, und als sie sein verliebtes Gesicht ihr gegenüber bemerkte, wußte sie, wieviel die Uhr ge- schlagen habe. Aber sie dachte sich: „Warte, Mandl, t wer di schon lernen, selber zu beten." Etwa acht Tage warm vergangen. Es hatte gereg net; aber nun lachte der Himmel wieder recht früh lingsblau und feucht-verklärt aufs Dorf hernieder. Der Hauser-Sepp, im schönsten Sonntagsstaat, schritt wohlgemut und siegesgewiß hinüber zum Nachbarn, um der Theres Herz und Hand anzubieten. Keinen Augenblick zweifelte er am Jawort. Ihrer Liebe
verloren ist, hätt' ich zu meinem Weib gar nöt brauchm können", tröstete sich der Seppl und blickte ein paar Tage lang gar nicht einmal zum Nachbar hinüber. Aber so ein Menschen- herz, zumal wenn es verliebt ist, ist ein rebellisches Ding! . . . Wiederum war's Sonntag. Der Mesner-Michl, der stets zum Amt läutete, zog ein bissel zu früh die Glocken und so erreichte der Seppl ausnahmsweise noch ein Stück am Worte Gottes. Der Pfarrer sprach vom Gebete, empfahl auch das Fürbittgebet, aber man müsse
auch das Seinige tun, wmn man Erhörung wolle, und müsse vertraumsvoll selber zum Herrgott kommen. Einen faulen Knecht, der sich immer nur von den anderen helfen läßt, mag auch der Herrgott nicht. Tiefsinnig ging an diesem Tage der Seppl heim. „Aha", dachte er, „aus dem Loch bläst der Wind! Sel ber erbitt'n muß i mir die Theres! Na, 's ist a Preis, der a bißl a Müah wert ist." Anderen Tags um fünf Uhr früh kletterte der Seppl aus der Liegerstatt. Mit Ach ünd Weh, mit Aechzen und Stöhnen geschah