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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 19.04.1911
Umfang: 8
in seinen Leder beutel klimpern ließ, ging die Stubentür auf und der SteueramtSdiener trat herein. „Ist grad als ob fie'S riechen täten,' meinte der Förstl mit einem blinzelnden Blick auf die Stubentür und schob daS Lederbeutelchen tief in die Hosentasche. Der Lahner aber meinte gutmütig: „Geh nur her zu uns, kannst ja nix dafür. Ha, und wie hoch g'steht sichS letzte Vierteljahrs Der Mann legte seine Kappe auf die Fenster- bank und griff mit einer mächtigen Armbewegung in seine innere Rocktasche. Dann setzte

er sich an den Förstl, der durchs Fenster in den blauen Himmel hinaussah — wenn er mir den Gang ersparen tät, zahlt 36 Gulden, 20 Kreuzer. „Keinen halben?' fragte der Förstl und schaute vom Himmel herab aus die blauen Steuerzettel hinüber. „Nein, 20 gradauS.' Sie zählten dem Manne das Geld aus den Nußbaumholztisch. Der Steuerschreiber strich eS ein und ließ ihnen dafür zwei blaue Zettel liegen. Dann machte er eine so geschickte Nasenrümpsung, daß ihm allsogleich der Klemmer am Bändchen vom roten Bock fiel

und empfahl sich. Der Förstl sah wieder eine Zeitlang durchs Fenster zum blauen Himmel hinauf und trommelte mit den Fingern auf die Tischplatte. Plötzlich aber hob er den blauen Zettel auf. „Kruzitürken! WaS steht denn da darauf? Martin Egger zu Ober lahn, vulgo Förstl/ Vulgo schreibt er dazu zu meinem Namen, wozu denn vulgo' — „Wird nicht sein,' sagte der Nachbar. „Geh, laß lesen. Ja wirklich, ganz deutlich .vulgo'. Hm, kurioS.' — „Ein Uebernamen, gelt Nachbar?' — „Wißt nit, was eS sonst sein könnt

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