Mer cedes." Punkt 11 Uhr fuhren sie los. Alfred in warme Decken ge hüllt, bequem in den Polstern lehnend. Der Wagen flitzte nur so dahin. Er lachte vergnügt vor sich hin. „Das ist schon doch ein anderes Fahren! Mit der Eisenbahn bummeln? — Lächerlich." Drei Uhr früh! Alfred erwacht aus sanftem Traum. Schon in Wien? Er zieht die Vorhänge vom Fenster weg. Stock dunkle Nacht. Der Wagen steht. Draußen arbeitet der Chauf feur mit einer Azetylenlampe an der Maschinerie herum. Alfred läßt verärgert
die Fenster herunter: „Na, was ^st denn da los?" „Eine Panne, gnä' Herr! Motordefekt!" „Zu blöd! Also machen Sie schon weiter!" Vier Uhr. Die Lage ist unverändert. Sie stehen noch im mer auf der Reichsstraße zwischen Linz und Amstetten. Alfred wird langsam nervös. „Sch—sch—sch—t." In kurzer Entfernung braust ein D-Zug vorüber, gegen Wien zu. Alfred kehrt ihm brummend den Rücken zu. Das wäre der Zug, den ihm das Tippfräulein so warm empfohlen. Fünf Uhr! Die Straße belebt sich allmählich. Lastfuhrwerke
nicht zur richtigen Zeit heim kommen, wenn wir nun tausend Jahre später heimkommen?" „Ja. was dann?" sagte Framm ernst, „ich weiß nicht, was dann." Edna erschrak. „Framm, bitte, kehren wir um," bat sie mit Heftigkeit. „Einen Blick in die Eiszeit, einen ins Paradies," sagte er gelassen. Das Liebchen machte sich mit Zimmerbuschs Sachen zu schaffen. „Er hatte noch so viele reine Taschentücher," bemerkte sie trübe. 19. Als Framm die Fenster herunterläßt, fährt er zurück und sagt kurz: „Nein!" Und dreht die Scheiben
einer, man hat ja die Auswahl, es ist ganz egal, es sieht alles gleich aus, glaube ich." Edna wurde neugieriger. „Laß mich hinaussehen!" bat sie. Er öffnete widerwillig das Fenster an seiner Seite. Ein kalter Luftzug fegte herein, kälter und unbarmherziger als alles, was sie in ihrem Leben an Kälte empfunden hatten; es schnitt ihnen schmerzhaft durch die Gesichter. Dabei konnte Edna bemerken, daß die Sonne schien, daß nicht weit von ihnen sich ein mächtiges, gletscherartiges Ge birge hochschob, daß in ihrer Nähe
so etwas wie Gras und Baum zu erkennen war, aber das Gras war nicht grün, son dern weißgrau, und das, was sie im ersten Augenblick für Bäume gehalten hatte, erwies sich als eine Gruppe von drei dicken, kurzen Riesenfarnen, und weit und breit war nur dies an Vegetation zu sehen. „Sieh mal, Framm, dort sind Menschen." Framm beugte sich aus dem Fenster. Er entdeckte unter einem überhängenden Felsstück, das auf seinem Dache mit einer Eisdecke überzogen war, einige dunkle Wesen, die sich langsam bewegten. Nun wurde