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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 05.11.1937
Umfang: 8
Kenntnis, daß diese alle 14 Tage nach Innsbruck kam und jedes Mal 400 bis 500 !Stück „Oesterr-eichischer Beobachter" mitbr-achte. Als Mittelsperson wurde der i-m Fahre 1894 -in Jnnsbrrrck gebor. und dorthin zuständige Fahrdienstleiter Tag — Abend — Nacht — Morgen — Tag — und so fort — wie lange noch? An einem Vormittag hatte Frau Hobermann ihren Schützling mit kräftigen -Armen in den Rollstuhl gehoben — ihn zum Fenster gebracht, ihm einige Zeitungen gereicht und war dann zum Markt gegangen

. Am gegenüberliegenden Fenster wehte ein Vorhang. An diesem Fenster faß eine junge Frau und griff mit spie lenden Fingern in die Falten des Vorhanges. Heinrich Ellner beschlich ein eigenes Gefühl, als sein Mick länger an dem weichen Rund des Mädchengesichtes verweilte. Dunkel rahmte das Haar die Stirn. Zart war das Beugen ihres Armes. Wenn auch das Fenster sehr nahe war, -ließ sich doch die Farbe ihrer Augen nicht erkennen. Daß ihr Mund klein und rosig sei, glaubte Heinrich Ellner zu erfühlen. Ob sie wohl

einmal hersah zu ihm? „Ein Bild in einem Rahmen", dachte er. Er versuchte zu lesen, -mußte aber immer wieder 51 t jenem Fenster am andern Ufer der Straße 1 -ehen. -Er wollte erraten, wie sein Gegenüber wohl heißen möge. Dann war er betrübt, weil das Mädchen zurück ins Zimmer getreten war. Er sah es an diesem Tage nicht mehr. Heinrich Ellner träumte von der Unbekannten und fragte sich, ob -es ihm mehr sei als Spielerei, auf sie zu warten und in 'Gedanken- mit ihr zu sprechen. 'Dann nannte

er sie Gv-a — und war überzeugt, daß nur dies ihr Name sein könne. Oesters hatte er geglaubt, jetzt müsse sie ihn ansehen und ein kleines Lächeln für ihn übrig haben. Er kämmte sich sorgfältiger und schob, ehe er aus dem Fenster sah, die Krcnvatte zurecht, die zu tragen er früher wochenlang vermieden hatte. Zuerst hatte er sich geschämt und nun mußte er Frau Hobermann fragen, wer die Un bekannte sei. Das bescheidene Mittagessen wurde zum Festmahl, wenn Eva vormittags lächelnd am Fenster ge sessen war. Zaghaft

hatte er einige Male gewagt, sie durch ein Kopfnicken zu grüßen; er hatte sich Vorwürfe gemacht wegen dieser Vertraulichkeit, ohne sagen zu können, -ob Eva davon Kenntnis genommen habe. Sie kam meist lang sam an das Fenster und verharrte fast regungslos oder der Innsbrucker Lokalbahn, Antonj Thönig, ausgesorfcht und verhaftet, -von dem ebenfalls sestgestellt werden konnte, daß er trotz des Verbotes die NSDAP, unterstützte. Er stand -deshalb wcg-en des Verbrechens nach Paragraph 5 des -Staatsschutzges-etzes

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 6 von 12
Datum: 26.08.1911
Umfang: 12
. Am 21. August 1911 ist die Kommission zur Prämiierung des Blumenschmuckes der Fenster und Ballone in Brixen zusammengetreten und hat ihr Urteil abgegeben. ES wurden drei Preise verliehen, und zwar: I. Preis, Kr. 20, Herrn Reiserer (Laubengaffe), 4 Fenster. 1 Erker; II. Preis, Kr. 10, Frau Unterleitner (Hofburg gaffe). 1 Erker-, IN. Preis, Kr. 5. Hoch». Herrn Msgr. Propst Mitteler (Albuingaffe), 6 Fenster. UeberdieS wurden noch Anerkennungsdiplome verliehen an: I. Hans Larcher tErhardgafsej. 2 Erker

; II. Ritter v. Hrauska (Villa Telffer), 1 Balkon; III. Josef Trojer (Schlipfgasse 2). 4 Fenster; IV. Reinthaler (Schlipfgaffe 2), 3 Fenster. Aber auch sonst waren viele Fenster und Ballone in geschmackvoller Weise geschmückt. In der Altenmarktgasse sind der Balkon der Wegerschen Buchdruckerei, 3 Fenster im 1. Stock bei Herrn Goldiner sowie 2 Fenster bei Vonmetz geschmückt. In der Trattengasse findet man im Raiffeisenkaffahaus 1 Balkon, bei Wolf 1 Fenster und 1 Balkon (letzterer sehr bübsch) sowie

im Dienst botenheime den Balkon und einige Fenster im Blumen schmuck. In der Stadlgasse sind die 5 Fenster bei Rott lobend hervorzuheben. Am Kleinen Graben sind die 2 Ballone im Gasthof „Sonne' geschmückt; es wäre dort sehr wünschenswert, wenn der wilde Wein etwas ge zogen würde. In der Kreuzgasse macht sich der auf zwei Seiten geichmückie Balkon bei Frau Huber angenehm bemerkbar. In der Erhardgasse sind im Cafe Larcher 2 Erker geschmackvoll geziert (l. Anerkennungs- Diplvm) und 1 Erker der Frau

Unterleitner (ll. Preis). In der Hofburggasse hat Herr Peter Bacher 1 Erker geschmückt. Am Hosburgplatze sieht man die Loggien des Wett-Hauses sowie Fenster und Terrasse des Martignoni-Hauses im Blumenschmucke. Leider ent behrt das Denkmal am Hofburgplaye noch immer jeden Blumenschmuckes. Am Domplatze prangt in reicher Fülle der Erker beim Pfarrmesner. Beim Finsterwirt sieht man den wilden Wein sich malerisch um den Erker und die Fenster ranken. (Leider steht der Besitzer auZer Preisbewerb

.) Auch im kleinen Bäckergaßl fehlen die Blumen nicht, wie die drei Fenster bei Ploners Bäckerei und der alte Ecker bei Goldiner zeigen. In den Kleinen Lauben hat Ferlesch 5 Fenster geschmückt und der DreMer Anich hat schon seit Jahren 2 Fenster und 1 Erker geschmack voll mit Blumen geziert. Die Laubengasse weist reichen Blumen schmuck auf, doch ließe sich dort noch vieles tun. Bei Runggaldifl winken von 4 Fenstern die Blumen« ebenso von 2 Fenstern bei Frl. Bergmeisjen Der Rachausbalkon' läßt wohl zu wünschen

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Außferner Zeitung
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Seite 18 von 32
Datum: 25.10.1913
Umfang: 32
Seite 16 . besorgt und vi ZorscMsse auf Teibende und bi Jaiffeisenkassc iuswärtige Ein k fclcpfeonrttf 93 und mit Bella wegen ihrer ruhigen Miene starrte sie ge dankenlos aus dein Fenster, als der Wagen an den Häusern vorbeifuhr, in welchen sie geehrte Gäste gewesen waren, und jetzt — o verhaßter Gedanke! bankerott, entehrt! Ihr Hut war zerdrückt, sie sprach kein Wort, aber sie sah wild und vergrämt aus, weshalb Fanni aufs neue zu weinen ansing. Die Tränen wurden zuerst hervorgerufen

, als Emilie von Ogden in ihrer neuen Equipage an ihnen vorbeifuhr. „Emilie wird uns nicht mehr ansehen", schluchzte Fanni. „O Anna! Werden sie uns je wieder zu ihren Donners- tagsgesellschaften einladen?" „Meine Kinder," sagte Herr Barly mit ruhiger Traurig keit, indem er das Fenster aufzog, „wir sind entehrt und müssen iins vor der Welt verbergen. Erwartet nicht, daß unsere bisherigen Bekannten uns aufsuchen werden." Bei dieser Ankündigung brach Fanni wieder in Tränen und Klagen aus. Der gutmütige

ein zerbrochenes farbiges Fenster und eine des Anstriches dringend bedürftige Veranda. Von außen sahen die weißen Musselingardinen keineswegs frisch aus. Ein kleiner Vorgarten war mit Gemüse bepflanzt. Sogar in ländlichen Gärten sehen die Buchsbaumeinfassungen, die Oleanderbäume und Jasminsträucher im Laufe der Zeit schäbig aus, wenn sie nie erneuert werden. Ein Aufwand von Zeit und Geld hätte das Heidehaus vielleicht in eine hübsche Wohnung verwandeln können, aber dem Anscheine nach hatten seine letzten

Wohnung durchzieht, wenn der > Wind bei geöffnetem Fenster dicke Staubwolken in das ■ Zimmer wirbelt, wenn die arme Fanni hustet und fröstelt und sich stöhnend dichter in ihr Tuch hüllt, wenn der Küchen geruch das Haus durchzieht, eine Maus aus dem Speise schrank läuft, Schwaben im Milchkrug liegen, Spinnen über die Teebüchse kriechen, die Pumpe kein Wasser gibt und so weiter, dann ist es gewiß lobenswert, daß Bella unter solchen ungekannten Schwierigkeiten fröhlich blieb. Sie war kein großer Geist

, aber sie war munter, willig und stets bereit, über ihres Vaters Witze und schwache Versuche der Heiterkeit zu lächeln. Anna, die so bewundernswerte Herr scherin, brach unter der Arbeitslast ihres neuen Lebens zu sammen. Viele Leute verstehen es vortrefflich, Befehle zu erteilen, aber sie können keine der befohlenen Arbeiten selbst ausführen. Einige ihre weniger hochstehenden Bekannten besuchten sie, aber die Baronin von Ogden kam nicht. Fanni pflegte mit ihrer Stickerei am Fenster zu sitzen

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Unterinntaler Bote
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Seite 10 von 20
Datum: 25.10.1913
Umfang: 20
338 .« Anzeige 60 h bi holungk C 6 in 2 Sck mit L mit I 2 Ses In Ei« 1 Dop 1 Was Spieg« kastln 720 ] Einrick sofort Krüse, Absam <L in Hat ten, si heitska aus er Kroner nur 11 Verwa S 1 • < Erf GL tarn mit au; ech AN dur Erfl Alle Pro ; ( r und mit Bella wegen ihrer ruhigen Miene starrte sie ge dankenlos ans dem Fenster, als der Wagen an den Häusern vorbeifuhr, in welchen sie geehrte Gäste gewesen waren, und jetzt — o verhaßter Gedanke! bankerott, entehrt! Ihr Hut war zerdrückt, sie sprach

kein Wort, aber sie sah wild und vergrämt aus, weshalb Fanni aufs neue zu weinen ansing. Die Tränen wurden zuerst hervorgerusen, als Emilie von Ogden in ihrer neuen Equipage an ihnen vorbeisuhr. „Emilie wird uns nicht mehr ansehen", schluchzte Fanni. „O Anna! Werden sie uns je wieder zu ihren Donners tagsgesellschaften einladen?" „Meine Kinder," sagte Herr Barly mit ruhiger Traurig keit, indem er das Fenster aufzog, „wir sind entehrt und müssen uns vor der Welt verbergen. Erwartet nicht, daß unsere

Ge bäude auf der großen Heide, iiber welche sie jetzt gefahren waren. Es war mit zerbröckelter, befleckter Stukkatur be deckt; man sah ein zerbrochenes farbiges Fenster und eine des Anstriches dringend bedürftige Veranda. Von außen sahen die weißen Musselingardinen keineswegs frisch aus. Ein kleiner Vorgarten war mit Gemüse bepflanzt. Sogar in ländlichen Gürten sehen die Buchsbaumeinfassungen, die Oleanderbäume und Jasminstrüucher im Laufe der Zeit schäbig aus, wenn sie nie erneuert werden. Ein Aufwand

. Heckenrosen, friedlicher Sonnenuntergang und Abendruhe aus der Heide sind ganz schön; aber wenn der Rauch aus dem Schornstein zurückschlügt und die kleine Wohnung durchzieht, wenn der Wind bei geöffnetem Fenster dicke Staubwolken in das Zimmer wirbelt, wenn die arme Fanni hustet und fröstelt und sich stöhnend dichter in ihr Tuch hiillt, wenn der Küchen geruch das Haus durchzieht, eine Maus aus dem Speise schrank läuft, Schwaben im Milchkrug liegen, Spinnen über die Teebüchse kriechen, die Pumpe

. Einige ihre weniger hochstehenden Bekannten besuchten sie, aber die Baronin von Ogden kam nicht. Fanni pflegte mit ihrer Stickerei am Fenster zu sitzen, von welchem sie die Heide und die Landstraße überblickte. Wagen rollten vor bei, Leute gingen spazieren, Kinder liefen unter den Fenstern des kleinen Hauses herum, aber die vornehmen Freunde kamen nicht. Einmal glaubte sie die Equipage zu erkennen, die Frau Baronin und Baronesse Emilie saßen im Vordersitz, Baron Max Ogden im Rücksitz; ja, gewiß

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Tiroler Post
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Seite 18 von 24
Datum: 24.10.1913
Umfang: 24
■Dies< [verafte€eu.t &Ss -AM" vollstßne? iLaangeaSsärösn diesen Tee als herv i-gelobt. Der sind. Der Preis ist den Tee zu versu< heilbar ?“ nebs Puhlmann & C 646 Apotheken, Drc SS mit und ohne % allen Preislagen Landeck. Al KM 1115 stets ai M.SBI komzessioniei — 338 und mit Bella wegen ihrer ruhigen Miene starrte sie ge dankenlos aus dem Fenster, als der Wagen an den Häusern vorbeifuhr, in welchen sie geehrte Gäste gewesen waren, und jetzt — o verhaßter Gedanke! bankerott, entehrt! Ihr Hut

war zerdrückt, sie sprach kein Wort, aber sie sah wild und vergrämt aus, weshalb Fanni aufs neue zu weinen anfing. Die Tränen wurden zuerst hervorgerufen, als Emilie von Ogden in ihrer neuen Equipage an ihnen vorbeifuhr. „Emilie wird uns nicht mehr ansehen", schluchzte Fanni. „O Anna! Werden sie uns je wieder zu ihren Donners tagsgesellschaften einladend" „Meine Kinder," sagte Herr Barly mit ruhiger Traurig keit, indem er das Fenster auszog, „wir sind entehrt und müssen uns vor der Welt verbergen. Erwartet

, einsames Ge bäude aus der großen Heide, über welche sie jetzt gefahren waren. Es war mit zerbröckelter, befleckter Stukkatur be deckt; man sah ein zerbrochenes farbiges Fenster und eine des Anstriches dringend bedürftige Veranda. Von außen sahen die weißen Musselingardinen keineswegs frisch aus. Ein kleiner Vorgarten war mit Gemüse bepflanzt. Sogar in ländlichen Gärten sehen die Buchsbaumeinfassungen, die Oleanderbüume und Jasminsträucher im Laufe der Zeit schäbig aus, wenn sie nie erneuert

. Heckenrosen, friedlicher Sonnenuntergang und Abendruhe auf der Heide sind ganz schön; aber wenn der Rauch aus dem Schornstein zurückschlägt und die kleine Wohnung durchzieht, wenn der Wind bei geöffnetem Fenster dicke Staubwolken in das Zimmer wirbelt, wenn die arme Fanni hustet und fröstelt und sich stöhnend dichter in ihr Tuch hüllt, wenn der Küchen geruch das Haus durchzieht, eine Maus aus dem Speise schrank läuft, Schwaben im Milchkrug liegen, Spinnen über die Teebüchse kriechen, die Pumpe kein Wasser

. * Einige ihre weniger hochstehenden Bekannten besuchten sie, aber die Baronin von Ogden kam nicht. .Fanni pflegte mit ihrer Stickerei am Fenster zu sitzen, von welchem sie die Heide und die Landstraße überblickte. Wagen rollten vor bei, Leute gingen spazieren, Kinder liefen unter den Fenstern des kleinen Hauses herum, aber die vornehmen Freunde kamen nicht. Einmal glaubte sie die Equipage zu erkennen, die Frau Baronin und Baronesse Emilie saßen im Vordersitz, Baron Max Ogden im Rücksitz; ja, gewiß

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 29.12.1934
Umfang: 12
sich auf den Weg zur Kirche machte, blieb der ältere Sohn Johann mit der Angabe, er müsse sich auf den Abort begeben, zurück. Er kam tat sächlich später in die Kirche nach. Als nach dem Metten amt die Flotzinger mit ihren zwei Buben und Nach barsleuten zurückkam, wurde ihnen das Haus nicht geöffnet. Man versuchte, bei verschiedenen Stellen ins Haus einzudringen, es gelang jedoch nicht. Endlich ging Johann zu dem Fenster, von dem aus die grauen hafte Tat geschehen war, und schrie auf: „Mutter, da liegt er direkt im Bluat

drinn'." Vom Fenster aus bot sich nun den Leuten ein schreck licher Anblick. Der Vater saß am Tisch am gleichen Platz, wie man ihn verlassen hatte, die eine Hand am Tisch liegend, den anderen Arm auf die Bank gestützt, der Kopf war gegen die Bank hingesunken. Der Tisch war mit Blut bespritzt, es war klar, der Mann war vom Fenster aus erschossen worden. Die Mutter wollte nun durch ein Fenster ins Haus eindringen lasten, die Nachbarsleute wehrten ihr das urid verlangten, daß sofort die Gendarmerie

geholt werde. Auf Befehl der Gendarmerie wurde eine Leiter her beige schafft und der älteste Bub des Hauses, Johann, mußte durch ein Fenster des 1. Stockes in das Haus einsteigen und die Haustür von innen öffnen. Beim Kalenderlesen von der Mörderkugel getroffen Der Anblick beim Eintritt war noch schrecklicher als vom Fenster aus. Unmittelbar neben der Zimmertüre lagen auf dem Deckel des Backtroges Stücke der zer trümmerten Schädeldecke, andere Knochenteile waren im ganzen Zimmerboden verstreut

, während an den Wänden Teile des Gehirnes klebten. Ein Fenster des Küchenzimmers war zerbrochen und es war klar, daß der tödliche Schuß von außen durch dieses Fenster aus den ahnungslos am Tische Sitzenden abgegeben war. Vor dem entsetzlich zugerichteten Opfer lag noch der Kalender, aus dem er gelesen hatte, und daneben die Pfeife. Die ersten Erhebungen lenkten den Verdacht gegen den 14^jährigen Stiefsohn Johann Flotzinger Unter der Wucht der Vordachtsgründe schritt der junge Mörder endlich in der Nacht

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Lienzer Nachrichten
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Seite 14 von 20
Datum: 24.10.1913
Umfang: 20
in t Kr. 84.000, Lienz, Tobl Sterzing, Münche Weitere, ko: Sei I. Brixener err 338 und mit Bella wegen ihrer ruhigen Miene starrte sie ge dankenlos aus dein Fenster, als der Wagen an den Häusern vorbeifuhr, in welchen sie geehrte Gäste gewesen waren, und jetzt — o verhaßter Gedanke! bankerott, entehrt! Ihr Hut war zerdrückt, sie sprach kein Wort, aber sie sah wild und vergrämt aus, weshalb Fanni aufs neue zu weinen anfing. Die Tränen wurden zuerst hervorgerufen, als Emilie von Ogden in ihrer neuen Equipage

an ihnen vorbeifuhr. „Emilie wird uns nicht mehr ansehen", schluchzte Fanni. „O Anna! Werden sie uns je wieder zu ihren Donners tagsgesellschaften entladen?" „Meine Kinder," sagte Herr Barly mit ruhiger Traurig keit, indem er das Fenster aufzog, „wir sind entehrt und .müssen uns vor der Welt verbergen. Erwartet nicht, daß unsere bisherigen Bekannten uns aufsuchen werden." Bei dieser Ankündigung brach Fanni wieder in Tränen und Klagen aus. Der gutmütige, schwache, weichherzige, kleine Mann war in der letzten Zeit

. Glücklicherweise hielt der Kutscher in diesem Augenblicke und fragte, ob das kleine, einzelstehende Haus auf der Heide hinter Heidedorf das richtige sei. „O was für ein liebliches Häuschen!" rief Belinda, aber ihr Herz zagte, als sie diese schreckliche Unwahrheit aussprach. III. Das Heidehaus war ein altes, düsteres, einsames Ge bäude auf der großen Heide, über welche sie jetzt gefahren waren. Es war mit zerbröckelter, befleckter Stukkatur be deckt; man sah ein zerbrochenes farbiges Fenster

, wenn der Wind bei geöffnetem Fenster dicke Staubwolken in das Zimmer wirbelt, wenn die arme Fanni hustet und fröstelt und sich stöhnend dichter in ihr Tuch hüllt, wenn der Küchen geruch das Haus durchzieht, eine Maus aus dem Speise schrank läuft, Schwaben im Milchkrug liegen, Spinnen über die Teebüchse kriechen, die Pumpe kein Wasser gibt und so weiter, dann ist es gewiß lobenswert, daß Bella unter solchen ungekannten Schwierigkeiten fröhlich blieb. Sie war kein großer Geist, aber sie war munter, willig

und stets bereit, über ihres Vaters Witze und schwache Versuche der Heiterkeit zu lächeln. Anna, die so bewundernswerte Herr scherin, brach unter der Arbeitslast ihres neuen Lebens zu sammen. Viele Leute verstehen es vortrefflich, Befehle zu erteilen, aber sie können keine der befohlenen Arbeiten selbst ausführen. Einige ihre weniger hochstehenden Bekannten besuchten sie, aber die Baronin von Ogden kam nicht. Fanni pflegte mit ihrer Stickerei am Fenster zu sitzen, von welchem sie die Heide

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Zeitungen & Zeitschriften
Neue Inn-Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 19.08.1893
Umfang: 8
ist gewohnt, die Special ausstellungen, die diese Anstalt von Zeit zu Zeit in Milten veranstaltet, fleißig zu besuchen doch können dort begreiflicher Weise neben einem oder zwei größeren, in der Regel kirchlichen Objecten nur kleinere Fenster profanen Genres vorgeführt werden. Hier in der großen Halle, wo ein ganz bedeutender Raum zur Verfügung steht — die östliche Glaswand hat eine Breite von über 50 Fuß — konnte die Glasmalerei daran denken, den Besuchern der Lan desausstellung eine Uebersicht

über das gesammte vielseitige Gebiet ihrer Thätigkeit zu geben. Die beiden oberen dicht nebeneinanderstehenden Fenster, die gleichsam die Bekrönung bilden, gehören einer größeren Serie für die Kirche Unsere liebe Frau vom hl. Rosenkranz in Holyoke, Mass. in den Vereinigten Staaten von Nordamerika an; einerseits zeigen sie in ihrem architektonischen Auf bau viele Anklänge an unsere alten gothischen Baldachine, sind aber viel freier und lustiger ge- „Mein Bruder! Und ist das ein Grund, mir das Leben

des Jairus. Die Figuren sind ohne jeden Beigeschmack von Archaismus modern gezeichnet, wie das für alle amerikanischen Arbeiten geschehen muß; den Hintergrund bildet eine freie Landschaft. Flächenmalerei, wie solche eigentlich die strenge Glasmalerei erfordert, mit ihren einfachen Contouren und Teppichhintergründen, stilistische Figuren, aus gepaßt den Bauformen des betreffenden Gotteshau ses, liebt der Amerikaner nicht; und so ist der fi- gurale Theil für alle Fenster, die über den Ocean gehen, ganz

gleich, ob die Kirchen streng basilical, romanisch, gothisch, Renaissance mit allen ihren späteren Formen oder in irgend einem Mischmasch stile, der drüben seine buntscheckigsten, oft aber wirklich originellen Blüten treibt, erbaut sind. Wesentlich anders gestaltet ist ein Fenster, das rechts unterhalb dieser beiden ausgehängt ist: Sockel und Couronements zeigen die Formen des ausge henden romanischen Stils, wie sie in manchen Vor bildern uns erhalten sind; Der Hintergrund ist in flachem

ausgeschnittenen Teppich gehalten, dem die Gruppe, die ideale Stiftung des dritten Ordens durch den hl. Franciscus in Gegenwart des hl. Königs Ludwig von Frankreich und der hl. Elisabeth, Landgräfin von Thüringen, eingefügt ist. Dieses Fenster wurde für die ehemalige Kapuzinerkirche in Borken in Westphalen angefertigt. Die weiteren Objecte, welche mit dem letztge schilderten in der gleichen Höhe der Aufstellung stehen, gehören für die spätgothische Pfarrkirche zu Glurns im Vinstgau. Es sind zwei Grisaille

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Haller Lokalanzeiger
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Seite 2 von 4
Datum: 05.01.1929
Umfang: 4
Seite 2 Hans. Bergmeisler R.. 3. Preis (Isotherm-Wafferjpeicher); Achhammer Jrma,jSchülerin,i4. Preis (vierflammige Luster); Karl Haudek, Professor. 5. Preis (Kaffeemaschine); Gurtner Willibald, Förster. 6. Preis (elektrische Milchkanne); Schlögl Heinrich, stud. päd., 7. Preis (Kochplatte); Krit- zinger Maria, 8. Preis (Bügeleisen mit Schnur). — Das Ergebnis der Lichtwerbeaktion muß als durchaus gut be- zeichnet werden. Vor Beginn der Werbung wurden 44 Fenster der Bewertung unterzogen. Bewertet

wurden die Beleuchtungsstärke, die Abblendung, die Schattenwir kung und der Gesamteindruck in vier Stufen. Die sehr gut und richtig beleuchteten Schaufenster erhielten die Klas sifikation 1, die guten die Bewertung 2; die verbesserungs bedürftigen Fenster bekamen die Note 3, wobei zu be merken ist, daß bei Note 3 die Beleuchtungsstärke genü gend und nur die Abblendung und Schattenwirkung feh lerhaft ist. Fenster mit Note 4 erfordern sowohl Verbes serung der Beleuchtung als auch Aenderung der Instal

lation. Von den vorerwähnten 44 Fenstern erzielten vor der Werbeaktion 5 Fenster die Note 2; 11 Fenster die Note 3 und 28 Fenster die Note 4. Die Neubewertung vor Abschluß der Werbeaktion ergab folgendes Resultat: 18 Fenster mit Klassifikation 1; 8 Fenster mit Klassifi kation 2; 11 Fenster mit Klassifikation 3 und 7 Fenster mit Klassifikation 4. Besonders interessant ist das nun bekannt gewordene Verständnis des Publikums für rich tig beleuchtete Schaufenster. Von den im gesamten abge gebenen

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Zeitungen & Zeitschriften
Sterne und Blumen
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Seite 2 von 8
Datum: 15.08.1915
Umfang: 8
unter dem Tor. Die Schildwache blieb stehen. Doch nein, es Var nur Ströms Bursche mit „Hakim".' wenn der Oberst das pferd znrück- schickte, so war das ein Zeichen, daß er wieder den ganzen Lag bei Ströms bleiben würde. Nun, dann blieb ihr nichts anderes übrig, als zur Mutter zu gehen und ihr zu sage,,, daß sie auch heute wieder allein essen müßten. Ejna sah aufs neue zum Fenster hinaus. Aber weshalb brachte der Bursche das pferd nicht in den Stall? Dort stand er noch immer groß und breit und unterhielt

sich mit der Schildwache, und zwar gerade unter den Fenstern des Kom mandanten! Und weshalb sahen beide immer wieder ver stohlen nach den Fenstern des Obersten mit so ernstem, un ruhigem Ausdruck, als besprächen sie etwas, was die Familie anginge? Die Schildwache machte ein ganz bestürztes Gesicht. Jetzt erklang vorn Tor her Wagenrollen. Ejna stand wie festgenagelt am Fenster; mit heißem Schmerz durchfuhr sie plötzlich die Gewißheit, daß etwas Schreckliches geschehen sei. Ein gesclstossener wagen fuhr im Schritt

durchs Fenster, was nun geschehen würde. Nach petersen stiegen der Negimentsarzt und Ström aus, und zusammen mit der Schildwache hoben sie nun vorsichtig eine leblose Gestalt aus dem wagen, die sie langsam ins Gaus trugen. - was war das? war der Vater plötzlich krank geworden? Das war doch kaum glaublich, er war ja ganz gesund gewesen, als er heute morgen fortritt.. Er hatte, sie wie gewöhnlich gefragt, ob sie Lust hätte, mit auszureiten, und sie dabei mit dem freundlichen, ein wenig mitleidigen

Lächeln angesehen, das sie jedesmal ärgerte; deshalb hatte sie nur eine kurze, abschlägige Antwort gegeben und ihm auch, als er im Vor beireiten zum Fenster hinaufgrüßte, nur kühl zugenickt, llnd jetzt wurde er so nach Hause gebracht I was mochte geschehen sein? Er war doch wohl nicht — ach, nein — der Gedanke wäre allzu schrecklich — so plötzlich ereilt der Tod doch selten vollständig gesunde Menschen. Aber sie mußte hinunter zu den andern — sie nmßte zu ihm — sie war es ja, die er liebte

— und sie — ach, sie hatte ja nie geahnt, daß sie ihren Vater, diesen guten, treuen, vornehmen Tharakter, so innig liebte, bis sie ihn hilflos in den Armen dieser drei Männer sah. Sie wandte sich vom Fenster ab, hatte aber kaum einige Schritte gemacht, als die Tür hastig geöffnet wurde und Ström und der Arzt den leblosen Körper des Obersten an ihr vorbei ins Schlafzimmer trugen. Als sie das blaffe Antlitz ihres Vaters sah, war es ihr. als stehe ihr Herz still. Sein linker Arm hing schlaff herunter

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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenländer-Bote
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Seite 9 von 12
Datum: 15.10.1922
Umfang: 12
. — Ein ungemein ias! \0 Vorfall hat sich kürzlich in einer Gemeinde der ersM Ding von Leoben abgespielt. Ein Gastwirt hatte Kr« Mnerin, die von Burschen gerne umschwärmt a! A Dieser Tage hatte es mm einer ihrer Verehrer umeit 1 gebracht, daß sie ihm den Schlüssel zu ihrem Käm-- jjt"! Kn gab. Am selben Abend bewarb sich aber auch istü chveitcr um ihre Gunst, aber vergeblich, und so mußte 0 stand er vor dem Hause und sah sehnsuchtsvoll m erleuchteten Fenster des im ersten Stockwerkes gele« ß Zimmers

seiner Angebetenen hinauf. Es dauerte Melange, da wurde er aus seiner Betrachtung durch Lil iläwct gestört, die mit einer Leiter daherkamen, «jljye ciit das Fenster des Schlafzimmers der Kellnerin kb Der Abgewiesene erkannte sofort, daß die bei- , J '-fännct bei der Kellnerin „fensterln" wollten und 53 IN sich, diesen den Spaß gründlich zu verderben. Diesem Zwecke holte er aus der Nachbarschaft einen . Mchlauch, schraubte ihn an einen Hydranten und als ljivei Männer auf die Leiter stiegen, öffnete er den etfag

»Mten und ein dicker Wafferstrahl sauste mit voller s e ttn Lei Eintritt der Sperrstunde enttäuscht abziehen. rs auf die HiMerteile der auf der Leiter Stehenden, wurde die Kellnerin und ihr Gast durch ein Ge- Ä am Fenster gestört, und als sie Nachschau halten Mett, da sprang auch schon das Fenster auf und ein Master Freier sprang zum nicht geringen Entsetzen Märchens durchs Fenster ins Zimmer. Aber euch der Mgling machte ein recht verdutztes Gesicht, als er Me, daß hie Angebetene nicht allein

war. So rasch ijefotnenen, verließ er durch die Zrmmertür wieder ZMum. Inzwischen bedieMe der Abgewie'cne seinen Pnten eifrig weiter. Der am oberen Ende der Leiter Me zweite Mann hatte schon eine derart reichliche Herhalten, daß er bis auf die Haut durchnäßt war. -Nie Kellnerin das von dem ersten Eindringling ge- M Fenster wieder schließen wollte, kam ihr abermals liefet entgegen und ob sie wollte oder nicht, sie mußte Bauch den Zweiten einlasien. Der zweite Eindring- z blieb trotz Bittens der Kellnerin

, sich zu entfernen, eßnrmer. Das Fenster wurde geschlossen und nun ließ iber Hhdrantenmann von seiner Tätigkeit ab. Aber Ä war der Schelm noch nicht zufrieden. Einige Ki«jMivürse zertrümmerten das Fenster. Durch das Klir- 7.7.» brr Fensterscheiben war aber der Wirt munter ge- TJäjrften, der sich eiligst zur Kammer der Kellnerin begab Einlaß begehrte, um sich von dem Vorgefallenen un- ^Wen zu lassen. Begreiflicherweise erklärte die Kell- Hin, daß sie unmöglich noch jemanden ins Zimmer las- H könne. Tags darauf

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 13 von 20
Datum: 27.08.1910
Umfang: 20
, der beste Schutz der Bewohner dieses Hauses gewesen, trat eine schlanke, feine Mädchengestalt. Weiß hob sich das schmale Gesicht ab von dem dunklen Hinter grund. Schwer lagen die goldbraunen Flechten um den Zier lichen Kops. „Regina!" Droben klirrte ein Fenster. Das junge Mädchen hob lauschend den Kopf. „Ja, Papa?" „Geh nicht zu weit, Kind!" sagte eine tiefe Männerstimme. Ein grauer Kopf bog sich zum Fenster heraus. „Nimm lieber Josef mit. Ja? Tu weißt, daß gestern und heute nacht die Wilderer

wie ihre Mutter, so stolz und frei und so warm fühlend. Was?" Ter alte Diener, dem diese Anrede galt, schloß das Fenster. „Entschuldigen, gnädiger Herr," sagte er. „Aber für Ihre Schmerzen ist das kein Wetter. Soll ich Sie hinüberschieben ins Speisezimmer? Das Fräulein hat wirklich recht: die jungen Herren müssen bald hier sein. Und dann soll doch gleich anfgetragen werden." Freiherr Justus von Welten nickte. „Also in Gottes Namen! Fahr zu!" Ter weißhaarige Diener schob vorsichtig den schweren Rollstuhl

durch eine Reihe von Zimmern nach dem großen, sehr gemütlichen Speisesaal, wo unter der brennenden Hängelampe schon der Tisch gedeckt war. Tie braune Täfelung 'des Zimmers wirkte wohnlich und warn:; ein starkes Holzfeuer prasselte in dem dunklen Kamin, aus dessen Bord feine Miniatur-Bildchen standen. Große Gemälde in schweren Rahmen hingen dort und da an den Wänden. Lauter Weltens. Bor den tiefen Nischen der Fenster hingen Vorhänge aus verschossenem Sammet und von draußen grüßten die uralten Bäume des Gartens

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Tiroler Post
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Seite 2 von 12
Datum: 22.09.1911
Umfang: 12
Schlupfwinkeln hervorgelockt und aufgehetzt, gegen die Staatsordnung aufgelehnt und zur Vernich tung bürgerlichen Eigentums, zur Bedrohung des Lebens der Bürger angestachelt hat. Daß die Menge der Sozialdemokraten mit der Absicht, zu revoltieren, zur Versammlung kam, beweisen die kindskopfgroßen Steine, die sie mittrugen, um nachher Fenster und Spiegelscheiben zu zertrüm mern. Die freisinnige Zeitung „Der Morgen" hetzte ebenfalls, indem sie ein Flugblatt mit dem Bilde der hl. Familie

in Hunderttausenden von Exemplaren verbreitete, worauf Josef und Maria, Wohnung suchend und zum Hause eines dicken Hausherrn kommend, der vom Fenster herab sieht, während die Hausmeisterin die hl. Familie mit den Worten abspeist: „Ja, ja, ist ja alles möglich, aber wir nehmen keine Leute mit Kin dern!" Und die revolutionierende Menge nahm nicht etwa ihren Weg zum Kai, wo die reichen Juden ihre Geschäfte haben, sondern sie schädigten die christlichen Geschäftsleute. Es mußte die ganze Garnison äusrücken. Wien

vor. Die Menge machte plötzlich vor dem Gebäude des Verwaltungsge richtshofes Halt. In den Parterreräumen wurden Wachleute gesehen, worauf die Demonstranten johlend und pfeifend mit Stöcken gegen die Fenster des Gebäudes losgingen. Da krachte ein Schuß, bald darauf ein zweiter, die aus der Menge von, der Ecke der Bellaria und Ringstraße abgegeben wurden. Das war das Sturmzeichen. Die Tramwaywaggons wurden angehalten deren Fenster zertrümmert, die Insassen be schimpft, Frauen bespuckt, die Eingangstüren

, stürnen auf einen Vierwagen und warfen den Ulanen Fässer in den Weg. Tie Pferde scheuten, es aab ein wüstes Durcheinander, die Polizei hieb in cie Menge ein, die beim naturhistorischen Mustum Gttterteile losgerissen, Gaslaternen und Parterre fenster zertrümert hatte. Wien, 18. Sept. Die Polizeikorrespondenz versandte in später Nachtstunde folgende Mittei lung: „Schwere Ausschreitungen nötigen die Be hörde zu den weitestgehenden Vorkehrungen. Im Falle der Wiederholung der Exzesse wird zu den schärfsten

eine erkleckliche Anzahl der großen Spiegelscheiben im ersten Stock, die eine Höhe von mehr als zwei Metern haben. An dem der Gemeinde Wien gehörigen Au t o m o - b i l der Schwestern vom Roten Kreuze wurden die Fenster eingeschlagen. Hinter dem Rathaus an der Ecke der Stadiongasse stand ein Bierwa gen. Als die Kavallerie anrückte, hat die Menge die Bierfässer auf die Straße gerollt, um die Sol daten im Vorgehen zu hindern. Zerstörungen an Straßenbahnwagen. An mehr als 70 Straßenbahnwaggons wur den 660 Fenster

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Unterinntaler Bote
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Seite 10 von 20
Datum: 08.11.1913
Umfang: 20
der Damastmöbel, der Tapeten und Teppiche sie erheitere. „Herr Griffiths befahl mir, zu sagen, daß dieses Turm zimmer zur Wohnstube für Sie bereit gemacht ist", sagte der Bediente ehrerbietig, indem er ihr entgegenkam und eine Tür öffnete. „Es ist bis jetzt nicht benutzt worden." Und er gab ihr einen Schlüssel, an welchem ein Papierstückchen, mit' „Fräulein Barlys Zimmer" befestigt war. Bella trat mit einem Ausruf der Bewunderung ein. Es war ein viereckiges Zimmer, dessen vier Fenster die Aussicht

auf den Garten, den fernen Park und die breite Landstraße gewährten. Ein Efeugitter war vor eines der Fenster ge zogen, blühende Rosenstöcke standen in den tiefen Fenster nischen'. Da waren ein türkischer Teppich, seidene Vorhänge, ein zierliches Sofa, ein Pianino und ein großer Bücher schrank mit Büchern und Notenheften. „Sie haben mich wirklich fürstlich ausgenommen", sagte Bella, sank auf das Sofa neben dem Fenster über dem Rosengarten und atmete den wonnigen Wohlgeruch der Luft

ein. „Sie werden nicht unfreundlich gegen mich sein." Etwas neugierig besah Bella alles, las die Titel der Bücher, betrachtete die Porzellansachen und entdeckte einen kleinen Balkon. An einem Fenster stand ein Damen schreibtisch mit buntem Papier und Tinten von verschiedenen Farben, welcher ihr besonders gefiel. Eine Glasschale voll abgeschnittener Rosen stand auf dem Schreibtische neben Litte Für He«msgabe und Redaktion verantwortlich: I. Atzwanger. — Druck der Buchdruckerei Union, Hall.

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Tiroler Post
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Seite 11 von 14
Datum: 19.12.1903
Umfang: 14
. Von meinem Studierzimmer aus, wo ich mich den größten Teil des Tages aufhalte, sehe ich in ein mir gegenüberliegendes Zimmer des ersten Stockwerkes. Noch gar nie hatte ich in genanntem Raume ein lebendes Wesen erblickt. Es sollte anders kommen. Eines Abends bemerkte ich durch die Spalten der schlecht schließenden Läden einen Lichtstrahl. Dieses Licht, ich weiß selbst nicht warum, erregte meine Neugierde. Es war an einem trüben, traurigen Wintertage. Dichter Schnee fiel zur Erde nieder. Ich stand am Fenster

meines Studierzimmers und schaute sinnend dem wirbelnden Reigen der Schneeflocken zu. Plötzlich wurde das gegenüberliegende Fenster geöffnet. Ein Mädchen kops zeigte sich unter dem Fensterrahmen. Das junge Mädchen selbst in seinem ganzen Wesen glich einer aufbrechenden Rosenknospe. Ihre zarten Züge und das vollkommene Oval ihres Gesichtes erinnerten an die Madonna della sedia von Raphael. Ueppige schwarze Haare um rahmten eine weiße, reine Stirne. Die lebhaften, roten Wangen verrieten Jugend und Gesundheit

. Das Fenster wurde wieder ge schlossen; die Erscheinung verschwand; die flimmernden Schneeflocken setzten ihren Wirbeltanz fort und hüllten die ganze Natur in ihr weißes Kleid. Am folgenden Tage richteten sich meine Blicke wieder nach dem Fenster. Die junge Unbekannte arbeitete unablässig, ohne nur ein einziges Mal aufzuschauen. Den ganzen Tag verharrte sie in dieser Stellung. Kein lebendes Wesen störte sie in ihrer Arbeit, in der bitteren Arbeit vielleicht um's tägliche Brot. Gegen vier Uhr trat

hingezogen. Ich hatte mein Buch geschlossen, die Feder weggelegt und besohlen, niemand mehr einzulassen; ich fühlte mich glücklich, ganz neuen Stoff zur Beobachtung gefunden zu haben. Wenn schon die äußere, die unempfindliche Natur in ihrer Betrachtung einen herrlichen Genuß verschafft, wie viel mehr mußte die lebende Natur, das Abbild des Göttlichen, meine Aufmerksamkeit anziehen. Um elf Uhr, als ich eben mein Arbeitszimmer verlassen wollte, warf ich einen letzten Blick nach jenem Fenster. Eine weiße

, Das Christkind schon von Haus zu Haus. Sieh', wie die Fenster sich entzünden! Es quillt hervor des Lichtes Glanz! Am Berg, am Hang und in den Gründen Erschimmert's durch der Flocken Tanz. Und all' die lieben Weihnachtslieder Erklingen als Willkommengruß Dem Christkind traut entgegen wieder, Wohin es spendend lenkt den Fuß. Aus Nr. 8 der „Academia“. St. Josef — eine Weihnachts betrachtnng. Der Name „Joseph", wie ihn die alte Recht schreibung führte, bedeutet, „er (Gott) vermehre" und kommt vier biblichen

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 07.08.1923
Umfang: 4
auf und nieder. ,/Leider scheitert Ihr ganzes Gebäude an der Haupt sache. Wie kam der Täter unerkannt aus dem Hanse, dessen sämtliche Fenster und Türen von innen verriegelt waren?" Kommissär Schreiber lächelte triumphierend. „Herr Justizrat, vielleicht habe ich auch dafür eine Er klärung." „Herr Koinmissär — wenn das wäre! Wir würden gerettet sein." „Vorläufig ist natürlich auch das nur ein kühner Phantasiebau. Ich legte mir dieselbe Frage vor. War ein Dritter beteiligt, so mutz er hinausgekommen

sein, und zwar ehe die Polizei kam, denn diese hielt alle Aus gänge besetzt. Ich war eine ganze Nacht oben in Doktor Schlüters Zimmer und grübelte nach. Natürlich konnte ich jetzt nach Wochen nicht nachprüfen. Seitdem sind alle Fenster und Türen wahrscheinlich Dutzende von Malen geöffnet worden. Ich muß mich also auf den damals unter Schlüters Leitung aufgenommenen Bericht verlassen. Erstens waren alle Türen und Fenster von innen ver riegelt, zweitens war dichter Schnee gefallen und jeder Mensch, der das Haus

verließ, hätte Spuren hinterlassen müssen. Solche aber waren nirgends zu sehen. Ich überlegte und umwanderte das Haus. Zunächst dachte ich daran, daß Dr. Schlüter damals nachforschte, ob es vielleicht möglich gewesen, vom Dach oder von einem Baum aus das offene Fenster des Mordzimmers zu er reichen. Auch das war nicht denkbar. Auf dem Dach, das ziemlich flach ist, erblickte man keine Spur, und — wie „Neueste Zeitung* Wetterbericht KB. Wien, 6. August. Das Wetter ist im größten Teile des Festlandes

enormen Ausgiebigkeit tatsächlich einzig und unerreicht dasteht. 243 g hätte der Mann herunterkommen können, ohne eine solche zu hinterlassen? Der einzige große Baum, von dem aus ein sehr geübter Turner sich vielleicht zum Fenster hätte hinüberschwingen können, trug ebenfalls eine mtberührte Schneedecke ans seinen Aesten, und dann hätte ja ein Mann, der sich vom Fenster aus flüchtete, indem er etwa ein Seil über den Baum warf, den Schnee auf dem Fensterbrett abwischen müssen. Zudem gab

es, wie der Bericht besagt, auch in der Nähe des Baumes keine Spuren. Das Fenster schaltete also aus. Ich grübelte nach — der Hinterausgang, die beioen Seiten waren ausge schlossen — blieb die Bordertür. Dorthin wies die Spur des Mörders, dort waren die Spuren der Haushälterin, die früher oder später vergeblich Einlaß gesucht, dort sind am Morgen die verschiedensten Menschen gegangen, zuletzt die Wachtmeister, die den Mord zuerst entdeckten. Wenn also Aussicht war, ohne sich durch Spuren zu ver raten

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 10 von 12
Datum: 23.12.1933
Umfang: 12
man in der kalten Jahreszeit Fen ster, die längere Zeit hindurch mit Eisblumen ge schmückt sind. Frierend eilt der Passant weiter. Der Ladenbesitzer hat es nicht allzu leicht, diese Nachteile zu verhindern. Der „Photo-Markt" schlägt folgende Mittel zur Abhilfe vor: Wenn der Unterschied der Lufttemperatur vor und hinter den Fenstern zu groß ist, dann laufen sie an oder beschlagen, wie man zu sagen pflegt. Man wird also die Lust hinter dem Fenster nach Möglichkeit mit der Außenluft in Einklang bringen

. Das geschieht am zweckmäßigsten durch Einrichten sogenannter Kästen- senster. Mit ihnen wird das. Fenster vom Ladenraum abgeschlossen, so daß erheblich wärmere Luft nicht an das Schaufenster gelangt. Wird noch ein Zutritt der kalten Luft von außen ermöglicht, was durch Luftlöcher im unteren und oberen Fensterrahmen geschieht, dann ist ein Niederschlag, also ein Beschlagen, gar nicht mög lich. Eine anderes älteres Mitte! zur Beseitigung des Uebelstandes stellt ein warmer Luftstrom dar

. Man kann alle diese Massen nach ersolgteM'Austrocknen — mit Aus nahme des ungelöschten Kalkes, der ja dann gelöscht ist — wieder verwenden. Vielfach wird auch das Präparieren der Fenster vor- genommen. Daß man hierzu die Fenster erst ganz gründlich putzen muß, ist selbstverständlich. Am besten verwendet man Kreide dazu, weil die Scheiben damit spiegelblank werden. Glyzerin, gelöst in 63<Voigem Weingeist, eignet sich gut zum Bestreichen der Glasschei ben von innen. Dies muß natürlich vorsichtig und ganz dünn geschehen

, damit die Scheiben nicht schmierig und unsauber aussehen. Ein anderes Mittel ist eine Mi schung von einem halben Liter starken Spiritus mit etwa 30 Gramm Glyzerin und einem kleinen Zusatz Bernsteinöl. Hiermit muß man die Scheibe tüchtig und sorgfältig polieren, um zum Ziele zu kommen. Ein wei teres Mittel kann man aus einem halben Liter Wasser und 125 Gramm Kochsalz Herstellen. Hiermit muß das Fenster bei Frost alle Tage, sonst alle zwei oder orei Tage, eingerieben werden. Gut bewährt hat sich schließ- lich

auch eine Mischung von 65°/o Kaliseife mit Oel- säure, 50°/° Glyzerin und 5% Terpentinöl. Mit dieser Lösung wird das Fenster mittels eines Lappens oder Schwammes eingerieben. Natürlich kann man diese fetthaltigen Mittel nicht unbegrenzte Zeit auf der Scheibe lassen. Sobald der Frost vorbei ist, wird man das Fenster mit warmem Wasser putzen, damit der Fettaustrag verschwindet. Wenn die Schaufenster vollständig gefroren sind, sei man recht vorsichtig, wenn man empfindlichen Schaden vermelden will. Zahllos

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Neueste Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 21.10.1938
Umfang: 6
in Patsch mit einem Reißer zu öffnen. Für seine im ersten Stock auszuführende „Ar beit" hatte sich der Mann vom Nachbargrundstück eine Lester geholt und sie von außen an das Fenster gestellt. Bon den Fen sterrahmen löste er den Kstt, sprengte mit einem Gegenstand ein Stück Glas aus der Scheibe heraus, faßte hindurch, legte den Fensterwirbel herum, öffnete das Fenster und stieg ein. Er hatte yon Mitternacht bis zum Morgengrauen „gearbeitet", ohne aber den geringsten Erfolg herheigeführt zu haben. Per

sonen, denen die Leiter an dem Fenster verdächtig vorkam» machten sich daran zu schaffen. Plötzlich erschien der Tater am Fenster, sprang auf die Leiter und von hier in den Garten. Nur mit Hemd und Hose bekleidet, flüchtete er und konnte ent kommen. Als man sich den Tatort näher ansah, fand man dort das gesamte Einbrecherwerkzcug und den Rock des Täters vor; unter anderem befand sich in seiner Tasche seine „Visitenkarte". Einen kremöea «lanker vr« 8mm setzelt Am nächsten Tage konnte

bemerkte ein Trierer Polizeibeamter. gegen 23 Uhr abends, daß auf einer perhä'ltnismätzig Men Straße sehr lauter Rundfunk? mpfang aus der Wohnung eines Juden dräng. Obwohl Fenster und Rolläden verschlossen waren, konnte der Beamte deutlich und mühe os die deutschfeindlichen Hetzreden eines französischen Senders verstehen. Auch ein zweiter herbeigerufener Polizist überzeugte sich davon, daß jedes Wort auf der Straße verständlich war, selbst wenn man es gar nicht hören wollte, Bor dem Amtsgericht

pie Verhandlung gegen sechzehn Ange- r.ge des Frynzlshanerklpsters wegen der Vorfälle in der vergangenen Woche. In der Anklageschrift heißt es. daß sie am Donnerstag, 13. Oktober, in ihrem Kloster fremdes Eigentum, nämlich Inventar des Klosters wie Kasten, Tische. Hiühle.^ Türen, Fenster, Stellagen. Bücher u a. m. boshaft beschädigt haben und sie öffentlich und vor mehreren Leuten durch Verspottungen, ry'-e im eben geschilderten Vorgehen und durch Spucken, die Anordnungen der Behörden zur Räumung

, daß auch ZuschLurer mitgelacht hätten, und wenn einer von oen Brüdern vielleicht gespuckt habe, so bestimnrt nicht aus Demonstratipn, sondern weil es gestaubt habe, fl) Daß Spannungen zwischen Kirche und Staat hestanden. war im Kloster bekannt. Die anderen Angeklag ten verantworteten sich in ähnlichem Sinne. Man hätte auch früher schon einiges aus dem Fenster geworfen. Die Zeugenaussagen entkräfteten allerdings die BehiA/vtungen der Ordensbrüder. Es sei ganz offensichtlich gewesen, Paß mit dem Hm- auswersen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 6 von 12
Datum: 26.12.1919
Umfang: 12
folgt.) Sein Kind. Wekhnachtserzählung von Franz FelSheim. In der Stube war es schon bmit '. Aus allen Winkeln waren die Schatten der Nacht geschlichen, grau und düster, und immer näher waren sie an die Fenster berangekrochen, unheimlichen Gesellen gleicht, die den einsamen Heidehof umschleichen. Die Schneeflocken, die draußen schon seit einer Stunde mederfielen, leuchteten noch ein wenig, hefteten sich an die Scheiben der Fenster und zerflossen. Und immer tiefer sank die Dämmerung. „Mutter, du mußt

. Da sitze ich lieber im Finstern und warte, bis der Vater da ist." „So komm. Paula, wir rücken den Tisch näher ans Fenster, daß wir noch ein bißchen an der Krippe arbeiten können." „Ja, das tun wir," sagte das Kind und half der Mutter den Tisch, auf dem die Krippe stand, näher ans Fenster stellen; dort leuchtete noch ein bißchen Tag herein. Sie setzten sich zusammen auf die Bank, daß der letzte Widerschein des Schnees und der Flocken über ihre Schultern hinweg auf den Tisch fiel, nahmen die kleinen

, es ist so dunkel und mir tun schon die Angen weh." „Aber die Krippe muß doch fertig werden. Mor gen ist Christlag und da muß die Krippe stehen, weil man am Christtag gar nichts arbeiten darf." „Die Krippe darf man schon auch morgen auf- stellen." „Nein, nein, die Krippe muß am heiligen Abend ausgestellt werden. Wir wollen warten, bis der Vater kommt und Oel bringt. Es dauert gewiß nicht mehr lange." Das Mädchen ging ans Fenster und schaute hinaus. Dicht fielen die Flocken nieder in breiten Ster nen mrd Rädern

und I Die Frau seufzte, Tränen fielen ihr auz die fi \ unde, die in ihrem Schoße lagen. Paula iah es. „Warum weinst du wieder, Mutter?" fragte sie. „Weil der Vater nicht kommt?" Die Mutter antwortete nichts. Da schlang das Kind seinen Arm um den Hak. der Mutter und sagte: „Weine nicht, liebe Mutter; ich will dich nie mehr bitten, daß du Licht machen sollst, und mich auch im Finstern ncht mehr fürchten." Sie zog die Aermchen zurück und ging wieder ans Fenster und sah in den Flockentanz hinaus

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