ich mißbrauchen die Vollmacht.' „Legen Sie fünftausend Thaler darauf, und wir können den Contract unterzeichnen.' »Herr Ba—, Herr von Kirchmeister, keinen Thaler! 'S Geschäft ist nicht zu machen, ich seh's. Verzeih'» Se die Störung. Empfehle mich.' Der Mann, der, am Fenster stehend, dem Unter händler hochmüthig den Rücken zukehrte, kämpfte einen schweren Kampf. Er wußte, es war keine höbe Summe, die ihm geboten worden für die beiden lose am Majorat hän genden Vorwerke, die er veräußern konnte
. „Ich werde warten bis morgen Mittag.' „Ihr Wagen fährt vor, Herr Goldberg!' „Empfehle mich Herr von Kirchmeister!' Eine kühle, halbseitige Neigung des Kopfes gegen den Geschäftsmann, wobei derselbe absolut keinen Blick empfing. Daran lag ihm übrigens blutwenig. Er wußte so genau wie der stolze Herr, daß die Nachricht kommen würde und die prächtigen Vorwerke für den Preis! „'s war ein Geschäft, das sich konnte lassen sehen unter Brüdern!' Der lAndere blieb noch lange nachdenkend am Fenster stehen, mit finster
, an dem rastlos gearbeitet wurde, sehr rastlos, denn man war nie sicher, nicht beobachtet zu werden. Das Fenster des gnädigen Herrn war ein Gegenstand beständiger Furcht. Dort pflegte er oft stundenlang mit untergeschlagenen Armen zu stehen und das Fort schreiten des Baues zu beobachten. Selbst wenn der gnädige Herr nach den anderen Gütem und Vorwerken hinüber ritt oder fuhr, konnte man sich keiner sicheren Ruhe erfreuen, denn er pflegte fast immer gänzlich unerwartet und überraschend zurückzukommen
. Das weißgetünchte Wohnhaus war ein zweistöckiger, uralter Bau, dessen äußere Verhältnisse, Fenster und Thüren, zeigten, daß bei seiner Entstehung zunächst auf die Verwendbarkeit und bequeme Lage des Innern Bedacht genommen war, ohne jede Rücksicht auf einige äußere Symmetrie. Die hohe, große Hausthür befand sich ebenfalls in der Mitte des langgestreckten Ge bäudes, die Fenster aber waren, wie sie von innen am angenehmsten paßten, eingesetzt worden. (Fortsetzung folgt.)