, welcher vielleicht gar nie daran dachte, sich um das Mädchen ernstlich zn bewerben, geschweige denn sie zu heiraten und der seit seinem Abgänge von Graz verschollen sei, da er nach seiner Abreise auch mit keiner Zeile Nachricht gegeben habe. Die lichten Momente der jungen Irrsinnigen gehören der Zu kunft. Dann behauptet sie mit fester Ueberzeugung, daß der Mann, der ihr Herz mitgenommen habe, wieder kommen werde. Da ergriff Ferdinand ge rührt die Hand seines Freundes. „Ja, Charlotte", rief
er aus, „durch eine seltene Schicksalsfügung ist er zurückgekommen. Denn wisse, Freund, ich selbst bin derjenige, um dessentwilleu das Mädchen hier ist. Ich klage mich an, aber ich will gut machen, so weit dies noch möglich ist." Ferdinand erzählte dann seine Jugendgeschichte und den genauen Sachverhalt seiner früheren Bekanntschaft mit Charlotte. Der be freundete Anstaltsarzt schrieb sofort an Charlottens Eltern und sprach die Hoffnung einer wunderbaren Heilung aus. Am folgenden Tage wurden von beiden Aerzten
alle Maßregeln getroffen. Ferdinand gieng leise in das Zimmer, wo Charlotte noch schlief; den Blick auf ihr schönes Antlitz gerichtet, die Hände wie zum Gebete gefaltet, stand er eine Weile da, die Unglückliche betrachtend. Sein Herz pochte höher, alles Wissen und Können sollte sich in dieser Minute erproben, es galt, ein Menschenleben, ein Glück wieder zu finden, welches verloren, auf immer ver loren schien. Er faßte Charlottens Hand und sprach halblaut zu ihr: „Charlotte, hörst Du? Dein Fer dinand
ist da! Er ist Dir treu, liebst Du ihn noch? Kannst Du ihm sein langes Schweigen vergeben, Charlotte, Deinem Ferdinand!?" wird, gibt der wohlunterrichtete Berliner Korres pondent der „Neuen Züricher Zeitung" folgende Meinung ab: „Ein starkes persönliches Regi ment des Kaisers mit ausgeprägt militärischem Geiste und concilianten Umgangssormen gegen über dem Parlamente, soweit die Parteien des selben den: Kaiser gehorchen und die Sozialisten bekämpfen wollen. Heranziehen der Arbeiter massen durch Verbesserung
auf, fragend. „Ein süßer Traum", murmelte sie, „ach, nur ein Traum!" Verwundert blickte sie um sich, halb aufgerichtet; es schien ihr Alles fremd. „Kein Traum, Charlotte, kein Traum, ich bin's, Dein Ferdinand, der Dich weckte, Dein treuer Fer dinand", setzte er in maßloser Aufregung hinzu, „wie hast Du so lange geschlafen nach der gestrigen Spa zierfahrt?" Mechanisch anwortete sie: „Spazierfahrt? Ge schlafen? Ferdinand?" Sie faßte ihn dabei tiefer ins Auge. Da, — plötzlich ein jäher Aufschrei