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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 15.07.1870
Umfang: 6
, unter Wahrung der Ehre und Würde Frankreich«, zu sichern. — Der Kaiser ist heule Mittag 12 Uhr in den Tuilerien angekommen. Man erwartet heute noch wichtige Entschließungen und glaubt, daß den Kammern die betreffenden Eröff nungen werden gemacht werden. Brüssel» 11. Juli. Dem frühern Dementi gegen eine französische Erfindung läßt der heutige „Moni teur' ein zweites folgen, also lautend: „Ein f-emdeS telegraphisches Bureau meldet, daß die b-lgifche Re gierung auf die ihr von Spanien gemachte Not si- kat

maßgebenden politischen Kreisen ist man auf daS Aeußerste allarmirt über den in Folge der Thronkandidatur deS Prinzen von Hohenzollern ouS- gebrochenen Konflikt zwischen Frankreich und Preu- sten, und die „Opinione'. wenn sie auch das osfi zielte Organ des Ministerpräsidenten und Ministers deS Janern Lanza ist, drückt die Anficht der maß gebenden politischen Persönlichkeiten Italiens sehr ungenau aus, wenn sie sich den Anschein gibt, die zuversichtliche Ueberzeugung von der friedlichen Bei- legung

des anSg-brochcnen Konfliktes zu haben. Wir unsererseits können im Gegentheil, gestützt auf eine genaue Kenntniß der hiesigen Verhältnisse vsr schern, daß man gerade in diesen Kreisen die größte Lesorgniß und sogar die Ueberzeugung hegt, daß der gegenwärtige Konflikt, wenn derselbe auch vielleicht nicht zur unmittelbaren kriegerischen Aktion führt, doch die Keime zu einer solchen in sich trägt, und daß ein Krieg zwischen Frankreich und Preußen nicht lange auf sich warten lassen wird. Es ist natürlich

, daß sich unter solchen Umständen die Frage aufdrängt, welche Haltung Italien im Falle eines Krieges zwischen Frankreich und Italien einzunehmen habe. Daß die italienische Regierung und der Mi> nister des Aeußern Visconti Venosta von den auf richtigsten friedlichen Gesinnungen erfüllt und be müht ist, AlleS zu vermeiden, was auch nur im Ge ringsten der Parteinahme für eine oder die andere der streitenden Mächte oder auch nur eine Hinnei- gung zu einer derselben gleichsehen und die italieni sche Regierung kompromitliren

nicht verschließen, daß eine Lokalisirung deS Krieges zwischen Frankreich und Preußen unmöglich, und Italien endlich gezwungen sein wird, in di- Aktion einzutreten, und in diesem Falle ist auch nicht im Geringsten daran zu zweifeln, daß Italien an der Seite Frankreich« zu finden sein wird. Wohl gibt es eine imm-rhin zahlreiche und äußerst rührige Partei in Italien, welche von tödtlichem Hasse ge gen Frankreich erfüllt, mit Freuden die Gelegenheit ergreifen würde, sich mit Preußen zu vereinen, um Frankreich

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 12
Datum: 26.08.1911
Umfang: 12
Gepäck iei» Zwei- Übergewicht Ein Weltkrieg? Soll wegen Marokko ein Krieg entbrennen, an dem alle Weltmächte Europas beteiligt wären? Das ist heute die Frage, vor welcher die Diplomaten ste hen. Die Verhandlungen zwischen Deutschland und Frankreich sind im Augenblick aus einen Punkt ange langt, aus dem alle Friedensbestrebuiigeu zu ver sagen scheinen. Um die Sachlage gan; zu Überblicken, wollen wir etwas zurückgreifen. Anläßlich einer Mittelmeerfahri im Jahre landete Kaiser Wilhelm in Tanger

mit dem Algecirasver- trag vom 7. April 1906, welcher sehr zu Gunsten Frankreichs lautet. Es war klar, dag Deutschland nach diesem Mißerfolg eine Gelegenheit herbeisehnte, um die Scharte auszuwetzen. Der Anlaß bot sich, als Frankreich durch die Ausstände in Marokko genötigt war, mit Waffengewalt einzuschreiten. Nun ent sendete Deutschland den „Panther', wohl weniger, um gefährdete deutsche Juteressen zu schützen, als um den Franzosen klar zu machen, daß Deutschland eine „friedliche Aufsaugung' von Marokko

nicht dulden wolle. Frankreich mußte sich herbeilassen, Deutsch land mitzuteilen, was es eigentlich in Marokko woile. Damit begannen die Verhandlungen in Berlin. Ueber die Verhandlungen kann mau von deutscher Seite nichts ersahren, da die deutsche Regierung es nicht für notwendig hält, daß das Volk von dieser jeden Einzelnen interessierenden Frage auch nur das Geringste erfährt. Die Nachrichten über die Ver handlungen kommen daher stets über den Umweg von Frankreich, wo die Regierung gerade

in solchen Fragen die Verbindung mit der Bevölkerung durch die Presse aufrechthält, um durch das leicht entzünd liche Nationalgefühl einen festen Rückhalt in den Ver handlungen zu erhalten. Von französischer Seite wird erklärt: „Zu Beginn der Konversation hat Deutschland enorme Ansprüche erhoben. Es hat den gan zen Kongo von der Meeresküste bis Sangher ver langt, das heißt, eine Kolonie mit großer Zukunft, voll von französischem Ruhme, nationalen Erinne rungen. Das hat Frankreich rundweg abgelehnt

, das vom Meere bis zum Tschad- see reicht, wäre in zwei Teile zerschnitten worden. Die Territorien der Onbrgrangli Ehari und die mi litärischen Territorien des Tschad wären nur mehr vom Norden durch eine lange, schwierige, unmögliche Straße erreichbar. Gabon mit Brazzaville und Libreville wurden nur mehr einen winkeligen Zu satz bilden. Dieser Verstümmelung sich zu unter ziehen, hat Frankreich verschmäht, sie wäre ein Rnin und eine Entwürdigung zugleich geworden. Seit dem hat Deutschland seine Forderungen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 23.04.1859
Umfang: 8
, daß der heiße Kamps, den die Diplomatie über diesen Punkt geführt, damit auSge- gangen, daß Frankreich seine Ansicht aufgegeben (also nachgegeben) und sich der der übrigen Mächte ange. schlössen hätte. Frankreich wäre, bereit, in Turin auf die Entwaffnung, resp, auf das vorläufige Einstellen von Ausnahme und Organisirung von Freiwilligen zu dringen oder zu wirken, unter der Bedingung, daß Piemont zum Kongresse zugelassen werde. Sollte sich dies bestätigen, so wäre Piemont in seinen bisherigen Bestrebungen

von Frankreich im Stiche gelassen. ; Selbstverständlich haben Oesterreich, England und Preußen diesen Vorschlag zurück gewiesen. Die österreichischen Forderungen haben übri gens jetzt nur noch einen historischen Werth, va bis heute durch neuere Vorschläge und Gegenvorschläge die Frage im Allgemeinen anders gestellt ist. Sie lassen aber auch jetzt noch einen Blick auf die ungeheure Kluft werfen, welche zwischen den Anschauungen in Wien und denen in Turin bestehet, und welches unabsehbare Feld

die von England aufgestellten -4 Punkte beantwortet hat, von Rußland nicht gebilligt worden sind, daß eS aber den von Frankreich in der EntwaffnungSfrage gemachten Gegenvorschlag auf daS Wärmste unterstützt hat. Ueber die Stellung, welche'Rußland in der obschwcbenden Streit- srage einnimmt, dürfte daher kaum mehr ein Zweifel ob walten. Wenn wir recht unterrichtet sind, so hat die Mission, mit welcher Graf Karo!yi dermalen betraut ist, den Zweck, über die Absichten Rußlands vollkommene Klarheit zu erlangen

. Einstweilen deutet alles darauf hin, daß der von uns gleich von allem Anfang an fest- gehaltene Standpunkt, daß der Kongreßantrag von Ruß land im Einverständniß mit Frankreich aufgestellt worden sei, der richtige war. (A. Z.) ^ K r o n l a n d e r. Tr i est, 16. April. DaS Gewitter heute Nacht machte das Telegraphiren zwischen der Eisenbahnstation auf dem Karst unmöglich, und so ereignete sich leider ein Zusam menstoß zwischen dem Wien-Triester und einem andern Train. Doch wurden glücklicherweise

. Die beabsich tigten Reformen beschränken sich, wie verlautet, auf das administralive Gebiet, auf welchem die Grundsätze des zeitgemäßen Fortschrittes noch manche wohlthätige Ver- besserung herbeizuführen berufen sind. Deutschland. Man schreibt der „Leipz. Ztg.' aus Berlin, 14. April: -Anlässe zum Streit mitveutfchland würden Frankreich nickt feh le», taS so nichtige Dorwünde benutzt hat, um mit Oesterreich in Händel zu gerathen. So lange eS den Anschein behielt, der Kaiser Napoleon begnüge sich wirklich

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 06.02.1861
Umfang: 8
das goldene Verdicnsikreuz mit der Krone. Augsburg, 2. Febr. Die Offiziersfrauen der hiesigen Garnison (drei Regimenter) haben nnterm gestrigen eine Hnldignngsadrcssc an die heldenmüthige Königin Marie von Neapel nach Gaöta abgesendet. Berlin. Der Minister der öffentlichen Arbeiten Jacini gab feine Entlassung. Die „Opinione' de- mentirt das von mehreren Journalen mitgetheilte Ge rückt vou der Ab tretung derJnfel Sardinien an Frankreich. Schweiz. Bern, 3l. Jän. Wenn man allem, was man heute aus Paris hört

gerichtet. Welchen Wider stand wird Deutschland der Invasion eines Volkes entgegensetzen, das die Welt als sein Vaterland be trachtet, und sich erhebt, sie zu erobern?' Armes Deutschland, arme Welt, geh' in dich nnd ergib dich gutwillig, sonst wirst du von Frankreich mit Hant und Haar aufgefressen! Hr. Renö de Rovigo sagt ganz deutlich: „Jede Nation, welche nicht erkennt, daß Frankreich diese Eroberung kraft des Prinzips der Volkssouveränetät ausführt, wird verschlungen werden.' So bramarbasirt

man in Paris, nnd dabei wagt man sich über die Sprache der deutschen Presse zu beklagen. Schon im vorigen Sommer sagte Herr Tillos hier in Bern: „Frankreich mnß und wird seinen Krieg mit Deutschland haben, nnd die schles- wig-holsteinische Frage wird die Ursache sein.' Der es-.»« Iivlli wäre also da. Und diesen Augenblick be nutzt man in Berlin, um die Phrase in die Adresse der Abgeordneten zn bringen: man wolle mit Frank reich in den Künsten des Friedens wetteifern, nnd das Alut der deutschen Söhne gehöre

nur Deutsch land — nicht Venedig, das Victor Emmannel 'oder L. Napoleon holen möge! Frankreich. Paris> 2. Febr. Seit der Herstellung des Kaiser reichs pflegte die Thronrede niemals der Berathung des Ministerconscils unterworfen zn werden. Heute wurde im Gegentheil die Thronrede nicht nnr feierlich dem Ministerrath, welcher sich nnter dem Vorsitz Lonis Napoleons in den Tuilerien vcrsanimclte, mitgetheilt, sondern die drei Minister ohne Portefeuille, denen die Sorge obliegt, die Politik der Regierung

ergriffenen Maßregeln und erwähnte der mit den andern Mächten zn schließenden Handelsverträge. Frankreich wünsche nach außen immer den Frieden, ohne auf feinen legi timen Einfluß zu verzichten; es bcansprnche sich nir gends cinzumiscken, wo scincJnteressen nicht im Spiele eien. Die Ereignisse machen die Lage Italiens ver wickelter. Frankreich habe iu Uebereinstimmung mit seinen Verbündeten das Princip per Nichtintervcntion als das beste Mittel aufgestellt, welches jedes Land znin Herrn feines eigenen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 22.10.1883
Umfang: 4
und die diplo matischen Verhandlungen? das Exposö soll auch d?ii Kammern vorgelegt werden. ^ Die Grundsteinlegung der Sühne-Kirche am Orte der Katastrophe vom 13. März in Peters burg ist in Gegenwart des Kaisers in feierlicher Weise und programmmäßig verlaufen. Die Söhne des Uhrmachers Nauendorff. Wie oft auch in Frankreich die Throne zusam menstürzten und König und Kaiser unter ihren Trümmern begruben, immer wieder glauben ge wisse Leute sich berufen, durch Brief und Siegel nachweisen zu müssen

, daß sie allein das unver äußerliche Recht besitze», Frankreich, das ihnen ge höre, zu regieren und glücklich zu machen. Die Prätendenten sterben nicht aus — sie vermehren sich. Mit de:'. Grafen von Chambord ist allerdings die Linie der französischen Bourbonen erloschen und ihre Vettern von Spanien, von Neapel und von Parma Wollen nicht über Frankreich herrschen; in rührender Eintracht theilen sie sich in die sech zig Millionen des Erblassers; das arme französi- sche Volk möge zusehen, wie es ohne sie fertig

von Normandie, bekannt unter dem Namen Karl Wilhelm Nauen dorff, geboren im Schlosse zu Versailles (Frank reich) am 27. März 1785, Sohn Seiner Majestät des Königs Ludwigs XVI. von Frankreich und Ihrer Kaiserlich-Königlichen Hoheit Marie Antoi- nette, Erzherzogin von Oesterreich, Königin von Frankreich, beide zu Paris verstorben. Seine hin terlassene Witwe ist Madame Jeanne Herzogin von Normandie, geborne Einert, dahier wohnhast. Für die Richtigkeit des Auszugs aus dem Sterbe register. Delst, am 27. August

1845. Henri van Berkel, Bürgermeister und Standesbeamter.' Die Negierung in Haag genehmigte ausdrück lich die Eintragung in das Sterberegister der Stadt Delst in obiger Form — auf dem Grab steine liest man heute noch als Inschrift: Hier ruht Ludwig XVII. König von Frankreich und Na- varra (Karl Ludwig, Herzog von Normandie), geboren zu Versailles den 27. März 1785, -j- zu Delst, den 10. August 1845. Auf diese Argumente — aus Pergament und Stein — stützt der Prinz Adalbert seine An sprüche

Antoinette auffallend ähnlich sehen. Sie wird als eine Dame von hohem Geiste, von sorg fältiger Erziehung und von den feinsten Umgangs formen geschildert. Wenn auch in Frankreich eine Partei Bonrbon- Nauendorff noch nicht existirt, so spuckt doch in vielen Köpfen der feste Glaube, Ludwig XVII. sei im Jahre 1795 aus dem Tempel gezüchtet und in Delst unter- dem Namen Nauendorff ge storben. Ueber die Flucht des Prinzen soll, wie die Anhänger des Prätendenten versichern, ein Protokoll ausgenommen

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 23.04.1879
Umfang: 8
Kaleidoskopbilder. I. Unsere Leser wissen, daß Königin Victoria von England zu Ende des vorigen Monates aus dem kaltm englischen Nebel ge flohen ist und nun am schönen „Langen See' in Italien wohnt. Ihre Reise ging über Frankreich, wo sie von den Parisern höflich gegrüßt und vom Präsidenten Grevy besucht wurde. Königin Victoria ist dreimal nach Frankreich gekommen. Das erste Mal war's im Sommer 1843; da regierte in Frankreich LouiS Philipp. DaS zweite Mal kam sie im August 1855 nach Frankreich

. Engländer und Franzosen hatten eben die Russen in der Krimm be siegt; in Frankreich regierte Napoleon III., und das zweite Kaiser reich hatte eben seine Feuertaufe in dem Krimmkriege erlangt und strahlte in Glück und Glanz. Louis Philipp war aber inzwischen als Flüchtling in England gestorben. Jetzt kam die Königin das dritte Mal nach und über Frank reich. Auch Napoleon ist inzwischen als Flüchtling in England ge storben und in Frankreich regiert die Republik, besser gesagt die Loge. Also in 36 Jahren

in sich, eine neue Explosion in Frankreich hervorzurufen, deren verderbliche Wirkungen sich diesmal besonders gegen die Mastbürger und Geldprotzen kehren wird. Gambetta und seine glaubenslose Sippschaft sind so entsetzlich blind, sich die Ruthen selbst zu binden, mit denen sie bei einem Um sturz aus ihren Palästen hinaus und in's Elend gepeitscht werden. Wenn die Loge auch alle menschlichen Leidenschaften in den Sold nimmt und dieselben ihr oft auf lange Zeit dienen, so empört es doch endlich den sittenlosen

29.000 Mark, jetzt seit der Aufhebung der Klosterschulen beträgt er aber 120.000 Mark! Der Armenaufwand stieg von 6000 Mark auf 140.000 Mark. Frankreich. Ein unverschämtes Volk find die Emporkömmlinge «Frankreich. Neben ihnen gilt nichts, vom lieben Herrgott gar nicht zu reden, desstn erklärte Feinde sie sind. Die Katholiken habm in ihren Augen kein Existenzrecht. Der Minister des Innern weigerte sich neulich einen Protest von vielen Tausende» von Katholiken an zunehmen. Auch Gambetta thut

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 03.08.1866
Umfang: 6
werden zwischen den Kabinelcn von Wien und Berlin aus getauscht werden. — Die freilich nur temporäre Verzichtlcistung Preußens auf die sofortige Anbahnung inniger Be ziehungen zum deutschen Süden hat offenbar tiefere Gründe. Wie man die Sache hier auffaßt, hat auch in dieser Beziehung Frankreich sein schwer wiegendes Wort eingelegt und die Forderung accentuirt. dqß die süddeutsche Gruppe als solche erholten werden müsse, so daß eine Fusion dcr Bestandtheile derselben mit dem ?ord- und mitteldeutschen VcrfaffungSsystem

ist auf fraglicher.Karte zuerst die Rcuß, und von Brugg weg bis an den Rhein die Aare als TheilnngSlinie angenommen, Die' Schweiz vom linken Neußufer fiele zu Frankreich, und diejenige vom rechten Ufer Deutschland zu. Demnach käme die Kleinstadt Luzern zu Frankreich und die Großstadt zu Deutschland. Frankreich. Der ,,A. A. Ztg.' wird aus Paris geschrieben, daß Frankreich doch nicht ganz leer ausgehen wolle, flenn es sich auch (für den Augenblick roenigstcüS) pijt einer Kleinigkeit begnügt. „Frankreich , erzählt

der Korrespondent, „hat Preußen. die Wahl gestellt zwischen Saarlouis und Luxemburgs Das Kgbinet von Bcrli^ scheut sich nicht, die deutsche Stadt .herausgeben zy wollen, und es Wichen, so heißt eS,. Unterhandlungen gcpstogcn, um Holland durch den votlcn' Besitz. von Limburg zu entschädigen, für dcis an Frankreich abzu tretende Luxemburg. Ich habe heute ciue einflußreiche Person aus Luxemburg gesprochen,die allerdings meiizte: in Luxemburg sei man vollkoninien auf diese Eventua lität gefaßt. Damit soll demi

v)vhl die Mentliche Wieinüng beschwichtigt und dem Mropäischen Einfluß des Kaisers im Lande, wieder Glauben geschasst werden. In Frankreich, in der Provinz sowohl., als in der Hauptstadt, wird der Ausgang des Krieges und wer den, überhaupt die Ereignisse seit dem 5. Juli als eine Niederlage Napoleon'S lll, aufgefaßt, und die Rcgie- rnng gelangt selbst zur Einsicht,, daß die offiziöfM Blätter mit ihrer Lehre vom moralischen Sieg'sich ver-

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 28.03.1860
Umfang: 6
auS ihrer Heimath reichliches Reisegeld mitbringen. (A. Z.) Frankreich. Paris, 22. März. Alle Welt begegnete sich heute mit der Frage: wo stehen wir, wohin gerathen wir? Seit der Kaiser gesprochen, und Hr. Thouvenel die Mächte beschwichtigt und die Schweiz belehrt ha«, nimmt die allgemeine Ungewißheit und Unsicherheit noch zu. Wie wenige gibt eS, welche heute noch an die ernsthaste Absicht oder an die Möglichkeit, den Frieden zu bewahren, glauben? Darin stimme» alle Vermuthungen und Er kundigungen überein

Gründe habe, anzunehmen, daß St. Peters burger Kabinet interessire sich aus'S Lebhafteste sür sie in ihrem Conflikt mit Frankreich. Von England gilt dasselbe. Sein Protest und der preußische werden noch erwartet, ihr zuverlässiges Eintreffen wird jedoch nicht be- zweifelt. Große Entschlossenheit ?etzt man .weder bei England noch bei Preußen voraus. Unterdessen geht die Schweiz vorwäriS. Die Circulckrnole, welche gestern von Bern abging, käiinte man heute schon im auswär tigen Ministerium

die Mehrzahl gegen Frankreich stimmen würden. Wenn eS England durchaus will, wird man vielleicht im Mai oder Juni sür den Kaiser stimmen lassen, wie 4352 in Frankreich. Die Präfekten würden sicher so viele Ja, als stimmfähige Männer im Lande sind, auS den Urnen herausziehen. (A. Z.) Großbritannien. London, 22. März. Hr. DiSraeli sagte in einer der jüngste» UnterhauSsitzungen über die Nesormbill Lord John Russell'S unter Anderm: Obgleich die Maß regel so gar keinen Werth habe, wolle er (DiSraeli

, und jetzt liegt eS kraft- und muihloS am Boden. Für England ist die Gegenwart unendlich gefahrvoller, alS eS die Zeit der französischen Republik war, oder die deS alten französischen Kaiser, reiche. Damals war Frankreich unser unversöhnlicher Feind, aber «in offener Feind; jetzt (mit scharfer Ironie) ist eS unser zärtlicher Busenfreund. Damals bedrohte Frankreich unsern Herd; jetzt dekorirt eS unsere Bürger. (Hört! und Gelächter.) Frankreich behelligte damals unsern Handel durch «ine Continentalsperre

; jetzt er leichtert eS unsern Verkehr durch Handelsverträge. WaS soll da daS engli/chc Volk wach erhalten und auf seiner Hut? Ueber sein altes Naubfystem erhaben, kaum dann und wann zur Gewaltanwendung sich herablassend, und auch dann nur für „Ideen' fechtend, so baut Frankreich einen Riesenbau deS Despotismus auf mit allen Künsten und Kunstgriffen des entschiedensten, erklärtesten und aufgeklärtesten Liberalismus, durch daS Suffrage universel (Hört!)— durch geheime Abstimmung (Hört! — durch Errichtung

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 15.02.1860
Umfang: 6
eingeladen, keine Truppe» nach Mittelitalieii zu senden, bis diese Verschiedenen Staaten und Provinzen durch eine neue Abstimmung ihrer Versammlungen nach einer neuen Wahl feierlich ihre Wünsche erklärt haben. Wenn diese Versammlungen sich zn Gunsten der Einverleibung auS- sprechen, widersetzen sich weder Frankreich »och England dem Eintritt der sardinischen Truppe». Frankreich nimmt die ersten drei Punkte an, was den letzten Punkt betrifft, so hält die Negiern,ig des französischen Kaisers, ehe

sie sich anbspricht, für unumgänglich, ihre Lage dein öster reichischen Hof einerseits, andererseits denen von Preußen und Rußland auseinander zu seLen. Die Tinte, womit der Handelsvertrag unterzeichnet wurde. wird der .Allg. Ztg.- ans London geschrieben, war noch nicht trocken, als die Pairie von England einen einmüthigen nnd einstimmigen Ruf erhob, gegen die bloße Zdee deS Anschlusses SavoyenS an Frankreich; und am nächste» Dienstag, wo Hr. Kinglake denselben Gegenstand im Hause der Gemeinen zn beregen

ani 3. März beginnen und die Kammern gegen die Mitte desselben MouatS zu- sammenberuscn werden sollen. Die Times veröffentlicht eine Adresse von 2 t Bewoh nern SavoyenS an England, gegen den Anschluß ihres Landes an Frankreich. Korrespondenz. * Feldkirch in, Febr. Sonntags ve» 5. Februar d. I. beging der hiesige Gesellenverein die erste Jahres feier seiner Glündung. Sämmtliche Gesellen zogen Morgens unter vorgetragener VereinSstandarte und mit Begleitung der hiezu erbetenen Blechmusik der Gym

besonders eifrig nach komplet gerittenen OffizierSpferden, die sie sehr theuer bezahlen und gern 1V—20 Loui'Sd'or mehr sür ein Roß bewilligen, wenn sie stch überzeugt haben, daß solches so gut zugeritten und besonders so schußfest ist, um ohne weiteres von einem auch nur mittelmäßigen Reiter im Dienst bei der Truppe geritten zu werden. Frankreich» Paris, 10. Febr. In diplomatischen Kreisen be trachtet man die bri'ifchen Vorschläge als völlig ge scheitert und man gewärtigt sogar als eine nahe bevor

stehende Eventualität die Einberufung einer Konferenz der fünf Großmächte zur Erörterung eines neuen Paci- flkationSplaneS. Die Initiative der Einberufung einer solchen Konferenz würde diefeSml von Rußland im Ein- Verständniß mit Preußen ausgehen, nachdem Oesterreich und Frankreich, welche die Einladungen zum Kongreß erließen, nicht füglich dem Kongreß eine bloße Konferenz substituircn können. Doch haben sowohl Oesterreich als Frankreich ihre Bereitwilligkeit ausgesprochen, zu der pro jektirten

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 24
Datum: 10.12.1840
Umfang: 24
, in Frankreich eine Menge Leute, die sich einbilden, es genüge, die Mar seillaise zu singen, um alle Armeen von ganz Europa zu Bo den zu schlagen. (MlgeijieineS Gelächter.) Er schätze auch recht sehr die Marseillaise, allein er begreife, daß man sie wohl vor dein Kampfe singen könne, aber während der Schlacht pflege man Nicht zu singen. (Verdoppelte Heiterkeit.) Der Red ner machte auch Ausfälle gegen die Presse, von der er behaup tete, daß sie Die währe Publizität in Frankreich Unterdrücke/ und schloß

mit Der Versicherung, daß er für eineu bewaffne ten Frieden, so wie für Alles stimmen werde, was Frankreich zur Geltendmachung seiner Würde verhelfen könne, wenn diese sprnch genommen. Von seinem legitimistischen Standpunkte griff der Redner vorzüglich die englische Allianz an,,welche französischen Legirimisirn von jeher ein Dorn im Auge ge- haupten. Den Schluß der Rede des Hrn. Barrct machten lei der wieder jene unfruchtbaren, bis zum Eckel wiederholten Re- kriminationen gegen Hrn. Guizot wegen dessen Reise

auf der Nednerbühne. Er be gann mit einer Vertheidigung des KabinetS vom 12. Mai dessen Mitglied er gewesen, und machte Hrn. Thiers beißende Vorwürfe, besonders wegen der Zurückberufung der Flotte und wegen ft-äter Einbernfung der Kammern. Wären diese, sägte die Operationen der Aiiügiabnn., auf St. Helena, und am !5. Okt. I3IZ »iiisierte Napoleon bei Leipzig seine Schnä- ren. .Am t8.Okt^!8i0 ging die Velle-Ponlc mit dem tod ten Kaiser unter «egel gegen Frankreich; an, IL.Okt. I8tZ waren die Wur

,el der Entscheidung über den lebende» öiai- nachdem mau vom lS. bis ,8. Okt. um diese Entscheidung gerümpft hatte. t5r floh gegen Frankreich. Anspruch genommen, ans den. l . „ . wesen ist. Er verwirft die ganze Adresse als unbrauchbar unv nnpaiiend. Man möge lieber eine andere Kommission zur Entwrrfiing einer'neuen Adresse versammeln; selbst die.Pa.; ragraphen über Polen und Spanien möge man streichen, denn lange geniig habe die Kam.ner vergebens zu Gnnsten Polens proteitilt , und der Freundschaft mit Spanien

, :vo Englands Einfluß jetzt so überwiegend sey, dürfe man sich lvahrlich nicht rühmen..,Im übrigen vertheidigte der Redner die Politik des ThierS'schcn Ministeriums, sogar die so vielfach angefochtene Znrüctberufung d.er Flotte hält, er für eine kluge Maßregel, weil ihre Anwesenheit in den Gewässern Syriens leicht den Krieg herbei geführt.haben konnte, zu welchem Frankreich noch nicht gerüstet gewesen sey. Aber gleich Hrn. Dufaure wirft er Thiers vor, die Kammcrn nicht sogleich bei der Nachricht

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 27.09.1864
Umfang: 6
insinuirte die französische Diplomatie in Wien, daß auf dem Kongresse der Züricher Vertrag rehabllitirt werden solle, da Frankreich für feinen Theil daran festzuhalten nie aufgehört habe. Wenn diesen französischen Versicherungen nur ein Atom von Ernst innewohnt, so ist nicht zu verkennen, daß mit der Konvention vom 20. d. MtS. Frankreich zum Erstenmale den Züricher Bertrag vollständig negirt. Dieser Ver trag, der nur geschlossen wurde, um nie gehalten zu werden, konnte ohnehin nicht mehr ausleben

, aber indem Frankreich nunmehr die Verlegung der italienischen Haupt stadt nach Florenz stipulirt, vernichtet eS auch die letzten Reste der im Züricher Vertrag vorbehaltenen Rechte, deren Fiktion eS bis jetzt wenigstens aufrecht erhalten hatte. Ein wichtiges Moment bei alledem ist die Stellung, welche England zu der franko-italienischen Übereinkunft einnehmen wird. England ist die einzige italienische Großmacht, welche die Herstellung eines einheitlichen Italiens mit Rom als Hauptstadt aufrichtig

sind, und daß England bei Bünd nissen nur die Wahl zwischen Frankreich und Oesterreich hat, so ist es vielleicht kein bloßer Zufall, wenn der in den Tuilerien fönst so gern gesehene Lord Clarendon wie verlautet, in geheimer Mission demnächst in der Hauptstadt Oesterreichs eintrifft.' — Der „Wiener Lloyd' frägt im Hinblick auf die wieder in den Vordergrund getretene italienische Frage, ob die Freundschaft Preußens wohl die Feuerprobe be stehen wird, ob eS wohl zur rechten Zeit Oesterreich mit der Macht

dadurch eine weit mächtigere wäre. ES wäre unsererseits auch möglich gewesen, uns zu Frankreich in ein sreundlichereS Ver hältniß zu stellen und Frankreich selbst hätte eS dann für die nächste Zeit vermieden, die italienische Frage wieder anzuregen. Doch wir wollen gerecht sein und anerkennen, daß die Macht Oesterreichs genug der Hilfsquellen im Innern hat, um einer Unterstützung von Außen nicht zu bedürfen. Sollte unser Gebiet wirklich bedroht werden, so sind wir überzeug», daß Oesterreichs Völker

LandeStheil- keine leichte sein.' Frankreich. Paris, 22. «ept. Der telegraphisch angekündigte Artikel die „Conslilutionnel' über die sranzösisch-pie- montesische Konvention lantet: „Die italienische Presse beschäftigt sich seil einigen Tagen vielfach mit einer Uebereinkunft (Arrangement), weiche, um die Bedin gungen zu regeln, nnter welchen die Räumung RomS von den französischen Truppen bewerkstelligt würde, zwischen Frankreich und Italien abgeschlossen worden wäre. In so wichtigen Fragen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 01.06.1863
Umfang: 8
Wirn, L3. Mai. Dir wichtkgste Nachricht über den augenblicklichen Stand der diplomatischen Unter- Handlungen in Betreff Polens brin'gt unS heute ein Wiener Correspondent der «Präger Zeitung'. Er mel- det nämlich: ^ « .Oesterreich hat auf die letzten französischen Pro« Positionen geantwortet, und man erwartet jetzt die Riickäußerung Frankreichs. Im Allgemeinen freilich ist man schon jetzt vergewissert, daß Frankreich den Inhalt jener Antwort günstig aufgenommen, vbschon das österreichische

Cabinet feinen bisherigen Stand, punkt im Wesentlichen festgehalten; damit erledigt sich auch die Mittheilung, al6 ob man in Wirn auf den Waffenstillstandsgedanken eingegangen. Aber viel ist damit nicht erreicht. Von Anfang an hat Frankreich gegen die österreichische Auffassung die größte Deferenz zur Schau getragen, und sich ihr zu accommodiren den Anschein gegeben, und doch nehmen die Verhandln«» gen kein Ende. Man neigt sich hier zu der Ansicht hin, daß Frankreich zunächst jeder Entscheidung

oder durch Ver mittlung des Staatsministeriums in die Hände des Königv gelangen zu lassen. Hierauf hat Hr. Grabow diesmal nicht den direkten Weg gewählt, sondern hat noch am SamStag Abends die Adresse, wie die Rhein. Ztg. wissen will, versiegelt dem Staatsministerium zur Beförderung an den König zugesandt. Frankreich. Der „Presse' wird aus Paris vom 25. Mai fol gende Enthüllung mitgetheilt, die wir mit aller Reserve wiedergeben: Ein sehr geachteter Diplomat, welcher in früheren Jahren persönlich mit Napoleon

zu formultren. — und vielleicht ist dieser Zeit punkt näher als man glaubt.- (Der fette Bissen der Rheitiprovinj dürfte für Frankreich doch nicht leicht zu schlucken fein, indem trotz aller bisherigen politischen Sünden deS preußischen KabinetS und der dadurch wach gerufenen tiefen Mißstimmung eine nicht vor auszusehende Verwicklung der Lage eintreten müßte, wenn Oesterreich, Deutschland und England den Herrscher Frankreichs so ohne weiters die Rheinprovinz „schlucken' ließen.) Großbritannien. Ueber

. Die Vorschläge Oesterreichs sind jetzt an der Reihe, sie werden sehr aufmerksam geprüft und sind Gegenstand der Belege und schriftlichen Diskussionen zwischen uns und den Tuilerien. — Der „M. Herald' kommt nochmals auf die Ge fahr eines europäischen Kriegs zurück. „Der kritisch? Moment der diplomatischen Intervention zu Gunsten Polens,' sagt er, „ist gekommen. Wenn England und Frankreich in den nach St. Petersburg gesandten Depeschen sich auf einem Boden gehalten haben, auf dem Oesterreich ihnen folgen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 03.11.1862
Umfang: 6
ist die von Paris nach Kopenhagen abgegangene Mahnung: die jüngsten Vorschläge Lord Nusiells wohl in Erwägung zu nehmen, ein Beweis mit, daß man französischer Seils geneigt ist, die Ziele preußischer Politik, welche übrigens in diesem Punkte mit der des Wiener Hofs Hand in Hand geht und gegangen ist, zu fördern. Frankreich. Paris, 27. Okt. Der Lieblingsgedanke des Kai. sers, ein europäischer Kongreß, hat soeben neue Nah. rung erhalten. Die griechische Revolution gibt Anlaß dazu. Rußsand erhält

von hier aus eine, wenn auch nicht zu feste, Hoffnung, daß auf solch' einem Kon greß eine Leuchtenbergische Kandidatur für den Thron in Athen von Frankreich vertheidigt werden könnte. Man war hier auf die neuesten Ereignissen in Grie chenland vorbereitet. Die Bemerkung des heutigen „Moniteur', daß man die Gerüchte von der Absetzung des Königs von Griechenland und seiner Dynastie nur vorsichtig aufnehmen dürse, da sie entweder ver dächtigen Ursprungs ober schwer zu konstatiren seien, deutet übrigens darauf hin, daß Frankreich

. Nach der „France' I hätten sich England und Frankreich über die grie-1 chische Frage geeinigt und würden ihren Gesandten identische Instruktionen ertheilen. Alles lasse auf das Aufstelleu deö Nichtiuterventionsprincips von Seite dieser beiden Mächte schließen. Griechenland, erkennt auch die „France' an, habe offenbar das Recht nach Gutdünken seine Einrichtungen zu ändern und sich die ihm zusagende Regierung zu wählen. Der .Pays' versichert, daß in Folge eines Notenwechsels zwischen den Schutzmächten

dem Protokolle von 1832, Frankreich, England und Rußland als Garanten Griechenlands berufen. Gleich bei der ersten Nachricht von der Umwälzung sollen die Kabinete von Paris und London die Nicht- intervention als den maßgebenden Gedanken betont haben und dieselbe Instruktion scheint der russischen Gesandtschaft telegraphirt worden zu sein. Es wäre abzuwarten, welche Intensität und Ausdehnung der Aufstand nehmen wird, und welche Thronkandidaten vorgeschlagen werden. In Betreff der Ausdehnung der Bewegung

scheint die französische Negierung mit England die strengste Lokalisirnng und die Vermeidung einer orientalischen Krise zu wünschen. Es mag jedoch der Unterschied bestehen, daß England diesen Wunsch selbst mit den Waffen bethätigen will, Frankreich hingegen sich mehr auf eine scharfe und abmahnende Beobachtung der Ereignisse beschränkt. Auf diesem Felde könnten die russischen Tendenzen, welchen auch die sardinische Re gierung jedenfalls nicht fremd ist, eine gewisse Rollen spielen. Großbritannien

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 27.04.1867
Umfang: 12
Luxemburg, 2. Briissel-Namur-Luxemburg, 3. Lüttich- Spaa-Luxemburg und 4. Mainz-Sarlouis-Trier-Lu- xemburg, zusammen. Ein Blick auf die Landkarte wird aber genügen, um die große Bedeutung gerade dieser Eisenbahnen in allen etwaigen Kriegen zwischen Frankreich und Deutschland zu zeigen. Besonders die ersten beiden Linien laufen ziemlich parallel mit der französischen Grenze und sind außerdem noch durch mehrfache Eisenbahnen mit Paris, dem großen Cen tral- oder Knotenpunkt aller Eisenbahnen

aus dem gesammten Frankreich, verbunden. Besitzt der franzö sische Kriegsminister die ungehinderte Verfügung aller dieser Linien, so kann er nicht aLein von Paris aus verschiedene Bahnen benutzen, um sowohl gegen Brüs sel, wie gegen Straßburg bedeutende Heere zu senden, sondern ein Corps, das jetzt an der belgischen Gränze steht, kann auch in einigen Tagen nach Straßburg gegen die badische Gränze befördert werden. Eben salls ist der Transport von Straßburg und Metz, diesen beiden großen Waffenplätzen

mit Oesterreich aufge nommen werden dürften. Die Abreise des italienischen Generals Govone nach Paris wird von einigen Blättern in Abrede ge> stellt. Es wird mit der französischen Allianz von Florenz aus das nämliche Spiel getrieben «erden, wie voriges Jahr mit der preußischen. Der Mini» sterwechsel beweist schon längst genug, und es darf nicht vergesse« werden, daß derselbe den persönlichen Neigungen des Königs entsprungen ist. Frankreich hat Italien vielleicht Rom versprochen; in der Po litik

und die Küstenbefestigung Diskretion zu beobachten. * Köln, 24. April. (Der „Köln. Ztg.') wird aus Paris berichtet: Gramont sei der Ueberbringer emes kaiserliches Handschreibens an den Kaiser von Oesterreich, worin große Theilnahme für Oesterreich an den Tag gelegt wird. Es haben großartige Pferde- Anläufe begonnen; ungeheurer Kriegsbedarf wird fort während an die Ostgränze transportirt. Die „Times' vom 23. d. veröffentlicht einen Artikel über die gegen wärtige Krise und überweist Frankreich die ganze Ver

antwortlichkeit dafür. Der „Köln. Ztg.' wird ferner geschrieben: Mar schall Mac Mahon wohnte gestern im Kriegsministe rium einer langen Konferenz bei. — Kaiser Napoleon hat, als ihm der Vermittlungsvorfchlag wegen Ver einigung Luxemburgs mit Belgien und Einverleibung der südbelgischen Gebietstheile in Frankreich mitge theilt wurde, geantwortet: „Lieber gar nichts nehmen als dies.' — Ununterbrochen finden starke Truppen» bewegungen statt. * Hamburg, 23. April. (Die intensiven Kriegsbesorgnisse) herrschen

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 08.01.1937
Umfang: 6
an ihre bolschewistischen ßönner preisgibt, so wurden damals ganze Schiffs jungen mit Glocken und-Gegenständen aus auf gehobenen Kirchen und Klöstern nach Frankreich »ebracht und dort verkauft. Eine französische Zei- luiig spottete, daß sich nun die Spanier selbst der Mätze beraubten, die nicht einmal die Mauren knzutasten gewagt hätten. I Das Mittelmeer, im abgelaufenen Jahr ein Ge fahrenherd für Europas Frieden, hat im Jahre »837 ganz ähnliche Sorgen geweckt. Nur hieß da mals Englands Gegenspieler nicht Italien

, sondern Krankreich. Und es war nicht die Eroberung Abes- liniens, sondern der Kampf der Franzosen für ein vfrikanisches i, Kolonialreich. Mit seinem Unterneh men in Algier wollte das Biiraerköniatum seine Wacht befestigen, die in Frankreich selbst auf recht Ichwachen Füßen stand. 1836 hatten sich die Dinge In Algier recht übel angelassen und zu einem er heblichen Prestigeverlust des Hauses Orleans bei getragen, was den Prinzen Louis Napoleon zu dem berühmten Straßburger Putsch ermutigt hatte sind in den Jahren

bis an die Landesgrenze, ganz Deutschland, dessen innerpolitischer Zustand durch den Staatsstreich in Hannover aufs heftigste in Mitleidenschaft gezogen war, oerfolgte diese Vorgänge mit angespanntem Interesse. Eine Fürstenhochzeit vereinigte» selten genug in der Geschichte, Deutschland und Frankreich: der französische Kronprinz heiratete die Prinzessin von Mecklenburg-Schwerin. Die feierliche Beisetzung des in Afrika gefallenen Generals Damreinont gab Berlioz Anlaß, zu seinem großartigen Requiem

der Cholera durch Europa fort. Besonders heimgesucht wurde In diesem Jahr Italien, wo die allgemeine Kopflosigkeit zu den tollsten Ausschreitungen Mrte und sogar politische Revolten hervorrief. Auch in Preußen trat die Seuche wieder auf. Merkwürdi gerweise nahm sie den gleichen Weg wie Jahre zu vor und verschonte sogar dieselben Orte. Im Ge folge der Cholera foroerte eine Grippe-Epidemie in Deutschland, England und Frankreich viele To desopfer: in England beeinflußte sie sogar das po litische Leben

des Ma.rasen ein schweres Beil auf den Schädel des Inders niedersausen ließ. Die über Bord geworfene Leiche des Minenarbeiters fra ßen die Krokodile. Tausend Pfund erhielt der Mörder für den Dia manten beim Weiterverkauf. Aber der Reich.um brachte ihm nur Unsegen — wenig später wurde er im Streit mit Seesoldaten getötet und beraubt. Der weitere Weg de? Steines ist eine gute Strecke lang unbekannt. Später tauchte er wieder auf im Besitz des Herzogs von Orleans, Regenten von Frankreich, der sür

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 17.08.1868
Umfang: 6
des rumänischen Ministeriums bei Anstif tung des bulgarischen Aufstünde«, welchem von Preußen Waffen und von Rußland Offiziere geliefert wurden, bilden den Prolog zu dem vorzuführenden Drama. Pnris, 11. Aug. (Journalstimmen über die Rede deS Kaisers Napoleon zu Tro yeS.) Der „Eonstitntionnel' ist überzeugt, daß dieRededeS Kaisers in TroyeS nicht allein von Frankreich, sondern auch von ganz Europa mit hoher Befriedigung aufgenom men werden wird. „Wiederholte Erklärungen der kaif. Regierung, sagt

der „Eonstitntionnel' weiter, nament lich die, welche während der jüngsten Diskussionen vor den Kammern abgegeben worden sind, konnten keinen Zweifel über deren wirkliche Dispositionen lassen. Frankreich will den Frieden, der heute der Wunsch und das Bedürfniß aller Völker ist. Allein da man Gefallen daran hat, unausgesetzt nur in der Einbildung be stehende Projekte in die Öffentlichkeit zu bringen, und da eS nicht an Publizisten fehlt, die sich abmühen, falsche und beunruhigende Gerüchte auszustreuen, so muß

man sich Glück zu dem Anlaß wünschen, der dem Kaiser selbst gestattet hat, öffentlich so formelle Zn- sicherungen über die allgemeine Lage Europa'S zu er theilen. Die kaiserlichen Worte werden weithin in Frankreich und im Auslande wiederhallen und überall als eine neue, gewaltige Aufmunterung zu den Arbeiten der Handels- und Gewerbsthätigkeit begrüßt werden, die sich ohne die von dem Frieden allein gewährte Sicher heit nicht zn entfalten vermögen.' — DaS „Journal deS „DebatS' sagt: Die kaiserliche Erklärung

ist beruhi gend, vielleicht aber findet man sie etwas unbestimmt gehalten, namentlich wenn man die Friedensversiche rung mit dem darauf folgenden Satze: „Vertrauen Sie auf die Zukunft, und vergessen Sie nicht, daß Gott Frankreich beschützt', vergleicht. — Der „Siecle' be merkt kurz: „Diese Rede ist ein sehr bestimmtes De menti der abermaligen Kriegsgerüchte, die man seit einigen Tagen in Umlauf setzt.' — Die „Libert6' be schränkt sich darauf, die feierliche Erklärung des Kaisers zu registrireu; dagegen

: Frankreich war durch die Ereignisse des Jahres 1866 bewegt aber weder gedemüthigt noch geschwächt. In dem Sadowa die Gränzen Preußens bis zum Main vorschob, und die süddeutschen Staaten dessen Einfluß überlieferte, wurde hiedurch nicht nur das Gleichge wicht Europa'S erschüttert, sondern Deutschland auch einer tiefen und gewaltigen Krise überantwortet, deren Wendungen wir mit unablässiger Wachsamkeit verfol gen müssen, deren Folgen aber wir bis jetzt nicht zu bekämpfen Ursache hatten. Frankreich

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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 6
Datum: 03.05.1867
Umfang: 6
sind, geleitet, aber selbst unter den Ministern des Kaisers herrscht zum Theil Mißvergnügen. Der Marquis de Moustier ist des schlechtesten HumorS und es ist laugst kein Geheimniß mehr, daß er gegen die Nentralisirnng Luxemburgs ist. Er wird unterstützt von der Militär- Partei, von Generalen, die Marschälle werden wollen, und von Obersten, die Generäle werden wollen. Ihm stehen auch die alten Diplomaten Frankreichs zur Seite, Thiers und Andere. Sie rusen dem Kaiser unaufhörlich zu: „Frankreich, laß

Deine Adler fliegen'. Endlich gesellen sich ihnen alle die heißblütigen Natu ren zu und der Theil der Pariser Bevölkerung, welcher kein Gewerbe treibt. Dieser ganze Einfluß ist aber balanzirt zunächst durch zwei Männer: Nouher und Persigny. Trotz seiner Privatstellung ist und bleibt Persigny der spintus samiliaris des Kaisers und Nouher sucht den Kaiser davon zu überzeugen, daß eS nur dann günstig sür Frankreich ist, loszuschlagen, wenn eS die öffentliche Meinung von ganz Enropa sür

sich hat. Es habe sie aber ungetheilt nur so lange, als Preußen keinen Konferenz-Vorschlag annehme und seine Truppen in Luxemburg belasse. Nachdem Preußen in diesen Punkten nachgegeben, könne Frankreich der Konferenz nicht ausweichen. Er sagt dem Kaiser: nicht aufgeben, sondern nur aufschieben. Diesen Män nern zur theile steht die öffentliche Meinung in zwei Fakioren: einmal den Gewerblreibenden, namentlich in Paris, und die Demokratie. Beide wollen keinen Krieg, die ersteren, weil sie in ihren Interessen geschädigt

« und der Nachgiebigkeit ge gen Frankreich. Anm. d. Ned. miSspricht, desto eifriger werden die Rüstungen betrie ben. An dem ganz ernstlichen Willen ist daher erst dann zu glauben, wenn beide Theile abrüsten. Wie f «st in allen Fragen trennt sich auch hier Paris von den Provinzen. In letzteren ist man viel kriegerischer gesinnt als in Paris und selbst Gewerbetreibende in der Provinz ertragen den Gedanken des Krieges eher, als die Pariser. Warum, wird man fragen, zeigte sich nicht eine gleiche Stimmung

vor dem italienischen und dem Krimkriege? Weil die Gränzen Frankreichs nicht bedroht waren, weil die Möglichkeit nicht vorlag, den Krieg im eigenen Lande zu sehen. Die Krim ist weit und Oesterreich gränzt auch nicht an Frankreich und rS gibt auch kein Land, mit welchem Frankreich vielsei tigere Handelsbeziehungen unterhält, als mit Deutsch land. Diese Unmittelbarkeit hat manchen Kriegslusti gen abgekühlt. Aber, sollte man meinen, die Gewerbe treibenden der Provinz müßten denn doch in erster Linie leiden

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 27.01.1866
Umfang: 8
an die Spitze der katholischen' Kultusangelegenheiten berufen wird. Frankreich. (Napoleons Thronrede), welche derselbe am 22. Iän. bei Eröffnung deGsenats und des gesetzgebendem Körpers hielt, enthält manches deutsame Wort. Er sagt z.. B.: „Was die auswärtigen Verhältnisse anbelangt, so scheint der Friede gesichert. Ueberall sucht manr nach Mitteln, die Schwierigkeit^ gütlich zu löseck Die Zeit ^festigt das Einvernehmen zwischen Frankreich und England; gegen Deutschland wird Frankreich fortfahren

des Volks gegründete Herrschaft befestigt sich; die Widerspenstigen sind besiegt, zerstreut, haben keinen Führer (?) mehr; die eingebornen Truppen haben sich ^ls. tapfer bewährt. Das Land hat Bürgschaften der Ord nung und Sicherheit gefunden, durch welche seiue Hilfsquellen in Fluß gebracht wnrden. Der Handel mit Frankreich ist von 21 auf 77 Mill. Kranken gestiegen. Die Hoffnung, welche ich im vorigen Jahre aussprach, ersüllt sich: unsere Erpedition nähert sich ihrem Ende. Ich verständige

mich mit dem Kaiser Maximilian, um den Zeitpunkt zu bestimmen, wo ich unsere Truppen zurückrufe, damit unsere Rückkehr ohneSchaden für die französi s^ch en I n t e res se n vorsich g e h e, die w i r z u s ch ü tz e n hatten.' Hiernach heißt's über dieVerein^sstaaten: „Nordamerika ist siegreich aus einem furchtbaren Kampfe hexvorgegangen, hat die alte Union wiederhergestellt und feierlich die Aufhebung der Sklaverei verkündigt. Frankreich wünscht ausrichtig das Gedeihen der großen amerikanischen Republik

(den amerikanischen Gesandten in Paris) eine Depesche gesendet, welche die freundschaftlichen Beziehungen der Vereinsstaaten zu Frankreich für bedroht erklärt, falls die ^Franzosen Mexiko nicht räumen. Die Vereinsstaaten würden den Kaiser Maxi milian, selbst wenn Mexiko geräumt werde, nicht anerkennen. Die Vereinsstaaten würden in keinem Falle sich verpflichten, die Befe stigung des amerikanischen Kaiserthnms nicht hindern zn wollen. (Das wäre also eine förmliche Drohung von Seiten Amerikas gleichzeitig

gegen Frankreich und gegen das mexikanische Kaiserreich.) Diese Note hat in Paris einen außerordentlichen Eindruck gemacht, und kein Wunder: denn man ersieht daraus, daß die Politik des Vereins- staaten-Präsidrnten Johnson entschlossen ist. selbst aus die Gefahr eines Krieges mit Frenkreich, rückhaltslos vorzugehen und eine euro päische Einmischung in die Angelegenheiten Mexikos auf's äußerste zurückzuweisen. Die Note Sewards wird bereits als ein Ultimatum betrachtet, das nicht uugelegener hätte kommen

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 17.01.1853
Umfang: 6
genähert. DaS vom Miuistcriiim ein gebrachte nnd von den Kammern angenommene — nach lebhaften Debatten angenommene Preßgesetz ent hält tiefgreifende Modifikationen, nnd eS ist durch selbes mich ein bedeutender Theil des Anstoßcs z» den nachbarlichen Verhältnissen mit Frankreich auS dem Wege geräumt, so daß sich selbe wenigstens dem äußeren Anscheine nach wieder freundlicher gestalten. Der Zollkrieg, den Frankreich gegen Belgien unter nahm, ist durch den Abschluß eines provisorischen Handelsvertrages

auf Grund her Uebereiiikunst des Jabres 1.^5 vorläufig beendet. Theilweise mag die ses Resultat wohl dadurch bewirkt worden sein, dasi der kommerzielle Streit, der eigentlich nur politische Absichten barg, für Frankreich keineswegs günstig sich zeigte, nnd eö sich dabei in sein eigenes Fleisch schnitt. Die Klugheit der belgischen Regierung in ibrcm Ver halten gegen Frankreich läsit sich nicht verkennen. Sie hat wirksame Maßregel» getroffen, um dem Preßnnsnge und den Schmähungen befreundeter Re gierungen

, so wie anderweitigen Agitationen! zn begeg nen, nnd dadurch sich auf einen Boden gestellt, wo bei ferneren Prätensioncn Frankreichs das Recht offen bar auf ihrer Seite ist, nnd wo sie daher mit jenem Nachdrucke, den ein sicherer Rechtsboden gibt, densel ben entgegentreten kann. Die vortheilhaste Stellung, in die daS kleine Land dadurch gekommen ist, zeigt sich eben durch den obigen Vertrag am dentlichsteu, denn Frankreich hat durch sein Verbalten offenbar nicht das erreicht, was eS wollte, nämlich in Belgien

selbst eine weitgreifende Agitation ;nr Anncration an Frankreich zu wecken. Indeß, vetsiebt sich die bel gische Regierung vom kaiserlichen Frankreich unge achtet der wieder sreuudlicher gewordenen Forin in den internationalen Beziehungen sicherlich nichts Gu tes, — daS zeigen seine Kricgsrüstnngeii, durch die es sich wenigstens in eine solche Fassung sehen will,- nm dem ersten Stoße nnd Andränge zu widerstehen, bis Hilfe von anßen kommt. Wie weit übrigens die Besorgnisse von aggressiven Bewegiingcn Frankreichs geben

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 30.03.1860
Umfang: 6
Halle», ich muß vor seine Thüre einen Wacht posten hinstellen, der alle seine Bewegungen betrachtet und falls er gefährliche Anschläge ha', ihn in Hast nehmen kann. Damit kläit sich nun daS Verhältniß aus, welches fortan zwischen Sardinien unv Frankreich stattfinden wird. Frankreich muß stets auf der Wacht stehen, daß der Junge, den eS groß gezogen, ihm nicht entspringe. Sardinien wird stetS darauf denke», wie eS dem listigen Vormund entkomme, der ihm eine reiche Haussteuer verschafft

. Für die Jntiiguen dritter Mächte wild der Stoff in Hülle und Fülle vorhanden sein. Die beiden Staaten werden einander stets schöne Worte geben; sie werden sich stets in den Armen liegen und einander an's Herz drücken, und doch werden sie immer denken: Auf Dich muß ich ein Auge haben. Jeder Schritt, den Sardinien in Italien macht, wird von einem Gegen- schritte Frankreichs begleitet sein. Weil Piemont Mittel- Italien annerirt, r.iwmt Frankreich den Alpcnwall; sollte Piemont weiter vorwärts nach Süd - Italien

dringen wollen, so wird Frankreich auch daS GlaciS dieses WaUeS, nämlich Piemont selbst und Ligurien, nöthig haben. ES ist dies folgerichtig, eS ist naturgemäß. So werden die Dinge fortschreiten, und die Ideologen, welche davon träumten, Italien einheitlich zu constiiuiren, trugen nur dazu bei, Frankreich zu vergiößern. Zu dieser Einsicht sollte vor Allem England gekommen sein, das , anstatt in Süd-Italien aufzuregen, auf Eihaltnng der Ruhe hinwirken müßte; oder hat etwa Palmerston

zur Truppenausnahaie bereit zu halten. Weiter wisse die Regierung nichlS, auch der Bundeörath wisse nichts weiter. Jeden Augenblick aber sei man einer Ueber- ruwpelung ausgesetzt, daher sei die größte Wachsamkeit empfohlen. Die Dringlichkeit wurde voiirt; die vorge schriebene dreimalige Debatte im Verlauf einiger Minuten durchgemacht und der Gesetzentwurs angenommen. Frankreich. Paris, 2ö. März, Der „Moniteur» veröffentlicht folgendes über den Anfchlußverirag: Der Vertrag, mit. telst welchem der König

und die Zustimmung deS Vo!kS mit Frankreich vereinigt werden solle. Er erlaube sich zu bemerken, daß dieß keine richtige Darstellung der Sachlage sei. Weder eine allgemeine Abstimmung — wie anfangs versprochen ward — noch eine Abstimmung Seitens rer Municipalität, wie die spätere Modifikation deS Versprechens lautete, habe statt gefunden. Er wünsche >i,un zu wissen, ob Ihrer Maj. Minister von der französischen oder sardinischen Regie rung irgendeinen Bericht über daS neulich? Volum der Municipalität von Nizza

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 21.03.1859
Umfang: 6
und Gefühle der Majorität des deutschen Volkes diese Ver dächtigungen dementiren, so hätte sie ein Recht sich ver letzt zu fühlen und könnte darin nicht blos eine Unge rechtigkeit. sondern einen Angriff gegen die Unabhängig' kcit der französischen Politik erblicken. Die Bewegung, welche man am Rheine um einer Frag- willen weckt, die Deutschland nicht bedroht, Frankreich hingegen als europäische Macht interessirt, seinen Einfluß geltend zu machen und seine Interessen selbst mit Müßigung zu -vertheidigen

. Diese Zumuthung wäre verletzend, wenn sie ernsthaft sein könnte. Das Leben einer großen Na tion wie Frankreich wird nicht innerhalb ihrer Gränzen eingeschlossen. ES manisestirt sich in der ganzen Welt durch eine Thätigkeit, welche der «Zivilisation und der nationalen Kcast (piiissanco nalionalo) fördersam ist. Eine Nation, welche dieser Rolle entsagt, abdicirt. Die sen legitimen Einfluß, welcher ihr Recht allerwärtS schützt, bestreiken oder ihn mit Ehrgeiz verwechseln, heißt gleichzeitig die Frankreich

und offenen Lage wird Europa in seiner Sicherheit nur gestärkt werden. Zene, die eS erschrecken und täuschen wollen, werden auf einige Hindernisse in Frankreich stoßen ^), das übrigens durch diese vagen Gerüchte und ungerech ten Angriffe noch nicht beunruhigt ist. ES macht nicht ganz Deutschland für den Irrthum und einige übel wollende Kundgebungen verantwortlich, die eher gehässi gen Empfindungen als ernsten Befürchtungen entsprun gen sind. Der deutsche Patriotismus, sofern er nicht durch das Vorurtheil

, in welchem einige Agitatoren gegen uns dcn deutschen Bund zu reizen und zu coaliren trachteten. Diese reservirte Haltung deS Berliner KäbinetS ist Deutschland weit Vortheil^ haster als die Leidenschaftlichkeit Jener, welche an die Gehässigkeiten und Vorurtheile von 13l3 appellirend, sich aussetzen, daS Nationalgefühl in Frankreich aufzu reizen. DaS französische Volk hat gleichzeitig ebensoviel Empfindlichkeit für feine Ebre als Mäßigung in seiner Stärke. Wenn man eS durch die Drohung reizt, so beruhigt

- leneversicherungen werth sind, er hat gelernt, was man i» Frankreich unter Völkerbeglückung und Nationalilälsschuy ver steht, — er kennt die französischen Sympathien für die teutsche Nation oder vielmehr den Nhein. Man weiß auch in Oeutsch- land, daß die französische Anmaßung und Eroberungssucht nur durch die Einigkeit, nur durch brüderliches Zusammenhalten der deutschen Stämme in die Schranken gewiesen wird. — daS zeigt ja der in Nord und Süd erwachte Geist deS Vol kes , der auf der Tribüne und in der Presse

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