das war Wahrheit, unverhohlene, unverblümte Wahrheit. Herbert Fred! steckte diesen Brief sorgfältig in eine kleine Eisenkassette aus seiner Nachtkästchenschublade und entnahm dann, ängstlich spähend, ob ihn Schwester Helene beobachte, derselbenein kleines, ganz unscheinbares Fläschchen. Nein, die Pflegerin merkte es nicht — die war ans offene Fenster getreten und, den geschmeidigen Körper halb hin ausbeugend, pflückte sie vom nahen Obstbaum, mit den reifenden, lachenden Früchten, einen Zweig, mit frischen
, und wenn, nur unruhig ge schlafen. Leise setzte sie sich ans offene Fenster und die feinen Fin ger ineinander verschlungen ruhen lastend, blickte sie träu mend hinaus in die dämmernde Abendluft. Woran sie wohl dachte? An die blonde Braut des Fähnrichs? Wie anders, als sie mußte sie wohl gewesen sein, der „sonnige Liebling", wie er seine Agathe nannte. Und dann stand vor ihrem geistigen Auge ein liebes, teures Bild: der blonde Fähnrich Herbert Fredl! Ein leiser Windstoß wehte kosend durchs Fenster und fächelte