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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 4
Datum: 27.10.1854
Umfang: 4
zeigte Spuren von Kummer und Entbehrung. »Antonia!' — rief er in einem zweifelnden und hoffenden Tone. Sie erhob sich und trat ihm entgegen; er flog auf sie zu. — „Willst Du mir beistehen?' »Ich will's gerne, wenn's mir anders möglich ist die Schuld zu zahlen, zu der ich Dir für meines Va ters Leben verpflichtet bin — sage nur, wie ich's kann.' — Er führte ihre Hände an seine Lippen und zog sie an's Fenster. — ,.Ou verstehst es vielleicht besser als ich — willst Du dies leise öffnen?' Wäh rend

sie seinen Wunsch erfüllte, zog er ein leichtes, aber starkes Seil aus seiner Tasche und befestigte das eine Ende desselben an den Fensterpfosten. Darauf löschte Rovani ihre Lampe aus nnd lehnte sich aus dem Fenster, unter dem ein Arm eines kleinen Flusses vorüberlief, um sich in den Venetianischen Busen zu ergieße». »Worauf wartest Du?' fragte sie kaum hörbar. — »Auf ein Boot,' antwortete er, »ich höre es schon!' Kanin hatte er diese Worte ausgesprochen, als man ein besonderes leises Pfeifen vernahm

, das er sogleich beantwortete. Eiligst warf er das andere Ende des Seiles aus dem Fenster und sagte: »So bald Du mein Pfeifen hörst, so löse oder schneide dies obere Ende ab und wirf es mir nach. Der Him mel schütze Dich, Antonia; wer weiß, wann und wo wir uns wiedersehen werden!' Er zog sie an sich und umarmte sie mit Zärtlichkeit; er fühlte ihren Hände druck und, was er über Alles schützte, erfühlte eine leise und furchtsame Erwiederung feines Kusses. Da entstand plötzlich ein Gedanke

sich dem Gemach ihrer Herrin. Da glaubte sie ein Flistern zu hören; sie wartete ein Wenig, öffnete darauf leise die Thür, fand das Licht verlöscht und fuhr erschrocken zurück, da die durchströmende Luft ein geöffnetes Fenster er rathen ließ. Sie schlich sich darauf auf den Zeh- spitzen hinein, und eben war es geschehen, als An tonia, nachdem sie das Seil gelös't uud hinausge, worfeu hatte, sich aus dem Fenster lehnte, aber nach einigen Augenblicken zurücktrat und ihrer Herzensfreude äußerte: »Gott sei gelobt

, er ist gerettet !' Während sie darauf das Fenster schloß, schlich Lucilla sich eben so leise hinaus, wie sie hereingekommen war. (Fortsetzung folgt.)

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 04.07.1857
Umfang: 8
in romanische Phantasie- gebilve ansehen könnte. DaS Gewölbe macht einen prächtigen Eindruck; es bilvet zwei Sterne mit reich profilirten Rippen und plastischen Figuren von Engeln und Heiligen auf den Schlußsteinen. Die Fenster sind höher und breiter als im Schiff und mit reicherem Maß werk verziert. Vergegenwärtigt man sich die ganze Wirkung deS Innern, so herrscht der Eindruck deö Ernsten und Schweren vor, wie ihn die maßigen Pfeiler und wuchtenden Gewölbe bei geringer Höhe und ge ringer Massenauflösung

, unter denen wasserspeiende Thiere hervorragen. Zwischen den Spitzsäulen ist eine hübsche Gallerie um das Chordach geführt. Die Fenster entbehren einer eigentlichen Giebelkrönung, dafür haben sie aber eiuen andern Ächmuck, es ist nämlich über jedeS ein überaus reicher Blätter- oder Blumenbogen gespannt. Dem Chor dienen außerdem am westlichen Ende beiderseits zierliche Treppenthürme, die bis zur Gallerie hinaufgeführt sind. zur Verschönerung, sowie zwei blinde Thürbogen mit schönein Maßwerk

, die in Spitzthürmchen enden und so den Vlbschluß anzeigen. Darüber erhebt sich ein zweites Viereck von zwei «Stock werken. wovon daS untere mit blinden, daS obere mit offenen Fenstern ausgestattet ist. Die Fenster sind mit schönem Maßwerk verziert. Eine Galleri: schließt und krönt diesen Theil. Darauf steht ein Sechseck gleich falls von zwei Stockwerken, an denen die Flächen deS »nteren wieder mit Fensterblenden, die deS oberen mit offenen reich verzierten Fensterbogen verseben sind. Die Verbindung deck unteren

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