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Volksblatt
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Seite 9 von 16
Datum: 22.12.1877
Umfang: 16
und Feuchiigkeit verdorbene Bit« der, die kaum noch erkenntlich waren. Ein wurmstichiger Tisch stand in der Mitte des Zimmers, um ihn und an den Wänden einige plumpe Hoh- stühle. Auf dem Ofen, dessen Feuer schwach fortglomm, befand sich em irdener Topf, in dem nne Milchsuppe leise brodelte. An dem halb geöffneten Fenster saß eine Frau und blickte sinnend hinaus in die Nacht. Kein Wölkchen draußen am siernenfunkelnden Him mel, wo der Mond sein mildes Licht erglänzen ließ; laue Lüfte durch strichen das Laub

der Bäume, wiegten kosend die Rosenstauden im Garten und flüsterten leise und geheimnißvoll durch die breiten Blätter der Wein- ranken, die das Fenster umgaben. Ein Heimchen zirpte seine monotone, aber doch traute Weise. Ab und zu krähte aus den umliegenden Gehöften ein Hahn, dessen Ruf hie und da beantwortet wurde. Sonst Ruhe und F-iede allüberall, selbst das beständig von Leidenschaften durchwogte Men- schenherz ruhte. Doch nein! Ein Seufzer, von tiefem Schmerz und Weh erpreßt, entrang sich der Brust

der am Fenster sitzenden Gestalt. Weiß wie der Kalkanstrich der Zimmerwäode war ihre Gesichtsfarbe. E« ein ziger Blick auf ihr Antlitz genügte, um zu erkennen, daß nur eigenthüm liche Verhältnisse die Frau m diese ärmliche, bäuerliche Behausung gebracht haben konnten. Obschon vollendete Regelmäßigkeit zur Schau tragend, waren die Formen desselben fein und zart und machten trotz der krank haften Blässe einen imponirenden, gewinnenden Eindruck. Ein schmerz licher bitterer Zug, durch Leid und Qual gegraben

, umspielte die bleichen Lippen. Um die Stirne war eine weiße Binde geschlungen, welche die ein sam Sitzende in diesem Augenblicke löste und in einen am Fenster stehenden Topf mit Wasser tauchte. Auf der rechten Seite der Stirn wurde eine, etwa zwei Finger breite und eben so lange blutunterlaufene Beule sichtbar. Langsam und schnurrend verkündete die Wanduhr in dem hölzernen Kasten die elfte Stunde. Nachdem die schöne, bleiche Frau den aus'Z Neue angefeuchteten Umschlag um die Stirne geschlungen, nahm

sie ihre frühere Stellung, das Haupt in die Handfläche gestützt, wieder ein. Mit schwer- müthigem, träumerischem Glänze schwebte ihr Auge in's Freie. Des Mondes Strahl glänzte durch die über das Fenster hinabhangenden Reben auf ein paar Thränen, welche an den langen Wimpern zitterten. „Edgar!' erklang es mit schmerzlichem Seufzer, „warum mußte es so kommen? Dein gutes Herz verblutet an den Wunden, die ein treuloses Weib Dir geschlagen! Ja, treulos, falsch nennt sie die Welt, und auch Du mußtest sie dMr halten

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 21.09.1870
Umfang: 6
- und Trödelbuden geschieden wird. Drei Fenster besitzt dieses Hotel in der Fronte und unscheinbar ist sein AenßereS, wenn cS auch freundlich ist, wie alle Häuser englischer Seeplätze, durch hellen Anstrich» grüne Jalousien und leichte Balcone, die um die im Halbbogen vorstehenden breiten Fenster herum laufen. Es bat nur einen Mitteleingang, aber zwei Treppen, die zu den oben liegenden Stuben führen. Die eine Treppe ist nun ausschließlich kaiserlich, die andere bleibt den übrigen Gästen frei, von denen

zwischen Knaben- und Jünglings Alter. Die Kaiserin selbst war der Menge seit ihrer Ankunft in HastingS nur einmal sichtbar geworden, das war vorgestern, am Sonntage, als sie in einem Gesichte. Sonst hat sie das Hotel nicht verlassen und Niemand empfangen als den katholischen Seel sorger des Ortes (HastingS besitzt eine zahlreiche katholische Gemeinde). Die Leute sagen, daß sie leidend sei und den größten Theil des TageS im Bette zubringe. Das mag wahr sein oder nicht, am Fenster ihres Salons erscheint

sie aber nie, die Jalousien desselben (das Mittelfenster von den dreien in der Fronte des Hauses) sind den ganze»; Tag über geschlossen und werden nur des Morgens der Lüftung wegen geöffnet, während die im an stoßenden zweiten Salon (dem nach Osten liegenden Fenster) znr Halste ansgezogen sind. Dieß ist das Gemach ihrer Hofdame. Madame Le Breton, in dem sich der kleine Hofstaat zu den Malzeiten versammelt und die wenigen Besuche empfangen wurden, die sich bisher einstellten, unter diesen die Prinzessin

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 28.08.1874
Umfang: 8
. In Folge dessen hatte sich alsbald eine Anzahl von Personen tingefunden, die den Todten sehen wollten, worüber dieser, nachdem alle Abweisungen seitens seiner Gattin nichts fruchte ten. so erzürnt wurde, daß er aus dem Bette sprang und einen im Fenster stehenden Topf mit Weinessig auf die theilnehmenden Freunde hinabi'chüttete. Voll Entsetzen stoben dieselben beim Anblick des vermeint lich Gestorbenen auseinander uud einige alle Wei.er aus der Gegend lassen es sich noch heute nicht nehmen

, daß die Geschichte nicht ganz mit richtigen Dingen zugehe. (Der Wiener Männergesang - Berein in Venedig.) Unterm 25. wird geschrieben: Das Concert-ErtrSg- niß des Männergesang - Vereines im Fenice beträgt 6500 Francs. Die Serenade hat gestern um 8 Uhr Abends trotz des bewölkten Himmels programmmäßig begonnen. Ganz V:nedig war auf den Beinen und in Gondeln; alle Fondamenta, freien Kaiplätze, die Fenster der Häuser waren mit Wartenden besetzt. Die Haupt- vbjeete de» Canal Gravde waren bengalisch beleuchtet

war. ging es zur Tribüne de« Marcusplatze«, wo die Menge, Kopf an Kopf gedrängt, stand. Die Fenster der Procuratiea waren Hochauf besetzt. LlS man hier mit dem Gesänge be ginnen wollte, brach unter Blitzen nnd Donner ei» »ine Viertelstunde aohalteude« Gewitter lo». Da» Auditorium hielt aber trotz de« strömenden Regen» au«; statt acht wurden de« Wetter« wegen nur vier Nummern de« Programm«, darunter „Der Gruß an Benedig', abgesungen. Der Jubel drang über die Piazzetta bi« zur Lagune hinau«. Nach 1 Uhr

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 19.11.1875
Umfang: 12
über und in 'S Tiefblau, in LichtblaS, dann wird er weißgelb, und dann im Westen flammt die purpurrothe Gluth. Wir rasen an einem schö nen, hohen, weitläufigen Kloster vorüber und die Bäume find alle rothgrün und blau und rosemoth in tausend Schattirungev, aber jede Schattirung hat von der untergehenden Sonne die Grundfarbe Roth bis zum dunkelsten Violet, bis zum hellsten Pomeranzengelb; und die vielen, vielen Fenster des stillen und schönen und friedlichen und so glücklich aussehenden Klosters vom ersten Stockwerke

in der »Barake bleiben. Ein barfüßiges Schankmädel mit langen schwarzen Zöpfen, dicken kurzen Rocke, und allzu palastisch fallendem Ode, Hemde geht ab und zu im niedrigen Rohrgelasse. Drei Ziq-urier sitzen vor dem Heerde am Boden. Auf dein Heerde in einem schwarzen rußigen Topfe siedet Wasser, eine Speck» schwane hängt an der Wand. Die Zigeuner habea ihre Geig« und ihre Pfeife bei sich. Am Fenster sitzt ein kecker wunderschöner Magyarember mit hohen blankgewichste» Stieseln, sttasfgespannten Bein kleid

; das Gesicht regelmäßig magyarisch schön, gelblich, der >pitze Schnurbart weit abstehend, das winzige bebänderte Hütchen lief in der Stirn, die Hände in den verbrämten Hosentaschen, die Cigarre» im Muüde, eii.en Weinhumpen neben sich. Wie still und weit war die dunkelnde Haide, wie man sie von dem kleinen Fenster aus iah. Nur in der fernsten Ferne oeS Horizonts flog dann und wann ei» Wetterleuchten. Der junge Miszai rief draußen einen lungernden Kesselflicker und einen Schafhirten zur Hilfe auf und kam dau»

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