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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 8
Datum: 04.07.1923
Umfang: 8
ertlich auch in Frankreich die Empörung erwecken werde, die es in Deutschland hervorruft, denn es kann doch für ein Volk keine größere mora lische Demütigung geben, als wenn bei der Nach richt solcher Urteile die ganze gesittete Welt sich 'fragt, was man denn von französischen Gerichten anderes erwarten könne. Berlin, 2. Juli. Der Reichsminister der Ju stiz Dr. Heinze schreibt in der „B. Z. am Mittag' Wer die sieben französischen Todesurteile: „Die neuen unerhörten Urteile der Franzosen zeigen

der Welt immer deutlicher, worum es sich bei ihnen vor, in und nach dem Kriege gehandelt hat: um die rücksichtslose Vernichtung eines Volkes, des sen geistige Überlegenheit den Franzosen unerträg lich ist.' Reichstagsabgeordneter Dr. Stresemann schreibt ?m gleichen Blatt über den Sinn der französischen Mutjustiz u. a.: „Die Art, wie Frankreich durch die Häufung der Grausamkeiten und Verbrechen seine Herrschaft im Rheinland zu befestigen sucht, zeigt politisch nur den Mißerfolg der Erwartungen

, die es an die Be setzung des Ruhrgebietes geknüpft hat. Wäre es richtig, daß der Widerstand der Bevölkerung nicht aus dieser selbst erwachsen, sondern von Berlin kommandiert sei, während die Bevölkerung selbst mit Frankreich in Frieden und Freundschaft zu Zeben wünsche, dann würde man von solchen Exzes sen französischer Grausamkeiten doch nichts ver nehmen brauchen. Frankreich kann es nicht ertra gen, zuzugestehen, daß es im Ruhrgebiet als Feind angesehen und gehaßt wird, und doch gibt es durck seine Urteile

', die bekanntlich ein wesentliches Teil der Schuld an der Katastrophe Europas zu tragen hat, muß jetzt mit Bedauern feststellen, daß das Diktat versagt habe. Es habe den Beginn eines neuen Auslandes bedeuten und den Frieden auf längere Zeit sichern ^ sollen. Heute denke Amerika überhaupt nicht mehr an die Ausführung des Versailler Diktats, es habe sich aus Europa zurückgezogen, und die beiden euro päischen Mächte, denen nunmehr die Aufrechterhal- tung des Friedens obliege, Frankreich und England, > seien heute

hat man vier Jahre ge- ^ wenigstens in den Grundzügen zu er- 4 ?^n in Versailles angerichtet hatte. ^ M ^ knmgstens so, als ob sich die englische x Politik der total veränderten und für England höchst ^ ungünstigen Situation auf dem Kontinent lang- H sam bewußt werde. >; n der Tat ist eine merkwür- T lFulle von Unliebenswürdigkeiten von englischer H ^te auf Frankreich heruntergeprasselt. Der eng- H ö-Ä ^'^6g, die Zustande im Saargebiet von z Völkerbunds wegen kontrollieren zu lassen, die eng. ß ksche

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Volksbote
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Seite 6 von 12
Datum: 10.01.1929
Umfang: 12
IkaNen und Frankreich Au» mehreren Anzeichen läßt sich schließen, daß sowohl in Rom als auch in Paris wieder einmal ernstliche Bemühungen im Gange find, die zwischen den beiden Schwester- nattonen bestehende Spannung ein für alle mal zu beheben. Guteingeweihte wollen so gar wissen» daß man kurz vor dem Abschluß eines Freundschaftsvertrages stehe. Soweit dürste fich die italienische Erregung nach dem Freispruch des Mörders Modngno in Paris doch wohl noch nicht gelegt haben» wenn auch sicher

seinerseits, die ftanzösische Leistung sei durch den italienischen Verzicht auf Nizza und Savoyen vollkommen ausgeglichen, ja be zahlt worden, Frankreich habe aber in der Folge jede Gelegenheit wahrgenommen, um der jungen, landbedürstigen, aufstrebenden Nation die größten Schwierigkeiten in den Weg zu legen, da es in der italienischen Nationalpolitik einen gefährlichen Wett bewerb im Mittelmeerbecken erblickte. Noch heute fasten die Italiener die politische Aeberrumpelung durch die stanzösische Be setzung

-jugoslawische Abkommen, das in Italien als eine unzulässige Einmischung Frankreichs in italienische Interessen er schien, da nach römischer Ansicht Frankreich rein gar nichts in der Adria zu suchen habe, und Jugoflawien nur deshalb seine Hilfe bot, um die italienische Valkanpolitik zu be drohen und zu paralysieren. Die italienischen Ansprüche gegenüber Frankreich, die als unantastbare Grund lage für jede Verständigung mit der latei nischen Schwesternation gelten, lassen sich in wenigen Worten zusammenfassen

: Statut der Italiener in Tunis, um die Entnationalisie rung der dort lebenden Italiener zu ver hüten; Rückzug der stanzösischen Truppen im südlybischen Gebiet bis zum Tschad-See und dessen Ueberweisung an Italien. Nach italienischer Ansicht ist Frankreich bestrebt, diese Ansprüche an provisorischen Erklärun gen zerschellen zu lassen. Frankreich, heißt es, wolle seinen mit Italien eingegangenen Verpflichtungen, besonders denen aus dem Londoner Pakt, keineswegs Nachkommen; Frankreich wolle fich

nicht darüber klar wer den, was Italien als nationale Notwendig keiten fordert und fordern müsse. Was die italienisch-französische Solidarität im Welt kriege anbelangt, so habe Frankreich ge kämpft, um seinen Bestand zu retten. Ita lien sei hingegen in den Krieg getreten, um sich eine Zukunft zu sichern. Da die Zwecke und Absichten sich nicht deckten, sei es klar, daß nach Ende des Krieges jedes der beiden Länder seinen eigenen Weg gehen mußte. Frankreich aber, das in der vorfaschistischen Periode gewohnt

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 19.06.1940
Umfang: 4
Kundgebungen begrüßt. Beide traten unverzüglich die Rückfahrt an. Englands zynischer Vorschlag in letzter Stunàe Frankreich sollte das erste Dominion roeràen Lasel, 18. — In Frankreich wurde das widersinnige Dokument offiziell ver öffentlicht, das England in, letzten Au genblick an die französische Regierung ge sandt hatte. Diese Veröffentlichung gibt ein beredtes Bild von der Stimmung, die in Bordeaux herrschte, als Marschall Petain seinen weltgeschichtlichen Beschluß faßte. Angesichts des völligen

Zusammen bruches der französischen Widerstands kraft wußte Großbritannien nicht besse res, als Frankreich anzubieten, das er ste Dominion des Königs -von England zu werden. Natürlich glaub te London in seinem wahnwitzigen Hoch mut, den Franzosen eine hohe Ehre an- zutun, wenn es ihnen den englischen Paß gewährte. Vor die Enthüllung einer derart verrannten und hintertücki schen Denkungsart gestellt, schiffte sich der abgesetzte Reynaud nach den Vereinigten Staaten ein, während Marschall Petain

sich von Mann zu Mann an den Gegner wandte. Die heute aus Frankreich eintreffenden Meldungen sprechen übereinstimmend von einem ungeheuren Gefühl des Hasses ge gen England, das von allen Franzosen Besitz ergriffen hat. Diese tiese innere Bewegung kann die gemeinsame Grund lage abgeben, auf der Sieger und Be siegte ihr Zusammenleben in einem von der verhängnisvollen britischen Vorherr schaft auf immer befreiten Europa auf bauen werden. In Erwartung der Entscheidungen, die die beiden Volkssührer treffen

werden, gehen die Kampfhandlungen weiter, aber die französischen Truppen schlagen sich nur mehr um die Ehre ihrer Fahne. Nach Metz steht auch Nancy vor der Kapitula tion. Es wird behauptet, daß die beiden Führer gegeben haben, auf einer einzigen strategischen Linie vom Atlantik zum Mittelmeer Stellung zu beziehen und sich für den gemeinsamen Endangrisf gegen Frankreich zu rüsten, salls dieses sich wei gern würde, die von den Siegern diktier ten Friedensbedingungen anzunehmen. Nach dein Eindruck, den dac

- englische An gebot der Bildung einer en-llisch-imi^ii- fischen Union Hern'rennen 's' :n'n aber in Frankreich überzeugt, daß die Behandlung des Besiegten durch die Sieger weitaus großherziger sein wird als jene, die England vorschlug, nachdem es seinen Verbündeten verlassen, hatte. Heimtückisches Spiel mit de» Verbündeten Genf, 18. — In Gen, das sich mit Flüchtlingen der politischen Welt Frank reichs füllt, werden heute weitere Um stände bekannt, die dem französischen An suchen um Wassenstillstand

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 30.11.1921
Umfang: 8
die Darstellungen auseiuander, jedoch scheint festzustehen, daß es zu einem dramatlscheu Auftritte kam, als Briand die Konferenz offen fragte, ob sie mit Frankreich einen Garanttelieriraq eingehen wolle. Es folgte ein allgememes Still schweigen, das Briand zur Kenntnis nahm, indem er die Beme:kung anknüpfte, daß dann eben Frank« reich selbst für seine Verteidigung sorgen müsse und daß es sich darum Beschlüsse widersetzen Werve, die seine miliärifche Handlungsfreiheit in irgendeiner Weise einschränken könnten

. W 'NN die Konferenz eine Kommission einsetze, die sich mit dem Antrage Schonz?rS besessen soll, so würde Frankreich in dieser Kommission nicht vertreten sein. Die Korrespondenten deuten an, daß hinter den Kuliss n der Ko> ferenz sich auch andere Vor gänge abspielen, die für Frankreich nicht sehr er freulich seien. JcdenfullS tu es sicher, daß Briand bei setner Abreise feinem Nachfolger Bioia-ii keine leichte und keine dankbare Aufgabe hinterläßt. Die römische Zettung „Tempo' meidet auS Washington: D>e Delegierten

aller Mächte sind gegen Bttand tief verstimmt. DaS militaristische Frank- reich steht moralisch völlig isoliert da. Zwischen Briand und dem italienischen Vertreter Schanzer fand ein heftiger Zwischenfall statt, in dessen Ver lauf Bri ino dem Italien schen Vertreter erk ürte: Ihr sprecht von Entw^ff.nng nur. weit dak italie nische Hier in moralischer Zersetzung begriffen ist. Briand erklaite ferner dem Vertreter Amerikas, die Garantiemächte, auf die Frankreich rechne, feien wcht sicher. Daher bade Frankeich

, tn der er u. a. ausführte: Frankreich hat f inen guten W llen, am Weltfrieden mitzu arbeiten, bewiesen, indem es nach Washington kam. Wenn ich gefügt habe, daß Frankreich ungeachtet der Lasten oes Krieges bewaffnet bleiben müsse, so geschah es in dem Bewußtsein, daß eS di^S tun Wusse mit Rücksicht auf feine eigene Sicherheit und auf die der ganzen Zivilisation. Es ist nicht Frank reichs Schuld, wenn rhm die Natur eine Lage ge geben hat, die eS zum Soldaten der ganzen Welt macht, der über seinen Ruhm nicht zu erröten

braucht (!). Frankreich muß nicht nur für feine eigene Sicherhett kämpfen, sondern für die der ganzen Zivilisation. Frankreich haßt den Krieg. Es wünscht insbesondere, daß sem App ll von Deutschland ge hört werde, mit dem Fiaukreich Beziehungen unter halten möchte, die auf Würde beruhen. Briand erklärt, daß die Opfer der vielen amerikanischen Soldaten Vicht vorgeblich gebracht seien. D e Rede BnandS fand allgemeinen stürmlichem Beifall, und wiederholt ertönte der Ruf: Es lebe Frankreich ! Briand

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 09.03.1933
Umfang: 8
aus dein Jahre 1914 wiedergibt, als Frankreich und Rußland sich gegen Deutschland ver» stand igten: bald aber wird er às Besseren belehrt, denn der Dialog dreht sich um aktuelle Dinge, um Nationalsogialisums und Fascismus, um Polen uìid die Klein« Enteà uià hauptsächlich uin Gelder, die lNusKnd von Frankreich erhalten soll, nicht also umgekehrt wie Anno 1O1-j.— Nur kdnogramatisch, nur silinpolNsch iwscheint diese unglaubliche Reaiìità't der intimen, franko- 'russischen' Beziehungen, diese paradoxe Verkettung

können, wenn nicht im letzten Augenblick Frankreich mit ökonomischen und finanziellen Stüt zungen eingesprungen wäre. Paris, nicht Moskau, »oetzt die Scharten der Piatiletka aus. Paris, nicht Moskau, ist heute der Wegbereiter des kommunisti schen Europa. Das gewagt« Spiel, das die franzö sische Diplomatie mit ihrer Rußlandpotttik führt — und an dem. nebenbei bemerkt, der sranzösische Bot schafter in Moskau, Herr De Jean, bestimmt ganz unschuldig ist — kann mir zu ausschließlichen Gun sten der Sowjetherrschaft enden

, für Frankreich und die französischen Interessen sich aber plötzlich in töd liche Gefahr verwandeln. Um feinen prekären Be sitzstand und seine prekäre Machtposition in Europa zu retten, um den Ansturm des italienischàtschsn Revisionismus abzuschwächen, um schließlich die Agonie der bourgeoisen Kultur in Frankreich noch etwas zu verlängern, verschreibt sich Frankreich an Sowjetrußland. Das hsiht fo viel, wie den Teufel Mit Belzebub austreiben wollen. Die unmittelbaren Interessen verhängen der französischen

Politik den. Ausblick in die Zukunft, die Wahrnehmung der Zu- ktmfisinteressen. Die franzosischen Diplomaten und Politiker ermangeln der Phantasie. Das franko-ruffische Abkommen ist bestimmt weniger als eine Allianz, bestimmt nxhr als ein bloßer. Nichtcngrisfspakt. Frankreich, das reiche' Frankreich wird dem ausgepowerten Rußland Geld uidd Waren verschaffen. Dafür verlangt es von. Rußland Gegenleistungen und Zugeständnisse, die, tagespolitisch wohl eine Stärkung der französischen. Hegemonie in Europa

' bedeuten können, wesentlich aber à Gefahr für gang Europa und mithin auch für Frankreich find, da sie der sowjetruffffchen Pokitik mehrere àfallstore nach Europa, öffnen. Die mis dem Abkommen mit Moska« sich er-' gebende politische Tätigkeit Frankreichs zielt vor allein auf ewe Schwächung der national deutschen und der national italienischen Positionen und ferner auf die DesorganisienM und Behindew»»g der Üa- ' lienisch-deutfchen VerstiindiHUngsbereitschaft und Bündnissähigkeit. .In die antideutsch

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 13.08.1936
Umfang: 6
) Einzelnummer 20 Ten!« Monatlich L. v.--^ Biertellährlich L. 14.--- Halbjährlich L. 27^» Jährlich L. »2^- Au»land iShrl. L. 140.-- Fortdauernde Annahm« nerpslla>tel zur Zahlung. II» Wien im Brennpunkt der Ereignisse zum französischen Borschlag zur „Nichteinmischung' i« Spanien Roma, 12. August In ausländisch«« Zeitungen ist verössenllicht Irden, daß die sascisttsche Regierung die in der Endlichen Antwort de» Minister» Ciano an den «ickasler Frankreich» bezüglich der Präliminar- ìereinkunft

- lung Spaniens garantiert zu werden. Portugal Met eine analöge Forderung auch an Frank reich, doch Frankreich weiß damit nichts anzufan- len, weil es selber mit vollen Segeln dem Kom munismus entgegensteuert. I Frankreich Hai die Initiative zu einem Vorschlag »er „Nicht'-Einmischung in die spanischen Ange- ^genheiten ergriffen, und nach den treffenden vemerkungen des italienischen Außenministers »ras Galeazzo Ciano hat es ein Neutralitäts- stoiekt formuliert, das allgemein günstige Aus nahme

wünschte, daß sie von allen angenommen würde nach der Antwort des Mini sters Ciano zum französischen Vorschlag über die „Nichteinmischung'. Und dann ist auch noch Rußland, das fortgesetzt Geld und Emissäre sendet. Alle verfügbaren Kommunisten aller Nationali täten sind bereits in Spanien oder auf dem Weg nach Frankreich, Konzentrierungsort und Verbin dungsbrücke zum Uebergang nach Spanien nach entsprechender Ausrüstung Die spanische Frage verbleibt, wie gesagt, im Brennpunkt der Ereignisse

und es ist zu wünschen, daß trotz der zwiespältigen Haltung Frankreichs Komplikationen hintangehalten werden können. Eine weniger ungewisse Haltung vonseiten Eng lands könnte die Wiederherstellung des Gleichge wichtes in Frankreich beeinflussen und vielleicht auch den Feuereifer dämpfen, mit dem Rußland aktiv in die spanische Tragödie eingreift. Vie Offensive der Nationalisten Spanien in zwei Teile getrennt Lissabon, 12. August. Die Kolonne des Obersts-Benito hat Guadala» jàrà» 3Y MöMer von MàLrib emfèW, hèsW

gemacht. Ueberall sind heftige Mann-gegen-Mann-Kämpfe im Gange. Die strategisch wichtigen Höhen von de la Picoqueta, die nur. fünf Kilometer vor dem roten Irun liegen, sind von den Milo-Truppen gestern abend im Sturm genommen worden. Noch während der Nacht wurden mehrere Batterien Gebirgsartillerie auf diesen Steilhöhen in Stellung gebracht. Sie wissen es „Es gibt keine Grenze mehr zwischen Frankreich und Spanien' Hendaye, 12. August. Die seit etwa 14 Tagen in San Sebastian von den Marxisten

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Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 30.06.1932
Umfang: 16
die vierte am meisten kommentiert worden ist: Die Eventualität künftiger deutscher Zah lungen würde im französischen Lager betont, im britischen Lager jedoch rein theoretisch aufgefaßt. Mit aller gebotenen Vorsicht wird man daher sagen dürfen, daß die britisch-französische Partie in dem schicksalsschweren diplomatischen Schach spiel in Lausanne unentschieden ausgegangen ist. Die Briten traten darauf ihren Platz am Schach brett den Deutschen ab. Frankreich, das unter den Großmächten in Lau sanne isoliert

war. hat bisher geschickt operiert. Cs hat gleich zu Anfang mit der raschen Unter zeichnung der Fünfmächte-Erklärung seinen guten Willen bekundet und nachher seine These in voll endeter Haltung — ebenso freundschaftlich wie entschlossen — verteidigt. Es schien in die Not wendigkeit verseht zu werden, auf das britische Prosett mit einem Gegenprosekt zu antworten. Gs hat sich diesem Druck taktisch gewandt ent zogen. Von Frankreich werden Zugeständnisse verlangt: es ist bereit, sie zu gewähren, sieht

ihres jetzigen Bestandes abaebaut werden: die Landheere auf eine verwickelte, aber bei gutem Willen nicht undurchführbare Art und Weise, die Flotten aus Grund der Flottenabkommen von Washington und London, wobei letzteres auch für Frankreich und Italien zur Anwendung gelangen soll. Die Zahl der Unterseebote soll für jeden. Staat auf höchstens 40 Stück mit einem Gesamtgehalt von 35.000 Tonnen beschränkt werden, wobei die Maximal- größe des Unterseebootes 1200 Tonnen nicht überschreiten

werden kann, und daß die Initiative, die nächst dem russischen Vorschlag das «eitest- aehende Abrüstungsproaramm .darstelle, von Deutschland auf das wärmste begrüßt werden müßte. Scharfe Kritik in Frankreich Der amerikanische Abrüstungs-Vorschlag fin det in Paris einzig im sozialistischen „Popu- laire' unbedingte Zustimmung. Der Sozia- iistensührer Leon Blum stellt die Ueberein» stimmung desselben mit dem sozialistischen Programm fest und beschwört die französische Regcerung, auf die Aufforderung Hoovers mit Ja zu antworten

. Die radikale Presse äußert B ' ') sehr zurückhaltend. Die „Republique' reibt, daß die amerikanische Botschaft die französische Negierung vor einen ernsten Gewissenskonflikt stelle, angesichts der Isolie rung Frankreichs cn Lausanne und Genf. Das „Oeuvre' spielt aus die inoffizielle Verbindung des Abrüstungsvorschlages mit dem Schulden problem an und schreibt, Frankreich würde greifbare Zugeständnisse zu machen haben gegen fragliche Vorteile. Die gesamte übrige Presse übt an der Ini tiative Hoovers scharfe

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 04.08.1921
Umfang: 8
, wenn man bedenkt, daß für die tschechische Politik im allgemeinen und Deutschland gegenüber im besonderen einzig und allein französische Wünsche maßgebend sind, die allerdings bei dem Chauvinismus und dem wütenden Deutschenhaß der Tschechen bei diesen stets verständnisvolle Gegenliebe finden. Die Tschechen wollen in ihrem Gehorsam gegen Frankreich sich von keinem anderen Volke ickertreffen lassen untS sind gewohnt, die Inter essen und, wo gewünscht, auch die Lebensnotwendigkeiten ihres Staates den Wünschen

Frankreichs restlos unterzuordnen. Und das alles tun sie besonders gerne da, wo sie glauben, den ver haßten „Nemec' alias „Boche' schädigen zu können. Eine zweite Ursache des Verhaltens der Tschechen Deutschland und den Deutschen gegenüber ist in ihrem Glauben zu suchen, nur Im Bunde mit Frankreich den geftirchteten Anschluß Deutsch österreichs an 'Deutschland verhindern zu können. Das ist es, das Gespenst eines größeren Deutschland, was die Götter auf dem Hradschin nicht schlafen lägt. Die Tschechen

der Lin ken würde dasselbe Schicksal haben; die Auflösung des Reichs tages aber würde eine Verstärkung der Rechts- und Links parteien und eine Zerrei ung der Mitte bringen. Wir hätten das Chaos, und es wäre keine Mehrheit da, die die ruhige Lnt- Donnerstag, den 4 . August 1921. Wicklung und den friedlichen wirtschaftlichen Auckau gewähr leistete. Das ist eine sehr ernste Mahnung und Warnung, die von den Alliierten und insbesondere von Frankreich gar nicht genug beherzigt werden kann. Denn zweifellos

der Sanktionen wie Oberschlesiens die Taktik des Mini sterpräsidenten Briaird gegen die bessere Ueberzeugung Eng lands und Italiens durchdringen sollte. Vielleicht bildet die Frage der von Frankreich geplanten Truppennachschübe nach Oberschlesien die Probe auf das Exempel. Das Kabinett Wirth hat sich hier mit Fug und Recht auf den Boden der Para graphen des Versailler Vertrages gestellt, der in den Artikel 88 und 375 festlegt, daß Truppentransporte, nach dem Abstim mungsgebiet nur auf Anweisung

. Die Reichspostverwaltung hat- mit der niederländischen Südafrikalinie einen Vertrag über die Beförderung von Post nach dem ehemaligen deutsch-südwestafrikanischen Schutzgebiet abgeschlosien. Frankreich, der Zerstörer Europa». „Finanztidende' schreibt über die wirtschaftliche Krise der Welt u. a.: Ehe nicht eine allgemeine Regelung, die den Erdball umfaßt, getroffen wird, wird die wirtschaftliche Krise nicht über wunden werden können, und selbst wenn es geschieht,' können Jahre vergehen, bis Europa an dem Fortschritt

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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 02.01.1934
Umfang: 6
auszustatten, während Frankreich die Bombenflugzeuge zerstören würde. Damit wäre cin großer Schritt zur Durchführung der Gleichberechtigung getan. Eden scheidet aus der Regierung aus London, 1. Jänner. Der Unterstaatssekretär des Aeußeren, Anthony Eden, wurde zum Privat-Siegelbewahrer ernannt und ist als solcher Mitglied des Hauses der Lords. Eden wird seinen Rücktritt als Unterstaatssekretär des Aeußeren nehmen, aber trotzdem an den Arbei ten des Völkerbundes teilnehmen. Rener Präsident der Republik

zwischen Italien und Frankreich gebracht habe und daß das neue Jahr diese Be ziehungen noch verstärken möge. Trotz aller Hin dernisse und Schwierigkeiten dürfte die Entwick lung der Beziehungen zwischen Frankreich und Italien, die ' dem gegenseitigen Verständigungs willen so förderlich ist, durch keinen Umstand be hindert werden. Ministers statt. Dem Nuntius Orsenigo, der die Wünsche des diplomatischen Korps aussprach und daraus hinwies, daß Deutschlands Erklärung sei nes freundschaftlichen

' bei den Bestre bungen nicht möglich ist: Zwangsläufig geraten sie in Gegensatz, und das Gedeihen der einen oder anderen wird schicksalgebend für Europa sein. Kaum weniger als die begonnene geistige Ausein andersetzung zwischen Frankreich, das das von Versailles geblieben ist, nnd dem neuen Deutsch land, das in sich den Geiste von Versailles bereits zerbrach. Rhein und Donau sind gleichermaßen Schicksalsflüsse Europas. Das neue Jahr wird ganz im Zeichen der Donau stehen. Hier kämpft Frankreich heute

um seine Macht. Der Gedanke, dieses Frankreich wer de sich von seinem Vasallensystem lösen — so, als sei Donau- und Balkan-Europa nicht die Knochen eines französischen Soldaten wert — ist ein schö ner Traum. Die „Große Nation' hat ungeheure materielle Werte, und sie hat den größten Teil ihres verfügbaren Prestiges in den Staaten ihrer Bundesgenossen investiert. Die politische Entwick lung der letzten Tage hat es unzweideutig gezeigt. Das politische Frankreich fürchtet nicht nur, es weiß, daß sein Fundament

als stärkste Macht Eu ropas zerbrechen muß, wenn es nicht mehr im Osten wurzeln kann. Den historischen Augenblick einer günstigen Verlagerung seiner Machtpositio nen hat es versäumt. So ist die Kleine Entente heute mehr denn je Spiegelbild dessen, was Frankreich will, »was es nach seiner Meinung wollen muß. Und französi schen Wünschen entgegengesetzt ist, wenn auch heute noch indirekt, jene Bestrebung, die den Bal--' kan den Balkanvölkern wiedergeben und erhalten möchte. Denn Pan-Balkan bedeutet Abkehr

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 09.01.1935
Umfang: 6
-XIZI 10. Ms Vereinbarungen zwischen Stalle« und Frankreich >! Roma, 8. Jänner. Der Regierungschef und der französische Außen minister haben gestern einen Bertrag zwischen Italien und Frankreich zur Regelung ihrer Inter essen in Afrika unterzeichnet: ferner einige Verbal noten über die Probleme, die beide Regierungen interessieren. Weiters haben sie Ihre Uebereinstim- mung über bestimmte Fragen festgestellt. Libyen und Eritrea Der gestern zwischen Italien und Frankreich unterzeichnete Vertrag

wird durch eine Linie zwi schen Der Eloua an der Küste des Roten Meeres und dem Bache Weima berichtigt. Diese Berichti gung gibt Italien ein Küstenstück gegenüber der Meerenge von Bab el Mandeb. Frankreich anerkennt weiters die Souveränität Italiens über die Insel von Doumerrah. Die für die Festsetzung der beiden Grenzen vor gesehenen Kommissionen werden die Abkommen über die Grenze und die gute Nachbarschaft aus arbeiten. , Konventionen über Tunis Das Sonderprotokoll über die Tunis-Fragen setzt fest, daß die Tunis

werden, wodurch er definitiv aus die Nachbar- und Nachfolgestaaten außer Oesterreich und Frankreich ausgedehnt wird. Weiters vereinbaren die italienische und franzö sische Regierung schon jetzt, daß im Falle diese Un abhängigkeit und diese Unversehrtheit bedroht wür den, die beiden Regierungen Frankreichs und Italiens sich untereinander und mit Oesterreich be züglich der zu ergreifenden Maßnahmen befragen. Diese Befragung sollte dann von Italien und Frankreich auch auf die anderen Staaten ausge dehnt

da für, daß das französisch-italienische Abko,innen ge gen keinerlei Macht oder Mächtegruppe gerichtet sei, sondern wirklich ein Instrument des Friedens und der Ordmrng sei. Der „Jntransigeant' stellt fest, daß der Weg von Paris nach Berlin heute über Roma führe. Frankreich und Italien hätten die Grund lage für eine breite Friedens-Entente gelegt und alle Staaten, auch Deutschland dazu eingeladen. Hitler habe jetzt Gelegenheit, den Beweis seiner Aufrichtigkeit zu geben. „Petit Parisien' spricht seine Befriedi gung

einen mit „Die Pfeiler des Friedens' betitelten Artikel. Darin heißt es, daß der Welt nichts Besseres be schieden werden konnte, als eine wirkliche und dauerhafte Verständigung zwischen Italien und Frankreich, die sich' aus eine befriedigende Rege lung aller Fragen stütze, und mit dem Mussolini und Laval sich die Dankbarkeit der ganzen Welt verdient haben. Ein Großteil der zu lösenden Frage» — heißr es weiter — betrifft ausschließlich die beiden latei nischen Mächte. Er rührte von der Unvotlkoiunien- heit

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 29.12.1935
Umfang: 6
su spendiert. Bei Wiederaufnahme der Sitzung bestieg Laval die Rednertribüne. Er erklärte, daß er nach Anhö ren der Kritiken gegen ihn sein Gewissen befragt habe und sich gefragt habe, welches Verbrechen er gegen den Frieden und sein Land begangen habe. Um auf die Frage zu antworten, ob er dem Patt getreu geblieben sei, zitiert Laval die in Genf am IS. September abgegebenen Erklärungen, mit de nen Frankreich bestätigt hat, daß der Patt das in ternationale Gesetz bliebe, auf dem «eine ganze sich stütze

'hätte. Wir haben die militärischen Sanktionen und die Blockade zur See, sowie die Sperre des Suez-Kanals ausge schaltet. Wir haben alles vermieden, was zum Kriege hätte führen können. Laval behauptete sodann, es habe nicht die min deste Mißstimmung mit seinen britischen Kollegen gegeben und erklärte, daß die Sanktionen von Frankreich auf loyale und strenge Weise ange wandt worden feien. Bezüglich der Frage des Petroleum-Embargo erklärte Laval, daß es vom Vertreter Kanadas vorgeschlagen worden sei

werden hätte sollen, bestand Laval darauf, daß er in kei ner Weise die Beziehungen Frankreichs zu Groß britannien kompromittiert habe. Auf die Frage oh Frankreich England folgen werde, wenn das Petroleum-Embargo vorgeschla gen werde, sagte er, daß die Frage noch nicht spruchreif sei. England sei der Meinung, daß die Durchführung von den NichtMitgliedsstaaten des Völkerbundes und vor allem von den Vereinigten Staaten abhänge. Der amerikanische Kongreß wird sich mit der Frage im kommenden Jänner

be schästigen. Zuvor könne dieses Argument unmög lich auf die Tagesordnung gesetzt werden. Man habe Frankreich vorgeworfen, keine mili tärischen Maßnahmen ergriffen zu haben. Der Rat hat sie nicht empfohlen und auch der Artikel 16 verlangt keine derartigen Maßnahmen. Laval erklärte, daß bei Verschärfung der Sank tionen, Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden müßten. In diesem Fall werde das Votum des Parlamentes notwendig sein für eine teilweise oder allgemeine Mobilisierung. Bezüglich der französisch

-englischen Zusammen arbeit im Falle eines Angriffes gegen die englische Flotte präzisierte Laval die von Frankreich ein gegangenen Verpflichtungen. Er erklärte, daß die englische Regierung am 10. Oktober über die Not wendigkeit von Besprechungen zwischen den Gene ralstäben überreicht habe. Diesbezüglich hob Laval hervor, dqß ein politische» Abkommen notwendig wär«. Das geschah ìn^der Folge anr-135- Oktobtr, Die technischen Besprechungen zwischen den beiden Flottenkommanden wurden am 30. Oktober been det

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 05.08.1939
Umfang: 6
zur Rettung, nämlich schnellste Mobilmachung und in rascher Folge ge führte Angriffsschläge gegen Frankreich, das bereits zum Einfall in Belgien bereit stehe, zu entwinden... „Deutschland, Deutschland über Alles! Mobilmachung in Deutschland... vor und hinter den Kulissen ... und dies „hin ter den Kulissen', immer noch nur den Eigenweihten bekannt, ist mehr als alles andere der Beweis für dio fast bis zur Selbstaufgabe gehende brennende Frie densliebe'der deutschen Regierung'.... Seit Tagen und Nächten

- wisse'Haltung Englands. Es kündet nicht mehr und nicht weniger an als die Neu tralität Englands für den Fall, daß Deutschland Frankreich nicht angreife, so fern Frankreich in einem deutsch-russischen Kriege neutral bleibe!... Diese Meldung kann von den leitenden Berliner Persönlichkeiten nicht anders aufgefaßt, werden, als daß die Befür worter der englischen Neutralität im bri tischen Kabinett den Sieg über die An hänger der sofortigen Intervention an der weite Frankreichs davongetragen haben. Schnell muß

nun alles vermieden werden, was nach einer Bedrohung Frankreichs aussehen könnte. Und der ganze Auf marsch birgt in diesem Sinn Gefahren. Denn der Mobilmachungsplan sieht für den aufgezwungenen Zweifrontenkrieg ge gen Rußland und Frankreich vor, daß Deutschland zunächst seine Hauptkräfte auf Frankreich wirft, um dieses in kurzer Zeit entscheidend zu schlagen. Kriegsminister Falkenhayn und Eene- ralstabschef Moltke kehren ins Schloß zurück. Der Kaiser unterrichtet sie von der neuen Sachlage und befiehlt kurzer

zu überschreiten. Ich hoffe. Frankreich wird nicht nervös werden.' Ercys Jinic. Als eine Seifenblase erweist sich die Hoffnung, noch im letzten Augenblick durch eine der Selbstaufgabe nahekom mende Geduld verhindern zu können, daß der Krieg zu einem europäischen Kriege werde. Minister Grey geht nämlich plötzlich so weit, den englischen Neutrali- tütsoorschlag dem deutschen Botschafter und sogar feinem eigenen Monarchen ge- Dorbereitungen zur sizilianischen Bodenreform Palermo, 3. August Unter dem Vorsitz

im gleichen Sinne drahtet, da ist es zu Ende... Der Generalstabschef betritt noch ein mal das Schloß. Und jetzt, jetzt erst, um Mitternacht, nach kostbaren Stunden, gibt der Kaiser endlich den sofortigen Ein marsch der 1k. Infanterie-Division nach Luxemburg und den uneingeschränkten Aufmarsch der deutschen Armee an der Westfront frei... Deutschland hat alles getar, um auch noch nach der Mobilmachung den Frieden mit Frankreich und England zu erhallen und die Ausdehnung des Krieges einzu dämmen

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 28.07.1931
Umfang: 8
Millionen- Mark in Said an Frankreich abgeben mußte, haben hier naturgemäß den Verdacht aufkommen lassen. daß politische Beweggründe für dieses Vorgehen Frankreichs maßgebend sind- Man fragt sich, ob es die Absicht Frankreich? sei, England finanziell derart zu schwächen, daß cs ohne französische Mitwirkung keine. Kredit ciktion mehr für Deutschland zu unternehmen vermöge- so daß Frankreich, wenn dec Tag der Krcdithilse kommt, auf seinen Bedingungen bestehen bleiben könne. „Daily Herald'' weist sonar

darauf hin. daß die Fortdauer der. Zu rückziehung französischer Guthaben, aus Lon don es den englischen Banken schwer machen würde, die bisherigen Kredite in Deutschland zu belassen^ Frankreich könne somit die vom Stillhalte- Kaiisortium unternommenen Beschlüsse' der Londoner Konferenz gefährden. Der diploma tische Korrespondent des „Daily Telegraph' erinnert daran, daß während der Haager« und der Flottenkonferenz ähnliche französisch^ Gold- manöver zu beobachten waren. „Oder aber,' fragt

der Korrespondent, „zweifelt Frankreich ernstlich an der Stabilität Englands?/' In diesem Zusammenhang macht- à Kor respondent eine allerdings mit äußerstem Bor behalt aufzunehmene Mitteilung. Hiernach habe Henderson, als die anfänglichen Bemü hungen, Frankreich zur Teilnahme an- der Londoner Konferenz zu bewegen; erfolglos blieben, die Bemerkung fallen 'lassen: Falls Deutschland ein Moratorium erkläre, könne England eventuell gezwungen sein, das gleiche zu tun. Hierauf sei eine Art von Panik

- Fatalismus- aufge nommen. Der Berliner „Times'°Bertreter 5 ^ rt' Deutschland habe jetzt endlich- erkannt, AM Frankreich den Schlüssel zur Lage in der halte, und hierdurch seien die Aussichten kommenden deutsch-französischen- Besprc- MMgen vielleicht verbessert worden. Allge mein kommt in den Berliner Berichten die Be- mZum Ausdruck, daß die zunehmende Geldknappheit die deutsche Industrie eines 'Lks zum Stillstand bringen könnte-. -ller durch die Londoner Konferenz

» daß das abgezogene Gold zum größten Teile nach Frankreich geht, daß aber die Bank von Frankreich sich bemüht hat, die Bewegung zu entmutigen. Auch andere Stellen, die erkennen, daß der Goldstandard nur dann- nutzbar gemacht und überhaupt im Interesse de? nationalen Han sels aufrecht erhalten werden kann, wenn- alle Beteiligten die Spielregeln beobachten, haben ihr Beste? getan, um dem gedankenlosen Vor gehen gewisser einzelner Personen- und Geld institute «in Ende zw machen. Im Finanzteil der „Morningpost' heißt

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 29.12.1923
Umfang: 8
der beiden „lateinischen' Nationen. Italiener und Franzosen, immer weiter vorschreitet. Bei den spanischen Festlichkeiten in Italien hat nie mand von einer dritten „lateinischen' Nation. Frankreich, gesprochen. Fünf Finaer - hat die Hand des Menschen. Und der scharfäugigste Diogenes vermöchte mit seiner Laterne in Ita lien heute nicht so viele Franzosenfreunde von Bedeutung zu entdecken. Von den paar Zei tungsleuten. so schreibt der römische Mitarbeiter des ..Berliner TagÄilattes'. Dr. Hans Barth

. daß Mussolini auch in der Folge Frankreichs treuer Gefährte sein würde. ! Barrere und die Seinen vergaßen, daß der - Krieg zu Ende und daß es etwas Verschiedenes ^ ist, wie der Italiener sich im Kriegssturme zu . Frankreich stellte, und wie später. Damals galt es für den Italiener als nationale Pflicht, die Sache der Entettte und damit auch die Sache Frankreichs, zu stützen. Wer diese Pflicht, die Frankreich vor dem Untergange gerettet hat. wurde sofort hinfällig, als der Friede da war und Frankreichs grob

und die Entrü stung kannte keine Grenzen mehr. Von da an datierte denn auch die nicht wegzuleugnende tiefe innere Abkehr Italiens von Frankreich. Ganz Italiens, der Regierung wie des Volkes. Nun war man in Paris, bei allem Hätscheln der Jugoslawen und allem Intrigieren gegen das einst als Retter angerufene Italien, naiv ge nug. in dem mächtig anwachsenden Faschismus und dessen Schöpfer und Haupt Mussolini die sichere Stütze der französischen Politik zu sehen. Mit großem Eifer reizten die von Barrere

hetzenden Intriganten in der französischen Botschaft, die alles aufboten, eine schließlich doch naturnotwendige Wiederannäherung Italiens an Teutschland beziehungsweise der beiden Völker zu hintertreiben. Aber die Dinge waren stärker als die Aten schen. sogar stärker als die französischen Diplo maten. Mit Worten war Frankreich ja immer bei der Hand. Italien in Sicherheit einzulullen, und Barrere arbeitete gegen die italienischen Politiker mit Zuckerbrot und Peitsche. Konnte es doch geschehen. Haß

Giolitti die Erlaubnis. Nittis Erbe zu übernehmen, von Barröre durch das Versprechen guter Ausführung gegenüber Frankreich erbitten mußte. Denn Frankreich erblickte stets einen „Üomv nvkastus' und Freund des Deutschen, dessen Rückkehr ans Staatsruder die Pariser Machthaber mit Miß trauen erfüllte. Der wieder zur Macht gelangte Giolitti („Läßt sich mit dem Deutschland von heute noch große Politik treiben?' sagte er da mals zu einem deutschen Pressevertreter) schlug in der Tat Wege «ein. die in Paris

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Der Burggräfler
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Seite 4 von 36
Datum: 29.12.1923
Umfang: 36
' Nationen. Italiener und Franzosen, immer weiter vorschreitet. Bei den spanischen Festlichkeiten in Italien hat nie mand von einer dritten „lateinischen' Nation. Frankreich, gesprochen. Fünf Finaer hat die Hand des Menschen. Und ber scharfäugigste Diogenes vermöchte mit seiner Laterne in Ita lien heute nicht so viele Franzosenfteunde von Bedeutung zu entdecken. Von den paar Zei- tungsleuten, so schreibt der römische Mitarbeiter des „Berliner Tageblattes'. Dr. Hans Barth, abgeselien

Frankreichs treuer Gefährte sein würde. Barrere und die Seinen vergaßen, daß der Krieg zu Ende und daß es etwas Verschiedenes ist, wie der Italiener sich im Kriegssturme zu Frankreich stellte, und wie später. Damals galt es für den Italiener als nationale Pflicht, die Sache der Entente und dainit auch die Sache Frankreichs, zu stützen. Aber diese Pflicht, die Frankreich vor dem Untergange gerettet hat. wurde sofort hinfällig. als der Friede da war und Frankreichs grob egoistische, auch für Ita liens

kannte keine Grenzen mehr. Von da an datierte denn auch die nicht wegzuleugnende tiefe innere Abkehr Italiens von Frankreich. Ganz Italiens, der Regierung ivie des Volkes. Nun war inan in Paris, bei allem Hätscheln der Jugoslawen und allem Inttigieren gegen das einst als Retter «ngerufene Italien, naiv ge nug, in dem mächtig anwachsenden Faschismus und dessen Schöpfer und Haupt Mussolini die sichere Stütze der ftanzösischen Politik zu sehen. Mir großem Eifer reizten die von Barrere „in spirierten

Inttiganten in der ftanzösischen Botschaft, die alles aufboten, eine schließlich doch naturnotwendige Wiederannäherung Italiens an Deutschland beziehungsweise der beiden Völker zu hintertteiben. Aber die Dinge waren stärker als die Men schen, sogar stärker als die ftanzösischen Diplo maten. Mit Worten war Frankreich ja immer bei der Hand, Italien in Sicherheit einzulullen, und Barrere ctbeitete gegen die italienischen Politiker mit Zuckerbrot und Peitsche. Konnte es doch geschehen, daß Giolitti

die Erlaubnis. Nittis Erde zu übernehmen, von Barrere durch das Versprechen guter Aufführung gegenüber Frankreich erbitten mutzte. Denn Frankreich erblickte stets einen „Üamo nokastus' und Fveund des Deutschen, dessen Rückkehr ans Staatsruder die Pariser Machthaber mit Miß trauen erfüllte. Der wieder zur Macht gelangte Giolitti («Läßt sich mit dem Deutschland von heute noch große Politik treiben?' sagte er da- inals zu einem deutschen Pressevertreter) schlug in der Tat Wege ein, die in Paris gefielen

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 18.10.1935
Umfang: 6
Streitkräfte um Macslle )n Frankreich beginnt mau Englands Gewaltpolitik zu durchschauen Silberstreifen Roma, 17. Oktober Die au» London eintreffenden Nachrichten, wo hin sich das Zentrum der internationalen Krise verschoben hat. zeigen an, daß der gestrige Tag von entscheidender Bedeutung für die künftigen Ereignisse gewesen ist. Großbritannien ist gezwungen worden, sein Spiel zu enthüllen, das nicht, wie immer behaup tet wurde, der rückhaltlosen Verteidigung des Eo- oenants galt, sondern der Aufdrängung

seiner Politik. Und Frankreich, das seinerseits um seine Interessen bangte, hat durchscheinen lassen und vielleicht in den geheimen diplomatischen Bespre- Hungen auch klar zu verstehen gegeben, daß es nicht willens sei, sich bedingungslos ins Schlepptau oer völkerbundspoNtik Großbritanniens nehmen zu lassen. Was fich daran» ergab, ersieht man aus den zeutigen Morgenblättern der englischen Presse: Frankreich widerseht sich nicht bloß den militäri schen Sanktionen gegen Italien, sondern auch al len

, dem es so hartnäckig Achtung zu verschaffen angab. Frankreich rea gierte mit einer einmütigen Aktion des Volkes und der Regierung. Nachdem alle Versuche der Ueberzeugung erschöpft waren, brachte die fran zösische Regierung die Frage auf juridisches Ge- biet, genau so wie dies Großbritannien angesichts des Covenant gemacht hatte. Zn den letzten beiden Tagen hat Frankreich England, wenn auch in sreundschasllich-herzlichen Ausdrücken gesagt, daß die Mobilisierung der eng lischen Flotte im Miltelmeer illegal sei

, daß der Völkerbund Großbritannien keinerlei Mandat in diesem Sinne gegeben habe, daß Italien feierliche unanzweifelbare Versicherungen gegeben habe, die britischen Interessen zu respektieren und daß die unmenschliche Haltung Edens in seinem sadi stischen Wunsche Italien zu erwürgen, in keinem angemessenen Verhältnis zur Sache stand, wo durch er das dem französischen Volke angeborene lateinische Rechtsempfinden verletzt habe. kurz und gut Frankreich hat von Großbritan nien als Zeichen seines guten Willens

englischen Morgenblätter sehen >'lch gezwungen, diese Tatsache einfach zuzugeste hen und sie spielen bereits klar auf eine Periode diplomatischer Kälte zwischen Paris und London au. Das Hauptziel Großbritanniens, das in der Herbrechung der Freundschaft zwischen Italien u. Frankreich bestand, ist vorderhand wenigstens und hoffen wir auch für die Zukunft,'vollständig gescheitert. Was Deutschland anbelangt, das Großbritan nien auch an seinen Wagen spannen will, zweifelt man in London bereits

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 21.06.1940
Umfang: 4
Lire 2-N Aì» nànz Are . redaktto» nel!« Rothen Lire A— kleine Anzeigen eig«»r Tarif. Se,ag»peeNe lVorausixzahlN Einzelnummer R Cent. politisches Tagdlatt der Provinz Solznno Monatlich Vierteljährlich Halbjährlich Jährlich Ausland lähri. fortlaufende L. 7- L. 20.— L. 33.— L. 75— L. 1S3.— Annahm« veroklicht« «? Zahlung II»«««»»» HGA z»»;»«s, 2k. z««ì is»o - Frankreich ersucht Italien um Waffenstillstand Die italienische Negierung erwartet äie Nsmhsstmschung äer Delegierten» um Vrt unà Zeit äer

an da» französische Volk Heute mittag richtete Marschall Petain im Rundfunk an das französische Volk die Mahnung, mit Ruye und Disziplin die Entscheidungen abzuwarten und an zunehmen. Vor allem wollte Marschall Petain sein Waffenstillftandsansuchen rechtfertigen, indem er die Unzulänglich keit der englischen Hilfe betonte. Im Jahre 1918, sagte er, hat England tS Divisionen nach Frankreich geschickt und außerdem hatten wir die Hilfe von 68 italienischen und 42 amerikanischen Divisionen. Heute hat England

nur 1l) Divisionen geschickt. Außerdem hat sich das französische Volk seit dem letzten Krieg bis heute allzusehr durch Vergnü gungen von der Arbeit abziehen lassen- Zu wenig Waffen, zu wenig Verbün dete: das sind die Ursachen unserer Nie derlage. Petain schloß mit der Mah nung, Frankreich müsse trotz allem die Disziplin wahren und den auferlegten Pflichten nachkommen. » In Bordeaux trat heute vormittag unter dem Vorsitz Lebruns der Minister rat zusammen. Die Sitzung dauerte von » bis io.30 Uhr

. In regierungsnahen Kreisen wird erklärt, daß Frankreich nicht mehr in der Lage ist. sich den Forderungen hillers »ad Mussolinis, welcher Art sie auch seien, Widerstand entgegenzusehen. Von deutscher Seite wird die Zusam mensetzung der französisches, Wasfenstill- standskommifsjon folgerdersyaßen bekannt gegeben: Armeegeneral Huntzinger, Bot ichafter Noen, Vizeadmiral Lelftc und Fliegergeneral Bergeret. Die Regierung von Bordeaux hat die Flotte telegraphisch angewiesen, dse Häfen Frankreichs und Algiers anzulau

fen und sich zur Verfügung der Regie- »uyg zu halten, die im gegebenen Augen blick der Flotte die nötigen Befehle er teilen wird. GSrung im Frankreich Welche Stimmung in der französischen Öffentlichkeit England gegenübex herrscht Lßt sich schon daraus sehen, daß keines »er noch erscheinenden französischen Blät ter es wagte, Churchills Vorschlag einer «nglisch-sranzösischen Union zu veröffent lichen. In Genf ist heute kein einziger Zug aus Frankreich Angetroffen und man erfuhr auch auf anderem Wege

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 23.08.1939
Umfang: 6
und französischen Diplomatie nicht gelungen ist, Rußland in die Sphäre ihrer Politik der Einkreisung Deutschlands zu ziehen, während es Deutschland gleichsam über Nacht gelang, das Bild der internatio nalen Lage umzugestalten. Zweitens ist Polen nun isoliert. Groß britannien und Frankreich rechneten, als sie Polen ihre Waffenhilfe zusagten, da mit, daß Rußland sich ihnen anschließen würde, was in Anbetracht der Nähe die ses Staates von ganz großer Wichtigkeit gewesen wäre. Nun müssen England und Frankreich

. Der Zusammenbruch der englisch-fran zösischen Politik bringt aber auch eine totale Aenderung des Kräfteverhältnisses zwischen den einzelnen Staaten und den großartigen Erfolg der Mächte der „stäh lernen Allianz' mit sich. Eine neue Rich tung beginnt nun für die Geschichte Europas: wir befinden uns in einer historischen Stunde. Die Pariser und Londoner Blätter möchten so gerne von einem „Verrat' Moskaus sprechen; es handelt sich aber nicht um einen Verrat, den Moskau an England und Frankreich verübt

hat, denn dieser Begriff ist hier mehr denn je außer halb seiner Anwendungsmöglichkeit, son dern man muß aufrichtig sagen, Rußland hat es vermieden, an seinen eigenen In teressen Verrat zu üben, den es mit einem Uebereinkommen mit England und Frankreich begangen hätte. Die Einkreisungspolitik ist gescheitert, das steht nun ein für allemal fest. Aber nichtsdestoweniger ist der Gefahrenherd beseitigt. Polen hat sich einmal in sein Abenteuer gestürzt und England samt Frankreich haben ihre Ehre und ihre Waffen Polen

Ein fluß zu ihrem Ungunsten aus dem eurv' päischen Schachbrett haben müßte. ..Ac tion Francais' meint in einer kurzen Stellungnahme, Frankreich und England seien in unwürdiger Weise lächerlich ge macht wvrden. Buchstäblich fassungslos sind alle jene, die seit Monaten jeden Morgen ankün digten, daß der Strick um den Hals der wtalitären Staaten nun endgültig zuge zogen werde. Die Verwirrung und Ent mutigung hat sich breiten Kreisen der Oeffentlichkeit mitgeteilt: man fühlt und erkennt

. Die Republikanische Nationalpartei stimmte beute auf einer dringlich einbe rufenen Konferenz eine Motion ab, mit welcher die Regierung kategorisch aus gefordert wird, die nach Moskau ent sandte Militärdelegation abzuberufen. Frankreich müsse seine volle Handlungs freiheit gegenüber Sowjetrußland sofort wieder zurücknehmen. Der bellizistische „Paris Soir' behaup tet, Frankreich werde ungesäumt die militärischen Vorbereitungen beschleuni gen und alle seine Grenzen in Alarm bereitschaft setzen

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 22.03.1935
Umfang: 6
, wachsam zu sein. Die Tatsachen, die wir in die sem Zusannnenhang wahrnehmen mußten, bestan den schon seit langem. Werden wir uns mit der deutschen Aufrüstung und mit dem Fiasko der Ab rüstungskonferenz ein für allemal abfinden? Da durch, daß wir uns im Rahmen des Gesetzes über die einj. Dienstzeit halten, haben wir gezeigt, daß Frankreich entschlossen ist, seine Abrüstungsbestre bungen unter der Voraussetzung fortzusetzen, daß die entsprechenden gegenseitg. Sicherheitsgarantien erlangt

werden. Jn Wahrheit bestanden die zwölf Armeekorps und die 36 Divisionen in Deutschland bereits. Darüber hinaus wurde vor acht Tagen die Wiederherstellung der deutschen Militärluftfahrt angekündigt. Wir haben es also mit' einer plan mäßigen und vorbedachten Politik zu tun. Frank reich kann die Politik des Reiches ebenso wenig hinnehmen wie den ungerechtfertigten Versuch der Neichsregierung. Seit 13 Jahren hat Frankreich für die Annäherung und Versöhnung der beiden Völker viel getan, aber eine solche Versöhnung

für eine vertrau ensvolle Zusammenarbeit für die Zukunft geben, die wir alle wünschen. Ministerpräsident Flandin erklärte weiter, es sei unrichtig, daß Frankreich seine Verpflichtungen auf dem Gebiete der Abrüstung nicht erfüllt habe. Es habe die Effektivstärke der Armee um fast 50 Prozent verringert, die Militärdienstzeit allmäh lich von drei Jahren auf 12 Monate herabgesetzt mü> die Flotte von 768.000 Tonnen auf 550.000 Tonnen gebracht, as gleiche gelte für die Militär luftschiffe. Wenn Frankreich

gerade im Begriffe gewesen, die Abrü- ftungsbesprechungen in Genf wieder aufzuneh- den. Gerade diesen Augenblick habe aber Deutsch land ausgewählt, »m eine Drohung vorzubrin gen. Wenn Frankreich sich nunmehr anschickt, auf Grund des Artikels 11 der Völkerbundsatzung den Völkerbundrat mit einem sür den Frieden >o schwerwiegenden Akt zu befassen, so verfolgt es mit diesem Schritt nicht nur seine eigenen Inter essen. sondern es dient auch, den Interessen der Gesamtheit der Nationen, da der Frieden

der Welt eigentlich auf dem Spiele steht. „Frankreich ist,' fuhr Flandin fort, „stark ge nug, um sich allein, und wenn sich die Notwendig keit hiezu ergibt, sich durch seine Bündnisse zu ver teidigen. Wir wollen tun, was notwendig ist, um den Frieden zu erhalten. Wir werden nicht aufhö ren, den mächtigen Block der Staaten, die dasselbe Ideal wie wir haben, lim uus-zu scharen. Alle Franzosen müssen sich fortan in der erhabenen Liebe zum Vaterland zusammenschließen. Nehmen

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 19.07.1935
Umfang: 6
M die Menschenrechte ging, die in der großen Französischen Revolution proklamiert worden wa ren, aber erst mit dem Fall Dreyfuß die Grund lagen des französischen Staates der Gegenwart geworden sind. Die Dritte Republik war 1871 begründet wor den, aber sie hatte nur di6 Formen einer Repu blik angenommen; das Wesen der Freiheit war Frankreich nicht bewußt geworden. In verfas sungsmäßiger Form war die Republik nichts als eine Fortführung des Ii. Kaiserreichs, mit den gleichen Ideen, den gleichen Begriffen, Symbolen

Ideologien (man kann sich eine aktuelle Analogie nicht-versagen: auch Deutschland nahm 1319 nur die Formen einer Republik an, blieb aber Kaiser reich). Heute ist Frankreich vielleicht die einzige wirkliche Republik Europas; und das hat die Tragödie Alfred Dreyfuß bewirkt — darum ist, er der eigentliche Gründer der Dritten Republik. « » « ^ Erinnern wir uns an die Tatsachen: Ende 1894 wurde der Hauptmann des Generalstabs Alfred Dreyfuß, Jude, 35 Jahre alt, in Mulhouse geboren zugeteilt

von Schwartzkoppen sein sollte, der dama lige deutsche Militärattache in Paris; in diesem „Bordereau' wurde die Übersendung von Doku menten angekündigt. — Dreyfuß wurde zur. De gradierung und lebenslänglichen Deportieruug auf die' Teufels-Jnsel verurteilt. ' « » » Während Dreyfuß aus der Teufels-Jnsel halb wahnsinnig wurde, nur noch ein Wort sagen, denken konnte: „Ich bin unschuldig!', tauchten auch in Frankreich Bedenken gegen diesen schnellen Pro zeß, der so glatt vor sich gegangen war, auf. Nun setzte

geboten, um das zu wahren, was sie für Ehre hielten; auf der anderen Seite jene, die die Wahrheit wollten, auch um die Ehre, die wahre, zu beschützen. Auf der Seite der Revi sionisten, die man später „dreyfusards' nannte, standen Elemenceau, Zola, der in Clemenceaus „Aurore' seine berümte Anklage. ,,J'accuse!' ver össentlichle, und in der vorderstenHinie der Oberst Picquard, deren selbstloser Kampf schließlich auch zum endgültigen Sieg geführt hat. ^ Die Lage in Paris, in ganz Frankreich

nehmen müssen. Vieles, das damals gesprochen und geschrieben worden ist, ist einmalig geblieben und noch heute gültig. Es war eine Zeit, in der ein Volk von einem Gesinnungskampf rettungslos erfaßt worden war; an dem Fieber in Frankreich gemessen, war die internationale Anteilnahme, wenn auch an sich sehr bedeutend, doch unmerklich. Plätzlich wurde gegen den Major Esterhazy die Anklage erhoben, der Spion im Generalstab und, der Autor des Bordereau zu sein. Esterhazy kam vor ein Kriegsgericht

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 09.02.1938
Umfang: 6
des in der ganzen Welt vordrin genden Fascismus in den schwärzesten Farben zu malen: und die eine andere Zeitung greift wieder die Phrase auf. daß die britische Grenze am Rhein sei. In zwischen mahnt der „Temps' in drama tischen Ton zur Wahrung kalten Blutes, nachdem er festgestellt hat, daß die deut schen Ereignisse schwere Besorgnis in Frankreich schufen. Zu der beginnenden Entspannung der ss-nüter. die in England nach der ita lienischen Antwort auf die englische Note zur Sicherung des Mittelmeeres einzu

? Pari s, 8. Februar. In politischen und journalistischen Krei sen Frankreichs wendet man sich mit außerordentlichem Interesse der Möglich keit einer Wiederaufnahme der Unter handlungen zwischen England und' Ita lien zu. „Epoque' schreibt, der britische Botschafter habe den Außenminister Delbos über diese neuen Verhandlungen auf dem Laufenden gehalten. „Jour' be merkt zur Eventualität solcher englisch italienischer Verhandlungen, es wäre eine gut« Gelegenheit für Frankreich, wieder normale

,u. a.: In Süd frankreich .besteht in Alles eine Freiwil ligensammelstelle. Die Angeworbenen fahren jeden Samstag in Gruppen zu SV Mann nach Spanien. Als Handgeld erhalten sie 2000 Franken. Anfangs Fe bruar .wurde in Montpellier eine Flie gerschule eröffnet, wo sich gegenwärtig über 200 .Flugschüler.befinden: davon sind SV Franzosen, 70 Belgier, 20 Holländer und 60 anderer Nationalität. Ein Aus bildungskurs ist in Arcachon eingerichtet; dort erhalten 230 Milizler militärischen! Unterricht. Besonders rege

ist die Waffenlieferung: Am 29. Jänner gingen von Paris ab: AS mit Waffen schwerbeladene Autos, von Annemasse 20 Autos und von Bor deaux eine Wagenkolonne mit 600 Ma schinengewehren, Munition und anderem Kriegsmaterial. Am 2. Februar gingen alle diese Autos bei Cerbere gemeinsam über die Grenze. Ebenfalls anfangs Fe bruar waren in Bordeaux 10.000 Ge wehre versandbereit. , Gegenwärtig wird der Landweg vor gezogen. Im Jänner wurde zwischen Rotspanien und Frankreich ein Abkom men vereinbart, nach dem die großen

befassen fich! .mit der Waffenlieferung. Eine der be deutendsten ist das Nachschuhs.kontlv Wj Sitz in Port Bèndres uns Zweigstèàen iti Perpignan und Marseille. Bis Mitte des.letzten Jahres wurden die -fälligen! Zahlungen von der Bank von Frankreich garantiert, da dort die Regierungen von Valencia und Barcelona Devisen und Gold deponiert hatten. Gegenwärtig stammt das Geld aus dem Verkauf von Waren und Kunstgegenständen. Mit die sem Verkauf defaßt sich in Frankreich eine eigene gebildete Gesellschaft

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