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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 09.06.1921
Umfang: 8
an, daß Frankreich keinen nennenswerten Widerspruch erheben werde, wenn ihm der Rückzug durch ein Urteil der Sachverständigen erleichtert würde. Die englische Regierung wartet, wie das offiziöse Reuter-Büro erklärt, nunmehr den Bericht Sir Harold Stuarts ab, dessen Eingang demnächst ent- gegengesehen wird. Ebenso wird die Wirkung der Anwesenheit der britischen Truppen abgewartet. Cs ist nicht wahrscheinlich, daß der Oberste Rat früher als in vierzehn Tagen, zusammen treten werde. Angesichts der immer

. Bei einer Gedenkfeier für die im Kriege gefallenen ehe maligen Angehörigen des Lyzeums Henri IV. hielt Präsident Millerand eine Rede, in der er ausfllhrte: Das republikanische Frankreich ist mit alle» seinen Fibern dem Frieden ergebe». Wenn es fast drei Jahre nach Beendigung der Feindseligkeiten Gewehr bei Fuß stehen muß, so ist das nicht feine Schuld. Es würde seine für die Aerteidigung des Vaterlandes gefallenen Kinder verraten, wenn es nicht, wenn auch mit Mäßigung, die Ausführung der feierlich übernommenen

Verpflichtungen fordern würde. Frankreich wäre glücklich, wenn der Schuld ner, endlich von besserer Einsicht geleitet, sich bald entschlösse, die Welt durch Honoriening seiner Unterschrift in die Möglich keit zu versetzen, ohne Hintergedanken Ihre Arbeit wieder auf» zunehmen. Frankreichs Liebeswerben um England und Amerika. Die'Frage einer englisch-französischen Allianz, von der die englischen Zeitungen in den letzten Tagen viel gesprochen haben, bildet den Gegenstand eingehender Besprechungen der franzö

- s'sch>'n Presse. Der „Matin' schreibt, daß dieser Vorschlag einer imlnärischen und politischen Allianz auf Grundlage der abso luten Gleichheit in Frankreich eine herzliche Aufnahme finden wird, besonders, wenn man bedenkt, daß diese Allianz den Grundstock zu weit größeren bilden wird und sich nicht nur auf Europa erstreckt. Weder Frankreich, noch England haben allein den Krieg gewonnen. Amerika hat den Kampf entschieden. Der anglo.sranzoslsch.amerirantsche Garantievertrag könne nicht ver wirklicht

werden, aber eine Allianz zu Zweit wird niemals einen Vertrag zu Dritt ersetzen. Die Allianz könne erst dann vollen Wert haben, wenn sie in Bälde zu dem dritten Partner käme. Auch „Chicago Tribüne' enthalt einen offensicktlich oom Quai d'Orsay inspirierten Artikel, der auf eine Neuorientieruwz der französischen Politik gegenüber England und Deutschland hinweist. 'Das Blatt schreibt, daß zwischen Frankreich und Deutschland der Friedenszustand immer nur die Ruhe zwischen zwei Kriegen sei. Die Deutschen seien

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Alpenzeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 14.09.1928
Umfang: 6
Freitag, den 14. September 1923. .571 lpenzeikung' vene s ItsNens ^olonialneick - Di» vèrp7>cinzung von Die Verpflanzung gewisser Organe von einein Individuum ans ein anderes nimmt ein« zkelbewußl« Cntnationallsierunzspolitik » ^ sucht Frankreich die in Tunis ansässigen min- ' »S» . bestens 100.000 Italiener gewaltsam zu Fra--- D38 8evììì!v6Z'tIIZL^8ìVàt?IlZìUIII thräa grenzende französische Kolonie Dschibuti zojèn zu machen, das englisch-italienische Ab- N-. sowie weiteres 'Kolonialgebiet

in Afrika und kommen über Abessinien mm August 1923 hat dàmg !st 'à Az Wen. Frankreich lehnte.aber die Abtretung -s m-tallen M-ttà bekämpft, ebensoItal,ens rasche Bsvölkerungswachstum Italiens gewor den, das zu einer Uebervölkenmg des Mutter- , . ...„ ^ ^ ... - „ . - . landes und zu einer Auswandorung von mehr herbeiführte, als Artikel 13 nur eine allgemeine durchgesetzt werden nnte. h^ute zukommt, wissen wir aus der viel als 9 Millionen Italienern geführt hat. Vok Bestlmnning aufgenommen^ wurde

. Anzeiger' Erklärung des fozialdemokratisä>en Neichskanz- veröffentlichten Untersuchungen hat Plavist- Aviere vmi «orcu. Erklärung des sozialdemokratischen Neichskanz- veröffentlichten Untersuchungen hat Plavist- V, ^ die Mit Tripolis ^iv 1911 zur Türkei gehörten, lsrs Müller. Deutschland brauche keine Kalo- shikov zunächst die Vorsichtsmanregeln bei der spater aoer von Frankreich besetzt worden wa- unmöglich gemacht worden. Daß aber Ausführung dieser schmierigen Versuche mitge- italienischen

Bevölkerung von 1862 bis 1927 zeigt. 1862 zählte Italien 23 Millionen Ein wohner. 1872: 25,801.154. 188?: 23,439.623, 1901: 32.473.2ZS. 1911: 34,571.377. 1921: mit Einrechnung der Bevölkerung der durch den Krieg gewonnenen Gebiete 38755.576 und im Jahre 1927: 40.796.000 Einwohner. Das Auslanditalienertum hinzugerechnet, er- ren. Frankreich war zur Abtretung bereit, wenn Italien diese Gebiete militärisch zu be setzen sich verpflichte. Es wußte sehr wohl, das; Italien hierzn nicht imstande

: 29,492.000 Köpfe, davon 1,032.000 1891: 32.54K.Y0b Köpfe, davcn 1,985.000 1901: 36.225.000 Köpfe, davon 3,611.000 1911: 40,619.009 Köpfe, davon 5.805.000 1927 : 50.046.000 Köpfe, davon 9,250.000 Innerhalb von 65 Jahren Hot sich das Gesamt italienertum alio an Zahl verdoppelt. Die Aus wanderung aus von 1871 vì? 1SS7 erreicht iUltzenmiNiiter ^iltoni im -par- ^ Marokko 10.000, in Frankreich W3.000. halb der gleichen Art. d. h. wenn z. B. einem September oaiz glsg Italien in seinen Kolonien

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 19.08.1867
Umfang: 6
Consuln innerhalb sss des Bundesgebiets, eines über NationalitätS-Seeschiffe, ferner eine Maß- und GewichtSordnung. Die Ein bringung anderweitiger Vorlagen ist nicht ausge schlossen. O» Pnris. II). Aug. (Die Stimmung in Frankreich.) Kaum scheint die Austragung des Luxemburger Streites dir Stimmung etwas beruhigt zu haben, so beginnen die Streitigkeiten in Betreff der von Preußen an Dänemark abzutretenden nordschles- wig'scken Distrikte nach der Meinung des Auslandes einen solchen Charakier

in Frankreich anzunehmen, daß man Auswärts von nichts, als dem Kriege spricht. Hatte die Furcht etwas nachgelassen, so scheint dir Salzburger Kaiser-Zusammenkunft ihr neue Nahrung zu geben. Man macht sich schnell den Satz zurecht: „Frankreich muß, um seine besondere Stellung in .Europa ausrecht zu erhalten. Preußen demüthigen, es .hat den Anlaß zur Einmischung in der bisher ver zögerten Ausführung des Prager Friedens, so weit sie .Dänemark betrifft, gefunden, und es ist nichts natür licher

, als daß der Kaiser persönlich in Salzburg den „ihm gceignetst erscheinenden Bundesgenossen, den „Kaiser Franz Josef zu gewinnen sucht.' Fügt man noch hinzu: „daß der Kaiser Napoleon nothwendig „seine besondere Stellung in Europa zur Erhaltung „seines eigenen Thrones braucht, da fein ganzes per- „fönliches Regiment in Frankreich darauf und nament- „lich auf das Ausweisen von Erfolgen beruhe', so ist man mit der Schilderung der augenblicklichen Lage fertig und halt den Krieg für so unvermeidlich, als zwei

Gefühl gelten lassen, daß das Land menschenarm fei und es feiner eigenen Kräfte. bedürfe. Seit der Re volution hat Frankreich an Menschen mehr verloren, als jedes andere Land. Die Gebeinr seiner Kinder liegen in ganz Europa und in Afrika zerstreut. Wäh rend England sich Soldaten zu kaufen weiß, ficht Frankreich alle feine Schlachten mit eigenem Blut. Die LVer und 3ver Jahre, welche fast alle anderen Natio nen wieder zu vollen und frischen Menfchenkräslen brachten, zapsten Frankreich fortdauernd

3 Kinder. Es ist bekannt, daß in Berlin ein Abgeordneter Hr. v. Kirchmann in einem der BezirkSvercinc einen Vortrag über dieses Thema gehalten und diesen Familienznstand als einen höchst bencidenswerthen hingestellt hat. Mit seinen französi schen Kollegen dürfte er in starken Konflikt darüber gerathen. Frankreich steht daher unter den Staaten gleicher Knlturentwicklung, wie Oesterreich, dem übrigen Deutschland, Italien, England, als das schlechtbe- völkeitfte Land da. obwohl es in feiner Hauptstadt

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 08.05.1866
Umfang: 6
kann unter solchen Um ständen aus Deutschland werden? - Nach einem uns gestern aus Leipzig zugekommenen und bereits mitgetheilten. Telegramme .erwartet man dort stündlich- den Einmarsch d«! Prfußkü. Daß das Trauerspiel in Sachsen eMsnrt-wild.'war vorauszu sehen. Mit dem Einrücken der Preußen würde der Kriea denn auch.beginnen und mit den friedlichen Trans aktionen wäre es .zu Ende. > Gespannter als je richten sich die Blicke Oesterreichs, Europa's nach Frankreich Was wird Frankreich/,wäS wird Napoleon thun hört man fragen

, und! i>jese Frage ,zeigt schon, daß der ge heimnißvolle. Mann an der ,Seine es ist. der die Si tuation beherrscht. Man erwartete aus dem Munde des StaatsministerS Roüher-im gesetzgebenden Körper mit. einiger Sicherheit zu entnehmen , was Frankreich denn beim, entbrennenden Kriege,, dcr inilten in.Europa ein Weltkrieg werden muß, — beginnen werde? Der Kaiser der Franzosen^.hat durch. den.Mund „scineS.Mi- nisters gesprochen, — aber nachdem er gesprochen, weiß man so viel als wie zuvor. Friedliche.Politik

der Könige und Völker wie Wasserbäche lenkt, nicht im letzten Augenblick hilfreich eingreift. > Und zwar ein Krieg, sagen wir es unverholen, der für Frankreich gar nicht gelegener kommen könnte, und bei dem eS aller Wahr scheinlichkeit nach, mag es sich in seiner Aktion für wen immer entscheiden, — den Rhein und Lignrien als Preis für Frankreich heimbringt. So würden die hei ßesten Wünsche aller Französen erfüllt, der Kaiser mag dann seine Augen ruhig schließen, seine Dynastie ist wenigstens

für eine Generation in Frankreich ge sichert. . -,: Und sollte Frankreich, frägt man weiter, , wirklich bis her nichts beigetragen haben , um. die Dinge zu der Entwicklung zu bringen, in der wir sie sehen? Wenn eS wirklich den Frieden ernstlich will, — hätte eS denselben nicht durch die, einfache, an Victor Emanuel. und Bismarck addrcfsirle Erklärung erhalten können, daß Frankreichs Waffen sich gegen den kehren wer den, der den Frieden bricht und seinen Nachbar an greift? , ' , , 7 Zwar hat der französische

StaatSminister auch er klärt, daß Italien sich verpslichtet habe/Oesterreich nicht anzugreifen. Das wäre/ ein gewichtiges Wort, wenn es nur nicht von der Regierung! Victor Ema-^ nuels käme. Denn was ans Treue und Glauben, der» selben zu halten ist, wissen Oesterreich . und mit ihm Europa. Es wäre aber eine Naivität ohne Glauben/ den Versicherungen PiemontS, dessen Politik die Rechte losigkeit ist, ein Wort.zu glauben. Uebrigens hat^ Rouher beizusetzen, vergessen , was: Italien von Frankreich zu . gewärtigen

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 06.03.1920
Umfang: 8
der Politik waren Frankreich. Rußland. England. Oesterreich. Italien und die Türkei inklusive des übrigen Balkans. Amerika zeigte damals noch ^ keine fühlbare Tendenz, als maßgebender Faktor in Europa seinen Einfluß geltend zu machen. Frankreich war absolut intransigent, seine Staatsmänner, seine Presse, sporadische Volkstundgebungen, vor allem seine Literatur brachten auch dem NichtPolitiker die unüber brückbare Kluft zwischen Deutschland und Frankreich stündlich zum Bewußtsein. Für Liebenswürdigkeiten

. Versöhnungsoersuche usw., mochten sie auch von der höchsten Stelle kommen, hatten sie nur ein höhnisches Achsel zucken. Dachte man ernstlich an Versöhnung, ja an ein eventuelles Bündnis mit Frankreich, ! Dieses gure Verhältnis um jeden Preis auf- ! recht zu erhalten war ein integrierender Teil' des Bismarckschen Vermächtnisses. Er erkannte die furchtbare Gefahr, welche in einem Zusam menschluß Frankreichs und Rußlands für den Fall eines Krieges bestände. Auch hier wiegt man sich in der naiven Anschauung

lands gebannt werden konnte. Aber anders als bei Frankreich lagen die Dinge in Rußland doch. Eine prinzipielle, nicht zu bannende Feindschaft, lag nicht vor. Das deutsche Element in Rußland hatte einen starken Einfluß und durch praktisch fühlbares Entgegenkommen konnte derselbe gestärkt, mindestens erhalten werden. Zwei Momente waren es, welche das Verhältnis Rußlands zum Deutschen Reiche mit progressiver Schnelligkeit und Imensität verbitterten. Der Dreibund unter Bismarck

hat Deutschland leider stets unterlassen und der Entente späterhin einen beklagens werten Vorsprung in der Hypnotisierung der öffentlichen Meinung eingeräumt. Es ist zweifellos, daß Bismarck recht hatte, indem er die Anschauung vertrat, daß Frankreich den Sieg Deutschlands als solchen nie verziehen hätte, die Konkurrenz einer gleichen Kontinen talmacht nicht ertrug und im Falle es Elsaß- Lothringen nicht verloren hätte, mit derselben monomanen Leidenschaft, mit der es di» Rückeroberung Elsaß-Lothringens

auf seine Fahnen schrieb, den Rhein verlangt hätte. Das sranzösische Problem war also da? denkbar durchsichtigste und die daraus sich ergebenden Schlußfolgerung leicht zu ziehen. In der politi schen Gleichung war Frankreich nicht nur eine, sondern die bekannte Größe. Jeds politische Rechnung mußte Frankreich als unbedingt feindlichen Koeffizienten einstellen und jede sich gegen das Deutsche Reich kristallisierende Feindschaft konnte Frankreich unbedenklich als sicheren Faktor zu seinen Gunsten in Rechnung

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 02.04.1867
Umfang: 6
- Departement ermächtigt, die von Italien ausgestellten und auf den Namen lautenden Rententitel für die Zahlung der ehemals österreichischen, dann schweizerischen Dampffchisse auf dem Langenfee in Titel au iiorleur umzuwandeln. Wie eö scheint sind diese Papiere in der Schweiz nicht sehr gesucht. Frankreich» » Daß Frankreich für seine Neutralität während deö deutsche» Krieges auf gewisses Honorar gerechnet hat, steht wohl außer Zweifel. Nur hatte der liöhmi- sche Feldzug ein so rasches Tempo genommen

, daß Napoleon lll. gar nicht dazu kam, sich vorher das Honorar vom Grasen Bismarck schriftlich zusichern zu lassen, und so mußte sich Frankreich mit einem allgemeinen Versprechen begnügen, dessen Einlösung nun niit der Luxemburger Geschichte an die Tagesord nung kommt. Napoleon III. mnßte sich bisher mit dem sehr trockenen Ruhme begnügen, als uneigennützi ger Vermittler den Frieden' zwischen Oesterreich und Preußen herbeigeführt zu haben, und der matte Schein dieser zweifelhaften Gloire drohte endlich

damit, da sie bereits früher diplomatisch eingeleitet war, zum raschen Abschluß drängte. Dem Verletzten Naiionalgesühl Frankreichs sollte eine ekla tante Genugthuung verschafft werden, und da. heutigen Tags nicht blos im Privatleben, sondern auch in der hohen Politik mancher Ehrenhandel mit Geld abge macht wird, so erlegt denn Napoleon den Kaufpreis von 3l)0 Millionen Francs, um Frankreich« östliche Gränzen zu erweitern und so den Schaden, den sein europäisches Ansehen durch die preußische Machtver- größerung

darf: das wallonische Belgien, da« ganze linke Rheinufer von Saargcinund bis Zweibrücken und am Ende auch Wallis und Genf, kurz die natürlichen Gränzen im weitesten Sinne des Wortes müssen wiedergewonnen werden damit Frankreich für die Umgestaltung in Deutschland entschädigt werde. Wie sich Preußen zum Schacher Luxemburgs stellen wird, werden wir bald erfahren. Sollte auch die preußische Regierung ein Auge zudrücken wollen, so wird die im ganzen deut schen Volke um sich greifende Entrüstung

: daß wegen Ver einigung Luxemburgs mit Frankreich zwischen letzterem und Preußen eine Verständigung erzielt worden sei, und daß nur noch die Regelung einiger Einzelheiten mit Holland übrig bleibe, für durchaus unbegründet. Großbritannien. London, 30. März. In der gestrigen Sitzung des Unterhauses beklagt Goldschmidt die inhumane Be handlung der Juden in Serbien. Lord Stanley ver spricht die freundschaftliche Fürsprache Englands. — In Regierungskreisen wird der Verkauf Luxemburgs als Thatsache betrachtet

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 11.09.1863
Umfang: 6
Die bisherig» Ordnung der Dinge in Deutschland zwang Oesterreich und Pre«Sen, jede« für sich Frankreich so viel möglich gleich »u thun. Da« haben beide müssen, nicht weil sie von Frankreich etwa« erobern wollten, sondern.weil sie sich gegen Frankreich wehren mußten. In gleichem Verhältniß stieg die Anstrengung der übri- gen deutschen Staaten. Wenn jetzt die Einigung de« ganzen Deutschlands dastehen wird, so ist der schlimmste Fall, daß alle diese 70 Millionen Deutsche nur so viel Heeresmacht

erhalten müssen, als Frankreich mit 35 Millionen. Die übrigen Staaten, Rußland, Scandi- navien, Italien, kommen kaum in Betracht. Dir Eini» gung Deutschlands kann daher die Anstrengungen dieser 70 Millionen Menschen einfach auf die der 35 Millionen reduciren, wenn die neue Organisation eine wirklich einheitliche ist oder sie kann daS Militärbudget dieser Staaten ungefähr auf die Halste verringern, ohne die Macht derselben zu vermindern. Der günstige Fall ist der, daß Frankreich, erkennend

erzählt wor den sein mag, entbehrt zur Zeit jeder Grundlage.' DaS heißt zu deutsch, Bismarck hofft, daß seine Preußen brave Oesterreichfresser sein, und über sein Säbelgerassel das erhöhte Militärbudget bewilligen werden. Frankreich. Aus Paris, 5. Sept., wird dem „Botschafter' geschrieben: „Die Anerkennung der Südstaaten durch Frankreich steht fortwährend unter anderen Projekten auf der Tagesordnung. Der Kaiser ist einem solchen Schritte persönlich auf daS.Höchste zugeneigt

. In dessen sind einige der Minister des Kaisers, namentlich aber Herr v. Morny, dessen Meinung der Kaiser großes Gewicht beilegt, dagegen. Jedoch Herr von Möntholon, der eigens aus Amerika zur Konsultation in der mexikanischen Angelegenheit nach Frankreich berufene französische Diplomat spricht sich entschieden zu Gunsten der Anerkennung aus. Dieser sagte zu dem Kaiser: „Wenn Sie, Sire, Dauerndes in Me xiko schaffen wollen, so müssen Sie einen festen Stütz punkt gewinnen, und diesen bieten nur die Süvstaa- ren. Sie müssen

die Rücksicht auf Preußen, welchem Nußland tief verpflichtet sei, betont wurde. Augenscheinlich war man zu Petersburg froh, daß durch jenes Unterneh men die Aufmerksamkeit Europa's von der polnischen Frage abgelenkt wurde. Dieselbe trat wirklich in den Hintergrund. Es geschah rücksichtlich ihrer aber noch mehr, sie wurde von Frankreich ganz der Großmutb Rußlands anheimgestellt, wie sie bereits von England, wo man wußte, daß der Aufstand in den letzten Zuckungen liege, so gut wir aufgegeben war. So fort trat

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 12
Datum: 23.10.1880
Umfang: 12
in jede«; Beziehung über die stets mißliebige Haltung der französischen Presse entrüstet sein dürste. Wo es österreichische Interessen gilt, sieht man diese mit Gehässigkeit, Neid und falschen Angaben hervortreten und die Politik der Staaten, welche diese Interessen berühren, gegen Oesterreich in Schutz nehmen. Ist eS die Italic irreüöut», welche das südliche Tirol und Trieft beansprucht, schreit die Presse in Frankreich sogleich hinterher und will nicht begreifen, daß Oester reich

. Dagegen werden die Artikel der Oesterreich feindlichen Presse mit Wollust in die französischen Blätter aufgenommen, wie dies jüngst mit einem hämischen Artikel des „Norwing' der Fall war, der über die errungenen Sympathien des Kaisers auf seiner Reise nach Polen sich feindlich auszulassen für gut fand. Ohne weiter als die letzten zehn Jahre zurückzugehen, sehen wir Frankreich mit stets ver bissenem Grimme gegenüber Oesterreich stehen. Die Franzosen denken Nicht an all das Uebel, das sie von jeher

, welche ihre Interessen mehr in Frankreich wissen, nicht zur all gemeinen Bevölkerung rechnen. Der Kern des Vol- »rs war und ist immer deutsch geblieben und nicht umsonst zog der Franzose den einfachen Elsässer Landmann in all seinen Darstellungen, in Schrift und Bild, stets in's Lächerliche, meint aber steif und sest, daß derselbe dafür mit Leib und Seele an Frankreich halten soll. Frankreich, wenn es denn doch aus seiner abge schlossenen politischen Haltung gegenüber den übri gen Staaten heraustreten

. Wenn man in Deutschland diesem fortwährenden Hetzen der Presse und selbst der auf Revanche hin weisenden Rede Hrn. Gambetta's auch kein besonder res Gewicht beilegt, so dürsten diese Nergeleien nach und nach endlich doch wieder zum Kriege sühren. Das Wenige aber, woran Frankreich seine ganze Kraft, feine Größe und sein zukünftiges Wohl setzt, steht in keinem Verhältniß mit dem im günstigsten Falle zu erwartenden Gewinn. Aus der Feder eines deutschen Parlamentsmitglie des lasen wir jüngst in, der „Wiener Zeitung' fol

gende, in's Französische übertragene Gedanken, welche Fürst Bismarck Hrn. v. St. Ballier mitgetheilt haben soll: „Seit Jahrhunderten haben die Zentral staaten Europa's sich durch Kriege zerfleischt, um sich gegenseitig kleine Länderstriche abzujagen und soss dabei ungeheure Summen vergebens verschwendet. Frankreich, Deutschland und Oesterreich büßten durch diese Kriege aber die zu erringende Macht und Größe zur See ein, und der Einfluß und die Reich thümer des fernen Westens und Ostens gingen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 30.04.1867
Umfang: 4
zur Abhilfe zu studiren. — Die „Gazetta di Firenze' demenürt in der entschiedensten Weise, daß der Finanzminister die Absicht habe, die Ausgabe von Münzscheinen in der Gestalt von Assignaten zu beantragen. — Der König von Griechenland ist in Messina eingetroffen. In Bezug aus die Lage Italiens wird der „Nat.-Ztg.' aus Paris geschrieben: „Sobald zwischen Frankreich und irgend einem anderen Staate ein Krieg ausbrechen sollte, ist der Staatsbankerott Italiens unvermeidlich. Die fünfpercentige ita lienische

Rente steht unter 52; die im Juli fälligen Zinsen werden in Papier bezahlt, was einer Reduc- tion von 40 Percent für die Renten-Inhaber gleich kommt. Aber selbst dieser Nothstand läßt sich nur mit Hilfe des französischen Geldmarktes fristen. In Paris wird die italienische Rente, werden die Lovs äe Iräsor durch die Gefälligkeit des stark interefsirten Bankhausrs der Rue Lafsitte in Geld verwandelt, hier wird von Woche zu Woche das Allernothwen- digste vorgeschossen. Italien lebt von Frankreich

unfehlbar Deutschland in die Arme gelrieben werden müßte.' * Rom, 26. April. Der „Osservatore Romano' veröffentlicht eine von 4LZ in Rom versammelten Katholiken unterzeichnete Adresse gegen eine Usurpa tion der weltlichen Macht. Mittwoch sind zwölf Soldaten eines Jägerbataillons in Tivoli gestorben, ebensoviel sind schwer erkrankt, aber nicht an der Cholera, sondern in Folge unvor sichtigen Gebrauches von Kupfergeschirr. Frankreich. * Paris, 25. April. (Der Kriegs minister,) schreibt der „Abend-Moniteur

und Politiker seit Sadowa irreleiten und die sich Ehrgeiz und Eitelkeit nennen. Der „Temps' erblickt in dem Artikel des „Con stitutionnel' eine Rechtfertigung der französischen Ne- gierung bei Herannahen des Krieges. Dasselbe Blatt veröffentlicht ein Erwiderungs-Schreiben der inter nationalen Arbeiter-Association an die Berliner Ar beiter. welche sich zu Gunsten des Friedens ausspra- chen. Die Association spricht sich desgleichen gegen den Krieg aus. „La Presse' sagt: Preußen verfolge Frankreich gegenüber

dieselbe Politik, wie es sie im verflossenen Jahre Oesterreich gegenüber befolgt habe. Preußen müsse also sagen, es rüste nicht, während Frankreich rüstet. — „La Presse' demeutirt, daß die gleichzeitige Eröffnung Englands und Nußlands von dem Berliner Cabinet gut aufgenommen wurde, welches, eine un- verweilte Antwort ablehnend, eine günstige Entschei dung in Aussicht gestellt haben soll. Der „Etendard' erklärt, Preußen solle aus Luxem burg herausgehen, wie dies die neutralen Mächte gleichfalls verlangen

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 16.01.1878
Umfang: 8
sind, welche sie ehedem waren; denn bei den letzten Neuwahlen haben sie ausdrücklich erklärt, daß sie sich von jetzt ab nicht mehr str Andere in's Zeug werfen, sondern auf eigene Faust arbeiten wollten. Ob es dann den Gutgesinnten in Frankreich gelingen wird, bei dieser Sach lage den Brand auf Paris zu localisiren, ist mehr als fraglich; denn einmal hat die Socialdemokratie ihr Netz über das ganze Land aus gebreitet und dabei die einzelnen Fäden so geordnet, daß sie die Schlingen allerorten

zur gleichen Zeit zusammenziehen kann, während die Conservativen nur alles eher als einig sind, dann aber wird die Commune alsogleich einen Triumpf ausspielen, der bei allen Franzosen gilt: Haß und Krieg gegen Deutschland! Damit haben wir auch schon angedeutet, was Deutschland zu erwarten hat, wenn die Commune in Frankreich Fleisch und Bein angenommen. Dies ist aber nur das Aeußere, des Pudels Kern sitzt tiefer. Nach meiner Ueberzeugung wäre die Zwangslage, die dadurch für Preußen-Deutschland geschaffen

würde, eine von Bismarck ge wallte und heraufbeschworene. Die Gründe, welche ich hiefür habe, sind folgende: Bismarck ließ durch seine Reptilien in Preußen und in Frankreich jede conservative Regung in der französischen Politik auf das heftigste angreifen und ging soweit, daraus einen eventuellen easus deUL zu machen, obwohl er wußte, daß gerade ein conservativeS Regiment Alles aufbieten werde, um vor der Hand den Krieg mit Deutschland zu vermeiden. Er fürchtete von einer solchen Regierung die Herstellung geordneter

Zustände in Frankreich und die daraus resultirende Erstarkung des Gegners, der ihm dann nicht nur das eroberte Elsaß abfordern, sondern auch für seine „Kulturkampf'-Politik ernste Schwierigkeiten bereiten könnte. Dies bestimmte ihn dluch Unterstützung Gambe tta's Mac Mahon zu jenem schmählichen Preisgeben seines und Frankreichs Ehre an Dusaure-Gambetta zu drängen. Ec weiß, daß diese Regierung die Commune bedeutet, und die will er, weil er durch sie den „Kulturkampf' in der schroffsten Form

sein, wie er der letzte Victor Emanuels war! Ob dann diese doppelte sociale Revolution in Frankreich und Italien nicht auch die Socialdemokratie Deutschlands zur Aktivität drängt, ist schwer zu sagen. Wir haben diesen Umstand früher nicht erwähnt, als wir von Deutschland redeten, weil wir ihn nicht als unmittelbare Folge der französischen Commune betrachten. Preußen ist durch und durch ein Militärstaat, und die Gewalt in der Hände eines Einzigen concentrirt, der eine eiserne Festigkeit be- sitzt^pir glauben

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 02.03.1921
Umfang: 8
, der, wie er offen erklärte, es für sehr unklug hielt, Frankreich zur Verzweiflung zu treiben, wußte Kaiser Wilhelm und-Moltke zu bestimmen, die deutschen Forde rungen zu mäßigen. Ungarn. An leitender Stelle bringen wir in großen Zügen die Schilderung des Eindrucks, den das offene Bekenntnis des Grafen Julius Andrassy zur christlichen Sache in Ungarn und auch bei den Christlichsozialen in allen Ländern hervorrief. Der erfahrene Politiker brach da kühn mit allen liebgewordenen Überlieferungen

, ist die Natio nalitätenpolitik Szechenyis und Kossuths aus dem Jahre 1851. Mit Hilfe Andrussys werde diese Politik zum Sieg eilen. In der sozialen Frage legte Andrüssy ein Verständnis an den Tag wie kein einziger der ungarischen Politiker. Wenn die ungarischen Sozialisten ein ähnliches soziales De fühl haben und den deutschen Sozialisten folgen, die heute auf nationaler Basis stehen, so stehe der Lösung der Arbeiterfrage keine Schwierigkeit mehr im Wege. Frankreich. Sie französischen heeresplane

. Bei Beratung des Heeresbudgets wies der ehemalige Kriegs minister Andre Leseore darauf hin, daß die Ver kürzung der Dienstzeit nur möglich sei, wenn das koloniale Heer auf 300.000 Mann gebracht würde. Kriegsminister Barthou erklärte wiederholt, daß er auf dem gleichen Standpunkt wie Andre Le- fevre stehe und daß er die gleichen Bedingungen an die Herabsetzung der Dienstzeit stelle, daß die Zahl der Kapitulierenden auf 80.000 und die der Kolonialtruppen auf 300.000 erhöht w^rde. Wenn Frankreich

einen Widerstand finde, der seine Rechte verkenne, und wenn es auf eine Weigerung stoße, die die Ausführung des Friedensvertrages von Versailles in Frage stelle, dann müsse Frankreich nicht nur reden, sondern auch handeln können. Grundsatz sei, hier ein Maximum von Sicherheit und das Minimum von Ausgaben zu erzielen. Marschall Hoch nach London berufen. Nach einem Havasbericht aus London hat die Konferenz beschlossen, Marschall Foch anzuhören. Aus diesem Grunde hat Briand den Marschall sofort tele graphisch

nach London berufen. Havas glaubt, diese Aufforderung dem Wunsche der Alliierten zuschreiben zu müssen, »in dem Augenblick, in dem die Besprechungen miv Deutschland über die Re parationsfrage stattfinden sollen, für jede Mög lichkeit gerüstet zu sein. Lngland. Zwangsaktion gegen Deutschland. Die,, Agence Havas' meldet: Der Korrespondent des „Corriere della Sera' telegraphiert seinem Blatte, daß Lloyd George mit Frankreich für eine Zwangsaktion ist, falls Deutschland unvernünftige Gegenvorschläge

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 26.10.1872
Umfang: 8
werden. Die Wohnungszinfe find uns das Doppelte und Dreifache gestiegen. — Die Weinlese ist ganz unglücklich ausgefallen, die Getreideernte ist gering. Da namentlich auS Oberitalien daS Vieh massenweise nach Frankreich ausgeführt wird, steigen die Fleisch- Preise fabelhast. Das Elend ist namentlich im Römischen groß. Die Spitäler sind voll von Kranken, ja ganz Rom ist ein Spital, denn m allen Hausern gibt es Kranke. Seit einem Jahre sterben wöchentlich 70—90, mehr als geboren werden. Victor Emannel ist, so erzählt

man sich, über Frankreich aufs Höchste erzürnt.. Di« Ausweisung seiner Tochter empfindet er als persönliche Beleidigung. In seinem Zorne droht er nun mit einem Abbrüche aller diplomatischen Beziehungen mit Frankrerchi Am Ende bricht jetzt der langverhaltene Haß Italiens gegen Frankreich in Flammen aus und wir bekommen eitlen neuSn Krieg wegen einer — Prinzessin. Die Ergänzungswahlen in Frankreich scheinen zum großen Ahttl republikanisch ausgefallen zu sein, deßtoegen wird die Kammer einen überwiegend republikanischen

Charakter erhalten. Die. National? Versammlung, welche gegenwärtig der Majorität nach nicht republkkaniH gewinnt ist, gewinnt dadurch einen harten Stand. Die Kammer wirv wohl gezwungen werden, sich selbst aufzulösen und Neuwahlen auszu schreiben, und dann dürften die Dinge in Frankreich in den Fluß kommen und zwat auf eine für die Ruhe des übrigen Welttheiles bedenkliche Meise, indem es keinen Zweifel unterliegt, daß hinter det „Gambetti'schen' Republik der Bürgerkrieg und die Anarchie steckt. — Ganz

richtig scheint die Lage in Frankreich Graf Chambord aufzu fassen. Die Union veröffentlicht nämlich ein Schreiben deS Grafen Chambord an den Depütirten Larochette, worin .er den Gedanken ent wickelt, daß die Republik zur sozialen Anarchie fuhren würde Und einü gemäßigte Republik eine Illusion sei. Wenn Frankreich, heißt eS in dem Schreiben, die Ordnung im Innern und Allianzen nach Äußert haben wolle, so müsse eS zur traditionellen Monarchie zurückkehren, die allein die Freiheit geben

kann und die allein konservativ ist. DaS Schreiben spricht von dem durch die Wallfahrten kundgegebenen Wiedererwachen des GlaubenS, sagt dann, die Republik würde die religiöse Freiheit bedrohen, und könstatirt, daß Frankreich katholisch Und monarchisch ist. Graf Chambord saA weiters, er werde vort dem betretenen Wege nicht abweichen; er bedauere nicht Eine Handlung, nicht ein Wort.. Der Tag deS Triumphes, heißt es zum Schlüsse, ist noch ein Geheimniß Gottes, aber vertrauen Sie in die Mission Frankreichs. Europa

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 03.02.1871
Umfang: 8
verwandeln. Bismarck werde gewiß dafür sorgen, daß in Oesterreich kein parlamentarisches Eldorado entstehe. In Folge der Siege Preußens werde in Europa wieder die Race die Staatenbildung bestim men, Deutschlands Beispiel werde Rußland ermuthi- gen und Frankreich dabei sein Bundesgenosse sein. Denn Frankreich hat auf Europa, das alle Greuel dieses Krieges geschehen ließ, in Zukunft keine Rück sicht mehr zu nehmen. Wenn Oesterreich unter solchen Umständen statt auf eine starke Armee, sich auf ein Bündniß

: Es ist begreiflich, daß dem Kriege zwischen Frankreich und Deutschland gegen über eine Parteinahme nach verschiedener Richtung er folgte. - Ja .den Ämsk? 'der AittMenz, -wo'man nicht nach Sympathien und Antipathien rechnet, haben sich Her diesen Krieg gleichfalls verschiedene Ansichten ge» bildet, jedoch aus jeder dieser Ansichten habe der österreichische Gedanke hervorgeschlagen. Er glaube, daß auch der Borredner, der für Frank reich Partei nimmt, von diesem Gedanken sich leiten lasse; der Vorredner möge

Folge gehabt habe». Ist Deutschland aber einig, dann mag Rußland nach Belieben Pläne schmieden. Selbst mit Frankreich alliirt kann Rußland nichts gegen ein ge« einiiitcs Deutschland und das mit ihm verbündete Oesterreich unternehmen. Darum wollen wir die Freundschaft mit Preußen, weil wir den Fricdcn ge sichert wisse» wollen. Die unrichtige Darstellung des geschichtlichen Verhältnisses von Seite des Vorredners veranlasse den Redner zu einigen Bemerkungen. Statt an das Jahr 1866 hätte der Vorredner

Kriegöentschädi- i gung. (Beifall.) Statt, daß von Frankreich Armee- corps am Rhein aufgestellt wurden, fuhr Benedettt zwischen Wien und NikolSburg hin und her. GiSkra fährt nun, gegen Klaczko gewendet, fort: Hätte Oesterreich für Frankreich diplomatisch interve- niren sollen nach Sedau, oder bei der Einschließung von Metz, oder halte eS für Frankreich etwa gar marschiren solle»? Oesterreich ist Preußen keinen Dank schuldig, aber Frankreich, das uns 3V Millio nen gekostet hat, gewiß

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 08.05.1875
Umfang: 10
sagten. Was Minister Tisza daraus antwortete, macht auf den unparteiischen Zuhörer den Eindruck, als käme noch vor den Neuwahlen .Se. Excellenz mit seinem Latein zu Ende. — In Preßburg fand um 2. Mai die feierliche Installation der Wiener Loge „Zukunft' statt. Freimaurer aus Ungarn, -Ober österreich, Böhmen, Frankreich und England waren dabei erschienen. Eigenthümlich, die Blätter berichten, daß von Wien sich die Logen „Humanitas', „Zukunft' und „Freundschaft' daran betheiligten; in Cisleithanien

für , die Befestigungsarbeiten auf den - Alpenübergängen nach Frankreich hin bewilligt. Zur Begründung des Anträges sagte der Ministerpräsident Minghetti.Folgendes: Frankreich hat den Bedarfanschlag des Kriegsministeriums auf. über 400 Millionen Francs erhöht und baut augenblicklich Festungswerke in Brianyon und in Grenoble, an unserer Grenze. Ich bin fest überzeugt, daß Frankreich dett Frieden DiH weniger, als wir selbst, wünscht, aber wenn man den Frieden will, muß man eben auf den Krieg ge rüstet dastehen. Spanien

die Alfonsisten, welche von Miranda del Ebro mit 3000 Mann l Fußvolk > und5170 Pferden ftgegen V i a N a vorgerückt waren. Dieselben flüchteten .sich-Abends nach Biana, das durch drei Forts gedeckt ist, und ließen Has Schlachtfeld in den. Händen der Carlisten, welche.. eine große Zahl Todter und-Verwundeter vor fanden, darunter einen Hauptmann und einen Lieutenant. Frankreich. Man spricht hier von mehreren diplomatischen Noten.des Fürsten Bismarck aus. der jüngsten ZeitL In einer der selben z. B. läßt

sich der Reichskanzler, wie man bestimmt, versichert, über die Armeeorganisation in Frankreich aus, welche fein Mißfallen geweckt zu Haben scheint, obgleich man hier hinter dem von Preußen selbst gegebenen Beispiele der immer größeren Machtensaltung meilen weit zurückgeblieben ist. ; Die in Rede stehende Note soll sogar so weit gehen, zu sagen, -daß man es in Berlin als- einen Kriegsfall betrachten würde, wenn Frankreich- zur Organisation seiner Territo rialarmee schreiten sollte. Das Factum scheint so ungeheuerlich

, daß man sich weigert, es für möglich zu halten; und doch ist es, wie man auf das Bestimmteste versichert, buchstäblich wahr. Die Lage wird dadurch noch drohender, als sie bisher erschienen ist und selbst in den politischen und leitenden Kreisen verschließt man die Augen nicht mehr für die nahe Gefahr. Man wird Alles thun, um den Ausbruch der Katastrophe möglich lange hinauszuschieben, denn Frankreich will nicht den Krieg, es bedarf der Ruhe. Aber man ist schon im Voraus überzeugt,, daß alle diese Bemühungen

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 19.08.1921
Umfang: 6
. Velatus. Politische Übersicht. Die „Sanktionen'. Die Londoner Blätter bestätigen, daß die englische Regie rung mit Frankreich die Verhandlungen über die Aufhebung der militärischen Sanktionen beschleunige, damit der Oberste Rat schon in seiner nächsten Sitzung darüber beschließen könne. — Der Vorschlag des Pariser „Temps', -die Alliierten sotten die Aufhebung der militärischen Sanktionen von der Annahme des deutschen Steuerprogrammes durch den Reichstag abhängig machen, wird von der deutschen Presse

über das Sonderbudget über den infolge der Aussiihrung des Friedensvertrages im Jahre 1922 hereinzubekoinmenden Betrages stellte folgendes fest: Die auf Frankreich entfallenden Eingänge der deutschen Iahreszahlungen sind gegenwärtig ungenügend. Der Bericht erachtet daher einen Teil der deutschen Obligationen auf dem Weltmarkt zu verkaufen. Politisch sei es vorteilhaft, die deutschen Kriegsschuldentitres im Ausland unterzubringen, da sie so eine internationale gewöhnliche Schuld würden. — Die „Wahrheit

, was dieser schroff ablehnte. Man verhandelte schließlich. Der Herr erklärte, sich auszuweisen, wenn die Offiziere ebenfalls ihre Pa piere vorzeigen müvden. Dann stellte sich zur äußerst unangeneh. men Ueberraschung der französischen Offiziere heraus, daß der tadellos deutsch sprechende Herr kein Boche, sondern — der Attaches des amerikanischen Präsidenten war. „Frledensarbelk' Frankreichs. „Frankreich will den Frieden, einen würdigen Frieden,' festrednerte vor ein paarMagen Herr Millerand. Um diesen Frieden

zu erreichen, gibt Frankreich täglich für die polnische Mobilisation 600.000 Franken aus. Man muß nämlich wissen, daß in Frankreich eine freiwillige Armee ausgerüstet wird. Mit der Munition und den Geschützen, die zweimal täglich in großen Mengen abfahren, beläuft sich die tägliche Ausgabe Frankreichs auf 1,100.000 Franken. Rur für Polen. Alle anderen Kriegsschauplätze kommen noch dazu. 500.000 Fran ken werden in Paris tagtäglich für das liebe Rumänien ver schleudert. In der Zukunft werden es mehr

sein. Frankreich wirft also auf das polnische und rumänische Spekulations- theater monatlich 15 Millionen Franken — und steht am Ruin. Zweimal täglich gehen Munitionszüge nach Rumänien und Polen ab. Crenzot arbeitet so viel wie mitten im Kriege. Tag- undnachtbetrieb In allen Munitionsfabriken. 20.000 Soldaten der Klassen 20 und 21 werden nach Rumänien und Ober schlesien geworfen. Verstärkungen sind in Vorbereitung. In Danzig landete ein Dampfer 68 Geschütze und 600 Tonnen Munition. Im Fort Aubervillers

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 21.09.1870
Umfang: 4
. Die „France' träumt von Favre'S Zusammenkunft mit Bismarck. Das „I. des DöbatS' bezeichnet die Lügen als Frank reichs Unglück. Preußen stürzte da« französische Plebiscit-Reich, wofür Frankreich verantwortlich. Das nichtbesragte Europa werde sich jetzt nicht ein mischen. Das „Amtsblatt' prophezeit den Belagerern Mangel an Proviant binnen einer Woche. Die MaireS verzeichnen zur Nationalgarde alle Männer zwischen 21 und 60 Jahren Die Thore stehen offen ohne Erlaubnißschein bis Abend»; die Mobilen blei ben

bei den Bürgern einquartiert. Die Rindfleisch taxe beträgt 2lO Centimes für das Kilogramm. Der StaatSrath ist aufgehoben. Die Straße Jmpöratrice wurde in Rue Uhrich umgetauft. Noch immer dauert die Flucht nach TourS fort. Zürich, l9. Sept. Die Gesandten von Oester reich, England und Rußland sind am l8 in TourS angekommen; diejenigen von Nord-Amerika. Belgien und der Schweiz bleiben bei JuleS Favre. Las Institut von Frankreich protei'tirt gegen die Beschie ßung von Bibliotheken, Museen und Monumenten

verlängern.' Man werfe der gegen wärtigen Regierung vor. daß sie Frankreich nicht ge setzlich repräsentire. Deßhalb fei die Constituante einberufen, dann sei e« Frankreich, da« sich verthei dige, das die Politik der Eroberung, der gewaltsame« Propaganda zurückweise, das nur sein eigener Herr bleiben wolle, um die Kräfie zu entfalte», vereint mit den Nachbarn an den Fortschritten der Civilisation zu arbeiten. Vernichtung würde es aber tausendmal der Entehrung vorziehen. Diejenigen, welche diesen Krieg

heraufbeschworen haben, geben vor, es sei der Wille des Landes gewesen. Dies sei falsch. Die Mehrheit de« gesetzgebenden Körpers, aus dem per sönlichen Regiment hervorgegangen, habe sich ver pflichtet geglaubt, dem Willen der Regierung z» folgen. Jedermann wisse, daß Frankreich, frei be fragt. gegen den Krieg gestimmt hätte. Frankreich müsse einen billigen Ersatz leisten. ES sei verant- wortlich, weil es die kaiserliche Regierung geduldet habe; wollte man e« aber vernichte», so würde es verzweifelten

Widerstand leisten. Die Sympathie» Europa'S für Frankreich seien erwacht; da» Glück könne sich wenden. — Die Gesandten von Oesterreich, und England, sowie der russische Geschäftsträger sind heute nach Tour« gegangen. Sie werden die Ver bindung mit dem Minister des Aenßern aufrecht er-, halten. Tours, 18. Sept., 12 Uhr 25 Min. Nachmittag». Die Mehrzahl der fremden Botschafter und Gesand ten ist aus Paris heute Morgens hier eingetroffen. Die Rüstungs- Vorbereitungen werden überall fortge setzt. In TourS

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 11.09.1934
Umfang: 6
den dazu viele Persönlichkeiten der Aristokratie aus Napoli, Roma, Torino und aller anderen Regio nen Italiens sowie auch eine auserlesene Vertre tung von Belgien eingeladen werden. Wsnn aber das Deutschland Hitlers nicht den mindesten Zweifel über die Folgen einer Verstän digung zwischen Mussolini und der Kleinen En tente zu hegen hätte (England und Frankreich würden: dem sofort zustimmen), daß eine wie immer geartete Verletzung der Unabhängigkeit Oesterreichs ein Casus belli wäre, dann würde es sich Berlin

kann, so ist dies nur eine große Am bition. Und welche Ambition könnte für ihn grö ßer sein, als die, rings um ihn den Frieden zu garantieren? Jedem feinen Platz zu lassen, den >er sich bereits errungen hat, keine Hörige, sondern Freunde sich zu schassen, auch aus jenen, die in folge der Umstände seine Rivalen oder Gegner ge worden find? ' - Wir wissen, heißt es im Artikel, daß Groß britannien und Frankreich nichts zur Beruhigung des Unruheherdes rund um Deutschland unter lassen. Wir wissen, daß Barthou bald eine Reise

wird einen der Hauptpunkte der bevorstehenden Unterredun gen zwischen Barthou und Mussolini bilden. Zum ersten Male in der Nachkriegszeit scheint die Flot tenfrage zwischen Frankreich und Italien vor der Möglickkeit einer Bereinigung zu stehen. Cs lebe Hitler! Auch die „Sunday Times' bezeichnen die Politik Hitlers als den entscheidenden Faktor für die Wie derannäherung Frankreich und Italien und den Eintritt Rußlands in den Völkerbund. Die Bolköziige Roma. 10. September Am gestrigen Sonnlag wurden mil 77 Dolksziigen

der glückliche Stapel lauf des kgl. Kreuzers „Attendolo'' statt. Er ver drängt 6000 Tonnen, ist 132 Meter lang und 10 Meter breit.. Er ist mit acht Kanonen zu 152, sechs zu 100 und vier Torpedolanzierrohren versehen Die Motore entwickeln 110.000 HP. Frankreich und Italien hiller befreit Europa aus den Verlegenheiken Hondon, 10. September In einem Leitartikel über die französisch-italie nischen Beziehungen stellt der „Observer' eine große Besserung im Verhältnis zwischen den bei den Ländern fest und schreibt

. Wenn die Eintracht zwischen Frankreich und Italien zu einer Flottenverständigung führt, so sind die Aussichten für die Flottenkonferenz des Jahres 1935 Heute vormittags ist die 15. Bölkerbundsver- saminlung unter dem Vorsitz de» Turnus-Präsi denten Benesch eröffnet worden, der in einer Uebsrsicht über die Tätigkeit des Völkerbundes im vergangenen Jahr aus die Schwierigkeiten hin wies, von denen derzeit die Welt in einer tiesen Krise heimgesucht wird, die mit den größten histo rischen Krisen der Menschheit

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Volksblatt
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Seite 1 von 6
Datum: 23.04.1873
Umfang: 6
schmiedet, um Deutsch-Oesterreich vollends niederzuwerfen, muß der Sohn in Wien den Liebenswürdigen spielen und innige Freundschaft zur Schau 'tragen. Oesterreich mag auf der Hut sein. Aber naturnothwendig ist Bismarck auch auf eine neue Niederschmetterung, von Frankreich bedacht, — denn was er durch Gewalt gegründet, kann er nur durch Gewalt sicher stellen und erhalten, aber damit ist nicht gesagt, daß ihm dieß auch gelinge. Ja, Bismarck kann nicht anders, als auf neue Gewalt sinnen

. Wie so das?. Er sieht eben ein, daß Frankreich selbst' ohne alles Gefühl von Rachsucht, auf, Wiedergewinnung seines Ansehens und seines Einflusses in der Welt und auf Wiedergewinnen von Elsaß-Lothringen, ja zur Genugthuung'noch eines Stück weiteren Gebietes bedacht sein muß. Diese französische Zukunftspolitik läßt sich gar nicht ändern, denn sie liegt in der Natur der Sache. Kein wahrer Franzose, welcher Partei er auch angehöre oder weß Glaubens er sei, kann sich dieser nationalen Politik entschlagen; sie lebt

, wach oder schlummernd, thätig oder ruhend, in der Seele eines jeden Fran zosen. Das fühlt und sieht Bismarck ein und das muß ihn eigentlich tödtlich beunruhigen, denn es ist traurig für ihn zu denken, daß durch die Kraft des neüerstandenen Frankreichs Alles zu Nichte werden kann, was er, der große Bismarck, der vergötterte Bismarck, der steche, verwegene Bismarck, mit Gewalt, mit Eisen und Blutströmen gebaut hat. Die Unruhe des Herrn Bismarck ist um so größer, als er das zertretene Frankreich

in raschem Aufschwünge sich wieder er heben sieht, dieses Frankreich, welches er durch die Last von 5 Mil liarden und die übrigen unermeßlichen Kriegsopfer auf immer, oder doch auf, 50 oder 100 Jahre in's Grab der Ohnmacht versenkt glaubte. Bismarck hat sich offenbar gründlich verrechnet in Betreff der Wirkung, welche durch die unerhörte Strenge seines Kriegsrechtes aus Frankreich ausgeübt werden sollte. Ja, das fühlt er, das beun ruhigt ihn,'— ihn, der durch sein Kriegswerk, einen unangreifbaren

, auf dem seine Geschichte ruht, und welches durch den revolutionär-politischen Wirrwar.schon so lange lahm gelegt ist. Und daß solche Umstände und Ereignisse eintreten können, selbst nach der Ansicht Bismarck's, das versteht sich von selbst Und wenn das Oesterreich und Frankreich einig gehen, und wenn dann Bismarck in den bereits abgekühlten deutschen Südstaaten nicht mehr jene begeisterte Hülse findet, trotz des geschlossenen eisernen Bündnisses — wie im Kriege gegen die Franzosen, so ist Alles be droht, was Bismarck

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 21.02.1900
Umfang: 8
war, durch gesetzt hat, dass man ihn nach Paris sendet. Die Politik, die er im Sinne hat, ist bekannt; ein russisch- preußisch.sranzösisches Bündnis — Abtretung des linken RheinuferS an Frankreich — Vernichtung Oesterreichs — Vergrößerung Preußens im Innern Deutschlands. Bernstorff (Nachfolger Schleinitz und Vorgänger Bis marcks als preußischer Minister des Auswärtigen vom October 1861 bis September 1862), dagegen will Hand in Hand mit Oesterreich gehen.' Am 28. December 1862, als Bismarck bereits seit

zu lernen, welche er unsererseits für Frankreich verlangt.' Als Govone fragte, ob jenseits des Rheins kein Landes theil vorhanden sei, wo eine Abstimmung zu Gunsten der Annexion an Frankreich irgendwie glücken könnte, erwiderte Bismarck: „Keiner; dieselben französischen Agenten, welche das Land bereisten, um die Stimmung kennen zu lerne», berichteten alle, dass keine Abstimmung, wenn sie nicht durchaus erkünstelt wäre, gelingen könne. ^ Niemand liebt die Regierung oder die auf dem eigenen Boden

herrschende Dynastie; aber alle sind Deutsche »nd wollen Deutsche bleiben.' Govone meinte nun, es ließe sich vielleicht ein anderes Princip in Anwendung bringen, z. B. jenes der natürlichen Grenzen, und fügte bei, er wolle nicht auf das ganze Rheinufer anspielen ; aber gebe es denn gar keine andere geogra phische Linie, welche für Frankreich Wert haben könnte? Glauben ihrer Väter zu erziehen? Für Walter sah sie hierfür nur einen Weg offen; er musste ins Aus land, -an das Colleg zu Rheims in Frankreich

tragen, die Abtretung deS ganzen Landes zwischen dem Rhein und der Mosel an Frankreich zu unterschreiben: Pfalz, Oldenburg, ein Theil des preußischen Gebietes u. s. w. Der König jedoch würde die schwersten Scrupel empfinden und würde sich nur in einem alleräußersten Augenblicke dazu entschließen: wenn er nämlich aus dem Punkte stünde, alles zu verlieren oder alles zu gewinnen. Um den Geist des Königs für irgend einen Ausgleich mit Frankreich günstig zu stimmen, wäre es auf alle Fälle nothwendig

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 19.08.1920
Umfang: 8
das Schicksalswort sür den n-uen aus dem Westen kommenden Ansturm des ZmpeMismus ist. politische Mackrickten. Brixen, 18. August 1920. Malten. Nichts zu heitz eflen ! Die „Azione' in Genua bringt eine Korrespondenz aus Bozen, worin die Italiener aufgefordert werden, in Massen nach Deutschsudtirol zu übersiedeln und hier Besitz zu erwerben, da dies die besten Mittel darstelle, die Deutschen zu verdrängen und jede deutsche Propa ganda zur Unwirksamkeit zu oerurteilen. Italienischer Widerspruch gegen Frankreich

' die Psychologie des französischen Aktes -klar. Paris sehe in der An erkennung Sowjetrußlands den Zusammenbruch der gesamten seit Clemenceau von Frankreich be triebenen Politik und den endgültigen Riß im Versailler Vertrag. Frankreich handle in seinem Zrrwahn völlig logisch, denn bestimmt werde sich an den nur scheinbar milden Frieden eine Kon ferenz schließen, auf der unvermeidlich die Fragen wegen Oberschlesien, Momberg, des Korridors lM Dartzigs aufs Tapet kommen würden. Dabei würden dann Deutschland

und Rußland bereits zwei wichtige Boten in die Wagschale werfen. Frankreich sei bei der letzten, zum Mißglücken verurteilten Verteidigung des Versailler Vertrages angelangt. Kume — unabhängig. Nach Meldungen 'aus Fiume hat am 16. August eine Massenversamm lung von 10.000 Teilnehmern die volle Unab hängigkeit der Stadt ausgerufen. Ungarn. Ungarns Wehrmacht. Reichsverweser Horthy hielt am 16. August in Miskolcz bei der Fahnen weihe des dortigen Regiments an die Soldaten eine Ansprache, worin er ausführte

eines Ueberein- kommens über den Warenaustausch in Bukarest weilt, hat ihre Unterhandlungen in günstiger Weise abgeschlossen. Gegen Kompensation von Maschinen und Material für die rumänische Industrie und Landwirtschaft wird Getreide und Petroleum zur Ausfuhr zugelassen werden. Frankreich. Die Pläne der nächsten Zukunft. Der Kernge danke der französischen Außenpolitik kommt soeben in aller Schärfe und Deutlichkeit in einem Artikel des „Eclair' zum Ausdruck: Das Blatt schreibt, Frankreich müsse England dahin

bringen, die Bedingungen für ein Ab kommen zu schaffen, das auf folgender Grundlage ruht: 1. Besetzung der Rheinlande und von West falen; Besetzung der Mainlinie; 2. die Verwal tung der Rheinlande muß von der Bevölkerung selbst ausgeübt werden; 3. die Steuern und Zölle im besetzten Gebiete müssen zugunsten Frankreichs und seiner Alliierten, wenn sie an der Besetzung teilnehmen, verwendet werden. Sie kommen Frank reich allein zugute, wenn es allein die Besetzung ausführt; 4. Frankreich muß eine aktive

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 30.07.1870
Umfang: 6
habe. Als entschiedene Fälschung werden von dem Tuilerien-Cabinete die angeblichen auf Oester reich Bezug nehmenden Propositionen Benedetti'S be zeichnet. Im englischen Lberhause sagte Lord Granville in Beantwortung einer Interpellation bezüglich des von der „Times' veröffentlichten französisch-preußischen Vertragsentwurfes in rer Sitzung vom 27. d.: „Ich hatte soeben eine Unterredung mit dem französischen Botschafter Marquis de Lavalette, welch-r erklärte, Frankreich wünsche die freundschaftlichen Beziehungen

zu England zu erhalle» ;'der in Nede stehend« Ver tragsentwurf verüankt feine Entstehung dem Grafen Bismarck und war Gegenstand einer Besprechung zwischen diesem und Benedetti, doch sei er niemals in ernste Erwägung gezogen worden und wurde von den beiden Mächten verworfen. Lavaleite fügte hinzu, Frankreich achtete die Neutralität Belgiens jelbst dann, als es Grund hatte, sich über die Haltung Belgiens zu beklagen. Der Kaiser bat erst kürzlich erklärt, daß er diese Neutralität achten würde, wenn sie niHt

Zeitungen berichtete» damals darüber — daß Frankreich eine Compensatiou für die preußisch-süddeutschen Schutz- und Trutzbünd nisse suchte und deßhalb die Herstellung eines ähnli che» Bündnisses zwischen Frankreich und Belgien an» strebte. Es wurden damals ernstliche Verhandlungen hierüber zwischen Paris und Brüssel geführt, und erst nachdem man sich in Brüssel den französischen Wünschen nicht willfährig gezeigt, trat Benedetti mit. dem vertraulichen Borschlag eines förmlichen Annex- ionSauslauicheS

hervor. Daß Frankreich in neuern Zeit auf j?mn P'.an zurückgekommen sei, wird indessen nicht geglaubt.' Immerhin mag die Hervorholung dieses Vorschlag» als ein Fingerzeig zu betrachten sein, in welcher Rich tung nach Beendigung dirseS Kriegs die Grundlagen für den künftigen Frieden gesucht werden dürsten. Aus Florenz geht der „N. Fr. Presse' vom 28. d. aus telegraphischem Wege die folgende Mel dung zu: »Die Allianz Italiens mit Frankreich ist Thatsache. Falls Frankreich eine Niederlage erleidet

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