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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 26
Datum: 29.04.1882
Umfang: 26
nahmen. Belobten sie doch die Einrichtungen im Ringtheater einmal als mustergiltig; wie sie es waren, daS haben wir schaudernd miterlebt und wird nun neuerdings vor unscrenAugen entrollt. StaatSanwalt Dr. v. P elf er: Sie haben eine Jnstruction als Feuerwehr-Kommaudant er« halten? — Ang.: Za. — StaatSanw.: WaS steht darin? — Ang.: Ueber Feuer gar nichts.— Staatsanw.: Daß ist wohl nicht wahr. — Ang.: Za, eS steht darin, daß ich so lang« die Leitung der Feuerwehr zu übernebmen habe, bis die stättische

Feuerwehr da ist. — Staatsanw.: Nun sehen Sie, dieser Instruktion sind Sie nicht nachgekommen. StaatSanw.: Wer sind denn die Brüder Schagerl, die als Feuerwehrleute angestellt waren. — Ang.: Die Brüder meiner Frau.— Staatsanw.: Da hätten Sie aber noch mehr darauf sehen sollen, daß die Brüder Schagerl nicht immer betrunken sind.— Ang.: Sie waren nie betrunken. SaatSanw.: Merkwürdig, die ganz« Welt weiß eS, daß diese Brüder Schagerl immer betrunken waren, nur Sie wollen «ichtS davon wissen

gelangt, wurde ich von solchem Rauch, Hitze und irrespiralen Gasen erfaßt, daß ich ge» nöthigt war, nachdem ich schon seit Zahren herz» leidend bin und Gefahr lief, die Besinnung zu verlieren, mich zurückzuziehen. Die Gewalt deS AementeS war stärker, als mein Wille. Zch ging hinunter, mein Erstes war, daß ich daS betreffende Organ, welches bei der Thüre stand, aufforderte, die geschlossenen Thüren zu öffnen, nachdem Menschen in Gefahr feien, zu ersticken. Jetzt hörte ich die Signale der Feuerwehr

. Ich eilte auf die Gasse, ordnete an, Ordnung.zu machen für die Feuerwehr, um die Gefahr vor leberführung hintanzuhalten. Nur so ist eS ge lungen, der Feuerwehr die Zufahrt zu ermöglichen, und ich mvß gestehen und kann eö sagen, daß eS mir durch übermäßige Anstrengung gelungen ist, Ordnung zu machen. Ich ordnete die Zu- ahrt und gab den Auftrag, so viel als möglich, die Passage freizuhalten. Kurze Zeit darauf kam der Feuerwehr-Ja- zenieur Wilhelm angefahren; ich machte ihm in erregtem Tone

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Meraner Zeitung
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Seite 9 von 26
Datum: 29.04.1882
Umfang: 26
bekommen! Zwischen dem Zeugen Vizebaudirektor Arn- berger und dem Präsidenten entspinnt sich fol gendes charakteristische Gespräch: Präs.: WaS für ein Fach hat Herr Ingenieur Wilhelm? —» Arn- berger: Er ist dem Ressort für Wasserban zugetheilt. — Präs.: Erscheint eS denn nicht alS unzweck mäßig, einen Beamten für Wasserbau bei FeuerS gefahr zu verwenden? — Nrnberger: Ja, für unS ist eben die Feuerwehr nur Nebenfchästigung. — Präs.: Leider, leider l Herr Bauvirektor, kennen sie die Hornsignale

der Feuerwehr? — Ar»- berger: Zum großen Theil. — Präs.: Aber nicht alle; wie wollen Sie nun kommandiren und Ihre Organe kontroliren, wenn Sie nicht einmal all« Horusignale verstehen? Und wie soll da von den Ihnen unterstehenden Beamten daS Kommando geführt werden, wenn weder Sie noch die An deren die Hornsignale -verstehen? — Arnberger: Wir müssen unS eben darauf verlassen, daß der Hornist.unsere Befehle mit dem Horn fignaiifirt und unS die Antworten übermittelt. — Präs.: Mir handelt eS sich eben nur darum

da» Feuer zu löschen und die Menschen zu retten? antwortet Zeuge: Wie die Feuerwehr jetzt organisirt ist, ist eS nicht möglich. Wir haben zu wenig Mannschaft, nicht genügende Requisiten und kein darauf bezüglich»? Exerzitium. Die Zeugen Oberingenieur Franz Haber« torn und Adjunkt der Stadtbauamts Franz Zier werden über die im Juli über daS Ring- theater abgehaltene Kommission vernommen. Letz» , terer sagt aus, die betreffenden Verfügungen seien an alle Direktionen erlassen worden. Direktor Jauner

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