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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 10 von 16
Datum: 05.12.1935
Umfang: 16
früh wird das Brett vor ihrem Fenster mit allerschönstem Al-mrausch angefüllt sein. Die schönsten Blüten vom Hohen Nist sollen sie -morgen in der Hrühe grüßen." „Hat Franz dir -das gesagt? Denkt er, daß ich mit diesem Gruß ihr ,I-a' gewinne?" Sie lachte spottend. „Du —7 Nein, von -dir ist nicht die Nede! Und Franz —, der weiß -gar nichts davon! Die Blumen sollst du ihr nicht bringen. Die bringt ihr ja ein anderer. Der, mit dem sie vorhin sprach, dem sie ganz offen eingestand, daß sie ihn liebe

offen hat sie ihm gestanden, daß sie ihn liebt, daß -er nur kommen soll, sie sich zu holen. Er war wie ein Narr vor Freude, hat hell gejubelt, daß er diese Nacht den schönsten Almrausch vom Hohen Nist heruntecholen und ihr ans Fenster bringen will, daß —" Er zitterte vor Wut. „Das also ist nun wahr! Das ist ihre Antwort auf ihres Bruders Reden! Und wenn ich morgen zu ihr komme —." „Ich ginge nicht hin! Du findest höchstens den Mat thias bei ihr und Glück wünschen magst du den zweien

den Matthias gchen diese Nacht! Nur zu! Er soll nur laufen bis zum Hohen Nist! Und während er dort ist, werden wir in seine Kammer —" Er sagte hastig: „Das auch! Aber das -ist mir nicht genug! Sie sollen ihn auf frischer Tat erwischen! Ich will schon sehen, wie ich das erreiche! Und morgen in der Frühe, da soll vor Marthas Fenster Almrausch liegen, aber von mir, nicht von dem!" Er lief davon. Er mußte sich Bewegung schaffen. Aller Zorn in ihm schrie nach -einer Tat. Elise aber lachte siegessicher

dem Bruder nach. „Ja — erst der Matthias und dann seine Schwester! Du bist nicht lange glückliche Braut, Monika, du nicht!" Es war elf Uhr abends, als Matthias den Moorhof verließ. Er warf den leeren Nucksack über die Schulter und schritt rüstig den Bergen zu. Zwei Stunden Weges hin, zwei zurück und das Pflücken des Almrauschs am Hohen Nist — er rechnete damit, daß er früh vier Uhr wieder auf dem Moorhof war, daß um diese Zeit längst die Blumen vor Marthas Fenster lagen. Nahe dem Waldhof schritt

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Zeitungen & Zeitschriften
Innsbrucker Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 24.11.1936
Umfang: 6
— ein vergittertes Fenster. „Sie sind ein tapferes Mädchen! — Halten Sie noch kurze Zeit aus — ich sehe ein Fen ster; aber es ist vergittert. Hier müssen wir durch!" „Ich fürchte mich nicht mehr", antwortete Johanne leise. „Vorhin erschrak ich so sehr, daß nun nichts mehr kommen kann, was mich noch erschrecken könnte." „Sie sind fast so schneidig wie meine Ma ry!" Der Sergeant drückte aus den Knopf seiner Taschenlampe und ließ den Schein aufs Fenstersallen. „Scheinen dicke Stäbe zusein!" „Wir müssen die Tür

!" Er kurbelte das Fenster auf und rüttelte an den Eisenstäben. Johanne, die vor ihm stand, hörte einen Ausruf der Verwunde rung. Ohne besondere Anstrengung war es dem Sergeanten gelungen, zwei nebeneinan derliegende Stangen so weit auseinanderzu biegen, daß einem Verlassen des Zimmers durch das Fenster nichts mehr im Wege war. Gibbs trat zurück. ,,T l ° Stäbe waren unten bereits durchge feilt, Fräulein, und zwar geschah dies vor gar nicht langer Zeit, da ich noch Spuren frischen Oeles fühlte. Da hat irgend

, um das Haus zu umkreisen, blieb aufrecht erhalten. Der kleinere Teil der Mannschaft wartete am Waldrand auf weitere Anord nungen. Inzwischen hatte der Kommissär in Be gleitung Rollins die Ostseite des Gebäudes erreicht. Zeitraubende Feststellungen erga ben, daß an dieser Front vier stark vergit terte Fenster lagen und auch die der Wet terseite entgegengesetzte Holzwand — sie war gut erhallen — ein Eindringen ohne Verursachung eines besonderen Lärmes ver hinderte. Das Haus, das in seiner Form mehr

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Grenzbote
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Seite 4 von 10
Datum: 11.12.1936
Umfang: 10
schloß, vernahm er einen merkwürdig dumpfen Klava. Es war, als wenn ein Mensch er schrocken aufgesprungen sei. Die Tür klinkte zu, aber Arel hörte noch einen jähen Ausruf Wolf Sauters: „Ich lasse mich hängen. Claire, wenn das nncht Arel Sempheimer war —!" 10 . Inge dehnte sich wohlig in den weichen Kissen des Bettes, blinzelte ein wenig m die flimmernden Sonnen strahlen, die durch das geöffnete Fenster in das Innere des Raumes drangen, öffnete dann aber ihre Augen in einem ungläubigen Erstaunen

. „Ich träume wohl noch?" entfuhr es ihrem Munde. Inge schüttelte den Kopf. Was war das —?" In ihrem Schlafzimmer im Landhaus Gonza gab es doch keine vergoldete Stuckverzierung an der Zimmer decke? Und — das Fenster dort — reichte ja bis auf den Fußboden und glich einer größeren Tür? Draußen aber — der Himmel — gab es denn überhaupt einen so herrlichen, tiefblauen Farbenton in der Natur? Inge richtete sich auf. Ihre Blicke umfaßten erstaunt den über ihr thronenden Veitbehang aus zarter, duftiger Seide

. „Ich träume nun wohl doch noch!" rief Inge aus, ärgerlich über sich selbst. Mit einem Ruck sprang sie aus dem Bett, um an das geöffnete Fenster zu treten, das mit einem halbhohen Gitter versehen war. In fassungslosem Entzücken schlug sie die Hände zusammen. Da draußen, tief unter ihr, rauschte die Brandung eines Meeres, dessen Farbe von einem wundersam grünlichen Blau war, und weißer Gischt umtanzie schwarze, zackige Klippen. Inge faßte sich an den Kopf. Dann kniff.sie sich heftig in ihren Arm

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