? 5 5 t .lzeirer 21 >Rege» LZ heiler 21 Iveiter Topographie. Der Böthe von Tirol zc. legte in seinem Blatte Nr. ,c>2 v. I. einige Fragen über Entstehung nnd Verbrei tung der Gletscher (Ferner) mit dem Wunsche vor, selbe so viel möglich beantwortet zu wissen. Dem zu Folge sey es erlaubt, einige Winke hieher zu setzen, wodurch viel leicht Liebhaber von Gebirgsreisen und Naturforscher er- nilithigt werden möchten, mit eigenem Auge besser zu sehen uud zu beobachten. Das Thal Nidnaun, drei Stunden westlich
von Sterzing entlegen, ehemals wohl anmuthig, seit eini gen Jahren aber durch mehrere Überschwemmungen sehr entstellt, liegt am Fuße, oder vielmehr bildet den An sang eines Gletschers, welcher hier glattweg der Ferner heißt, und in der Gegend von Freyenfeld oder Slilses, eine Stunde unterhalb Sterzing, dem Wanderer seinen immerwährend weißen Schcitel'sehr schön blicken läßt. Woher und wie lange das Thal seinen Namen führe, kann ich mit Grund nicht angeben. Wenn heut zu Tage sehr bedenklich
Schichten, nämlich eine mit gerollten Bachsteinen und Sand, auf selber eine Lage schöner Acker-Erde u. s. w. Ich schloß daher wenigstens auf drei dergleichen Über schwemmungen in großen Zwischenräumen, wovon sich der letzter» kein Mensch erinnert; nur viele Leute betheuer ten, von ihren Eltern gehört zu haben, daß der Ferner- Wach im Jahre 170a ungeheure Verwüstung angerichtet habe. Wie lange es brauche, bloß durch Dünger, wie es hier wahrscheinlich geschehen ist, einen Schuh tief frucht bare Erde
auf Stein und Sand zu erzeugen, überlasse ich dem vernünftigen Landmanne zu bestimmen; ich will nur erörtern, daß sich die erste Überschwemmung in das hohe Alterthum verliere. Daß diese Überschwemmungen vom Ferner, wel cher mir dein innern Thale beginnt, und sich nördlich über Pflèrsch, Gschnitz, Stnbei ?c., westlich aber über Oetzthal fortpflanzt, entstanden sind, erklärt die Lage der Gegend selbst, lind bestätiget dieß anch leider die traurige Erfahrung der letzten Jahre. Wenn sich nun die ersten
, Überschwemmungen in das Dunkel hüllen, um desto mehr das Entstehen des hiesigen Ferners. Um sur die folgenden Fragen einige Beweise liefern zu können, müssen wir dem Ferner selbst näher treten' Allein nehmen wir einen Führer mit, und zwar den hie' sigen Gemsenjäger, welcher schon in der Jugend von sei nem Vater zum Steigen genügende Anleitung erhielt, und nun seil dreißig Jahren allein diese Eisschluchten jährlich öfters durchläuft. Zudem ist er ein Mann von stillem und Wahrheit liebendem Charakter