß aber eine solche Gewalt politik die deutsche Wirtschaft nur weiter zer. stören müßte. Was Frankreich fetzt beabsichtigt, ist die Beschlagnahme der deutschen Guthaben in Frankreich. Wir wissen nicht, ob sie noch er. tätigte und sich von Frankreich nicht enteignen lasten wollte. An lerspveche'n, unsere nationalen und sprachlichen Rechte

schützen und verteidigen zu wollen, in dieser Weise erfüllt werden? Wir können,es nicht glauben. Wir wollen daher 'annehmen, d'aß es sich bei den vovbesprochenen Maßnahmen um Eigenmächtigkeiten untergeordneter Organe Han. deft, die von den' Zentralbehörden nicht veran- beblich sind» aber seWst wenn das der Fall sein sollte, wird diese Maßnahme Deutschland scha den, ohne Frankreich zu nützen. Auch die Finanz leute an der Seine wissen, daß man Guthaben sehr valsch übertragen bann, und zwar 'an Leute

sowieso das rote Tuch. Gegen Mannesmann hegen sie noch einen alten Groll, weil diese Firma sich seinerzeit in Marokko be- und für sich ist klar, was Frankreich will. Aber eine andere Frage taucht 'auf: Werden es sich die übrigen Gläubiger Deutschlandes gefvl. len lasten, daß Frankreich, dessen Vorrechte im Londoner Abkommen genau umschrieben sind, einfach und ohne Zustimmung aus der deutschen Konkursmasse seine Forderungen äintreibt? Das wäre eine schwere Benachteiligung oller anderen, und Beaten

ist durch seine erste Rote gegeben, Urt der er eine zehntägige Frist zur Antwort gelassen Hai. Die Frist läuft am ö.'ds. ab. Da dieser Tag aber ein Samstag ist, wird man auch in Frankreich M ! ib -d. r- r- 'i r° IS ,'r fl* l a- v' : . .t« !■ M i :tl i ä» :■'$ ilf ■ st in k.fe J.I '! M ■ W' i» jf' t- .;{■ iC |j. . H g .1 :c , >, i- r ! v 'J-i ■M :'t]r M ! Aus Tschechisch-Schilda. Amerika nannte man einst das Land der un begrenzten Möglichkeiten. Man dachte dabei an Wunder der Technik, der Schnelligkeit, der Lei

sind ihr Be- dürstis. Deshalb schreiben die „Rar. Listy': „Schon Tacitus habe die Germanen ein Räuber- volk genannt und Frankreich habe diesen Räu- bem «Mich den Schnabel 'abgehackt und die hnen mancher Lapius. 'In Aussig schlagen ionalhelt . . i- . halten. In Prag werden nordische Studenten Insultiert, mell man sie mit deutschen Couleur. tschechische Nationalhelden zwei Dänen die Kopse blutig,^ weil sie ihr Dänisch für Deutsch studenten verwechselt. Aus dem Reprösentanien- Hans . warf man Rumänen, und Franzosen

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 12.04.1922
Umfang: 6
spielen, wobei England in gruüidsässiichen Fragen mehr K “ ßland, im praktischen mehr zu Frankreich neigt. Der te Kampf aber wird zwischen England uitd Frankreich selbst ausgofochten. Da bcmdelt es sich um die Abrüstung und man braucht kein Prophet zu sein, um schon heute sagen zu können, daß sich hier eine Einheitsfront «gegen Frankreich bil den wird. Wenn der «französische Widerstand so stark sein sollte, Lüh die Konferenz darüber gespren«gt «wird, so bcbwH das «ine völlige moralische Isolierung

unseres westlichen Nach barn, eine Isolierung, die schon lange eingesetzt Hot. Die Er kenntnis, daß Frankreich der eigentliche Friedensstörer Europas ist, und immer war, setzt sich allmählich durch. Gibt aber Frankreich nach, so dürfen wir Zeiten ruhigerer Entwicklung entgegengehen. Für die optimistische Auffassung über den Beginn der Konferenz von Genua ist eine Aeußerimg des italienischen Außenministers Schanzer bezeichnend, der erklärte, Italien fei überzeugt, daß die Konferenz mit einem vollen

Kommissionen zur Beratung zusammen. Di« Kömmission hat sich mit den ersten Punkten des in Cannes aufgestellten Programmes zu be fassen. Diese Punkte sind: Wiederherstellung des europäischen Friedens auf soliden Grundlagen und Wiederherstellung des gegenifelttgen Vertrauens. D,e Kvimnifsivn «setzt sich ans je zwei Vertretern jener Länder, welche die Konferenz einberufen haben (Frankreich. Italien, Belgien. England und Japan), aus zwei Vertretern Deutschlands und Rußlands und aus se einem Vertreter

Zeitung', Frankreich sei im besten Begriffe, sich wie in Washington in eine völlige Isolierung hinein zu manövrieren. London. 12. April. Die Eröffnung der Konferenz -von Genua hat in London befriedigt. Die Rede Lloyd Georges macht guten Eindruck. Besonders heben die Blätter die ver söhnliche Haltung der italienischen Delegation liervor. Es wird auch bemerkt, daß der Grundton der Rede Lloyd Georges offensichtlich gegen Frankreich gerichtet -war. Agenten gesucht. Olivenöl-Verkauf. Leichte und dankbare

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Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 21.12.1922
Umfang: 6
um ihre Existenz gebracht und: verelendet, .auch Eng land leidet an, seiner furchtbaren Arbeitslosigkeit, die trotz Men Bemühungen. den 'Regierung! nicht unter den Staird von fünstitertel Millionen Her. miterzubringen ist, iuro Italien steckt seit dem Ausgang des 'Krieges in einer Jndnstriekrise, aus der es Mussolini durch Anwendung! d!ittoto- rischer Maßnwbm.en herausreißen 'will. Nur Frankreich scheint' van ollen düsen Folgen der Stagnotion und Erwerbslosigkeit verschont; in Wahrheit oder stecken

' Versöh nung und Vernunft. Mer beinahe eindrucks voller ois der Appell.an Großbritannien und Amerika, in feierlicher Form von vornherein demjenigen 'Kampf anzusagen. der zuerst die Ruhe Europas und den Mieden der Welt stören würde, ist die fürchterliche .apodiktische - Gewih- heii, mit der er .einen 'Krieg Ms unvermeidlich hinstellt, wenn Frankreich seine Gewaltpolitik im deutschen Westen wahrmachen und die vor- übergehende Besetzung des linken Nheinufers in eine dauernde Losre-ißung der. 'acht

Millionen Deutschen von ihrem Mutterland«- umgestalten, sollte. Zum ersten Male zeigt sich in den Aeuhe- -ruNgen des ovgsdonkten ^englischen Premiermi nisters ein Ausblick in eine ferne ,gelegene Zu kunst. Fünfzehn Jahre lang soll die Besetzung des linken Rheinufers d'auern', vier Jahre sind davon verstrichen, !ader es wird eine« der größ ten und gefahrvollsten Probleme fein, nach 2tu« lauf weiterer eff Jahre Frankreich und sein« Negerhovden aus. Deutschland -binauszubringen. Die Katastrophe kann jedoch

wirtschaftlichen Gründen entspringen, wenn Frankreich, wie .es heute schon .ankündigt, nach. chreitet ebietes den chlands dem 15. Jänner 1923 den Rhein übers und .durch die Besetzung des Ruhrgebie' wirtschaftlichen Zusammenbruch Deut vollendet. Nach dem, was der .amerikanische Botschafter Haroay im Londoner Lhzeunrklub gesagt, und Lloyd George min im „Dolly Chro- nicle' 'geschrieben hat, ist es kaum anzunvhmen, daß die unglo-.amerikanische Welt daun untätig bleibt. Der gordische Knoten würde zerhauen Eiden

) er ein gewisses Maß von Ausdchnung er. wicht hat, .sind die. übrigen Ententestaaten, na- memlich Großbritannien und Frankreich, gar nicht mehr in her Lago, einen japanffch-nord- 'Nnevikanischen Kvbsg zu verhindern, bzw. wirk, lich entscheidend einzugveksen. Ihre Flotten haben 'dann etwas anderes zu tun. als vor Tokio oder Neu york und San Manztsko zu erscheinen; sie müßten gange Heere nebst ihrer Ausrüstung «nid Verpflegung sowie fortwährenden Nach- sehr übers Meer schaffen, um die eigenen Be. s'iWwgen

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 04.07.1941
Umfang: 4
, z. — Die politischen Kreise von ViiW sehen nach wie vor in der Maßnahm« des Abbruchs der diplom» tischen Beziehungen )u Sowjetrußland eine notwendige Fortsetzung der bereits in den letzten Monaten verstärkten antl- kommunistischen Maßnahmen. Die Maß nähme sei um so dringender geworden als die ungefähr ZOO Mitglieder starke diplomatische Vertretung des Kreml im unbesetzten Frankreich ' eine verstärkte kommunistische Agitation betrieb. In ihren Ansprachen und Aeußerungen haben sowohl Marschall Petain

als auch Admiral Darlan in unmißverständlicher Weise darauf hingewiesen, daß der Be kämpfung der gaullistischen Agitation die Bekämpfung der kommunistischen Agita tion auf dem Fuße folgen werde, worin man in Frankreich eine Bestätigung des Willens der französischen Regierung sieht, an dem europäischen Aufbau mitzuar beiten. Nach einer großen Razzia unter den russischen Emigranten in Frankreich wur de ein großer Teil nach vorheriger Prü fung ihrer Papiere, Existenzmöglichkeiten und politischen Einstellung

bereits wieder freigelassen. Eine Anzahl gefährlicher Elemente befindet sich in Sicherheit. Man lvartet auf eine Gelegenheit, sie aus Frankreich ausweisen zu können. In einem Vortort von Paris verhaftete die Polizei fünf Kommunisten, die durch Verteilung von Flugschriften umstürz lerische Propaganda betrieben. Die Druk kerei, in der die Flugzettel hergestellt wurden, ist entdeckt und gesperrt worden Der sowjetrussische Botschafter Bogo- molow hat Vichy bereits verlassen, wäh rend Botschafter Bergery

sich anschickt, Frankreich, das er bekanntlich erst vor einigen Wochen mit dem Ziel Moskau verlassen hatte, wieder zu erreichen. Es wird angenommen, daß sich der Diploma- tenaustmlsch über die Türkei vollziehen wird. » Mchn sperrt sowjelrussische Guthaben Wie aus Vichy gemeldet wird, hat der französische Finanzminister eine Verfü gung erlassen, wonach mit unmittelbarer Wirkung sämtliche sowjetrussischen Gut haben in Frankreich gesperrt werden. Diese Verfügung betrifft direkte und in direkte Guthaben

des sowjetrussischen Staates, physischer und juridischer Perso nen, die in Sowjetrußland wohnhaft sind, und aller Personen sowjetischer Nationa lität, die in Frankreich oder in irgend einem ausländischen Land ansässig sind. Aue» Merano und Um piassi»?/» in «ie? MI«/ Mimisch« VWW« i« Rantina, 3. — Der italienische Botschafter Taliani traf mit Flugzeug in Ranking ein, um dem Präsidenten der . chinesischen Nationalregierung Wang Tsching Wei persönlich die Anerkennung feiner Regierung durch die italienischen Regierung

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Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 19.08.1922
Umfang: 10
, ist das Datum der Einberufung noch nicht festgesetzt. Die Ursachen des Konfliktes in der Entente. Don unserem Pariser Vertreter. sz. Paris, 17. August. Vor einigen Wochen hat Jacques Bainville von seiner Fähigkeit, große und weitläufige politische Tatsachenkomplexe in epigrammati scher Kürze zusanrmenzufassen, einmal den Satz geschenkt bekommen, für Frankreich sei der Friede von Versailles ein Minimum, für Eng. land ein Maximum. Man könnte diese Kürze, wenn mit ihr nickt zugleich auch die Würze ver loren

ginge, dahin erweitern, daß man sagte, England sei sichtlich bemüht, das Maximum zu verkleinern, ebenso Frankreich, das Minimum zu erweitern. Diese Feststellung könnte man noch durch die andere ergänzen, daß England bei diesem Beginnen seine poetischen Endabsich- ten> klug mit den sorgsam beobachteten wivt> schastlichen Tatsachen und Entwicklungen ver- knüpft und jicf) deren unaufhaltsames Schwer ewicht dienstbar macht, eine Ziele durch ju-ristis, während Frankreich Ziele durch juristische

jetzt überhaupt keinen wirt schaftlich orientierten Ausweg aus den Repara tionsschwierigkeiten. IWarum hat England diesen Vorschlag so hart näckig abgewiesen? Warum hat ihn Frankreich ebenso hartnäckig aufrechterhalten? Die Alliier- ausüben. Die Pfandnahme hätte diesen mili tärischen Rechten wirtschaftliche hinzugefügt, aus denen sich weiterhin politische mit unent rinnbarer Notwendigkeit herausentwickelt hät ten. Erwünscht, wo dev Friedensvertrag als Minimum, verwünscht und deshalb verweigert

, hat Herrn Briand nachher das telegraphische „Mißfallen Md Besorgnis' des Präsidenten Millerand eingetragen/ über' welches er im Jännev zu Fall gekommen ist. Und von dem Preis des englischen Bündnisses war späterhin nicht mehr die Rede. Begreiflich genug. Denn dieser Preis mußte erwünscht sein, wo man das Maximum des Friedensvertrages zu vermin dern, verwünscht und deshalb verweigert, wo man das Minimum des Friedensvertrages zu erweitern strebte. Heute hat Frankreich ganz recht mit seinen Klagen

die heutige, besser die gestrige Ansichtspostkarte. Zunächst die An'' im engsten Sinne. Regierung heute Frankreich nicht mehr unter stützt und wenn sie Deutschland schont, so ge- chieht das, weil sie in der gegenwärtigen Lage )es Reiches die Gründe nicht mehr findet, die früher England dazu bestimmt hatten, sich Frankreich zu nähern.' Weiter heißt es, in Verfolgung der traditionellen Ziele der engli schen Politik widerfetze sich Lloyd George der sranzösischen Politik. „Die Zeitungen, die ihn unterstützen

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 19.05.1925
Umfang: 8
Seite 2 ^ ^ ^^ / M z ^ materieller und technischer Beziehung den Stand von 1914 weit übertrifft^ -' Es gibt aber noch andere Tatsachen, die für das volle Verständnis der Schulden-Frage von Bedeu tung sind. Frankreich hat die gro ß te Heeres- machtderWel t. Nach den jüngsten Belegen hat es eine aktive Armee von 629.012 Mann, eine Re servearmee von 4,870.988 Mann, im ganzen also 5,300.000. Das ist mehr als doppelt so viel wie die Armeen Großbritanniens, der Vereinigten Staaten Und Japans

zusammengenommen. Die französische L u f t flott e. verhält sich der Zahl nach zur bri tischen wie 3:1 und zu der der Vereinigten Staaten wie 4:1. Frankreich hat mehr Aeroplane als die Vereinigten Staaten,. Großbritannien und Japan zusammen. Es hat 463 Piloten, das ist wieder so viel wie die Vereinigten Staaten, Großbritannien und Japan. Alles das kostet Geld und es kommt schließlich darauf hinaus, daß der amerikanische Steuerzahler'nicht nur die Kosten der eigenen Armee bezahlt

- ner feierlicher Beträge nicht gering einschätzen. Houghton, der frühere amerikanische Botschafter in Deutschland und jetziger Botschafter in England hat öffentlich und ausdrücklich erklärt, daß Deutsch land abgerüstet Habe. Er ließ keinen Zweifel dar über, daß seiner Meinung nach die Behauptung un begründet ist, Deutschland sei bewaffnet oder be reite seine Bewaffnung vor und häufe . Munition auf.' V'-' ^ Während der. letzten drei Jähre hat Frankreich große Darlehen an fremde Regierungen gewährt

, deren voller Betrag nicht festgestellt werden kann. Polen, Rumänien, Jugoslawien und andere Länder lhaben umfangreiche Kredite erhalten: Indessen '.macht Frankreich keine Miene seine eigenen Schul- ^N M .bezahlen.. . . ^ - l Die Schuldenliste. . / . . Im Anschluß an die amerikanische Note an die Schuldner der Vereiüigten Staaten wiiÄ folgende Schuldenliste einschließlich der Zinsen bis zum 31. Dezember 1924 bekanntgegeben: ^ ^ Frankreich . 4.137,224.334 Dollar - Italien ' ^ ' ? 2.097,347.121 Belgien

führen, denn Italien und Frankreich werden nicht mehr zahlen wollen als sie von Deutsch- land zu bekommen hoffen. Französische Vorschlage in der Schuldenfrage. ' Paris, 19. Mai. iA.B.) Wie verlautet, wird die französische Regierung sehr bald, wahrscheinlich schon in den kommenden 14 Ta gen, der englischen und amerikanischen Regie rung konkrete Vorschläge über die Regelung der Kriegsschuldenfrage unterbreiten. ^ Der Schuldner als Bittsteller. ) L 0 n d 0 n, 19. Mai. (A. B.) Aus Neuyork wird gemeldet

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 25.10.1909
Umfang: 8
und ihre Mitwirkung nicht bloß auf das Negieren beschränken wollten, wie dies früher der Fall gewesen sei. Audis n z P i ch o n s beim Z a- r e b e i d e r R ückreisc aus Italic n.. Der russische Minister des Aeußern Jswolsky verständigte den Minister des Aeußern, Pichon, Kaiser Nikolaus werde sich sreuen', ihn zu empfangen, sobald er Frankreich auf der Rückreise von Italien passiert. Jswolsky wird eine Zusammenkunft mit Pichon haben. ^ ^ ^ TugesukmgkiÄc!!. — Luftschiffe?. Bei Wiener-Neustadt aus der Heide

9 schließen. Im Jahre 8Z9 war der nörd liche Teil des Adriatischen Meeres zugefroren. Im Jahre 1179 blieb der Schnee monatelang fuß hoch in der gemäßigten Zone liegen. Im Jahre 1299 fehlte es in Frankreich derart an Futter in folge von Schnee und Kälte, daß ein großer Teil des Viehes verhungerte. Im Jahre ZM) war die Ostsee zwischen Dänemark, Norwez.'n und Schwe. deu -monatelang gefroren, so diß die Verbindung ninr durch Schlitten a''srcchterhzlten werden konn te. 1339 war der Winter in England so streng

, daß viele Leute Hungers starben. Im Jahre 1499 war die Donau zugefroren von ihrer Onelle an bis zur Mündung in das Schwarze Meer. Im -Jahre 1469 erfroren in Frankreich alle Weinstöcke, 1699 Herrschte in Frankreich, der Schweiz und Oberitalien eine so starke Kälte, daß man das Brot erst auftauen mnßte. Im Jahre 1639 war der Hafen von Marseille bis weit in das Meer zu gefroren. 1699 war mit der strengste nnd längste Winter in Frankreich. Die Preise die Lebensmit tel stiegen so hoch, daß in vielen Orten

Hungers- not eintrat. Im Jahre 1799 herrschte ebenfalls in Frankreich ein sehr harter Winter. Die Erde war sußtief und die Meere im Norden wie im Süden, meilenweit von den- Küsten zugefroren. Tausende von Jagdtieren slüchteten vor Hunger aus den Wäldern in die Dörfer, und die Vögel fielen tot zur Erde. Ju den Jahren 1739, 1719 nnd 1769 waren alle Flüsse nnd Ströme Franks- reichH wochenlang zugefroren, und der größte Teil aller Frnchtbänme erstarrte vor Kälte. Im Jahre 1789 suchte Frankreich ebensalls

ein harter Winter heim. In Paris stieg die Kälte bis aus 18 Grad. De» schrecklichsten Winter erlebte jedoch Frankreich im Jahre 1899; der Schnee lag 15 Ta ge fußhoch auf den meisten Landstraßen. Die Hungersnot uud das Elend wurden als ganz be sonders jammervoll geschildert; anch das Jahr 1839 brachte einen harten und andauernden Win ter, serner die Jahre 1879 und 1899, so daß mit banger Sorge dem Winter 1999 entgegengesehen wird. Soweit die Angaben Pariser Blätter über die Berechnungen des merkwürdigen

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 24.06.1922
Umfang: 12
, Ende Juni. Die Welt wartet darauf, daß Frankreich end lich sein ungeheures Negerheer wieder entläßt, damit Friede auf Erden werden könne. Frank reich aber denkt anders. Die ganze Welt mit ner ist. Alle Handelswege, die nach dem Mittel- meere führen, find schon in unvordenklichen Zeiten begangen worden. Die Aegypter der Pharaonen, die Phönizier, die großen Handels- völkcr vor ihnen, von denen wir nicht einmal den Namen wissen, haben diese Straßen schon vorgefunden. Um sie und mit ihnen die nördliche

Hälfte von Afrika zu beherrschen, muß man die Schlüssel zu diesen Straßen in den Händen 35,000.000 Franzosen zu beherrschen, die sich noch Lauernd durch den unaufhaltsamen Gebur tenrückgang vermindern, das ist unmöglich. Aber deshalb braucht Frankreich seine Weltherr schaftspläne nicht aufzugeben. Wenn die aug sterbenden weißen Franzosen nur hinreichen, um die Offiziere zu stellen, so will Frankreich um die Soldaten nicht in Sorge sein. Denn jen seits des Mittelländischen Meeres dehnt

päer nicht bekannt und ihm unverständlich, des wegen nicht weniger bedeutsam für den Afrika- haben. Der eine dieser Schlüssel Ist Kairo, bzw. Alexandrien, doch von ihm wird in Frankreich öffentlich nur dann gesprochen, wenn Llohd George die Franzosen wieder einmal sehr erbost hat. Der andere Schlüssel aber ist Karthago, und den besitzt Frankreich. Mit Karthago beherrscht es dag Hinterland, aus dem die Ritter Hanni- bals stammten, welche die Schlacht bei Cannae geschlagen, welche die größte damalige

Welt- macht ins Wanken gebracht haben, als sie unter guter Führung standen. Frankreich hat mit die sen dunkelhäutigen Kriegern, deren Rekruten- mals schlugen sich diese Schwarzen für „das mittelmeerlandijche Genie'. Aber diesem Ge nie stehen größere weltgeschichtliche Aufgaben bevor. „Nur Karthago ist groß genug, um Rom zu bekommen.' Dabei ist natürlich nicht von der Hauptstadt des heutigen Königreichs Italien die Rede, auch nicht von dem vatikanischen Rom, obwohl diesem schon der französische

) einiger der am tollsten erscheinen den Ausbrüche ersieht der Leser bereits, daß es sich bei diesen Träumen von der auf den Wink des französischen Unteroffiziers die gesamte Welt knebelnden Negerarmee nicht etwa um Verleumdungen eines Boches handelt, der das friedliebende Frankreich neuer imperialistischer Pläne verdächtigt. Sondern dies sind sehr ernst gemeinte Ausführungen eines der bekanntesten französischen Staatsmänner und Politiker der Gegemvart, des Herrn Gabriel Hanotaux. Mit- glied der französischen Akademie

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