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Tiroler Wastl
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Seite 8 von 14
Datum: 25.03.1900
Umfang: 14
verstiehn. Die neuen Leiter von der Tiroler Glas malerei haben bei der Bestellung dieser Fenster den guat'n und ernst'n Vorsatz g'habt, was Tüchtiges und Kunstvolles zu leist'n, und die vier Fenster sein wirklich im Verhältnis zu früheren Schöpfungen a großer Fortschritt in der Kunst, besonders was das Fenster I, Nikolaus im Meeressturm, und Fenster III, St. Mar tin und der Bettler, betrifft. Das erstere ist — iatzt muass i a bißl hearrischer redn — schön in der Composition und sehr gut

in der Zeichnung mit Ausnahme des weiblichen Kopfes, der am Mast lehnt. Die glasmalerische Behandlung ist ebenfalls sehr gelungen, die Farbengebung ausgezeichnet. Das letztere ist fast noch im höheren Maße ein Werk von harmonisch ineinander greifenden Künsten. Hier haben die Leiter, Künstler, Arbeiter herah bis zum Fensterputzer ihre Schuldigkeit vollauf erfüllt, und zwar mit Freude erfüllt, die wie ein schimmernder Schmelz auf dem ganzen Werk liegt und leuchtet. Das Fenster St. Martin und der Bettler.spricht

eine ganz hervorragende Sprache bedeutenden Könnens. Schon der Stoff an und für sich ist ungemein sympa thisch und mag wohl zum Gelingen des Ganzen wesent lich beigetragen haben. Die goldig gestimmte Land schaft ist geradezu prächtig gerathen, gleichwie die frische lebendige Farbe der Pflanzen und die lebendige durch aus harmonische Zeichnung. Das Fenster lV. dagegen ist in der Zeichnung sehr schwach, die ursprünglich vielleicht gute Composition unverstanden übersetzt; da wankt und wackelt

Jungfrauen, allein der Hin tergrund dazu allzu zerrissen und unruhig gleichwie das Kleid des Heiligen. Interessant ist die Geschichte der Fenster, die der damalige künstlerische Leiter der Anstalt, Kunstmaler Alfons Siber, entworfen. Die Fenster I, II und III sind noch ganz unter seiner Leitung gezeichnet worden, während für das Fenster IV nur eine ganz flüchtige Skizze vorlag. Fenster III zeichnete der tüchtige, jetzt in München lebende Rudolf Schiestl, während die Far ben durchgehends vom talentvollen

Farbenkünstler Ric, einem Angestellten der Glasmalerei, gemacht wurden, und zwar die Fenster I und III im Einvernehmen mit Sieber. Mitten in die harmonische Arbeit ist aber der Sunnwendrummel kemmen. Der Kunstmaler Siber hat sich nämlich damals erfrecht, zur Sunnwendfeuer das lebende Bild, das deutsche Tirol, zu stellen, ohne Deinen Feund und Gönner Jehly amerst um Er laubnis g'fragt z' hab'n und des ist dem geistlichen Hearn grad Grund g'nuag g'wes'n, Schimpf- und Schmäh artikel über den Künstler

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 29.12.1934
Umfang: 12
sich auf den Weg zur Kirche machte, blieb der ältere Sohn Johann mit der Angabe, er müsse sich auf den Abort begeben, zurück. Er kam tat sächlich später in die Kirche nach. Als nach dem Metten amt die Flotzinger mit ihren zwei Buben und Nach barsleuten zurückkam, wurde ihnen das Haus nicht geöffnet. Man versuchte, bei verschiedenen Stellen ins Haus einzudringen, es gelang jedoch nicht. Endlich ging Johann zu dem Fenster, von dem aus die grauen hafte Tat geschehen war, und schrie auf: „Mutter, da liegt er direkt im Bluat

drinn'." Vom Fenster aus bot sich nun den Leuten ein schreck licher Anblick. Der Vater saß am Tisch am gleichen Platz, wie man ihn verlassen hatte, die eine Hand am Tisch liegend, den anderen Arm auf die Bank gestützt, der Kopf war gegen die Bank hingesunken. Der Tisch war mit Blut bespritzt, es war klar, der Mann war vom Fenster aus erschossen worden. Die Mutter wollte nun durch ein Fenster ins Haus eindringen lasten, die Nachbarsleute wehrten ihr das urid verlangten, daß sofort die Gendarmerie

geholt werde. Auf Befehl der Gendarmerie wurde eine Leiter her beige schafft und der älteste Bub des Hauses, Johann, mußte durch ein Fenster des 1. Stockes in das Haus einsteigen und die Haustür von innen öffnen. Beim Kalenderlesen von der Mörderkugel getroffen Der Anblick beim Eintritt war noch schrecklicher als vom Fenster aus. Unmittelbar neben der Zimmertüre lagen auf dem Deckel des Backtroges Stücke der zer trümmerten Schädeldecke, andere Knochenteile waren im ganzen Zimmerboden verstreut

, während an den Wänden Teile des Gehirnes klebten. Ein Fenster des Küchenzimmers war zerbrochen und es war klar, daß der tödliche Schuß von außen durch dieses Fenster aus den ahnungslos am Tische Sitzenden abgegeben war. Vor dem entsetzlich zugerichteten Opfer lag noch der Kalender, aus dem er gelesen hatte, und daneben die Pfeife. Die ersten Erhebungen lenkten den Verdacht gegen den 14^jährigen Stiefsohn Johann Flotzinger Unter der Wucht der Vordachtsgründe schritt der junge Mörder endlich in der Nacht

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 06.08.1942
Umfang: 4
ein. Die Häuser lagen noch im Morgenschlaf. Doch das alte Schützenlied der Kompanie, schneidig hingesetzt, rüttelte an den Fenstern. Da und dort ging ein La den auf, und der Fleischermeister Silvester Münch im rotgeblümten Schlafrock gähnte auf die Kompanie hinunter, daß ihm hörbar die Kinnladen knackten. Doch im Fenster daneben, halb hinter den Gardinen, gut in Deckung, wie sie es von den Gebirgsjägern gelernt hatte,, stand Barbara, die kleine, saubere, blonde Tochter. Der Gamsl wurde mit einem Male munter

wie noch nie an diesem Morgen, spitzte den SchnabeUund pfiff heimlich in die Luft. Cr wußte, die ganze Kompanie zog jetzt an ihrem Fenster vorbei, mehr als einhundertfünfzig Mann. Aber sie, die Barbara, sah bloß den einen,' ihn, den Blasius Gamsl. Und so ließ er denn auch die anderen hinauf schauen zu seiner Barbara und ließ sie teilhaben an seinem Glück. Was einem ganz allein gehört, das teilt man gern mit den anderen. Weil er'aber zum Gruß nichts anderes zur Hand hatte als die Scheiben, hielt

ausnützend, über dem Rücken eine Leiter. „Ist doch zu blöd, daß heut' so a mondhelle Nacht is!" dachte er verärgert! Aber der Aerger schwand bald, wenn er daran dachte, daß er bald lein Reserl im Arm haben würde. Aber irgendwie hatte er das Gefühl, daß heute nicht wie sonst alles so gut gehen würde! — Der Sepp und der Michel, die Nachbarbuben, hatten es arg scharf auf ihn — hoffentlich stellten die nicht was an! — Nun stand er unter der großen Eiche vor ihrem Fenster, spähte noch einmal vorsichtig zurück

und pfiff leise. Sie mußte wohl schon auf ihn gewartet haben, denn gleich öffnete sich das an- S nte Fenster ganz und ein braunes Händchen e schon einen Willkommengruß hinunter. Hei — war da aber schnell die Leiter angelehnt — war da schnell der Naz oben bei seinem Mädel, setzte M) aufs Fensterbankerl und hatte sie auch schon «nt Arm. ^Inzwischen hatten sich zwei dunkle Gestalten von kaum zu Baum geschlichen und sahen sich jetzt von mten das idyllische Bild sehr wenig erfreut an. «Der Hund

, der!" murmelte*der zornige Sepp »Dem wern mas aba austreiben, bei der Referl fensterln geh'n!" flüsterte der Mich! erbost zurück. Der Naz war längst vollends durchs Fenster ge legen und nur der Mond spendete dem kleinen Raum sein silbriges Licht. „Was mach' ma jetzt?" fragte der Seep. „Na, was wern ma schon machn, die Loater stell Ma weg — nacha kann er schaun wia er oba kimmt!" Und schon schlichen die beiden zur Hausmauer und hoben ganz leise, jedes Geräusch vermeidend, die Leiter weg. „Soll'n ma ihm net

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Alpenländer-Bote
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Seite 7 von 16
Datum: 10.10.1926
Umfang: 16
, von Kärnten und alles Land rechts von der Save, an Sachsen mehrere Be zirke, große Teile von Galizien an Rußland. Viele Festungen mußten gesprengt, 85 Millionen Franken an Frankreich bezahlt und die Armee bis 150.000 Mann vermindert werden. Fürs Haus. Soll man bei offenem Fenster schlafen? Ein Mütterlein, übrigens ein steinaltes Mütterlein, äußerte sich einmal voll Entsetzen über den Leichtsinn und die Unvorsichtigkeit jener Menschen, welche abends ..zu faul" sind, die Fenster des Schlafzimmers

als die Luft bei hellem Tage, lassen wir als alten Aberblauben beisette, in gesundheitlichem Sinne sind die offenen Fenster nicht schädlich, wie nun bewiesen werden soll. — „Was Speise und Trank für den Magen, das ist reine Luft für die Lunge und Herz; was Gift für den Magen bedeutet, ist verdorbene Luft für die Lunge. Durch Einatmung verdorbener Luft vergiften sich täglich Tausende ihre Lunge, daher die zahllosen Lungenkrankheiten, vom Katarrh angefan gen bis zur Lungenschwindsucht. Und die Schlafzim mer

sind da in erster Reihe. Wer es nicht glauben will, mache morgens eine Wanderung durch die Schlaf räume, bevor Fenster oder Tür geöffnet wurde. Wo durch wird nun aber gerade im Schlafraum die Luft verdorben? Während des Tages findet auch in einem dichtbewohnten Zimmer ein Luftwechsel statt, durchs offene Fenster muß man wenigstens einigemale hmausschauen, die Tür wird beim Ein- und Ausgehen weit ausgemacht. Im Schlafe wird, wie nachgewiesen ist, weit mehr an dem für die Lunge so notwendigen Sauerstoff der Lust

keine Schwierigkeiten, etwas anders ist es im Winter, weil mit dem offenen Fenster Kälte eindringt. Für gesunde Personen ist dies zwar an und für sich nicht schädlich, wenn sie durch ein gutes Bett oder richtige Decke zu- gedeckt sind; die Kälte darf aber nicht so stark sein, daß sich am Bett ein Reis bildet, eiskalt schlafen ist nicht ratsam. Da lüfte man aber bei Tage und schließe das Fenster vielleicht eine Stunde vor dem Zubett gehen. Aeltere Leute sollen sich in Ermangelung eines geheizten Schlafzimmers

, Bleichsüchtigen, Asth matikern und an Schlaflosigkeit Leidenden. Alle diese müssen frische Luft haben, auch im Winter, auch bei Kälte, sie müssen sich dazu Unterkleider anziehen, Hose und Unterjacke. Auch vollblütige Personen sollen in kühler frischer Luft schlafen, dadurch wird das be ängstigende Gefühl verhindert. Es ist damit natürlich nicht gesagt, daß es dem einen und anderen nicht be- hagt oder nichr gut bekommt, wenn er bei offenem Fenster schläft. Vielfach dürfte es genügen, wenn man für den Anfang

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Tiroler Grenzbote
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Seite 4 von 8
Datum: 13.03.1912
Umfang: 8
derweise vereinbart: C. verlangte für die an seinem Besitztum angebrachten Fenster fürs erste 1 Weizen körnchen, fürs zweite 2 Körnchen, fürs dritte 4 und so fort, immer das Doppelte vom vorhergehenden. A. und B. ließen sich zu dieser Bestimmung verleiten, und der Kaufabschluß wurde Perfekt bei Annahme von 500 Kr. Reugeld gegenseitiger Kontrahenten. Da aber Haus, Hof und Alpe mehr als 50 Fenster be sitzen und sich dadurch Differenzen ergaben, so wurden dermalen nur 40 Fenster angenommen. Handschlag

und der Handel war richtig; bis zum Abschluß eines vollen Jahres wird der Pauschalbetrag bezahlt werden. — Den Leser dürfte es jetzt interessieren, wie hoch nun der Kostenpreis zu stehen kommt. Wie oben schon angedeutet, zahlen A. und B. für das erste Fenster 1 Weizenkörnchen, für das zweite 2, für das dritte 4, für das vierte 8 usw.; bis zum 40. Fenster ergibt es folgende Zahlen. Maß und Preis. Zirka 512 Körner geben V 3 * Liter, also ein Schnapsgläschen voll. Da aber ein 1 Liter 32 solche Gläschen faßt

, so kostet das zehnte Fenster Liter, das 15. 1 Liter, das 20. 1 altes Star mit 32 Liter. Von da an werden die Stare immer doppelt weiter gezählt bis hinauf zum 40. Fenster, welches nach Berechnung mit 1,046.016 Star Weizen zu stehen kommt. Der Preis eines Stares wird mit 7 Kr. vereinbart, und so ergibt sich ein Kaufschilling mit 7.352.112 Kr. Der A. und B. werden sauer und verdutzt dareinschauen und Sorgen haben, ein so teuer erkauftes Gut an den Mann zu bringen. Der C. dürfte hierin der schlauere

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 8 von 24
Datum: 15.04.1939
Umfang: 24
letztes Konzert mit neuem Programm in Innsbruck geben, das a:u 9. Moj sm großen Stadlsaale stattfindet. Am Snde kommt alles smrechl Eine Geschichte von Harro-Heinz Jakobsen Früher kam Rudolf jeden Tag um die späte Dämme rung, klopfte leise an die Dür und trat sbenso leise ein. Er sagte, er wolle mich besuchen, hängte seine Mütze an den Haken bei der Tür und setzte sich auf einen Stuhl, der am Fenster stand. Ich bekam selten einen merkwürdigeren und schweig sameren Besuch. Er saß lange stumm am Fenster

und starrte in die lichtersüllte Straße zu seinen Füßen, und erst wenn die Turmglocke mit lautem Gebimm die siebente Abendstunde rief, stand er auf und nickte mir zum Abschied zu. Im Anfang wußte ich nicht klug aus ihm zu werden, ich blickte ihm jedesmal betroffen nach, wenn er sich die Mütze auf den Kopf schob unWsortging. Später merkte ich dann, daß er gar nicht meinetwegen kam. Ein zufälliger Blick aus dem Fenster überzeugte mich, daß sich leise Fäden über die Straße spannten, hm- und her gingen

zwischen Licht und Menschen, Trubel und Geschäftig keit. Sie war ein junges Mädchen drüben im Papierwaren geschäft. und man konnte vom Fenster aus gerade in den Laden sehen, auf den Ladentisch und die Auslagen im Schaukasten. Rudolf mußte sie sehr lieben, stumm und ergeben, denn von seinem Platz aus sah man nur ihre Hände, wie sie Pakete schnürten und Verkaussartiket vor den Leuten «us- breiteten. So saß er dort und achtete schweigend auf das Spiel ihrer Hände. Wenn dann die Läden schlossen, eilte

er die Treppe hinunter und wartete abseits an der Straßenecke, bis sie heranstrat. Dann sah ich sie fortgehen, langsam über die Steine, in den Abend hinein. Ich sprach mit Rudolf kein Wort über die Sache, weil ich meinte, kein Recht zu haben, in sein Geheimnis cmzu- dringen, das er selber so scheu mit sich herumtrug. Dann geschah das Unerwartete: eines Tages kam Ru dolf nicht wieder, sein Stuhl blieb leer am Fenster. Ich konnte nicht glauben, daß eine Liebe, die so groß und de mütig war, sterben

könnte, verlöschen, vergehen . . . Ich trat 'besorgt ans Fenster und blickte über die Straße hinab. Aber die Hände waren noch da, kenntlich an dem kleinen Ring am Finger, der im Lampenlicht aufleuchtete. Dann vergaß ich alles über meiner Arbeit, das Mäd chen und den Mann . . . Am dritten Tage kam Rudolf wieder. Er war blaß und voll eigenartiger Unruhe. Irgend etwas mußte zerbrochen sein, vielleicht, daß sie einen anderen liebte, wie es in dem Liede heißt, das aus die Liebe gedichtet wurde . . . Aber ich wußte

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Tiroler Post
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Seite 11 von 14
Datum: 19.12.1903
Umfang: 14
. Von meinem Studierzimmer aus, wo ich mich den größten Teil des Tages aufhalte, sehe ich in ein mir gegenüberliegendes Zimmer des ersten Stockwerkes. Noch gar nie hatte ich in genanntem Raume ein lebendes Wesen erblickt. Es sollte anders kommen. Eines Abends bemerkte ich durch die Spalten der schlecht schließenden Läden einen Lichtstrahl. Dieses Licht, ich weiß selbst nicht warum, erregte meine Neugierde. Es war an einem trüben, traurigen Wintertage. Dichter Schnee fiel zur Erde nieder. Ich stand am Fenster

meines Studierzimmers und schaute sinnend dem wirbelnden Reigen der Schneeflocken zu. Plötzlich wurde das gegenüberliegende Fenster geöffnet. Ein Mädchen kops zeigte sich unter dem Fensterrahmen. Das junge Mädchen selbst in seinem ganzen Wesen glich einer aufbrechenden Rosenknospe. Ihre zarten Züge und das vollkommene Oval ihres Gesichtes erinnerten an die Madonna della sedia von Raphael. Ueppige schwarze Haare um rahmten eine weiße, reine Stirne. Die lebhaften, roten Wangen verrieten Jugend und Gesundheit

. Das Fenster wurde wieder ge schlossen; die Erscheinung verschwand; die flimmernden Schneeflocken setzten ihren Wirbeltanz fort und hüllten die ganze Natur in ihr weißes Kleid. Am folgenden Tage richteten sich meine Blicke wieder nach dem Fenster. Die junge Unbekannte arbeitete unablässig, ohne nur ein einziges Mal aufzuschauen. Den ganzen Tag verharrte sie in dieser Stellung. Kein lebendes Wesen störte sie in ihrer Arbeit, in der bitteren Arbeit vielleicht um's tägliche Brot. Gegen vier Uhr trat

hingezogen. Ich hatte mein Buch geschlossen, die Feder weggelegt und besohlen, niemand mehr einzulassen; ich fühlte mich glücklich, ganz neuen Stoff zur Beobachtung gefunden zu haben. Wenn schon die äußere, die unempfindliche Natur in ihrer Betrachtung einen herrlichen Genuß verschafft, wie viel mehr mußte die lebende Natur, das Abbild des Göttlichen, meine Aufmerksamkeit anziehen. Um elf Uhr, als ich eben mein Arbeitszimmer verlassen wollte, warf ich einen letzten Blick nach jenem Fenster. Eine weiße

, Das Christkind schon von Haus zu Haus. Sieh', wie die Fenster sich entzünden! Es quillt hervor des Lichtes Glanz! Am Berg, am Hang und in den Gründen Erschimmert's durch der Flocken Tanz. Und all' die lieben Weihnachtslieder Erklingen als Willkommengruß Dem Christkind traut entgegen wieder, Wohin es spendend lenkt den Fuß. Aus Nr. 8 der „Academia“. St. Josef — eine Weihnachts betrachtnng. Der Name „Joseph", wie ihn die alte Recht schreibung führte, bedeutet, „er (Gott) vermehre" und kommt vier biblichen

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 08.04.1905
Umfang: 16
. Am 5. d. M., nachmittags, hat sich auf dem Bahndamme beim Peterbrünnl ein schwerer Unfall ereignet. Von dem gegen 2 Uhr von Milten nach Völs fahrenden Zuge wurde nämlich eine Frau überfahren und ihr beide Beine unterhalb der Kniee abgetrennt. Sie wurde sofort ins städtische Krankenhaus geschafft, wo sie bewußtlos darniederliegt. Man glaubt, daß es sich um einen Selbstmordversuch Handel.. Aus dem Fenster gestürzt. In der Jnn- straße stürzte am 4. d. M. das 4jährige Söhnchen des Amtsdieners Geiger vom Fenster

vor Zerstörungswut, fast gleich zeitig durch die oberste Fensterreihe. Haben die Einwohner des bedrohten Hauses Zeit gefunden, sich zu retten? Sind alle ent kommen? Hilf Gott, nein! Da — aus dem vierten Stock an der Breitseite des Hauses, aus dem siebten Fenster, starrt ein totblasses Mädchen antlitz. „Der Gang brennt! Hilse Hilfe!" gellt eine verzweifelte Stimme in das Dröhnen und Sausen des Feuerlärms, in das rastlose Pumpen und Ar beiten der Feuerwehrmannschaft — sie verhallt un- gehört! Aber Hunderte

von Blicken haben die weiße Gestalt am Fenster gesehen und ibre Not begriffen. Zischend richtet sich ein - Wasserstrahl auf das Fenster. In rasender Hast werden Feuerleitern aufeinander gereiht. Umsonst! Die Leiter reicht nur bis zum dritten Stock, und aus den Fenstern des fünften Stock werks wirbeln schon Flammen und glühen und flüstern in hämischer Wollust: Verloren, verloren bist du! Die Schmalseite des Hauses ist noch frei, und dort an einem Balkon haftet eine zweite Feuer leiter

; aber auch sie reicht nicht bis zum vierten Stock. Auf dem mächtigen freien Platz vor dem bren nenden Gebäude steht eine tausendköpfige Menge. Tausende von Augen richten sich auf das weiß gekleidete Mädchen, das dem Tode preisgegeben scheint, und Tausende von Herzen erschauern in Mitgefühl. Da zieht sich das Mädchen vom Fenster zurück. „Vorbei! . . . Erstickt!" sagt jemand aus der Menge.

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 12.12.1936
Umfang: 12
Zwischen raum im ersten Stock zwischen dem breiten Fenster rechts beim Stadtturm und dem Fensterpaare links — dahinter liegt die Quermauer, die das Haus in seiner ganzen Tiefe in zwei ungleiche Teile teilt — mit einem Relief von der Höhe der Fenster gewissermaßen zu überbrücken. Und zweifellos würde dann auch dckdurch die ganze unregelmäßige Fensterreihe des ersten Stockes zu einer Einheit zusammengeschloffen und zugleich für die ganze Fassade ein Mittelpunkt — wenn auch außerhalb der Mittelachse

— geschaffen, der die Asymmetrie der Fester fast vergessen läßt. So konnte man sich weiter noch erlauben, den bescheideneren pla stischen Schmuck des zweiten Stockwerkes lockerer anzu bringen, zumal dort schon die großen, regelmäßigen Fenster an sich eine gewisse Festigkeit gewährleisteten. Aus der feinfühligen Erkenntnis der Notwendigkeit einer besonders straffen Bindung im ersten Stockwerk ergab sich aber auch die strenge zentrale Komposition des großen Hauptreliefs selbst: Auch hier wurde be reits

den müssen. Vielleicht sind dann auch die geplanten Arbeiten zur würdigen Ausgestaltung des Inneren schon im Gange, durch die wir vor allem zu einem wunderbaren Saal kommen würden. Durch die Erneuerung ^es weiten Flurraumes im ersten Stock und durch das Einsetzen von zwölf r- der Tiroler Glasmalerei ausgeführten Glasscheiben mit farbenprächtigen Zunstwappen in die Fenster des Saales im zweiten Stock wurde auch damit bereits ein stiller Anfang ge macht. Und die Jahreszahl an dem unteren Rande des großen

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 4 von 16
Datum: 12.10.1907
Umfang: 16
strahlen, wenn einmal durch alle sechs Fenster des Presbyteriums magisches Licht in allen Farbentönen in den< Jn- nenraum dringt und denselben andachts stimmend beleuchtet. — Wie man hört, sind bereits für alle sechs Fenster des Presbyteriums Wohltäter gefunden, die es sich zur Ehre schätzen, zur neuen Zierde des Hauses Gottes beitragen zu können. Auch die Ausführung der für die Fenster geplante Gedanken läßt alles Gute er warten, da dieselbe gerade den rechten Händen anvertraut

, dann wäre es hinreichend gewesen, und erst gar, wenn man das bisher ge brauchte Altarbild beseitiget und dafür ein Gemälde ins Fenster einsetzt usw., wie die Reden für und wider deuten. Doch kann man annehmen, daß alle diese Reden nicht aus Böswilligkeit geschehen, sondern vielleicht dem Un verstände und dem verdorbenen Geschmacke, der bisher seit Menschengedenken nichts Schönes und Erhabenes zu sehen bekam, zuzumessen sind. Solche — die bisher nicht am Besten urteilen, sollen nur einmal zuwarten

von 20 Kronen genotiget hatte, ist verhaftet und am 9. d. M. dem hiesigen Bezirksgericht eingeliefert worden. Der Bursche hatte die Absicht, in die Schweiz zu flüchten, erhielt jedoch am hiesigen Bahnhof kein direktes Bilett nach St. Margarethen. Er scheint sich deshalb in Vorarlberg aufgehalten zu haben und soll auch seine Verhaftung daselbst erfolgt sein. Jmsterberg, 9. Oktober. In der letzten Woche wurden in unserer Kirche von Herrn Halbig und Sohn aus Innsbruck zwei gemalte Kirchen fenster, darstellend

den hl. Erzengel Michael und den hl. Erzengel Gabriel, eingesetzt. Die Fenster sind sehr schön und der Preis ist mäßig, wes halb die Werkstätte für Glasmalerei uub Kunst verglasung des Herrn Adolf Halbig in Innsbruck, Andreas Hoferstraße 41, Jedermann mit gutem Gewissen empfohlen werden kann. Ehrwald, 5. Oktober. Eine hochinteressante Plauderstube hielt gestern abends hier in Leckners Gasthaus zum „Seebensee" Herr Reichsrats abgeordneter Peter Unterkircher ab. Er ver breitete sich über die Umstände

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 4 von 18
Datum: 20.08.1910
Umfang: 18
, starb nach kurzer Krankheit die Bahnwächters- Greisengestalt des Vates hernieder. Ich glaube es, daß gerade Manchem dieses Bild als das Schönste Vorkommen mag. Unten trägt das Bild auf der einen Seite das Wappen des Bistums Brixen, das Schaf überragt vom Jmfel und Bischofsstab, auf der andern Wappen und Namen der Stifterin Anna von Kapeller. Den Mittelpunkt des Polygons nimmt das unstreitig prunkvollste Fenster ein': Mariens Grab auf Erden und ihre Krönung im Himmel. Es ist wirklich bewundernswert

, wie auf so schmalem Raum, wie ihn ein gotisches Fenster bietet, eine so reiche Darstellung mit so vielen Figuren hineinkomponiert werden kann, ohne daß etwa das Bild gedrückt oder überfüllt erscheint. Auf Erden umstehen die Apostel das leere Grab Mariens, dem leuchtende Lilien entsprossen und oben in Himmelshöhen kniet die Mutter des Herrn im herrlichen, von Engeln gehaltenen Königsmantel vor dem Throne ihres göttlichen Sohnes, der die herrliche Himmelskrone ihr aufs Haupt setzt, Gott Vater mit dem Zepter segnet

. Dieses Fenster wurde von Franz Scheiber gestiftet. Wer immer die neu restaurierte Pfarrkirche be tritt, der ist entzückt von diesen Glasgemälden und wohl einstimmig ist das Urteil der Kunstverständigen, daß diese Fenster wahre Meisterstücke der Glas malereikunst seien und der eminenten Leistungs fähigkeit der Tiroler Glasmalereianftalt in Inns bruck das beredteste Zeugnis ausstellen die zudem die Gemälde um verhältnismäßig billigen Preis liefern konnte, da sie die Gläser selbst erzeugt. Seitens

der Zentralkommission wurde auch unver- holen die vollste Anerkennung der Firma ausge sprochen. Die Kirchenfenster sind aber auch ein schönes Zeugnis für den Kunstsinn des seligen Dekan Prieth, der die Opfer für die herrlichen Fenster nicht gescheut und wohl das pietätvollste Andenken an seinen Kunstsinn und seinen Eifer für die Zierde des Hauses Gottes. Eines lassen diese Meisterwerke um so deutlicher und eindringlicher fühlbar werden, die Fortsetzung der Restaurierung an den Altären und Kirchenwänden. Der graue

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Lienzer Nachrichten
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Seite 18 von 24
Datum: 19.12.1930
Umfang: 24
wr, E.Ü e K! 1147 ÖSTERREieHB STAATSL0TTER1E FÜR WOHLTÄTlQKElTSZWEeKE Lospreis 3 8. Hauptreffer 100.000 S. 52.000 Geldtreffer und 1 Prämie Gewinnsumme 715.000 S. I Los kann 2 Treffer gewinsen. Auf xo Losen mit fortlaufender Entziffer muss x Treffer entfallen. Ziehung am 22. Dezember 1930. Tauernperfonenzug eingsstiegrn. 3m Tauern tunnel habe sie bei Penk dann das Paket mit dem Kindeskopfe aus dem Fenster geworfen. Den Rumpf wagte sie nicht nachzuwerfen. 3n Bruck a. d. Mur stieg sie in der Nacht

zum 3. Dezember in den Personenzug Nr. 616, am frühen Morgen, als es noch dunkel war, verließ sie ihr Coupe mit dem Paket, das den Rumpf enthielt, und warf es beim Passieren des Semmeringtunnels' durch das geöffnete Fenster auf das Geleise. Gegen das Kind habe sie kein Haßgefühl empfunden; der kleine Anton sei stets brav ge wesen. Ueber den eigentlichen Beweggrund der furchtbaren Tat ist noch nicht völlige Klarheit geschaffen worden. • * * Wo man fingt» da latz dich nieder . . . Fräulein Fanni H. saß beim

Klavier und spielte und sang unermüdlich! das Lied: „Bin kein Hauptmann, bin kein großes Tier." Das Fenster war offen. 3n der Nachbarwoh nung saß Herr Friedrich K. und raste. Da Frl. Fanni unentwegt weiterspielte und sang, sprang er zum Fenster hin. Zuerst spuckte er dreimal aus. Dann rief er hinüber: „Sö, Fräul'n. wann S' no amal Zhnere quitfcherte Pappen aufreißen — Meiner Seel und Gott —, dann wer'n S' .ka Gelegenheit mehr haben, Ka Hauptmann und ka großes Vieh zu sein!" Voller Empörung schloßt

Fräulein Fanni das Fenster und sang: „ Auf in den Kampf, To- rero!" Dann ging sie zum Bezirksgericht Hiet zing und klagte Friedriche K. wegen Ehrenbelei digung. — A n g e k l. : Mein' Zustand, in dem ich scho a paar Wochen war, Herr Richter, können S' Zhna net vurstell'u. Von dar Früh bis spät auf d' Nacht hat s' g'schnattert. A Wo chen war dös Lied: „Nur dich Hab' ich geliebt!" am Repertoire, a zweite Wochen hat f' g'want: „Eine Träne glänzt in deinem Auge!" Vorig'6 Zahr um dö Zeit

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Alpenländer-Bote
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Seite 11 von 16
Datum: 06.08.1933
Umfang: 16
und der Staatsanwaltschaft angezeigt. Wien, 27. Juli. (Lichterloh brennend.) Eine 34jährige Beamtensgattin kam in ihrer Wohnung in der Hausleitengaffe mit den Kleidern dem brennenden Spiritusofen so nahe, daß ihre Kleider Feuer singen. Die Frau schrie laut um Hilfe und wollte lichterloh brennend vom Fenster aus die Straße springen, um sich auf diese Weise zu retten. Sie sank aber vor dem Fenster zusammen, wobei sie auch den Vorhang in Brand steckte. Passanten drangen in die Wohnung ein und leisteten der Schwerverletzten

und brachte sie dann zu Bett. Als sie sah, daß die Kinder fest eingeschlafen waren, holte sie zwei große Pakete Büoelkohle, die sie, nachdem sie die Fenster fest geschlossen hatte, in einen Wassereimer schüttete und darinnen anzündete. Auf der Rückseite eines Heimatscheines schrieb die Frau ihren letzten Wunsch, gemeinsame Beerdigung mit ihren Kindern, nieder. Sodann suchte auch Frau Ehrt ihr Lager auf. Um Mitternacht, als dem Kübel bereits dichte giftige Gaswolken entquollen, wachte das älteste

der Kinder, ein zwölfjähriger Knabe, auf. Er fühlte sich durch die Stickluft sehr benommen und öffnete ein Fenster. Dann suchte er halbbetäubt wieder sein Bett auf und schlief weiter. So wurde der Zwölfjährige zum fünffachen Lebensretter. Das Kohlengas entwich durch das ge öffnete Fenster und Mutter und Kinder entgingen dem Erstickungstode. Als Frau Ehrt, nach einem ohnmacht- ähnlichen Schlaf erwachend, am nächsten Morgen mer ken mußte, daß ihr furchtbarer Plan mißlungen, er litt

Waffen beschossen, auch mit einem gut angebrachten Schuß nicht zur Strecke kommen, sondern nach tagelangen Quälen elend zugrunde gehen müssen und verludern. Es wurden daher zur Abstel lung dieser Mißstände taugliche Maßnahmen im Wege der zuständigen Behörden ergriffen. Salzburg, 27. Juli. (Alte Fresken.) In Aams- weg (Lungau) wurden an einem alten Gasthaus ge malte Freskoumrahmungen sämtlicher Fenster bloßge legt, die aus dem Beginn der Barockzeit stammen dürf ten. Neben dem Portal wurde

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Alpenländer-Bote
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Seite 8 von 14
Datum: 27.05.1923
Umfang: 14
, als die Wände schon gemalt waren. Bei einem Fenster war der Fcusterstock zu groß, so daß die Betonwölbung samt der Eisenverbindüng hcrausgemeißelt werden mußte, um ihn hineinzubrmgcu. Als die Oesen bereits gesetzt waren, stellte sich bei acht derselben heraus, daß die Zimmertüren, die bereits cingezimmert waren, beim Oefsnen an die Oesen stießen. Also wurden, weil man die Oesen wegen der Kamine nickt versetzen konnte, ackt Türen zugemauert uttb anderweitig angebracht, was sich an der Wandmalerei hübsch

abzeichnet. Den Triumph der Baukunst bildet folgendes: Als die Stiegen eingebaut wurden, Zellte sich heraus, daß die Treppenabsätze mitten ins Stiegensensier kamen. Ta war guter Rat teuer. Hätte man die Treppenabsätze unter die Fenster gegeben, so w'äre es umgekehrt gewesen. Also das ging nicht. Bleibt wlglich nur der Auslvbg, die Fenster zu verstreben. Ge sagt getan. Es wird also das Fenster unten zugemauert und oben weiter ausgebrochen. Aber, o Schreck' Da tauchWdie eiserne Mauerschließen aus, die sick

durch die ganze Mauer zieht und das Haus Zusammenhalt! Doch wer A sagt, tuufs auch B sagen. Rasch wird der wackere Schlossermeister Mehlmaucr aus der Nachbarschaft geholt, der kopfschüttelnd, aber sachgerecht die Mauerschließm .; durchschneidet. Für ganz überflüssig scheinen aber die Her ren die teueren Mauerschließen doch nick/: gehalten zu haben, denn die letzte im dritten Stock wurde belassen. Dafür aber befindet sich dort der Treppenabsatz — es ist wirklich kein Witz — im Fenster drin. Vom unteren Trep

penabsatz langt man selbst mit gestreckter Hand nicht zum unteren Rand des Fensters hinauf, am oberen mußte man sich auf den Bauck legen, um mit der Hand zum Fenster verschluß hinabzulangcn. wenn einer daran wäre. Da die Gefahr bestand, daß ein Kind bei diesem unschließ- baren Fenster in den Weltraum hinausfällt, ordnete die „Belobungskommission" die Aubringung eines Gitters j an. — Im übrigen sind sich die Bewohner bewußt, so wie überall auch in diesem Haus in Gottes Hand zu stehen; sie hoffen

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Tiroler Wastl
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Seite 16 von 16
Datum: 17.12.1924
Umfang: 16
und ließ sich! von keinem Mißerfolg zurückschrecken. Am Küchenfeuster wurde eine weibliche Gestalt sicht bar. Es war Gudrun, eine hübsche, zwanzigjährige Blon dine, die zum Fenster getreten war, um ihren Gatten zum Nachmittagskaffee zu rufen. Obwohl wir uns jetzt noch, nicht mit den Gedanken des jungen Frauchens befassen wollen, müssen wir doch feststellen, daß ein eigentümlicher Zug in Gudruns Gesicht trat, als diese ihren Mann im Garten gewahrte. ' Amadeus war dem Rufe seiner Frau sofort

in die Rüstung des Kriegs gottes Mars geschlüpft. Ter Erfolg der Gewitterentladung war, daß Gudrun sich in ihr Schläszimwer geflüchtet und auf das Bett geworfen hatte. Hier rannen bittere Trä nen auf das Kopfkissen. — Amadeus klopfte schon nach zehn Minuten an der Schläfzimmertür und bat durch das Schlüsselloch um Verzeihung. Trotz seines vielen Bittens öffnete Gudrun die Türe nicht. Sie blieb auch dem Abend- essen fern, setzte sich, auf einen Sessel an's Fenster und gab sich ihren Gedanken

hin. An diesem Abend speiste der Tischlermeister zum erstenmal seit seiner Hochzeit in einem Gasthof. Täß, er mehr als die Hälfte der Speisen stehen ließ, war der beste Beweis dafür, daß ihm die Gerichte seiner Gattin besser mundeten. Wenn er aber gewußt hätte, mit welchen Ge danken sich sein angetrautes Weib soeben beschäftigte, würde er gar nichts gegessen haben. Es war schön tiefe Nacht. Gudrun saß noch immer an ihrem Fensterplatz,. Ein glutwarmer Wind wehte durch das Fenster herein und berührte die Stirne

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 6 von 16
Datum: 23.05.1908
Umfang: 16
. Das Ganze ist ein Werk des berühmten Bernhard Strigl (Anfang des 16. Jahr hunderts), abzielend auf eine Huldigung gegen Maxi milian I. Dann das „Frauenstübl", der wundervolle Renaissanceraum, der das „Königinzimmer" heißt, die „Jlsunghalle", das kunstgeschichtlich intereffante „Teufels- zimmer", von wo aus man durch ein Fenster in die gotische Schloßkapelle blickt. Im oberen Geschosse in teressieren vor allem die Zimmer, die Kaiser Max einst selbst bewohnt hat und in denen noch so manches Möbelstück

. Zu bedauern ist nur, daß für alle sechs Fenster des Chores ein durchaus „gleiches", höchst „einfaches" Motiv als Füllung gewählt wurde, und auch dieses dem gotischen Stile nicht genau angepaßt wurde, indem diese Füllung, statt in schlankem Spitzbogen auszulaufen, sich eher dem Rundbogenftile nähert, wodurch die sonst so schlank geformten Fenster ziemlich gedrückt erscheinen. Bei Ausführung der Fenster im Lang- hause sollte schon auf Wahrung des gothischen Prinzipes und auf eine Abwechslung in den Mo tiven

ein besseres Augenmerk gerichtet werden. Vielleicht wird dieser Mangel gedeckt, wenn einmal in die Chorfenfter sigurale Glasung eingesetzt ist, jedenfalls scheint der Anblick, wenn die Fenster nach den bereits zur Einsicht vorgelegten Zeichnungen ausgeführt werden, ein überraschender zu werden. Nach manchen Unterhandlungen und überwundenen Zweifeln, ob man in der Restaurierung fortfahren sollte oder nicht, kam man schließlich doch zum Entschlüsse, im Vertrauen auf Gott und auf die Beihilfe guter Menschen

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 8
Datum: 19.08.1924
Umfang: 8
aufzu räumen und es abzuschieben. Was alles durchs Fenster geht. Da wir nun schon einmal alle in großen Stein kästen wohnen, die man Häufer nennt, spielt das 'Fenster, das ihnen und uns Sonne und Sauerstoff geben soll, von vorneherein em Menschenleben eine gewollte wichtige Rolle. Es ist für gar manchen Kranken und an die Stube Gebannten die einzige Verbindung mit der sichtöaren Außenwelt und auch der Philosoph und Menschenforscher, der ein we nig tiefer schaut, lehnt ganz gerne einmal eine halbe

Stunde mit Muße am Fenster und sieht dort gar vieles, was ihn ernst und heiter macht, was ihm Befürchtungen erweckt und Hoffnungen gibt. Mit der von Haus aus gegebenen Bedeutung des Fensters hangt auch die von manchem in ihrem ganzen Umfang gar nicht geahnte Rolle zusammen, die es im Rechtsleben spielt. - Man braucht gar nicht gleich an etwas vom Allerschlimmsten zu denken, nämlich an den Dieb, der beim Fenster hercinsteigt und damit ein Ver brechen begeht — bei welchem Gedanken mir im mer

die von einem bekannten Rechtslehrer seinen Hörern allen Ernstes vorgelegte Frage einfällt: „Ist es schon ein vollendeter Einsteigdiebstahl, wenn eine Diebin bereits durch das Fenster im Zimmer angelangt ist — aber ihr Zopf hängt noch draußen?' Eine Unmasse anderer Rechtsverfehlungen ge schehen durch's Fenster, die ja größtenteils kleiner und doch zum Teil nicht unbedeutend sind, selbst wenn sie gar nicht einmal gegen das geschriebene Gesetz verstoßen. ' Die allermeisten von ihnen werden sogar ganz ahnungslos verübt

. Oder wann dächte die artig gekleidete Hausfrau mit dem zierlichen Brustschürzchen an Vergehen und Strafe, wenn sie frühmorgens schon im Eifer des täglichen Abstaubens ihre Decken — was ja an sich verboten-ist — zum Fenster hinausstaubt und den arglos Vorübergehenden drunten settige ölige Speiserestchen, beschmutzende Abfallteilchen auf die Hüte, Blusen, Hemden, Röcke, in die Halskragen und Taschen wirbelt? Gar nicht zu denken an die Bazillen und Krank heitskeime, die da aus Krankenzimmern ausgeschüt tet

werden und einer ahnungslos vorübergehenden Mutter das Diphtheriegift des armen leidenden 'Kindes droben mit auf den Heimweg für ihre eige nen Kleinen geben. Auch der Mann, der seine Frühzeitung liest und dabei mit dem kleinen Finger der Linken die .Asche von der Zigarre zum offenen Fenster hinausstrcisr. hat sicher keine Ahnung von dem Loch, das sie drun ten in ein wertvolles Kleidungsstück sengt, oder von der kleinen Wunde, die sie in einen zarten Kinder- Hals brennt. Am wenigsten denkt die gütige Betreuerin der Rosen

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
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Seite 3 von 18
Datum: 20.08.1910
Umfang: 18
und auch Oesterreich wohl bekannt!" Italien will im Kriegsfälle ganz gewiß nicht seine bündnisgemäße Pflicht tun. betrachten die rührende Szene, Josef hält eine brennende Kerze in der einen und drückt mit der andern Hand die zwei Tauben an sich. Darüber schwebt ein Engel der die Worte Simeons als Inschrift trägt: „Meine Augen haben dein Heil gesehen". Die schöne Ornamentik läuft in gotische Leuchter mit brennenden Kerzen aus und symboli siert so in schönster Weise das Fest der Lichtmeß. Das Fenster

Seitenschiffes ist Marias Opferung. Unter der Schwelle des Tempels steht der Hohepriester und empfängt das zarte in holder Jungfräulichkeit strahlende Kind, das als Symbol seiner schönsten Tugend das brennende Oellämpchen in den Händen trägt. Die beiden Eltern Mariens, Anna und Joachim, letzterer mit einem Lämmleim im Arm, schauen betend dem Opfer ihres Kindes zu; es sind ehrwürdige greise Gestalten. Der löbliche Jungfrauenbund von Imst ließ sich die Ehre nicht nehmen, gerade dieses Fenster zu stiften

, das die Jungfrauenweihe der himmlischen Schutzpatronin darstellt. Die sechs Fenster des Chores sind im allgemeinen noch vornehmer, prunkender, farben satter gehalten. Sie beginnen, allerdings nicht in genauer chronologischer Reihenfolge. Das erste Chorfenster an der rechten Seite stellt die Verkündigung dar, im Bild ganz mittel alterlichen Charakters, an Schongauer sich stark an lehnend. Die selige Jungfrau kniet in Andacht versunken da und wendet demütig ihr Haupt dem Himmelsboten zu. In der Höhe halten zwei Englein

ausgestatteten Gemach ruht die heilige Mutter Anna, in Staunen versunken, daß Gott so große Gnade an ihr getan, eine Dienerin hält das liebe Kindlein in ihren Armen, während eine andere, im Vordergrund knieend, das Wasser in eine Bade wanne gießt. Es ist eine Komposition, die wieder lebhaft an mittelalterliche Meister erinnert. Im Maßwerk ist die Arche Noahs als Sinnbild Mariens, der Retterin. Das Fenster ist von der Familie Dr. Josef Ager gewidmet. Das nächste Chorfenster stellt uns die große Vision

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