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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 27.01.1877
Umfang: 6
sein Müthchen an den Widdums» fenstern kühlte. Wir haben bereits gemeldet, daß die Fensterschlacht am 6. Jänner gegen 10 Uhr Nachts vor sich ging. Der Thäter unterzog sich seiner zerstören den Arbeit mit einer Ausdauer, die einer bessern Sache jedenfalls würdiger gewesen wäre. Seine Wurfgeschosse bestanden aus 3 Pfund schweren Steinen und er be dachte damit nicht nur die Fenster des Pfarrers und Cooperators, sondern auch jene der im Widdum ruhenden Vertreterinnen des zarten Geschlechtes, der Häuserin

und Lehrerin. Im Fortgehen vom Schauplatze seiner Heldenthätigkeit jauchzte der Sieger noch und um ein kleines Nebenvergnügen zu haben, warf er noch die Fenster der Todtencapelle ein. Daß übrigens in TierS ein ganz absonderliches Ver hältniß zwischen Hirten und Schäflein besteht, ersieht man auch aus der folgenden Thatsache. Wenige Tage nach dem Vorfall im Pfarrhause, erscholl — es war um die Stunde der Gespenster — die Widdumsglocke gar gewaltig. Der Herr Cooperator fuhr entsetzt aus seinen Träumen empor

, rieb sich die Augen und über zeugte sich an's Fenster tretend, sofort, daß er es mit Wesen von Fleisch und Blut zu thun habe. Drunten vor dem Hause standen zwei Burschen, die nämlichen, welche im vergangenen Jahre das Klingkling im Pfarr- hause zu Tiers zu verantworten hatten. Sie waren nur erschienen, um die höfliche Interpellation von der Gasse aus an den Cooperator zu stellen: Ob sie etwa auch diesmal die Fenster auf dem Gewissen hatten? und zugleich dem Geistlichen in ungezwungener Kon

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