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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 28.05.1895
Umfang: 8
am vorletzten Sönntag im Stift St. Florian hat sich sogar sehr eingehend mit der Frage beschäftigt, so dass die „N. Fr. Pr.' schon von der Furcht beschlicheu wird, die Katholisch-Conservativen könnten des Bundes mit den Liberalen überdrüssig und mit den sieg reichen Christlich-Socialen --- zum Schaden der Coalition oder eigentlich zum Schaden der liberalen Partei — allzu vertraulich und freund schaftlich werden. Sie wehrt denn auch tapfer ab, indem sie zugleich sich bemüht, die Wahl schwer

zu machen. Wie man aus folgendem Ergnss der „N. Fr. Fr.' ersieht, ist es ihr ganz unbe greiflich, dass die Chr'stlich-Socialen, diese extremen Elemente, diese Umsturzpartei, den „Cleriealen' näher stehen sollen als die Liberalen, diese staatserhaltende, ordnungsliebende, gemäßigte und intelligente, salonfähige Partei. Das Blatt schreibt: „Die vorgestrige Versammlung des oberösterreichischen Katholischen Volksvereines im Stifte St. Florian hat den Herren Ebenhoch und Morfey wieder reichlich Gelegenheit gegeben, ihre Stellung

zur Coalition zu erläutern. Kurz und bündig hat Herr Abg. Ebenhoch im Stifte St. Florian erklärt, dass die Christlich-Socialen die Verbündeten der Cleriealen sind, dass die Cleriealen sich der Erfolge der Antisemiten in Wien freuen, dass sie diese zu ihren Siegen be glückwünschen, mit einem Worte, dass dieCleriealen den christlich-socialen Antisemiten weit Näher stehen als den mit ihnen in der Coalition ver einigten Parteien, mit denen sie nur zu dem Behufe in Verbindung getreten sind, „weil dadurch allein

die große liberale Parlaments partei in Schranken gehalten ist'. Wir empfehlen die Geständnisse dieser schönen Seele der liberalen Partei zur Beherzigung.' Es ist allerdings nicht ganz unbegründet, wenn die „N. Fr. Pr.' von einer derartigen Furcht gequält wird und den durch die Coalition mit den Conservativen zeitweilig gestchertenBestand bedroht findet. Jene Versammlung in St. Florian war, wie es scheint, mit Absicht darauf angelegt, den Christlich-Socialen entgegenzukommen und die Annäherung

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 9 von 12
Datum: 12.05.1894
Umfang: 12
die Sache freilich. Aber das wird er nicht thun.' „Doch, doch, er wird eS thun, wenn Du ihm dazu ein wenig entgegenkommst. Florian, beweise mir, dass Du — Dich wirklich in Deine eigene Frau verliebt hast!' setzte sie dann lächelnd hinzu — aber lächelnd unter Thränen. Denn die Angst, dass die beiden Männer sich doch noch mit der Pistole in der Hand gegenübertreten könnten, marterte sie unaussprechlich. „Beweise mir es und gieb Hort Gelegenheit, Dir statt der blutigen Genugthuung eine friedliche zn bie

an der Grenze der Dürre angelangt und die Saatfelder nnd Wiesen am sonnfeitigen Berggehange litten bereits stark. Die Niederschlage am 12., 17., IS., 21., 22., 26., 28. und 30. kamen sehr erwünscht und bewirkten, dass die Herbstsaat sehr schön steht, weniger schön die Frühlingssaat, bei der das Keimen durch die all- stimmtcn Zeit ebenfalls herüberkommt In irgend einem Zimmer iresst Ihr Euch dann unler vierAugcn.' Florian strich sich mit der Hand dann den zier lichen >L-chnurrbart. „Die Geschichte

Florian.' So schallte es nun durcheinander. Dazwischen aber jubelte ein süßes Kinderstimmchen: „Alse auch da — Alse mich da!' „Ja, Du bist auch da, mein herziges Enkelchen, mein süßer, kleiner Alfred!' rief Gräfin Lisa fast außer sich vor Freude und nahm den reizenden Kna ben, aus dessen Antlitz des PapaS blitzende Augen leuchteten, der Spreewälderin, welche auf dem Rücksitz des Wagens gesessen hatte, aus den Armen. Indessen Lisa von Waldberg nun das Gesicht ihres ersten Enkelkindes immer und immer

wieder mit heißen Küssen bedeckte, hatte Graf Cäsar seiner schönen Toch ter aus dem Wagen geholfen. „Taufend, siehst Du aber wohl aus, mein Liebling,' rief er aus und klopfte Alice herzlich auf die erglühten Wangen. „Das macht das Glück, Papa, das große, große Glück,' erwiderte die schöne Frau. Uud dein Gatten, der ihr lächelnd gegenüberstand, beide Hände reichend, setzte sie hinzu: „Auf der gauzen Welt gibt eS ja kein Paar, das sich so aufrichtig liebt als wir. Nicht wahr, Florian?' Graf Hillern antwortete

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 9 von 12
Datum: 14.04.1894
Umfang: 12
Florian schnell hinzu, weil er bemerkte, wie grenzenlos peinlich der Vorgang zu werden dro!>le. „Sie wird nuu die Pflege des Verwundeten nuter ihre Aussicht nehmen, auch mit dem Blick der Herrin von Waldberg das Auge des kranken Gebieters ersetzen.' „O, sehr, sehr gütig,' stammelte Bergen, der schon seine jetzige Stellung inne gehabt, als Graf Cäsar erst der Verlobte der schönen Lisa von Steinhof gewesen. Er kannte deshalb auch das Elend des vornehmen Ehepaares und wusste jetzt in der That

nicht, sollte er die Rückkehr der schönen Gräfin segnen oder bedauern. Florian gestattete ihm gar nicht, weitere Worte zu machen. Ohne jeden Verzug verließ er jetzt den Wagen und hob auch die Gräfin aus dem prächtigen Gefährt. Lisa von Waldberg glich jedoch einer wandelnden Leiche, als sie darnach den ihr gebotenen Arm Florians nahm und von dein jungen Officier, der mit gebieterischem Blick um sich schaute, geleitet, die breite Freitreppe zum Schloss hinausstieg. (Fortsetzung folgt.) dann hinzu, nnd ein tiefer Athemzug hob

bediinleu, als bedaure sie es, den Schwiegersohn begleitet zn haben. Für einen Augen blick lam ihr der Gedanke, Florian unweit des Schlosses allein aus den Wagen steigen zu lassen, und deu Besehl zu gebe», umzuwelide», ohne dass sie den Fuß über die Schwelle gesetzt, von welcher der Gemahl sie so schmählich verwiesen. Aber auch uur für einen Augenblick. Dann stand ihr Entschlnss unverrückt fest: Sie wollte dem treu bleiben, in was sie einmal gewilligt. So richtete sie den Oberkörper straff in die Höhe

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