Florian mit einem überlegenen Achselzucken. „Du meinst Wohl, bloß die in den langen, schwarzen Röcken sind Jesuiten? Es gibt auch genug, die keine tragen, sondern ganz wie die anderen Menschen herumgehen, und der Händler war so einer. Die werden vorgeschickt, wo die Schwarzröcke schlecht angeschrieben stehen." Alois ließ einen Pfiff hören, und Florian fuhr fort: „Die Haustür' war Tag und Nacht verschlossen, und der Pförtner trug immer den Schlüssel bei sich. Die Fenster im Erdgeschoß
, um seinen schmächtigen Körper hindurchzulassen. Es gelang ihm, herauszubringen, daß hinter jenem Fenster der Wein keller des Seminars lag. Die Schlüssel zu demselben befanden sich in dem Gewahrsam des Oekonomie-Jnspektors. Dieser Mann war sehr harthörig und hegte eine stille Liebe zu dem edlen Naß, wel ches seiner Pflege anvertraut war. Gewöhnlich tat er seinen Vesper trunk bei seinen Fässern. Das war allbekannt im Hause, und wenn nachmittags um vier Uhr die Glocke zur Freistunde den Zöglingen 'läutete, stieg
Schritt Florians nicht, der sich rasch hinter das dem Eingänge nächste Faß drückte. Der Raum war eng und es dünkte den Versteckten eine Ewigkeit, bis ihm ein tiefer Seufzer verkündete, daß der Inspektor den letzten Schluck getan hatte. Bald darauf hörte er ihn dann di-e Kellertreppe hinaufsteigen und die schwere Türe hinter sich zu schließen. Frei! frei! jubelte er, aus seinem Versteck hervorkriechend. Doch es waren noch viele Stunden bis zur Dunkelheit, wo er es wagen durfte, durch das Fenster