das Fenster und warf das verräterische Zeug in den Wind der Straße. „Fort damit! Weg!" Er atmete erleichtert auf. In demselben Augenblick hielt das Auto vor dem Haus, in dem sich sein Schicksal entscheiden sollte. Als er den Fahrer bezahlte, lächelte Joachim noch immer sein unbefangenes Lächeln. Auf die Frage, ob der Herr wünsche, daß er ihn erwarte, antwortete Joachim dem Fahrer: „Ja, warten Sie. Es wird nicht lange dauern." Und nun betrat Herr von Lerchenau den Hausflur des düste, ren Gebäudes. Hausflur
die Treppen zu ersteigen. Als er gerade den ersten Treppenabsatz betreten wollte, blieb er erstaunt stehen. Er sah etwas Merkwürdiges. Das Treppenhaus empfing tagsüber sein Licht durch große Fenster, die nach dem Hof führten. Diese Fenster bestanden aus je einem großen Mittelstück, das in bunter Malerei deutsche Märchenbilder zeigte, und um das ringsum ein schmaler Streifen kleiner Glasscheiben lief. Ein Teil dieses Glasrahmens bildete für sich ein kleines Fenster, das zur Lüftung des Treppenhauses immer
offen stand. Und nun sah Joachim erstaunt, wie sich von außen durch dies kleine Fenster ein Männerarm streckte und eine Hand nach dem Griff des großen Fensters tastete. Jetzt hatte die Hand den Fenstergriff gefunden. Sie drehte ihn, das große Fenster öffnete sich, und ein gutgekleideter Herr schwang sich mit einem wundervollen Satz über das Fenster, brett auf den Treppenabsatz. Er landete dicht vor Joachim. — Gegenseitiges Erstaunen. Joachim wich unwillkürlich einen Schritt zurück
!" und war im Dunkel des Hausflurs verschwunden. Joachim hörte noch, daß er mit seinem Fahrer einige Worte wechselte, daß ein Wagenschlag zuklappte und ein Auto davonfuhr. Joachim faßte sich an den Kopf. War er noch bei vollem Verstand, oder hatte er soeben eine Spukgestalt gesehen? Aber nein, da stand das große Fenster noch immer offen, durch das Emil Schnepfe eingestiegen war. Es war Wirklich keit! Er hatte ihn gesehen, denn Mann, der ihm so viele trübe Stunden bereitet hatte — er dachte an die Arrestzelle