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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 23.05.1874
Umfang: 6
in Der Beneficiat schauderte; die beiden Franzosen trieben ihre Pferde an und waren bald aus seinem Gesichtskreise verschwunden. — Die Sonne hatte den Frühling verdrängt, und der Herbst war nachgefolgt. Die Bewohner beS stillen Hauses waren weniger Gegenstand des Stadtgesprächs ; denn die Zeit der Weinlese brachte andere Unterhal- tungSstoffc. Sie waren fast in Vergessenheit gera then. Nur dcr Sohn des Kreuzwirthes sah zuweilen, wenn er, träumerisch zu den blauen Bergen hinüber- lauschend, am Fenster

alöbflld. und er war außer sich. Was geschah der Dame? WaS ist los? Martin war kein Hasenfuß; ein Schütze wie er. ist das nie. DaS Erste, woraus Martin dachte, war sein Stutzen. Diesen von der Wand reißen und durch'» Fenster in den Garten springen, war da« Werk eines Augenblicks. Wie ein flüchtiges Reh setzte er über Busch und Zaun dem Hause zu, in welchem das Jammern immer lauter, und daS Klirren der Degen immer schwächer wurde- ES schien ihm wenigstens so, und Martin pressirte um so mehr. Er fand

die Thüre verschlossen; waS thun? Klirrend flog da« Fenster hinein. In dem! Momente aber, da er sich auf die Brüstung'schwin ge« wollte, erschien in der Oeffnüng ein Kopf. „Hui vive!- donnerte eS ihm entgegen. DaS vetstanV der Tirolerbnrsche nicht, aber er wußte sogleich^ daß er es mit einem Feinde des Obersten zu thun hätte. Er überlegte. Der Fremde war offenbar im Vortheil denn abgesehen' davon, daß eS ihm ein Leichtes war, dem Hinaufklimmeodeni. eine iKugeli durch die Stirn zu jagen, das Gestampfe

und Ringen in verschiedenen Räumlichkeiten dcS HauseS ließ in dem Einzelneu am Fenster vorerst nur einen Beobachter, eine Wache vermuthen. Martin befand sich vielleicht zum ersten Male in seinem Leben in einer Situation, die Muth und Schlauheit in gleich hohem Grade erforderte. Versuchen. wir'S bei einem andern Fenster.' sagte er zu sich. . „Einen frischen Anlauf, hinein mit GlaS und Rahmen, den Stützen hübsch parat gehalten und läßt sich ein Wälscher sehen, bumS, niedergekracht den Kerl.' Er kam

, auch er.',.. V' ,.5.... .. ' Am Fenster würde eö leb'endig. zwei Gestalten spran- gm rasch. ?ach MydH ^ .. ., j z (Fortsetzung: folgt.) ' !!'? .> -«4

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 10.09.1878
Umfang: 8
Bataillone gestellt wurde, befestigte Häuser zu nehmen nnd die Insurgenten, die aus verrammelten Fenstern und aus Mauerlücken, sicher vor unseren Kugeln, in unsere Reihen schössen, zu vertreiben. Zuerst ging es auf die untere Häuserreihe los. Wir hielten uns etwa 200 Schritt von derselben und mußten immer warten, bis ein Schuß aus einem Fenster oder einer Lücke auf unS loSgegangen war, um sodann das betreffende Fenster oder Loch anf 'S Korn nehmen zu können; es war beinahe ein Duelliren, Die Feinde

Schnellfeuer gegen dieselben unterhielten, ging eS in den Flanken mit gefälltem Bajonette und „Hurrah' auf die Häuser loS; unter den Stürmen den war auch ich. In solchen Momenten gibt eS kein langes Bedenken, daß Einen eine Kugel treffen könnte und wenn sie noch so dicht herumfliegen: „Vor WärtS!' ist die Losung. Auf 10 Schritte vor den Häusern angelangt, machte ein Theil der Stürmenden Halt, und während derselbe in die Fenster hinein schoß, stieß der andere die Thüre ein, legte Stroh und Holz

sie die Fenster des' ersten Stockwerkes verrammelt; sie hielten Mauer wie ersten Stock beseyt, so daß eine Etagenver- thcidigung gebildet wurde, die unS höchst gefährlich war. Hätte aber Oberli^uteuant v. sonklar die äußere Gartenmauer nicht so schnell und tollkühn besetzt, so hätten sich vielleicht die Jnsnvgenten auch hinter dieser festgesetzt und unsere vorrückenden Truppen ans drei Reihen beschossen, und die Einnahme ihrer Stellung hätte gewiß mehr Blut gekostet, als wirklich geflossen

waren. Daß eS nun für und Schwarmcommandantcn keine leichte Sache war, die Vertheidigung -u leiten, könnt ihr Euch denken. Um die Veute zu bewegen, ihre Köpfe über die Mauer zu stecken, und auch etwaö in die Fenster zu schießen, schössen wir ^-ckwarnicommandanten am meisten, ich habe z. B- an jenem Tage 46 Schuß ge than. DaS Beispiel wirkte, und seitdem auch von uns mehr geschossen und ruhiger gezielt worden war, wurde kein Einiger von uns mehr getroffen, weil eben die Feinde, vor unsern Äugeln nicht sicher, uicht mehr so ruhig zielen

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 12
Datum: 02.01.1878
Umfang: 12
schon erstickt sein,' fügte er dann bei, »denn er war ja nicht einmal im Stande, sich selber bis zum Fenster zu schleppen, um es zu öffnen.' Entsetzt rannte der Hotelbesitzer davon, um die Feuerwehr von der gemachten Entdeckung zu ver ständigen, daß ein hilfloser Mensch zu retten ver gessen worden sei. . Zweierlei Gründe ließen es ihm höchst noth wendig erscheinen, daß der bedrohte Russe noch gerettet werde. Erstens gab ein solcher Tod — herbeigeführt durch die Vergeßlichkeit des Hotelpersonals

— dem Rufe des Hotels einen bösen Stoß, und zweitens war Wasilosf ein reicher Mann und fein Diener der muthmaßliche Brandstifter. Welche Perspektive sich an diese Erwägung knüpfte, ist einleuchtend. Der Oberkellner hatte sich aber vorhin doch geirrt, als er die Meinung aussprach, der kranke Russe vermöge nicht, sich zum Fenster zu schleppen. Er hatte es, unterstützt von seiner durch die nahende Todesgefahr aus's Höchste gesteigerten Willenskraft, nach langen qualvollen Bemühungen doch möglich gemacht

, das auf dje . Straße mün dende Fenster zu erreichen und dessen Scheiben mit der Faust hinauszuschlagen. Das war von unten bemerkt worden, und Rufe: „Ein Mensch, ein Mensch — da oben — in der Eckstube — er muß verbrennen,' xnd ähn liche Kundgebungen gingen durch die grausende Menge. Man rief dem Aermsten durch einander zu, aber lauter gehaltloses Zeug; Jeder wollte Rath ertheilen, aber Niemand wußte wirklich zu helfen. „Schnell ein Rettungstuch herbei,' rief der Polizeiches, der die Löscharbeiten leitete

, „damit der Mann herabspringen kann.' „Unmöglich,'' antwortete ganz verstört Herr- Kienast, ^unmöglich.' „Weshalb?' „Der Fremde ist gelähmt,' sprach der Hotel besitzer, dem diese schrecklichen Worte selbst nicht recht aus dem Munde wollten, „es ist schon ein Wunder, daß er sich bis zum Fenster schleppen konnte.' „Um Gottes willen, so muß der Unglückliche ja verbrennen,' rief der Beamte, „denn zu ihm hinauf kann Niemand mehr.' »Ich glaubte ihn längst in Sicherheit,' erklärte Herr Kienast, „da er einen eigenen

sah man die schwere unbehilfliche Gestalt des Fremden wie ein Riesenbündel zusammengerollt in den Armen des kühnen Retters, der den Ge lähmten frei auf die Brüstung hob und dann nach einem vorbereitenden, den Untenstehenden gel tenden: > ! ' „Achtung, eins, zwei, drei!' zum Fenster hin auswarf. Ein Schrei aus hundert Kehlen zu gleicher Zeit folgte diesem gewaltthätigen Rettungsversuch. „Prrh,' schüttelte sich Einer in der Entfernung, „ich weiß nicht, was da angenehmer ist, zum Fen ster

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Bozner Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 26.11.1872
Umfang: 8
Stühle und in einer andern Ecke befand sich eine Art von Kasten. Aber auch ein Fenster war, wie ich hoffte, vorhanden; an dieses eilte ich und öffnete eS. Wind und Regen schlugen mir ins G-sicht. Ich streckte den Kopf hinaus, und konnte den Boden unten wenig- stens so weit unterscheiden, um zu erkennen, daß er nicht zu weit entfernt sei, und daß ich für den Fall, daß mein schlimmster Verdacht sich bestätigen sollte, einen Sprung wagen könnte. Ich schloß das Fenster wieder und ging nach der Thüre

war über das, was ich thun wollte, wachte ich mich auch rasch jaa'S Werk. Ich nahm ein Leintuch vom Bett, schnitt eS in zwei Hälften, löschte mein Licht auS und ließ meine Päcke aus dem Fenster hinab. Es wunderte mich ein wenig, daß. nachdem ich die ganze Länge meines LeinwandseilS hinabgelassen hatte, meine Päcke noch immer nicht den Boden berührten. Die Entfernung mußte daher größer sein, als ich vermuthet hatte. Einige Fuß mehr oder weniger machten aber nichts aus, und so setzte ich, ohne mich nur einen Augenblick

zu bedenken, meine Päcke in Schwung, und schleuderte sie auf diese Weise so weit bei Seit?, daß ich nicht aus. sie fallen mußte, wenn mir während meines HerablassenS etwas zustoßen sollte. Hieraus zog ich die Bettstatt geräuschlos an das Fenster, befestigte das andere Lein tuchseil an einem Fensterzitter, und ließ mich vor sichtig bis an das Ende desselben hinab und als ich hier den Boden immer noch nicht unter meinen Füßen fühlte, ließ ich mit vollster Zuversicht das Seil loS. Aber ich siel und siel

sich, als ich zu mir kam, meine geistigen Fähigkeiten 'völlig wieder ein, so daß ich sogleich im Stande '.war, mir klar zu machen, was vorgegangen; denn hätte ich nur einen Laut oder einen Seufzer hören lassen, so befände ich mich nicht mehr hier und könnte die Geschichte nicht erzählen. „Wie eS scheint, so hatten die Räuber einstweilen den Weg in mein Zimmer mit Gewalt sich gebahnt, in der Abficht «ir das Leben zn rauben nah dort gesunden, daß ich durch das Fenster entflohen sei, aber nur um in der Grube umzukommen

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Volksblatt
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Seite 9 von 16
Datum: 22.12.1877
Umfang: 16
und Feuchiigkeit verdorbene Bit« der, die kaum noch erkenntlich waren. Ein wurmstichiger Tisch stand in der Mitte des Zimmers, um ihn und an den Wänden einige plumpe Hoh- stühle. Auf dem Ofen, dessen Feuer schwach fortglomm, befand sich em irdener Topf, in dem nne Milchsuppe leise brodelte. An dem halb geöffneten Fenster saß eine Frau und blickte sinnend hinaus in die Nacht. Kein Wölkchen draußen am siernenfunkelnden Him mel, wo der Mond sein mildes Licht erglänzen ließ; laue Lüfte durch strichen das Laub

der Bäume, wiegten kosend die Rosenstauden im Garten und flüsterten leise und geheimnißvoll durch die breiten Blätter der Wein- ranken, die das Fenster umgaben. Ein Heimchen zirpte seine monotone, aber doch traute Weise. Ab und zu krähte aus den umliegenden Gehöften ein Hahn, dessen Ruf hie und da beantwortet wurde. Sonst Ruhe und F-iede allüberall, selbst das beständig von Leidenschaften durchwogte Men- schenherz ruhte. Doch nein! Ein Seufzer, von tiefem Schmerz und Weh erpreßt, entrang sich der Brust

der am Fenster sitzenden Gestalt. Weiß wie der Kalkanstrich der Zimmerwäode war ihre Gesichtsfarbe. E« ein ziger Blick auf ihr Antlitz genügte, um zu erkennen, daß nur eigenthüm liche Verhältnisse die Frau m diese ärmliche, bäuerliche Behausung gebracht haben konnten. Obschon vollendete Regelmäßigkeit zur Schau tragend, waren die Formen desselben fein und zart und machten trotz der krank haften Blässe einen imponirenden, gewinnenden Eindruck. Ein schmerz licher bitterer Zug, durch Leid und Qual gegraben

, umspielte die bleichen Lippen. Um die Stirne war eine weiße Binde geschlungen, welche die ein sam Sitzende in diesem Augenblicke löste und in einen am Fenster stehenden Topf mit Wasser tauchte. Auf der rechten Seite der Stirn wurde eine, etwa zwei Finger breite und eben so lange blutunterlaufene Beule sichtbar. Langsam und schnurrend verkündete die Wanduhr in dem hölzernen Kasten die elfte Stunde. Nachdem die schöne, bleiche Frau den aus'Z Neue angefeuchteten Umschlag um die Stirne geschlungen, nahm

sie ihre frühere Stellung, das Haupt in die Handfläche gestützt, wieder ein. Mit schwer- müthigem, träumerischem Glänze schwebte ihr Auge in's Freie. Des Mondes Strahl glänzte durch die über das Fenster hinabhangenden Reben auf ein paar Thränen, welche an den langen Wimpern zitterten. „Edgar!' erklang es mit schmerzlichem Seufzer, „warum mußte es so kommen? Dein gutes Herz verblutet an den Wunden, die ein treuloses Weib Dir geschlagen! Ja, treulos, falsch nennt sie die Welt, und auch Du mußtest sie dMr halten

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 10
Datum: 24.12.1877
Umfang: 10
Jedermann als sehr gelungen bezeichnen. Es herrscht vollkommene Symmetrie unter den Bildern, es stört keine drückende Ueberladung, unv doch ist kein zwecklos leerer Raum geblieben. Zur Ausnahme des sogenannten zweiten Thema« boten sich wenn wir jetzt vom Presbyterium ab sehen — folge de Räume dar: Das erste Gewölbe feld über dem Musikchor, die Nischen der sechs Fenster im Mittelranme der Kirche, der innere Seitenraum ober den genannten Fenstern und die Seilenwände zwischen eben diesen Fenstern

. E« soll dadurch an gezeigt werden, daß sie das Atrium de« neuen Bun- des bilden. Die beiden ersten Fenster im Miltelraume gehören dem Martyrium. Deßhalb wurden hervor? ragende Vertreter desselben au« den ersten Jahrhun derten gewählt. Auf der Epistelseite sind die Stand bilder der Heiligen Stephanu« und LaurentiuS, auf der Evangelienfeite die der Heiligen Barbara als Patronin der Bergarbeiter, und Katharina als Patro nin der lernbegierigen Jugend. In der Nische der ersteren Seite befindet sich in der Mitte

der Benediktiner der Dank für die Ausbreitung des Christenthums und der Civi lisation in Europa überhaupt, und insbesondere auch in diesen Gegenden ausgedrückt werden und zugleich dem Verhältnisse ein Denkmal gesetzt werden, in wel chem Jschl zum allen Benediktinerinenkloster in Traun- kirchen einst gestanden. Bon den folgenden zwei Fen stern ist das zur rechten Seite den Patronen des allerhöchsten Kaiserhauses, das zur linken Seite den Landesheiligen Oesterreichs gewidmet. Die beiden letz ten Fenster

des Längenhauses gehören endlich rechts beim Altare der Mutter Gottes den heiligen Per sonen, die in der unmittelbaren Umgebung Christi ge lebt haben, und links beim Altare der heiligsten Drei faltigkeit den Repräsentanten de.' unschuldigen und bußfertigen Lebens. Da die für die beiden letzten Fenster bestimmten Bilder mit Ausnahme von zweien, des heiligen Ludwig, der sich in gleicher Stellung links befindet, noch nicht ausgeführt sind, so wollen nun zur Beschreibung des Fertigen über. (Forts, folgt

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 21.09.1870
Umfang: 6
- und Trödelbuden geschieden wird. Drei Fenster besitzt dieses Hotel in der Fronte und unscheinbar ist sein AenßereS, wenn cS auch freundlich ist, wie alle Häuser englischer Seeplätze, durch hellen Anstrich» grüne Jalousien und leichte Balcone, die um die im Halbbogen vorstehenden breiten Fenster herum laufen. Es bat nur einen Mitteleingang, aber zwei Treppen, die zu den oben liegenden Stuben führen. Die eine Treppe ist nun ausschließlich kaiserlich, die andere bleibt den übrigen Gästen frei, von denen

zwischen Knaben- und Jünglings Alter. Die Kaiserin selbst war der Menge seit ihrer Ankunft in HastingS nur einmal sichtbar geworden, das war vorgestern, am Sonntage, als sie in einem Gesichte. Sonst hat sie das Hotel nicht verlassen und Niemand empfangen als den katholischen Seel sorger des Ortes (HastingS besitzt eine zahlreiche katholische Gemeinde). Die Leute sagen, daß sie leidend sei und den größten Theil des TageS im Bette zubringe. Das mag wahr sein oder nicht, am Fenster ihres Salons erscheint

sie aber nie, die Jalousien desselben (das Mittelfenster von den dreien in der Fronte des Hauses) sind den ganze»; Tag über geschlossen und werden nur des Morgens der Lüftung wegen geöffnet, während die im an stoßenden zweiten Salon (dem nach Osten liegenden Fenster) znr Halste ansgezogen sind. Dieß ist das Gemach ihrer Hofdame. Madame Le Breton, in dem sich der kleine Hofstaat zu den Malzeiten versammelt und die wenigen Besuche empfangen wurden, die sich bisher einstellten, unter diesen die Prinzessin

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 12.03.1870
Umfang: 8
ihr das Kind als Brautgeschenk' übergab. Die höchst unange nehm überraschte Braut verließ ganz betroffen die Kirche. — In der Kuratiekirche zu Barbiau wurde in der Nacht vom K. ds. dnrch ein Fenster des Laughauses eingebrochen, der Tabernackel mit Stemmeisen gewaltsam geöffnet, das Allerheiligste sammt der Lnnnla aus der Monstranz geraubt, und die hl. Hostien aus dem Speisekelche auf den Altar ausgeschüttet. Aus der Sakristei wurden drei silberne Kelche samml den dazu gehörigen Patenen, ein silbernes

, der dem Sonntagsvergnügen nachgeht. Und wie geschmackvoll war er gekleidet. Wie zierlich trug er das Nohrstöckchen mit dem glänzenden Metallknopfe! Die arbeitgewohnten Hände staken heute sogar in braunen Glacehand schuhen. Und wie keck saß der graue Filzhut aus dem schwarzen Lockenkopfe! So schritt er über den Mühlhof; er grüßte die Meisterin, die aus dem Fenster sah. (Fortsetzung folgt.) Äer drollige Iammcrschrci. (Eine Erinnerung aus meinem Leipziger Aufenthalte. Schmerbanch.j Es war im November. Nach einem lang

von der Straße herauf, so daß ich eiligst wieder an das Fenster sprang, schon befürchtend, im nächsten Augenblicke Zeuge irgend eines betrü benden Unfalls sein z» müsse». Ebenso schnell wie das meine öffneten sich noch viele andere Fenster, aus denen die besorgten Gesichter der aus ihrer Morgenrnhe aufgescheuchten Nachbarn zum Vorscheine kamen, welche gleich mir nach der Ursache des WehgeschreieS suchten. Bald aber waren Aller Blicke auf einen Punkt der Straße hingerichtet, nnd der Schrecken ver wandelte

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 26.11.1870
Umfang: 8
und zu Boden fiel. Diesen Augenblick benutzten die beiden Männer, um in das Zimmer zu treten und der Raschheit ! ihres Vorgehens gelang es, das Weib mit den beiden Kindern durch das Fenster aus dem Zimmer zu bringen, während sie selbst dieses schleunigst durch die Thüre verließen. Kaum waren sie aber im Hofe, war auch schon wieder der Büffel da, und machte sogar den Versuch, sie über eine Treppe, die vom Hofe in das erste Stockwerk führt, zu verfolgen. Jedes menschliche Wesen war der Gegenstand

, seiner wüthenden Verfolgung, deren Schauplatz nun einige Zeit der Hofraum blieb, bis das Thier durch das zweite ebenfalls verschlossene Fenster neuerlich in das Zimmer drang, wo es, nachdem es das noch halbwegs Unversehrte vollkommen zertrümmert hatte / zwei Kugeln eines der beiden genannten Männer, der durch das Fenster wohlgezielte Schüsse abfeuerte, zu Boden streckten. Man muß in Wahrheit gestehen, daß hier ein seltener glücklicher Stern waltete, da mehrere Menschen in größter Gefahr sich befanden

beehrten d» Ball mit ihrer Gegenwart. — Küche, Keller nick Bedieilung boten Alles auf, den zahlreichen Gäsf« gerecht zu werden. ^ — (Theater im Rosengarten.) Dienstaz wurde das Lustspiel „Der Weg dnrch's Fenster* von Friedrich, und Görner'S ^Schwank „Natur studien' gegeben, zwei Stücke, die gewiß e» größeres Publikum verdient hätten als — woT auch und vor Allem durch das ungünstige Wett« — anwesend waren. Hr. Bockshorn gab de« Chevalier d'Harconrt gut, doch war eS nicht Siehe Fortsetzung

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 12.01.1875
Umfang: 8
die Gemeinde-Re präsentanz und Bevölkerung von Precazzo mit reg- per Theilnahme einer erfreulichen und überaus zu trefflichen Intention, von der im echt humanen Sinn die Worte gelten: sax» loyauatur.' Die Tiroler Glasmalerei-Anstalt in Innsbruck. (Schluß.) Es wäre zu ermüdend und wenig dankbar, alle die Fenster aufzuzählen, welche in diesem Jahre die Ti- roler Glasmalerei nach allen Richtungen hin geliefert hat; es dürften im Ganzen gegen 250 fein, von der einfachsten Bleizeichnung mit Tongläsern

warm grünlichen LccaltonS ungemein günstig wirken. Die Oelgemälde und Fresken Knoller's daselbst sind durch dieS weichgebrochene Licht wie von Lasuren überhaucht, das ganze Interieur hat Stimmung be kommen. In allernächster Zeit erhält die Pfarrkirche von Kältern rie ersten vier figuralischen Fenster ebenfalls in Renaissance nach Zeichnungen von Professor Stolz. Die Figuren sind weiß auf fleischgelbem Grunde, der Rahmen mehr in Töne als pure Farben gelegt, die «ur wie Knotenpunkte sparsam

scheint, als sei der Tempel nur der Fenster wegen da. Obenan stehen die zwei Hauptfensler für Bocholl in Westphalen. das Abendmahl »nd die Geschichte der heiligen drei Könige in Bildern und Vorbildern darstellend; mit die bedeutendsten und schönsten Er findungen Prof. Klein's, ein glänzender Anfang für die Anstalt im Norden Deutschlands, der bisher fast ausschließlich von Belgien und Frankreich versorgt wurde. In diesen beiden Leistungen culminirte die gan;e Tüchtigkeit der dort thätigen Kunstkräfte

. Die stete und lebhafte Verbindung, der innige Wechselverkehr mit Fachmännern und Künstlern ist auch daS wirksamste Präservativ, daß eine solche An stalt, die so viel des Handwerksmäßigen mitnehmen und ausführen muß, nicht in fabrikSmäßlge Nrveit verfällt. Beenden wir die Revue mit Namhaftmachlwg ein!» ger Glasmalereien romanischen Styl»: Zwei Doppel fenster der St. Antoniuskirche in Padua mit dea vier großen Propheten; ebendorthin eine herrliche Rosette von Essenwein komponirt, eine Rosette «ach Mengen

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 07.05.1875
Umfang: 6
«gebäude bewegte. Die auf dem Platze vor dem Regierungsgebäude aufgestellte Ehren- kompagnie defilirte vor Sr. Majestät. Die Geist lichkeit, dieBehörden, daSOffizierkorp«, derGemeinde-, rath und Deputationen von auswärtigen Gemeinden waren erschienen, um dem Kaiser zu huldigen. Auf die Zurufe der angesammelten Volksmenge, unter bec sich viele Montenegriner befanden, erschien Se. Ma» jestät bald an einem Fenster der für den allerhöchsten Aufenthalt prachtvoll ausgestalten Appartement«, um danken

, auf welche Se. Majestät, am Fenster erscheinend, dankte. ^1m 5 Uhr 45 Minuten empfing Se. Majestät den in B-lgrao und Eettinje beglaubigten diplomati schen Agenten Rumäniens, Fürst Stourdza, welcher im Auftrage des Fürsten Carol dem Kaiser seine Auf wartung machte. — 2. Mai, Nachts. Beim herrlichsten südlichen Abend durchwogt die festlich beleuchteten Straßen eine zahlreiche Volksmenge, die durch VergnügungS- zügler, welche auf zwei Lloyddampfern angekommen waren, verstärkt wurre. Die glänzend illuminirten Straßen

und bengalischem Feuer feenhaft beleuchteten Ufer an den «Stadtmauern und die vor Anker lie genden Lloyddampfer gewährten einen prachtvollen Anblick. Nicht endenwollende „ZivioS' und „Ev- vivaS' begleiteten überall Se. Majestät den Kaiser. Unter steigendem Jubel der Volksmenge wurde Se. Majestät hierauf nach der Residenz zurückgeleitet, wo Allerhöchstderselbe sodann am Fenster erschien und der freudig bewegten Bevölkerung huldvollst dankte. Nachdem hierauf die Musikbande unter den Klängen der Bolkshhmne

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 03.12.1878
Umfang: 8
G^tra-Beilage bes „Boten fsie Tiro? und Vorarlberg' Nr. SVS. Nichtamtlicher Theil. Jokal- und Provwzial-Chronik -s- Silttan, 30. Nov. Gesteril Nachts um bei läufig 10 Uhr hörte man den «schreckenSrnf „Feuer' und dieser Ruf kam sonderbarer Weise von stinken dem Rauch begleitet ans dem Fenster eines Arrest- localeS beim hiesigen k. k. Bezirksgerichte. Mehrere Leute, auch Mitglieder der hiesigen sehr strebsamen freiwilligen Feuerwehr, waren bald an Ort und Stelle n d eS wurde nach dem Feuer

den Schlaf der Ge rechten. Der vorsorgliche Kerkermeister konnte seine zwei Gäste unmöglich frieren lassen und zum Zeichen, daß auch er „Holz bei der Wand' habe, ließ er tüch tig einheizen. Hatten die zwei „Quartier-Herren' nasse Kleider, oder geschah es aus Versehen, kurz sie legten ihre Kleider auf den Ofen, wo sie zu brennen anfingen und ihre Eigenthümer balv durch den Rauch erstickt hätten, wenn es ihnen nicht gelungen wäre, das Fenster zu erreichen, eS einzuschlagen und um Hilse zu rufen

, St. Gilgen im Salzburgischen). Das Wohnbehagen ist in diesem Gebiet altbayeri scher Bevölkerung um eiu merkliches geringer als im „Schwabenlande'. In kleineren Häusern ist die „Stube' das einzige heizbare Wohngemach, in wel chem sich daher zur Winterszeit Familie und Gesinde einen großen Theil des Tages bei meist übermäßiger Temperatur aufhält. Da die Localitäten niedrig sind und die kleinen Fenster nie geöffnet werden, überdieß auch die Kranken oft den nächsten Platz am Ofen (Ofenbank und Ofenbrücke

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 16.09.1878
Umfang: 4
. Mehrere Jabre waren vergangn, seit Adolf von Wil helm! Berlin verlassen halte. Am Fenster eines kleinen, mit Komfort ausgestatteten Zimmers, in dem ein Kanarienvogel sein schmetterndes Lied ertönen ließ, stand ein junges Mädchen und blickte aus die Straße hinab. Unruhe prägte sich in ihrem gan zen Wesen ans. In jeder Minute machte sie eine andere Bewegung. Es war eine feine, zierliche Gestalt, eher klein als groß zu nennen. Jede ihrer Bewegungen war, wenn auch an muthig, aber nicht zu charakterisiren

. „Li-beth, willst Du mir nicht endlich sagen, was Du von draußen zu sehen erwaetest ? Zum dritten Mal komme ich jetzt herein, aber Du hörst und siehst nichts, siehst wie ein Marmorbild am Fenster und beobachtest die Leute. Gleich wird es elf Uhr schlage». Dein Lehrer wird kom men und Du hast das neue Stück noch nicht einmal durchgespielt!' Diese kleine Strafpredigt hielt hinter dem jungen Mäd chen eine Matrone. Die Worte sollten ernst klingen, aber das müde Gesicht schaute viel zu freundlich diejenige

an, der diese Strafpredigt gelten sollte. „Mädchen', fuhr die Matrone mit einem leichten Seuf zer fort, „Du machst mir viel zu schaffen; Dich zu regie ren, dazu gehört eine andere —' „Natur als das geduldige, liebe Gemüth meiner einzi gen, lieben Großmama!' rief jetzt das junge Mädchen mit wohllautender Stimme und wandte sitz lächelnd nach der Matrone um. Im nächsten Moment sah sie jedoch wieder aus dem Fenster, erfchrack, stieß einen leichten Schrei aus und lief bis in die Mitte des Zimmers. (Fortsetzung folgt.)

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 28.08.1874
Umfang: 8
. In Folge dessen hatte sich alsbald eine Anzahl von Personen tingefunden, die den Todten sehen wollten, worüber dieser, nachdem alle Abweisungen seitens seiner Gattin nichts fruchte ten. so erzürnt wurde, daß er aus dem Bette sprang und einen im Fenster stehenden Topf mit Weinessig auf die theilnehmenden Freunde hinabi'chüttete. Voll Entsetzen stoben dieselben beim Anblick des vermeint lich Gestorbenen auseinander uud einige alle Wei.er aus der Gegend lassen es sich noch heute nicht nehmen

, daß die Geschichte nicht ganz mit richtigen Dingen zugehe. (Der Wiener Männergesang - Berein in Venedig.) Unterm 25. wird geschrieben: Das Concert-ErtrSg- niß des Männergesang - Vereines im Fenice beträgt 6500 Francs. Die Serenade hat gestern um 8 Uhr Abends trotz des bewölkten Himmels programmmäßig begonnen. Ganz V:nedig war auf den Beinen und in Gondeln; alle Fondamenta, freien Kaiplätze, die Fenster der Häuser waren mit Wartenden besetzt. Die Haupt- vbjeete de» Canal Gravde waren bengalisch beleuchtet

war. ging es zur Tribüne de« Marcusplatze«, wo die Menge, Kopf an Kopf gedrängt, stand. Die Fenster der Procuratiea waren Hochauf besetzt. LlS man hier mit dem Gesänge be ginnen wollte, brach unter Blitzen nnd Donner ei» »ine Viertelstunde aohalteude« Gewitter lo». Da» Auditorium hielt aber trotz de« strömenden Regen» au«; statt acht wurden de« Wetter« wegen nur vier Nummern de« Programm«, darunter „Der Gruß an Benedig', abgesungen. Der Jubel drang über die Piazzetta bi« zur Lagune hinau«. Nach 1 Uhr

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 15.05.1878
Umfang: 8
über daS Miß lingen desselben gab sich überall in lebhaftester Weise kund. Vor dem kaiserlichen Palais wur den dem Monarchen Ovationen dargebracht, zu wiederholten Malen mnßte sich der Kaiser der jubelnden Menge am Fenster zeige». Äuf viele» Häuser», namentlich Unter den Linden, flatterten wie hervorgezaubert, knrze Zeit, nachoem die Nachricht von dem Attentat sich verbreitete, Fahnen, und überall herrschte eine restliche Stimm ung. — Im Neichstage wurde die Sitzung nach Bekanntwerden deS Vorfalles

', glücklich und in aller Stille, iu ihren Versailler Gemächern die Fenster zu öffnen pflegte, um die ersten Strahlen der Sonne, den ersten Gesang der Vögel zu erwarten. Wie schön die Gärten von Versailles um diese Stunde waren! Diese krystallreinenGtwäsier, die murmelnd zwischen dem blumenreichen Grün dahinzogen, dieses Volk von schlafenden Statuen, diese uralten Bäume, die den großen König gesehen hatte» und das große Jahrhundert, diese Alleen, in denen Bossuet sp-iziereu gegangen war. und am Ende

dieser Alleen das kleine Trianon, eine Hütte aus Mar mor, in der die Königin Schäferin war: das war daS herrliche Morgenbild. Heute um drei Uhr wird die Königin plötz lich aus dem Schlummer aufgescheucht. Sie muß aus dem Temple nach der Conciergerie. Die Zelle, die sie innehat, ist noch viel zu prächtig. Sie erhebt sich und -wei Gendarmen geleiten sie zu einem verschlossenen Wagen. Nicht einmal durch diese Fenster soll sie die schöne Morgenröthe sehen. Für die Königin von Frankreich gibt

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