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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 22.03.1936
Umfang: 6
. Dei diesen häuft» M Gängen durch'die-Mroergasse lenkte er je länger je mehr neben manchen andern auch die Blicke der Jungfer^BabètteMf sich, die'tu einem unsrigen schräg gegenüberliegenden Hauschen °° Rente und/Hzie mcm5 hört«, vUr'L«5 Eklnnerung ines zerflatterten Jugendtraumes lebte. . , Dieser Bàtte, zu der übrigens auch ich manch« mal interessiert hinüberschaute, ihr mußt« es der blonde Zunge Waldemar angetan haben. So oft sie ihn in meinem Studierzimmer wußte, machte sie sich am Fenster

gegenüber zu schaffen: stickte oder begoß die Geramen. Aber Waldemar achtete ihrer nicht. Nur eines Tages, kurz vor dem großen Markt, trat er ans Fenster, schaute eine Weile zu jenem Hau» hinüber und lächelt«. Dieses Lächeln aber, meine lieben Freund«, be wirkte etwas höchst Seltsames: Als die Jugend unseres Städtchens einige Tag« später anläßlich des Großen Marktes fröhlich über den Tanzboden der Festwiese tollte, entdeckte ich plötzlich mitten im Gewühl unsere Nachbarin, die Jungfer Babette. Kostlich

. Ich kehrte in den 'Trubel der Festwiese zurück. Da stand plötzlich Waldemar vor mir, erhitzt, mit schiefsitzendem Schlips u. verwegenen Locken. Als ich von dem vergeblichen Warten der Jungfer Babette erzählte, lächelte er' heimlich in sich hinein, als wollte er sagen: „Was ich heute ver- säumt habe, kann ich ein andermal nachholen.' AM nächsten Abend, es ging bereits hart auf „Aha, alter Knabe!' dachte ich und fuhr aus dem Bett ans Fenster, „so also war dein Lächeln auf der' Festwiese zu verstehen

zugerissen wurde und trat schnell vom Fenster zurück, um nicht etwa gesehen zu werden. Als ich kurz darauf vorsichtig hinter den Gardinen auf die Gasse hinabschaute, war Wal demar verschwunden. Auch der Geraniumstock vom Fenster der Babette war weg. Wenn ich damals gewußt hätte, lieber Walde mar', schloß Herr Salbey pfiffig lächelnd seine Geschichte, „daß dir der Blumentopf eine so große Wunde in den Kopf geschlagen hätte, so wäre ich dir natürlich spornstreichs zu Hilfe geeilt...' Waldemar

hatte mit wachsendem Wohlbehagen der Erzählung zugehört. Nun erhob er sich lachend -und klopfte Salbey auf die Schulter: „Mein lieber Theodor, ich danke noch jetzt nach träglich für die Mühe, die du dir meinetwegen auf dem Großen Markt gegeben hast. Aber deine Schlußfolgerungen' aus den Ereignissen jener fol genden Nacht sind leider vollkommen falsch! Denn mein Blick und Lächeln, von deinem Fenster aus galten nicht Babette, sondern der reizenden Nichte des Arztes, der ein Stockwerk unter der Jungfer wohnte

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Alpenzeitung
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Seite 6 von 6
Datum: 19.06.1936
Umfang: 6
über das Irrlicht hat Poggendorf angestellt; er ließ 1838 darüber ein Buch erscheinen. Der Astronom Besse! berichtet, daß er mehrere Jahre lang in einen« Moor nahe Bremen Irrlichter beobachtet habe; auf einem Boot habe er sich ihnen genähert, es sei ihm jedoch nicht gelungen, ans Ziel zu kom- zigen Moskitoangriff eine ganze Viehherde von gegen das Fenster schlug.' Immerzu, immerzu... men. Poggendorfs Bericht beschreibt die Irrlichter Aus dem Europa-Programm vom 19. Juni: Aordilalien (Bolzano Beginn der Sendung

sind die gestochenen Teile grauenhaft unförmig angeschwollen, »nd der Tod tritt entweder durch die Vergiftung selost ein oder dadurch, daß die verstopften Nasenlöcher Atmen nicht mehr gestatten. Das Tier öri.-yr zu sammen, bäumt sich noch einige Male verzweifelt auf. und dann ist alles vorbei. Mit der Schnelligkeit einer Naturkatastrophe brechen die Golubatzer Mookitos über die-'Lieh» Herden des Balkans herein. Daß bei cinein -à Ver Zweig am Fenster Skizze von Ruth Geede. Als Elisabeth erwachte, lag

zusammen, als die Ge stalt des Arztes an ihr Bett trat. Sie hörte kaum, was der Arzt sprach, schloß matt die Augen und dämmerte weiter dahin. Plötzlich bemerkte . sie, daß ein gleichmäßiges, klopfendes Geräusch im Raum war. Sie wollte es nicht beachten, aber dann zwang es sie doch, die Augen zu öffnen. Sie richtete sich ein wenig empor, obwohl der Kopf schmerzte, und merkte, daß dies Klopfen vom Fenster kam. Es war ein Zweig, ein dunkler, kahler Ast, den der Wind Wo hatte sie diesen Ast schon

.' Denn es gingen die Stadt, dem Ziel der Wünsche zu. Das Madchen bog sich zum Fen ster hinaus uNd brach eine Blüte vom blühenden Kirschbaumzweig. Von dem dunklen, gegabelten Zweig, d.er all die Jahre hindurch vor. dem Fen ster gestanden hatte. Noch eine Blüte der letzte Gruß! Wie lange war das schon her? Zehn Jahre wur den es jetzt. Einmal noch hatte sie dann das Haus wiedergesehen,-damals, als'die Mutter gestorben war. Wieder sah der Zweig vor dem Fenster den letzten Gruß. Ein trüber Novembertag

war es... der Himmel so grau, der Zweig dunkel und naß vom Regen. Dann hatte sie das Elternhaus nicht wieder betreten. Der Vater lebte jetzt allein dort, er war wohl auch alt und grau geworden. Schrieb er nicht einmal, er wäre nun aus dem Amt? Aber das Häuschen hätten sie.ihm gelassen! — Elisabeth wandte den Kopf nicht vom Fenster, Unverwandt starrte sie auf das helle Viereck des Himmels mit dem dunklen Zweig. Beinahe, dachte sie, sieht es aus wie zu Hause. Man sieht nur den Himmel und den Ast. Dahinter

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Dolomiten
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Seite 6 von 12
Datum: 21.10.1931
Umfang: 12
. Salzerbauer. und der Maria Linter. 22. Hildegard. Tochter des Andreas Turra, Maurer, und der Johanna Zagurell. 23. Anton. Sohn des Anton Premstaller, Faß binder. und der Antonia Bauer. 27. Franz. Sohn des Anton Jnnerhofer. Kripp- ler-Bauer, und der Anna Hölzl Schwurgericht Vierter Derhandlungstag. Die Frau zum Fenster vinausgeworfen Wegen versuchten Gattenmordes angellagt ist der am 18. November 1882 in Feldsbach in Böhmen geborene, ehemalige Schauspieler Karl Bartsch. Verteidiger Dr. Macola. Am 6. August

1930, gegen 11 Uhr abends, ging der Mineur Giovanni Leoni durch die Leonardo da Vinci-Straße in Merano: Plötzlich schlugen aus dem Fenster einer im ersten Stock gelegenen Wohnung heftige Streitrufe an sein Ohr und als er die Augen hob. blieb er erstarrt stehen: die Hände an dem Gesims verklammt, hing ein weißgekleideter Frauenkörper aus dem Fenster heraus und in der Fensteröffnung stand ein Mann, der nach der sich verzweifelnd Wehrenden stieß. Dann ein dumpfer Aufschlag auf das Straßenpflaster

. Die Unglückliche stieß noch einige Wehleute aus, bis sie eine Ohnmacht um fing. Reglos stand oben der Mann am Fenster und schaute unbewegt herab. Ein Kind tauchte neben ihm auf: das sechsjährige Mädchen der beiden. Dann sagte er: „Das Theater ist aus, ziehen wir die Vorhänge zu, wir wollen unsere Ruhe haben!' Und ver schwindet ins Zimmer. Die Frau wurde eilends in das Spital ge schafft. Wohl blieb sie am Leben erhalten; doch als Krüppel nur stand sie nach monate langer Qual vom Krankenbette auf: Eine Narbe

der Frau aus. Ein Fall ist bezeichnend für alles; es ist darüber hinaus nicht mehr notwendig, alles zu sagen, was im mitleidslosen Lichte des Ver- handlungssaales noch erzählt worden ist: Wie so oft, kam Bartsch wieder betrunken heim. Er ruft nach der Frau und schreit sie an: ..Heute wirstdunochskalpiert!' Packt dann zu und reißt ihr ein Büschel Haare samt der Kopfhaut aus. Und bedroht sie weiter, will sie zum Fenster hinaus- werfen. Auf die Hilferufe der Frau eilt der Hausherr herbei und entzieht

sie den Zugriffen des rasend gewordenen Mannes. Am nächsten Tage bittet er sie dann um Verzeihung; er wlsie nicht, was er getan und erinnere sich an nichts mehr. Me eine Probe auf das nachfolgende Ge schehen sieht es wahrhaftig aus. So sehr stand denn auch die Frau unter dem Eindrücke, es werde ihr noch einmal Uebles geschehen, daß sie am Morgen des verhängnisvollen 6. August sich einer Freundin anvertraute und, ihr schweres Leid klagend, befürchtete, docheinmalwirk- lich zum Fenster hinausgeworsen

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Alpenzeitung
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Seite 6 von 6
Datum: 27.11.1935
Umfang: 6
mit geröstetem Brot, das nach Fett roch. Die Wände des mittelgroßen Raumes zeigten Risse ;an der linken Seite führte eine schmale Treppe hinunter, in halber Höhe war ein Fenster, durch das dämmeriges Licht fiel. Msukichi aß sein Brot, während er durch das Fenster, an dein er sich niedergelassen hatte, hin ausblickte. Auf der gegenüberliegenden Straßen seite stand ein Haus mit einem Blechdach. Im Erdgeschoß war ein Althändlerladen: vor der Tür hingen abgetragene Kleider, blaue Arbeitsjacken und braune, lange

er einen nicht geringen Trost in diesem Wissen. Kaum hatte er das Wau-wau vernommen, als «r sofort an einen der großen europäischen Hunde dachte, die häufig in Gasthäusern gehalten werden. Es war ihm unbehaglich bei dem Gedanken, daß jeden Augenblick ein solcher Hund auftauchen könnte. Ängstlich blickte er sich um, aber er konnte nichts entdecken, was einem Hunde glich. Hs sah nur, daß der Kassierer sich gum Fenster beugte und mit spöttischem Grinsen auf öle Straße blickte. Also mußte der Hund dort unten

sein. Cr war sich seiner Sache nicht sicher. Da rief der Kassierer wieder: „Sag wau-wau l Sag doch wau-waul' Langsam und unauffällig drehte sich Jasutichi zum Fenster und blickte in die beginnende Däm merung hinaus. Er sah eine noch nicht beleuchtete Laterne mit der Retlameaufschrift für Masamune- Wein. An einem Laden erblickte er einen zusam mengerollten Sonnenvorhang. Auf einer alten Tonne, einem Rögenfaß, lag eine Ledergamasche zum Trockneil ausgebreitet. Anscheinend hatte man sie vergessen. Unten auf der Straße sah

er in eine Regenlache — aber von einem Hund konnte er nichts entdecken. Da — als er sich schon wieder vom Fenster ab wenden wollte, bemerkte er einen Betteljungen, der auf der leeren Straße stand und frierend zu dem Fenster des Restaurants hinaufsah. Er mochte zwölf oder dreizehn Jahre alt sein. Er war bestimmt nicht älter. „Sag doch wau-waul' rief die Stimme des Kassierers wieder hinter Dasukichi. , Eine magi sche Kraft schien in diesem Wort zu liegen: wie gebannt trat der Bettler einige Schritte näher

zu — in seiner Hand hielt er etwas verborgen. Er beugte sich wieder aus dem Fenster und rief: „Sag wau-wau, dann gebe ich Dir das hierl' Den Bettler ergriff eine Erregung. In seinem Gesicht zuckte es. Gierig sah er auf die Faust des Kassierers. Dasukichi hatte immer ein gewisses romantisches Gefühl für die Bettler. Mitleid jedoch kannte er nicht. Aber jetzt regte sich in ihm doch ein Empfinden, das ihm beinahe die Tränen in die Augen trieb. Der Bettler stand hochaufgerichtet da und starrte mit glänzenden Augen

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Seite 4 von 16
Datum: 26.04.1930
Umfang: 16
Fleifchkauervien am Sonntag, 2?. April Schmittner, Muscumstraße: Anton Wald- thaler, Obstmarkt: Peter Maier, Mühlgasse: Johann Mölgg, Bindergasie; Anton Biehweider, Rencio; Johann Grünberger, Gries: Eonci, San Quirino; Bertoldi, Oltrifarco. b Zur Hochzeit der Tochter des Isiinisier- präsidenten. Anläßlich d« Bermählung der Tochter des Ministerpräsidenten sandte der Amtsbürgermeister van Bolzano ein herz liches Glückwunschtelegramm an S. Exzellenz Mussolini. b Schmücket dir Fenster mit Blumen! Nächste Woche

. In diese Zeit des wundersamen Blühens fällt der Blumen- markt, der darum ganz besonders alle De stillier freudig stimmt. Der Blumenmarkt ist auch d« Auftakt für die Schmückung der Fenster. Eine Stadt, die sich mit Blumen schmückt, schafft sich sofort die Zuneigung und Sympathie der Besucher. Jedes Jahr, wenn der Frühling ins Land gekommen ist. schmücken viele Bewohner ihre Fenster mit Blumen. So eine gezierte Häuserfront macht einen ungemein freundlichen Eindruck ttiri) verleiht der Stadt einen anheimelnden

Charakter. Die Stadtverwaltung läßt die öffenttichen Anlegen und Plätze dankens werterweise mit Mumen schmücken und gibt hiemit für die Hausbesitzer einen Ansporn zur Nachahmung des Beispiels. Mögen daher heuer wieder recht viele blumengeschmückte Fenster die Vorübergehenden grüßen zur Freude der Menschen und zum Lobe der Talferstadt. b -kicht erlaubt« „Fensterfchmuck'. Bon der städtischen Sicherheitsbehörde wurden mehrere Personen angezeigt, welche ihre Fenster mit ausgehängten Wäschestücken

„dekorierten'. Dafür ist der städtischen Sich«heitswache jedenfalls unbedingte Anerkennung zu zollen, denn die Unsitte. Wäsche wm den Fenstern flattern zu lassen, ist nicht empfehlenswert. Denn für gewöhnlich dienen zum Wäfche- aufhängen Hof und Unterdach oder die hof- seitigen Fenster. Cs macht jedenfalls einen eigentümlichen Eindruck, wenn von einem Fenster Strümpfe. Hemden und andere Wäschestücke vergnüglich henunterbaumeln, die alles eher als zum Schmucke der Hwus- fafsade dienen können. Bedeutend

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 20.11.1936
Umfang: 6
. in den seltsamsten Formen wachsen. Außer von der Kon zentration, der Temperatur, dem spezifischen Ge wicht und anderen physikalisch-chemischen Ein flüssen sind diese Sonderleistungen wahrscheinlich darauf zurückzuführen, daß in den exzentrischen Stalaktiten feinste kapillare Röhren enthalten sind, die die Zirkulation des Wassers in außergewöhn lichen Richtungen ermöglichen. Das Fenster in den Msltenraum Die moderne Astrophysik arbeitet mit Methoden, die die kühnsie Phantasie eines Jules Verne bei weitem

übertreffen. So wird jetzt, ohne daß es in Fachkreise» allzu großes Erstannen erregt, aus Moskau berichtet, daß der russische Astronom Pro fessor Kropin den Plan gefaßt hat, ein Fenster in den Weltenraum zu öffnen. Um die Kühnheit dieses Planes zu verstehen, muß man sich vergegenwärtige», welche Bedeu tung die A.mosphäre für die Astrophysik hat. Sie ist für die Erforschung der physikalischen Piiäno- mene des Weltenraums absolut >'tvrend, und mit ihren Riesenteleskopen und den sei».'inpsi»dlichsten

Bedeutung. Wenn man die Höhe von 20 Kilometern überschreitet, so ist eine unmittelbare Untersuchung möglich. Immerhin, trotz der sich steigernden Rekorde der Stratosphärenflüge ist nicht daran zu denken, daß man ein Stratosphären-Observatorium zwischen 20 und 3V km Höhe auf irgend eine Weife verankert. Und so bemüht sich die Forschung seit langem, die Möglichkeit zu schaffen, die ionisierte Schlicht zu zerteilen und durch dieses Fenster in den Welten raum mit Meßapparaten und Teleskoplinsen

, durch die die ultravioletten Strahlen durchdringen können. Die Bresche ist ge schlagen, das Fenster in den Weltenraum ist ge öffnet. Aber nun muß verhindert werden, daß diese Strahlung aus der Erde Schaden anrichtet. Pro fessor Kropin schlägt darum vor, die Versuche über unbewohnten Gegenden — für Rußland in den Wüstengebieten des Kharakorum — anzustellen. Nach leinen Berechnungen wird das ultraviolette Strahlenbündel von 450 qkm bestreichen. Auf dieser Fläche dürften dann allerdings Gelehrte aller Nationen bequem

der Erwartung in einem höchst aufgeregten Zustand, der aus Delirium grenzte. Lange vor zwei Uhr verließ er das Haus, lief bis zu dem Hause des Herrn Torre und wieder zurück: ging die Straße wieder hinauf und bis an die Tür, dann entfernte er sich wieder im Sturni- ichvi.t. trat i» ein nahes Cafe, ging wieder fort, ohne dein Kellner aus seine Frage zu antworten, blieb lange vor ihren Fenster» in stummer Betrach tung, bis er endlich, alles andere vergessend, außer dem Gedanke», Augusta wiederzusehen, eintrat

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Alpenzeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 16.02.1936
Umfang: 6
von Bolzano' stehende Domini- kanerkirche würde in strengen einfachen gotischen Formen gebaut. Die Hauptfassade, die an beiden Seiten von zwei Sandstetnstrebepfeilern abgeschlossen ist, war von einem einfachen Stichbogenportal und einer Fensterrose geschmückt. Die Fresken wurden erst 'später hinzugefügt. Die Fassade endete in einem Dreieckgiebel, der den Dachflächen folgte. An. der breiton Seitenfläche, die von einem ein fachen StejàHvsk., gekrönt war, > öffNetep aegen daF KfìtrMl zwei hohe Fenster

mttöö'r- schiedàm Mäßwerk. An den Enden der Flanke standen zwei Kapèllen vor: eine kleinere, deren Grundriß heute, nicht mehr festgestellt àrden kann, an der linken Seite und eine größere an der rechten Seite' mit polygonaler ApfideNform, hohen gotischen FeWern/ uM die 70 hoch war^ daß ihr Dach über die Dachrinne des Schiffdaches hinaus- mgte7^ ? 5'-? . ^ Äie ÄH' 'M^WWete 'ApsOÄelst ein^ be deutende Länge auf und ist von einem Hàlbfèchs- eck abgeschlossen. Sie, besaß ein zentrales Fenster und sechs

von einem Fenster an der schmäleren Südseite be leuchtet war. Diesem monumentalen Gesamtkomplex schloß sich ein hoher Turm mit vierseitiger gemauerter Spitzpyramide an, der im Entwurf romanisch, aher in den Gesimsen und Fenstern de? Glocken- aefchohss gojisch isti Cr erhebt sich über der zu letzt angeführten Kapelle und als Stütze dienen ihm an drei Seiten die. Mauern der Kapelle und an de? vierten Seite ein Ringgesimse, das zwei Kreuzgewölbe der Aapelle trennt. - Dies ist archi- tetonisch eine sonderbare

. Die' Kapà war mit kostbaren Fresken, welche ble Bocci haben ,ausführen lassen, ver sehen, Die Gemälde breiteten s ch wie große Gobe lins auch auf das Seitenschif am Bogen, rechts bis zum dreiteiligen Fenster und links bis zur Ro sette der. Fassade, aus. Die zweite Kapelle mit einem einfacheren Eingangsbogen war ebenfalls mit einer mit Fresken geschmückten Kuppel hedeckt. nehmen. Er erklärte dann, daß die Hierarchen des Hochetsch mit Begeisterung die Anordnungen des Parteisekretärs ausführen

- Rechts vom 6hor gelangte man durch ein Spitzbogenportal in die erwähnte Kapàmit dem dreiteiligen Kreuzgewölbe, die ganz mit Fresken bedeckt und außer dem nördlichen Fenster durch ein kleineres Über dem spitzbogigen Portal, das zum Kloster führt«, beleuchtet war. An der süd lichen Wand unter deP Fenster stand, ein ge mauerter Alta?, neben dem eine kleine Bögest« pforte einen zweiten Zugang zum Chor bildete/ ' '' ' ' M So sah das Gotteshqus in seiner anfänglichen Gestalt

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Seite 3 von 8
Datum: 27.07.1935
Umfang: 8
ist. Man kann zum Beispiel eine Umwandlung in der Wohnung erzielen, indem man die Wohn zimmermöbel Mit hübschen, kühl wirkenden Schlupf bezügen versieht. Vertauschen Sie dann die, Lam penschirme mit Chintz-Schirmen, zieren Sie die Fenster mit leichten luftigen Gardinen. Die ganze Famlie wird eine solche Umwandlung der Woh nung willkommen heißen und sich'erheblich behag licher fühlen. Nehmen Sie auch schwere Winterteppiche auf und ersetzen Sie sie durch Fibre-Teppiche. Schmücken Sie die Fenster in der Küche

verloren haben. IM Sahengeruch. ' Um diesen unangenehm und lange anhaftenden Geruch, der wahrzunehmen ist, wenn Katzen ge-MM schlössen« Räume verunreinigt haben, zu entfernen, ZiM' wird empfohlen, etwa 100 Gramm Formadehyd-.W lösung in dem mit Kahengeruch behafteten Raums ,M zu versprengen und Türen und Fenster etwa zwei ,s, Tage geschlossen zu halten, worauf der Geruch ver<. 5 schwunden ist. Skizze von Frieda PelA Es steht ein Haus am ungepslasterten Wege Und der Weg führt auf einen großen, sandigen

sich wieder auf das Leben. Daß es auch anders sein kann. „Gehst nicht?' fragt drinnen Josephs Mutter und wendet den Kopf vom Fenster zurück. Der Sohn steht mitten im Licht, das vom Platz her durch das Fenster springt, und das große Rad dreht seine roten, blauen und grünen Lampen in seinen Augen, daß es aussieht, als sprühten sie Funken. „Geh nur', redet die Mutter wieder, „Du bist jung. Dir steht es an.' Da geht er hinaus, und sein Herz klopft, als sei er wieder ein Knabe. Die Bäume, an denen er vorbei muß

', Als sie sich regt, findet er sie. Noch immer sitzt sie am Fenster, und um ihr Schattenbild kreisen die bunten Lampen wie traurige Schmetterlinge. „Warum machst Du nicht Licht, Mutter?' fragte er. — „Es ist hell genug, mein Sohn, ich kann sehen.' Joseph lauscht. Ssiner Mutter Stimme kommt wi? von weither. Aber über sein Ver wundern wächst wieder das Schmerzliche. „Mut ter', fragt er, „als Du jung warft, bist Du auch mit dabei gewesen?' -- „Freilich, Joseph.' Cr sieht ihr Lächeln nicht, aber er fühlt es, als wäre

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Seite 3 von 8
Datum: 24.07.1938
Umfang: 8
me werden vor dem Fenster sein, ein kleiner Garten, Mutter!' „Sei still!' sagt die Mutter. „Ich geh' hier nicht heraus, werft mich nur mit zu dem Gerümpel!' „Ach, um diese alte Hofwohnung, Mut ter! Du hast dir's früher doch auch mal anders gewünscht!' „Sei.still, sei bloß still und fange mei netwegen an zu räumen, wenn du des halb zu Haus geblieben bist. Ich kümmere i.ich um nichts!' Da gießt die Tochter kaltes Wasser in die Emailleschüssel und taucht das Gesicht hinein. Ob die Augen schon vorher naß wuren

der Tochter ins Gesicht. Da ist derselbe Zug um den Mund, den ihr Mann früher hatte, ein Zug, den daö Leben meißelt, wenn es hart umgeht m^ den Menschen. „Unsereins kommt ja doch nie aus dem ?V^.. heraus!' hat ihr Mann früher manchmal gesagt, wenn er von der Ar beit kam, Ruhe haben wollte und klir rend das Fenster zuwerfen mußte, weil unten auf dem Hof jemand Mie, ob Lumpen oder Knochen zu verkaufen wä ren, oder die Kinder mit den Müllkasten deckeln klappten aus Ermangelung ande ren Spielzeugs

neben sich Herzurollen. wieder die Treppen zu ihrer Wohnung hinauf. Es dröhnt und bricht und pras selt hinter den Wänden, die bisher den en^en Raum ihres Lebens grenzten. Mauern, nichts als Mauern. Aber einst mals hatten in den Winkeln auch noch Hoffnungen gewohnt. Jetzt fällt es ihr plötzlich ein. Wenn sie sonntags den Myrtenstock am Fenster goß, dann hatte ihr Mann manchmal gesagt: „Weißte, Mutter, wenn wir alt sind, dann soll's nicht nur so'n Topf vorm Fenster sein, dann langt'» vielleicht

zum Gärtchen in der Lauben kolonie!' ... Es hatte nie dazu gelangt. Und jetzt sollte sich das plötzlich doch noch einmal wandeln für sie und Kinder und Enkel? Keine Hofmauern vorm Fenster mehr mit dem Schoriisteinrauch verrußten Gardinen, sondern Gras und Sonne und vielleicht Blumen am Zaun ... Wie hat sie sich denn nur gegen so etwas aufleh. nen tonnen? War dies nicht eher eine ganz große unverdiente Gnade? Als sie oben ist und der Tochter in das hell werdende hübsche Gesicht sieht, be greift

sie es wirklich kaum noch. Und den Myrtenstock am Fenster, den kann sie vielleicht auch noch mitnehmen. Wenn man behutsam und sorgsam die Erde für ihn wählt, dann beginnt er in Licht und Sonne vielleicht noch einmal zu treiben anstatt einzugehen. Solch ein alter Stamm ist zäh.

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Seite 4 von 6
Datum: 12.03.1938
Umfang: 6
Lebenselement jo ein, wie es ihrer Gesundheit gut wäre, und man kann ohne Ueberlreibung be haupten. daß die meisten bei der Vor stellung, bei offenem Fenster schlafen zu müssen, ein gelinder Schauder befällt. Das ist grundfalsch. Ebenso falsch wäre es freilich, wenn jemand, der dies gar- nicht gewohnt ist, plötzlich bei weit auf gerissenem Fenster schlafen wollte; Ka tarrh, Rheumatismus, wenn nichts Schlimmeres wären die sichere Folge. Man muß sich auch an eine gesunde Le bensweise gewöhnen. Man geht

am besten so vor, daß man zunächst nur einen kleinen Spalt des Fensters offen läßt und den großen Vorhang herunter zieht oder, wo keiner ist, eine Decke über das Fenster hängt, damit die frische Nachtluft nicht unmittelbar ins Zimmer fallen kann. Selbstverständlich muß das Bett möglichst weit vom Fenster aufge stellt sein. Unbedingt notwendig ist es, sich beim Schlafen gut zuzudecken und die Hände unter der Decke zu halten. Nach einiger Zeit kann man das Fenster weiter aufmachen und den Vorhang

etwas höher ziehen, bis man schließlich auf die hygienischen Krücken ganz ver zichten kann und bei völlig offenem Fenster — und weil jetzt gewohnt, auch nur so — schlafen kann. Besonders Aengstliche und Empfindliche können ja die etappenweise Gewöhnung vorsichtiger dosieren und zunächst mit dem Oessnen des Fensters im angrenzenden Raum beginnen. Man wird bei richtiger Durchführung die angenehme Entdec kung machen, daß man immer besser schläft und sich immer frischer erhebt. Die kommende wärmere Jahreszeit

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Seite 5 von 8
Datum: 17.03.1931
Umfang: 8
» ''-ma/ mitgehen haben lassen^ '^Mste dieser Art sind zwar kurbediirftig', ein Sanatorium ,M ihre Schmerzen ist ein Sanato, kon, Petent, wenn auch die nächtlichen ! à anderer Meinung waren und sich ^ Schätzen des Sanatorinins ein „Pflaster' babeli, doch die rannte Gerechtigkeit diese Begriffsverwirrung richtigzustellen m iien und sie zur Heilung ihre, Leidens dem diesem Falle einzig wirtsamen „Sana timi,' zuweise«, jenem Orte, von dem aus die Sonne nur durch vergitterte Fenster geschaut Ein Schwerkranker lag

im Sanaioriun, 5,unqaria im Sterben. Die Leiterin des Sana- Brunns. Frau Prof. Madarasz. wurde dringend Krankenlager dieses Patienten gerufen. Die Wärterin Maria Zehentner weckte daher Portier, damit dieser die Frau Professor Sin Fenftersprung Als der Portier sein ebenerdig ' gelegenes Limmer verließ und aus der Haustür« trat, wollte er seinen Augen kaum trauen, als er be merkte. wie zwei Individuen aus einem Fenster dss Sanatormms in den Garten sprangen und öligst das Weite suchten. Das Gesehene kam

Ihm zwar nicht recht geheuer vor, doch ver mutete er anfangs nicht» Besonderes und setzte daher auch ruhig seinen Weg bis zur Nachbar villa fort, wo die Frau Professor wohnt. Li« Frau Professor begab sich unmittelbar M dem Portier ins Sanatorium, um dort ihrer Pflicht zu malten. Doch. die beiden Ge stalten, die der Portier im Dunkel der Nacht aus dem Fenster hatte Dringen gesehen, woll ten Ihm nicht aus dem Kopse gehen und er teilte seine Beobachtung auch der Frau Pro- sesjor mit. Es wurde sofort Nachschau

, die, wie die Nach forschungen ergaben, vor einigen Tagen in Lana von einer ungefähr 30jährigen Frau ge kauft worden war. Wer ist diese Frau? Steht sie mit den, Einbruch in einer Beziehung? Siüd die Einbrecher wirklich aus dem Fen ster geflüchtet oder haben sie sich auf einem an deren, natürlicheren Wege, entfernt, auf dem sie auch in das Sanatorium gekommen ivaren? Das Fenster befindet sich 8 Meter über dem Erdboden. Hat vielleicht ihr Kommen und Weggehen irgend jemand begünstigt? Etwa der Treibenreif oder irgend jemand

. Das Dudapesler Trio kommt nicht Infolge Erkrankung eines Mitgliedes findet rnmnalagenten und ein Polizeihund berufen. G-gmstà. Einbrechern^ zurückgelassenen das'fü7 morgen7Mittw^ 7ng7setzt'gewesene !„,A'>rande wurden der Schnauze des Polizei- n». dem ^ur Einsichtnahme vorgelegt und nach- aà ^ dieser seiner Priiliminaraufgabe nach- war, hätte er eigentlich nach den zum! >. Polizeihundekunst sich dem Fenster L '?°n müssen, durch das die Einbrecher an- liunk . c ! entfernt hatten^ Doch der Polizei

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Seite 7 von 16
Datum: 25.10.1931
Umfang: 16
Tragödie im Vorraum Eine Episode aus dem Leben, erzählt von Georg Eschenbach. Die Luft ist ein wenig muffig, hier im Bor raum zum Geschäftszimmer des Herrn Mini sterialdirigenten. Der Amtsgehilf« öffnet die Fenster nicht gern. Vor dreißig Iahren, als er hier einzog, stani» es nicht in feiner Vor schrift, daß er während der Dienststunden lüften sollte. Warum Neuerungen einführen? Die Luft ist ein wenig muffig, und die Men schen sind es auch. Sie warten darauf, zum Wichtigen dort drinnen

gelang es Ueberer nicht, mit Ihr unter vier Augen zu sprechen. Es hatte den Anschein, daß sie, wenn schon einmal eine günstige Gelegenheit kam, ihm aus dem Wege ging. So kam der letzte Tag, der Tag vor der Trauung. Der Gehweg im Vorgarten von Tolles Haus war feit der Verlobung mit Bret tern bedeckt. Die Leute lachten weidlich da rüber. Natürlich hatte der alte die Brette hin gelegt, um darüber zu wachen, daß niemand unter Rosas Fenster kam; den auf den trok- kenen Brettern krachte jeder Schritt

, so daß der wachsame Bräutigam es in seiner Kam mer hören konnte. Ueberer hatte sich am späten Abend dieses letzten Tages in seinen besten Staat geworfen. Es kam ein milde Vollmondnacht. Da konnte das Frauenzimmerchen dort oben, wenn es sich durch sanftes Locken doch ans Fenster rufen ließ, ihn in seiner siiberknopsstrahlenden Schönheit bewundern. Zu einem solchen Pa raderock paßten natürlich nur die ganz neuen Stiefel, die er am Nachmittag vom Schuster geholt und teuer bezahlt hatte. Herrlich wa ren sie gewichst

, vor die Haustür. In Strümpfen lief er unter das Fenster der vielgeliebten Rosa. Ein hauchleiser Pfiff, wie früher einmal. wenn er kam, um sie abzuholen. Wie eine rosige Erinnerung flog dieser weiche Ton durch Frau Nosas leise atmenden Schlaf. Sie wurde munter und setzte sich aufrecht. Unten wiederholte sich der leise Pfiff. Kein Zweifel, das war Ueberer. Gab der also noch immer nicht nach, obwohl sie morgen hei raten sollte? Anfangs rührte sie diese zähe Liebe des hübschen Burschen. Dann wijchce

. Das hatte man von der Liebe! Er wollte aufstehen, zurückgehen und die Stiefel holen. Fürs erste aber sank er wieder zurück und tröstete sich: „Noch eine kleine Weile. Dt« Wärme ist so gut. . Das wiederholte sich ein paarmal; dann schlief er, ohne es zu len, fest ein. — Das Dröhnen der Kirchenglocken weckte ih». Er sprang mit einem Satz aus dein Bette und ans Fenster. Ueber die Dorfstraße ging d« Hochzeitszug von Schneider Tolle und Rosa. Ueberer ballte die Fäust«. Verteufelt fchö» sah die Rosa aus, wie sie wiegend

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 31.01.1937
Umfang: 8
auch einmal auf, wenn eins der Tiere vor ihren Tritten zur Seite hupfte oder sich mit schweren Schwingen bis zur Fasjade des ersten Stockwerks hob. Eine ein gehendere Wertschätzung fanden die Tiere nur b.'i dem kleinen Gemüsefräulein. Aufmerksam, aber mißtrauisch'beäugte sie auch die Wohnungs- inhaberin des ersten Stocks, eine alte Dame. Mit schiefgehaltenem Kopf blickte die Frau auf die Fassade unterhalb ihrer Fenster und stellte fest, daß dermal wieder ein ordentlicher Regen not tat, weil die Tauben doch so allerlei

, als an einen: Wintertag des Jahres 1494 aus düsteren Wolken ein Wirbel tu 'tiger Schneeflocken auf die Stadt am Arno her niedertanzte. Auf der Piazza della Signoria ver- 'chwanden die Häuser gegenüber der Säulenhalle zer Loggia dei Lanzi im Flockengestöher, und der zohe Turm des Palazzo Nicchino schien unendlich in den grauen Himmel hinaufzuwachsen. Im Palaste der Medici stand der junge Piero II. de' Medici, der mächtige Herr der Republik Flo renz, an einem der hohen Fenster, die nach der Piazza di San Lorenzo

hinausgingen. Welch seltsamen Anblick die Kuppel der Kirche in ihrer Schneehülle bot! Piero de Medici fröstelte. Er trat vom Fenster zurück und hielt die langen, schmalen Hände über eines der glühenden Kohlen decken, die den Raum notdürftig erwärmten. Seine Augen suchten den jungen Künstler, der in einer Ecke tief über einen Karton gebeugt zeichnete. „Ein kaltes Vergnügen!' lachte er mit einer Schulterbewegung zum Fenster hin, vor dem jugendliche Schneebildhauer lärmten. Michelan gelo Buonarroti hob

alle Geldbörsen und Brieftaschen, die sie ergattern konnten. Dann erst wurde dem Heizer die Erlaubnis erteilt, neue Kohle aufzulegen. Die Überfallenen stiegen ein. Mit klagendem Pfiff setzte der Zug seine Fahrt durch das in Auf ruhr geratene Nußland fort. Den Verfolgern entwischt. Am Fenster des für Walpole reservierten Abteils prangte auf Weisung der Petersburger Eisenbahn direktion ein gedruckter Zettel: „Kurier Seiner Majestät des englischen Königs.' Der Geheim bote kratzte die Aufschrift vorsichtshalber

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Alpenzeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 22.08.1935
Umfang: 6
- und Werkställeninhaber: Die gesamte Auße nbeleuchtung der Geschäftslokale, Werk stätten psw, ist a u s z ü s ch à l t e n (Lichtreklamen, Außenlampen, Auslagenbeleuchtung). Der Licht schein der II n e nbeleuchtung der Lokale ist nach außen hin abzudämpfend was entweder dadurch geschieht, daß hie JnnWampen blau verhüllt oder di? Fenster und Türen abgedeckt werden (durch Jaloüsiösi,, Vorhänge oder besondere Vorrichtun gen.' Letzteres wird/, das Zweckmäßigste sein, damit sm Innern der' Lokale Normalbeleuchtung bestehen

bleiben kann. Hausbesitzer. Wohnungsinhaber. Zimmerherren; Alle Außenlampen sind auszuschalten. Alle Jnnen- lampen (Stiegenhäuser, Zimmerbeleutung usw.) sind entweder blau zu verhüllen oder es sind die Fenster, Türen und sonstiges Öffnungen abzudek- kenten, damit der nach außen fallende Lichtschein stqrk abgedämpft wixd. Auch hier wird Letzteres am besten zu empfehlen sein, damit innerhalb der Zimmer und Wohnungen die normale oder eine nicht zu stark eingeschränkte Beleuchtung verbleiben

lange Sirenenfignale, in den übri gen Gemeinden der Provinz durch Glockenfchläge während einer Zeitdauer von zwei Minuten auf Veranlassung des Podestà angekündigt). Wäh rend der Alarmverdunkelung hat die Zivilbevöl kerung folgendes zu beachten: Geschäfts- «ad Werkflätteninhaber: Leder nach außen dringende Lichtschein muß verhindert wer den. Wer also während der Normalverdunkelung die Innenlampen nur blau verhüllt hat, ohne die Fenster und Türen abzublenden, muh während der Alarmverdunkelung

unbedingt diese Abblen- dung und zwar lichtdicht durchführen. Aus diesem Grunde ist es also zweckmäßig, wenn schon wäh rend der Normalverdunkelung die vorgeschriebene Abblendung des Lichtscheines der Jnnenbeleuch- tung durch Abdichtung der Fenster und Türen erfolgt. Hausbesitzer. Wohnungsinhaber. Zimmerherren: Es muß unbedingt verhindert werden, daß ein Lichtschein der Jnnenbeleuchtung nach außen dringt. Wer also während der Normalverdunke lung die Jnnenlampen nur blau verhüllt hat und nicht die Fenster

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Seite 4 von 6
Datum: 10.01.1935
Umfang: 6
ist vergessen. Vor bei. es war einmal. Nie hat er wieder von ihr gehört, nichts weis; er von dem kleine» Stammhalter. Jahre 'ind vergangen, nie hat Buttersly den Glauben an — ^ ' ' dak ihr Leutnant eiu- kommt ^ .. . ,. . . ..... ,t. un geduldig erwartet sie den Augenblick seines Kommens, ivo er dann überrascht seinen Sohn begrüßen wird. Eine cianze Nacht vergeht. Unbeweglich steht )ie ani Fenster — unerklärlich, es kann doch nicht lein... Pinkerton--- ^reuc verloren und ,, . mal wiederkehren

aufzufinden und bei dieser Gelegenheit wegen fortgesetzter Hehlerei einen gewissen Achille Passamani und dessen Gattin Anna, rieb. De Berber, zu entlarven und anzuzeigen. ' Die Untersuchung ergab, das; Vattai jedesmal durch ein kleines Fenster in das Haus gelangte, die in das LebenSmittelmagazin sührende Tür zu öffnen verstand und sich jeweilig solche Waren mitnahm, welche er am leichtesten fortzuschaffen vermochte. Das Kleeblatt be findet sich auf Nummer Sicher. Sternkino. Heute Herta Thiele

in voller Aufregung die Nandl und vergaß sogar die Wasserkanne auf dem Wege. Mit gerötetem Gesichte trat sie in die Stube des Jörgl. Dies war ein junger, bleicher Mann mit wässerigen Augen, gekrümmtem Rücken und gebo genen Beinen. Cr sann neben seiner Schneiderei auf allerhand Bosheiten und konnte sich überdies an der blonden Lahner Miedl von seinem Fenster aus nicht sattsehen, wenn sie im Garten arbeitete oder sonst außer Haus ihre flinken Arme regte. Die Thres erzählte ihrem Jörgl in mütterlicher

verzierten Festtagsstrümpfe, den gehäkel ten Tabaksbeutel und die Krapfen. Während sich die beiden in die Küche begaben, brach die vermummte Aktionsgruppe, die sich hinter dem Luimes-Hause oersammelt hatte, auf. Der Jörgl und seine Mutter tanden voller Erwartung am Fenster und stellten ich schon im Geiste vor. was mit dem Reider-Lotter geschehen wird, denn zum mindesten mußte er ein geweicht werden. Es dauerte eine geraume Zeit, bis die vermummten Gestalten das Haus umzin gelt hatten. Dann brach

auf ein Zeichen des Schwar zer Hias ein Höllenspektakel los. Jeder der Gruppe war mit einem anderen Instrumente versehen: Pfei fen und Trompeten, alten Pfannen und Hafendeb keln, Kuhschellen und Wasserkannen. Es war eine Musik, welche die festgegründeten Mauern des Lah- nerhofes erzittern ließ. Alle anderen übertönte aber das Bockshorn des Hiasl. Als der Lahnervater am Fenster erschien, gebot der Hiasl seinen Untergebenen Ruhe. Er sagte zum Lahner, er solle den verliebten Lotter herausgeben

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Seite 4 von 6
Datum: 03.04.1936
Umfang: 6
von dickleibigen Büchern und! Stößen beschriebenem Papier hatte das sài Stimmchen nicht gehört. Er war ein Mettsch, und das Stimmchen ge>> hörte einer Spinne. Cr hatte auch nichts wcilsrl getan, als das Fenster geöffnet. Freilich seit ge.I ftern zum ersten Mal. Und so hatte Langbein, di-I Spinne Muße genug gehabt, ihr Fangnetz dar^I aufzuspannen. I Heute hatte es den Professor gepackt. Er wuhiil nicht was ihm war. Der ägyptische König Ame.I nophis IV. von der 18. Dynastie war ihm plötzlichl tot erschienen. Tot

, einbalsamiert und begraben,? Es war ihm, als müsse er dem Frühling zujauch.i zen, der dort draußen vor seinem Fenster stand 11M den Blütenstecken. schwang. Und so hatte er deil Spinne das Netz zerrissen. I „Glück im Unglück', sagte Langbein, knüpstil einen neuen Faden ans Fensterkreuz und ließ sichl hinab. I Hei, war das ein Leben! Durch den Gài wogte der Dust nach Erde und frischem Grün. I , Auf dem Rosenstock, zwischen den Blutenknospen! saß ein Fink: „Vorbei die Not', sang er, „vorbei,! vorbei

Materiali herbei. Durch das Eingangsloch oben an der Seite I schlüpften sie aus und ein und füllten das Innere! mit zartem Flaum. I „Die Hauptsache ist', sagte Frau Weißkopf, „dm das Äußere genau die Farbe der Umgebung hat.I damit Wippschwanz, das Eichhorn, unsere Eier! nicht entdeckt.' Inzwischen wob Langbein ihr neues Netz. Ouer l über den Geranienstock, der außen am Fenster I stand. Aber — klapp, klapp) klapperten Holzpantoffels heran und — fort war das Gespinst. , Langbein entrüstete

sich. Sie schloß ihre Spinn- drüsen, kletterte die Hauswand hinan, fand dasj Fenster offen, stelzte hinein und sah sich um. Der Professor Mar fort. Und bald konnte man durch dichtes Spinngewebe ^ undeutlich wie durch einen grauen Nebel lesen.- Briefwechsel des Königs Amenophis IV. vo »I Egypten, 18. Dynastie, mit König Burreburinsl von Babylon. / Langbein, faß ungestört inmitten des Netzes.! Vier ihrer Augen beobachteten eine feste Fliege, die summend sich näherte. Die vie^ anderen hatte sie sinnend

auf das Buch vom König Amenophis gerichtet, als wollte sie sagen: Man ist nirgends ungestörter als vor den Büchern des Professors« wenn der Frühling ins Fenster lacht. t Seltsame Vorgänge spielen sich im Wachstum der Pflanzen ah. Von Albert Heinrich Hähnel. Ein jeder, der sich etwas näher mit der Pflan zenkunde beschäftigt, ist mit der Erscheinung be kannt, daß jede Pflanze sich dem Lichte zuneigt. Ja, dies ist uns so vertraut, daß man sich gar nicht mehr fragt, wodurch diese Erscheinung hervorge rufen

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Seite 3 von 6
Datum: 21.07.1936
Umfang: 6
Martow. der unter dem Zwei G.PM.»Bàmte niederschoß, durch das Few l! der Täterschaft verhaftet wurde, wurde ster ins Auto sprang und Uber Twer nach Riga i »-n Morgen erhangt am Fenster seiner -ntkam. Hier geben alle die e früheren Stal.n- K unden, während einer der Wärter des Anhänger und heutigen erbitterten Bolschewisten- Es gleichzeitig spurlos oerschwand. Ein S-gn-r ein eigenes Presseorgan mit dem beze ch- IcRba reisender wurde in der Nacht von nennen Titel ..Gegen den Wind'' heraus- Hier, k/nnem

, unwahrscheinöche Geschichte beschäftigte Theresa auf das lebhafteste, während der Briefbote war tete, und als- endlich die Jalousien des gewohnten Fenster» im Erdgeschoß geöffnet wurden und das scheele Gesicht Calliopes zwischen dem Gitter er schien, blickte das Mädchen aufmerksam und un verwandt hin, sie mit eine? Art Mitleid betrach tend. Sie hatte kaum Muße, sie lange zu beo bachten, denn?aum hatte der weibliche Sonderling den Brief abgenommen, so schloß sie. sogleich die Jalousien

.indem sie dem Briefträger noch zwei oder drei grobe Schmähworte zurief. Theresa blieb wie màgnetisiert stehen, die Äugen unverwandt auf oie Fenster Calliopes' gerichtet, sie versank in jenen traumhaften Zustand des Geistes, wo man wachend zu träumen scheint. Auf der Straße war nach und nach der graue Nebel! des Morgens ver schwunden» die Sonne kam hervor, und ihre Strah len verbreiteten ein Lichtmeer. Eine Tür hatte sich geöffnet. Die alte Thisbe, diel den Gewohnheiten ihres früheren Dienstes getreu, schon frühzeitig

, ihrq Obliegenheiten erfüll te, hatte die Bettdecken auf dem Fensterbrett aus gebreitet, ab und zu erschien sie am Fenster, rückte sich die Haube und warf einen scheelen, argwöh nischen Blick auf das Häuschen gegenüber, an welchem die arünen Jalousien immer vollkommen verschlossen blieben, in siiher und schwüler Abson derung, um a-heime Mysterien profanen ^ -^sn?u verbergen. Der Doktor Tavecchia ging vorüber, er war schon ein wenig gebeugt vom Alter, mit seinem Regenmantel von dunklem Tuch

. Dann kam die Gemahlin des Bürgermeisters vorbei, sie war ganz in einen schwarzen Flor eingehüllt und trug ein großes braunes Gebetbuch, welches an den Ecken schon abgenutzt schien; sie ging zur Messe nach der Kirche St. Francesco. Die Jalousien an dem Hause der Portalupi wurden mit großem Geräusch geöffnet — die alte Thisbe zog schnell von ihrem, einen Stock höher gelegenen Fenster, die Bett decken zurück — und die Fräulein Portalupi er schienen, eine nach der anderen, inmitten der Spitzenvorhänge

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 23.05.1935
Umfang: 6
auch noch tiesstes Geheimnis. Ein wohlbekannter Lautsprecher zur Seite gibt uns wieder ein wenig Selbstbewußtsein. Vollends v«rtraut aber grüßt uns in all dieser technischen Magie «in Teleson. «in richtiges einsaches und unverstellbares Haus telefon. Indem wir ihm kameradschaftlich zìlzwinkern, machen wir eine n«ue Entdeckung. lieber dem schwarzen Tisch das Fenster gibt uns zu denken. Es ist das einzige in diesem Raum, läßt aber nicht das mindeste Licht herein, weil es auf «inen ver dunkelten Saal hinausschaut

. Zuerst etwas wider sinnig, will uns bedünken. Aber es muß dieses Der Tonmeister nimmt den Hörer von deo Gabel. ^ „Seid ihr sertig? — Also — sangen wir an!'; Er legt die Arme breit über den Tisch. Zcinei Hände spielen mit den Sleuerhàln- Tie Ausi merksamkeit der drei richtet sich aus das Fenster, Wir haben mit unserer Vermutung also recht! Jetzt im Lautsprecher ein Knacken — «in Knarren, und Prasseln. Gleichzeitig gewahren wir, durcH das Fenster schauend, aus der jenseitigen Wand des dunklen Saales

nach Klassik und Altklassik. S. T. Slan Laurei und-Oliver Hardy erreichen in „Warum arbeiten?' unwiderstehliche Fenster ja wohl seiuen tieferen Zweck zu erfüllen haben, wie. glles.in-diesem logischen Betrieb- J«den- salls haben wir von dort etwas zu erwarten. Da unser Interesse ein mehr ästhetisches ist, verzichten wir daraus, in das Geschling« und die geheime Funktion alle dieser Apparaturen und Kabelführungen eindringen zu wollen. Bei dem Arbeitsvorgang werden uns sowieso eine Btenge Schiuppen

in telephonischer bindung steht- Hier arbeiten die Vorführer, sich soeben nach Anruf des Tonmeisters als „fertig'- bezeichnet hatte.» Der Raum ist nicht größer als der Mischraum. Während jener ganz von dem schwarzen Tisch beherrscht ward wird dieser zur Hariptsache von einem Projektionsapparat aus- gesüllt. Durch den Apparat läuft der Bildstreifen und wirst — ebensalls durch ein Fenster — die. Handlung auf die Wand des dunklen Saales. Aus zn>ei Spillen laufen, synchron an den Bildstreisen angeschloßen

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Alpenzeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 02.08.1932
Umfang: 8
seile ti «Aipenzeiiung Diensiag, ven ?. August l>1Z6l5 Sali / Von Vera Verno y, Merano. ' Klirrend zerspringt die Fensterscheibe in Fred Mendts Arbeitszimmer. Auf seinen Schreibtisch fliegt ein großer, buntleuchtender jBall. Wütend springt Mendt auf, um den -Ruhestörer zur Rechenschast zu ziehen. Er snimmt den Ball und geht an das zerbrochene Fenster, bereit, seinen Zorn gehörig austoben !zu lassen. Im Garten vor seinem Fenster steht der Störenfried: ein kleines, fünfjähriges Mädel mit braunen

und Junggeselle. Mit Kindern ist er selten in Berührung gekommen, Onkel /hat ihn noch nie jemand genannt. Wenige .Tage zuvor erst von einer langen Reise zurück gekehrt, hat er gehört, daß die Nachbarvilla !neue Bewohner erhalten hat. Die Kleine scheint also eine der neuen Rachbarn zu sein. , Sie amüsiert ihn und auf die wiederholten Pufe: „Onkel, mein Ball!' antwortet er: „Komm und hole dir deinen Ball nur selbst! Du warst unartig und hast mir mein -Fenster zerschlagen.' ,Onkel, haust

geflissentlich aus dem Wege gegangen — er wollte frei und unbehindert sein. Nun macht sich auf einmal ein ödes Gefühl um ihn bemerkbar. Den Anlaß dazu geben so geringfügige Sachen, wie ein kleines Mädel, ein Ball und eine zerspungene Fenster scheibe. Auf dem Flur erschallen trippelnde Schritte, dann läßt der Diener die kleine Be- sucherin eintreten. Sie geht auf Mendt zu, ihre Arme nach dem Ball ausstreckend. „Erst gibst du mir ein Händchen und sagst, wie du heißt, dann bekommst du deinen Ball wiederl' Mendt

hält den Ball außer Reichweite. Artig knNfend reicht die Kleine die Hand. ^ „Und nun, wie heißt du?' .Mädi.' «So — Mädi — und wo wohnst du?' »In dem weißen Haus hinter deinem. Vnkel.' »Also, Midi, dann find wir Nachbarn.' Mädi begreift das Wort Nachbarn nicht, kber sie hält sich nicht lange mit Ueberlegungen auf. Sie zupft Mendt an dem Rock und fragt, auf das Fenster deutend: „Nicht böse, Onkel?' . Cr streicht Mädi über das Haar, sie gefällt ihm. Der Umgang mit Kindern ist ihm un gewohnt

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Lienzer Zeitung
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Seite 5 von 12
Datum: 26.08.1939
Umfang: 12
Seufzer von seinem altmodischen und harten Bürosessel her, der vor dem schlichten Schreibtisch im Arbeitszimmer steht. Er wirft einen unsicheren Blick zu seinem Sohn hinüber, der, die Hände in den Hosen taschen, am offenen Fenster steht und nicht recht hinhört. Schon eine ganze Weile haben sie das Für und Wider erörtert, ohne zu einer endgültigen Entscheidung gekommen zu sein. Im Äugenblick aber hat ein beson derer Umstand die Aufmerksamkeit des jün geren Wenger erheblich abgelenkt. Da geht nämlich

bei seinem An blick. Es sieht so ganz aus, als ob der Mann zu ihnen wolle und sich nicht recht getraute. Vielleicht kommt er, wenn ich ein 'bißchen vom Fenster zurücktrete, denkt Hans und tut es. „Du hast mir noch immer nicht deine Meinung gesagt, Hans. Das, was wir ge hört haben, ist doch reichlich zweifelhaft und phantastisch. Ich soll einen Zirkus leiten. Ich möchte nicht wissen, wie schludrig es bei denen im Büro aussieht, und Bücher wer den sie wohl überhaupt nicht führen. Dazu noch dieses ruchlose

, du bist ja ordentlich aufgeregt, Mädel!' wundert sich Papa Wenger. Gertrud antwortet nicht. Sie senkt den Kopf, denn sie fürchtet, man könne ihre Ge danken an Kurt von der Stirn lesen. „Pst. pst ' Hastiges Lispeln vom Fenster her läßt die Drei herumfahren. Da steht der kleine Mann im gelben Mantel, den Hans schon vorhin beobachtet hat. In seinem blassen Gesicht liegt ver störte Angst. Seine magere Hand, die in einem schwarzen Handschuh steckt, winkt heftig. „Schnell, schnell kommen, hören!' flüstert er heiser

in unsicherem Deutsch. Im Nu ist Hans Wenger am Fenster. „Was wollen Sie? Wer sind Sie?' Der Kleine winkt ab. „Nicht viel fragen! Nur hören. Keine Zeit zum viel Reden. Zirkus ,Excelfior' ruft. Kommen Sie, läßt er sagen — nicht fürchten Gefahr' — denn Sie haben heimliche Freunde. Sie verstehen? Viel Gefahr, Ban diten, Gauner, Gangster — ich kann nicht alles sagen in Deutsch. Sie sollen kommen, den Zirkus zu retten ' Rolf Wenger war großer Direktor und guter Mann — Endlich gelingt es Hans, das heisere

. Dann verzerrt sich sein Gesicht. „Weg da vom Fenster!' ruft er und eilt vorwärts. Der Kleine wird noch fahler. Ein Angst schrei in einer fremden Sprache entringt sich ihm. Er wendet sich wie ein gejagtes Wiesel zur Flucht. „Verdammter Koyote, Spitzel verfluch ter!' brüllt Higgins und ist schon am Fen ster, von dem die Wengers unwillkürlich zurückwichen. Weit beuqt sick der Amerikaner über das Fensterbrett. Er sieht gerade noch die kleine, jämmerliche Gestalt um eine Ecke verschwin den. Schwer atmend tritt

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Dolomiten
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Seite 5 von 6
Datum: 25.01.1932
Umfang: 6
Lfl daß die Regierung den Japanern nicht en-1 Wcitcnen Widerstand leistet. , Lonntag kam es wieder zu neuen antijapa» Rüchen Ausschreitungen in der Stadt. An das Kaus des japanischen Gesandten wurde Feuer kilcgt, wodurch di« Garage niedergebrannt ist. Tribunal Bolzano Einbrecher vor Gericht Jit der Nacht vom 8. auf den 8. Oktober 1931 imröe ln Merano durch das offene Fenster der trsten Stockmohnung des Herrn Ferdinand Kafka eingestiegen und aus dem im Schlaf zimmer stehenden Behälter Schmuck

ihre schmuckkaffette hielt. Der Mann sprang au» und iliichtete zum Fenster, während die Frau Ihn bilierusend verfolgte. Sie konnte ihn zwar am ilockilügel noch er kaffen, wobei auch eine Fenster, chcibe in Trümmer ging. Der Mann kam. sedoch nieder blitzartig auf und verschwand mit einem setz aus dem Zimmer. _ m . . 6err Kafka hatte bis spät in die Nacht in klticm Nebenzimmer am Schreibtische gearbeitet, p dann dort in ein Bett gelegt, um seine Frau zu stören. Gr wachte zwar auf die Hilsr- puic seiner Frau

auf. lief gleich herbei, sah aber •tut noch, wie der Dieb von, Fensterrahmen vor- Ich wand. Zn der Nacht darauf wurde in Merano durch »es osfenstchende Fenster des im, ersten Stocke telegenen Schlafzimmers des Fräuleins Fran ziska Wagner eingesticgen und Schmuck im Werte von zirka 1000 Lire entwendet. Das Niäulein war an diesem Abend mit dem Bräu- pigam z» einem Konzerte gegangen und um ungefähr 2 Uhr früh nach Hause gekommen, ^ailm im Zimmer, bemerkte ste die Unordnung, ick zum Fenster und rief

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