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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 09.01.1916
Umfang: 8
und der Unwissenheit des Volkes eine Heimstätte haben. Durch gute Schulen und von unten herauf muß der Kampf gegen sie geführt werden, und Florian beschloß, furchtlos, wie sein Vater seinerzeit, den Kampf gegen sie aufzunehmen. Ueber das Grab hin reichte er dem alten Mayr die Hand und sagte: „Hier schwör' ich's dir, der armen Eva soll ihr Recht werden!" Der Alte schüttelte ungläubig den Kopf. Florian sagte nichts weiter. Er suchte einige Steine, die er zu den anderen auf das Grab legte, und nachdem

er noch eine Weile seinen schinerzlichen und reuigen Empfindungen nachgehangen hatte, faßte er Evas Groß vater unter den Arm und führte ibn hinweg. Finstere Wolken lagen auf seiner Stirn. Als sie wieder im Tale angelangt waren, forderte Florian seinen Begleiten auf, mit ihm nach der Kirche zu kommen; die Predigt sei wohl noch nicht zu Ende. Mayr weigerte sich: zu dem Pfarrer Süß milch bekänie ihu keine Gewalt mehr in die Kirche. „Mich auch nicht," versetzte Florian. „Du sollst auch bloß mit mir vor der Kirche

warten, bis der Pfarrer herauskommt." - „Was willst denn von dem?" fragte der Alte. „Komm' nur mit," erwiderte Florian, und sie gingen. Sie hatten nicht mehr lange auf das Ende der Predigt zu war ten. Die Orgel begann zu spielen und die Leute kamen heraus, erst einzelne, dann mehrere, zuletzt der volle Strom. Auffallend war die Stille der Menschen und ihr gedrücktes Wesen. Da war kein heiteres Aufblicken, Plaudern und Scherzen wie sonst nach den Predigten des vorigen Pfarrers, und die milde

Spätsommersonne schien ver gebens vom blauen Himmel über die Gräber. Die Leute warfen scheue Blicke auf den alten Mayr und seinen Begleiter. Der Erstere hatte sich mit beiden Händen auf seinen Stock gestützt und schaute zu Boden. Florian stand stramm aufgerichtet mit entschlossenen Mienen. Ihre Bekannten sammelten sich neugierig um sie. Nun kam der Pfarrer aus der Kirche, den Kopf im Nacken, die Mundwinkel grämlich heruntergezogen. Veit ging ihm in devoter Entfernung zur Seite. Der elende Schächer

, der sich kaum mehr aus seiner Wohnung getraut hatte, seit er Florian wieder im Dorfe wußte, fühlte bei dem Anblick seines alten Nebenbuhlers das Mark aus seinen langgestreck- — 211 — ten Gliedern weichen. Sein erster Gedanke war, die Flucht zu ergrei fen; allein er blieb, in Erwägung, daß der Pfarrer sein bester Schutz wäre. Florian hatte unterdessen den Hut abgenommen und die Locken zurückgeschüttelt. Den alten Mayr an der Hand haltend, trat er dem Pfarrer entgegen. Dieser blieb stehen und schaute

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 15.12.1915
Umfang: 8
, die so auch am besten versorgt sein werden. Zahlreiche Frauen jedoch werden nach ^ q: — 146 — sich bedroht sah, gab ihr jetzt ihre Kaltblütigkeit wieder, und immer noch überzeugt, daß sie un Besitz des echten Testaments sei, sowie darauf bauend, daß Florian seinen Vater zu sehr liebe, um ihn öffentlich anzuklagen, wies sie jedes Zugeständnis ab. „Laß dem Alois Staudach sein' Bub' reden, wenn er was weiß," sagte sie, _ nachdem sie in das Gerichtszimmer zurückgekehrt war, und hochaufgerichtet dastehend, richtete

sie ihre grauen Augen fest auf Florian. Aber sie sah ihn nur undeutlich, denn die in ihr gärende Wut trübte ihren Blick. „Um Gotteswillen, Mutter, das kannst d u von mir verlangen?" rief Florian, indem er entsetzt einen halben Schritt zurücktrat. Auch Frau Rest war erschreckt und starrte Veronika mit weitgeöffneten Augen an. Ignaz ersparte Florian das Schwere. „Wenn die — die da," sagte er und wies mit dem Daumen der linken Hand seitwärts auf die regungslose Veronika

finger nach der Decke. „Also just an dem Abend, wo er von dem alten Mayr geschossen worden ist, da hat er seinem Buben, dem Florian da, die Geschichte von dem Testament da erzählt. Also ist die Unterschrift von dem Bartel Staudach alleweil echt. Und wie der Alois tot war, just an dem Abend von seinem Begräbnistag, da ist der Florian zu mir nach Buchau gekommen, hat mich für seinen Vater um Verzeihung gebeten, für alles Unrecht, was der mir an getan hätt', und hat mir und meiner Frau, der Resi

hier, alles von dem Testament bericht't." Florian, der mit brennenden Wangen und gesenkten Lidern, unter denen zwe^große Trinen hMvortropften, zugehört hatte, nickte jetzt bestätigendMit jran Ren. welche während der Er zählung hartnäckig züin^eiftter hinausgeschaut hatte, kehrte sich li f — 147 — fl wieder zu ihrem Manne und streichelte ihm mit einem wunderlichen ^ Zucken der Lippen den Oberarm. Er legte ihr, in seiner Aufregung nicht beachtend, daß sie nicht im bloßen Kopfe war, seine schwere Rechte auf den Hut

sich' zunächst mit der Frage an Florian: „Ihre Mutter oder Stiefmutter ; scheint von dem Vorhandensein des Testamentes nichts gewußt zu yaben?" , J „Ja, sie hat darum gewußt," versetzte Florian unbedenklich. I „Mein Vater hat mir gesagt, daß er cs ihr erzählt hat, als ich noch bei den Jesuiten in Innsbruck war." Nun erklärte der Richter Ignaz, daß ihm nichts übrig bleibe, als, gestützt auf die Aussage Florians und das Zeugnis Griesingers welches aber erst noch beigebracht werden müsse, gegen die Witwe

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 26.10.1915
Umfang: 8
ihrem zur Versöhnung ge neigten Manne nichts Gutes. Dieser hätte gern vorgebeugt, und er machte einen Versuch dazu, indem er äußerte, Anna hätte sich wohl auf dem Felde bei dem drückend heißen Wetter Ueberlast getan; sie sähe schlecht aus und täte am besten, sich zu Bett zu legen. Anna erklärte jedoch, daß sie nicht krank sei. Ein heftiges Zittern überfiel sie, als Florian, während sie mit dem Abräumen des Tisches beschäftigt war, erschien. Sie hätte bei nahe die Schüsseln fallen lassen, welche sie in der Hand

, der heute Nachmit tag hier war. Und der hat uns erzählt, daß du dem Alois Staudach sein Bub bist." Florian verfärbte sich, und Frau Staudach sagte mit gedehn tem Tone: „Natürlich, der Vater ist wie ein Dieb in der Nacht ge kommen und hat uns von Haus und Hof vertrieben, und der Sohn schleicht sich unter falschem Namen bei uns ein und stößt uns hin terrücks das Messer in das Herz." Der junge Bursche wurde feuerrot und tief aufatmend rief er: „Wenn Jhr's denn schon wißt, wer ich bin, ich widerred's

nicht. Zu schämen brauch' ich mich meines Namens nicht." Ein Seufzer lenkte seine Blicke nach der Küchentüre. Anna war bei seinen Worten wieder in die Stube getreten. Sie war geister bleich. Ihre Füße versagten ihr den Dienst; sie sank auf die nächste — 15 gen schen Bank, deren Lehne sie umfaßte, und die Stirn auf die Hände drM^ kend, begann sie bitterlich zu weinen. „O, Jesus, Maria und Josef!" rief Florian schmerzlich schüttert. dust „Na, dann ist ja jetzt alles schön und gut, und Ihr tut wohl

nicht wieder die Ehre an, Herr Staudach!" sagte Frau mit spitzem Tone, indem sie ihre Schürze glatt strich. 0 p n „Sei still!" rief ihr Mann mit ungewöhnlicher Entschieden^^ „Der Florian soll uns erst erzählen, weshalb er sich bei uns einr. 0 ^ falschen Namen gegeben hat?" Florian berichtete der Wahrheit gemäß, wie ihn nur die M 1 fürchtung dazu bewogen habe, daß ihm bei dem keineswegs freA.— schaftlichen Verhältnisse zwischen den Verwandten die Türe geM —, sen lverden würde, wenn er sich unter seinem wahren Namen

und das Schlechte gut, nicht?" . Florian gab zu, daß er Unrecht getan habe, aber Schlech!« habe er nicht im Sinne gehabt. Er beteuerte, daß er nur noch « eine gute Gelegenheit gewartet habe, um Anna seinen Namen zu ß stehen, und flehend rief er dieser zu: „O, Annerl, ich bitt' dich um Leben, vergieb mir doch ja!" Anna hatte sich mit dem Oberkörper aufgerichtet. Wie ein des Jammers saß sie 'da und schaute in ihren Schoß, und große T» nen tropften fort und fort von ihren Wimpern. Sie bewegte Lippen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 13.10.1915
Umfang: 8
der deutschen Zivilgefangenen sind in beinahe 50 Pro zent der Fälle Engländerinnen, der beste Kommen tar zu dieser ganzen idiotischen Jnternierungspoli- — 176 — einem tieferen Blick als sonst auf ihm geruht hatten, während sich doch ihr Herz gegen die Macht der Liebe sträubte. Ignaz meinte, Florian sei doch nicht ganz der Strudelkopf und Sausewind, wofür er ihn bisher gehalten habe. Seine Frau stimmte ihm bei, obgleich sie nicht begriff, wie jemand über ein Heiligenbild oder eine steinerne Figur so in's

Feuer geraten könnte, ja Wenn es eine seltene große Kartoffel, oder eine überreiche Kornähre gewesen wäre! — ■ Sie war eben eine durchaus praktische Frau. Ihr Mann lachte zu ihrer Bemerkung, und beide nahmen es als selbstverständ lich hin, daß Florian, nachdem er die beiden Flaschen Wein, welche er bei Ignaz zu gut, Halbe für Halbe abgetrunken hatte, auch die folgenden Abende, mit Ausnahme des Sonntags, zu seinem Schop pen nach Buchau kam. Annas Mutter hegte keiuen Argwohn

, daß ihn etwas anderes als das gute Getränk ihres Mannes herüber- lockte, und wenn es ihr asich nicht entging, daß ihre Tochter ihm gefiel, nun sie gefiel ja manchem, und Florian war ja noch viel zu jung, um an das Heiraten zu denken. Sie mochte den hübschen Bur schen wohl leiden, der auf sie den Eindruck eines verzogenen Mutter söhnchens machte, und er ließ es sich auch angelegen fein, sie für sich günstig zu stimmen. Anna wäre lieber gestorben, als daß sie ihm verraten hätte, wie auch sie ihn gern sah

; denn noch kann dich das Annerl nicht so fest in's Herz geschlossen haben, daß sie nicht inehr von dir lassen könnt'." »Ja, schau," versetzte Florian feurig, „ich weiß bloß, daß ich sie unmenschlich lieb Hab', itnb wenn du meinst, daß sie mich auch ein Bißl lieb hat — ich bitt' dich, verrat mich nicht." Er wiederholte, daß er es durchaus ehrlich meine; daß er aber kein anderes Mittel, als den falschen Namen gewußt habe, um sich Anna zu nähern, und da er nichts sehnlicher wünsche, als ihr geste hen zu können, wer er sei. Toni

möcfjte ihm dazu nur noch eine kleine Frist lassen. Dessen Kopfschütteln nicht achtend, sprach er mit Zuver sicht davon, daß es ihm gelingen würde, den Zwiespalt zwischen Annas Eltern und seinem Vater auszugleichen und er schloß: „Das Annerl wird's mir ja schon gern verzeihen, daß ich der Florian Staudach bin. Denn ich bin doch bloß aus Lieb' zu ihr ein Bißl salsch gewesen, und sie wird's dir danken, >daß du unserem Glück nicht im Weg gestanden bist." Wieder rang sich ein Seufzer aus des armen Toni

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 10.09.1915
Umfang: 8
vor ihnen haben und selbst den Teufel nicht fürchten. Nichts für ungut, Herr Pfarrer." Der Pfarrer saß wie gelähmt von dem Entsetzen über eine solche Kühnheit. „Staudach," lallte er endlich, „Ihr rennt in Euer Verderben!" „Ich will's schon ausfechten," sagte Alois,, der bereits die Tür klinke in der Hand hatte, indem er sich noch einmal umwaitdte. Er ging. — 81 — welche Gefahr der Kirche drohte, wenn ein solcher Mann wie Alois Staudach an der Spitze der Gemeinde stand. Den ihm.aufgetra genen Brief an Florian ließ er erst später

Nachfolgen. Die Antwort darauf traf ungewöhnlich schnell ein. Der Rektor Pater Werner schrieb voll salbungträufelnder Resignation, daß der Orden und die Kirche fortan Vater- und Mutterstelle an Florian vertreten würden, da der leibliche Vater seine Hand von ihm ab zöge. Von Florian selbst kein Wort. Ein höhnischer Triumph schlängelte sich um Veronikas schmale Lippen. Alois loderte in Zorn über die Lieblosigkeit und Undank barkeit. des Buben auf, den er sein Leben lang mit seinem Herz blut getränkt

hatte. Florian hatte jedes Band zwischen ihnen zer rissen; mochte es denn sein! Aber der Zorn ist ein Rausch und er verfliegt, während der Schmerz mit Bleigewichten in die Tiefe sich senkt. Auch Alois' Zorn verflog und gab dem Schmerze über den nun besiegelten Verlust des Sohnes Gewalt. Vor den Leuten suchte er ihn zu verbergen, und es gelang ihm auch wohl; aber er machte ihn reizbür, rauh und abstoßend. Veronika hatte das Ziel erreicht, dem ihre Habsucht uachge- strebt, seitdent sie zuerst den Fuß

auf den Marienhof gesetzt hatte. Sie war Universalerbin; Florian verstoßen. Nur das Testament im Besitze des Schreibers stand noch zwischen ihr und dem vollen Triumphe, und sie strengte jede Fiber ihres Gehirns an, um dieses Dokument in ihre Hände zu bekommen. Ihre Gesinnung gegen Beck wurde unter solchen Umständen nicht milder, und Beck war un klug genug, sie durch seine fortgesetzten Besuche an ihre Niederlage zu erinnern. War sie eine Frau, die dergleichen überhaupt nie ver zeiht, so nährte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 17.12.1915
Umfang: 8
zu übernehmen. Ich habe auf Ihre Angaben hin gegen Florian Staudach Vorgehen müssen; bedenken Sie aber, Herr Pater, wie peinlich es Ihnen bei Ihrer Teilnahme für den jungen Menschen sein würde, wenn sich nun doch Herausstellen sollte, daß er unschuldig ist. Mein Amt ist ein schweres und oft trauriges; ich gestehe aber, daß es über meine Kräfte gegangen sein würde, die jenigen Pflichten, die Sie in dem gegenwärtigen Falle erfüllt Haben, auf mich zu nehmen. Ich bewundere Sie, wenn ich mir vorstelle

, was Sie nicht leiden rnußten bei der Teilnahme, welche Sie Florian Staudach bewahrt haben, und für die ja auch der Umstand zeugt, daß Sie ihm die durmnen Streiche, die er gemacht hat, vergeben haben, indem Sie ihm nun mit den: Bewußtsein gegenüber treten, daß Sie es sind, desseit Anklage ihn in das Gefängnis geworfen hat! In der Tat, Herr Pater, nur das völlige Aufgehen in Ihrem heiligen Amte, welches immer nur den leidenden Mitmenschen vor Augen hat, kann mir Ihren leider nicht erfüllbaren Wunsch erklären

, Florian unter vier Augen sprechen zu wollen — wenn Sie nicht andere Be weggründe dazu haben." Pater Gury knirschte innerlich vor Wut über diese Lektion, deren ganze Bedeutung ihm erst durch den Schlußsatz klar wurde. Seine aus dem fleischlosen Gesichte stark hervorstehenden Backen knochen wurden feuerrot. Um das Mißtrauen des Untersuchungs richters zu entkräft! gen, bot er seine ganze Selbstbeherrschung auf. „Sie haben Recht, mein Herr," entgegnete er, sprach aber sehr langsam

, der in dieser Weise das Ehepaar ermutigte, und der ehrwürdige Herr, Pater Gury, mußch wohl entschuldigen, wie unlieb ihm auch die Unterbrechung war. Ignaz und seine Frau hatten in diesem die Ursache vor sich, wes halb es Toni nicht gestattet worden war, Florian zu sehen und zu sprechen. Es war kaum in Jenbach bekannt geworden, daß Florian dem Gerichte sich gestellt hatte, als auch Pater Gury sich rüstete, dem armen Schelm seinen geistlichen Trost zu bringen. Er hatte ja so leicht Zutritt zu Sterzinger erhalten

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Alpenländer-Bote
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Seite 8 von 16
Datum: 19.12.1937
Umfang: 16
. Der Verurteilte nahm sich drei Tage Bedenkzeit. Bekanntlich wurde auch der 48 Jahre alte Josef Höller seinerzeit wegen der Teilnahme am Mord des Wachmannes Preiner zu 15 Jahren schweren Kerkers verurteilt. Josef Höller, der aus der Strafanstalt Garsten vorgeführt wurde, bildete in diesem Prozeß auch d.en Hauptzeugen, der Johann Zivny durch seine Aus sagen schwer belastete. Zimvirrlrl St. Florian am Inn. (Eine Radfahrerin tot auf gefunden.) Am Marienfeiertag abends wurde auf der Bundesstraße bei St. Florian

am Inn die 31jährige Häus lerstochter Theresia Damberger aus St. Florian tot auf- gefunden. Neben der Leiche lag ein stark beschädigtes Fahr rad und ein halb geöffneter Regenschirm. Da kurz vor Auffindung der Leiche ein Holzauto aus Passau die Straße passiert hatte, wird angenommen, daß Theresia Damberger mit ihrem unbeleuchteten Fahrrad gefahren und zum Schutz gegen den Regen den Schirm geöffnet trug. Dabei dürfte sie an den Anhänger des Holzautos angefahren und so töd lich verunglückt

sind gut besucht und die Kinder reden fast nichts anderes mehr, als von ihren Weihnachtswünschen und ob...! — Nahe der Wallfahrtskirche in Puchheim wurden an einem Sonntag Lichtmaste umgelegt und am Mariensesttag rasten die Rübenautos voll beladen durch den Markt St. Florian und bespritzten die Kirchengeher wie zum Hohn mit Kot. Da gibt es noch viel „libera len Schutt" wegzuräumen! — Die Markenausstellung in Gmunden hat viele Schaulustige angelockt. Die 30 Sammler können sich des Erfolges freuen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 12
Datum: 14.10.1911
Umfang: 12
in Unterplanitzing auf die Fuchsjagd. Etwa 450 Schritte unterhalb und westlich der Haltestelle Montiggl stell ten sie sich auf, und zwar Atz am nördlichen Rande der dort befindlichen Wiese, Vorhauser auf der süd liche» Seite knapp am Waldrande. Einige Meter hinter dem Standorte des Vorhauser, parallel mit dem Waldraude, führt von Osten nach Westen, von Gebüsch versteckt, ein Fußsteig, auf welchem die Füchse zu wechseln Pflegen. Am gleichen Abende hatten sich auch Florian und IakobSinnan dieselbe Stelle

auf die Fuchs passe begeben. Florian Sinn bezog einen Posten östlich, Johann Sinn westlich von Vorhauser, ohne daß dieser die beiden bemerkte. Nach einiger Zeit begab sich Florian Sinn zu seinem Jagdgenossen Jakob Sinn und benutzte dabei den oben beschriebenen Fußweg. Als die beiden nun am gegenüberliegenden Wicsenraude den Rudolf Atz bemerkten, gingen sie — Florian Sinn voraus — leise austretend und sich im Flüstertone unterhaltend, auf dem Steige wieder zu rück iu der Richtung nach Osten

. Als sie den Staudort des Karl Vorhauser passier ten, gab dieser aus seinem Jagdgewehre aus einer Entfernung vou zirka zehn Schritten einen Schrot schuß ab, desseu ganze Ladung den Florian Sin» in Brust uud Hals tras. Den hiedurch erlittenen Ver letzungen erlag Sinn infolge innerer Verblutung nach kurzer Zeit. Vorhauser verantwortete sich dahin, er habe im Gebüsch etwas rauschcu gehört, und sich bewegen WZ Nach den ärztlichen Berichten bewährt sich bei Rheumatismus, Gicht und Neuralgie als ein prompt

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