. Wir lassen daher die Aussagen laut „Bozener Zeitung' hier folgen: „Wir waren', so erzählte Johannes Bor- muth aus Fürth in Hessen, „am 1. November 1904 .tatsächlich in Ulten und passierten auf dem Rückwege nach Meran gegen 4 Uhr nachmittags Marling, ohne Uns dort auszuhalten; denn schon damals war uns beiden das Geld gänzlich aus gegangen; gegen einige Briefmarken, die ich noch besaß, erhielt ich 10 Zigaretten; auf dem wei teren Wege bettelte Ferner im Schlosse in Forst und für den geschenkten Betwg
kaufte auch er sich 4. Zigaretten. Tunn.,machte Fexner den Vor schlag, weil wir kein Geld mehr hatten, zur Trau benwirtin in AlgUnd zu gehen, um dort zu essen und zu übernachten. In der Nähe dieses Gast hauses angekommen, erklärte Ferner, es sei noch zu früh, einzukehren, weil iwch Gäste in der Nähe sein würden. Wir setzten uns daher gegen 6 Uhr abends auf in der Nähe befindliche Baum stämme, von wo aus wir die Wirtschaft im Auge behalten konnten und warteten auf eine spätere Stunde. Gegen Uhr
betraten wir das Gast haus, in welchem sich kein Gast mehr befand und ließen uns von der Wirtin einen halben Liter Wein bringen, den, sie aus dem Mler holte; dann trug sie über Verlangen geräucherte Würste und Brot herbei. Wir ließen uns dann noch vier halbe Liter Weißwein auftrqgen, .yondenen Ferner den vierten allein äustrank. Als der fünfte halbe Liter kam, fagte Ferner zur Wirtin, daß, er heute kein Geld habe und nicht zahlen könne und bat sie, uns über Nacht zu behalten. Da wurde sie aufgebracht
und erwiderte, dies sei kein Geschäft, essen, trinken Und noch schlafen »vollen und »kein Geld haben, so gute Freunde sind wir nicht! Als Ferner sie beruhigen wöMe, wies sie auf einen anderen Burschen, der ihr ein mal mit der Zeche duxchbrannte, hin. Während dieses Gespräches saß die Wirtin aus der Bank neben Ferner, während ich am Spieltische stand und für mich selbst spielte. Plötzlich fuhr Ferner 'mit'der rechten Hand der Wirtin an die Gurgel Und drückte sie mit dem Kopse an die Wand. Auf meine Frage
, was er mache, entgegnete er: „Gar nichts; nimm den Schlüssel Ms dem Kasten imHange'; ich gehorchte Und sah Von draußen durch die offene Türe, wie Ferner sein Opfer noch immer am Halse festhielt. Er rief mir nun zu: „Ich halte sie, geh' Tu hinauf und schau, daß Tu das Geld findest.' Dieser Aufforderung entsprechend, eilte ich mit der im Gange stehenden Petroleumlampe in der Hand in den zweiten Stock, wo ich aber keinen Kasten fand, wohl aber ans einem Zimmer eine Stimme hörte, weshalb ich mich rasch