schmiedet, um Deutsch-Oesterreich vollends niederzuwerfen, muß der Sohn in Wien den Liebenswürdigen spielen und innige Freundschaft zur Schau 'tragen. Oesterreich mag auf der Hut sein. Aber naturnothwendig ist Bismarck auch auf eine neue Niederschmetterung, von Frankreich bedacht, — denn was er durch Gewalt gegründet, kann er nur durch Gewalt sicher stellen und erhalten, aber damit ist nicht gesagt, daß ihm dieß auch gelinge. Ja, Bismarck kann nicht anders, als auf neue Gewalt sinnen
. Wie so das?. Er sieht eben ein, daß Frankreich selbst' ohne alles Gefühl von Rachsucht, auf, Wiedergewinnung seines Ansehens und seines Einflusses in der Welt und auf Wiedergewinnen von Elsaß-Lothringen, ja zur Genugthuung'noch eines Stück weiteren Gebietes bedacht sein muß. Diese französische Zukunftspolitik läßt sich gar nicht ändern, denn sie liegt in der Natur der Sache. Kein wahrer Franzose, welcher Partei er auch angehöre oder weß Glaubens er sei, kann sich dieser nationalen Politik entschlagen; sie lebt
, wach oder schlummernd, thätig oder ruhend, in der Seele eines jeden Fran zosen. Das fühlt und sieht Bismarck ein und das muß ihn eigentlich tödtlich beunruhigen, denn es ist traurig für ihn zu denken, daß durch die Kraft des neüerstandenen Frankreichs Alles zu Nichte werden kann, was er, der große Bismarck, der vergötterte Bismarck, der steche, verwegene Bismarck, mit Gewalt, mit Eisen und Blutströmen gebaut hat. Die Unruhe des Herrn Bismarck ist um so größer, als er das zertretene Frankreich
in raschem Aufschwünge sich wieder er heben sieht, dieses Frankreich, welches er durch die Last von 5 Mil liarden und die übrigen unermeßlichen Kriegsopfer auf immer, oder doch auf, 50 oder 100 Jahre in's Grab der Ohnmacht versenkt glaubte. Bismarck hat sich offenbar gründlich verrechnet in Betreff der Wirkung, welche durch die unerhörte Strenge seines Kriegsrechtes aus Frankreich ausgeübt werden sollte. Ja, das fühlt er, das beun ruhigt ihn,'— ihn, der durch sein Kriegswerk, einen unangreifbaren
, auf dem seine Geschichte ruht, und welches durch den revolutionär-politischen Wirrwar.schon so lange lahm gelegt ist. Und daß solche Umstände und Ereignisse eintreten können, selbst nach der Ansicht Bismarck's, das versteht sich von selbst Und wenn das Oesterreich und Frankreich einig gehen, und wenn dann Bismarck in den bereits abgekühlten deutschen Südstaaten nicht mehr jene begeisterte Hülse findet, trotz des geschlossenen eisernen Bündnisses — wie im Kriege gegen die Franzosen, so ist Alles be droht, was Bismarck