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Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 05.03.1931
Umfang: 12
Seite 2 — Nr. 10 „Bokkskoke' Donnerstag, den 8. März 1SS1 Rundschau in der Welt Arbeitslosigkeit in Frankreich In der allgemeinen Weltwirtschaftskrise die auf allen Ländern lastet, blieb Frankreich bisher allein die Oase, über der die Sonne der Kon» runktur hell und fruchtbringend leuchtete. Aber seit dem zweiten Halbjahre ISA) zeigt sich, datz auch die französische Konjunktur nicht ewigen Bestand hat. Auch in Frankreich gibt es Arbeits losigkeit, auch in Frankreich ist ein Produktions rückgang

festzustellen. Fragt man sich, wie es » war. daß Frankreich so lange von der ftskrise verschont blieb. so wird man vielleicht eine der Ursachen in der Art der Frankenstabilisierung sehen können. Diese Stabi lisierung erfolgte auf einem Stand, welcher der französischen Wirtschaft zum Teil den Genuß der Exportprämie lieg. Dazu kommt, daß die ein einhalb Jahre der sogenannten „faktischen Stabilität' einen starken Kavitalzufluß für Frankreich brachten, durch den die Kapitalver sorgung der französischen

Industrie flchergestellt werden konnte. Wenn heute noch die Arbeits- losenzifier, gemessen an der Deutschlands oder Englands, in Frankreich außerordentlich niedrig ist, so ist dafür auch maßgebend daß die fran zösisch« Industrie nicht den Geschmack an der Arbeiter freisetzenden Rationalisierung fand. Was man oft als rückständig bezeichnet«, das er weist sich nunmehr als durchaus segensreiche Zurückhaltung für die französisch« Gesamtwlrt» schast. Der französische Handelsminister hat un« langst

einen Unterschied zwischen der zyklischen Arbeitslosigkeit gemacht, die sich im Kreislauf der wirtschaftlichen Entwicklung wiederholt, und ' der organischen Arbeitslosigkeit, die durch fort schreitende Einführung der Maschine und durch die Rationalisierung verursacht wird. Läßt man diese Einteilung gelten, so wird man sagen können, daß Frankreich die organische Arbeits losigkeit nur in geringem Umkange kennt. Auch 5 mt der Staat, der dank seiner guten Finanz- age Aufträge vergeben. konnte, zweifellos

zur Verlängerung der Konjunktur beigetragen durch Destellungen verschiedener Staatsverwaltungen, durch Aufträge der Eisenbahnen, durch Woh nungsbau usw., kurzum durch Befriedigung des in der Inflation sozusagen aufgesparten Be- i darfes. Im zweiten Halbjahre 1930 ist nun auch in Frankreich ein Umschwung eingetreten. Der Index der industriellen Beschäftigung.' bet im Jänner 1930 noch auf 144 stand und diesen Stand bis zum Juni behaupten konnte, sank langsam ab und stand im Dezember nur noch aus 134. Wie groß

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Volksbote
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Seite 2 von 10
Datum: 02.01.1931
Umfang: 10
zwischen dem belgischen und dem fran« ® en Generalstab mit Zustimmung der beiden runaen abgeschlossenen Defensivver trag für den Fall eines nicht provozierten Angriffes Deutschlands gegen Belgien oder Frankreich nicht zitieren, weil es sich um ein rein technisches Abkommen und nicht um einen eigent lichen Bündnisvertrag handle. Al» Beleg dient ihm ein Absatz au» dem am Sitz de» Völker bundes registrierten Defenflvvertrag. Poullet wiederholt, die einzigen Verträge, welche Belgiens internationale juristische Ver

, Deutschland, Eng land, Belgien, Frankreich und Italien!' , Etwas später behandelte die liberale „Jnde- lpendanc« Beige' das gleiche Thema. Eie er- sklärte. man dürfe es jetzt schon sagen, der Vertrag von >929 sei unter so eigenartigen Bedingungen geschlossen worden, daß seine Giltigkeit nicht über jeden Zweifel erhaben sei. Den Vertrag hätten Militärs ausgearbeitet, die kaum eine Vollmacht dazu in der notwendigen diplomatischen Form hatten. Zwei Briefe de» französischen Prästden- ten Millerand

darin bestünde, mit Frankreich eine militärische Gruppe zu bilden, während doch .Belgien» Politik durch Locarno bestimmt sein müsse. Locarno — fährt Vandervelde fort — hat den Vertrau im Fall eines nicht provozierten Angriffs von Frankreich und Belgien auf Eng land, Italien und Deutschland ausgedehnt, aber nur. sofern da» Rheinstatut oetlept wird, und nicht für den Fall, dah z. B. Italien gegen Frankreich oder Deutschland gegen Polen einen '.nicht provozierten Angriff einleitete. Belgien ikSnate

dann Sympathien haben, <» besähe keine Verpflichtungen. Weil der Vertrag von 1929 dem Inhalt nach in den Vertrag von Locarno übergegangen ist, muh man sich fragen, ob sein Weiterbestehen als diplomatisches Instrument noch berechtigt ist, bzw. ob er nicht durch sein Weiterbestehen glauben mache oder glauben laste, Frankreich und Belgien seien militärisch anein ander gebunden. Belgien müste sich bei seinen Milttärausgaben nach seiner Politik richten. Die Regierung schwanke zwischen der Politik von Locarno

und der Rüstungspolitik als kleine Grob macht, sie verlange in Genf die Abrüstung und schlage im Lande neue Rüstungen vor (Erhöhung des normalen Militärhaushalts um ->99 Mil lionen anlählich der neuen Militärordnung, g plante erste Rate von 899 Millionen für festigungsarbeiten). Man begreift, warum der Artikel Vander- veldes internationales Aufsehen erregt hat. Die Frage, ob der Defensivvertrag mit Frankreich zu kündigen sei, wird zwar direkt noch ofsen ge lasten, indirekt aber dahin bejaht, dah mit der Kündigung

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 24.09.1860
Umfang: 8
«SS selben in Frankreich verglichen wird, so dürst« daS Ver hältniß nacb einer? ob« flüchlichen Berechnung sich nicht wie 4t zu , sondern etwa wie 40 zu - 9 gestalten. Richt unerwähnt kann gelassen weiden , daß Oesterreich keinen langwierigen Krieg halte, während Frankreich in einen solchen in Alqerien verwickelt aewtsen. ES stellt sich also in dieser Beziehung daS Verhältniß Oesterreichs günstiger dar als jenes Frankreichs. Die Hohe der Pensionen datirt bereits von langer Zeit her

und nicht erst von dem letzten italienischen Krieg. In Oesterreich gibt' eS 162 Generale, in Frankreich dagegen 246, folglich in letzterem Lande 31 mehr als in Oesterreich. Die Zahl der StabSoffi,iere beläust sich in Oesterreich aus 929, in Frankreich aber auf 1733, also fast aus daS Doppelte. Eben so ist die Zahl der Obero'fiziere in Oesterreich 11,512, in Frankreich dagegen 15,894, folglich in letzterem Lande um 35 Perzent höher als hier. Unter diese» Verhältnissen hätte Frankreich offen- bar Uisachc, mehr

waren, und die nun modisizirt und nach Recht und Billigkeit geregelt sind. «In Folge deS neuen PensionS-Normale ist im Gan zen ein Mehrauswand von ungefähr zwei Millionen Gulden erwachsen. Was den böhen Stand der Pen sionen im Allgemeinen und insbesondere im Vergleiche mit Frankreich betrifft, so glaube ich die Größe der Pro, zeltteoZiffer in, Oesterreich gegenüber Frankreich aus der OrganijlUion der österreichilchen Armee erklären zu müssen, welche derart ist, daß, wenn man von dem Friedens, auf den Kriegsfuß überzugehen

lassen, daS berührt er nicht. Frankreich macht eitle Worte wie ein Machtloser, während sein ernster Wille allein die Conföderation Italiens entschieden hätte, wenn auch daS Kabinet Palmerstou-.Russell für den Anschluß Mittcl- JtalienS. operirte, worüber eS doch gewiß nicht zum Krieg, zwischen Frankreich und Oesterreich gekommen wäre. Neine die eigentliche Schuld aller Vorgänge in Italien seit Jl) Monaten trägt, trotz aller Schönthuerei der offiziösen Pariser Presse, LouiS Napoleon. Er wagt

- leoniSmu» und der Revolution. Für d»n Deutschen kön nen ebensowenig englische als französisch« Urtheil« maß gebend fein. Lasse man nur erst daS einige Italien uge worden sein, und man hat einen Deutschland f«indlich«n Staat mehr', der, um seine Macht zu begründen und zu entfalten, lange Zeit, und zumal ansang«, sich nothwen dig an Frankreich anlehnen muß. Nichts ist gewisser, als daß da« vereinigte Italien sich einer mit Frankreich abzuschließenden Allianz nicht entziehen kann; denn nur um diesen Preis

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Volksbote
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Seite 2 von 8
Datum: 30.03.1939
Umfang: 8
. Die französische Stellungnahme in bet Rede des Ministerpräsidenten Valadier. P a r i s, 29. März. Ministerpräsident Daladier hielt Mittwoch abends die angekündigte Rundfunkansprache. Nachdem er darauf hingewiesen hatte, das die Einigkeit Frankreichs, noch nie so tie gehend und vollständig gewesen sei wie heute, fügte 'er hinzu, daß Frankreich den Frieden erhofft, weil es den Krieg hasse. Nachdem er behauptet hatte, die ganze Welt erwarte heute, daß er von den italienisch-französischen Beziehungen spreche

der fran zösischen Regierung mitgeteilt hat, daß diese Abkommen nun nicht mehr als in Kraft stehend angesehen werden könnten. Im weite ren kündete Daladier die Veröffentlichung des Briefes vom 17. Dezember an und behauptete, daß in ihm erklärt worden sei, durch die Er oberung Aethiopiens und die Schaffung des italienischen Imperiums seien neue Rechte zugunsten Italiens geschaffen worden, und fügte hinzu, daß Frankreich diese Begründung nicht annehmen könne. „Ich habe gesagt und halte es aufrecht,' rief

Daladier an dieser Stelle aus, „daß wir nicht einen Zoll Boden oder ein einziges unserer Rechte aufgeben werden!' Sofort nachher sagte er, daß sich Frankreich trotzdem nicht weigere, die Vorschläge zu überprüfen, die ihm allenfalls unterbreitet werden würden. Im Rest der Rede erklärte der Ministerpräsident, daß die Italiener in Tunis weder mißhandelt noch verfolgt werden und spielte auf die 900.060 Italiener an, die auf französischem Gebiet wohnen, wobei er sagte, sie hätten keinen Grund

, sich über die französische Gastfreundschaft zu beschweren. Hierauf kam Daladier auf die Beziehungen zu Deutschland zu sprechest, dem Frankreich stets, seinen guten Willen bewiesen habe. Leider hätten der Einmarsch in die Tschecho- Slowakei und die Besetzung Prags seitens des deutschen Heeres den geduldigen Bemühungen — wie es Daladier nannte — die Frankreich aüfwandte, um zu einem Wirtschaftsabkom men mit Deutschland zu kommen, einen schweren Schlag versetzt. „Es gebe heute keinen Menschen,' sagte Daladier

gegen den Schluß seiner Rede hin, „dem es unbekannt ist, daß der Krieg eine Katastrophe für alle Nationen wäre und daß kein« sicher wäre, der Vernichtung zu ent gehen. Wir wollen es wünschen, daß Europa dieser.Gefahr entgehe. Wenn z. B. die fran- S -englische Zusammenarbeit in diesem iblick so vollkommen ist, so ist es darum, weil alle Fragen, die Frankreich, bzw. Eng land betreffen, in gemeinsamem Einverständ nis überprüft werden. Ich gebe mithin der OftS BESTE KRÄFTIGUN GSMITTEL • ÜBER 10.000 ÄRZTLICHE

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Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 12.04.1934
Umfang: 16
und einen politischen Panzer geschützt seien. Titu- lescu sprach Frankreich de« Dank aus für die der Kleinen Entente tiü vergangenen Jahre ge gebenen Zusicherungen ber der Unterzeichnung des Mererpaktes. In bezug auf die politische und wirtschaftliche Lage in den Donäuländern legte Titulescu die Gründe dar. weshalb die Am 10. April traten in Genf die Mitglieder des Prastdialbureaus der Abrüstmwskonferenz S einer Sitzung zusammen, bei der sich die ver- iedenen Vertreter' der Staaten zu Worte meldeten. Auf Antrag

von zehn Jahren oorzu- nehmen wären, erreicht werden. Frankreich ist der Ansicht, daß nur die Eeneralkommission zu ständig ist, eine derart wesentliche Abänderung der Verhandlungsgrundtage vorzunehmen. Mast sigli (Frankreich) verwendete sich deshalb für die möglichst baldige Einberufung der Äeneralkom-. Mission. Stein (Sowjetrutzland) unterstützte diesen Standpunkt. Großbritannien seinerseits hofft, datz es gelingen werde, auf der Basis süner Denkschrift die diplomatischen Verhandlungen bald

zu einem Abschluß zu bringen. Dieser Ab schluß würde in der Ausarbeitung einer Ver handlungsgrundlage bestehen, di« soweit' fort geschritten wäre. datz es dann der Generalkom mission möglich sein- sollte, verhältnismäßig rasch zu einer internationalen Uebereinlunst über die Regelung der Rüstungen zu kommen. Wenn Frankreich vorher einen prinzipiellen Entscheid der Eeneralkommission cherbetzuführen wünscht, so kann das aus zwei Gründen geschehen, Die einen behaupten, Frankreich .möchte auf diese Weise

die Verantwortung für eine Rückweisung der neuen Verhandlungsgrundlage der General- - kommission, das heißt dem Völkerbund' zu schieben; die anderen behaupten umgekehrt, daß Frankreich von der Zustimmung der Generalkom- Mission zu der neuen Berhandlungsgrundlage den äußeren zwingenden Vorwand erhvffk, um feine bisher verfolgte Politik den Tatsachen an- passen zu können. Das' letztere erscheint.wahr scheinlicher, obschon auf. verschiedenen . Seiten, die Auffassung besteht, datz Frankreich noch nicht wisse

, in welche Richtung es zu gehen wünsche, denn Leide Richtungen feien -innerhalb feiner Regierung vertreten. Rach dem Entscheid vom Dienstag haben Nün die vier europäischen Großmächte weitere •/ acht Wochen vor sich, um die für den ganzen euro päischen Kontinent schkcksalsbestimmenhe .Frage der RLstungsregelung zu lösen. Die Entscheidung liegt nach wie vor bei Frankreich, dessen Stand punkt kurz wie folgt zusammengefaßt werden .kann: Die öffentliche Meinung Frankreichs ist der Möglichkeit eines Gelingens

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Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 15.12.1932
Umfang: 16
- berechtigunggforderung hinauszuschieben. Diese Klärung führte zunächst lediglich zu einem Noten wechsel, bei welchem die politische Vereinsamung Deutschlands nicht nur in einer entschiedenen Ablehnung Frankreich», sondern auch in einer schulmeisterlichen Belehrung au» London zum Ausdruck kam. Mae Donald bemühte stch nach dem Fehlschlagen dieser diplomatischen Verhand lungen um da» Zustandekommen einer Fllnf- Mächte-Aussprache, doch scheiterte diese, zunächst an der Frage des Orte» und des Programms. Erst die zweite außerordentliche

, daß Frankreich« Sicherheitsforderungen einen ergänzenden Bestandteil dieses Gi«ickberech- tigungsprogrammes bilden, und Deutfchlam» wird sich darauf gefaßt machen mllsien. daß im weiteren Verlauf der AbrMtungskonferenz Frankreich feine bekannten Sicherheitsforde rungen in dieser oder jener Form wieder üuf- leben läßt, und in ursächliche Verbindung znr AbrMinngsIonvention setzen will. Auch nach j der Erzielung der Genfer Einigung steht es noch : keineswegs fest, ob diese Konvention wirklich zu- I stände

(ommtj und ob sie weitgehende Ab- rüstungsmaßnahmen enthalten wird. . Zu vor zeitigem Jubel ist daher kein Anlaß, denn nie mand kann ein Interesse daran haben, daß das . führt werde,, die. nicht mehr aus der Welt ge schafft werden könne, nämlich auf der Grundlage gleichen Rechtes für alle europäischen Staaten. Die „Berliner Zeitung am Mittag' unterstreicht die Kritik. franMscher Blätter, daß es Frankreich künftig Unmöglich'fei, irgendwelche Sanktionen gegen Deutschland zu ergreifen. „Das Abkom men

bas Prinzipielle, das historisch Bedeutsame der Erklärung der Funfmächte-Konferenz. „Frankreich', so fahrt di« „Kölnische Zeitung^' fort, „gab seine zwölf Jahre hindurch verteidigte These preis, daß seine Sicherheit nur durch Auf- rechiertzaltung des Rüstungsstandes Deutschlands und Beibehaltung einer verminderten Sicherheit seines östlichen Nachbars gewährleistet werde. Cs geschah aber noch mehr, Frankreich ver zichtete auf den Grundgedanken seines erst kürz lich Lekanntaegsbensn .konstruktive

» Planes, Frankreich hat seinen noch am Samstag von Päül-Böncour hartnäckig verteidigten Stand punkt (daß die Gleichberechtigung Deutschland« nicht die Voraussetzung, sondern die Folge der Wettrüsten zwischen den Staaten wieder beginnt. Eines aber steht heute bereits unwiderruflich fest: die einseitige» Entwaffnungsbestiinmungen für Deutschland. Oesterreich. Ungarn, Bulgarien und die Türkei find erledigt, sie werden praktisch in dem Augenblick zu bestehen anfgehön haben, wo all« Konferenz-Teilnehmer

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 24.05.1871
Umfang: 6
bleiben, wie dieser Plan schon früher fallen gelassen wurde. Wie», 20. Mai. Ueber den Friedensschluß zwischen Deutschland und Frankreich schreibt das „Fremdenblatt' in einem lesenswerthen Leitart kel: Mit der Auswechslung der Ratifikationen sind die letzten Formalitäten erfüllt und der Friede zwischen dem deutschen Reiche und dem in der Versailler Na tionalversammlung vertretenen Frankreich ist endlich perfekt geworden. Der Frankfurter' Friede ist der Markstein einer neuen Epoche der europäi'chen Völ

ker- rnlv Staatengeschichte. Deutschland ist nach einer ununterbrochenen Reihe wundervoller Siege eine Großmacht ersten Ranges geworden und wird künftighin ein schwereres Gewicht in die Wagsch ile der politischen Entscheidungen legen, als daö arme zu Boden geschmetiert-Frankreich, welche« Leichtsinn und Uebermuth im Vereine aus seiner Höhe herab gestürzt haben. Wer auch immer in der schönen Hauptstadt an der Seine die Zügel der Gewalt an sich reißen wird, er wird nicht mehr die Macht

und den Einfluß von ehedem besitzen. Die vernichtenden Schläge des letzten deutsch-französischen Krieges haben den militärischen und politischen Nimbus, der von Paris und Frankreich gleich einer goldenen Sonne ausstrahlte, auf lange hinaus zerstört. Der gallische Hahn, der sich in alle Händel gemischt, und das Schiedsrichteramt angemaßt, hat jetzt seine besten Schwungfedern verloren und muß hübsch ruhig in der Ecke sitzen, bis ihm neue gewachsen. Der Fall des französischen Staates ist in der That ein tiefer

und wir begreifen die Betäubung, in welcher sich gegenwärtig in Folge deö erschüttern den Ueberganges die besten Geister Frankreichs be finden. Vor wenig kurzen Monaten noch träumend von der militärischen Unüberwindlichkeit, von sieg reichen Schlachten auf deutschem Boden, von dem „Spaziergang nach Berlin', mußte das Erwachen und die rauhe Wirklichkeit geradezu lähmend wirken. Geschlagen, wie noch nie ein Volk geschlagen wurde, mußte Frankreich den bittern Wermuthskelch des Be siegten bis zum letzten Tropfen

Ge- fellschaftSretter, welche alle Menschen glücklich machen uud das Joch der Reichen brechen wollen, zum veritableu TollhauS geworden. Leider ist dies nicht der Weg, auf dem Frankreich wieder groß und stark werden könnte. Wohl werden die Pariser Eonimunisten nicht lange mehr als Re gierung«- und Verwaltnngö Karrikatureu auf der Bühne a^iren; die steigende Verzweiflung kann das Schwinden der Kraft nicht niaskircn, nnd so werden ja bald der kleine ThierS nnd mit ihm die Ver sailler Versammlung in Paris einziehen

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 08.06.1922
Umfang: 6
€*He L Donnerstag,d« 8. Juni ISA. ! Die Überprüfung der Repara- i ttonsfrage angeschnitten. | > Fraakreich isoliert. Paris, 8. Juni. Die Reparationskommis ston hat gestern mit drei gegen eine Stimme $ iwg der Anleihekommiffion erteilt» Mandat da- ? . hin erweitert, daß es die Vollmacht echält, die ! deutsche Leistungsfähigkeit zu überprüfen und j! die Reparatlonsfrage anzufchnei- F dem Die Vertreter Englands, Italiens und I Belgiens ließen bei der Abstimmung Frankreich C allein. Ebenso machten

es die Vertreter der ;< Neutralen und Amerikas. Die Ueberprüfung der französtschen Antwort i auf die deutsche Note hat begonnen. Die Ver- ,j Handlungen werden heute abgeschlossen werden. |j Morgan soll gedroht haben, daß Amerika Mittel j, genug habe, Frankreich zum Nachgeben zu zwingen. Es brauche nur die sofortig« Zurück zahlung der ihm während des Krieges gegebenen Anleihen zu verlangen. Diese Entscheidung der Rspcwationskommis. sion ist für Frankreich ein furchtbarer Schlag. Die heutigen Pariser

dafür, daß Deutschland den Friedensver- . ; ; trag immer mehr für unerträglich hält und ihn Fi zu vernichten sucht. „Es genügt, sich der.Cmp- l l stndungen zu erinnern, die in Frankreich die :’i\ Verträge von 1815 hervorgerufen hatten, die unsere innere und äußere Politik beherrscht F' haben vom Sturz Napoleons I. bis zur Thron- ; i' bssteiguna Napoleons III. Das heutige ^/.Deutschland könnte den Protest ge igen den Vertrag von Versaille- '^unterlassen, könnte seine Be st im- '^tn ungen mit gutem

Willen und ^reuigem Herzen ausführen: unsere ^Meinung bliebe doch die gleiche.' Ü Für eine gute Nachbarschaft zwischen Deutsch er land und Frankreich müßten erst wieder die not- i ^wendigen politischen Bedingungen zu bestehen ' ansangen. „Ungücklicherwekse bestehen sie nicht. Von welcher Seite soll Frankreich den deutschen Block nehmen? Der moralische Eiirfluß des Aus- i Alandes gleitet unglücklicherweise ab von einem Hosrat Dr. Schullern, der Rektor der Inns brucker Hochschule, berührte das herbe

- Die Leiche Opels wu«,de aesundev, während es noch nicht möglich war, iene Schay's zu finden. In Rstssclsheim fand nun die Beerdigung! Hoinz v. Opels statt. Eine nach Tarisendeu zWende Menschen- zahlreichen. durch ein festes nationales Band ge einten Volke ... Was bleibt uns also zu tun übrig? Das, was wir tun: unsere Vorsichtsmaß regeln treffen, wachsam sein, die Erinnerung festhalten und sich mit Mißtrauen wappnen. Mit einer „ungeheueren Ungerechtigkeit' macht man Frankreich Liesen Geisteszustand

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Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 06.10.1932
Umfang: 16
in dieser Richtung unternommen hat. Der vor einiger Zeit Unterzeichnete polnisch-russische Nicht angriffspakt ist ein Teil dieser neuen Politik und in Paris als ein diplomatischer Erfolg an gesehen worden, da Polen zu diesem Schritt von Frankreich ausdrücklich ermuntert wurde. Die Gründe, die Frankreich zu dieser Aenderung seiner Haltung bewegen, sind in erster Linie wirtschaftliche. Solange die Hochkonjunktur in Frankreich anhielt, hat man stch überhaupt nicht um Rußland gekümmert und so getan

Einkreisungspolltik sprechen, aber doch von der Absicht, Rußland in seinem Verhältnis zu Deutschland abzukühlen. Jedenfalls haben Hoff nungen, die in gewissen Kreisen auf «ine ge- meinsame Front geaen Rußland aesetzt wurden und. noch werden, Schiffbruch erlitten. Sehr viel wird davon abhänaen, wie ein« regere. Wirtschaftsbeziehung zwischen Rußland und Frankreich organisiert werden wird. Diele Jahre lanq hatte das französische Kapital e-n unüberwindliche, Mißtrauen geaen öle rassi schen Machthaber und weigerte

stch, das Risiko, das In Rußlandgeschaften liegt, einzugehen. Es scheint aber, daß unter dem Druck der Ver hältnisse. dieses Mißtrauen sich mildert. W-nn wir recht unterrichtet sind, verlanaen die Russen ein« Garantie des Staates für einen Teil französischer Ausfuhr nach Rußland, ähnlich wie. in.Deutschland. Sollte stch Frankreich ent schließen, seine gewatttgen. heute nach Anlage suchenden Kapitalien zur Verfügung zu stellen, w könnte es einen großen Vorsprung gewinnen. über dessen politische

Auswirkung man stch nicht im Unklaren bleiben kann. In diesem Zusammenhang mag auch erwähnt werden, daß die geistige Beschäftigung mit Rußland in Frankreich in letzter Zelt außer ordentlich zugenommen hat. Die Polizei ver hindert zwar nach Kräften die Vorführung von russischen Filmen, aber das ist eine Vogel- Strauß-Politik, da russische Romane bereits in großer Anzahl übersetzt sind und weiterhin übersetzt werden und schon eine ganze allgemein zugängliche Literatur über Rußland vorhanden

ist. Die intellektuelle Jugend. zeigt Vorliebe für Rußland, die vielleicht nicht in solchem Maße entstehen würde, wenn in Frankreich neuen Gedanken größere Wirkung zuteil ge worden wäre. So aber sucht sich di« Jugend ein Thema, für das sie sich begeistern kann; man braucht dieses Interesse nicht für besonder« ge fährlich für Frankreich zu hatten, denn es ist vielfach nur das Bedürfnis zum Protest gegen veraltete französische Institutionen und Auf fassungen. Manchmal aber kann es geschehen, daß jüngere Mitglieder

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 10
Datum: 09.05.1924
Umfang: 10
Ilwstrie- riung des ganzen Weltmmktes beitragen, beiläu fig kann man die Verlüde in Oesterreich allein aus und 4 Billionen Kronen. sin<d in Schweizer Franken rund 32,2iX).vtX), das >ist für das lkleine Oesterreich eine Summe, welche namentlich In der Zeit des reMen Wiederaus- baues ein großes Loch In die Wirtschaft reißt. Diese Summe ist für Frankreich Oatt nerdieni, d. b. nicht so sehr Kr Frankreich a>l>s für jene, welche dem Franken wIZdkr auf die Beine ge holfen haben!, nachdem sie iihn Äinftlrch

ist. Die Kredite, welche von Amerika und England an Frankreich gewährt wunden, sind nicht so lang fristig, d!aß sie ständige Stützen der Valuta sein könnten. Aber es steckt hier noch etwas anderes dahinter, was mich in Oesterreich Rückhalt gibt, nämlich das ausländische Kapital, welches in Frankreich liegt. Nicht nur daiß Frankreich die Kriegsschulden nicht bezahlt und nicht verzinst, es sind auch in der fricmMischjen Industrie aus ländische Werte, welche ganz beträchtlich auf das Wirtschaftsleben einen EinUuß

nehmen und nicht ^berücksichtigt bleiben können. Ein französi sche Senator berechnete, daß.sährl. vuNd 3 Ml« liarden an> Zinsen sur isländische investierte Kapitalien von Frankreich rejsp. von der fran zösischen Industrie und dem Handel gezahlt werden müßten und das gibt bei einem 'durch schnittlichen Zinsfuß resp. bei einer Dividenden- teklung von 7 Proz. ein Kapital von 33.3 Mil liarden ausländisches Kapital!, das heute in Frankreich investiert ist ohne die Krie>gssch>ulden, deren Zinsen noch nie

bezahlt worden sind und die Frankreich aus Re-parationskonto schreiben will. Der Frankenstuirz Mar ein künstliches Manöver, das die nachhaltigsten Folgen aus die Wirtschaft nach sich >zieht. Wie schon er wähnt, sind in Oesterreich allein namhafte Sum men verloren gegangen, desgleichen in Deutsch land, wo namentlich die Metallindustrie Ver pflichtungen eingegangen! ist, welche eine nicht unerhebliche Krise nach sich ziehen. In Italien ist die ganze Bewegung sehr ruhig vorüberge gangen. Es dütfte

im gwßen das Wirtschaftsbild wenig geändert haben, weil die Handelsbezie hungen mit Frankreich lange nicht in dem Maße sich verpflichten können als es etwa bei Amerika der Fall wäre. Es Ist eines der besten Zei chen von d!er Gesundung eines Landes, wenn die Valuta stabil ist. Der heiße Kampf der letzten Zeit dreht sich ja darum, ob Valorisiernng oder Stabilisierung auf einer annehmbaren Grund lage Mr die Wirtschast eines Landes das bessere sei. Und man ist zur Erkenntnis gekommen

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 23.05.1934
Umfang: 6
, was durch eine vernünftige Währung und durch die Zusammenarbeit der. Nationen erreicht werden kann. Die Krise in der Aussuhr ist aber auch mit Ursachen ' nationalen Charakters verbunden und zwar mit dem momentanen wirtfchastlichen und finanziellen Stand der einzelnen Nationen. Für Frankreich wird der hohe Stand der Pro- dunktionskosten, der' jenen anderer Konkurrenz- länder um 15 bis 20 Prozent übersteigt, angege ben. Diese hohen Produktionskosten sind in Frank reich teilweise durch die hohen Steuern bedingt, sowie

Situation wie Frankreich, und zwar durch die gleiche Währungspolitik, durch den ähnlichen Cha rakter der wirtschaftlichen Produktion, wobei bei manchen Erzeugnissen die Qualität mehr zu beach ten ist als die Quantität. Italien ist aber nicht durch den Protektionismns so gehemmt wie Frankreich', die Politik der internationalen Abkommen, .die aus einen Ausgleich der Interessen und auch der Opser hinzielt, schasst der italienischen Ländwirtschaft eine bessere Lage als die französisch. DaS Problem

Fragen ans. Der tschechoslowakische Minister erklärte, über den Zweck der Reise Varthous nach Prag besragl, daß diese lediglich eine Bestätigung der unver- änderlichen Beziehungen zwischen der Tschechoslo wakei und Frankreich bedeutet habe. Die sranzösisch- tschechoslowakische Allianz sei ein Problein des europäischen Gleichgewichts. Sie richte sich gegen leinen Drittem Zum Donauprvblein erklärte Benesch, daß eine Zusammenarbeit zwischen der Kleinen Entente, Frankreich und Italien unerläß lich sei

zwischen der Tschechoslowakei bzw. der Kleinen Entente. Italien und Frankreich. Auch mit Deutschland werde ein Abkommen aus wirtschaftlicher Grundlage möglich sein. Die Frage, ob der Minister die Ziele der Kleinen Entente und die Tatsache ihrer Bindungen an Frankreich sür vereinbar halte mit den Interessen aller Donau staaten und der.'benachbarten Großmächte, bejahte Benesch, Endlich erklärte der Minister noch zur Frage der künftigen Beziehnngen zwischen der Tschechoslowakei^ ;;nd Italien, daß die Tschecho slowakei

' ihr'f'PdlMk''gegenüber' Italien' seit dem Kriege unverändert gehalten habe. Auch die revi sionistische Politik Italiens, die von der Tschecho- slvwakei nicht habe gebilligt werden können, habe an dieser Gradlinigkeit nie etwas geändert. Keine Großmacht habe, in der Tschechoslowakei eine so günstige Meinung, wie Italien und Frankreich. Artilleristen der Reserve in der Reichchauptstadt Roma. 22. Mai. Von Napoli kommend, wo die Artilleristen dem Reichskongreß beiwohnten, sind hente 4000 Teil nehmer

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 14.09.1923
Umfang: 4
- gigkeiit von den französischen Militaristen, in die es von seinem Führer In Versailles geführ! worden ist. Doch darüber mögen die Engländer sich selbst mit ihremfn! Heren Ministerpräsidenten auseinandersetzen! Wir Elsässer müssen aber dagegen protestieren, daß Lloyd George die Be freiung der „olsaß-lothrlnytschen Fran-zosen' vom „deutschen: Joch' und -ihre Wiedervereini gung mit ihrer „Mdutter Frankreich' als die eine der großen Taten- von Versailles zu rühmen wagt. Was weiß denn- Herr Lloyd George

auch wir Elisässer und Lothringer. Wir wollen heilte nicht untersuchen, «wie viele Glieder unserer elsäßlschen und lothringischen Stämme sich in den ersten Monaten nach dem Kriegsausgang bei einer Volksbefragung zu dem in tiefste Not gestürzten deutschen «Volke oder zu dem auf der Hohe -seiner Macht stehenden Frankreich bekannt )ätren, denn wir müssen feststellen, daß ein olcher Zaitpunkt völliger Verwirrung fiiir eine olche Entscheidung aus moralischen Gründen überhaupt nicht gewählt werden darfl Tatsache

st, daß das elsässische und lothringische Volk heute voll Bitterkeit empfindet, daß es in Versailles schutzlos den französi schen Herren -ausgeliefert worden ist. Wenn von dieser Stimmung wenig nach außen bringt, so liegt das daran, daß Frankreich, unter- tlltzt von einer der städtischen -Bourgeoisie ent- tammenden französisch gesinnten Minderheit, mit allen Mitteln der Gewalt jede antifranzösi- sche Meinungsäußemng unterdrückt. Poincarä hat ja im Dezember WIK in Straßburg erklärt: „Le olobi-scite est fast

von Rohstoff dort verbleiben. Die Deutschland für diese Anleihe auferlegten Bedingungen sollen hinreichend hark sein. DieKonkrolle über die Anleihe soll vom Völkerbund übernommen werden, der die Regelung der Repara tiv o n s f r a g e In die Hand zu nehmen habe. sAlko vorläufig wieder Frankreich! D. Schriftltg.) PariserPressestimmenzurkanzlerrede Paris, 14. Sept. (Ag. Brenn.) Die Zeitun gen stellen im allgemeinen fest,daßdieMittwoch- Rede Dr. Stresemanns in der Presseabttilung des deutschen

kommentiert. Ueber den Eindruck in den französischen Rcgle- rungskreisea verlautet noch nichts. Der „Malin' bezeichnet, offenbar offiziös, die Erklärungen Streiemanns als einen Schritt vorwärts und be merkt, die Organisierung des vom Kanzler ge schilderten Zahlungssystems genüge noch nicht, um Frankreich zur Räumung des Ruhrgebietes zu veranlassen. Frankreich sei bereit, das Kon- trollreglme im Ruhrgebiet zu andern, werde die Räumung aber nur nach Maßgabe der deut schen Zahlungen zugestehen. Der häufig

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 27.11.1936
Umfang: 6
SeNe 2 .AlpenzeNung' Freitag, den 27. v!av»mb ,r igzg. Vie Tatti! des iZuai d^Orsay Pa r is, 26. November. Die Bekanntgabe des deutsch-javantfcheN Abkommens hat für den Augenblick alle an« deren politischen Fragen in Frankreich zurückge drängt. Die Nachricht, obwohl nicht mehr uner« wartet, da seit einiger Zeit schon Geruch!« UMgiN« gen, hat trotzdem ihre Wirkung nicht verfehlt. Die Kommentare der französischen Press« sind sich darin einig, daß das Ereignis «. ti U ß erst «rnft und weittragend

Erklärung und fügt hinzu, daß nach dem Wort« laut des Abkommens sich dieses Nicht gegen einen bestimmten Staat wende, sondern gegen den internationalen Kommunismus. Im übrigen gibt man am Quai d'Orsay aber deutlich zu oerstehen, daß Frankreich das erste Wort gegenüber den politischen Auswirkungen des Berliner Abkommens England ti verlassen möchte. Dieses Stichwort wird von der Pariser Presse aufgenommen und, mie man feststellen kann, in äußerst tendenziöser Weise zur Beein flussung der englischen

Reaktion ausgeschlachtet. Die französische Presse gibt sich alte Mühe, Eng land klar zu machen, daß das deutschijapastische Abkommen eine „Bedrohung der englischen In teressen' darstelle, und Matt verweist mit osken- ichtkicher Genugtuung aus die „ustattgsnönme Überraschung', die das Abkommen flit LMioon bedeute. Nach dieser Reaktion der französischen Presse ist es ohne weiteres klar, in welcher Rich tung Frankreich das Ereignis auszunützen zu können hofft. Der Quai d'Orsay ist überzeugt

, daß das Abkommen die in der letzten Zeit sehr enge engtisch-franzöfische Zusammenarbeit nur noch Mehr fördern könne. Das Wort englisch-ifrattzösische Allianz steht in der letzten Zeit wieder sehr hoch im Kurs, Und in der Tat ist die politische Zusam menarbeit zwischen England tttib Frankreich lang« Nicht Mehr so intim gewesen, wie seit der Zuspit zung der Spanienfrage. Eine ähnliche Auswirkung oes Abkommens erhofft Frankreich auch in Ame rika. Das heißt eine nttnmeht größere Bereitschaft Amerikas

, erwar tet Holland für das kommende Jahr einen hei ßen Konkurrenzkampf mit Belgien: dieser Krieg wird sich auf den Tulpenfeldern aus tragen, die bis heute gewissermaßen fllr Holland als europäisches Monopol reserviert waren. In die — belgischen Tulpenfelder? Wenn im Mai die Blumen blühen, kommen aus England, aus Frankreich, aus Deutschland und selbst aus Amerika die Blumenfreunde nach Hol land, um dort eine gärtnerische Einmaligkeit zu be wundern — die Tulpenfelder, zU deren Besichti gung ein paar

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 06.05.1934
Umfang: 6
zurückbringen sollte, suhr über den Straßen rand und stürzte in eine» Graben. Glücklicher weise blieben die Insassen unverletzt. Frankreich zum deutsch^polnischen Ab? kommen Paris, S. Mai „L'Ordre' schreibt: Die Nachricht vom Abschluß des dsutlch-potnl- schon Abkommens im Fernen Orient ist nicht ohne Mißbilligung in Frankreich aufgenommen wor den, wo man, mit Recht oder Unrecht, der Ansicht ist, dah^ dieser Pakt in gewisser Hinsicht eine Un- ZW ßch SkWMd wm BMWtt ji« ? mic dem nämlichen Eifer

Wirtschaft liche hinausgehen. In der Herzlichkeit der Bezie hungen zwischen Deutschland und Jugoslawien merkt die Tschechoslowakei ein weiteres Anzeichen des langsamen Anseinanderbröckelns des Systems der Kleinen Entente, wie es von Benesch gedacht war. treue Polens gegen Frankreich darstellt. Es ist vielleicht eine zu einfache Schlußfolgerung, da sie dem Schutz unserer, Deutschland gegenüber be hinderten Interessen, nicht Rechnung trägt. Wenn man das Vorhergehende gut bedenkt, so muß es in Wirklichkeit

eher scheinen, daß Deutschland und Polen In Voraussicht der Ereignisse im äußersten Orient gemeinsam beschlossen haben, einstweilen über die sie trennenden Schwierigkeiten hinweg zusehen und Rußland gegenüber eine gemeinsame Stellung einzunehmen. Die Stellung Deutsch lands, das gerade in dem gegenwärtigen Augen blick trachtet, sich freie Hand Frankreich gegenüber zu bewahren, ist bereits bekannt; nicht genügend bekann ist aber, auf welche Weise die Regierung von Warschau einer deutsch-polnischen

er scheint: Großbritannien und Italien könnten ohne besondere Schwierigkeiten eine hinreichend zu friedenstellende Konvention mit Deutschland, aber nicht mit Frankreich abschließen. Frankreich soll aber ernstlich über die Lage nachdenken, da jeder Franzose weiß, daß die Unterstützung Englands und Italiens, als auch die einiger Mächte Zentral- und Osteuropas für Frankreich das grundlegende Element der Sicherheit bilden würde. Die Zeit schrift zeigt dann den Weg auf, wie zwischen Eng land und Italien

einerseits und Deutschland anderseits eine Einigung erzielt werden könnte, um auf Frankreich einwirken zu können, damit es i sich in feinem eigenen Interesse überzeugt. Der „Daily Herald' dringt darauf, daß Groß britannien in unzweideutiger Weife Garantien der Ausübung anbietet, die der Erreichung einer befriedigenden Konvention der Abrüstung unter- aeoàet Là

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 05.04.1860
Umfang: 6
aller Unterhaltungen in unsern politischen Kreisen, ein Thema, welches dahin ausgeführt wird, daß die ^egen England zu vollbringende Theilung des oSmanischen Reiches entschieden zu dessen Nachtheile stallfinden solle. Zur Geschichte des B-ltrageS zwischen Frankreich und Piemont in Betreff Tavoyens unv Nizza's kann ich Ihnen noch mittheilen, daß man sich nur mit Mühe verständigt hat, weil der Gras Eavour vor allen Dingen die Gewährleistung deS V-sitzeS aller anneririen Geviete durch Frankreich verlangte

habe, und sie soll sich die größte Muhe geben, genaue Ausschlüsse hierüber zu erhalten. Preußen geht in diesem, dem Kaiser Napoleon unlcrgefchobencn Plane auch nicht leer aus, «S wird sich in Deutschland arron- diren, aber dasür die Nheingränze an Frankreich ab, treten. So legt man sich bereits die nächste Zukunft zurecht, und eS versteht sich von selber, daß ich dies nur deshalb mittheile, weil ich nicht» mit Stillschweigen übergehen zu dürfen glaube, was zur Kennzeichnung der Stimmung dient. — Sie weiden bereits Kenntniß

von einer Verbalnote Frankreichs (vcm 25. März) an den schweizerischen BundeSrath haben, wem Franlreich einige neue Versprechungen macht, so unter anderm, sso daß die favoylsche Frage durch einen Kongreß gelöst werden solle, bei welchem der Schweiz die Vertretung ihrer Rechte gestattet werden würde, schließt aber zuletzt mit der Drohung, daß. wenn die Schweiz Truppen aufbiete, Frankreich mit gleichen Rüstungen antworten werde. TagS darauf hat Frankreich eine neue Note an den BundeSrath erpediren lassen

, die, wie die erste, soeben dem diesseitigen Kabinete zugesertigt ist. Daß Frankreich — heißt eS in derselben -— die Interessen der Schweiz berücksichtigen wolle, beweise der in dem savoyischen Abtretungsvertrag aufgenommene Vorbehalt, „daß die Annexion Savoycnö in Frankreich ohne jede Beschränkung deS Willens der Bevölkerung stattfinden soll und daß beide kontrahirenden Mächte sich über die geeignetsten Mittel für die Manifestationen dieses Volks- willens verständigen werden.' Ein Grund zur Agita tion sür

beiden, ursprüng lich dem 7. nnv 3. Armeekorps zugetheilten neu errich teten Kavallerie-Regimentern, die, erst nach derAlimark bestimmt, jetzt wabischeinlich zu ihren resp. KoipS stoßen werden, ist vorläufig schwerlich zu erwarten, daß auch noch Truppen der 6 äußer-rheinischen Korps oder der Garde nach jenen, zur Zeit ja erst projektirten Lagern abrücken werden. Daß die Friedensbedeutung dieser Lager vor ihrer kriegerischen Bedeutsamkeit für den Fall eineS Zusammenstoßes mit Frankreich zurücktreten

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 23.08.1887
Umfang: 4
Län dern und Deutschland, als eine Bestimmung im Frankfurter Friedensschlüsse zwischen Frankreich und dem Deutschen Reiche. In diesem Vertrage hatte sich jeder der beiden Staaten verpflichtet, alle in Zukunft etwa anderen Staaten zu ge währenden Zollerleichterungen auch der anderen der beiden friedenschließenden Mächte zuzuspre chen. Unter diese „anderen Staaten' wurden ein gereiht: England, Belgien, Holland, die Schweiz, Rußland und unser Staat. Es iß dies ein Meist- begüostigungsvertrag

, ohne fixirte Giltigkeitsdauer oder Kündigungstermine, ein Vertrag .auf ewige Zeit' oder — bis zum nächsten deutsch-französi schen Kriege! So kommt es, daß jede Herabsetz ung des Eingangszolles für österreichisch-ungari sche Weine auch Frankreich nützen würde. Deutsch land hatte den Weinzoll des Jahres 1375 pro 24 Mark für 1 Hektoliter Wein im Jahre 1368 auf 16 Mark ermäßigt, 1879 wurde der frühere Zoll reaktivirt, was eine Zollerhöhung von 8 Mark gegen den vorletzten Zollsatz bedeutet

, als dies bisher der Fall war. Eine Vermehrung un seres Exportes nach Deutschland, gegenüber dem aus Frankreich, wäre um so eher möglich, als immer größere Weinbaudistrikte des letzteren Staa tes durch die rapiden Zerstörungen seitens der Reblaus der We »Produktion entzogen werden. Diese Thatsache nöthigt bekanntlich Frankreich schon seit einigen Jahren zum Import unserer und anderer Weine, die dann mit französischem Produkt „verschnitten', oft aber auch rein, sogar im selben Gebinde zurückwandern. Ihre neuer

» worbene französische „Provenienz' verhilft ihnen aber zu weit höherem. Marktpreis. Sehr viele dieser Weine gehen so auch nach Deutschland. Eine Hebung des österreichischen Weinexportes nach Deutschland wäre deshalb Frankreich sowohl aus Konkurrenzbesorgnissen unerwünscht, wie auch wegen der dann eintretenden Preissteigerung auf dem österreichisch-ungarischen Weinmarkte selbst. Eine einseitige Zollherabsetzung würde also schon von Frankreich aus ein entschiedenes Veto her vorrufen. Dieses Vetorecht

wird aber Frankreich so lange erhalten bleiben, als der Frankfurter Friedensschluß mit dem ominösen Artikel II Be stand haben wird. Der Weinimport Deutschlands ist sehr bedeutend und nimmt trotz der neueren Zollerhöhungen stetig, wenn auch langsam, zu. Er betrug 1834 insgesammt 537.370 Hektoliter Wein und Most (in Fässern) im Werthe von 33.317.000 Mark. Interessant ist, daß das Er gebniß des Jahres 1835 wohl der Menge nach wieder ei» Steigen der Einfuhr brachte, fie be» trug 540.970 Hektoliter, dem Werthe

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 26.08.1937
Umfang: 6
); 30. Ing. Boc ciardo (Italien); 31. Arnold Alvert (Frankreich); 32. Oldrich (Tschechoslowakei): 33. Beyerman Hugo (Belgien); 34. Brambillaschi (Italien): 35. Vernas Vronislàw (Polen): 36. v. Berda (Deutsch land): 37. S. A. R. der Graf von Paris (Bel gien): 38. Serafini Ing. Filippo (Italien): L9. Bonato Giovanni (Italien). Die Kontrolle wurde um 15.15 Uhr abgeschlos sen. Die später ankommenden Teilnehmer erhal ten Strafpunkte. Der tschechoslowakische Apparat Nr. 33 mit Slouf und Placek an Bord fiel

kurz vor der Landung bei der Insel Giudecca ins Meer. Die Besatzung ist gerettet. Leichtathletik Fpie/ Aeronauti? Der zweite Nttoriorundflug Venezia, 25. August. Unter Beteiligung von 76 Maschinen aus Ita lien (43), Deutschland (11), Frankreich (S), Tsche choslowakei (5), Polen (3), England (2), Belgien (2), Oesterreich (2), Ungarn (2) und der Schweiz (1) sind vom Flughafen Rimini aus die technischen Prüfungen zum Jtalien-Nundflug an zwei Tagen erledigt worden. Der erste Tag litt unter schlech tem

folge an: 1. Nardi Alfa 115, Salvatori Mario (Italien): 2. Nardi Alsa 115, La Manna (Ita lien): 3. Ciglia I. Sole S. I. 2 S., Motor Gipfy 6, De Viitembefchi (Italien): Siglia T. I. D. D. Apparat B. S. 108, Motor A. S. 10 C, von Kornatzki (Deutschland): 5. Alfa 115, Ap parat Ghibli, Maddalena Paolo (Italien): k. Ghibli Alfa 115, Filicaro (Italien): 7. G.A.E.T.D. Percival Vega Gull Gipsy k, De Chateaubrun (Frankreich): 8. D. Jnky Messerschmitt Me 108 Argus A. S. 10 C, Schetzel (Deutschland): S. Ghi

), Maserus (Luxemburg) und Speicher (Frankreich)., Zechten Italien Sieger lm Alorelt-Mannschaflsfechken Bei den 7. Akademischen Weltspielen in Paris fiel am Montag nachmittag eine neue Entschei dung. Italien gewann im Pariser Sportpalast das Mannschafts-Florettfechten gegen Frankreich, Deutschland und Aegypten, die sich bis in die End runde vorgearbeitet hatten. Italien schlug Deutsch land 13:1. Die Einzelergebnisse waren: Italien gegen Deutschland 15:1, Frankreich—Aegypten 9:7, Deutschland—Aegypten

9:7, Italien gegen Frank reich 13:3, Italien—Aegypten 9:3 (abgebrochen), Frankreith—Deutschland 9:3 (abgebrochen). Gesamtergebnis: 1. Italien 3 Siege, 0 Nieder lagen; 2. Frankreich 2 Siege, 1 Niederlage: 3. Deutschland 1 Sieg, 2 Niederlagen; 4. Aegypten 0 Siege, 3 Niederlagen. Alpinismus Abenteuer im Campanile Vier deutsche Alpinisten aus Nürtigen temberg wollten in der Brentagruppe der ten ohne Führer den großen Campanile ^ wurden aber vom Unwetter überrasch» > stiegen sich im Nebel. Während drei

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 25.07.1936
Umfang: 6
Konsul von Malaga hat um die Entsendung eines amerikanischen.Kriegsschif fes gebeten. Aus Barcelano wird gemeldet, daß die Kom munisten gegen ein Auto, auf dem die amerika nische Fahne gehißt war, geschossen hatten, wobei ein Passagier getötet wurde. Bevölkerungesorgen in Frankreich Paris, 24. Juli. Die große Boulevard-Presse hat in weitem Aus maße den Kampf um die Aufklärung der Oeffent- lichkeit über die Gefahren des zunehmenden Bevöl- ^erungsfchwündes und Geburtenrückganges aufge nommen

. In der Tat ist die Lage äußerst bedroh lich. Im Jahre 1868 wurden in Frankreich 1,034.000 Geburten verzeichnet. Im Jahre 1S34 waren es nur noch 667.000, 1935 nur 6S0.000 (wovon rund 50.000 überdies auf Kinder von in Frankreich lebenden Ausländern fallen). Zu Be ginn des IS. Jahrhunderts kamen auf jede Fami lie 4.5.Kinder; Ende des Jahrhunderts waren es nur noch 3, und 1L35 sogar nur noch 2,2. Zwi schen 1860 und 1870 hatte Frankreich eine Bevöl kerungszunahme von rund 100.000 pro Jahr. Von da ab bis 1336

, d. h. in 66 Jahren, ist die Bevöl kerung insgesamt nur um 3 Millionen gestiegen, was pro Jahr 46.000 ausmacht. In der gleichen Zeit stieg dagegen die Bevölkerung Großbritan niens von 26 auf 47 Millionen, Italiens von 25 auf 43, Japans von 33 auf 69, Deutschlands von 39 auf 67 (trotz des Gebietsverlustes nach dem Kriege) und von Brasilien sogar von 10 auf 47 Millionen. Die Folge dieses dauernden Geburten rückganges in Frankreich ist, daß das Land ver greift. 1860 kamen auf zehn Menschen im Alter

von 20 bis 60 Jahren drei über 60; heute sind es bereits 6, 1970 werden es 8 sein. Frankreich wird dann zu 45 Prozent ein Land der Greise sein. Ausrechterhaltung der milit. Garantien London, 24. Juli. . Im Verlauf der englisch-französisch-belgischen Besprechungen hat man von britischer Seite den Abordnungen Frankreichs und Belgiens deutlich zu verstehen gegeben, daß Großbritannien in der Erwartung, daß ein neuer Locarnovertrag ge schlossen werde, alle militärischen Garantien auf recht erhalten

, wo, sie vom Amtschef des Außenmini-1 steriums empfangen wurden, dem sie im Namen ihrer ^ Regierungen die offizielle Einladung, an^ Deutschland zur Teilnahme an der neuen Lvcarno« Konferenz überreichten. Statische, und dynamische , Politik London, 24. Juli.^ Die Londoner Konferenz der drei Locarno- Mächte England, Frankreich und Belgien, die nach unendlichen Mühen und unerquicklichem diploma tischem Hin und Her doch noch zustandegekommen ist, mar im Grunde weiter nichts als ein einfaches Zusammentreffen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 18.06.1914
Umfang: 8
jetzt sogar der na tionalen Presse aufgedämmert zu seiu, die mitten in ihren Kriegstänzen gegen Oesterreich von diesen Er eignissen überrascht wurde. Nuszland und dir dreijährige Dienstzeit in Frankreich. Der russische Botschafter in Paris hat den Auf trag erhalten, in bestimmter Form der sranzösisäM Regierung mitzuteilen^ daß Rußland von Frankreich die Erfüllung, der übernommenen Pflichten auf Ein führung der dreijährigen Dienstzeit erwarte. ?cr neue Ministerpräsident Viviani versucht denn anch

, die dreijährige Dienstzeit vorübergehend in seiu Pro gramm auszunehmen. Die Juden in Frankreich. In Krakau ist aus der Feder des Juden Isaak Blümchen ein Buch „Frankreich für uns' erschienen, iu dem sich die solgcndcn interessanten Sätze über die wahren Herren in Frankreich finden: „Frankreich ist heute an sich nur uoch ein geographischer Begriff. Es bezeichnet ein Ländergebiet. Zwar heißen die Her ren dieses Landes Franzosen, aber dies sind wir, die Juden, denn wir Herrscheit in Frankreich und regie ren

. Die Stammbcvölkernng aber steht bei uns in Diensten; sie arbeitet lediglich zu unserer Bereiche rung, daraus folgt, daß wir auch die eigentlichen Franzosen sind. Ein Volk löst das andere ab; in uns, als einer Neubevölkerung, pflanzt Frankreich sein Leben fort'. Ueber die französische Presse äußert sich Blümchen : „Die französische Presse gehört uns: in unserem Besitz befinden sich Zeitungen, die über Millionen verfügen, wie jene, für die fünfzig Lonisdor ein Vermögen sind. Wenn uns ein franzö sischer Journalist

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 10.04.1860
Umfang: 6
S4S die europäischen Großmächte nicht durch thörichte Eifer- sucht allzusehr entzweil sind, so sollt«» sie jetzt zusammen wirke», um dieser laiige» Unruhe ein Ende z» machen. Wir wiinschen keine feindliche Coalitio» hervorzurufen, aber wir möchten auS der Schirebe und Besorgnis! ge rissen n?erdeu, die von der jetzige» Lage Europa'S unzer- treiiiilich ist. Der vraniiner meint, vhne iregen Savoye» und ö!iz;a init Frankreich breche» zu müsse», könne England doch unmöglich sich »»stelle», alö

, lim jede Anstrengung, weiche John Nussell zur Verwirklichung seines neuen Programms machen könnte, zu Paralysiren. .Hoffentlich wird man diese» Zustand der Dinge in Deutsch land nicht überseht». Der Jubel, mit welchem einige Organe der englischen und der teutschen Presse die Aus- ficht auf eine eiiglisch-preujUscht Allianz begrüßen, beruht unter den angedeuteten Umständen auf einein Verkennen der englischen Handlungsfähigkeit, das die ernsthaftesten Folge» nach sich ziehen könnte. Frankreich

des RechtS unv der Wahrheit wagt? Wir wiederholen es »>it lauter Stimme vor dem Angesicht Europa's: eS i sr e in s chin ä h l i ch er S eel en- verkaus, den man über unS verhängt. Aber wir wiederholen es auch: der Jubel unserer Feinde wild nicht lange dauern — der Tag der Mache wird kommen!' Garibaldi hat, da Nizza an Frankreich abgetreten wird, beschlossen, nach Amerika auszuwandern. Wien, 1. April. Der Bund hat, und zwar mit einer an Stimmeneinheit grenzenden Majorität, in der kurhefsischen

an die Bischöse von Frankreich gerichtet, um ihnen die Grund sätze, welche in Frankreich über diesen Gegenstand rechts kräftig (?) sind, einzuschärfen. ES wirr» namentlich daran erinnert, wie eS ihnen durch daS Eoncordat strengstens untersagt ist (cs ist ja nicht wahr, daS Concordat unter sagt Nichts), die erwähnte Bulle in den Kirchen zu ver lesen oder verlesen zu lassen. Die Regierung wird sich aller RepresstonSmiltel bedienen, welche die Gesetze ihr zur Beifügung stellen. Der NuntiuS

Entschluß fassen. — In ossiciellen Kreisen hält man Konferenzen zurSchlichtung deS Konflikts mit der Schweiz für höchst unwahrscheinlich. Die Diplomatie wird Frankreich das EhablaiS und Faucigny nicht w eder entreißen. Konferenzvorbereitungen werden die ersten Aufwallungen in der Schweiz und Deuischland be schwichtigen und Europa Zeit geben, sich auch an daS kait »ccompli in Nordsaroyen zu gewöhnen. Wenn zwischen Dänemark und Frankreich nicht etwas bereits eingefädelt wäre, würde man die Nachricht teS

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 11.07.1923
Umfang: 8
»Äung im Inland: monatlich L 1.8V, vierteljährig L 5.4V, halbjährig L 1V.8V, ganzjährig L 21.6V. Für Deutschösterreich, Deutschland und das übrige Aus land ganzjährig L 34.—. Einzelne Nummer 2V Centesimi. Die Abnahme des Blattes, solange eine ausdrückliche Kündigung desselben nicht erfolgt» gilt als Abonnementsverpflichtung. Nr. 55 Mittwoch. 11. Juli 1923 62. Jahrgang Die „treuefte Tochter der katholischen Kirche'. Das heutige Frankreich ist der Meinung und handelt danach: es gibt nur einen Willen

in der Welt, den französischen. Es gibt nur eine öffentliche l Meinung auf der Erde, und das ist die französische. Frankreich beteiligt sich an internationalen Ab- Rüstungskonfevenzen und hält nach wie vor das ! grüßte stehende Heer der Welt. Frankreich baut eine ungeheure Luftflotte und erklärt lächelnd, das sei keine Bedrohung irgendeines anderen Landes. Frankreich nennt sich mit Vorliebe „die treuefte Tochter der katholischen Kirche,' sein Parlament aber bewilligt die Kredite für die Ruhraktion

zur Prüfung der Leistungsfähigkeit Deutschlands einzusetzen, müsse nachgegeben werden. Frankreich lehnt ab. Ein Beispiel aus der französischen Kammer an läßlich der letzten Papstdebatte mag genügen: „Der katholische Abgeordnete de Magallo erklärt, die Katholiken seien nicht verpflichtet, der Ansicht des Papstes beizupflichten. D>er Sozialist Boncourt und ein kommunistischer Zuge ordneter versichern, daß die äußerste Linke die Kundgebung des Papstes freudigst begrüßt hat und vollkommen billige

zur Unterstützung der Notleidenden ohne Unterschied der Nationen verteilt hatte, wurde keine Ruhe gegeben. Der „Matin' verbreitete die schwin delhafte Behauptung, ein kurz vor dem Tode vom Papste an Kardinal Faulhaber übergebener Scheck über 200.000 Lire sei in Rom nicht eingelöst wor den, und der neue Papst habe es abgelehnt, die An weisung seines Vorgängers anzuerkennen. In taktlosem Uebereifer reklamierte die franzö sische Presse sofort auch den neuen Papst ausschließ lich für Frankreich und dessen Politik

. Ein erloge nes Interview des „Echo de Paris' legte Pius XI. gehässige Aeußerungen gegen Deutschland in den Mund. Aus Frankreich kamen sofort die durchsich tigen Meldungen, Kardinalsekretär Gasparri sei amtsmüde und würde durch den Nuntius in Paris, Msgr. Ceretti, ersetzt werden. Meldungen, die frei lich im „Osservatore Romano', dem offiziösen Or^ gan des Vatikans, mit einer erfrischenden Deutlich keit dementiert wurden. Plumpe Taktlosigkeit macht auch nicht Halt vor deutschen Bischöfen. Sofort

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