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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 16
Datum: 02.06.1906
Umfang: 16
, zur Behauptung, im Reichsrat sei'deshalb jede hervorgegangene Liebestal. Ein Blanche» ver breitet die Hunde davon. Tie Bayern sind aber auch dankbar und bestellen fleißig das 1'Ieine Blail und erleichtern so den Patern die Ausgabe, daö ^eben der »inder zu teilen. Daß ein solches Werl auch für I>. Ferdinand Am ziehnngSlrast besaß, branchl man ivvhl nichl mehr zu erzählein für alles Gme war er ja begeistert. Er hegte den großen Pia» und machte auch die entsprechenden Schrille dazu, dieses Werl in Oesterreich

einziisnhren, es sehlie ihm nur an einem, aber am wichtigsten, an Mitarbeitern. Daß diese Anstalt »ichi schon mehrere Jahre Segen über die österreichische» Lande verbreitete. isl nichl die Schnld Ferdinands. Ein Vater uinnnl Abschied von seiner zahl reichen Familie, an seinem Sterbebette steht der I>. Ferdinand, Jetzt, im leinen Augenblicke, schwebt dem sterbenden Vater' die Gefahr der Kinder vor Angen. Da ersaßt er die Hand des Priesters und spricht die letzten Worte: ..Ferdinand, Ihnen überlasse

ich meine Kinder, ich werde sie einst von Ihrer Hand zurückfordern, bis aus das eine Mädchen sind eS gute Kinder.' Ferdinand hat das Vermächtnis angetreten, die Kinder nannten ihn Vater- und er hat als Varer für sie gesorgt. Dem Mädchen ist anch er nichl Herr geworden, aber die anderen find so gut nnd brav geblieben, wie sie der Vater zurückgelassen, sie alle tranern am Grabe des zweiten Vaters. Eine Mutter lag in den letzten Zügen und wieder steht der I>. Ferdinand am Sterbebette. Da öffnet die Sterbende

noch einmal die Augen nnd schaut Ferdinand so bittend an nnd schließlich Arbeit hintertrieben worden, weil die Christ lichsozialen darin — die Mehrheit haben! Trotz solcher Albernheiten widme-en die Ge nossen ihrem Sprecher eine wahre Beifallssalve, ein Beweis dafür, wie blindwütig und politisch unreif diese Gesellschaft ist. Denn wer solchem Gesch oätz zustimmt, der ist beim politischen ABC nicht einmal angelangt. Auf wiederholte Frage des Vorsitzenden meldete sich niemand mehr znm Worte. Darauf ersuchte

und gegen die Christlichsozialen wurden wieder ausgetischt; was vorzweiJahren vorgebracht und unter dem tosenden Beifalle der christlich denkenden Teilnehmer widerlegt wurde, mußte wieder ausrücken; ale, die irgendwie einnal gegen sprechen die erbleichenden Lippen. „Guter Fer dinand' Mein Mann isl in die Hände der Sozialdemokraten gefallen, retten Sie mein Kind, rette» Sie den Vater.' Ferdinand hat das Seine getan, das Ki»d hal er erhalten, beim Valer hal er alles versucht. Etwas besser ist der Vater geworden, er hat gesehen

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Bozner Nachrichten
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Seite 10 von 12
Datum: 14.03.1915
Umfang: 12
„Bozner Nachrichten', Sonntag, 14. März 1915 Tagesueuigleitell. Ferdinand Knrg f. In München ist vorgestern, 11. ds., der ehemalige Erzherzog Ferdinand Karl, der jüngste Sohn des Erzherzogs Karl Lud wig und dessen zweiter Gemahlin Erzherzogin Maria Annunziata, gestorben. Der letzte der drei Brüder Franz Ferdinand, Otto und Ferdinand Karl ist mit Ferdinand Burg aus dem Leben geschieden. Im November des Jahres 1911 wurde durch eine Verlautbarung der „Wiener Abendpost' dem schon längst

in der großen Öffentlich keit verbreiteten Gerücht die Bestätigung, daß Erzherzog Ferdinand Karl sich entschlossen habe, auf die Würden eines Mitgliedes des kaiserlichen Hauses zu verzichten. Das halbamtliche Blatt teilte mit, daß der Erzherzog „vor einiger Zeit im Auslande ohne allerhöchste Bewilligung eine Ehe eingegangen ist und daß Se. k, u. k. Aposto lische Majestät sohin höchstdessen Bitte, auf den Titel und den Rang eines Erzherzogs sowie auf seine Stellung in der Armee verzichten zu dürfen

, zu genehmigen geruht habe.' Hinzugefügt wurde, daß der Verzichtende fortan den Namen Ferdinand Burg führen werde. Erzherzog Ferdinand Karl hatte schon Jahre vorher eine tieje und aufrichtige Neigung zu Fräulein Berta Czuber, der im Jahre 1881 geborenen älteren Tochter des hervorragenden Gelehrten Hof rates Professor Emanuel Ezuber, gefaßt und trotz aller Widerstände, die sich seinem Plane entgegensetzten, daran festgehalten, die junge, hochgebildete Dame als seine rechtmäßige Gemcchlin heimzuführen. Bereits

im Jahre 1904 wollte er seine eheliche Verbindung mit Frl. Ezuber durchsetzen; aber damals war die Affäre Leopold Wölflings, des ehemalige!: Erzherzogs Leopold Ferdinand, dessen Verzicht auf die erzherzoglichen Würden im Jahre 1902 erfolgt war, noch voll kommen frisch und unvergessen, und die Bemühungen des Erzherzogs Ferdinand Karl blieben erfolglos. Wiederholt machte der Erzher zog in den folgenden Jahren Versuche, eine Einwilligung zur morga natischen Eheschließung zu erlangen, und als all

, Kenntnis erlangten, war der Bruder Ferdinand Karls, Erzherzog Otto. Erzherzog Otto zeigte sich den Absichten seines Bruders geneigt und unternahm es, die Stimmung der maßgebenden Kreise zu sondieren. Er stieß aber überall auf Widerstand. Ein Projekt des Erzherzogs, mit seiner Braut ins Ausland zu reisen und sich dort trauen zu lassen, wurde vereitelt, und Ferdinand Karl kehrte nach Prag zurück, wo kurze Zeit später seine. Enthebung vom Dienste aus Gesundheitsrücksichten er folgte. Fräulein Czuber

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Der Burggräfler
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Seite 9 von 12
Datum: 17.11.1886
Umfang: 12
Ferdinand I. erbaut, der wie sein Großvater, der ritterliche Kaiser Max I., recht gerne in Tirol wohnte und sie Ordens leuten übergeben wollte, welche ganz besonders gegen den Protestantismus, der gerade damals in schönster Blüthe stand und leider auch Früchte trug, kämpfen sollten. Der gute Kaiser starb ein Jahr nach Erbauung der Kirche 1564 und und im Jahre 1580 zogen deutsche Franziskaner in das vom Kaiser aufgeführte st a t t l i ch e K l o st e r ein. Sie kamen der ihnen über tragenen Aufgabe

des genannten Kaiser Ferdinand I., bauen und herstellen. Verweilen wir einige Augen blicke bei diesem edlen, großmüthigen Fürsten. Kaiser Ferdinand l., der eigentliche Begründer des Kaiserthums Oesterreich, theilte die ganze Monarchie in drei Theile und Übergab seinem zweiten Sohne Ferdinand Tirol zur Verwaltung. Ferdinand war ein echter Sohn des Vaters und trat in die Fußstapfen desselben vollständig ein. Sein Hauptaugenmerk richtete er daraus den Protestantismus aus dem Lande zu verdrängen

auf Kleidung den M i n i st e r vom Schneiderlehr ling zu unterscheiden vermöchte oder eine Kom tesse von einem Stubenmädl bei einer sog. „gnädigen' Frau. In seinem sonst so glän zenden Hofstaat wollte der Erzherzog die schönste Ordnung haben: alle Beamten mußten Katho liken sein, sich brav und redlich aufführen und mit gutem Beispiele vorangehen. Mit Recht sagt Egger in seiner Geschichte Tirols über Erz herzog Ferdinand, daß er als Graf von Tirol „die Glaubenseinheit herstellte.' Bereits der erste Erlaß

, die vorarlbergischen Klö ster zu visitiren, bestimmte für Uebertretnng der kirchlichen Vorschriften z. B. für Nichteinhaltung der Sonn- und Feiertage eine Strafe von 5 fl. u. s. w., kurz that Alles, um den Katholizis mus zu retten. Was er von andern verlangte, that er selb st mit größtem Eifer. Erzher zog Ferdinand hörte täglich die hl. Messe an, wie er auch immer gerne in Gesellschaft von Priestern war, ließ seine Wohnung in Verbin dung mit seiner Hofkapelle setzen und unternahm oft Wallfahrten nach Seefelv

und Altötting. Dieser wahre Landesvater hatte aber auch ein recht frommes und anferbauliches Fami- l i e n l e b e n geführt — denn die Familie ist die Grundlage des Staates. Er verheirathele sich mit der edlen und schönen Philippine Weiser, einer Tochter eines sehr reichen und frommen Bürgerhauses in Augsburg. Aller dings machte diese Ehe sehr großes Aufsehen und wurde vom Vater des Erherzogs, Kaiser Ferdinand I. nicht anerkannt, weil Sprößlinge kaiserlichen Geblütes nur Fürstinen ihre Hand reichen sollen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 16
Datum: 14.05.1910
Umfang: 16
und der Türkei nunmehr wegen der Haltung der Kretenser anläßlich der griechischen Nationalversammlung zum Ausbruch kommen wird. Wie Aater Schötcherr die Kkonomie verwaltet ßat/ Stams, 12. Mai. Kürzlich las ich in einer Zeitung, daß man über Pater Schönherr in Oetztal nichts Be sonders wisse; dafür weiß man recht viel über ihn in der Gemeinde Stams. Pater Ferdinand Schönhsrr war bis 1901 Pfarrer in Huden (Oetztal), kam dann alz PfifterNieister, das ist als Verwalter der Klostergüter ins Kloster StamS

bestimmte Teile der Klosterwiesen (Rains, zwischen den Stauden usw.) mähen und das Futter davon für sich selbst nach Hause führen; damit war den arm«n Leuten sehr geholfen. Da kam Pater Ferdinand, und mit der Begründung, daS Kloster braucht das Heu selbst, wurde den sogenannten Sommermaiiern diese Begünstigung entzogen. Darüber war liroße Entrüstung in der ganzen Umgebung. Mari sagte allgemein : So geizig sollte man nicht sein. 2. DaS Kloster StamS hatte zur Zeit des Paters Ferdinand zirka

30 Dienstboten unter d-m Pfistermeister l-mdere stehen unter dsm Kelkrmeister). Pater Ferdinand wirtschaftete so, daß sowohl der Schasfer, als auch fast alle anderen gerne ihre Habselig keiten zusammenpackten und dem Kloster den Rücken kehrten. Da hisß eS gleich: Kannst gehen, das Kloster bekommt Leute genug. Allein gar bald wollte sich niemand mehr herbei lassen und recht zweifelhaftes Volk mußte von weiter her bezogen werden, nachdem die bewährten Knechte und Mägde sortgezogen waren. Sehr interessant

ist die Geschichte mit dem Roßhandel. Pater Ferdinand fand im Stalle zwei altbewährte Klosterg äule. FlugS mußten sie verkaust werden und um fündtenreS Geld wurden zwei schwarze Gäule eingetan. Schön waren sie, aber daß Gott erbarm, sie waren ausgestattet mit allen Untugenden: Aus schlagen, nicht ziehen war das wenigste. Ein stens wurden sie an die Kutsche deS Gnädigen gespannt, um den Prälaten zum Bahnhof zu bringen, aber die Pferde zogen nicht. ES kam Pater Ferdinand mit der Geißel, allein ver gebens

; der Prälat mußte mit der Klostermuli befördert werden. Endlich entschloß sich Pater Ferdinand, sie wieder zu verkaufen mit großem Verluste. DaS wird wohl der erste und letzte Pferdehandel gewesen sein. Die Hebung der Pferdezucht ist ihm darum nicht gelungen. 4. Auch das Kloster war über die Wirt schaft des Paters Ferdinand nicht erbaut. ES kam zu verschiedenen Auftritten; Pater Ferdinand sah schließlich ein, daß er und die Bauern nicht zusammenpassen und vlvtzlich ^ lr er auf vier Wochen vollständig

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 26.06.1938
Umfang: 8
„Wanderers Nachtlied' oertont und bei der Stelle: „Die Löglein schweigen Im Walde' die schlafenden Vög lein -lustig zu tirilieren anfangen. Em Witz ist es auch, wenn Frohberger seinen verstorbenen Fürsten Ferdinand lV. auf einer nach oben führenden Ton leiter gen Himmel rasen läßt und die Höchsten Töne .mit Wolken und Engeln ummalt, um jeden Zweifel auszuschließen. Doppelt komisch aber wirkt diese Trauer musik, weil der letzte Teil wiederholt wird, der selige Monarch also ein zweites Mal

', meinte Ferdinand. „Wer ist es?' „Annemarie!' — „Was? Die dünne Latte?' „Wo die Liebe hinfällt!' erwiderte Julius gekränkt. „Es genügt, wenn einer schön in der Familie ist! Außerdem finde ich sie gar nicht dünn und dürr, sie ist schlank und rank.' „Viel Vergnügen!' „Das werde ich auch haben. Ich will sie nämlich heiraten.' Ferdinand machte ein komisches Ge sicht. „Heiraten? — Ach so, damit du ihre Portionen mitessen kannst?' „Unsinn! Aber das Essen macht mir Sorge.' — „Warum Julius?' „Sie wird wenig

essen, und ich muß viel essen', seufzte Julius. „Wie sieht es aber aus, wenn ich viel esse und sie nichts? Nach dazu, wo ich Freitag bei ihrer Mut ter eingeladen bin und mich verloben möchte!' Ferdinand dachte »ach. „Freitags gibt es dort harte Eier mit Mayonnaise', sagte er dann. „Weißt du das bestimmt?' „Ich kenne die Familie seit Jahren. „Das ist mein Unglück!' stöhnte Julius verzweifelt. „Magst du keine harten Eier?' „Im Gegenteil! Bei Eiern kann ich nicht widerstehen. Das ist meine Leib speise

. Da schlucke ich dreißig hinunter. Sie aber wird an einem Ei herumstochern, und ihr wird schlecht werden, wenn sie Mich essen sieht.' „Nichts einfacher als das', erwiderte Ferdinand vergnügt, „ich lade dich zuvor zu harten Eiern mit Mayonnaise bei mir ein.' Da schlägst' du dir den Wanst or dentlich voll, und dann gehst du zu An nemaries Mutter, wo du nur zwei be scheidene Eier ißt.' „Ferdinand, das ist eine glänzende Jdeel' jubelte Julius. Und sie war es auch. Und Julius kam -A Der Freitag kam. Ferdinand

. „Wo sind die harten Eier? Ich habe einen Bärenhunger!' „Genügen dreißig Stück?' „Mit Ach und Krachl' Die dreißig Eier oerschwanden ini Hand- .umdrehen. Ebenso die zwei Pfund Mayonnaise. Da brachte Ferdinand noch zwanzig Wück. „Du sollst sehen, was ich für ein guter Freund bin', sagte er. j Julius zögerte ein wenig mit der >Ga-! bel. „Eigentlich —' ! „Unsinn. Julius! Denke an Annema rie!' „Du Hast recht. Sonst überwältigt mich vielleicht der Hunger.' ^ Und Julius verschlang die .neuen zwan-ì zig Eier

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 12
Datum: 18.08.1906
Umfang: 12
. ES werden sprechen: Reichsratsabgeordneter Josef Schraffl, LandlagSabgeordneter Hart man» Arnold, Sekretär Peter Unterkircher. Jedermann ist zum Besuche dieser Ver sammlung höflichst eingeladen. Rundschau. Inland. Mitteilungen des Aauernöuuves. Tie Versammlungen am lü. August in Brandenberg und Rattenberg waren Massen Haft besucht. In Brandenberg wurde dieselbe im Freien abgehallen, m Ratten- berg im Theaterfaal „Zur Traube', der ge- AerUatriot undAichter imSranzis- kuskleid ?. Ferdinand v.Scal'a

. .'^8. Zvrisenuiig.! Das Glvcklein der Kapuziner verkündete es hinaus in die Stadl : ?. Ferdinand ist tvt! Tie Leiche wurde hinausgetragen in das geräumige Zömeterinm unter der Eremitage Erzherzogs Maximilian, deS Teutschmeisters. Umgeben von reichein Blumenschmuck, den Ferdinand stets geliebt, lag die „schöne Leiche', wie die Leute bewundernd sagten. Zwei Tage bis zur Be erdigung war halb Innsbruck ans den Straßen wegen dieser Tranerknnde und unausgesetzt kamen Leidtragende zum Kirchlein der Kapnziner

, nm Ferdinand noch einmal zn sehen. Hunderte von Armen, die von Ferdinands Hand die Gaben edler Wohltäler empfangen, standen um deu Leichnam, beteten zum Tanke für des edlen Toten ewige Ruhe und weinten: wer sollte fernerhin für sie und ihre armen Kinder sorgen? „Ter gute ?. Ferdinand ist tot, nein ! ich kann's nicht glauben, Ferdinand steh' wieder aus! Wie schade nm den guten Pater.' Solche Worte hörte man. Manche Träne floß um den edlen Priester und alles das war Zeuge dafür, daß nnfere Schilderung

von ?. Ferdinand ans Wahr heit beruht. Hätte man in diesen Augenblicken in die Herzen der Besucher lesen können, dann könnten wir dieses Lebensbild noch drei- und viermal vergrößern, Ferdinands Leben aber steckt voll war. Als Redner erschienen an beiden Orten der Regierungsrar und Landes- ausschuß Dr. Geßmann aus Wien und der BundeSobmann Jos. Schrassl. Sekretär Unterkircher war wegen Erkrankung ver hindert. Den Rednern wurde an beiden Orten großer Beifal gespendet und Dank und Ver trauen ausgesprochen

im Mondscheinganen in Schwaz eine Versammlung deS christlichsozialen Ver eines. Redner: Reichsratsabgeordneter Schraffl ! wäre nicht erschöpft. So viel Hai der 39jährige , Mann geleistet, sv vieles hat er zu stände ge ^ bracht, wahrlich eine Predigt einziger Art für einen Müßiggänger. Am Samstag Nachmittag svllte der ..gute Ferdinand' im Klvstersriedhvf der Kapuziner zu Innsbruck zur geweihten Erde bestattet werden. ' Eine ungeheuere Volksmenge hatte sich in und vor der Kirche versammelt. Seit dem Begräbnis tag

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Dolomiten
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Seite 7 von 12
Datum: 31.10.1936
Umfang: 12
hat?' „Pst!' macht Anton und legt den Finger an den Mund. * Unter dem brennenden Lichterbaum sagt Richter zu Mary: „Ich erinnere mich noch sehr gut an ein Weihnachten, an dem mein Bruder und ich zwei lebendige Rehe bekamen.' Es Ist so laut gesprochen, daß Ferdinand, der unweit neben Ines steht, es hören muß. Da faßt es ihn plötzlich, daß er sich rasch umwendet und scharf und laut fragt: „In welchem Jahr war das?' Richters Blick entschleiert sich langsam und groß. Er bleibt die Antwort schuldig. Ferdinand

, gescheit, aut und lieb zu allen Men schen. Ich bin zehn Jahre, nein elf Iabre älter als d»! Aber hör. Ines, bild dir nicht ein. daß ich Ferdinand liebe, schon lang nicht mehr! Aber ich will ihn nicht verlieren. Hörst du. verlieren will ich ibn nicht. Mein Gott, wir sind ein reiches Leben in England ge wöhnt gewesen, bis der Sturz kam und wir so viel verloren haben, nichts geblieben ist. als ein Rest väterliches Vermögen.' „Aber Marn, ich denke doch gar nicht daran, ich. ..' „Laß mich ausreden! Da kgm

einmal wiederkommt. Aber dann Hab ich ... haben wir ... nein ich sag dir. Ines, du wirst das nicht verstehen . . . nun ia. das. Majorat fällt ja Ferdinand zu» feit Dieters Tod feststeht .. Sie wirft sich zur Seite und spricht nicht weiter. „Um Gotteswillen. Mary, was ist denn? Was hast du denn? Sag mir doch alles!' Da lacht Mary: „Du bist ein Schaf Gottes, kleine Ines. Dir kann man nicht alles sagen. Dieter ist nicht mehr und kurz und gut' ich will Ferdinand nicht verlieren. Das wollte ich dir nur sagen

! Ich will ihn nicht verlieren, well ich mich nicht umsonst so lange nach Hochturnau gesetzt habe und meine schönst? Zell hier vertrauert habe um nichts. Gute Nacht, Ines!' Da geht Ines müd und schwankend in ihr Zimmer und fällt wie betäubt auf ihr Bett. Seit dielem Christabend meidet sie jeden Blick für Ferdinand ynd geht ibm aus dem Wege. Wenn sie seinen Schritt hört, flüchtet sie und bat dabei nur imwer einen Gedanken: Mox Richter. So kommt es bald, daß in den Lernstnnden nickt nur Lehrer und Schüler

da sind, sondern auch Ines als stille Zuhörerin. Dort kann Ferdinand sie nicht suchen, von dort weg wird er sie nicht rufen unter irgend einem Vor wand, wie er es, immer wieder versucht. Richter aber muß alle Kraft zusammen nehmen. um bei der Sache'zu bleiben. Aber einmal war es wieder, daß Ines auf dem Fensterplatz sitzt mit ihrer Handarbeit. Da fliegt die Türe auf. Ferdinand ist da! Cr lacht hart auf. „Welches Idyll! Also hier muß man dich suchen, wenn »nan dich einmal sehen oder .sprechen will. Für wen geben

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Lienzer Nachrichten
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Seite 4 von 12
Datum: 15.05.1926
Umfang: 12
vor Ausbruch des Brandes in der Nähe des Holzplatzes „herumschleichen" gesehen hätten. Und war es ihr etwa nicht zuzutrauen? Hieß es nicht schon vor Jahren, Gersdorfer treibe heimlich unlautere Geschäfte mit dem verstorbenen Stadtsekretär zum Schaden der Stadt? So gingen die Reden um. Ferdinand war außer sich vor Zorn und Scham. Er glaubte auch jetzt kein Wort von dem Geklatsch. Herr Gersdorfer unehrlich? Frau Gersdorfer eine Verbrecherin? Lächerlich. Aber bitter war es doch, daß so etwas überhaupt

hindurch Original und PUCH sowie Spezialräder, neue Modelle in starker und solider Ausführung. Fahrradgummi und reichhaltiges Lager in Teilen. Eigene mech. Rep.-W erkstätte. Tambi-a, Lfcnz, Schweizergasse 7. (Gasthaus Lamm.) 426 er es klar zu machen, wie albern, unsinnig und lächerlich ein solcher Verdacht sei. Ferdinand sprach wie ein Cicero, obwohl er sich sonst nie durch Redegewandtheit ausge zeichnet hatte. Aber es half ihm nichts. Die Leute zuckten die Achseln und schwiegen oder lächelten

. Es stand ja doch fest, daß das Feuer angelegt worden war! Und wer sonst sollte es getan haben? Feinde freilich hatte jedermann. Aber in diesem Falle? Feinde! Ferdinand klammerte sich an das Wort und zerbrach sich heimlich den Kopf darüber. Natürlich hatte Frau Gersdorfer Feinde! Da war ein Fuhrknecht. den sie kürz lich etwas schroff entlassen hatte, weil er sie bestahl. Dann der Aufseher draußen am Holz platz, dem gekündigt worden war. Der Mensch war ein Säufer, und ihm war eigentlich alles zuzutrauen

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Dolomiten
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Seite 2 von 6
Datum: 27.10.1936
Umfang: 6
. (Nachdruck verboten.) (22. Fortsetzung) Mary und Ferdinand sind allein. Da bricht Ferdinand los: „Was diese Leute für Ansprüche haben! Wo ein Möbel steht, da steht es. Ueberhaupt, Mary, die Sache kommt mir höchst sonderbar vor. Hast du nicht immer dafür gesprochen, daß Horst in ein Internat kommt? Und wahr haftig, ich habe nie bemerkt, daß du dich um die Erziehung Horsts besonders bemüht hättest. Ich finde es auf jeden Fall taktlos, mich in dieser Frage zu überrumpeln.' „Bitte, haben wir nicht oft genug

nicht so abscheulich . . . also nach Dieters Weg gang, hat mich deine Mutter gebeten, hier ui Hochturnau zu bleiben, um dem Haus vor zustehen und auch wegen Horst, der ja damals noch viel jünger war. Also bin ich, ganz ab gesehen davon, daß wir uns heiraten werden, Mitverantwortlich für Horst.' Ferdinand wendet sich brüsk ab. „Erzähl das jemand anderem, nur nicht nur! Außerdem wußtest du, daß mir dieser Max Richter auf die Nerven fällt.' „Ich gebe zu, daß Richter eine Art hat, die ! ir unangenehm

ist; auch daß er diese gewisse Aehnlichkett hat, die dich so aufregt. Aber an diese Aehnlichteit wirst du dich gewöhnen müssen. Im übrigen finde ich, daß sich Richter äußerst korrekt benimmt. Du kannst ihn nicht so von oben herab behandeln, wie du es vor- hi: getan hast. Ines hat auch gesundest, daß er ein netter Mensch ist.' Da wird Ferdinand blaß und fragt hastig: „So ... hat sie das gesagt?' „Warum auch nicht? Findest du das so un begreiflich?' Da lacht er kurz, hart und höhnisch. „Nett von dir, Mary! Du nimmst

also einen Instruktor für Horst ins Haus, ein paar Tage nach der Ankunft deiner Schwester. Soll viel leicht das die Unterhaltung werden, die du ih: in Aussicht gestellt hast?' Sie schlägt leicht mit den Fingerspitzen auf seinen Arm. „Ferdinand, wohin denkst du? Warum bist du plötzlich so blaß?' Er antwortet nicht, sondern geht aus dem Zimmer. Am andern Morgen nimmt Ines Horst an der Hand. „Jetzt gehen wir zu deiner ersten Stunde. Herr Richter wartet schon.' Ins Lernzimmer herein scheint durch ein großes

nach dem Entschwundenen, ein Trösten, ein gegensei- tises Bsrtrauenfchenken. * Es ist kurz vor Weihnachten. Sie sitzen alle um den Kamin, während draußen langsam und weich die Flocken fallen. Ines hat ein Blatt vor sich, einen' Blei stift in der Hand und der Wunschzettel ist schon ziemlich lang. Da sagt Max Richter: „Wenn ich einen Rat geben darf, ?o würde ich Vorschlägen, Horst ein Flobert- gewehr zu schenken/ Er wendet langsam den Bück und läßt ihn auf Ferdinand ruhen, als er ergänzend hin zusetzt

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Bozner Nachrichten
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Seite 25 von 28
Datum: 02.06.1907
Umfang: 28
3. Beilage zu Nr. 124 der „Bozner Nachrichten' vom 2. Juni'1907. Bestgewinner-Vemichnis beim Fest- uno Freischießen am 5., 6., 7., 8., 9. und 12. Mai 1907 in Lajen. Hanptbeste: 1. Hofer Franz, St. Ulrich Teiler 547» 2. Ruetz Josef, Oberperfuß 1195, 3. Schaller Franz, Bozen 1338, 4. Mehner Josef, Oberschützen meister, Billnöß 1437. 5. Gamper Josef, Billnöß-AferS 1448, '6 Steinkeller Theodor, Bozen 1517, 7. Mayr Friedrich» Bruneck 1603, 8. Bachmann Gottfried, Blumau 1724, 9. Proßliner Ferdinand

, Lajen 10. Schwarzer Johann, Eppan. 11. Gfader Josef» Klausen, IS. Äusserer Alois, Eppan, 13. Stuflesser Ferdinand, St. Ulrich, 14, Steinkeller Julius, Bozen, 15. Kantioler Rudolf, Klausen» die letzten 7. durch Los. Gedenkbeste: 1. Gamper Josef, Billnös-AferS Teiler 38, 2. Stuflesser Ferdinand 1V2, 3. Ruetz Josef 285, 4. Prader Anton, Lajen 381, 5. Unterthiner Florian, Lajen 490, 6. Proßliner Ferdinand 508, 7. Schaller Franz 65V, 8. Kerfchbaumer Vinzenz, Feldthurns 669, 9. Vonmetz Johann, Waidbanck

742, 1v. Mehner Josef, Oberschützenmeister, Villnöß 775 11. Stuflesser Ferdinand 359, 12. Gamper Josef 362, 13. Unterthiner Florian 614, 14. Prader Anton 846, 15. Steinkeller Julius 883, 16. Steinkeller Theodor 909, 17. Gruber Jakob, Feldthurns 965, 18. Bachmann Gottfried 998, 19. Mayr Friedrich 1045, 20. Mayr Friedrich 1178, 21. Bachmann Gottfried 1325, 22. Lageder Anton, Lajen 1396, 23. Proßliner Ferdinand 1403, 24. Mehner Josef, Oberschützenmeister, Billnöß 1455, 25. Steinkeller Theodor 1475

. Schleckerbeste: 1. Gamper Josef 38, Teiler, 2. Stuflesser Ferdinand 102, 3. Proßliner Ferdinand 230, 4. Unterthiner Florian 255, 5. Ruetz Josef 285, 6. Prader Anton 381, 7. Lageder Anton 535, 8. Mayr Friedrich 587, 9. Schaller Franz,'650, 10. Bonmetz Johann 742. 11. Stuflesser Ferdinand 359, 12. Gamper Josef 362, 13. Ruetz Joses 486, 14. Meßner Josef, Unterschützenmeister, Villnöß 775, 15. Prader Anton 846 16. Steinkeller Julius 883, 17. Steinkeller Theodor 909, 18. Schwarzer Johann 911» 19. Mayr Friedrich

930, 20. Burgauner Anton, Kastel ruth 931, 21. Gruber Jakob 965, 22. Mehner Joses, Oberschützenmeister, Billnöß 990, 23. Schwarzer Johanu 992, 24. Bachmann Gottfried 998, 2s. Bachmann Gottfried 1086. Kreisbeste: ^ 1. Schwarzer Johann 42 Kreise, 2. Steinkeller Theodor 42, 3. Kofler Johann, Unterperfuß '42, 4. Mayr Friedrich 41, 5. Gamper Josef 41, 6. Stuflesser Ferdinand 41, 7. Kerschbaumer Johann» Lajen 41, 8. Ruetz Josef 41, 9. Steinkeller Julius 40, 10. Vonmetz Johann ^0, 11. Unterthiner Florian

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Alpenländer-Bote
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Seite 16 von 20
Datum: 22.08.1915
Umfang: 20
des 1. Landessch.-Reg., Kom mandant der 44. Div.-Telegr.-Abteilung. Allerhöchste belobende Anerken nung: Oberleutnant Ferdinand Micka des 2. Lan- desschützsn-Regiments: Oberleutnant i. d. R. Ludwig Seyrl der Reit. Tir. Landessch.-Div.; Leutnant Johann Stellmacher des 3. und Oberleutnant Georg Bartl des 2. Landessch.-Regiments; Landsturm-Oberleutnant Hans Munding des 2. Landessch.-Regiments; Ober leutnant Eduard Wanke, Leutnant i. d. R.; Hilar Schwan des 3. Tir. Kaiferj.-Reg.: Oberleutnant Ro bert Seidel

des 2. Tir. Kaiferj.-Reg.; Landsturm-Leut nant Dr. Rudolf Melmer beim 1., Major Friedrich Graf Meraviglia-Crivelli, Oberleutnant Albert Stella und Leutnants in der Reserve Dr. zur. Anton Polya, Adolf Weinisch. Johann Nagele und Walter Hein- richer, .alle sechs des 2. Tir. Kaiferj.-Reg.; Ferdinand Horvath des 1., Josef Brast des 3. Tir. Kaiferj.-Reg.; Oberleutnant in der Reserve Dr. für. Harald Hild der Reit. Tir. Landessch.-Div.; Leutnants in der Reserve Dr. zur. Franz Vachmayer der Reit. Tir. Landessch

Josef Silaber, alle * 24 des 3. Tir. Kaiserj.-Reg.; Reserve-Fähnrich Kar! Gollitsch und Patrouilleführer Franz Stejskal, beide des 2., Reserve-Fähnrich Adolf Schön, Reserve-Kadett Joses Nagl, Titular-Oberjäger Friedrich Saibl, Zugs führer Julius Raab, Josef Schwendt und Ünterjäger Isidor Poppinger, alle sechs des 3. Landessch.-Reg; Nizewachtmeister Heinrich Forrer des Gend.-Postens Gomagoi; Fähnriche in der Reserve Ewald Weselski, Unterjäger Ferdinand Fagschlunger, Patrouilleführer Friedrich Uhrner

des 1., Jager Wilhelm Lutz, Martin Schmidle und Gedeoa Cimma, alle drei '-es 3. Tir. Kciferj.-Reg.; Wachtmeister Fra z 1'tzs des Gend.-Postens Prad, Res Jage'' S-uius Klotz nd Fru.», Oahler, beide etu#' teP beim Fett..Ari-Pavn 4, Zuges. Richard Riedl drr Standsch.-Komp. Prad, Unter,äger Josef Purtschtt und Ferdinand Pfeisier, bet der Gend.-Aff.-Komp. Prad. Bronzene Tapserkeitsmedaille: Assi Mann Heinrich Former der Gend.-Aff.-Komp. Prcd, S inanzwachoberauffeher Thomas Dagostin der Grenz- nanzwache Prad

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Dolomiten
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Seite 4 von 6
Datum: 05.10.1936
Umfang: 6
und das dunkle Schicksal vor ihm. Der Anblick der blinden Mutter, die dem toten Sohn nach trauert. des vaterlosen Horst, der ihn) sein Herz zuträgt ... es zerreißt ihm das Herz vor Dhmerz und Sehnsucht. * „Herr Inspektor!' sagt Ferdinand nach Tisch, „es wird nötig sein, heute nachmittag den Jagdwagen einzuspannen. Ich will in die Stadt fahren und das Auto hat einen Defekt. Ist der Martin mit den Pferden ver lässig? Ich kümmere mich ja nicht um die Pferde und weiß nicht, ob der Mann kutschieren

kann.' „Wenn es Ihnen recht ist, Gras Bontink, so fahre ich selbst.' Ferdinand zieht die Stirne in Falten. „Ich möchte Sie nicht bemühen. Sie haben vielleicht etwas anderes zu tun!' „Heute nicht. Wann wollen Sie fahren, Graf?' Ferdinand zieht die Uhr. ^.Spätestens in einer halben Stunde. Willst du mitfahren. Mary?' Das wirft er so leichthin. Es ist ihm augen scheinlich nicht darum zu tun. Sie lehnt kühl ab: „Solch ein Fnhrwerk macht mir kein Vergnügen.' Da verbeugt sich Richter mit den Worten: „Ich werde einspannen

lassen', und ist draußen. Ferdinand tut verärgert zu Mary: „Daß dieser Mensch, dieser Jespektor einen so anmaßenden Ton hat, kann ich mir nicht länger bieten lassen. Er sagt Graf zu mir. Graf Bontink! Das gehört sich nicht. Er hat zu sagen: Herr Graf!' Gelassen erwidert sie: „Männer wie Max Richter find eben nicht mit gewöhnlichem Maß zu messen.' Da fährt er auf. „Er ist Inspektor und nichts weiter. Viel leicht ist ihm die freundliche Behandlung, die er von dir erfährt, zu Kopf gestiegen

. Wenn er seinen Hochmut nicht bald ablegt, kann er meinetwegen zum Teufel gehen.' Ferdinand geht und läßt die Türe hart hinter sich zufallen. In ihm ist alles geheime Abwehr gegen diesen Max Richter. Ueber die Ursache will er sich keine Rechenschaft geben. Hochturnau wird unter Richter zwar wieder ein einträglicher Besitz und so muß er ihn hinnehmen. Aber das mit der Anrede wird er ihm sehr bald beibringen. * Mary verbringt den Nachmittag in ihrem Zimmer. Es ist schön draußen und sie könnte einen kleinen Spaziergang

um sie ist, kann sie erst recht nicht vergessen. Irgend etwas im Wesen Richters erinnert in einer geradezu auf regenden Weife an Dieter. Sie hat sich noch einmal die Papiere geben lassen von Ferdinand. Sie hat sie genau studiert: es stimmt alles und es ist ja auch einfach lächerlich. Wenn selbst Dieter noch leben würde — aber er lebt ja bestimmt nicht mehr — also, wenn er leben wurde und käme, er würde einfach sagen: da bin ich! Dann müßte man ihm erklären daß auf dem Kreuz zum mindesten die Anfangsbuch staben gestimmt

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Dolomiten
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Seite 3 von 6
Datum: 07.10.1936
Umfang: 6
über die Stvaßenoöfchung fort und landete nach ungefähr 20 Meter Inmitten einer Wiese. b Waldgries. Torggl. Rencio, täglich Original Wiener Schrammeln. 1189c Pelze Reiche Auswahl zu allen Preisen KInlser, Kürschnerei, Lauben 37 Snes und 6er Zremöe Heimkehrerroman von A. v. Sazenhofen Urheberrechtsschutz durch Verlagsanstalt Manz, München. (Nachdruck verboten.) <13. Fortsetzung) Ferdinand ist entschlossen, hier reinen Tisch' zu machen. ' Der Wald ist passiert. Die Straße macht eine Kurve und läuft dann hart

an einer Schlucht hin. Zur Seite links ist ein wal diger Berg. Die beiden Rassigen da vorn an der Deichsel sind ja heute wie die Teufel. Die eiserne Faust Richters zwingt sie meisterhaft, aber plötzlich hört der in Ge danken versunkene Ferdinand den scharfen Knall der Peitsche, sieht sie in der Hand Rich ters noch einen Kreis über die Ohren der Pferde beschreiben... die Pferde fangen an zu galoppieren, der leichte Wagen schwingt wie eine windbewegte Feder hinten nach, immer haarscharf am Abhang hin. Ferdinand

sieht senkrecht hinunter. Da schleudert er die Decke von den Knien, faßt mit der Hand die Lehne des Vordersitzes und reißt sich empor. „Sind Sie eigentlich verrückt? Was trei ben Sie denn? Glauben Sie, daß mir mein Leben nicht lieb ist?' Da zieht Richter die Zügel so fest an, daß die Pferde sofort in Trab fallen und lenkt in die Mitte der Straße zurück. ‘ Der Mond fällt grell in sein Gesicht, das dem Ferdinand so nahe ist wie noch nie. Die großen, grauen Augen treffen

in die keinen. Es ist nur eine Sekunda. Ferdinand wirft sich zurück, auf den Sitz und zieht die herabgerutschte Decke bis fast zur Brust herauf. Ihn schaudert bis ins Mark. So hatte Dieter schauen können. . . gerade so . . . wenn er in stummem Zorn geflammt hatte ... so hatte er geschaut, wenn ihm ein Unrecht widerfahren war von ihm . . . dem jüngeren, aber damals körperlich überlegenen Bruder. Und immer hatte er so schauen können. Auf jede seiner Gewalttätigkeiten war immer dieser Blick wie eine stumme Gewalt

den Gesicht wiederholen . . . Als jetzt die Pferde dampfend vor dem Schloßhof halten, haj sich Ferdinand wieder beruhigt. „Ich danke Ihnen, Herr Inspektor. Mama ist unpäßlich und meine Braut wird auch nicht zu Tisch erscheinen. Jch^werde mir ein kaltes Nachtmahl in meinem Zimmer ser vieren lassen. Tun Sie das Gleiche!' Richter nickt und verbeugt sich schweigend. * Der Sommer ist da. Mary ist unglücklich und gereizt. Sie weiß nicht, was sie will. Sie schiebt die Hochzeit noch immer hinaus. Dann ärgert

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 14.07.1923
Umfang: 8
r'. Arbeitete mit an der Bauernzeituig („Bauernschutz'). Zog im Lande umher, warb für eine erst aufkommende Bauernpartei. Vereinigte sodann die verschiedenen Bauernzeitungen in eine. Wurde Hauptredakteur dieser Zeitung. Bescheiden, unendlich bescheiden waren damals die Forderungen der Bauern: Herabsetzung der Staatsausgaben, Minderung der Ausgaben des Hofes, Volksmiliz. Aber zu Ferdinandschen Zeiten war das schon viä. Ferdinand, der gewohnt war, die schwachen bürger lichen Parteien zu beherrschen, grollte

schon, stützte sich noch fester auf die Generale. Stambulinski kam als Abgeordneter in die Sobranje (1908). Gleich in der ersten Sitzung Zusammenstoß mit Ferdinand. . Zar Ferdinand hatte die Gewohnheit, die Sobranje sitzend und mit bedecktem Haupte zu eröffnen. Während die ganze Sobranje stand, fetzte sich diesmal Stambulinski mit seinen Parteifreunden demonstrativ. Ferdinand stutzte, verlas rasch und unsicher die Thronrede. Ms er die Sobranje verließ, stockte einen Augenblick fein Fuß

, und er musterte in verbissener Wut Stambulinski. Der kehrte ihm den Rücken.' In Tirnawo, bei der Eröffnung der fünften großen Sobranje (sie nahm eine Verfassungsrevison vor) bestritt Stmbulinski Ferdinand das Recht, diese autonome Versamm lung, die ja auch über den Zaren verfügen konnte, zu eröffnen. Geschow, der damalige Ministerpräsi dent, entgegnete: „Wenn der Zar die große Sobranje einbrufen kann, kann er sie auch eröffnen.' Stam bulinski: „Also hat auch der Gemeindediener, der zu den Gemeindesitzungen

einberuft, das Recht, die Gemeindeversammlungen zu eröffnen!' Der Vor sitzende: „Bitte, nicht eine so unanständige Sprache!' Der Kampf ging um Aenderung des Artikels 17 der Verfassung, und Ferdinand wollte das Recht aus selbständigen Abschluß von Verträgen mit fremden Staaten haben (Geheimverträge, die Verträge für den Balkanbund), Er setzte es durch. Das Rad des bulgarischen Geschickes hatte sich unglücklich gedreht. Ferdinand hatte (1913) den zweiten Balkankrieg, der für Bulgarien Mazedonien erringen

sollte, verloren. Der Weltkrieg sollte die Scharte auswetzen. Abwendung also von Rußland, das Serbien protegierte, Abwendung von den En tentemächten, die an der Seite Serbiens standen, Front gegen Serbien. Mazedonien war das Schlag wort. Radoslawow Ministerpräsident, seine Partei für Ferdinands Ziele. Dagegen die Partei der Malinow (Demokrat), Geschow (Narodjak), Naitadcho Zanow (Radikal), Danew (Zankowist), Stambulinski (Bauernpartei). Audienz der Opposi tion bei Ferdinand am 28. August 1915 am Abend

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 11.04.1900
Umfang: 4
, der Be such des bulgarischen Kriegsministers Paprikow in Petersburg und die Thatsache, daß der russische Finanzminister sich bereit erklärt hat, die Bürgschaft für eine bulgarische Anleihe zu übernehmen, die aufmerksamste Beachtung. Denn der Empfang Paprikows durch den Zaren zeigt, daß der einst völlig m Ungnade gefallene Fürst Ferdinand von Bulgarien seine Rehabilitation erlangt hat, und der Um stand, daß Rußland Geld pumpt, ist immer ein Beweis dafür, daß sich irgend welche Er eignisse

auf dem politischen Gehiete vorbe reiten. Die Anzeichen hiesür würden sich noch erheblich verstärken, wenn es sich bestätigte, daß sich das von Seilen des Fürsten Ferdi nand mit großem Eifer betriebene Projekt einer Heirath miH der russischen Großfürstin Helene verwirklichen sollte. Freilich diese Heirath würde zur Vorbedingung haben, daß Fürst Ferdinand seinen römisch-katholischen Glauben abschwört und zur griechisch-katho lischen Kirche übertritt. Aber wer würde im Ernst glauben, daß dies dem Fürsten Ferdi nand

, auch vor der „orthodoxen' Kirche die schuldige Ehrfurcht gewonnen und sich angewöhnt habe, den orthodoxen Gottesdienst zu besuchen und beim Gebet das orthodoxe Kreuz zu schlagen. Fürst Ferdinand hat damals dem Redakteur des „Swjet' auch gebeichtet, daß er sich von srüher Jugend an als Slave gefühlt habe. Das ist freilich eine merkwürdige geographische Komplikation, denn die Wiege Ferdinands hat weder am grünen See von Ochrida noch an den Ufern der schnell fließenden Jantra ge standen. Aber wenn Fürst Ferdinand

> waren die Beziehungen zwischen Rußland und Bulgarien lange Zeit völlig abgebrochen. In den ersten acht Jahren der Regierung des Fürsten Fer dinand, der am 14. August 1387 aus den bulgarischen Thron berufen wurde, wurde die Politik Bulgariens in ausgeprägtem Gegensatz zu Rußland geleitet, dank der Thatkraft des unvergeßlichen Ministerpräsidenten Stambulow, dem.es auf diese Weise gelang, seinem Lande eine' politische Selbständigkeit zu erringen. Aber Fürst Ferdinand hatte weder den Muth noch das Verständnis

für die Pläne seines Ministerpräsidenten, dessen Erfolge ihn zudem mit brennender Eifersucht erfüllten. So er folgte im Jahre 1394 der Sturz Stambulows, welcher am 13. Juli 1395 durch feigen Meu chelmord fiel. Von dieser Zeit an war das eigentliche Ziel des Fürsten Ferdinand, sich dem Pan- slaoismus und dem Moskoviterthum rückhalts los in die Arme zu werfen. Sein demüthiges Flehen um die Gnade des Zaren fand nach manchen Abweisungen und bitteren Demüthi gungen endlich Erhörung, und wenn nicht alles trügt

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Alpenzeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 07.06.1942
Umfang: 6
. QvdurtsìaZ Der 8. Juni d. I. ist ein Gedenktag be sonderer Art für alle, die Ferdinand von Miller, den einstigen Burgherrn, von Cornedo, als Künstler und Menschen ge kannt haben oder ihm persönlich nahe gestanden sind. Denn an diesem Tag sind es IVO Jahre, daß er in München als der Meitälteste Sohn des durch den Guß der Kolossalfigur der Baoaria in der We>t bekanntgewordenen Erzgießers Ferdi nand von Miller geboren wurde. Seit seinem Lebensabschluß ist über ein Jahrzehnt verflossen uns man ver mag

hochstehenden Familie, rastloles Arbeiten, kluges Handeln, untrügliches Urteil als Folge vielseitiger Erziehung und Bildung, weltmännische Art und großzügiges Denken als Auswirkung sei ner in kulturell bedeutender Umwelt ge wonnenen Eindrücke. Sehr kennzeich nend für Ferdinand v. Miller waren die aus seinem ganzen Wesen sprechende Gü te, die verschwenderisch gab. wo sie nur immer geben konnte, und seine gewin nende Erscheinung, die jeden in ihren der sich Bann zog sich ihm näherte. >. Miller

Bayern, als Präsident der Münchener Künstlergenossenschaft, als Direktor der Akademie der Bildenden Künste, wo er die künstlerischen u. sozia len Lebensbedingungen der jungen Aka demiker zu schützen u. zu fördern suchte. Ferdinand v. Miller hat unendlich viel erlebt: Im Elternhaus, wo König Lud wig l., der Gestalter des neuen München und viele bedeutende Künstler und hohe Gäste ein und aus gingen, als Lernender in Berlin. Dresden, München, als Offi zier im Kriege von 1870-71, auf seiner Amerikafahrt

, dle ihn bis zu den Siour- ikdianern führte, bei seinem Schaffen als Bildhauer — er schub über 70 Werke — und Erzgießer. das ihn mit den Großen leiner Zeit in nahe Beziehungen brachte Und verklärend liegt über Ferdinand von Millers Leben seine Freundschaft mit dem gütigen Regenten des Landes, dem ritterlichen Prinzen Luitpold, die fast ein halbes Jahrhundert währte und reichen Segen stiftete. . Wer einen Einblick in den bunten Nei gen der bedeutenden Menschen gewinnen will, die in Ferdinand

. Daß der Künit- ler in Ferdinand v. Millers, einer so ro mantisch hoch über dem Bach von Va: d'Ega bei seiner Einmündung in den Ilarco gelegenen Burg seine volle Teil nahme entgegenbrachte, ist nicht zu ver wundern. Und ebensowenig, daß es ihm das seiner bayerischen Heimat nach Land schaft und Wesensart der Bevölkerung so oerwandte Alto Adige angetan hatte. Ihm gehörte seine ganze Liebe. Die Wie derherstellung der dem Verfall nahen Burg, die, ursprünglich ein hoher, be wohnter Wachtturm, im Laufe der Jahr

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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 15.12.1940
Umfang: 6
tiefer hinein, als Ferdinand Grane,, ursprünglich beabsichtigt haben dürfte. Und das kam so: Sie wollte unbedingt nach varna Grauey mar bei der Kriminalpolizei von Sofia beschäftigt und hatte sich als tüchtiger Beamter bewährt. Und zum Schluß hatte er sogar noch ein großes Glück. Den» er fand als Gattin eines der schönsten Mädchen von Sofia. Aber wie das mit den schönen Mädchen nun ein mal so ist: Gerda war recht anspruchs voll. Und die Hochzeitsreise wollte sie un bedingt nach Varna

. dem bekanntesten Kur- und Ausflugsort von Bulgarien unternehmen. Ferdinand Grane,, rechnete hin und rechnete her und kam zu keinem Schluß. Denn die Kasse hielt derartige Strapazen einfach nicht aus. Nachdem er die Möbel und alles bezahlt hatte blieb ihm nichts mehr. Die Pension in Varna hätte er vielllleicht mit Mühe und Not noch aus gebracht, aber die Reise war zu teuer. Nein, die Fahrt konnte er sich mit seiner Gattin nicht leisten. Schade — aber unabänderlich. Gerda hat einen bösen Einfall.. Gerda

auch!' »Dienstreise? —Aber warum machen wir denn keine Dienstreise. Du kannst mich doch amtlich nach Varna bringen. Dann kostet es nichts.' Das verhängsnisvolle Wort war ge fallen. Gerda hatte einen Einfall ge habt und ließ nicht mehr locker. Heimlich besorgte sich Ferdinand ein Formular, wie es für einen Gefangenentransport ausgefertigt werden mußte. Er unter schrieb selbst — und überschritt damit seine Befugnisse. Und dann kam der ent scheidende Tag. Aneinander gefesselt In einer dunklen Ecke des Bahnhofs

von Sofia klirrten zwei Handschellen. Und damit war Gerda an Ferdinand ge fesselt. Er schob sie durch die Sperre hin durch und flüsterte dem Beamten zu „Gefangenentransport!' Gerda errötete als sie sah, daß die ganzen Leute auf dem Bahnhof erkannten um was es sich han delte oder genauer gesagt — handeln sollte. Ein Gefangenen-Transport! Was konnte das nette junge Mädchen nur aus gefressen haben? Gerda errötete im Ge danken daran, was man ihr vielleicht noch alles nachsagte. Sie hätte etwas darum gegeben

, wenn sie alles hätte rück gängig machen können. Aber nun war die Geschichte einmal in Gang gekommen und mußte durchge kostet werden. Im Zug ging alles eini germaßen gut. Die Zugkontrolle hielt das Schreiben für den Transport offenbar für richtig. Man kümmerte sich nicht wei ter um die Beiden, die sich in ein leeres Abteil zurückgezogen hatten. Pur ab und zu kam ein Beamter vorüber und schielte in das Abteil hinein. Ferdinand wurde jedesmal heiß und kalt. Aber sonst ging alles gut. Gerda wurde müde und lehnte

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 7 von 10
Datum: 01.07.1954
Umfang: 10
-Prozession, am Herz- Jesu-Sonntagnachmittag war vom Wetter sehr be- Ausstellung hat den drei bis vierfachen Umfang davon. Sie setzt sich außerdem sozusagen auf Schloß Ambras bei Innsbruck, in den Sälen der histori schen Rüstkammern Erzherzog Ferdinands von Tirol fort. Dort stehen nämlich die großen Reihen der Turnierharnische von Erzherzog Ferdinand. Dreißig von ihnen sind zu viel, um in die Ausstel lung geschafft zu werden! Sie werden am Ort ihrer ursprünglichen Verwendung vom Ruhm der Tiro ler Plattner

V. und Ferdinand I., seinen Schwiegerenkel Ludwig II., König von Ungarn, Harnische über Harnische anfertigen. Mit einer Gesandtschaft schickt er einen ganzen Transport davon an König Heinrich VIII. von England. All das vereinigt die Innsbrucker Ausstellung nach Jahrhunderten wieder erstmalig am Ort der Entstehung. Die bedeutendsten Meister der Gotik sind Konrad Treytz, Hans Vetterlein, Kaspar Biederer, Hans Brunner, Adrian Treytz. Die Früh renaissance vertreten Hans Rabeiler und vor allem Konrad Seusenhofer

. Kaiser Ferdinand I. ist, seit etwa 1530, der größte Förderer und Auftraggeber der Innsbruk- ker Plattnerkunst. Wieder ist es der Kaiser selbst günstigt. Nachher konzertierte die Speckbacher- Musikkapelle im Garten des Gasthauses Gunggl. — Vom Hundskopf und dem Walderkamm leuch teten abends Bergfeuer. Wattens. Am 25. Juni morgens wurde am Fuß boden in der Tenne eines Wattener Gasthauses der 20jährge Fabrikarbeiter Roland Anrater tot aufgefunden. Vermutlich ist er vom oberen Ten nenboden

Um fahrungsstraße von Kundl in Richtung Wörgl. Auf (Fortsetzung auf Seite 8) und daneben sein Sohn Ferdinand von Tirol und sein Schwiegersohn Sigmund II. August König von Polen, die am meisten von den hervorragen den Arbeiten der Hans und Jörg Seusenhofer pro fitieren. Für Franz I. König von Frankreich wird 1540 eine Reihe von prächtigen vergoldeten Har nischen gefertigt. Michael Witz und seine Zeit genossen arbeiten für den österreichischen' Adel zwischen Vorarlberg, Südtirol und Steiermark. Die ritterliche

Familie der Trapp hat viele der schönsten Arbeiten dieser Periode auf ihrer Chur burg in Südtirol bewahrt. Ferdinand von Tirol beschäftigte bis zu seinem Tode (1595) den letzten unbestritten großen Mei ster Innsbrucks, Jakob Topf. Neben Prunkharni schen entstehen die unvergleichlichen Turnier harnischserien auf Ambras, für den Erzherzog, seine Würdenträger und Gäste. Der Harnisch ist nicht nur Ausrüstungsstück für Kampf und Krieg, er dient als Prachtkostüm, fer ner im ritterlichen Turnier zu Sport

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 17.07.1906
Umfang: 8
Tätigleil. weil eben der Tod dieü'5 rast lvse Veden gebrochen l,ai. Am l I, Februar l!»«Iii wurde ein Telegierieuiag der Veteranenvereine vo» Tirol und Vorarlberg im ^aale ,. .Inni schwarzen Adler' in ^nnc'briul al'gelialten. Um ^ lllu uaciuninagc- erössuele Ferdinand die Versammlung mii einem I,etlichen Vele ranen „Willlommen'. .hieraus ivnrde er zum Vorsitzenden geivahü P .Ferdinand leiieie die Versamnilnng, die melir alc- einmal uneinv zu werden drohie, mii dem ihm eigenen Geschicke. >lnrz nnd dnndig

erllärie er den Telegierien den .'iivecl nnd die Vedeiuune. dieieo ..Schlacht lageo' siir dao Veteraiieiileden der Zniniisl, versvraäi. vdjeliio sein 'Aui! zn oerivalteii und zn sorgen, das; die Verlmndlnngen rnhig und sachlich gesülni ivürden. Ferdinand selbst stellte sich an diesem Tag aus den ^landpuuli eines> Veteraneusoudec', besprach die «Gründe siir dav Velerauenheim nnd gegen dasselbe und die viel gewichtigeren Gründe ss,^ Schaffung einee. Fondev. Man siehi darano, das; Ferdinand auch siir

Grunde selir ivohl zugänglich ivar und nichl immer alleo nach seinem ersten Urteil bil dete. Alle übrigen Redner stimmten schliesslich den schwerwiegenden (Gründen deo Ferdinand bei und bei der Abstimmung waren alle Stimmen sür Gründung einev Veleranensondes, der durch dao ^aud verwaltet werden sollte. Ans der Schauer legte den Standpunkt in dieser Frage dar. Er führte auS, daß die Regierung, die ihr Amt mit ganz bestimmt umschriebener Ausgabe angetreten hat und zu deren Durch führung

, ob man einen ^audesverband bilden oder sich dem Reiche- oerband anschließen sollte. Einstimmig ivnrde die Gründung eines Landesverbandes angenom men. Hieraus ivnrde ans Aulrag des Veteranen oereinsvvrstandes die Bozen, Herrn Peter Vogner, ein .Komitee zur Anssübruug der ge sasuen Beschlüsse gewäbli und Ferdinand znm ^chrinnihrer eruauui. Ais leiuer Beraningsvunt: erschien noch die Herausgabe einer Veieranenvereinsgeschichie. Ferdinand beaniragie, das; jeder Verein eine Ehroni! führen wll:e und übernahm

bei seiner Arbeilslnsl die Herausgabe dieser Geschichte. Durch all das haue sich Ferdinand sür die Veteranen eine große Last ausgelegt und die Veteranen tonnten ihn ivobl als Vaier be irachien, der in selbstloser Weise sür sie zn sorgen bereu gewesen wäre.' aber alle Hoffnungen, welche man aus ilni gesetzt haue, wurden mit ihm zu Grabe gelragen. Wahrlich, wer die letzieu Jahre Ferdinands mii ein wenig unparteiischen Augen beirachlel, muß bekennen, diese Jahre allein mii ihren vielen Arbeiien und ihrem großen Ersvlg

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 27.02.1931
Umfang: 8
ermordeten albanischen Ge sandten Zena Beg) stehe, in albanisches Terri torium einmarschieren lassen, um dort eine Revolution zu entzünden. Von General Peter Gantchew, tkuherein Militarbevollmächtigten v. Bulgarien web°m, am 26. Februar 1861, begeht Seine b« >! ) ^ar Ferdinand von Bulgarien in die- ^ seinen 76. Geburtstag. Sein Leben l-in? ìn drei Abschnitt einteilen: Die Zeit ^Ziehung und Ausbildung, die seines là- m ^ die Ähafsensperiode — un m^^rbannung — die Leiàensperiode. Regierung.einer

- ! v.rdinand die ersten Jahre seiner ^biill 'uigariisl.,.' 1887, in dem der Fürst, den ?'sper à > ^on bestieg, beginnt die Schaf- kes, nämlich es unabhängig und mit den unbe- freiten Brüdern in einem Staate vereinigt zu sehen. Am 22. September 1SV3 falten Stils) erklärte Fürst Ferdinand die Unabhängigkeit Bulgariens und wurde- zum König proklamiert. In dem Bestreben, das bulgarische Volk in seiner Gesamtheit unter einer Flagge zu ver einigen, bot Zar Ferdinand seine ganze diplo matische Geschicklichkeit

anfangs 1917 war Zar Fer dinand der Ansicht, daß der Krieg nicht ohne gewisse Zugeständnisse der Zentralmächte mit dem erwünschten Erfolg beendet werden könne. Als Diplomat erblickte er das einzige Mittel, einen günstigen Frieden herbei zu führen, in kleinen Konzessionen Hin-sichtlich Elsaß-Lothrin gens. Zar Ferdinand glaubte, der Vorschlag einer autonomen Verwaltung oder die Zusiche rung eines Volksentscheids in den genannten. Provinzen würde England und Amerika zum Frieden geneigt gemacht

angesichts der Uebermacht der Feinde ge zwungen, die Waffen niederzulegen. Treu sei- ilen Verpflichtungen als Verbündeter zog Zar Ferdinand die Konsequenzen und verzichtete auf den Thron. Am 3. Oktober 1918 dankte der Zar, unerwartet für alle, ab und reiste nach Oesterreich-Ungarn, wo er in seinem Familien- schloß Ebenthal Aufenthalt zu nehmen ge dachte. ' > ! ^ Mit der Abdankung beginnt die Periode des Leidens. Plötzlich kam der Zar in die Lage eines Gefangenen. Am 4. Oktober nachts weckte ihn Graf

Berchtold in seinem Zuge und ersuchte ihn, seine Reise ohne Aufenthalt In Ebenthal nach Deutschland fortzusetzen, wo, laut Wunsch des Kaisers Karl, in Coburg für ihn ein Wohnsitz Vorgesehen sei. Am nächsten Tage brachte der Sonderzug Zae. Ferdinand lautlos in seine Verbannung nach Coburg. Dort erwartete ihn eine Depesche, in der Kaiser Wilhelm zum Ausdruck bracht«, er verstehe und ehre den Entschluß seines treuen Verbündeten und bitte ihn, Rang und Auszeich^ nung als preußischer Feldmarschall (den Zar

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 13.02.1889
Umfang: 8
. Außer den k. k. Behörden iu der Stadt, war der Gemeinderath mit dem Bürgermeister und dem Vicebürgermeister an nichts Bessere» thun, als in den Krieg ziehen nnd sich von den Preußen todt schießen zn lassen. In seiner Desperation verließ denn auch Graf Ferdinand das Schloß in seereter Weise, bei Nacht und Nebel, und schwur zur Fahne. Er that sich in mancher Action hervor, war stets an gefährlicher Stelle nnd avancirte gleich zum Offieier, als der General erst seinen wahren Namen und Stand entdeckt

hatte. Stolz auf seine Meriten und gnte Conduite kam Graf Ferdinand nach dem letzten Feldzug zurück und fand zu feiner grausamsten Enttäuschung und Consternation seine angebetete Comtesse als die Gemahlin seines Vaters, des Grafen Stephan. Nun verkehrte sich die Assection von beiden Seiten in Haß. Gras Ferdinand vermochte es nicht, seiner jungen schön- nen und stolzen Stiefmutter mit dem gebührenden Respect nnd gehörigen Courtoisie zu begegnen, und sie hinwiederum schien irritirt, den verloren geglaubten

Sohu als braven Soldaten wohlgesittet und in seiner weißen Uniform gar schön und stattlich wieder zu sehen. Sie fand nur zu bald Occasiou und Pretexte, gegen ihn allerhand maliciöse Cabalen zu spinnen, da Graf Ferdinand sich plötzlich wieder in den Wirbel des allerwildesten Lebens stürzte nnd das Geld mit vollen Händen verschwendete, wie ein Wahnsinniger. Die junge, schöne Dame hatte, wie leicht zu verstehen war, den alten Herrn vollständig zu dero Submission Diener gemacht und besaß die größte

- ten, so sollen sie die Unehre davontragen, gleich ihm. Das gräfliche Paar war wiederum von Wien nach dem Schlosse im Böhmerwald übergesiedelt und Graf Ferdinand war ihnen gefolgt. In dem Städtchen Eandeuburg arrivirt, das unter der Hoheit der Grafen von Brandan stand, vertauschte er seine Kleider gegen das abgerissene, geflickte Gewand eineS Bettlers, hing sich eine Tasche n,n, schnitt sich einen tüchtigen Knotenstock und setzte sich am nächsten Sonntag vor die Kirchenthür. Da fügte

es sich, daß eiue Jungfer ans dem Städtchen, die Tochter des Goldschmiedes König, als die Erste znr Kirche kam, ein gar hübsches, freundliches Mädchen. Sie sah den schmucken Bettler, blieb mitleidig stehen und fragte ihn, ob er Soldat gewesen. Graf Ferdinand bejahte. Ob er blessirt sei, fragte die Mamsell weiter, und als der junge Herr es lächelnd verneinte, da stemmte sie resolut den Arm in die Hüfte und hielt ihm einen Sermon und fragte ihn, ob er sich nicht schäme zu betteln, sobald er arbeiten könne

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