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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 18
Datum: 03.06.1921
Umfang: 18
z. B. das führende Belgrader Blatt „Politika" in Begründung seines anschlußfreundlichen Ver haltens u. a.: „Frankreich sage, Deutschland werde durch den Anschluß gestärkt!. Das sei falsch. Bei einem Kriege Frankreichs gegen Deutschland müßten Italien und Südslawien ge gen Deutschland marschieren und nolens volens, um gegen Deutschland Vorgehen zu können, bei^ Kriegszustand auch mit Deutschösterreich erklären, wodurch ein guter Teil der Schlagkraft der jugo slawischen und italienischen Armee, verzettelt

würde. Nach dem Anschluß aber sei man durch Polen und die Tschechoslowakei unmittelbarer Nachbar, und inan habe dann gemeinsam alle Lasten gegenüber Deutschland zu tragen. Frank reich betreche eine sehr unkluge Politik. Mit seinem blinden Liebeswerben um neue Verbün dete in Wien, Budapest und Sofia entfremde es sich die alten Verbündeten, während doch diese neuen Verbündeten Frankreich bei der ersten Ge legenheit im Stich lassen würden." Seit 12. Mai sind die Arbeiter der steirischen Kohlenwerke (8000 an der Zahl

. Frankreich bemüht sich nach allen Kräften, Ober schlesien dem polnischen Staate zuznschlagen, wie wohl Oberschlesien bei der Volksabstimmung mit 61 o/o "für Deutschland gestimmt hat. Dieses, damalige Bekenntnis war umso bemerkenswerter, als Oberschlesien nur 42 ° n Deutsche und 58 °/o Polen hat. Weil die Losreißung dieses Industrie gebietes von Deutschland im Wege einer Ab stimmung nicht glückte, sollte sie nun durch einen Gewaltstreich glücken. Frankreich bedient sich dabei polnischer Hitzköpfe

unter Führung eines gewissen Korsanty. Allerdings hat auch dieser Vorstoß der Polen seine Geschichte. Frankreich und Polen haben schon im April ein lieberein- kommen getroffen, daß bei Nichtannahme des Ultimatums von Deutschland am 1. Mai die Franzosen das Ruhrgebiet und am gleichen Tage die Polen Oberschlesien besetzen. Nun nahm Deutschland das Ultimatum an, die Besetzung des Ruhrgebietes unterblieb nur Polen mar schierte ein. Indessen hat wohl Lloyd George, wie wir letzthin berichteten

, gegen diese „Kinder" seine Stimme -erhoben, allein Frankreich begün stigt das Vorgehen Polens. Die Kämpfe und Gewalttaten nehmen immer mehr zu und die Lage verschlimmert sich enorm. Es werden neue Kämpfe und Ausschreitungen, besonders aus den Kreisen Kreuzberg, Beuthen, Groß-Strelitz, Glei- witz und Koset gemeldet, und zwar unter den Augen der französischen Truppen, ja sogar mit deren Unterstützung. Der Hilferuf der bedrängten Deutschen, unserer Brüder im Osten, ertönt lau ter. Aber die Entente verbietet

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Alpenland
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Seite 7 von 10
Datum: 22.08.1921
Umfang: 10
Qbsndblcck^ dttsgÄvs 4 Mx atzds. S«-auSg«b«-/SM«r^'Fr»-sr'Ms«r-/2»nÄbvu-K Qb-ME L. Zabryana Innsbruck, Montag, am LL. Kugust 1 OS 1 Folge 5Q6 gberschlesiens WgmWs Schi« Frankreich droht bereits mit Schmierigkeiten. Rauen. 22. August. Aufnahme der eigenen funkenstation. Zu der von „Havas" verbreiteten bekannten' Temps- meldung. die französische Regierung verlange einen ein stimmigen Schiedsspruch des Völkerbundsrates, bemerken die Baseler Nachrichten*, die Bemühung des Völkerbundsrates iväre

tatsächlich ganz überflüssig, wenn Frankreich ernstlich daran dächte, für sich ein Veto zu beanspruchen. Solange jedenfalls eine Klarstellung, ob diese ungeheuerliche Forde rung wirklich gestellt werde nicht eriolgt. bleibe jede Hoff nung auf eine Lösung des oberschlefischen Problems und die Beruhigung der Welt ungewiß. Z. Paris, 22. August. Eigenbericht. Icho de Paris* gilaubt aus gutunterrichteten Kreisen Mit teilen zu können, daß der Völkerbundrat im Gegensatz zu den in der Presse erschienenen

Meldungen nicht nur zwischen zwei Thesen zu wählen haben werde. Er sei in seiner Arbeit unbe schränkt, abgesehen vom Friedensvertrag von Versailles utrö yyn der Volksabstimmung. Nach der Erledigung der Unter suchungen werde der Völkerbnndrat ein Gutachten abgeben, aber ein schiedsrichterliches Gutachten. Frankreich habe sich moralisch verpflichtet, es anzunehmen. Es sei indessen selbst-- derstandlich, daß Frankreich, wenn das Gutachten gegen die Lebensinteressen des Landes verstoße, die Möglichkeit

. Freiherr Loy Schv«, hat am Mittwoch dem Ministe m AeuMW. ©fitmunt sein Beglaubigungsschreiben überreicht. Dok tor Schön ist der Nachfolger des bisherigen deutschen Ver treters von Dirksen. Die militärischen VerstMungen. Rauen, 22. August. Aufnahme der eigenen ^unlenstation. „Petit P a r i s i e n" stellt die Nachricht des „Temps*, Frankreich wolle eine- Brigade zur Verstärkung der interalli ierten Besatzung nach Oberschlesien schicken, dahin richtig, daß Frankreich. England und Italien je zwei

Bataillone entsenden. Der Zeitpunkt ist aber noch nicht festgesetzt. Frankreich wili sich am Rhein schadlos Wien. Z. Paris, 22. August. Eigenbericht. Eine außerordentlich bedenkliche Weiterentwicklung seiner gestern vorgetragenen Anschauungen nimmt heute der „In- transtgeanr vor. Er macht die franzüfische Oefsentlichkeck darauf aufmerksam, daß Frankreich in Oberschlssten das Spiel verloren habe und daß die Lösung des Problems den französischen Wünschen widersprechen würde. Aber um diesen Mißerfolg

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Tiroler Post
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Seite 2 von 20
Datum: 15.03.1912
Umfang: 20
Vermittlungsvorschlag eine Wanderung durch machte, die sonst nicht zu den Gepflogenheiten der moskowitischen Politik gehört. Er wurde näm lich zuerst m Wien bekannt gemacht, dann wurde in Berlin hierüber sondiert und erst zuletzt kamen Rußlands angebliche Busenfreunde England und Frankreich in die Lage, zu der ganzen Sache Stel lung zu nehmen. Doch wie schon gesagt, scheint der Vorschlag Rußlands, ebenso wie der Eng lands^ Italien durch einen gemeinsamen Schritt der Mächte zur Einstellung

der französischen Politik, er klärt, daß ein Zusammengehen zwischen Italien und Frankreich nur möglich sei, wenn letzteres seine geheimen Suprematiepläne aufgebe. Daß hiezu Frankreich nicht zu bewegen sei, habe schon Crispi erkannt und jetzt beginne in der breiteren Oeffentlichkeit, die Barrere so großartig ein- zulullen verstanden habe, wieder die Erkenntnis aufzudämmern, daß Italiens Heil nur in einem engen Zusammenschluß mit den europäischen Zentralmächten liegen könne. Weit schärfer geht das bekannteste

Diploma ten, der einst in Paris mit so großer Freude emp fangen würde, anläßlich seines Abstechers nach Rom, „Auf Nimmerwiedersehen!" zu. Tittoni, meint das Blatt, sei in Frankreich ein Agent des Dreibundes, in dessen Dienst er die Künste einer außerordentlichen Verschlagenheit gestellt habe. Zu anderen Zeiten hätte man einen Frankreich nicht sympathischen Botschafter Roms in Paris dulden können, aber heute müsse dies als eine Ge fahr betrachtet werden. Die Vertreter des fran zösischen Handels

in den italienischen Emporien hätten bemerkt, daß man in wenigen Wochen den Vorteil zehnjähriger Anstrengungen für eine auf richtige Annäherung verloren habe. Madame de Stael hat einmal erklärt, den Engländern gehöre die Herrschaft zur See, den Franzosen die zu Lande und den Deutschen die über die Luft. Seit jener Zeit hat Frankreich die Vorherrschaft am Kontinent an das Deutsche Reich abtreten müssen und nun strebt es die früher sei so gut — und verhilf mir — einen — Mann! Gib mir einen schönen — einen großen

geht in Frankreich der Kurs schärfer als je gegen Deutschland und die Revanchepolitiker benützten mit Vorliebe den von Millerand wieder eingeführten militärischen Zap fenstreich zu ihren deutschfeindlichen Kundgebun gen. — Auf dem Lyoner Kongresse der fran zösischen Sozialdemokratie ist es zu einer Spal tung zwischen den unentwegten Anhängern Karl Marx', den sogenannten Guesdisten und Jaures- isten gekommen. — Sehr zu bedauern ist gerade jetzt, wo sich eine Aenderung der französischen Kir

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 20.08.1931
Umfang: 8
Musiolinis über Brüning, die das nationalsozialistische Blatt mit deutschem Mannesmut aus der Rede Musiolinis heraus- gkstrichen hat, nachzuholen. Die Steigbügelhalter der Habsburger. „Einst zerbrach Frankreich die Throne Europas. Will es sie jetzt wieder aufrichten?" heißt groß die Ueberschrift im sozialistischen „Populaire" vom 16. August. Denn die Unterstützung, die Frankreich Ungarn leiht, wird ein internationaler Skandal, aber auch eine internatio nale Gefahr. Am 14. August wurde in Paris

in den Räumen der „Königlich ungarischen Gesandtschaft" ein Vertrag unter zeichnet, durch den dasselbe Frankreich, das mit Krediten für Deutschland so vorsichtig ist, dem Grafen Bethlen einen Kredit von fünf Millionen Pfund Sterling zur Verfügung stellt. Dies ermuntert aber vor allem die ungarischen Legitimisten. Frankreich hätte Ungarn bei Hingabe dieses Kredites politische Bedingungen stellen, es hätte ein Aufhören der offiziellen Habsburg-Propaganda fordern können, aber Frankreich

am 20. August zum ungarischen König ausgerufen werden sollen, aber da machte Mussolini Schwierigkeiten, der eben falls Kredite von Frankreich erhoffte. Heute geben sowohl Mussolini wie Bethlen den Legitimisten die Bahn frei. Immerhin hat Mussolini noch nicht die Veröffent lichung der Verlobung des Erzherzogs Otto mit der jüng sten Tochter des Königs von Italien den italienischen Zei tungen gestattet. Dabei spielt wohl vor allem fein Konflikt mit dem Vatikan eine Rolle, der ein großer Förderer

. „Es ist eine Schande für Frankreich, daß man an seiner Republiktreue zweifeln kann und daß es anscheinend bahn. Hier ein Bauernhaus und dort ein Bauernhaus. Denn die Appenzeller sind ein, wenn auch munterer, so doch eigenbrötlerischer Menschenschlag. Man will allein sein und gibt auf eng aneinanderhockende Nachbarschaft nicht viel. Darum überall das gleiche Bild: Wenig geschlossene Sied lungen, dabei aber überall über die hügeligen Wiesenhänge verstreut, oft recht weit hinauf, die schindelumkleideten Bauernhäuser

ab! Die Wiesenhänge mit den verstreuten Siedelungen, be grenzt von den grauen Mauern des Alpsteingebirges, dessen höchster und bekanntester Gipfel der Säntis ist, der mit seinen ihn umkränzenden Höhen durch die isolierte Stellung zwischen den Bündner- und Zentralalpen einerseits und den die Restaurierung der habsburgischen Monarchie duldet", schreibt der „Populaire". Es wäre auch eine Erniedrigung Deutschlands, wenn deutsche Republikaner wirklich, wie es in Frankreich und Ungarn behauptet wird, zu den Steig

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Alpenland
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Seite 9 von 12
Datum: 02.08.1921
Umfang: 12
fasten werde, wie dies bereits früher ins Auge gefaßt worden sei, nämlich Deutschland und Polen die nicht strittigen Gebiete zuzusprechen, wodurch das Gebiet verkleinert würde, das der Entscheidung der Ver- bandsmächte unterliege. Marseille, 2. August. Ausnahme der eigenen Funkenstation. Als Datum für die Eröffnung der nächsten Sitzung des obersten Rates bleibt der 8. August in Kraft. Die Zu- sckmmenkunst der Ministerpräsidenten von Frankreich. England und Italien wird in Paris. Quai d' Orsay

MseintmderMum. London. 1. August. (Reuter.) Auf eine Anfrage er klärte Lloyd George im Unterhaus, die britische Regie rung sei im Verlaufe der jüngsten Auseinandersetzungen mit Frankreich lediglich von dem Wunsche geleitet gewesen, eine gerechte Lösung der oberschlesischen Frage in Gemäß heit des AbstimmungSergebnistes und der Bestimmungen des Friedensvertrages zu sichern. In Beantwortung von Zwi schenrufen erklärte L l o y d G e o r g e, es sei Aufgabe der bri tischen Regierung, darüber zu wachen

. Die erste Kunde von diesem ungeheuerlichen Betrug ver danken wir dem früheren französischen Minister Tarvieu, der in der „Illustration" mitgeteilt hatte, daß Clemenceau bei den Friedensverhandluugen in Versailles den Wider stand Lloyd Georges und Wilsons gegen die Bestimmungen über das Saargebiet dadurch gebrochen habe, daß er sich auf eine von 150.000 „Saar-Franzosen" an den Präsidenten Poincare gerichtete Adresse berief, nt. der um „Wiedervereini gung mit dem Mutterlande Frankreich" gebeten

werde. Hier zu ist zu bemerken, daß die Phrase von der Wiedervereini gung eitel Schwindel ist. Seit der Geburtsstunde des Deut schen Reiches, der im Jahre 870 erfolgten Trennung des ka rolingischen Reiches in Deutschland und Frankreich ist das Saar-Revier deutsches Land. Zwar hat die französische Raubgier wiederholt die Hand nach diesem heiß begehrten, wirtschaftlich so wertvollen Grenzgebiet ausgestreckt, aberze- dem kurzfristigen Raub erfolgte alsbald die „Wiedergut machung^, das heißt die Rüugabe an Deutschland

. So er kannte 1648 der westfälische Friede, 1678 der Nimwegener Friede und 1697 der Friede von Ryswick ausdrücklich den deutschen Besitzständen, und auch im zweiten Pariser Frie den mußte Frankreich das gestohlene Land wieder heraus-^ geben, das elf Jahrhunderte deutsch und durch die wieder holten Räubereien noch nicht 50 Jahre in französischem Be sitz war. Dies zu dem Märchen von der „Wiedervereinigung nur dem Mutterlande Frankreich". Als ein nicht minder großer Schwindel hatffich durch die Mitteilungen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 20.06.1923
Umfang: 8
auf die englische Denkschrift rechtzeitig Eintreffen, so daß die englische Regierung bereits heute in dieLage kommt, sestzustellen, ob ein Einvernehmen mit Frankreich zu erzielen und eine gemeinsame Note der Entente auf die deutsche Note möglich sei. Angeblich habe Frankreich seine Hal tung so geändert, daß in London eine Ueberein- stimmnng nicht für ausgeschlossen gilt. Nach einer Meldung aus Brüssel soll nämlich der Entwurf der französischen Antwort auf die englische Denk schrift, den Pomcarü bereits

am Samstag der bel gischen Negierung übermittelte, Vorschlägen/ von Deutschland sondern, daß es allen Staatsbeameen im besetzten Gebiete strikte befiehlt, jeden passiven Widerstand einzustellen. Vor allem habe Deutsch land die Eisenbahner aufzufordern, ihren Dienst wieder mit der gleichen Gewissenhaftigkeit zu ver sehen, wie vor dem Einmarsch der Franzosen. Alle Beamten sollen verhalten werden, die französische Verwaltung im Ruhrgebiet in jeder Hinsicht zu unterstützen. Dafür wolle Frankreich

zu der im ursprünglichen Plane vorgesehenen „unsichtbaren Besetzung" zurückkehren. Es ist natürlich nicht möglich, zu beurteilen, ob diese Brüsseler Meldung sich auf Tatsachen stützt. Aber auch wenn dies der Fall ist, so bleibt es, so lange Frankreich nicht genau erklärt, wie die „un sichtbare Besetzung" beschaffen sein soll, noch eine Frage, ob mit der französischen Antwort eine Lö sung eingeleitet wird. Jedenfalls scheint England, und die vorliegenden Meldungen geben uns das Recht zu dieser Hoffnung, entschlossen

zu sein, eine unklare, jede Au.legungsmöglichkeit zulassende Er klärung Frankreichs abzulehnen. England ver langt von Frankreich klipp uttd klar die Erklärung, unter welchen Bedingungen es bereit ist, in Ver handlungen wegen Regelung der Reparationssrage einzutreten. Daß England diese entschiedene Hal tung einnimmt, bewerfen nicht nur die Erklärun gen englischer Minister und unterschiedliche Reden im Unterhaus, sondern auch die Ausführungen englischer Zeitungen, die nahezu übereinstimmend sagen: England

kann sich aus eine gemeinsame Ant- wort der Ententestaaten an Deutschland, nur ern- lassen, wenn diese Antwort von der deutschen Re gierung nicht die absolute Unterwerfung verlangt. Die öffentliche Meinung Englands lehnt eS ab, auch weiterhin die Politik deS britischen Reiches von Frankreich sich vorfchreiben zu lassen. Daß England entschloffen ist, sich vom Schlepp tau Po incaräs freizumachen, beweisen auch einige Reden englischer Minister in den letzten Tagen. Durch alle diese Reden zieht sich der Gedanke

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 23.12.1922
Umfang: 16
Handlungen auf einige Tage verschlagen hatte, wie der gefunden. In Beantwortung der Interpellatio nen über die Außenpolitik in der Donnerstag- Sitzung des Senats erklärte der französische Mini sterpräsident, daß er feine Behauptung, daß sich Deutschland systematisch ruiniert habe, aufrecht erhalte. Deshalb sei Frankreich gegenüber Deutschland mißtrauisch und müsie sich letzteres eine Kontrolle gefallen lassen. Er werde die Alliierten auffordern, Pfänder zu nehmen. Für diesen Zweck

werden Deutschlands immobile Güter dienen. Es sei eine lächerliche Verleumdung (?), zu behaupten, daß Frankreich Deutschland zugrunde richten wolle. Frankreich würde es gern sehen, wenn Deutschland innere und äußere Anleihen aufnimmt, um seine Schulden zu bezahlen. Aber es kann nicht zugeben, daß die Zahlung der Reparationen den Händen von Bankiers übertragen werde. Dies müsse durch die interessierten Regierungen und die Repara tionskommission geregelt werden. Hierauf regte der ehemalige Finanzminister

M a r s a l an. auf die Ein- und Ausfuhr von Kohle und von Fabrikserzeugnissen im Ruhrgebiet eine Abgabe ernzuheben. R i b o t gab seiner Be unruhigung über den Gedanken Ausdruck, daß Frankreich allein in das Ruhrgebiet einmar schiere. Er sei der Meinung, Frankreich könne im Einvernehmen mit den Alliierten im Rheinlande andere Pfänder nehmen, so den Ertrag der deut schen Zölle, wenn sie in Gold eingehoben werden könnten. Der Senat nahm schließlich das Vertrauens votum für die Regierung einstimmig an. Frankreich wird das Ruhrgebiet

nicht besetzen? Lausanne, 22. Dez. (Wolfs.) Der Pariser Be richterstatter der „Times" erfährt, daß die Bespre chungen zwischen Frankreich und Großbritannien über die Jünnerkonferenz fortgesetzt werden, jedoch der Ansicht sei. daß sie nicht besonders nachteilig sein würde. Wie der Berichterstatter meldet, hat Frankreich den Gedanken an eine Besetzung des Ruhrgebietes noch nicht aufgegeben, aber sicher sei jede Aktion in diesem Sinne aufgeschoben worden und werde nie unternommen werden, es sei

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 05.07.1935
Umfang: 6
der Regierung dahin gehen werde, sich mit Frankreich ins Einvernehmen zu setzen. Allerdings wird bezweifelt, daß Frankreich bereit sein werde, sich im abessinischen Konflikt in Gegensatz zu Italien zu setzen, besonders nachdem der Abschluß des deutsch-engli schen Flottenabkommens und andere Dinge so große Erbit te r u n g in Paris hervorgerufen hätten. Der diplomatische Korrespondent der „Morning Post" schreibt, der Gedanke, daß England den Völkerbund im Falle einer Fortdauer des italienisch-abesiinischen

Streites zu einem Wirtschaftskrieg gegen Italien auffordern solle, habe in internationalen Kreisen Erstaunen hervorgerufen. Amtlich werde bestritten, daß ein derartiger Beschluß bisher gefaßt worden sei. Die britische Regierung werde Frankreich jetzt fragen, ob es den Völkerbund bei dem Widerstand gegen Italien unterstützen werde. „Daily Telegraph" schreibt, die Minister hofften noch immer, eine Lösung zu finden, die Abessiniens Unabhängig keit wahre und zugleich Italiens wirtschaftliche Forderun gen

weiter, daß Großbritannien vor einigen Tagen Frankreich be nachrichtigt hat, daß der wahrscheinliche Flottenplan Deutschlands ihm nicht mitgeteilt werden könne, wenn es nicht seinerseits Großbritannien und dem Deutschen Reich sein eigenes Bauprogramm mitteile. In Paris bestehe keine Neigung, einem solchen Ersuchen zu willfahren, 1. weil Frankreich der Ansicht ist, daß es auf Grund der englisch-französischen Vereinbarung vom Februar ein Recht darauf hat, über jeden Gedankenaustausch zwischen London und Berlin

unterrichtet zu werden, 2. weil die französischen Flottenerfordernisse von dem Tempo des deutschen Bauprogrammes abhängig sind und 3. weil der britische Standpunkt, wenn er anerkannt würde, tatsächlich darauf hinauskäme, daß Frankreich zu einem System der verhältnismäßigen Stärke nach Washingtoner Muster zurückgebracht würde, einem System, das Frankreich nicht fortzusetzen wünscht. Schließlich bleibt noch das Programm des Völkerbundes, das von Laval sehr ernst genommen wird. Aber die größere

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Alpenland
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Seite 2 von 12
Datum: 07.02.1922
Umfang: 12
Jrredenta in Savoyen, Nizza und Korsika für Italien schnittreif erscheint? Der erste Vorteil dieser Regierungsverbrüderung war das franko-italienische Abkommen über den nahen Orient, wo der griechisch-türkische Kampf tobte, wo Frankreich für die «Herrschaft Venizelos, England für das Königttlm Konstantins warb, wo Frankreich für die Angoratürkei und England ftir Griechenland Partei nahm. Italien blieb schön in der Mitte. Ohne England vor den Kops zu stoßen, mit dessen Stärke sich Italien

im Laufe seiner neuen Staatsgeschichte stets verknüpft hatte, erreichte Italien in diesem Geh e i mv e rtrag den endgültigen Besitz des im Tripoliskrieg okkupierten D o. d e k a n e s o s; es erlangte weiters in Kleinasten die Anerben- mnrg Frankreichs für seine „besonderen" wirtschaftlichen Interessen in Cilicien. Und was gab Graf Sforza vonseiten Ita liens dafür an Frankreich? Italien anerkannte die besonderen Interessen Frankreichs in der Angoratürkei — ein Zugeständnis, das die Grund lage

für das spätere Abkommen Mischen Frankreich und Kenia l Pascha bildete. Das konnte uns Deutschen in unserer heutigen Lage eigentlich kaum berilhren. Italien „opferte" jedoch auch die Unteilbar keit unseres Oberschlesiens, was sich kurz darauf durch die Fixierung der „Sforza-Linie" bekundete. So machten beide Kontrahenten an zwei voneinander weit errtfernten Landstrichen miteinander ein Geschäft — jedesmal auf Kosten des dritten, der rechtmäßiger Besitzer war. Jedes! Kommentar, welche Schlüsse daraus ftir

, leichteren Herzens eingehen, als französische Politiker (!!)' den Legitünisten in Oesterreich und Ungarn die Uuter- stützung dnrch Frankreich 00 nur -nach vollzogener Tat^ zu gesagt hatten, die Durchführrmg daher Kaki von Habsburg und seinen Anhängern überließen iu der bestimmten Hoff nung, daß noch nickst aller Tage Abend sei; Italien dagegen gal' Oberschlesien erneut keicksten Herzens auf. zumal England dies Gebiet bereits als Konrpensaiionsobjekr betrachtete. Und der Anschluß? Jenes Italien

, damit hatte Italien die wohlwollende Neutralität Frankreichs für seine Pcioritätspolitik erkauft! Weil Oberschlesien aber entschieden war und weil die Priorität für Frankreich zu gefährliä)e Formen annahm. die der Vernichtung des franzosisch-habsburgischen Donaubundes gleichkamen, holte Frankreich zum diplomati schen Gegenzng aus, ohne dabei sein herzliches Einver nehmen zu Italien in Brüche geizen zu lassen — beide latei nischen Schwestern wißen ja, was sie voneinander zu halten haben! Dieser Gegenstoß erfolgte

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 07.07.1935
Umfang: 10
20 Groschen Bebildertes alpenländisches Tagblatt Bezugspreise: Abomiement vor zusammen mii den „Innsbrucker Nachrichten" möglich. — Einzelnummer 10 Groschen, Sonntag 20 Groschen. Für Italien 50 keatesimi. Auswärtige Anzeigenannahmestelle: Oesterreichische Anzeigen-Gesellfchaft A.-G.» Wien» Brandstätte 8» Fernruf U 22 - 5 - 95 . Nummer 154 @onntag» den 7. Seist 1935 23. Jahrgang Frankreich lehnt Sanktionen gegen Italien ab. h. London, 6. Juli. Blättermeldungen zufolge hat der Vorschlag

des englischen Botschafters in Paris hinsichtlich der englisch-französischen Zu sammenarbeit in der abessinischen Frage bisher nur das Er gebnis gezeitigt, klarzustellen, daß Frankreich wenig Neigung zeigt, gegen Italien vorzugehen. Ministerpräsident L a v a l hat dem englischen Botschafter mitgeteilt, Frankreich würde nicht für Maßnahmen des Völkerbundes gegen Italien eintreten, würde jedoch jeden aus London kommenden Vorschlag be grüßen, der darauf abzielt, einen diplomatischen Ausweg aus der gegenwärtigen

schwierigen Lage zu finden. Laval selbst hat in dieser Frage keine Anregung gegeben und keinen Vorschlag gemacht. Französisches Unbehagen. Die Möglichkeit einer militärischen Auseinandersetzung Italiens mit Abessinien erweckt jedoch in Frankreich Un behagen. Ein Kolonialpolitiker schreibt, daß die An wendung von Gewalt gegenüber Völkern, die zum National bewußtsein gelangt sind, niemals dauerhafte Lösungen bieten könne. Frankreich selbst, das Erfahrung besitze, habe in M a- rokko eine bestehende

, der in eine heikle Lage zu ge raten drohe, besorgt. Man verhehlt auch nicht, daß die Frage, wie sich Frankreich am vorteilhaftesten verhalten solle, nicht minder heikel ist. Umso eifriger beschäftigt man sich daher mit den England im italienisch-abessinischen Streit untergescho benen Absichten und mit ihren etwaigen Rückwirkungen auf den Völkerbund. Der „Temps", der in seinem Leitartikel nochmals dem französischen Aerger darüber Luft macht, daß England es nicht für nötig gehalten habe, Edens Vorschläge in Rom

, und wenn man, wie die englische Presse, von etwaigen Sanktionen gegen Italien spreche, so laufe man Gefahr, das einzige in der Welt bestehende Friedensinstru ment zu zerstören. „Jntransigeant" verbreitet sich im selben Zusammenhang hämisch über die Gefahren einer Isolierung. Die britische Regierung habe es fertig gebracht, so schreibt das Blatt, im Zeitraum von einer Woche sowohl Frankreich wie Italien zu b e u n r u h i g e n und unzufrieden zu machen. Man könne nicht behaupten, daß das ein Erfolg

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Alpenland
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Seite 1 von 12
Datum: 09.06.1921
Umfang: 12
Fernsprecher '/Jnnäbriick IÜ W S^fSamf 2 ErBZiKt-cM mwmn-urü aMifohfatt QusWbs 6 NhnMH 2. Jahrgang Innsbruck, Donnerstag, am Y. Juni 1YS1 ZoZge 272 FnmzMche AWHr in London. England läßt die BSndnisKee ansreisen. London, 8. Juni. (Hadas.) Nach Mitteilungen aus offrzielwrenglischer Quelle hat sich der Mmstervat mit einer Aovegmrg mehrerer Mitglieder der Regierung, insbesondere Curzons und Chamberlains) betreffend eine frcm- Msch--englische Allicmz, befaßt, die Frankreich die im früheren englfich

-sranzösfichen Pakt vorgesehene Sicherheit bietw würde. Als Entgelt für die DerpflMwrg, Frankreich m Falle eines Angriffes seitens Deutschlands zu verteidigen, würde England die französische Mitarbeit im Orient verlangen, be züglich Frankreichs Einschreiten im Ruhrgebiete seine Stimme in einschränkendem Sinne vernehmen zu laßen. Der Min-fiterrat, dem Crewemehrere auf die Ungelegen* heit bezügliche Noten übermittelte, hat sich dreimal mit der AmVgrmy beschäftigt. In Erwartung eines günstigeren Zett- pmrktes

laßt die Negierung dis Idee ausreffen, die in der öffentlichen Meinung und in der Presse immer günstiger be- vriLAt wird. JMtt ifi, 8. Stttti Aufnahme der eigenen FrmkettstaÜon. ^ „Qtäp de Paris "bespricht Pertrnax den Plan des englfichfiranzösifchen Bündnisses. Die Ansicht der englischen Mnister, die den Abschluß des Bündnisvertrages aus der Grundlage des Entwurfes vom Jahre 1919 pneigten, wird m Frankreich nicht geteilt. Vom Standpunkte der stwazo fischen Interessen sei es un-> möglich Amerika

und Englarw durch den gleichen Vertrag mit Frankreich zu verbinden. Amerika sei durch den Ozean von Europa getrennt, während England daraus bedacht müsse, daß die Straße von Calais einen Schutz gegen Wiederkehr eventueller Angriffe aus Zentraleuropa bilde. ^ " * - • 1 Bekamrl. ch hatte Wiffon bereits bei KrWgsvnde den er wähnten Pakt mit Frankreich und England aks Defmstvbünd- nis unterzeichnet, doch war derselbe vom amerikanischen Se nat von allem Anfang an ccks völlig indiskutabel abgelehnt und gar

waren, hat B r i a n d nach dem Oster- putsch König Karls rmumwunden zugegeben. Daß sie auch heute nicht ruhen, wird durch die Erklärung des Ministerprä- sidenterr, die Salonpolitik sei nicht die Politik Frankreichs, kei nesfalls abgetan. Wenn das republikanische Frankreich zur Erreichrmg seiner Ziele der Salonpolitik bedarf, wird es sich ihrer in Hinkunft gerade so bedienen, wie es sich nicht ge- schent hat, mit dem absolutistischen Zaren aller Reußen ein Bündnis einzugehen. Briand erklärte anch, daß eine Do- naukonsöderatkon

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 16.01.1922
Umfang: 8
cate dem Premierminister Lloyd George den Wunsch nach Rückkehr zu der üblichen Methode der diplomatischen Diskussion zum Ausdruck ge bracht hat. — Der „Matin" glaubt zu wissen, daß Lloyd George und Poincare darüber einig geworden seien, daß dem Abschluß des Abkom mens die Lösung aller strittigen Fragen voran gehen müffe. — Sonntag sind die britischen De legierten nach London abgereist. London, 1$. Jänner. (Reuter.) Premier minister Lloyd George ist aus Frankreich hieher zurückgekehrt. Lloyd

George bewahrt Frankreich eine freund liche Haltung. Paris, 14. Jänner. Chefredakteur Doktor Tery berichtet im „Oeuvre" aus Cannes, Lloyd George habe beim gestrigen Präsidentcnempfang erklärt, der Oberste Rat habe säst ein ganzes Programm erledigen können. Es bleibe nur noch die Frage der Reparationen. Der Oberste Rat sei übrigens darüber im ganzen und großen einig gewesen. Dr. Tery fragte Lloyd George, ob man lvor dem Zusammentritt der Konferenz von Ge nua mit einer neuerlichen Sitzung des Obersten

Sonderzuges nachmit tags abgereist. Die englische, die belgische, die japanische sowie die deutsche Delegation -haben Cannes um 7 Uhr abends verlassen. Die italienische Presse über die Wendung der Dinge in Frankreich. 3k q m, 13. Jänner. In Besprechung der fran zösischen Kabinettskrise geben fast alle Blätter ihrem Bedauern über die Wendung in der fran zösischen Politik Ausdruck. Die „Tribuna" hofft, daß durch diese Wendung die Lösung der europä ischen Krise werde beschleunigt werden. — „Jdea nationale

nicht interessiert sei. — „Epoca" glaubt, daß die neue französische Regierung sich auf Jugoslawien und Polen stüt zen itnb Italien kein Entgegenkommen zeigen werde und daß Italien unmittelbar Gefahr drohe, in wirtschaftliche Abhängigkeit 'zu geraten. Die Tschechen fürchten die.Jsolierung Frankreichs P r a g, 14. Jänner. Die bürgerliche Tages presse hält sich in der Beurteilung der Lage in Frankreich noch zurück, wobei im Nnterton-die Hoffnung durchklingt, daß der Nachfolger Bri- ands nicht eine Verschärfung

SmOrmz vsa $«nra. . Tschechische Kombinationen. Prag, 16. Jänner. Hinsichtlich der Konferenz von Genua ist die „Tribuna" der Ansicht, daß dort zwei ungleiche Blocks entstehen werden. Eng land mit jenen, die Europa durch eine Kata strophe Deutschlands nicht bedrohen wollen und ein ziemlich isoliertes Frankreich, das eine Poli tik der starken Hand betreiben werde. Deshalb sei Briands Fall von bedeutendem Einfluß auf die auswärtige Politik der Tschechoslowakei, deren Orientierung mit den neuen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 24.05.1923
Umfang: 8
. * • Ein belgischer Reparationsplan. Gesamtregelung der Wiedergutmachungsfrage. — Das Minimum der Forderungen für Frankreich 26, für Belgien 4 Milliarden Goldmark, für Italien 10 Prozent. Der Brüffeler Berichterstatter des „Temps" be stätigt, daß die belgische Regierung demnächst ihren Reparationsplan zu unterbreiten gedenke. Die belgische Formel scheine zu lauten: Es find dauernde HÜssquellen zu eröffnen, die gebührend garantiert sind und gegebenenfalls ge statten werden, die deutschen Zahlungen flüssig

zu machen oder die Schulden der Verbündeten zu be zahlen. Ministerpräsident Thennis und seine Sachverständigen hätten ihrerseits die durchaus natürliche Tendenz, die Gesamtregelung der Frage anzustreben. Uebrigens scheine dies der Auffas sung der ftanzösischen Regierung nahe zu kommen. Der erste Schritt, der nach belgischer Ansicht anzu- ' bahnen sei, sei die Priorität der Sachschäden. Frankreich und Belgien hätten das Mnimum tlf)= ■ rer Forderungen festzusetzen, und zwar für Frank reich bis 52 Prozent

der Schuldverschreibungen A und B, d. h. ungefähr 26 Milliarden Goldmark, für Belgien mit 8 Prozent, i. g. 4 Milliarden Gold mark. Dazu kommen für Italien 10 Prozent. Frankreich und Italien würden sich Vor behalten, den Rest ihrer Forderungen in idem Maße zu beanspruchen, in dem fie verpflichtet wären, ihre Kriegsschulden bei England und Amerika zu be zahlen. England hätte das Minimum an Re parationen zu bestimmen, das es von Deutschland fordern wolle. Zur Grundlage werde man also die Reparation der Sachschäden machen, nne

es Me; französischen Unterhändler in Versailles verlangt hätten. Dann würde man die gesamte deutsche Schuld in dem Maße herabsetzen, in dem die inter alliierten Schulden annulliert würden. Aus alle Fälle würden Frankreich und Belgien das Mini-! mum ihrer Forderungen erhalten, das die im An schuß an den Vertrag von Versailles Unterzeich neten Schriftstücke ihm zuerkennen. Vielleicht würde Belgien dann die Frage der in Belgien ein- geführten deutschen Markbeträge anführen. Hier habe man es mit einer Umkehrung deffen

bezahlt, davon 2.424,985.000 unter dem Titel der Reparationen, von denen Frankreich, das Deutschland über 280 Millionen Goldmark vorge schossen habe, 143,649.000 erhalten habe. Dubois erklärte schließlich, daß Frankreich, nachdem es so viel Geduld gegenüber Deutschland und die Alliier ten bewiesen habe, im Rechte gewesen sei und seine Pflicht erfüllt habe, indem es das Ruhrgebiet be setzte. Wan müsse die Ruhrkredite bewilligen. • • Der Smeets-Prrtsch in Trier. Einmischrmg der Besatzungsbehörde. — Rach

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Alpenland
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Seite 1 von 8
Datum: 07.08.1921
Umfang: 8
der Sanktionen liege im italienischen Interesse, da sonst das Kabinett Wirth falle und die Ausführung des Vertrages vom letzten Mai gefährdet, sei. Deshalb sollte Italien in Paris nicht seine unglückliche Ver mittlerrolle zwischen Frankreich und England fortsetzen, son- dem selbständig, ohne Rücksicht ans fremde Interessen, eine gerechte Anwendung des Versailler Vertrages durchsetzen. Die Meinung des „Figaro". Z. Paris. 6. August. Eigenbericht. Zu dem französisch-englischen Gegensatz in der oberschle sischen

Frage schreibt heute der „Figaro": „Auch hier kann, rine Verständigung nur durch gegenseitige Konzes sionen zustcmdekommen. Es ist ausgeschlossen, daß Polen linU damit indirekt Frankreich allein deren Kosten tragen, keine französische Regierung kann, ohne moralischen Selbst mord zu begehen und vielleicht morgen schon gestürzt zu wer den, einer Lösung Anstimmen, die die Rechte Polens vollständig opfert und Deutschland alles das zuteilt, was es fördert. Wenn also die britische Regierung unnachgiebig

und Pesetas von Deutschland erlegt wurden. 60 Millionen, die in französischen Franken be zahlt sind, wird Frankreich und etwa 50 M r l l i o n e » Lire Italien erhalten. Mit England sind Verhandlungen eingeleitet, damit Belgien die in Pfund Sterling bezahlten Summen erhält. Was die 650 Millionen Goldmark anbelangt, die Deutsch land 'bis zrrm 31. August zu erlegen hat, so werden die Bel- gier beiläufig 850 Millionen Goldmark von der ersten Milli arde erhalten. Der zukiirAge Ausenthall des Exkaisers. Wien

und bitterste Not zum Einsatz aller Kräfte für seine ungeteilte Erhaltung ein Weg geworden, dem sich niemand entziehen kann; aber er steht heute vor der Tatsache zurück, in ivelchem kaum jemals erwarteten Maße Oberschlesien ein Faktor des Machtkamp fes anderer Staaten geworden und wie untrennbar der Zu sammenhang mit den erst vor kurzer Zeit auferstandenen neuen Weltfragen sich dartut. England und Frankreich stehen sich im Jnteressen- kampse nun schon so oft seit dem Wafsenstillstandstage ge genüber

über die Seealpen bedeute. Von Italien selbst ist die Korrektion nicht erfolgt, von außen wurde sie erkauft. Der Käufer war Lloyd George, der mit agiler Beweglichkeit die Forde- ritng der Stunde erkannt, sich eines Gegenpartners von vornherein zu entledigen. Die Vorbedingungen waren hie zu ja nie geschwunden. Ein Sforza mag sich,eme ^ahres- liaison mit Frankreich erlauben. Es bleibt ein politischer Ehebruch, denn verheiratet ist Rom mit London; daran ist seit dem Ende des verflossenen Jahrhunderts

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 05.08.1939
Umfang: 6
Gesellschaft London, 6. Aug. Innenminister Sir Samuel H o a r e gab im Unterhaus am Donnerstagabend eine sehr unfreundliche Erklärung gegen die englisch-deutsche Gesellschaft ab, die gegen wärtig eine Reise im Sinne der kulturellen Zusammenarbeit nach Salzburg unternommen hat. Er verftieg sich zu der Behauptung, daß diese Gesellschaft ein Werkzeug der deutschen Propaganda darstelle. Paris, 5. August. Die in Frankreich seit 6. Mai 1939 bestehende Presse- zensur ist nun gesetzlich auch auf die französischen

eine Anklage gegen die in ita lienischer Sprache erscheinende Zeitung „L'Unione" einge bracht. Die Anklage beschuldigt die Herausgeber des Hoch verrates. weil eine entsprechende Anzeige der tunesischen Mlitärverwaltung vorliegt. Neuerdings ist in Frankreich auch die „Verbreitung um» stürzlerischer Schriften" unter Strafe gestellt worden, wenn sie anonymer Herkunft sind, wobei allerdings die Defi nition des Wortes „u m st ü r z l e r i s ch" offengelassen ist; kommunistische Tendenzen gelten meistens

, daß 30 v. H. der für die Milizlager engagierten Köche ohne weiteres davon gegangen sind, größtenteils wohl aus Kapitula tion vor dem Wetter. In den Artikeln der Londoner Zei tungen, die den Soldaten Trost und Sympathiekundgebun gen darbringen, wird immerhin zugestanden, daß die Vor fälle einen „gewissen Grad der Desorganisation" zeigten. angezogen werden sollen, haben die ausländischen Kolonien in Frankreich in mächtige Aufregung versetzt. Allenthalben sprach man schon vom Kofferpacken, denn plötzlich französischer Soldat

zu werden und für Frankreichs Kriegsziele zu sterben, ist natürlich nicht jedermanns Sache. Um diese Aufregung nun zu beschwichtigen, veröffentlicht das Innenministerium ein Kom- muniguä, in dem gesagt wird, daß gar n i ch t a l l e Ausländer in Frankreich militärpflichtig seien; nur jene Aus länder, die in ihrer Eigenschaft als Flüchtlinge in Frank reich Asylrecht erlangt haben, müßten auf Grund des Dekrets vom 20. Juli 1939 in der französischen Armee dienen, sobald sie ermächtigt worden sind, länger als zwei Jahre

Gesandtschaft in London wurde mit Protesten bestürmt. Es stellte sich dann eraus, daß die Eier aus dem Bezirk nahe der heutigen deutsch- änischen Grenze stammen. Die dänische Gesandtschaft hat eine strenge Untersuchung zugesagt. In seiner Empörung über die starke Verwendung ausländi scher Produkte für die Nahrungsmittelversorgung der eng lischen Truppen leistet sich der „Daily Telegraph^ am Don- Stzrische Kundgebung gegen Frankreich Französische Befestigungen gegen die Türken rd. Rom, 5. Aug. Die römische

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Volksrecht
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Seite 2 von 8
Datum: 04.02.1923
Umfang: 8
Italienische Befürchtungen. Tie Tr ibnna schreibt, - Frankreich verfolge seine Pläne, die cs vor Versailles betrieben habe. Das fran zösische Spiel sei ein verziveifeltes. Amerika und England bleiben bei ihrer neutralen Haltung und heimsen dadurch großen Nutzen aus dem Verkauf ihrer Kohlen ein. Italien sei aber schwer geschädigt. Obwohl französischerseits die Absicht der Annexion in Abrede gehellt wird, bedeute eine unbefristete Besetzung ebensoviel wie eine Annexion. Frankreich setze

. Sie könnten keinesfalls Jta- ,Iicit binden. Die Idea Nazionale schreibt: „Auch die Blin den erkennen heute, daß Frankreich nicht finanzielle, son dern politische Zwecke verfolgt und unter dauernder Aus schaltung einer deutschen Revanche die absolute wirt schaftliche und politische Hegemonie in Europa zu erringen plant, wobei cS sich'um England und Italien oder die sehr klare Meinung der ganzen Welt nicht das geringste kümmert.' Im Interesse deS europäischen Gleichgewichtes und der eigenen Unabhängigkeit

müsse Italien etwas tun. Aber da Frankreich Italiens Zu rückhaltung in der Ruhrfragc nicht int geringsten be achte, solle Italien wenigstens Frankreich einen Garantie- Vertrag Vorschlägen, um dadurch Frankreich vor der Furcht der deutschen-Revanche zu befreien und das europäische Gleichgetvicht herzustellen. Sollte Frankreich ablehnen, so müßte Italien hieraus die Konsequenzen ziehen. Das offiziöse Giornale di Roma schreibt: Frankreich hat die Maske der technischen Kommission ab- geworfen und zeigt

unterwerfen wollen, was kein europäisches Volk, das nicht Deutschlands Vasall sein tvill, hinuehmen tvcrde. Indem Frankreich das Problem in ein französisch- deutsches Duell umwandle, werde es schließlich den kür zeren zieheic, denn früher oder später müsse dcrs nu merisch anschtvclleude Teutschland über Frankreich Herr werden,, cs sei denn, daß Frankreich, uin das numerische Gleichgewicht herzustellen, buchstäblich 20 Millionen Deutscher totschlage. Frankreich könne das Rheinland, Westfalen, Bayern

, Preußen besetzen; cS könne mit Hilfe gekaufter Subjekte, tvie Smcets und Dorten, alle mög lichen phantastischen Repnblikeu ausrufen; es könne gar ein neues bayrisches Reich oder ein bayrisch-österreichisches Kaiserreich gründen, aber das alles seien nur Karten häuser, die zusamulenfallen. Der einzige Ausweg wäre die Bildung eines gegenseitigen Sicherheitsbundes, an dem außer Frankreich, Italien nnd England auch Deutsch land teilnehmen müßte. Aber vorher müßte Frankreich seine deutsche und seine übrige

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 06.06.1940
Umfang: 4
eingeschlossenen britischen und französischen Armeen noch beschleunigte, das hat das ganze deutsche Volk in atem loser Spannung miterlebt. Die strategischen Folgen der Vernichtungsschlacht im Westen sind klar zu übersehen: Gemeinsame Operationen des briti schen und des französischen Heeres find in Zukunft nach der Vernichtung ihrer stärksten und besten Armeen als ausgeschlos sen zu betrachten. England und Frankreich werden von jetzt an jedes für fich^allein den harten Kampf ums Dasein kämpfen müssen

der deutschen Informationsstelle Berlin. 6. Juni. Die deutsche Informationsstelle teilt mit: Bon Tag zu Tag mehren sich die Beweise, daß seit dem 10. Mai 1940 (als die deutschen Truppen zur Abwehr des von England und Frankreich beschlossenen Vorstoßes gegen das Ruhrgebiet die deutsch-belgische und die deutsch-holländische Grenze überschritten) von den Franzosen sowohl in Frank reich s e l b st als auch in Holland. Belgien und L u - xemburg ein wilder bestialischer Terror gegen ganz be stimmte kreise

Winters über die Behandlung des bekannten Führers der Rexistenpartei, Leon D e g r e l l e. Daß Degrelle verschleppt Wurde, wird auch durch die Bekundung seiner Angehörigen bestätigt. Die Nach forschungen nach seinem Verbleib sind noch im Gange. Allem Anschein nach ist er aber in Lille erschossen worden. Es steht fest, daß derartige Verschleppungen nach Frankreich in größter Zahl sowohl aus Belgien als auch aus Hol land und Luxemburg durchgeführt worden sind. So ist z. B. der Holländer Rost van

T o n n i n g e n ebenfalls mit vielen Anhängern der holländischen Mussertbewegung nach Frankreich verschleppt worden, während der Bruder Mus- serts erschossen wurde. Erst durch den Vormarsch der deut schen Truppen wurde die Gruppe Rost van Tonningen in Ca lais wieder befreit. So sinnlos diese Verschleppung und die in den meisten Fäl len daraus folgende Hinmordung unzähliger Menschen auf den ersten Blick auch scheinen mag, so liegt ihnen doch unver- kennbar ein seit langem vorbedachter Plan zugrunde. Die Franzosen

wollten in Frankreich selbst und auch in Holland, Belgien und Luxemburg alles vernichten was d e u t f ch ist oder infolge verwandter weltanschaulicher Ideen mit Deutschland sympathisiert. In Belgien, Holland und Luxemburg haben die Franzosen unter dem Regime der von England und Frankreich abhängigen früheren dortigen Regierungen willige Werkzeuge für die Durchführung ihres Planes gefunden. Die Vollendung ihrer verbrecherischen Absichten haben die Franzosen aber durch die Verschleppung

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 07.09.1918
Umfang: 8
. Bald wird wieder der Bürgersleiß und die Tüch tigkeit des Landmannes diese Fluten und Ge biete beherrschen." Elemenceau mochte, als er das nahe Kriegs ende verkündete, sich wohl gedacht haben, daß Frankreich in Bälde von den Deutschen gänz lich befreit sein werde. Anders lassen sich seine Worte kaum auffassen. Doch bis dahin kann es immer noch lange dauern. Vor dem Rück zug der Deutschen vor der großen Uebermacht war Elemenceau nichts weniger als frie densfreundlich gesinnt. Der Friedensrufe

lange sein Ende gefunden. Die Gewaltpolitik der Alldeutschen war aber Oel ins Feuer der Entente. Durch den Krieg allein wird der Frieden nicht erreicht. Die furchtbaren Ver luste der Entente in den letzten Wochen — et wa 300.000 Mann —, wovon auf Frankreich wieder der Großteil entfällt, dürfte auch dort das Volk wieder mehr kriegsmüde gemacht haben. Die Italiener scheinen trotz starker Hilfe von seiten Ameri kas auch nicht mehr so angrisssluftig zu sein wie früher. Vielleicht daß sie anfangen

in Frankreich werden, wo nicht nur die Priesterkandidaten, sondern auch die Priester bis zum 45. Lebensjahre zum Kriegsdienste gezwungen wurden! Das wird sich an Frankreich noch bitter rächen. Kreuzzug eines amerikanischen Sozialisten- führers. Vorige Woche war der amerikanische Eo- zialistenführer Samuel Gampers in London zu Gaste bei Lloyd George. Der neutesta- mentliche Samuel versprach in einer An sprache den Engländern mehr als fünf Mil lionen amerikanischer Soldaten als Hilfs truppen

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 03.08.1919
Umfang: 6
Nr. 184. Neueste MorgenzeNrrna hSiM'em Briefe, der die Bemühungen Karls wegen Elsaß- L'sidrinaen versprach, die Wiederherstellung und Entschä- Sm Belgiens und Serbiens in Aussicht stellte, wurde Italien überhaupt nicht erwähnt. Darüber sei dem Briuzen Sixtus ein Vorhalt gemacht worden, worauf der drrnz erwidert habe, wenn man mit Frankreich und L-nalanö zu einer Einigung gelange, werde sich die Halte* midie Frage von selbst lösen. Man werde mit Rom in llüterhaüölungen treten. Auf Grund

. Deutschösterreichische Arbeiter für Frankreich. Der französische Minister Louchenr Hai bekanntlich an Staatskanzler Dr. Ren«cr die Mitteilung gemacht, daß öeutschösterreichische Arbeiter bei den Wteöerherstel- lungsarbeHen in Nordfrankreich Beschäftigung fin den könnten. t Im Staatsamte für soziale Verwaltung wurden in dieser Angelegenheit einem Wiener Pressevertreter fol gende Mitteilung gemacht: „Eine Arbeitsmögltchkeit in Norbfrankreich oder Bel- gtn wäre ein großes Glück sowohl für unfern Staat als auch für die Arbeiter

selbst. Aus Wien allein könnten mehr als 20.900 ungua- liftzlerte Arbeiter- für Erdaushebungen, Handlanger dienste und Notstanösbauten nach Frankreich geschickt werden, fern'er etwa 1000 Bauarbeiter (qualifizierte Arbeiter, die diese Arbeiten berufsmäßig ausübend 6000 Metallarbeiter sfttr die Spezralarbeiten), und dann noch kleinere Gruppen von Drechslern, Tisch lern, Anstreichern, Tapezierern und den vielen anderen Spezralarbeitern. Auch geistige Arbeiter, speziell In st e n i e u r e und Architekten, könnten

gewiß in größeren Mengen in Frankreich ein Fortkommen finden. Die Unterkunft und die Verpflegung der Arbeiter übernimmt selbstverständ lich Frankreich, die Bezahlung erfolgt nicht in dentschösterreichtscher, sondern v in Frankenwä h- rung. Dadurch erspart der öeutschösterreichische Staat große Summen, die er als Unterstützung zahlen müßte, es besteht aber auch die Möglichkeit, daß dadurch fremde, französische Valuta in größerer Menge ins Land kommt. Dreißigtausend Arbeiter und mehr

können ge genwärtig gewiß nach Frankreich geschickt werden, zumal, da sie nur aus der Zahl der Arbeitslosen und nicht aus den Betrieben ausgesucht werden müssen. Für die Arbeiter wäre die Beschäftiguna in Frank reich sehr vorteilhaft. Es ist bekannt, daß die Ar beitsmoral derjenigen, die im Ausland gewirkt haben, immer besser ist als die der inländischen Arbeiter. Sehr wichtig tst die Frage, ob die Arbeiter allein, oder aber mit ihren Familien hinüberretsen sollen. Wenn man pro Arbeter zwei bis drei

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 29.06.1920
Umfang: 4
- d e b a t t e der französischen Kammer genannt. Man könnte ebenso gut von einer Anklagerede Bnands gegen England sprechen. „Palästina ist jetzt unter der Kontrolle der Engländer, Mossul ist preisgegeben. Was bleibt uns?" Dieses war das Leitmotiv der Rede Briands. Manche seiner Sätze waren von einer außerordent lichen Schärfe gegen England. Der Gipfel, sagte er, ist es, daß in u n f e r e r Z o n e der Emir Feisial durch England eingesetzt worden ist. Frankreich sieht, was es gegeben hat, aber es sieht nicht, was es empfangen

hat. Frank reichs Zukunft liegt auf dem M i t t e l m e e r, und diese Zukunft ist geopfert worden. Welch ein Schmerz für Frankreich, morgen vielleicht zu sehen, was andere aus Palästina und aus Zilizien ge macht haben! England hat uns ebenso nötig, wie wir England nötig haben. Frankreich läßt sich eine wirtschaftliche Oberherrschaft ebenso wenig gefallen, wie es eine militättsche sich hat gefallen lassen. Groß britannien hat am Tage nach dem Waffenstillstand die Auslieferung der deutschen Flotte

verlangt. Frankreich, das fein Sedan erlitten hat utrb das vier Jahre lang überall sigreich (!) gewesen ist, hat die deutsche Armee mit ihren Gewehren, ihren Fahnen und unter Triumphbögen davonziehen lassen. Die ganze Linke, aber ebenso Leon Daudet klatschten Bttand be geistert Beifall. Sein Gegner im Rededuell Tardteu konnte gegen ihn nicht aufkommen. Briand nannte ihn ironisch „ein schönes Bei spiel gouvernementaler Solidarität", wurde aber sehr scharf, als er bemerkte, die „Arbeiter der letzten

einen Konflikt Hervorrufen könnte, dann wäre die gefährlichste Waffe, deren stch die Deutschen in weitestem Matze bedienen würden, das Bombenflugzeug. Es sei Pflicht gegen die kommende Ge neratton, Vorkehrungen dagegen zu treffen. Ein Mittel dafür sei die Entfernung, die Frankreich von den Feinden trenne, zu vergrößern. Wenn wir den Rhein verlassen, sagte Foch. sind die Deuttchen Ostende nahe, und von Ostende kann Deutschland London in einer Nacht zerstören. .,y General Smutr über die Weltlage.-. Dtz

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Tiroler Post
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Seite 1 von 8
Datum: 06.09.1918
Umfang: 8
wird wieder der Bürgerfleiß und die Tüch tigkeit des Landmannes diese Fluten und Ge riete beherrschen." j Clemeneeau mochte, als er das nahe Kriegs ende verkündete, sich wohl gedacht haben, daß ^Frankreich in Balde von den Deutschen gänz lich befreit sein werde. Anders lassen sich seine Äöorte kaum auffassen. Doch bis dahin kann es immer noch lange dauern. Bor dem Rück- tzug der Deutschen vor der großen Uebermacht war Clemeneeau nichts 'weniger als frie- ^ensfreundlich gesinnt. Der' Friedensrufe werden immer mehr

gefunden. Die Gewaltpolitik der Alldeutschen war aber Oel ins Feuer der Entente. .Durch den Krieg allein wird der Frieden nicht erreicht. Die furchtbaren Ver luste der Entente in den letzten Wochen — et wa 800.000 Mann —, wovon auf Frankreich wieder der Großteil entfällt, dürfte auch dort das Volk' wieder mehr kriegsmüde gemacht haben. Die Italiener scheinen trotz starker Hilfe von seiten Ameri- kas auch nicht mehr so angriffslustig zu sein wie früher. Vielleicht daß sie anfangen ein zusehen

. Sie haben auch Tausende von Barbarön aus allen Erd teilen und Inseln der Meere als grausame Mitkämpfer herangezogen. All dies haben die deutschen „Barbaren" bisher nicht getan. Die wirklichen Barbaren sind also die Ententler. Krieg und Priestermrmgel. In Württemberg ist die Hälfte der Priester- Kandidaten durch den Weltkrieg umgekom- men. Die Diözese Rottenburg, die ganz Württemberg umfaßt, hatte heuer einen ein zigen Neupriester. Wie groß muß der Prie stermangel erst in Frankreich

werden, wo nicht nur die Priesterkandidaten, sondern auch die Priester bis zum 45. Lebensjahre zum Kriegsdienste gezwungen wurden! Das wird sich an Frankreich noch bitter rächen. Kreuzzug eines amerikanischen Sozialisten führers. Vorige Woche war der amerikanische So zialistenführer Samuel Gampers in London zu Gaste bei Lloyd George. Der neutesta- mentliche Samuel versprach in einer An sprache den Engländern mehr als fünf Mil lionen amerikanischer Soldaten als Hilfs- truppen gegen das europäische Kaisertum und nannte den Krieg

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