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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 05.04.1873
Umfang: 8
für die iSuite führt eine Thür nach d?m Salon. Ja dem Coups steht ein Divan, der auch als Schlafstelle benützt werden kann, ein Fauteuil sammt Fußpolster ur»d ein Briquett-Ofen, der mit Marmor verziert ist. Der Salon hat auf jeder Seite des Wagen« zwei Fenster; er steht durch einen Cor- ridor mit dem Toiletteraum in Verbindung, und ent hält einen Divan, der auch als Schlasstätte benützt werden kann, ein Canap6e für den steten, treuen Be gleiter der Kaiserin, ihren Hund, drei Stühle, einen Schreibtisch

für die Kammerfrau und eine gedeckte offene Plattform. Im Salon dieses Wagens, der eben falls vier Fenster hat. stehen ein Schlafdivan, zwei Fauteuils, ein Tisch und ein Briquette-Ofen; ferner befindet sich in demselben eine Pendule und ein Spie gel mit Wandleuchtern aus jeder Seite. Das Schlaf- coups hat drei Fenster und steht mit dem Zimmer der Kammerfrau in Verbindung. Sämmtliche Ge mächer sind mit gleichen Teppichen belegt, außerdem enthält das Schlafcoupä noch Decken aus lichtem Angorasell. Die Verbindung

zwischen dem Schlaf coups und dem Gemach der Kammerfrau wird durch einen pneumatischen Telegraphen vermittelt. — Die Fenster sind doppelt, die inneren können entfernt und im Sommer durch Staubgläser ersetzt werden. DaS Dach der Wagen wird mit weichen Filzmatten belegt, welche im Sommer zum Squtze gegen die Einwir kungen der Hitze mit Wasser befeuchtet werden. (Eine Doctoria der Medizin in Frankreich.) Auch Frankreich, das Land der koketten und verführerischen Weiber, geht nun an die sogenannte Lösung der Frau

ausgesetzt zu sehen; den» König seit Jahren gleichgiltig, ohne daß er die Kraft hatte, ihre Last oon sich abzuschütteln, und obschon es ihren rastlosen Kämpfen und Intriguen gelang daß keine andere Favoritin neben ihr auskommen konnte, starb si- in Versailles an einem Herzübel am 15. April 1764. Am andern Morgen stand Ludwig der Fünfzehnte am Fenster und sah dem Wagen nach, welcher den Leichnam der Marquise zur Beisetzung na h Paris führte. Das Wetter war adfchenlich, stür misch und regnerisch

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 12
Datum: 02.01.1878
Umfang: 12
schon erstickt sein,' fügte er dann bei, »denn er war ja nicht einmal im Stande, sich selber bis zum Fenster zu schleppen, um es zu öffnen.' Entsetzt rannte der Hotelbesitzer davon, um die Feuerwehr von der gemachten Entdeckung zu ver ständigen, daß ein hilfloser Mensch zu retten ver gessen worden sei. . Zweierlei Gründe ließen es ihm höchst noth wendig erscheinen, daß der bedrohte Russe noch gerettet werde. Erstens gab ein solcher Tod — herbeigeführt durch die Vergeßlichkeit des Hotelpersonals

— dem Rufe des Hotels einen bösen Stoß, und zweitens war Wasilosf ein reicher Mann und fein Diener der muthmaßliche Brandstifter. Welche Perspektive sich an diese Erwägung knüpfte, ist einleuchtend. Der Oberkellner hatte sich aber vorhin doch geirrt, als er die Meinung aussprach, der kranke Russe vermöge nicht, sich zum Fenster zu schleppen. Er hatte es, unterstützt von seiner durch die nahende Todesgefahr aus's Höchste gesteigerten Willenskraft, nach langen qualvollen Bemühungen doch möglich gemacht

, das auf dje . Straße mün dende Fenster zu erreichen und dessen Scheiben mit der Faust hinauszuschlagen. Das war von unten bemerkt worden, und Rufe: „Ein Mensch, ein Mensch — da oben — in der Eckstube — er muß verbrennen,' xnd ähn liche Kundgebungen gingen durch die grausende Menge. Man rief dem Aermsten durch einander zu, aber lauter gehaltloses Zeug; Jeder wollte Rath ertheilen, aber Niemand wußte wirklich zu helfen. „Schnell ein Rettungstuch herbei,' rief der Polizeiches, der die Löscharbeiten leitete

, „damit der Mann herabspringen kann.' „Unmöglich,'' antwortete ganz verstört Herr- Kienast, ^unmöglich.' „Weshalb?' „Der Fremde ist gelähmt,' sprach der Hotel besitzer, dem diese schrecklichen Worte selbst nicht recht aus dem Munde wollten, „es ist schon ein Wunder, daß er sich bis zum Fenster schleppen konnte.' „Um Gottes willen, so muß der Unglückliche ja verbrennen,' rief der Beamte, „denn zu ihm hinauf kann Niemand mehr.' »Ich glaubte ihn längst in Sicherheit,' erklärte Herr Kienast, „da er einen eigenen

sah man die schwere unbehilfliche Gestalt des Fremden wie ein Riesenbündel zusammengerollt in den Armen des kühnen Retters, der den Ge lähmten frei auf die Brüstung hob und dann nach einem vorbereitenden, den Untenstehenden gel tenden: > ! ' „Achtung, eins, zwei, drei!' zum Fenster hin auswarf. Ein Schrei aus hundert Kehlen zu gleicher Zeit folgte diesem gewaltthätigen Rettungsversuch. „Prrh,' schüttelte sich Einer in der Entfernung, „ich weiß nicht, was da angenehmer ist, zum Fen ster

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 13.11.1875
Umfang: 8
raubt wurde, wurde am 8. November Abends ein Glasdiebstahl im neuen Schulhause ausgeführt. Der Dieb hatte sich vom Glase, welches ') Den Brief vom 3. November nicht erhalten. Anmerk. der Redaktion. r Volksblattt Nr. 9l. für die neuen Fenster bestimmt war, eine nicht unbeträchtliche Anzahl Scheiben mitgenommen und darüberhin beiläufig ebenso viel zusam mengeschlagen; ob aus Dummheit oder Unterhaltung ist unbekannt. Die Gensdarmerie wird hoffentlich doch bald aus dieses Diebsvolk stoßen

zu ungesetzlichen Schritten zu verleiten, so wird ihn die Erfahrung der letzten Tage belehrt haben, daß die Römisch-Katholiken nicht in die Schlinge gehen. — Bei den Nationalrathswahlen sind von den 19,063 Stimmberech tigten des Kantons Genf am 31. Oktober nur 7031 an der Wahl urne erschienen. Die Parole, sich der Wahl zu enthalten, scheint somit in ziemlich ausgedehntem Maße befolgt worden zu sein. — In St. Gallen wurden am Wahltage Abends durch wiederholte Steinwürfe Fenster einer Domherrnwohnung zertrümmert

und der noch bei Licht arbeitende Geistliche schwer gefährdet. Ferner wurden am nämlichen Abend Steine durch die äußern Fenster bis tief in den Chor der Kathedralkirche geschleudert. Das heißt: Förderung der radikalen Interessen. — In der Nähe von St. Gallen mußte ein Egenthümer eine Ziege schlachten, die schon lange kränkelte. Als er sie öffnete, fand er in ihr einen förmlichen Geldvorrath, bestehend aus einem silbernen Zweifrankenstück, einem goldenen Fünffrankenstück, dann einzelnen Franken und Halbfranken

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