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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 20.01.1925
Umfang: 6
^La Demokratie nouvelle^ drmHe un längst einen Artikel de« Generals Cordon- nier. de« ehemaligen Kommandanten der fran zösischen Orientarm««. Er spricht darin bereit» von einem künftigen Kriege und behandelt die 1663 schlössen die katholi schen Eidgenossen einen neuen gemeinsamen Bund mit Ludwig XV. Bi» zum Ausbruch der großen Revolution hörten die Schweizer nicht auf, Kriegsdienst» mr Frankreich zu leisten. Schon frich hatten Ii« für Frankreich geblutet. Al« «inst Lmwoi» im Beisein L-udwig XIV

. dem Schweizer General Stupxa ins Gesicht sagte, daß man vom Gold und Silber, da» die Schwei zer aus Frankreich bezogen, die Straße von Pa ri» bi» Basel pflastern könnte, erwiderte ihm der Schweizer treffend, daß man au» dem für Frankreich vergossenes Schweizer Blut von Pa ri» bis Basel «wen schiffbaren Kanal errichten könnte. Für Frankreich sind nahezu 7V0.000 Schweizer gefallen, 12.000 unter Ludwig XI., KL.lXX) unter Karl VIU., 97.000 unter Ludwig XII., 146.000 unter Frau» l., 82.100 unter Hein rich

II., 48.700 unter Karl IX., 52.200 unter Heinrich III., «.660 unter Heinrich IV., 63.700 unter «Ludwig XUI., S0L00 unter Ludwig XIV., S1.0W unter Ludwig XV. Auch im Weltkriege sind viel« Schweizer in die framSsische Armee eingetreten, obwohl den Eidgenossen durch das Bundes««setz vom 30. Juni H85S der Eintritt in fremd« Trupp«Mörper verboten ist. Di« „Gazette oe Lausanire berichtete vor einiger Zeit, daß in den Reihen der Fremdenlegion S000 Schwei zer ^während des Weltkrieges für Frankreich ge- vkrtet

hoben. Nach einer Meldung des „Oeu vres' sind in der französischen Armee von S800 schweizerischen Kriegsfreiwilligen 1467 gefallen. Auch in Wort urü> Schrift «sind noch immer viel« Schweizer lsbhaft Gr Frankreich tittig. Dafür wild diesen Eidgenossen, di« zur größeren Ehre Frankreichs wirken, massenhaft von der französischen Regierung das rot« Bündchen ver liehen. Wer im Kriege und nachher die Sache Frankreichs vertreten hat, wird zum Ritter der Ehrenlegion ernannt; wenn er bisse für einen Schweizer

anraten; denn niemand zwei- s«t an ihrer militärischen Machtlosigkeit.' Man sieht, daß Gottfried Keller recht hatte, als er schrieb, daß Frankreich der Schweiz nichts g«b«n, sondern nur nehmen kann. Das unsterb liche Geschlecht der eidgenössischen GWer, die nach Frankreich gaffen, wird freilich auch durch solcke Kellen voll Elend, die sie in d«n offenen Mund bekommen, kaum eines Besseren belehrt werden. Meder die Sicherheitsfrage. toadon .LV. Jänner. Mg. Br.) Auffallend ist. daß in maßgebenden

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 21.09.1922
Umfang: 6
', das Deutschlands Gegner, vor allem Frankreich, an dem letzten Schlage und an der Durchbrechung der deutschen Einheit hinderte. . Am schwersten und am unangenehmsten empfand Frankreich diese deutsche Erfüllungspolitik, die es hinderte, seine letzten Pläne und Ziele zu verfolgen, und Frankreich hätte kein größeres Heil wi derfahren können, als wenn ihm Deutschland durch ein starres und kategorisches Nein die Freiheit des Handelns wieder zurückgegeben hätte. Umgekehrt war die Bedeutung der Erfüllungspolitik

für England; während die Erfüllungspolitik Frankreich die Freiheit des Handelns nahm, gab sie England diese Frei heit zurück. Seit Versailles ist nicht mehr Deutschland, sondern ist Frankreich der konti nentale Gegenspieler Englands. Gegen Frankreich brauchte jetzt England Handlungs freiheit. Und diese wurde ihm dadurch gege ben, daß Deutschland durch die Erfüllung des Versailles Vertrages Frankreich verhin derte, die sämtlichen Vertrags-Interessenten gegen es aufzurufen. England hätte

bei einer offensichtlichen Weigerung Deutschlands wohl oder übel mit Frankreich gegen Deutschland gehen müssen. So aber erfüllte Deutschland und England konnte mit: Recht sich auf diesen Erfüllungsivillen Deutschlands gegenüber Frankreich berufen und durch ihn seine Handlungsfreiheit gegen Frankreich bewah ren. So erwies sich die deutsche Erfüllungs politik immer mehr und.mehr als wirksames Sprengmittel für die Entente. Die Erfül- lungspolitik schuf erst Raum für die Inter essengegensätze innerhalb der«Gntente

. Aber in dem Sinne, daß Deutschland nun nicht mehr bloß Objekt eines gemeinsamen Diktats der Feinde, sondern in dem lebendigen Jnteressenspiel der Nationen mehr als eine bloße Null ist. England ist in das Ringen mit Frankreich etngetreten. Die englische Bulldogge, die durch die Jahrhun derte hindurch keinen Gegner gefürchtet, hat in den letzten Wochen den alten Mut und die alte Entschlossenheit zum Handeln wieder ge funden. Der Aufruf an die Dominions zur Mitverteidigung der englischen Datidanellen- Positton

will, daß es auch in Europa neue Wege und neue Orientierung sucht. Die politische Tragweite der Londoner Besprechungen und Abmachungen kann heute noch nicht abge schätzt werden; sie darf aber jedenfalls als nicht zu gering gewertet werden. Sind die Verhandlungen in London wirklich auf der Grundlage zustande gekommen, wie die Be richte, der Presse erkennen lassen, dann be deutet das einen Zwang für Frankreich, seine Stellung in der Reparationsfrage und zu gleich seine Stellung zu England eindeutig zu klären.' Bürgt

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 24.11.1921
Umfang: 8
und über die Fortschritte, die in der letzten Sitzung über Die Frage der Entwaffnung zur See anno in der Frage -des fernen Ostens erzielt worden -seien. Er wies sodann auf bi« Frage der Entwaffnung zu Lande hin. Ministerpräsident Briand, mit Akklamation -begrüßt, führte aus, er würde wün schen, erklären zu -können, Laß Frankreich in Washington die weitestgehenden- Opfer bringen solle. Leider, fuhr Bri-and fort, find mir Dazu nicht in der Lage, denn linglücklichemveiss haben wir nicht das Recht dazu, La zu einem Frieden

zwei -gehören. Im gegenwärtigen Europa bestehen ernstliche Elemente der Unbeständigkeit ilnd solche Verhältnisse, Laß Frankreich genötigt ist, sie vvm Standpunkte seiner Sicherheit aus zu erwägen. Manche versuchen, Amerika glauben zu machen, daß Frank reich so stark bleibe, »veil es eine solche -iniiitärische Hegemonie airströbe, -wie cs jene des großen alten Deutschland mar. Dieser Borwurf-märe für die Franzosen -das Peinlichste und Grau samste. Denn Frankreich ist entschlossen dem Frieden zugemen

- det. Ein ganges Jahr hindurch hübe Dentfchlaitd über seine Ver pflichtungen disputiert.und sich geweigert, für den Wiederauf bau zu zahlen »lnd zur Entlvasfming zu schreiten. Frankreich sei aber kalt geblieben. Es habe keinen Haß -im Herzen. Es iverde alles tun, damit zwischen Deutschland und ihm die Reihe der -blutigen Konflikte beendigt werde und die beiden Völker Seite an Seite leben könnten. -Es gc-be ein Deutschland, das aiis mutigen icnd vernünftigen Leuten bestehe, die den Frieden

und baiwtrali\d]c Einrichtungen anfbauen wollen. Man werde alles tun, uin diesen» Deutschland zu Helsen. Briaiid ffi-hr sodann fort: Wir verlangen von den anderen Völkern nicht, daß sie ihre nationale Souveränität für uns einfetzen, wenn aber Frank reich in der geschilderten Lage allein sein »misse, dann feilschen Sie nicht mit ihr« um seine Sicherheit. Man müsse Frankreich ermöglichen, seine Sicherheit in einem, den gegenwärtigen Er fordernissen entsprechenden Maße s-ichcrzustellon. Wenn man in oeii

anderen Ländern die Hoffnung -hegen könnte, daß Frank reich aus der Konferenz mit einem indirekten Tadel hervor gehen -werde, wenn Man annehmen könnte, daß Frankreich allein die Abrüstung zurückweife, «so wäre dies ein schrecklicher Schlag für dieses Land. Ich bin jedoch sicher, daß Sie nach Anhörung der dargelegten (Beiinbe und Schwierigkeiten ein mütig der Ansicht sein werdeii, daß Frankreich gegenwärtig keine andere Haltung einnehmen kann. Die erste Bedingung ur die moralische Abrüstung- Deutschlands

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Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 12.04.1934
Umfang: 16
und einen politischen Panzer geschützt seien. Titu- lescu sprach Frankreich de« Dank aus für die der Kleinen Entente tiü vergangenen Jahre ge gebenen Zusicherungen ber der Unterzeichnung des Mererpaktes. In bezug auf die politische und wirtschaftliche Lage in den Donäuländern legte Titulescu die Gründe dar. weshalb die Am 10. April traten in Genf die Mitglieder des Prastdialbureaus der Abrüstmwskonferenz S einer Sitzung zusammen, bei der sich die ver- iedenen Vertreter' der Staaten zu Worte meldeten. Auf Antrag

von zehn Jahren oorzu- nehmen wären, erreicht werden. Frankreich ist der Ansicht, daß nur die Eeneralkommission zu ständig ist, eine derart wesentliche Abänderung der Verhandlungsgrundtage vorzunehmen. Mast sigli (Frankreich) verwendete sich deshalb für die möglichst baldige Einberufung der Äeneralkom-. Mission. Stein (Sowjetrutzland) unterstützte diesen Standpunkt. Großbritannien seinerseits hofft, datz es gelingen werde, auf der Basis süner Denkschrift die diplomatischen Verhandlungen bald

zu einem Abschluß zu bringen. Dieser Ab schluß würde in der Ausarbeitung einer Ver handlungsgrundlage bestehen, di« soweit' fort geschritten wäre. datz es dann der Generalkom mission möglich sein- sollte, verhältnismäßig rasch zu einer internationalen Uebereinlunst über die Regelung der Rüstungen zu kommen. Wenn Frankreich vorher einen prinzipiellen Entscheid der Eeneralkommission cherbetzuführen wünscht, so kann das aus zwei Gründen geschehen, Die einen behaupten, Frankreich .möchte auf diese Weise

die Verantwortung für eine Rückweisung der neuen Verhandlungsgrundlage der General- - kommission, das heißt dem Völkerbund' zu schieben; die anderen behaupten umgekehrt, daß Frankreich von der Zustimmung der Generalkom- Mission zu der neuen Berhandlungsgrundlage den äußeren zwingenden Vorwand erhvffk, um feine bisher verfolgte Politik den Tatsachen an- passen zu können. Das' letztere erscheint.wahr scheinlicher, obschon auf. verschiedenen . Seiten, die Auffassung besteht, datz Frankreich noch nicht wisse

, in welche Richtung es zu gehen wünsche, denn Leide Richtungen feien -innerhalb feiner Regierung vertreten. Rach dem Entscheid vom Dienstag haben Nün die vier europäischen Großmächte weitere •/ acht Wochen vor sich, um die für den ganzen euro päischen Kontinent schkcksalsbestimmenhe .Frage der RLstungsregelung zu lösen. Die Entscheidung liegt nach wie vor bei Frankreich, dessen Stand punkt kurz wie folgt zusammengefaßt werden .kann: Die öffentliche Meinung Frankreichs ist der Möglichkeit eines Gelingens

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 21.04.1859
Umfang: 6
gegen die „Oester- reicher,' die „Uebersättigten,' die „Emigranten'; diese Herren sind langweilig, und man thäte gut. ihren Kar- nevalShörnern, die sie sür KriegStrompeten halten, einen Dämpfer aufzusetzen. ES würde eine vortreffliche politische Maßregel sein, ihnen zu sagen, daß sie den Mund halten, die Leute nicht beschimpfen und Frankreich keine revolutionäre Physiognomie geben sollen, die ihm nicht paßt. Wer wird sich in Europa von dem „Con- stitutionnel,' von der „Patrie,' vom „Siücle' bange machen lassen

? Herr Havin (Eigenthümer deS „Siecle') selbst bringt keinen Schrecken in die feindlichen Reihen, und in Frankreich wird sich Niemand von seinem erha benen Gerede hinreißen lassen; aber man ärgert sich über dieses schimpfende und kleinliche Getöse, über dieses wü thende Gekläffe gegen den schweigenden Patriotismus, welcher, zum Kämpfen bereit, doch einen Krieg ver meiden möchte, dcssen Zweck und Grund er nicht absieht. Allerdings haben wir Herrn v. Cavour und den Ge neral Garibaldi auf unserer Seite

werden kann. Aber nehmen wir an, daß die Nationen diesem Zweikampse zwischen Frankreich und Oesterreich ruhig zuschauen, daß die Neutralen neutral bleiben, dann haben wir noch mit unserem Verbündeten abzurechnen. Wir sprechen nicht mehr von Herrn v. Cavour. Er spielte seine Rolle, empfing seinen Lohn und wird verschwinden. Mit 3—Menschen und 5VMillioncn, welche er seinem Lande zum Nutzen Frankreichs und Eng lands abnahm, bezahlte er den Ruhm, im Rathe der Großmächte sitzen und dort einige Reden halten zu dür fen

. ES hieß einen Augenblick: Cavour hier, Cavour dort; waS wird Cavour thun? Und Alles ging, wie Herr v. Cavour eS wünschte, und Frankreich und Oester reich sollten ein Blutbad nehmen in der Cavour'schen Badewanne I Aber jetzt kann Herr v. Cavour sich vor bereiten, seine Memoiren zu schreiben; nicht lange mehr wird Piemont Cavour heißen; eS steht in Waffen, es ist im Krieg, schon heißt eS Garibaldi. Die bewaffnete, sanktionirte italienische Revolution ist die Verbündete Frankreichs, und die italienische

Revolution besitzt, waS sie nie besaß: eine Armee von 2V—3VMV Mann. Wenn aber Oesterreich einmal besiegt ist, so wird diese Armee, zusammengesetzt und befehligt, wie sie ist, wollen, waS keine gesetzliche Regierung in Frankreich, keine ehren hafte Politik wollen kann. Man überlege eS wohl: Ge wissen, Ehre, Interesse, die Gewalt der Umstände wer den die Regierung Frankreichs zwingen, in Italien daS hauptsächlichste, um nicht zu sagen daS alleinige, Hin- derniß gegen die Pläne der italienischen Revolution

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 02.02.1923
Umfang: 8
zu graben. . In der Tat hindert die Empörung über den zy nischen Einbruch in friedliches Land, sowie das Elend, das diese räuberische Willkür geschassen, gar zu sehr die ruhige politische Einschätzung der Vor gänge an der deutschen Westfront. Mit seinem Einbruch hat Frankreich das Diktat von Versailles und damit alle Vorteile, die es aus dem Kriege heimgebracht, hatte, wieder in Frage gestellt. Es muß erneut um diese Vorteile kämpfen. Mit dem 11. Jänner hat Frankreich einen neuen Krieg be gönne

satanische Kräfte an der Arbeit, um gegen Deutschland die Furie des Nationalhasses zu entfesseln. Der neue Krieg, der Krieg von 1923, hat nun auch in Deutschland den tiefsten Haß ent flammt, und zwar den Haß gegen das räuberische Frankreich. Das jetzt von den Franzosen besetzte Ruhrgebiet hat schon eilnnal diesen Eindringlingen Obdach bie ten müssen, als das ganze linke Rheinufer ein Teil Frankreichs war und das Ruhrtal zum Groß- hnzogtum Berg, einem der Vasallenstaaten Napo leons, gehörte. Damals

gebracht hat. Statt den Weg der Wiederannäherung und der Versöhnung zu gehen, der sich für Frankreich schon tvegen seiner organischen, d. h. dauernden Schwäche, für den weiteren Geschichtsverlauf empfohlen hätte, gingen die Verblendeten, denen das französische Volk sein Politisches Geschick in die blut- und .geldbe- schmutzten Finger gelegt hat, den umgekehrten Weg. Sie fürchten die R a ch e, und um sie zu vermeiden, kennen sie kein anderes Mittel, als dem Haß- und Rachegedanken in Dentschlaild

alle Wege zu bahnen. Zu verabscheuen ist der Nationalhaß, gewiß, aber trotzdem ist er eine ungeheure Energiequelle, aus der die Völker immer wieder in den großen entscheiden deil Wendungen ihres Schicksals getrunken haben. Frankreich sucht der Welt die Überzeugung bei zubringen, daß es ihm auf Zeit gar nicht ankäme. In Wahrheit arbeitet die Zeit gegen Frankreich. Man denke an die moralischen Wirkungen, die auf die Dauer der schmutzige R^ übe in fall Frankreichs ausüben muß. Mail denke an die nüchterne

wirt schaftliche Tatsache, daß Frankreichs gesamte Stahl- und Eisenindustrie von dein ungestörten Bezüge deutsche» Koks abhängt, und,im besonderen des Rnbrkoks. Diesen steinharten Koks gibt es weder an der Saar noch sonstwo in einer für Frankreich erreichbaren Näbe. Hier ist eine der schwächsten Positionen des Räubers. In Lothringen beginnt' das Ausblasen der Hochöfen zum Teil schon jetzt, in- den übrigen Teilen Frankreichs in zwei, höchstens drer Wochen. Drei Viertel des französische:! Koks

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 02.12.1922
Umfang: 12
in sich bestimmte. Es war ein Problem, das manches ite Gemeinsame enthielt. für England und Fr_ . hauptträger der Entente — vor allem -auch in dessen Gemeinsamkeiten sur England und Frankreich —. die beiden wweit die vopgenommenkn Le ufw. historischen Inhalt haben. feiner historischen Entwicklung lagen und in dem jedenfalls vitale Interessen der beiden Staaten zunächst und absolut offensichtlich sich nicht schnitten. Diese Situation hat sich mit einem Schlage verändert durch den Sieg der türkischen

und Wege wählen, und hat das getan, indem es an Stelle Lloyd Georges und feiner Taktik des -offenen Widerstandes Donar Law und 'seine Taktik der gütlichen Verstände ! jung mit Frankreich setzte. Der Gegensatz zw!» chen England und Frankreich und- der Zwang, bn zu läsen, bleibt nach wie vor bestehen. Es gibt für England keine andere Politik mehr, als die. sich mit Frankreich auseinanderzusetzen. Der -Konferenz von Lausanne -kommt hierbei eine entscheidende Bedeutung zu. Es ist der Versuch Englands

, den Gegensatz zwischen Eng land- und Frankreich aus schiedlich friedliche Weise zu losen. Der Versuch kann bereits jetzt als gescheitert angesehen werden.. Der Wille zum Zusammengehen mochte vorhanden sein, er -ist aber- jedenfalls schon an der ersten prak tischen Probe gescheitert. Lausanne wird ein- Fiasko und eine Besiegelung des endgültigen Zusammenbruches der Entente werden, weil dem geeinigten Osten der uneinige Westen ge genübersteht. Nicht England und nicht Frank reich. die untereinander uneinig

der Lau sanner Konferenz sein. Schon mischt sich Ame rika in diesen Streit, weil es nicht dulden will, daß feine Wirtschaft bei der Ausbeute der Erd ölquellen leer -ausgeht. Nicht Entwirrung, son dern Verwicklung, nicht Frieden, sondern ver schärftes Ringen- der Interessen kündet so die Lausanner Konferenz. Dabei ist zu bemerken, daß dieser Kampf Immer mehr zu einem Kampf Englands und Amerikas gegen Frankreich wird. Immer schärfer und hoffnungsloser wird die Isolierung, in die Frankreich -hineinwächst

. Frankreich braucht aber politischen, ’mirffrfjafl- -lichen und- moralischen Rückhalt in der Welt, wenn es feine Position, die es im Friedensvcr- trag errungen hat, behalten will. Diesen Rück halt bat es verloren. Den politischen schon längst und Den wirtschastlichen und moralischen nun auch. Der Zwischenfall Morgan, von Poincarä provoziert und herbeigeführt, ist mehr als ein Zwischenfall zwischen einem französischen Poli tiker und einem amerikanischen Bankier. Es ist ein Zwischenfall zwischen dem Leiter

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 10.05.1922
Umfang: 6
Tclegrainm >ein Kfiegsinlnisterilim einen Prospekt nach Vorschrift norlegen. i K Napoleonischer Geist. I Die Politik »Frankreichs seit Kriegsende und | :irft recht sein Perhalten auf der Genueser Kau ft-erenz sind ein Beleg für bi-e geschichtliche Wahr» i zielt, daß ein siegreiches Frankreich eine Gefahr die Freiheit und die unbehinderte wirtschaft- .ftlch-kulturelle Entwicklung Europas ist. In ie- il ■ lern Jahrhundert der neueren Geschichte, im 1/., ,j ;! 18. und 19., mußten sich die Völker dieses Erd

- ! ft eiles erheben, um, wie der deutsche Geschlchts- '■ ll/fchrelber Leopold non Ranke sagt, „die Unab» »Gängigkeit Europas' gegen Frankreich zu ver- . ifetbigen. Am stärksten war diese ungeheuerliche ! --gotteslästerliche Ueberheblichkeit in Napoleon I. j '.s;ausgeprägt. der dem ganzen Planeten sein be- ! schranktes Menschengesetz aufzwingen und sich ! »' vom Diktator Frankreichs zum Zäsar Europas i ft machen wollte. Aber napoleomscher Geist ist !.! ftj sranzösischer Geist. Zn dem hybriden Willen

!| ' dieses einen Mannes spiegelte sich bloß die j; ft einzig dastehende Anmaßung einer Nation, die b lange vor ihm den Begriff und das Wort von h iber Frankreich gebührenden „preponderance te il i gitime' erfunden hatte! Darum hat sich die jj «^halbgöttliche Verehrung dieses Mannes der Na- 1 ;i: poleonkult und die Napoleonlegende über zwei ! i'j Republiken »nd ein volles Jahrhundert hinweg I auch heute noch im französischen Volke lebendig . erhalten. Der französische Nationalcharakter. , ^ herrschgierig

schlüssen vom 8. Mai 1922 -auseinandersetzen. Meran, am 9. Mai 1922. Der Bürgermeister: Dr. MaxMarkart. unter dem Neffen Napoleons l. gewesen und wie er es heute ist unter dem Frankreich der dritten Republik -von Großfinanziers und Kleinrentnern. Ja, die gesamteuropäischen Verhältnisse des 17. Jahrhunderts, zur Zeit Ludwigs XIV., zeigen bis ins einzelne eine überraschende Aehn- lichkeit mit den außenpolitischen Linien, die das Frankreich Clemenceaus, Briands und Poin- cares gezeichnet bat

: und es ist mehr als bloß äußerliche Äehnnchkeit, es ist Voraussetzung dieser Politik, daß genau wie heute, in der Zeit der Abrüstung und der völligen- Entwaff nung Deutschlands, Frankreich sein Riesenheer behielt, damals vor einem Vierteljahrhundert, als der deutsche Kaiser gerade zwei Regimenter besaß, Frankreich das erste stehende Heer von 114.000 Mann aufstellte. Die Herrschaft über sremoe Völker läßt sich nicht ohne Armee aus- üben. Kein anderes Volk als das französische hat den „Militarismus

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Dolomiten
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Seite 12 von 16
Datum: 09.07.1938
Umfang: 16
dell'Orfanello die Weltmeisterschaften im Motor-Jacht-Rennen zur Austragung, das Heuer von fünf Nationen: Italien, Schweiz, Frankreich, Deutsch land und Griechenland beschickt wird. Dabei geht das Rennen um den „KänigSpokal' über 73 km und da» Renne» um den Pokal deS „Duce' über 30 km vor sich, zu welchen beiden Veranstaltungen sich ebenfalls eine recht zahlreiche Beteiligung einfinden wird. „Giganten der Landstraße' kurbeln zehn SS. Male die „Tour' SS Fahrer starte» zm» grössten u»b schwerste» Rad rennen

wohl die folgenden angesehen: Für Frankreich: Magno, Gallien. Wallet. Coffon. Goasmat. Für Italien: Barten. Mollo. Vicini und Cottur. Für Deutschland: Heide, Schild, Overbeck, Weckcrling. Für Belgien: S. MacS, Verwaecke, Dissoaux. Sowie, DisserS und Neuville. Wenn man dann noch du de» übrigen Staaten Eanarbo mrd Berrendo (Svanien), Pedroli und Egli (Schwei,). Clemens und Mersch (Luxemburg), sowie einige Kadetten Frankreichs hinzunimmt, so hat man daS GroS der Favoriten wohl beisammen, obwohl

); 5. Weckerling (Deutschland); 6. Neuville (Belgien): 7. Leducq (Frankreich); 8. Schulte (Holland); 9. Magne (Frankreich); 10. Martano (Italien). 2. Teilstrecke: Caen—St. Brieux (337 km): 1. Maseru» (Luxemburg) in 7:01.07 (mit Gut- zeit 7:00.07)* 2. GoaSmat (Frankreich): 3. Wecker. Img (Deutschland); 4. Speicher (Frankreich); 5. Magne; 6. Wengler; 7. Leducar 8. Coffon; 9. Lowie; 10. Clemens. 1. Schulte (Holland) in 7:30.01 («fit Gatzeit 7:38.01) Durchschnitt 31.109 Im: 2. Meulenber» (Bel gien); 3. Egli

(Schweiz); 4. Wengler (Deutschland): 5. Middelkamp (Hollamn; 6. Servadei Italien): 7. Disser» (Belgien); 8. Snnonini (Italien); 9. Tal- sin (Frankreich) und weiter, 40 Fahrer in der Zeit de» Siegers. Di« gestrig« Tage »streck« kautet«: Nantes—Royan <228 km), wurde aber in drei Zwischenstrecken eiu- geteklt, so dass eS drei Sieger gab. Dabei wurde Gesamtficger der Belgier Ver waecke, dem eS in der dritten Teilstrecke gelang, sich vom GroS loSzureißen und einen kleinen Bor- fprung von 34 Sekunden

); 4. Kint (Belgien); f Wengler (Deutschland); 6. Rosst (Italien); 7. Mar- teno (Italien); 8. Low« (Belgi«). 2. La Roche—La Rochelle (88 km>: 1 . Meulen» Beta (Belgien) in 2:34.20 (Durchschnitt 82.267 km); 2. Servadei (Italien); 3. Bernardoni (Frankreich); 4. Frechaut (Frankreich); 5. Neuville (Belgien); 6. Trogt (Italien) und alle andere« Fahrer in der Zeit deS SwgerS. 8. La Nochelle—Royan <88 km): 1. Verwaecke (Belgien) in 2:32.13 (Durchschnitt 32.716 km); 2. LellemonS (Holland) 2:32.33 ; 3. Servadei

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 10
Datum: 12.03.1850
Umfang: 10
man das Werk dcr Auflösung und Ver- dcrbiiiß, welches dcr revolutionäre Geist in Europa voll bringt, nie besser verstanden oder von einem höheren Standpunkt niedergedonnert. Das Pariser Blatt „la patrie' bringt in geistvoller Weise einen Anszng ans diesem Meisterstück spanischer Beredtsainkcit mit folgenden für Frankreich hochwichtigen Fragen in Verbindung: „Welche sind die letzten Repräsentanten dcr letzten Kräfte dcr Civilisation in Europa?' 'Welche Folgen würde dcr Triumph des Sozialis« ninS

herbeiführen?' „Welches ist für Frankreich die nnmittelbarc Bedin gung seiner Rettung?' „ Warum bleibt Frankreich eine Republik?' Diese 4 Fragen beantwortet „la patriv' durch Herrn Donoso Cortös in folgender Art: a) Welches sind die letzten Kräfte dcr Ge sittung? Die stehenden Heere und dcr reli giöse Glaube, lautet die Antwort des Hrn. Donoso Corte s. „Die stehenden Heerc allein Verbindern beute die Ci vilisation zur Barbarei zurückzukehren. Wir wohnen einem neuen Schauspiele in dcr Geschichte dcr Welt

- landc hcriimzieben können.' o) „Welches ist für Frankreich die unmit telbare Bedingung dcr Rettung? Das Auf- hörcn dcr Z wi sti g k ci t cn im Schoostc dcr gc - INäßigtcII Partci, lautet die Antwort des Hrn. Donoso CortöS. Wo dic Rcttnug dcr Gesellschaft von dcr Auflösung allcr altcn Partcicu und von der Bildung einer neuen aus allen andern zusammengesetzten Partei abhängt, be streben sich dic Parteien sich nicht aufzulösen nnd lösen sich nicht auf. Dies geschiel t in Frankreich. Dic Ret tung

Frankreichs wäre die Auslösung der bonapartistischen, legitimistischen, orlcanistischcn Parteien und die Bil dung einer, einzigen monarlhischcn Partci. Nnn wohl, in jenem Frankreich, in welchem dic Rettung dcr Ge sellschaft von dcr Auslösung dcr Parteien abhängt, den ken dic Bonapartistcn an Bonapartc; dic Orleauistcu au dcn Grasen von Paris; dic Lcgiiimisten an Hcinrich V.' >1) Wic langc wird dic Republik in Frank reich daucrn? Sic wird dcr Ansicht dcS Hrn. Donoso Cort6s „ach so langc dancrn, als dic

Franzosen nnrcgicrbar scin werden. „Allc jene, welche in Frankreich gereist find, stimnien in dcr Aussagc übercin, daß kein Franzosc ein Repu blikaner ist. Ich kau» ebenfalls diese Wahrheit bezeu gen, denn ich habe Frankreich besucht. Aber, wen» cs kcinc Republikaner in Frankreich gibt, frägt man, wic kommt cs, daß dic Rcpnblik bcsteht? Niemand gibt den Grnnd davon an; ich werde eS, thu». Die Republik belicht in Frankreich, und ich sage mehr, dic Republik wird in Frankreich bestehe», weil sic

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Dolomiten
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Seite 7 von 16
Datum: 07.07.1934
Umfang: 16
Auch der deutschnationalc Altminister Trevi- ranuc-, ein Freund des Altreichskanzlers Brü ning. soll crschosten worden sein. Schleicher mb Frankreich Berlin, 8. Juli. Eine Meldung der Agentur „United Preß' aus London, angeblich von seiten glaubwürdiger diplomatischer Vertreter einer großen nicht- europäischen Macht, besagt: Frankreich soll be reits vor einigen Wochen über «in Komplott Schleichers gegen Hitler unterrichtet gewesen sein. Die am 38. Juni abgegebene offizielle deutsche Mitteilung

haben, dem Vertreter einer europäischen Macht in Paris mitzuteilen, daß Frankreich nicht bereit sei, Deutschland irgendwelche Kon- zesflonen in der Rüstungsfrage zu machen, da die Tage des Hitler-Regimes in Deutschland gezählt seien. Wie der „United Preß' weiter mitgeteilt wird, soll Barthou bei dieser Gelegenheit ver traulich erzählt haben, daß in Deutschland ein Komplott gegen Hitler bestehe, dessen treibende Kraft eben der frühere Reichskanzler General v. Schleicher sei. Der Londoner Gewährsmann der „United

über die kürzlich« Reise des Kriegsministers Lord Hailsham nach Frankreich, über den bevorstehenden Besuch Barthous in London und ob die britische Regierung ohne Befragung des Völkerbundes ein Abkommen mit Frankreich bezüglich einer gemeinsamen Aktion für den Fall des Ausbruches von Feindseligkeiten in Europa schließen wolle oder geschlossen Hab«. Baldwin erwiderte, der Besuch Heilshams in Frankreich sei nur durch den Wunsch englischer Offiziere nach einer Jnstruktionsreise nach den französischen

Schlachtfeldern herbeigeführt wor den, bezüglich des Besuches Barthous verwies er auf frühere Erklärungen Simons und zum dritten Punkte der Anfrage antwortete er ver neinend. Hierauf fragte Morgan Jones, ob auch der Besuch Weuganos in England ebenso unpolitischer Natur war wie jener Hailshams in Frankreich, insbesondere, ob bei diesen Besuchen keine Ehren pflichten eingegangen wurden, wie es bei den Besuchen im Jahre 191-1 geschah. Baldwin ant wortete: „Nein: es hat bei diesen Besuchen weiter nichts gegeben

, als was ich in meiner Antwort gesagt habe.' Die Erklärungen Simons, auf die sich Bald win bezog, besagten, daß der Besuch Barthous in London Gelegenheit bieten werde, jene Fra gen zu beraten, an denen England und Frank reich interessiert llnd. Kunterbunt *** Frankreich. Nach einer Meldung des „Daily Telegraph' wird Barthou, der am Sonn tag nachmittags in London eintreffen wird, nicht erst am Mittwoch nach Frankreich zurück kehren. wie ursprünglich geplant war. sondern schon am Dienstag. Der Grund für diese Kür zung

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Dolomiten
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Seite 2 von 20
Datum: 07.12.1934
Umfang: 20
und die volle Zustimmung Frankreichs zu den römischen Vereinbarungen aussvrach. H. a. wiederholte er die Mitteilung, daß Frankreich sich einem völkcrbundrätlichen Beschlnise zugunsten einer neuen Volksabstimmung des Säargebietes nicht widersetzen würde. Wenn die deutsche Regierung von demselben Willen beseelt sei wie Frankreich, so werde die Caarsrage nicht eine Quelle internationaler Verwicklungen wer den und die von der Bevölkerung des Gebietes frei gewählte Lösung erhalten. Auch der britische Delegierte

der Saarbevölkernng für die Bei behaltung des bestehenden Zustandes könnte nur aus besonderen Gründen zeitlichen Charakters getrosten werden. Der polnische Vertreter Kormanicki schloß sich ebenfalls den Belobigungen für den Dreierans- schuß und insbesondere für Aloisi an und beglück wünschte Deutschland und Frankreich, die durch gegenseitige Zuaeständnisse große Schwierigkeiten überwanden. Sodann brachten die Delegierten von Chile, Mexiko, der Türkei und Portugal ihre Glückwünsche vor. Knox dankte dem Baron

- »lächtigte Bürckcl allen Mitgliedern der S.A. und S. S. mit Ausnahme der Stimmberechtigten strengstens verboten. Reisen nach der Saar zn unternehmen. Frankreich verzichtet auf Entsendung seiner Truppen in die Saar. Italien und England stellen Kontingente zur Verfügung. — Der Saarüericht vor dem Völler- bundsrat. — Sofortiae Behandlung der süd slawischen Klage. Genf. 6. Dezember. Der Völkerbundsrat beschloß Mittwoch in geheimer Sitzung unter dem Vorsitz des portu- girsischen Delegierten Vasconcellos

Sitzung am Donnerstag vormittag zu ihm Stellung zu nehmen. Der französische Außenminister Laval erklärte, er könne setzt schon sagen, daß Frankreich mit den Schlußfolgerungen des Berichtes völlig einig aehe. Sodann wurde die öffentliche Sitzung des Rates aufgehoben und der Rat versammelte sich erneut zu einer Geheimsitzung, um einen Bericht des Saarpräsidenteil Knox über die Lage im Saargebiet und die Möglichkeiten zur Aufcechtcrhaltung der Ordnung enigegenzu- Der Völkerbundsrat trat nochmals

in özfent- lichcr Sitzung zusammen und der französische Außenminister verlas eine geschriebene Er» klärunq mit erhobener Stimme. Rach längeren Ausführungen sagte Laval: Um der öffentlichen Meinung in Deutschland und tn der ganzen Welt zu beweisen, daß Frank reich in der Saar-Angekeocnheit keine Hinter gedanken hege, kündige er hicmit an. falls eine Polizeiaktion internationaler Art zur Ansrecht- crhaltung der Ordnung im Saargebiet nötig sei. so werde Frankreich sich an einer solchen Aktion

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 18.11.1924
Umfang: 6
»N««« Z«»«!'. den ». Frankreich und Dänemark. Lon Egon Müller-Holstein. Frankreich hat im letzten Krieg sein Ziel nur zum Teil erreicht: Elsaß-Lochringen, da, es D»utschland schon einmal raubt«, hat es wie der, und daM ist fein zweiter Wunsch, die be waffnete Macht am deutschen Rhein, in Erfül lung gegangen, wenn es ihm vorläufig auch noch nicht glückt«, den Rhein als Grenze zu schalten. Ein» aber ist ihm nicht gelungen: Deutschland gang zu zerschlagen, um es auch wirtschaftlich in die Hand

, und wenn es sich im allge meinen auch von der europäischen Politik zurück gezogen hat, so ist es ja an Frankreich immer noch durch die Kriegsschulden interessiert. Frank reich hat sich deshalb in weitschauender Voraus sicht, die es stets ausgezeichnet hat, daß die Freunde von heute einmal Gegner oder .wenig stens an seinem Schicksal Uninterefsierte werden könnten, eine Reche von Vasallenstaaten ge schaffen, ldie sich naturgemäß um Deutschland gruppieren. Zu diesen gehört nun zwar Däne mark eigentlich nicht, im gewissen

Sinn« ist es aber doch auch noch dem Versailler Vertrag und durch diesen in ein engere» Verhältnis zu Frankreich getreten, als es vor dem Kriege be stand. Die Abtretung Nordschleswigs, die der frühere deutsche Reichstagsabgcordmte H. P. Hanssen im Auftrage Dänemarks in Paris durchsetzte, hat das klein« Dänemark zu Dank barkeit dem großen Gönner gegenüber ver pflichtet, und diese Dankbarkeit tritt bei jeder Gelegenheit in die Erscheinung. Mag es sich um eine Reise dänischer Offizier« nach Paris

handeln, die dann den obligaten Lorbeerkranz am Grabmal des unbekannten Soldaten nieder legen, oder mag es sich um ebnen französischen Kriegsschi-ffbesuch mit Bankett und DerbrÄe- rungsreden in Dänemark handeln, immer tritt die Sympathie Dänemarks für Frankreich kraß in die Erscheinung. Sogar in einer Werse, daß man von einer Verhimmelung Frankreichs sprechen kann, denn nicht nur, daß die Triko- lore überall wehte, auch die Mitwirkenden waren mit Schärpen, Blumen, Rosetten usw. in diesen Farben

geschmückt. Dänemark fürch tet eben für das geraubte Nordschleswig» das Deutschland «sich vielleicht eines Tages wieder holen könnte, und sucht nun in Frankreich ebnen starken Dundesgenossen an sich zu ketten. Selbstverständlich ist Frankreich, das Deutsch land ja gern mit einem ehernen Ring umgeben möchte, damit einverstanden. In letzter Zeit ist aber ein Umstand eingetreten, der Frankreich nicht recht in seine Pläne paßt. Dänemark trägt sich nämlich mit dem Plan, abzurüsten. Es will sein Heer

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 10
Datum: 22.12.1921
Umfang: 10
. -, Lloyd George gab, wie „Daily Chronicle' mit teilt, feinem Bedauern darüber Ausdrucks daß die Methoden, die für die Regelung der Be - Ziehungen zwischen England und Frankreich versucht worden seien, nicht den gewünschten Erfolg gehabt Hütten. Er sagte, die öffentliche Meinung in England werbe durch solche Schwierigkeiten in ihren Beziehungen zu Frankreich beunruhigt. Die Wiederher stellung Europas würde gefördert werden, wenn vermMtes. v. Valutaschsrze. In der „Konstanzer Zeitg/' — Konstanz liegt

Äußerung bezüglich des Verhält nisses zu Frankreich klingt förmlich besorgnis erregend, wie eine Drohung. Die - öffentliche Meinung Englands sei beunruhigt. Wenn das wahr ist, so bedeutet das mehr, als wenn mir die Regierung mit Frankreich unzufrieden wäre Frankreich wird sicherlich das möglichste tun, um England zufrieden zu stellen. Bisher sind solche Verständigungen regelMßig ^ auf Kosten Deutschlands erfolgt, aus der Haut Deutschlands hat man die Riemen geschnitten. Lloyd George scheint zu ahnen

nach Tarif. Jede» fluide Annoncen- dureau nimmt Austrüge »ntgsgen. Die fortlaufende Annahme des Blatt« gilt als Won» nements-Berpflichtung. - Nssgsbe tagllch z A NH» » SS. Aahrs leid und Sympathie gegen Deutschland die drohende Geste gegen Paris macht und die so lideste und bravste deutsche Regierung in Schutz nimmt. Daß man in London mit der französi schen Politik unzufrieden ist, mag genug andere Gründe Hadem Frankreich benimmt sich aus der Abrüftungskonferenz höchst bockbeinio und sieht sich nie genug

Kriegsschiffe' und besonders Un terseeboote. Frankreich tut also das, was Eng land früher an Deutschland mit scheelen Augen angesehen hat, es tritt in Bezug auf seine See macht in Konkurrenz mit England. Zweifellos sind es die fortgesetzten Widerstände Frankreichs gegen die Flotteneinschränkung und die An sprüche auf möglichst zahlreiche Untersee boote, welche die englische Öffentlichkeit be unruhigen. Und nun gibt England seinem Un mut in der Weise Ausdruck, daß es den Franzo sen andeutet, es müsse

nicht unter allen Umstän den der Fall sein, daß sie Deutschland als Frei wild behandeln und ausrauben dürfen, sondern es könnte auch anders sein. Den mißvergnügten Worten Llond Georges gegen Frankreich wird in der amerikanischen Presse beflissen sekundiert und Frankreich förm lich als Friedensstörer hingestellt. Neuyork, 22. Dezember. Die ..NeuyorK- Tribuna' kommt bei der Betracbtuna der fran zösischen Forderungen Wer den Schissstonnen- gehalt zum Schluß, daß Frankreich sich nur von strategischen Interessen

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 06.05.1922
Umfang: 12
, mamung der Regierungen und der Völker Eu ropas von dem latenten Kriegszustand, der trotz aller Friedensschlüsse und aller Verträge noch auf Europa und der ganzen Welt lastet. Mit einem Gemüts, das von Hatz und Miß. trauen erfüllt ist, berät sich schlecht über einen wahren Frieden. Hier.müßte die „geistige De mobilmachung' einsetzen, die man gerade In Frankreich so laut von den anderen verlangt. Der Verlauf der Konferenz hat aber bewiesen, daß Frankreich von dieser Demobilmachung so wenig wissen

will, wie von der politischen und militärischen. „Mit ernster Sorge und unver hohlener Angst' heißt es in dem Schreiben an Kardinal Degasperi, verfolge der Papst tzen Gang der Konferenz in Genua, die „die erbar mende Milde mit der Gerechtigkeit' versöhnen sollte. Wenn man nicht ohnehin wüßte, gegen wen sich diese? päpstliche Mort richtet, so würde man es erfahren durch den Interpreten der päpstlichen Politik, den „Osservatore Romano', der mit kühler Deutlichkeit bemerkt, daß die päpstliche Mahnung und Warnung Frankreich

Erklärung, das rückhaltlose Bewun derung und freudige Zustimmung zu dem um Freiheit, Leben, Recht und Ehre, ln der Ueberzcuguna, daß unsere Sache die Sache des ;uten Gewissens sei, feine moralische Unter- tützung leiht. Frankreich erkennt die bedrohliche Gefahr, die in seiner geistigen und politischen Isolierung liegt, und sucht nach Mitteln und Wegen, sie zu durchbrechen. Den einzigen Weg, der es frei machen könnte, den findet es freilich nicht: den Wog der „geistigen Demobilmachung

', des vor- zum Frieden, des Dernichtungswlllen. behaltlosen Bekenntnisses Verzichtes auf Haß und Statt dessen sucht es in feinen Requisiten der olitik. Seine Emissäre reisen von Paris nach ondon, nach Prag, nach Warschau, fie unter handeln mit den englischen Konservativen und uchen selbst unter der Hand Verbindung mit >en Russen, um eine Bresche zu legen in den Ring, der sich um Frankreich und feine Politik der Unversöbnlichkett und Halsstarrigkeit zu legen beginnt. Es ist ein verzweifeltes Ringen

um die Aufrechterhaltüng eines Systemes, das innerlich schon längst zusammengcbrochen Ist und auf das Frankreich verhängnisvollerweise seine der ft ganze Politik aufgebaut hat: des Systems rücksichtslosen Diktatur der ei en Interessen über die wl eigenen politi- n Be- ürsnisse und die moralischen Grundsätze der Welt. Es wäre optimistisch, allzu optimistisch, anzunehmen, daß diesem politischen Zusammen bruche auch das äußere Fiasko setzt unmittelbar solgen würde. Roch find die Stutzen zu stark, die Frankreich

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 14
Datum: 10.10.1925
Umfang: 14
liegen. 2ll>gesehen von der besonder» bedeutungs vollen »rag« ver Artik«l IS und IS d«s Pakte» (polnisch« Frag« und Aenderuna des VersaMer Vertrag««) st«h«n j«tzt zur Bera tung: dt« Schi»d»v«rträg« zwischen Frank reich, BÄgien. Polen und d«r Tsch«choslo- wakei einers«!t» und Deutschlands ander- seit», der «nglisch-französisch-belgifch-deutsch« Rheinvakt, der Garantievertraa zwischen Deutschland und Frankreich für deutsch, polnisch« und deutsch-tschechisch,.' Verträge, die Räumung der besehen Gebiete

her vor. Der Präsident des französischen Frie- denskartells, Lucien Le Foyer, der den Pa riser Weltfriedenskongreß von Anfang September einberief und organisierte, geht sogar so weit, in Taillaux' Zeitung „L'Ere Nouvelle' zu schreiben, „der versailler Ver trag bietet für Frankreich überhaupt keine Sicherheit. Er hat in, Gegenteil alles in sich, was deren Aufkommen verhindern kann'. Die Stellung von Stresemann in Locarno mag die interessanteste der verschiedenen bier zuscunmengetommenen

Außenminister lein, aber die von Briand ist vielleicht die schwerste: Er hat sich vor Ver wuchtigen Macht einer neuen Europa-Atmosphäre, deren Entstehen man zum Teil auch ge wissen Schichten in Frankreich verdankt, zu beugen und damit viel gegen sich selbst zu kämpfen. Fred Lobert-Karn. NuSlanb u.der Garanttevsrtrag Nach russischen Quellen, von Karl Fretherrn von Werkmann. Der polnische Außenminister Skrzynski versicherte in diesen Tagen bei einer in Warschau stattgehabten Zusammenkunft sei nem mMchen

: England in teressiert sich für den Frieden an der deut schen Westgrenze, für deutsch-französische Beziehungen, die Frankreich den Vocwand zu fortwährender Rüstung nähmen, Frank reich interessiert sich für dir französisch- deutsche Grenze unmittelbar, die deutsche Ostgrenze mittelbar. Diese Einstellung der ^Großmächte hat für Polen nichts Erfreu liche» an sich. Polen erleichtert nun seine all- gemeine politische Lage und stärkt seine Po sition gegenüber Frankreich und England, stellt e» sein« Grenze

Willen und infolge der gegenseitigen geographischen Beziehung gen Mischen Rußland und dem englischen Imperium. Frankreichs Rüstungen sind gegen Eng land gerichtet. Frankreich glaubte zuerst wirtlich, daß Deutschland tro;>> Versailles noch ein militärisch gefährlicher Gegner sei, und gab diesen Glauben schließlich vor, um unter diesem Deckmantel gegen England rüsten zu können. England hofft, diesen Rüstungen Ciichalt tun zu können, wenn es Frankreich jeden Aonvand nimmt, der sich auf das svlcinge

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 25.10.1924
Umfang: 6
von Generalen mit Aen Lüh Slang an der Spihe in den letzten Tagen einen Staatsstreich vollzogen. Dl« Generale hatten übernehmen und dem Stadt, die Ministerlen, gebäude erlt Diplomatische Veränderungen w Frankreich. Varl». ZS. vkt. (Ag.-Br.) Der Ministerrat weitere Kreise ider Partei mit den Vorgängen »er letzten Zeit nicht einverstanden sind, und vermutlich auf diesem Parteitage zu Worte kommen werden. Das Zentrum hat Heine Parole ausgegeben, andern auf seinen Parteitag oerwiesen, der nun auch nach Berlin

nach Athen und Demarellly als Gesandter nach dem Haas. Frankreich und Sowjetruhland, pari«, ZS. Ott. Wa.-Br.) Di« Zeitungen melden^ dah dl« rechtliche Anerkennung der Sowjetrepublik durch die kanzLsische Regierung unmittelbar bevorsteht. Bedingungen werden den Russen keine gestellt. Nach der Anerken nung soll jedoch sofort Verhandlungen über die Lösung verschiedener wichtiger Iragen «inge- leitet werden. durch den ehemaligen Premierminister chijui erseht werden. Von Shantung wird der Abgang von Truppen

. Man will diese Partei gründen, um das Abschwenken der Radikalen zu den Völkischen zu verhindern. Mar steht man also heute nicht und wir Mochten, dah die Verwirrung in den nächsten Tagen noch größer werden wird. Äm Ausland steht man mit äußerster Span nung dem deutschen Wahttampf entgegen. Viel- Frankreich und der Vatikan. Paris, 24. Okt. Madio-lDIsnst.) Der päpst liche Nuntius Eerentl wurde von Herriot tn längerer AuAenz empfangen. Parier 24. Okt. Mronmer-Ag.) Die AI- nanzkommisfion der Kammer hat die Kredite

. Die Attentat« wur den verhastet. Endgültig niedergeworfen. London. 25. Okt. <Radio<vienist.) Afghani schen Regierungstruppea gelang nach schwere Kämpfen die endgültige Unterwerfung der Auf ständischen. Notenumlauf nimmt in beängstigendem Maße zu uNd hat inzwischen die bedeutende Summe von -ig Milliarden 300 Millionen Fr. erreicht. Um eine weitere Banknotenausgabe zu verhin dern, siah sich die Bant von Frankreich -veran laßt, ihren Diskontsatz von 7 crulf 8 Prozent zu erhöhen, gegenüber zweieinhalb bis drei

«n Kaufpreis in den großen brau nen TauseNdfranknoten In bar zu erlegen. Auf diese Welse würden der Bank von Frankreich wichtige Umlaufmittel entzogen und zur Schwä- Mmg der internationalen Position der fran zösischen Währung beigetragen. Die ausliindi- Wen Börsenplätze verfolgen die öffentlichen Ausweise oer Bank von K»ttkreich und beant worten jede Vermehrung de» Zwtenumlaufe» mit einer KursherauUetzung der französischen Devise. Die Bank von Frankreich hatte am 21. ! tembev noch einen Spielraum von 700

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 03.03.1922
Umfang: 6
im wesentlichen von Frankreich und England bestimmt werden. Die Vereinigten Staaten könnten wohl ein I gewichtiges Wort mitreden, sie wollen es aber nicht. All« an deren Staaten find — man hat dies ja bei der Entscheidung über Oberschlesien gesehen — Komparserie. Suchen wir »ins die Psychologie der beiden Hauptaktenre des Dramas, in dem ohne uns über uns entschieden wird, wenigstens in Sclstagworien klar zu machen. Zunächst Frankreich: Karl der Große war ein Franzose und das französische Volk ist fein Erbe

Bismarcks in der schmählichsten Weise überfallen und zweier seiner blühendsten Provinzen beraubt. Ebenso überfiel im Jahre 191-1 der nach der Weltherrschaft gierige Kaiser Wilhelm neuerdings das nur vom Weltfrieden träumende ahnungslose Frankreich, das nun von den deutschen Heeren ohne militärische Notwendigkeit so viel wie möglich verwüstet wurde. Ich zweifle nicht daran, daß sich in den Köpfen von 93 vctn Hundert aller Franzosen die Weltgeschichte so malt; sie wird dort übrigens auch in den Schulen

beiläufig so gelehrt. Hat man sich einmal diesen Standpunkt zu eigen gemacht, so wird man die weiteren Schlußfolgerungen nicht unlogisch finden: Deutschland, das nun Rache brütet, muß für alle Zeiten an einem neuen Angriff auf Frankreich verhindert werden. Dazu dient erstens die vollständige Entwaffnung und Wehrlos- machung; zroeitens muß es ringsum von Feinden umgeben sein, die an seiner Niederhaltung ebenso Interessiert sind, wie Frankreich, was a» besten dadurch erreicht

werden soll, daß er wieder in den Vollbesitz seines Renteneinkommens kommen werde. Die franzä ischen Politiker, die heute in Frankreich airj Ruder sind und es n irgend absehbarer Zeit sein werden, dürf- ten den toten Deutschen immer dem zahlenden und arbeits fähigen vorziehen. Mit einer Aenderung dieser französischen Mentalität kann man für eine irgend absehbar« Zeit nicht rechnen. Es ist nicht abzusehen, wer der Träger einer neuen Gesinnung gegenüber Deutschland sein sollte, ganz abgesehen davon, daß sich inzwi schen auch in Deutschland

der Haß gegen Frankreich immer tiefer einfrißt. Der französische Sozialismus steckt selbst tief >in den oben dargesteilten Gedankengängen, hat aber überdies, wenn man davon auch ganz absehen und ihm eine Mauserung zu-rwirtlichenIrrternationaOtät zumuten wollte, nach Ler sozialen Zusammensetzung der französtsci-en Bevölkerung gar keine Aus sicht, je eine maßgebende politische Rotte-zu spielen: denn, das Jndustrieproletardat wird -in Frankreich immer nur eine nicht sehr starke Minderheit bilden

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Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 03.01.1924
Umfang: 12
noch das übrige, bis endlich der Kreis gegen die Mitteln,ächte geschlossen war. Dann konnte di« blutige Jagd gegen sie losgehen. Aber das war einmal! Jetzt gibt es doch keine Bünd nisse mehr, sondern mir mehr verbrüderte Böller, so versicherten uns doch die Sieger von amw 1918. Und doch geht jetzt die alte Geschichte wieder los. Frankreich ist vom Friedenschluß zu unge ahnter Macht emporgestiegen,. z>un Sjerm Europas, um nicht zu sagen — der gangen Welt. Äußerlichen Ausdruck findet diese Über macht

in dem größten Heere der Welt, über das Frankreich nun verfügt, — jetzt in der Zeit, da der Militarismus angeblich tot sein soll, im Zeitalter der Abrüstung und des ewi gen Friedens! Bor dieser unheimlichen Macht wird nun Frankreichs „Verbündeten' angst und bange. Man möchte sich vor diesem Ge- spenste schützen und besitzt nicht die Kraft da zu. Bor allem England möchte gar zu gerne di« französische Neben,,acht zumckdrängen, aber «s fehlt ihm Mut und Kraft dazu. Vor allem der gegenwärtigen englifck

)en Regierung mangelt es an der nötigen Kraft hiezu. Aber so hinten herum fördert England heute schon alle Bewegungen, die darauf hinzielon, Frankreichs Einfluß zu beschneiden, so z. B. scheint England die letzthin in Erscheinung getretene Annäherung zwischen Italien und Spanien, die ja auf nichts anders hinausläuft als Frankreichs Einfluß im Mittelmeere zu rückzudämmen, im . Geheimen kräftig zu unterstützen. Aber auch Frankreich macht seine Gegenzüge. Der Dun- Frankreichs mit der Tfchochei. Die kleine

Entente (Tschechoslowakei, Ru mänien, Jugoslawien) sind längst schon oon Frankreich in« .Schlepptau genommen. Polen stic ettt^vHar(»rniichivstuü!)^uöl» dieses die Aufgabe zugewiesen hat, im Osten Deutschland zu bedrohen, wie es im Westen von den Franzosen selber besorgt wird. Frankreich will aber auch gegen den Süden Deutschlands eine Kanone aufgerichbst sehen. Zu diesem Zwecke braucht es die Tschechen. Der tschechoslowakische Staat hinwiederum fühlt seinerseits das Bedürfnis, sich an einen mächtigen

mit Len Tschechoslowaken — heute über die größ ten Wa-ffenwerbstätten Europas, über die Kruppschen Werke in Essen, und die Skoda werke in Vudweis. Das ist es auch, was die Engländer an der tschechisch-französischen Bündnispolitik so sehr beunruhigt. England zeigt sich über das neueste Bündnis sehr stark »erschmipft. Man fürchtet nämlich dort, daß das anscheinend gegen Deutschland gerichtete Bündnis in Wirklichkeit viel weiter zielt. Man glaubt, daß Frankreich daran sei, auch Rußland

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Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 27.01.1927
Umfang: 16
, einer Konvention und eines Protokolls veröffent licht, die am 10. Juni 1926 von Briand und Diamandi namens der französischen und der rumänischen Regierung abgeschlossen worden sind. Der Vertrag besteht aus norm Artikeln. Durch ihn verpflichten ,sich Frankreich und Rumänien gogrniseitig.'keinen Angriff und keinen Einmarsch in das Gebiet des andern Landes zu unternehmen und in keinem Fall gegeneinander Krieg z» führen. Diese Be, stimmung gilt aber nicht, wenn es sich um die Ausübung des Rechts der Notwehr

, oder um eine Unternehmung im Sinne der Sat- zurg des Völkerbunds handelt. Frankreich und Rumänien verpflichten sich, auf friedlichem Wege alle Fragen irgend welcher Art, welche zwischen ihnen zu Mei nungsverschiedenheiten führen und nicht auf dem ordentlichen diplomatischen Wege gelöst werden könnten, zu regeln. Das Verfahren für diese Regelung bildet Gegenstand der ob- 8 «nannten besonderen Konvention. Die bei- en Länder verpflichten sich, imier Vorbehalt etwaiger Beschlüsse des Völkerbundsrates

oder der Völkerbundsversammlung, gemein- kam jene Fragen zu prüfen, die geeignet sein könnten, die äußere Sicberheii Frankreichs oder Rumäniens zu bedrohen, oder jene Ord nung der Dinge zu gefährden, die unter Mit- wirnmg Frankreichs und Rumäniens ver traglich festgelegt wurde. Wenn Frankreich oder Rumänien ohne Herausforderung von ihrer Seite angegriffen würden, so würden shh die beiden Regierungen unverzüglich über sie Schritte ins Einvsmebmen setzen, die von ihnen im Nahmen des Völkerbundspaktes zu unternehmen wären. Die beiden

vom 10. Juni im gegenwärtigen Augenblick hatte vermutlich den Zweck, den Hana zur Lockerung der Kleinen Entente zu schwächen, zumal gleichzeittg von Benesch Schritte zur Sicherung der formellen Einheit der Kleinen Entente einqeleitet wurden. Moskau ist besonders empfindlich, weil die Sowiets ln der letzten Zeit eine Besserung der Vezidhungen zu Frankreich und einigen Balkanstaalen erhofften. Die sorvset-russische Presse veröffentlichte eine Note über den französisch-rumänischen Vertrag. Die Note lehnt

sich gegen die Tat sache aus. daß sich Frankreich, gemäß dem franMisch-rikNiänischen Vertrag, auf die 'Seite Rumäniens stellt, das Bessarabien. .. ein Gebiet der Sowflttmior' nicht räumen will. Fabrikate, die i« Ausland mittelbar oder unmittelbar zu Kriegszwecken verwendet »erde» könnten. Naber die Desestlgung?. arbeiten im Osten wird in Paris verhandelt, über die Frage der Ausfuhr obgenanntec Fabrikate hingegen wurden in Berlin Ver handlungen zwilchen der Militärkontroll- koinmissiou und Vertretern

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Bozner Nachrichten
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Seite 5 von 8
Datum: 11.07.1923
Umfang: 8
Nr. 135 „BoZner Nachrichten', den tl. Juli 1923 Seite 5 stärkste Luftmacht angemessen deschützen zu können.' Baldwins Plan stieß nur bei der Arbeiter partei aus eine Opposition; tatsächlich erscheint er der enormen Mehrheit der Nation -als eine zwar bedauerliche, aber unabweisbare Notwen digkeit angesichts der Tatsache, daß Frankreich der Welt soeben demonstriert hat, daß es in der Verfolgung semer imperialistischen Politik vor keiner Gewalttat zurückschreckt, und angesichts der weiteren

Tatsache, daß es sich bestrebt, seine enorme bestehende Ueberlegenheit noch zu vergrößern. Selbst der der Arbeiterpartei nahe stehende „New Statesman' meinte: Frankreich Zwingt uns, gegen es zu bauen, und es ist ebenso dumm zu behaupten, die Größe unserer Lustslotten habe nichts mit Frankreich zu tun, als es dumm wäre, zu behaupten, die Größe unserer Flotte vor dem Krieg habe nichts mit Deutschland zu wn gehabt.' Baldwin legte großen Nachdruck daraus, daß -die britische Regierung gerne bereit wäre

, in -eine Einschränkung der Lustrüstungen nach Art des Washingtoner Vertrages zu willigen, und nichts charakterisiert den wirklichen Stand der englisch-französischen Beziehungen besser, als die Tatsache, daß Frankreich aus diese Einla dung mit einer sofortigen Erhöhung seiner Vor anschläge für den Luftdienst antwortete welche genau dem Betrag (L 500MV) entspricht, den 'der Baldwinplan im laufenden Finanzjahr ko sten wird. Dieser Wink ist deutlich genug und niemand glaubt im Ernst, daß mit Frankreich irgend

das Wettrüsten, das nun zwischen den zwei Westmächten einsetzt, die ganze eng lische Haltung Frankreich gegenüber beeinflußt und immer mehr beeinflussen wird, verrät sich in einem Artikel über dieses Wettrüsten, der aus der Feder des Liberalen Alfred Spenders stammt, dem sicher niemand Voreingenommen heit gegen Frankreich vorwerfen wird. Er be faßt sich mit der beinahe komisch klingenden französischen Behauptung, Frankreich sei nicht militaristisch und man tue ihm bitteres Unrecht, wenn man ihm irgend

von je 10 bis 12 Flugmaschinen. Von ihnen waren bisher für die eigentliche Heimatverteidigung nur 18 bestimmt. Zu Beginn des Jahres hat das Parlament 18 weitere Geschwader genehmigt, von denen 10 bis Ende des Jahres sertig sein werden. Der Baldwinplan sieht weitere 34 vor, was zusammen 82 Geschwader in Europa ab gibt, von denen 52 in England stationiert wer den sollen. Das würde England 1926. wenn die ser Plan ausgeführt ist. 624 zu sofortiger Ver wendung bereite Flugmaschinen geben, während Frankreich zur gleichen Zeit

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