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Dolomiten
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Seite 17 von 24
Datum: 03.12.1932
Umfang: 24
sein? Dies« Frage fordert Antwort. Fordert sie von mir und von dir. Iodokus. Erleuchtete Fenster Auf einer Wanderung kam ich vom Ge birge herab in die kleine Stadt. Im Nacht dunkel lag sie da. Mittelalter, mondlichi- beschienen, Fassaden, Gäßchen und Ecken. Alles war Märchen, Vergangenheit: die Häuser, die Gärten, die Bäume, der Mond, der Sternhimmel. Ich traf sogar einen Nacht wächter mit seinem Hund. Bald kamen wir ins Gespräch. Er sog an seiner Pfeife: „Man hat auch seine Interessen! Glauben

Sie nicht, daß unsereinem das Leben langweilig ist! Ich Hab' meine gute Unterhal tung.' Er deutete mit der Hand auf die Häuser ringsum, deren Fenster noch verschiedentlich erleuchtet waren. „Sehen Sie sich mal die Fenster an! — Am Tage sind sie stumm, ver- schwiegen und verraten nichts. Aber jetzt, da erzählt niir jedes von ihnen seine besondere Geschichte. Zu jeder Stunde wissen sie etwas ganz anderes zu berichten.' Er zeigte auf ein Fenster hin im ersten Stock eines schönen Darockerkers. „Dort brennt seit zwei Wochen

das Licht die ganze Nacht. Der kleine Gottfried ist krank, und die Mutter wacht bei ihm. — Und da drüben, da wohnt der Arzt. Da wird oft noch in später Stunde das Fenster wieder hell.' Er zeigte nach der anderen Seite. „Wenn das Fenster dort hell ist. dann weiß ich, daß da drüben einer über seinem Schreibtisch sitzt. Die Leute sagen von ihm, er wäre ein Dich ter.' Cr ging einige Schritte weiter. „Sehen Sie die vielen hellen Fenster da vorn! Die sind nur heute um diese Zeit noch erleuchtet

. Das sind sonst solid« Leute. Aber da ist heute Hoch zeit! — Was meinen Sie, was die Fenster nicht alles zu sagen wiffen. Ernste und heitere Dinge! Wird manchmal eins plötzlich dunkel, so weiß man schon, was für ein Licht da zu Ende gebrannt ist.' Er blieb stehen. — „Ich konnte Ihnen noch viel erzählen, di« ganze Nacht hindurch, von dem, was so die hellen Fenster berichten. Das wache Leben zur N'chtzett hat gewöhnlich seinen ganz besonderen Grund.' Er ging weiter. Das Dunkel sog ihn «in. Einen Atem lang hörte

man noch seine Tritte. — Stille überall. — Häuser, Gärten, Fassaden, Gäßchen redeten zu mir von einst und jetzt. — Erleuchtete Fenster leuchteten das dem Himmel zu. — Und da kam ich an dem Kirchlein vorbei. Hier ein schwach erleuchtetes Fenster: das Ewige Licht! Zwischen all dem Ja und Nein dieser Welt glühte hier ein ewiger Trost. Und ich hörte, was mir der Nachtwind erzählt«. — Wie lange hatte ich das nicht mchr getan. H. A. Nudeln Irgendeine von den „guten Tanten' hatte Max gesagt. Ntldeln seien Würmer

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Bozner Zeitung
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Seite 7 von 16
Datum: 22.10.1910
Umfang: 16
dieselbe, wie man es ihr prophezeit hatte, unverschlossen. Der plötzliche Uebergang vom Julifoimenschein in die Finsternis des dunklen Ganges blendete sie für einen Augenblick, aber da sie ungestört sein wollte und wußte, daß sie sich bald an das dämmerige Licht gewöhnen würde, schloß sie die Tür hinter sich und betrat aufs Geratewohl ein Zimmer zur Linken. Außer der schimmeligen Jalousie, welche das Fenster darin verhüllte, waren nur die nackten Wände zu sehen. In den Korridor zurückkehrend, ging Janet in ein anderes Zimmer

aus derselben Seite, nnd kaum hatte sie die Türe geöffnet und es betreten, als sich ihr in schneller Aufeinanderfolge zwei Überraschungen boten. Das Fenster in diesem Zimmer war von keiner Jalousie bedeckt, sondern weit geöffnet, und über den staubigen Fußboden führten die Fnßspnren eines Mannes zu dem selben. Kaum hatte sie sich die Frage vorgelegt, was das wohl bedeuten könne, als ohne vorher gegangenes Geräusch die Zimmertür hinter ihr zufiel und der Schlüssel im Schloß umgedreht wurde. Sie eilte zum Fenster

des alten Hauses war, konnte er doch nicht hoffen, sie dort für immer einzukerkern. Er mußte ihr also dahin gefolgt ein in der vollen Absicht, sie ein- für allemal tumm zu machen, und sie sollte den Platz nicht ebend verlassen. Sie ging zum Fenster zurück und hoffte, daß . eine genauere Prüfung ihrer Umgebung ihr irgend welche Fluchtmittel offenbaren würde, die sie in ihrer ersten Erregung übersehen hatte. Aber nein: die starke Strömung des Mühlgerinnes brauste unter ihr dahin und die Mauern des Hauses

an, und der Horizont wurde durch eine Hecke beschränkt, welche zweihundert Jards.am Hügel entlang die Aussicht abschloß. Das Feld war mit noch kaum gelb gewordenem Korn bedeckt, so daß voraussichtlich niemand in der nächsten Zeit in Hörweite kommen würde; einen Monat später würden die Schnitter daselbst geschäftig sein . . . aber wo war die unglückliche Gefangene dann? Sie hielt es für möglich, daß ein anderes Fenster parallel mit dem, an welchem sie stand, vorhanden sein könnte, und sie wollte es auf die Gefahr

des Ertrinkens hin wagen, sich auf das selbe zu schwingen und so ein unverschlossenes Zimmer zu erreichen; sie lehnte sich herans und prüfte die Mauer zu ihrer Rechten ... Ja, da war ein Fenster, sie konnte sein Gesimse wahr» nehmen. Aber es war so weit entfernt, daß der Gedanke, es wohlbehalten zu erreichen, geradezu ausgeschlossen schien. Sie wandte sich zur anderen Seite, und obwohl hier kein Fenster zwischen ihr und dem versallenen Anbau war, der die Maschinerie über dem Wasserrade enthalten

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Dolomiten
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Seite 9 von 16
Datum: 29.07.1939
Umfang: 16
Die Schwalbe« Skizze von Trust Dörr. Ms ich eines Morgen» «m 8 Uhr er- wacht«, flatterte ein dunkler Gegenstand imter der Zimmerdecke umher. Zuerst glaubte ich. es sei eine Fledermaus, dann aber entdeckte ich eine Schwalbe in diesem noch schüchtern umherflatternden Etwas. Sie mußte also durch das während der Nacht offen gebliebene Fenster herein gekommen sein. Dieser heimliche Morgenbesuch war nur der Anfang. Das muntere Tierchen be sucht« mich im Laufe des Tages noch un zählige Male

. um deren Vertilgung ich stet» eifrig bemüht gewesen war. Die Lampenglocke aber war mir nie eingefallen. Trotzdem tat Ich empört: „Einen Vogel? Ich? Erlauben Sie mal !' „Ja', verbesserte sie sich schnell, „ich meine, hier !m Zimmer!' „Das ist ausgeschlossen!' „Sehn Sie doch selbst! Hier ! Er wird zum Fenster hereingekommen sein. Dann darf das Fenster eben nicht mehr so lange offen bleiben, man kann sich doch seine Möbel nicht beschmutzen lassen? Ich wagte gegen diese Entscheidung nichts einzuwenden

. Aber — wie zum Hohn letzte sich gerade jetzt die Schwalbe auf den Fensterflügel und zwitscherte so übermütig, wie sie überhaupt nur konnte. Meine Wir tin wurde die Empörung selber. „Da!' ries sie, „da haben wir's ja! Dort steht auch eine Futterkiste! Und Sie behaupten — ahnungs- los zu sein?' Sie maß mich mit einem ver nichtenden Blick. „Das geht zu wett! Das oerbitte ich mir!' Entrüstet trat sie an das Fenster, ver scheuchte das Tier und schloß den Flügel mit einem energischen Ruck. Die Futterkiste

war mit einem schwachen Widerhall auf den Steinfliesen des Hofes gelandet. Die be schädigte Tapete hatte sie zum Glück noch nicht entdeckt. Sonst —? na ! Aber das Vogelfutter war fort. Arme Schwalbe. Um wahre Liebe soll man kämpfen. Als ich die Schritte meiner Wirtin in der Un endlichkeit des Korridors verhallen hörte, öffnete ich wieder das Fenster. Im nächsten Augenblick kam meine Schwalbe. Die vor übergehende Aussperrung schien sie mir nicht übel genommen zu haben. Sie trug dieses Mal einen dunklen Klumpen

es ihrer Sauberkeitswut zum Opfer und die Schwalbe war heimatlos. Nicht nur sie allein, denn inzwischen hatte sich auch das Männchen eingestellt. Da gebrauchte ich eine List. Ich zog mich zum Ausgehen an, schloß dann ganz gegen die sonstige Gewohnheit meine Zimmertür vorsichtig ab und sagte meiner Wirtin so km Vorbeigehen, daß ich zum Abendessen nicht da sei. „Haben Sie auch die Fenster geschlissen?' fragt« sie mit leisem Grollen. „Selbstverständlich!' log ich. Dann bum melte ich durch die Lokale und ovferte den Rest

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 22.03.1936
Umfang: 6
. Dei diesen häuft» M Gängen durch'die-Mroergasse lenkte er je länger je mehr neben manchen andern auch die Blicke der Jungfer^BabètteMf sich, die'tu einem unsrigen schräg gegenüberliegenden Hauschen °° Rente und/Hzie mcm5 hört«, vUr'L«5 Eklnnerung ines zerflatterten Jugendtraumes lebte. . , Dieser Bàtte, zu der übrigens auch ich manch« mal interessiert hinüberschaute, ihr mußt« es der blonde Zunge Waldemar angetan haben. So oft sie ihn in meinem Studierzimmer wußte, machte sie sich am Fenster

gegenüber zu schaffen: stickte oder begoß die Geramen. Aber Waldemar achtete ihrer nicht. Nur eines Tages, kurz vor dem großen Markt, trat er ans Fenster, schaute eine Weile zu jenem Hau» hinüber und lächelt«. Dieses Lächeln aber, meine lieben Freund«, be wirkte etwas höchst Seltsames: Als die Jugend unseres Städtchens einige Tag« später anläßlich des Großen Marktes fröhlich über den Tanzboden der Festwiese tollte, entdeckte ich plötzlich mitten im Gewühl unsere Nachbarin, die Jungfer Babette. Kostlich

. Ich kehrte in den 'Trubel der Festwiese zurück. Da stand plötzlich Waldemar vor mir, erhitzt, mit schiefsitzendem Schlips u. verwegenen Locken. Als ich von dem vergeblichen Warten der Jungfer Babette erzählte, lächelte er' heimlich in sich hinein, als wollte er sagen: „Was ich heute ver- säumt habe, kann ich ein andermal nachholen.' AM nächsten Abend, es ging bereits hart auf „Aha, alter Knabe!' dachte ich und fuhr aus dem Bett ans Fenster, „so also war dein Lächeln auf der' Festwiese zu verstehen

zugerissen wurde und trat schnell vom Fenster zurück, um nicht etwa gesehen zu werden. Als ich kurz darauf vorsichtig hinter den Gardinen auf die Gasse hinabschaute, war Wal demar verschwunden. Auch der Geraniumstock vom Fenster der Babette war weg. Wenn ich damals gewußt hätte, lieber Walde mar', schloß Herr Salbey pfiffig lächelnd seine Geschichte, „daß dir der Blumentopf eine so große Wunde in den Kopf geschlagen hätte, so wäre ich dir natürlich spornstreichs zu Hilfe geeilt...' Waldemar

hatte mit wachsendem Wohlbehagen der Erzählung zugehört. Nun erhob er sich lachend -und klopfte Salbey auf die Schulter: „Mein lieber Theodor, ich danke noch jetzt nach träglich für die Mühe, die du dir meinetwegen auf dem Großen Markt gegeben hast. Aber deine Schlußfolgerungen' aus den Ereignissen jener fol genden Nacht sind leider vollkommen falsch! Denn mein Blick und Lächeln, von deinem Fenster aus galten nicht Babette, sondern der reizenden Nichte des Arztes, der ein Stockwerk unter der Jungfer wohnte

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Alpenzeitung
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Seite 6 von 6
Datum: 19.06.1936
Umfang: 6
über das Irrlicht hat Poggendorf angestellt; er ließ 1838 darüber ein Buch erscheinen. Der Astronom Besse! berichtet, daß er mehrere Jahre lang in einen« Moor nahe Bremen Irrlichter beobachtet habe; auf einem Boot habe er sich ihnen genähert, es sei ihm jedoch nicht gelungen, ans Ziel zu kom- zigen Moskitoangriff eine ganze Viehherde von gegen das Fenster schlug.' Immerzu, immerzu... men. Poggendorfs Bericht beschreibt die Irrlichter Aus dem Europa-Programm vom 19. Juni: Aordilalien (Bolzano Beginn der Sendung

sind die gestochenen Teile grauenhaft unförmig angeschwollen, »nd der Tod tritt entweder durch die Vergiftung selost ein oder dadurch, daß die verstopften Nasenlöcher Atmen nicht mehr gestatten. Das Tier öri.-yr zu sammen, bäumt sich noch einige Male verzweifelt auf. und dann ist alles vorbei. Mit der Schnelligkeit einer Naturkatastrophe brechen die Golubatzer Mookitos über die-'Lieh» Herden des Balkans herein. Daß bei cinein -à Ver Zweig am Fenster Skizze von Ruth Geede. Als Elisabeth erwachte, lag

zusammen, als die Ge stalt des Arztes an ihr Bett trat. Sie hörte kaum, was der Arzt sprach, schloß matt die Augen und dämmerte weiter dahin. Plötzlich bemerkte . sie, daß ein gleichmäßiges, klopfendes Geräusch im Raum war. Sie wollte es nicht beachten, aber dann zwang es sie doch, die Augen zu öffnen. Sie richtete sich ein wenig empor, obwohl der Kopf schmerzte, und merkte, daß dies Klopfen vom Fenster kam. Es war ein Zweig, ein dunkler, kahler Ast, den der Wind Wo hatte sie diesen Ast schon

.' Denn es gingen die Stadt, dem Ziel der Wünsche zu. Das Madchen bog sich zum Fen ster hinaus uNd brach eine Blüte vom blühenden Kirschbaumzweig. Von dem dunklen, gegabelten Zweig, d.er all die Jahre hindurch vor. dem Fen ster gestanden hatte. Noch eine Blüte der letzte Gruß! Wie lange war das schon her? Zehn Jahre wur den es jetzt. Einmal noch hatte sie dann das Haus wiedergesehen,-damals, als'die Mutter gestorben war. Wieder sah der Zweig vor dem Fenster den letzten Gruß. Ein trüber Novembertag

war es... der Himmel so grau, der Zweig dunkel und naß vom Regen. Dann hatte sie das Elternhaus nicht wieder betreten. Der Vater lebte jetzt allein dort, er war wohl auch alt und grau geworden. Schrieb er nicht einmal, er wäre nun aus dem Amt? Aber das Häuschen hätten sie.ihm gelassen! — Elisabeth wandte den Kopf nicht vom Fenster, Unverwandt starrte sie auf das helle Viereck des Himmels mit dem dunklen Zweig. Beinahe, dachte sie, sieht es aus wie zu Hause. Man sieht nur den Himmel und den Ast. Dahinter

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 05.01.1929
Umfang: 6
- und Feiertag abends Tanzunterhaltung. Fallgatter. Ouarazze. Sonntag, den 6. Jan., s ab 3 Uhr nachmittags: Gemütliches Tanzkränz- - che«. Ab halb 9 Uhr abends: Großer Ball. Spellai » QGKOiAZZì IlKnxZeZ' UQÄ keisenissoìàoll erster Alsrken. Qedrsuokte Maschinen steis Is^ernö. LrssTteile, ^arddÄntZer us^. RLp/iknrnK-'MLKkL'rKL'r'i'e WMMZMZ. MZSS, MKKMO Vis WmànM'.MàV.UU-à Unsere Fenster Die Verglasung des Fensters ist bis ins 16. Jahrhundert hinein eine große Seltenheit. Die ersten Massenster wurden

auch zum größeren Schutz noch vergittert. Während man bei der Kirche stets genialte Fenster!ckeib?n verwendete, ging man für das gewöhnliche Fenster zur Herstellung ungemalten Glases über. Dabei wurde die Pfeife des Glasbläsers in die flüssige Mss« getaucht, d-ann einmal zugleich gedreht und geblasen, und dadurch entstand ein runder Glaskörper, in der Mitte dick, an der. Rändern dünner, der die Form einer Scheibe hatte. Die .Verbindungsstelle, der Vutz«. blkeb rauh: das Glas war dick und wenig durchsichtig

. Aber diese runden, kleinen Butzenscheiben Kaden Jahrhunderte hindurch die Fenster gebildet, und ihnen verdankt noch heute unsere „Fenster scheibe' ihren Namen. Diese Scheiben wurden im 16. Jahrhundert fabriksmäßig hergestellt, in Blei gefaßt und in vornehmen Häusern zusam men mit gemaltem Glas verwendet. Den Patri ziern gefiel das auf das Glas gemalte Ge schlechtsmappen oder die Hausmarke so gut, daß man dazu überging, die ganze Fensterfüllung mit Malereien zu bedecken, und so entstanden die gemalten

durch solche Glas- senster ersetzt, aber die prunkvolleil und kost baren bemalten Fenster, in denen sich eine so reiche Kunst entfaltete, kamen nur sür Begü terte in Betracht. Erst im 17. Jahrhundert, als die großen Glasscheiben billiger wurden, er schienen die Fenster in der Form, in der wir sie noch heute kennen, und als Schmuck des schlichten Glasfensters taucht nun der Fenstcr- vorhang auf, der dem Jnncnraum eine gemuta lichere nnd wohnlichere Note verlieh.

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 07.07.1904
Umfang: 8
durch die Opferwilligkeit edler Wohltäter mit färben- prächtigen Glasmalereifenstern geziert. Im ganzen sind es 16 Fenster, wovon 3, Fenster mit herr lichen Gruppenbildern in wahrhaft künstlerischer Ausführung und 8 mit stilgerechten Ornamenten ausgestattet sind. Obgleich jetzt sämtliche Fenster der Kirche mit Glasmalereien versehen sind, so ist doch keine Spur von einer Verdunklung zu bemerken. Man sieht daraus, daß gemalte Fenster auch sür Barock-Kochen sehr passend sind, wenn nur in der Umrahmung der Bilder

die Einheit des Stiles der Kirche und Fenster gewahrt bleibt und die Farbengebung und Behandlung in richtiger Weise geschieht. Die Tiroler Glasmalerei Neu- hauser <k Co. in Innsbruck hat diese schwierige Aufgabe in lobenswerter Anerkennung gelöst und sich durch diese prächtigen Fenster, die das Staunen und die Bewunderung eines jeden er regen, welcher unsere Kirche besucht, im Unter inntal von selbst das beste Zeugnis ihres Könnens und Wirkens gegeben. Infolge der allgemeinen Zufriedenheit

und des billigen Preises sowie auch der ungemein günstigen Zahlungsbedingungen wurden sofort auch für die historische Sankt Leonhardskirche bei Kundl 8 neue Glasmalerei fenster bestellt, welche diesen Herbst noch zur Einsetzung kommen. — Gestern beehrte uns auch Kardinal Fürsterzbischof Katschthaler auf der Durchreise von Wörgl nach Breitenbach mit seinem Besuch, um die im vorigen Jahre restau rierte Pfarrkirche zu besichtigen, und sprach sich hiebei über alles sehr befriedigt aus. Nachdem er den Wohltätern

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Alpenzeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 06.03.1937
Umfang: 6
gewisser Teile von Städten auch die von Fenster zu Fenster gespannten Seile und die buiitslatternden Wäsche stücke gehörten. Dies war für die Bewohner der Häuser eine Selbstverständlichkeit und die fremden Besucher fanden es malerisch. Geschmack ist eine persönliche Angelegenheit und Ansichten lassen sich nicht durch Gesetze ändern. Im merhin aber werden Gepflogenheiten, die nicht ganz der Umgebung angepaßt sind und über die die Mehrheit nicht erbaut ist, durch Bestimmungen der Ortsbehörden geregelt

. In unserer Stadt kann man reichlich Wäsche sehen, die zum Trocknen aufgehängt ist. Sie mag in jeder Hinsicht einwandfrei sein, ihr fröhliches Flattern im Sonnenschein mag bunt wirken, aber an den Fenstern und den Baikonen in den Stra ßen, die einen regen Passantenoerkehr aufweisen, ist sie nicht ganz ain Platze, und wenn auch jetzt noch nicht die Jahreszeit der blühenden Blumen ist, so würde man die Fenster und Balkons doch lieber mit Blumenstöcken geschmückt sehen. Wie bereits erwähnt, mögen

da die Meinungen auseinandergehen und es mag für manche Haus frau vielleicht auch die Notwendigkeit vorhanden sein, Fenster und Balkone für das Trocknen der Wäsche zu benützen, wen» sie von ein wenig Son ne erreicht werden. Das städtische Polizeiregle- j inent verbietet es jedoch, daß gegen die Straßen- Iseite von Fenster zu Fenster Schnürge gespannt 'werden und Wäsche ausgehängt wird. Man kann annehmen, daß in den meisten Häusern ein Hof raum oder eine andersartige Gelegenheit zum Trocknen der Wäsche

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 29.12.1935
Umfang: 6
war mit dem neuen Fußboden nicht gaNz einverstanden. Wenn er auch gut aus sah. Eins der Dielenbretter knarrte nämlich, wenn man darauf trat. Und dies Brett befand sich gerade vor dem Fenster, aus dem Tjelle ge wohnheitsmäßig hinaussah, wenn er gedankenvoll durch sein Kontor spazierte. Das ständige Knarren irritierte seine Frau, die ein sehr feines Gehör besaß. „Entweder mußt Du mit diesem Herumgelaufe aufhören', sagte sie zu ihrem Mann, „oder Du mußt «verlangen, daß man das Brett auswechselt.' „Na, warten

Frau ihn geweckt hatte. AM Morgen wurde ihm die Gewißheit, wie recht sein« Frau gehabt hatte. Als er in sein Kontor trat, sah «r, daß jemand dagewesen war. Die Gardine war vom Fenster zurückgezogen — er pflegt« sie immer vorzuziehen. Beklommen zog tr da» Schreibtischfach auf. Das Geld, das er darin zu verwahren pflegt«, fehlte. Warum war er auch nicht aufgestanden, als seine Frau ihn weckte! Vorläufig wollte er von dem Einbruch nichts erzählen, die Genugtuung wollte er seiner Fraü nicht verschaffen

. Er grüßte, wie immer, zum Fenster hinauf. Abwesend erwiderte Tjelle den Gruß, ging hinaus in den Stall und betrachtete die kleinen, schwarzen Tafeln, auf denen verschie dene Zahlen mit Kreide geschrieben standen. „Hören Sie, Jensen',, sagt« er langsam. .Wollten Sie nicht die Milchwirtschaft heben? Wie steht es damit?' „Ich weiß nicht', antwortete der Futtermeister mit einem Blick, der das beste Gewissen der Welt in dieser Sache zeigte, „ich habe so gefüttert, wie man mir angewiesen

vor dem Schreib tisch und war mit ein paar Papieren sehr be schäftjgt. Cr sah kurz auf und sagt«: „Gut, daß Sie da find, Jensen. Ich wollt« fragen — wie gefällt Ihnen eigentlich mein neue» Kontor? St« waren wohl noch nicht drin, seittà «« , n»u gemacht wurde?' B e r t e l s e n. „Nein, Herr Tjelle. Soviel ich davon verstehe, ist es sehr schön.' Tjelle fuyr seufzend sich mit dem Taschentuch über diz Stirn. „Puh, ist das hier warm. Würden Sie, bitte, das Fenster aufmachen?' Der Futtermeister ließ

seine Holzschuhe^ stehen und ging in Strümpfen über den Fußboden, fa>t unhörbar. Als er das Fenster aufgemamt hatte, sah Tjelle ihn fest an und sagte: „Die Dtele hat nicht geknarrt.' „Bitte?' sagte der Futtermeister. „Ich meine, jetzt knarrte di« Diele nicht wie heute nacht...' ... ... Der Futtermeister stotterte: „Ich verstehe mcht — von was sprechen Sie denn, Herr Tjelle? „Ja', fuhr Tjelle unbarmherzig fort. „Als Sie heute nacht hin drin waren, knarrte der Fußboden und jagte Ihnen einen gehörigen Schrecken

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 02.10.1941
Umfang: 4
Finder wird ein« Belohnung von Lire Zdoo ausgehändigt und man bittet ihn jmVork-Holel Merano abzugeben. iszs ^ O°w I komsn von Lnnst ttoimsnn von Lokünkolt? 1 „Weil...', der tieine Mann sieht Har- dy mit dem Blick eines Tierbändigers an, „weil ich ihn die ganze Zeit über gesehen habe.' „Wie haben Sie denn das angestellt?' meint Hollegger etwas ungläubig. „Ihr Zimmer liegt doch im Seitenflügel.' „Ganz recht! Aber es ist ein Eckzimmer und hat auch ein Fenster nach vorn. Und da ich nicht gleich

einschlafen tonnte, habe ich mich noch eine Zeit an das geöffnete Fenster gesetzt, und da habe ich zufällig Droste auf der Terrasse beobachten kön nen.' So wie er es sagt, scheint es die klarste und einfachste Sache von der Welt zu sein. „So gute Augen möchte ich in Ihrem Alter noch haben' sagt Hardy mit einem verzerrten Lächeln. „Na, dann ist ja al les in schönster Ordnung! Gute Nacht!' Dann ghet er. „Entschuldigen Sie, Droste', sagt Hol segger hörbar erleichtert, „aber nun sa gen Sie uns bloß, warum

sind Sie ei gentlich durchs Fenster geklettert?' '' 'e ist zumute, wie dem Reiter über dem Bodensee. Er muß sich zusammen nehmen, um sich nicht jetzt nock zu ver rann und vermeidet es geflissentlich, Phi lipps anzusehen. „Das ist doch nicht so sonderbar, ich wollte nicht erst den Porter herausklingen, sah das ossene Fenster, und.. „Na schön', sagt Holleqger und gähnte herzhaft. „Heute werden wir doch nichts mehr herauskriegen. Ich denke wir gehen am besten schlafen! — Gute Nacht aller seits!' Droste bleibt allein

in seinem Zimmer zurück und schließt die Tür. Wie kam Philipps dazu, ihn durch diese offenkun dige Lüge zu retten? — Wußte Philipp, wo er in Wirklichkeit gewesen war? Er geht ans Fenster. Vera Grohns Zimmer ist noch Immer dunkel. Hat Har dy sie durch einen unglücklich«» Zufall ebenfalls gesehen, wie sie ins Hotel zurück kam? Und was weiß er überhaupt von dem heutigen Abend? Während er noch überlegt, hört er dro ben auf dem Gang Schritte und hastiges Laufen mehrerer Menschen. Er macht fei ne Tür auf. Gerade

was ehen konnte...' Borgmüller scheint aber einer Sache jetzt auch nicht mehr ganz icher zu sein. Durch die Fenster der Bi- »liothek. in der sie jetzt stehen, bringt grauez Dämmerlicht. „Wo geht's denn da hin?' fragt Borg müller und zeigt auf die Wendeltreppe. Haben Sie 'ne Taschenlampe bei sich?' Borgmüller verneint. „Dann hat's gar keinen Zweck. Der Boden geht über das ganze Haus und hat mindestens drei Aus gänge.' Droste erzählte kurz von seinem gestrigen nächtlichen Abenteuer und dem vergeblichen

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Alpenzeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 17.03.1931
Umfang: 8
» ''-ma/ mitgehen haben lassen^ '^Mste dieser Art sind zwar kurbediirftig', ein Sanatorium ,M ihre Schmerzen ist ein Sanato, kon, Petent, wenn auch die nächtlichen ! à anderer Meinung waren und sich ^ Schätzen des Sanatorinins ein „Pflaster' babeli, doch die rannte Gerechtigkeit diese Begriffsverwirrung richtigzustellen m iien und sie zur Heilung ihre, Leidens dem diesem Falle einzig wirtsamen „Sana timi,' zuweise«, jenem Orte, von dem aus die Sonne nur durch vergitterte Fenster geschaut Ein Schwerkranker lag

im Sanaioriun, 5,unqaria im Sterben. Die Leiterin des Sana- Brunns. Frau Prof. Madarasz. wurde dringend Krankenlager dieses Patienten gerufen. Die Wärterin Maria Zehentner weckte daher Portier, damit dieser die Frau Professor Sin Fenftersprung Als der Portier sein ebenerdig ' gelegenes Limmer verließ und aus der Haustür« trat, wollte er seinen Augen kaum trauen, als er be merkte. wie zwei Individuen aus einem Fenster dss Sanatormms in den Garten sprangen und öligst das Weite suchten. Das Gesehene kam

Ihm zwar nicht recht geheuer vor, doch ver mutete er anfangs nicht» Besonderes und setzte daher auch ruhig seinen Weg bis zur Nachbar villa fort, wo die Frau Professor wohnt. Li« Frau Professor begab sich unmittelbar M dem Portier ins Sanatorium, um dort ihrer Pflicht zu malten. Doch. die beiden Ge stalten, die der Portier im Dunkel der Nacht aus dem Fenster hatte Dringen gesehen, woll ten Ihm nicht aus dem Kopse gehen und er teilte seine Beobachtung auch der Frau Pro- sesjor mit. Es wurde sofort Nachschau

, die, wie die Nach forschungen ergaben, vor einigen Tagen in Lana von einer ungefähr 30jährigen Frau ge kauft worden war. Wer ist diese Frau? Steht sie mit den, Einbruch in einer Beziehung? Siüd die Einbrecher wirklich aus dem Fen ster geflüchtet oder haben sie sich auf einem an deren, natürlicheren Wege, entfernt, auf dem sie auch in das Sanatorium gekommen ivaren? Das Fenster befindet sich 8 Meter über dem Erdboden. Hat vielleicht ihr Kommen und Weggehen irgend jemand begünstigt? Etwa der Treibenreif oder irgend jemand

. Das Dudapesler Trio kommt nicht Infolge Erkrankung eines Mitgliedes findet rnmnalagenten und ein Polizeihund berufen. G-gmstà. Einbrechern^ zurückgelassenen das'fü7 morgen7Mittw^ 7ng7setzt'gewesene !„,A'>rande wurden der Schnauze des Polizei- n». dem ^ur Einsichtnahme vorgelegt und nach- aà ^ dieser seiner Priiliminaraufgabe nach- war, hätte er eigentlich nach den zum! >. Polizeihundekunst sich dem Fenster L '?°n müssen, durch das die Einbrecher an- liunk . c ! entfernt hatten^ Doch der Polizei

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Dolomiten
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Seite 2 von 4
Datum: 23.12.1935
Umfang: 4
können. Jetzt wagte sie sich hinter den Büschen hervor und schleuderte mit klovfendem Herzen auf der gleichen Straßenseite dem Äause zu. Als sie dann endlich an ihrem Ziele ange- sangt war, hielt sie genauer Umschau. Bis auf eines im Erdgeschoß waren sämt liche Fenster des Landhauses mit schweren Läden verschlossen. An der rechten Seite be stand sich die Eingangstür, die in das Haus stihrte. Zögernd schritt Inge auf die Gartenpforte zu. Eine sonderbare, beinahe verzweifelte Ruhe erfüllte sie — und dennoch wußte

Gartens zu bilden schienen, schlich sie auf das Haus zu. sorgfältig darauf bedacht, eine Entdeckung zu vermeiden. Ein einziges Fenster war ihr Ziel. Näher und näher schob sie sich ihm zu, bis sie ganz unerwartet In einer kleinen Lichtung am Fuße einer Linde einen Platz entdeckte, von dem aus sie gerade dieses Fenster ohne jede Mühe beobachten konnte. Und ste brauchte nicht lange zu warten, bis sich etwas ereignete, was ihren Mut be lohnte. Bereits nach wenigen Minuten erschien Hesse

und die Poltzei zu benachrichtigen. Dann aber sah sie zum ersten Male deutlich das Gesicht des Doktors, der näher an das Fenster herangetreten war — und der selt sam traurige Ausdruck in seinen Zügen ließ sie zögern. Bielleicht hatte das alles doch andere Zu sammen hänge, als sie sie sich dachte. Vielleicht — — Und eine stille, leise Hoffnung keimt« in ihrem Herzen empor. Jetzt zu Hesse hlngehen und all die Miß verständnisse in einer ehrlichen Aussprache beseitigen Das leise Knirschen von Schritten

auf dem Kieswege ließ Inge zusammenschrecken. Hastig blickte sie sich um und sah eine Frau, die In Gedanken versunken auf das Haus zuging. Mitten im Wege hielt sie plötzlich lnne und blickte zu dem Fenster empor, hinter dem Hesie stand und ihr entgegenwlnkte. Inge verhielt den Atem und preßte die Hand an das Herz, das so laut klopfte, daß sie fürchtete, die andere könne es hören. Reglos stand sie da und wartete, bis die Frau das Haus betreten hatte. Reglos und mit jagenden Pulsen. Und dann geschah

Eine andere Ganz langsam wandte Inge sich ab und bahnte stch quer durch die Büsche einen Weg zur.Gartenpforte. Als sie sich noch einmal umblickte, waren die beiden Gestalten vom Fenster verschwunden. * ffllflbe, mit schleppenden Schritten ging sie die Straße entlang, die ste vorhin gekommen war in der Hoffnung, endlich des Rätsels Lösung zu finden. An seiner Stelle war sie auf ein neues Rätsel gestoßen — ein Rätsel, so groß und unbegreiflich, ein Rätsel, das alles zerstörte, was bisher in letztem Hoffen

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Volksbote
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Seite 3 von 8
Datum: 13.02.1941
Umfang: 8
die Sonne nach! mehr als drei Monaten wieder durch die Stuben-: fenster des genannten Hoies. , b'Richtigstellung. In der letzten Nummer des, ^Bolksbote' wurde in einer Korrespondenz aus Billandro ein Nachruf über die verstorbene Elatz-! weingartermutter Frau Anna Witwe Fuchs-! berger, geb. Kettenmayr, veröffentlicht. Im Be-' richt wird erwähnt, daß einer von den Söhnen/ Herr Alois Fuchsb'erger, durch 22 Jahre Lehrer in Avigna bei Bolzano war und gegenwärtig Schulinspektor ist. Hiezu erhalten

und ging sogleich zu Bett, um sich end lich einmal gründlich auszuschlafen. Denn niemand konnte wiffen, was der nächste Tag brachte. Zwei Stunden nach Mitternacht erwachte Silas Hempel durch ein leises Geräusch an seinem Fenster. Noch schlaftrunken richtete er sich auf und horchte. Ja, wirklich — ir gend jemand klopfte leise an das Fenster. So leise, daß man es sicher nicht einmal im Nebenzimmer hören konnte. Ohne Licht zu machen, stand Hempel auf, warf seine Klei der über und schlich lautlos

an das Fenster. Draußen verbreitete Sternenschein ein un gewisses Halbdunkel. Silas erblickte eine dunkle, in Tücher oder einen Mantel ge hüllte Gestalt, von der er zuerst nicht er kennen konnte, ob sie einem Mann oder einer'Frau angehörte. Sie mußte offenbar auf einer Leiter stehen, denn der. vermumm te Oberleib Gar hinter den Scheiben des Fensters sichtbar. Jetzt löste sich eine kleine dunkle Hand aus der Schattengestalt und klopfte abermals leise und vorsichtig an die Scheibe. Da öff nete Hempel ebenso

leise das Fenster und flüsterte: «Wer . ist hier?' „Sind Sie Herr Hempel' fragte eine Frauenstimme auf portugiesisch. „Ja.' Zugleich erkannte Hempel, daß er eine alte Indianerin vor. sich habe.. Die dunkle Hautfarbe und der' typischin-ignische Gesichtsschnitt ließen darüber. keinen Zwei fel. Eine Ahnung stieg in ihm auf. Ehe er.ihr aber noch Worte , verleihen konnte, flüsterte' Nelly schickt mich zu Ihnen. Sie will Sie sprechen, und ich soll Sie zu ihr bringen.' , „Also ist Fräulein Nelly nicht mehr

!' - „Sofort.' Hempel schwang sich auf das Fenster, während die Indianerin rasch um»! lautlos die Leiter hinabstieg.- Als Hempel! Unten angelangt war, barg sie die Leitsr wieder in einem nahen Schuppen, dem sie sie entnommen hatte. Dann schlichen -beide geräuschlos im Schat- ten des Hauses fort nach deffen Rückseite» wo Puschi einen nach den Maisfeldern füh renden Fußpfad einschlug, der zwischen dich tem Strauchwerk hinlief. Fast an derselben Stelle, wo Rosario vor wenigen Tagen Nelly aufgelauert

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Bozner Tagblatt
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Seite 4 von 4
Datum: 27.09.1943
Umfang: 4
Bauernhof mit seinem weit ausladenden Rindendache. Es fand Aufstellung auf dem Balkon vor dem Fenster, von «vo aus Herr Trüblich den Zuspruch seiner neuen gefiederten Freunde verfolgen konnte. Bald hakte sich die Kunde von dem.gastlich gedeckten Tische, wo es nicht nur Semmel- und Brotkrümchen, sondern auch leckere Sä mereien gab, in der Dogelwelt der Um gebung herumgesprochen und es wimmel te auf dem Balkon Herrn Trüblich^ nur so von Messen/ Finken. Amseln und ähn lichem FedMesier. • Einige Tage lang

«genoß Herr Trüblich das muntere Treiben vor seinem Fenster ungestört und in vollen Zügen. Als er aber eines Tages — es mochteseit der Anlage des Futterplatzes eine Woche verstrichen sein — auf den Balkon trat und zufällig einen Blick- zum Erker des Nachbarhauses warf, erstarrte er: ' dort hing,' es war leider keine Täuschung möglich, ein Futterhäuschen, das an Ge stalt und Größe genau dem seinen. glich, außerdem aber ein grellrotes Dach 'auf- wies: «in pompöses, aufreizendes Dach. Im Fenster daneben

mit dem F,ng-r das gewisse Stäbchen, um den für Herrn Trüblich ärgerlichen Glockenton hervorzu bringen und dieser wiederum blies bei Windstille mit vollen Backen in das Windrad, daß es nur so schepperte. So trieben sie es noch eine schöne Weile, ui ihrem gegenseitigen Aerger und zum Ergötzen der Nachbarn, bis sie müde wurden und noch mehr verdrossen als vordem, und-bis der Winter sie von Bal kon und Fenster zum warmen Ofen zu rückscheuchte. Guter weißer Schnee legte sich über die grellen Dächer, die Glas kugel zerbrach

, die' Fahne ritz ab. Glocke und Klapper froren ein. Nun wagten sich auch die Vögel wieder herbei, von Hun- § er getrieben, aber niemand streute ihnen iutter. Herrn Theobald Trüblich gab es jedesmal einen, kleinen Stich im Herzen wenn er durchs Fenster eines der neu gierigen Meislein das leere Futterhaus durchstöbern sah. aber Verbitterung und Groll waren größer als das zag sich re gende gute Gefühl. Ergeht es nicht ,jedem so, der das Lbertrafen. Von ihrer Gestalt aber er zählt ihr letzter Nachkomme

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 08.08.1911
Umfang: 8
dieses Zimmers ein fürchterlicher Spektakel und bald darauf wurde ein Fenster eingeschlagen. Abgeordneter Schraffl öffnete infolgedessen die Fenster auf der Seite, wo sich die Demonstranten befanden. Vor dem Hause befanden sich in unmittelbarer Nähe 30 bis 40 Leute und ganz im Vordergrunde Personen, die den im Zimmer anwesenden Bürgern von Oberhollabrunn wohl bekannt waren. Zwei dieser Personen, die der Behörde zur Kenntnis gebracht worden sind, drohten, und zwar wiederholt, jeden zu erschlagen^ der das Haus

verlasse, und unmittelbar nach dieser Drohung wurde ein ungefähr kiloschwerer Zement- Ziegelstein in das Lokal geworfen, der einen Bürger von Oberhollabrunn am Ellenbogen beträchtlich ver letzte. Der Stein flog knapp über die Köpfe der am Fenster stehenden Personen und hätte jedenfalls die Kraft gehabt, jedm, der am Kopfe davon ge troffen würde, schwer zu verletzen oder zu töten. Die in der Winterschule versammelten Christlich sozialen wurden von dm vor dem Hause befindlichen Demonstranten von 9 Uhr

niederschlugen. Einem der von Wien Ge? kommenen wurde das Portemonnaie aus der Hand geschlagen, so daß die Münzen auf den Boden koller ten, und da sich derselbe in den Wartesaal dritter Klasse flüchtete, wurde er von mehreren mit Stöcken verfolgt und wiederholt geschlagen, zu Boden ge worfen, gestoßen und in der brutalsten Weise malträtiert. Bei dieser Gelegenheit wurden auch mehrere Fenster zerschlagen. Diejenigen, die nach Wien reisen wollten, konnten am Bahnhos keine Fahrkarten mehr bekommen

. Ihre Verfolger be setzten den Vorraum des Bahnhofes und den Warte saal dritter Klasse. In diesem Falle wurde eine Reihe von Menschen teils mehr oder minder verletzt, Fenster eingeschlagen, einem das Geld aus der Hand geschlagen und von unbekannten Tätern geraubt, also eine ganze Kette von strafbaren Handlungen begangen. In Kaltem wurde ein Haustor eingeschlagen, niemand verletzt und trotzdem mehrere Leute sofort in Haft gefetzt und bis zu 21 Tagen in Untersuchungs hast behalten. In Oberhollabrunn wurde

eine ganze Reihe von Leuten durch viele Stunden ihrer persönlichen Freiheit beraubt, in einem Lokale belagert, mit ge fährlichen Drohungen am Weggehen gehindert und einer durch einen Steinwurf im Hause verletzt, andere wurden am Bahnhof überfallen, teils schwer, teils leicht verletzt, einer durch Raub oder Diebstahl um sein Geld gebracht, die Fenster des Bahnhofes eingeschlagen. In Oberhollabrunn wurde niemand verhaftet, niemand wochenlang in Untersuchungshaft behalten und die k. k. Staatsanwaltschaft

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 30.12.1937
Umfang: 6
erfolgte In SS voll kommene Heilung. Die - Lsnato Skizze von Peter Hart. Es war ein kleines, bescheidenes Häuschen, das in der Nähe des Nömerplatzes in Bonn stand. Schmal nnd eng, wie eine bunte Spielzeugschachtel, tuschelte es sich wohlig in den Schatten der Stra ße. Es sah anheimelnd aus wie ein verwunschener, stiller Winkel. Freundlich blinkten die blanken Scheiben der Fenster in den Tag. Lautlos und stumm stand das Häuschen da. Oft genug aber blieben hastig Vor übereilende stehen. Mit lauschendem

Ohr verweil ten sie, uno ein Lächeln huschte über ihre gelösten Mienen, wenn sie dns Klavierspiel vernahmen, das durch Tür und Fenster klang. Leise, fast be hutsam gingen sie dann weiter, als wollten sie den im Spiel Versunkenen nicht stören. Hier wohnte Beethoven. Er war arm, es g ng ihm sehr schlecht. Er hungerte und darbte, um sich das Notwendigste — Papier und Tinte — kaufen zu können. Seine Kleidung war so dürftig, daß -r nur des Nachts seine einsamen Spaziergänge un ternehmen tonnte

ihn am Fenster im Mondschein sitzend, ohne wärmendes Feuer im Ofen und ohne Licht. Die Hand, die sein Haupt stützte, zitterte leise vor Kälte. Nachdenklich sah Beeethoven auf den späten Böslicher. Er versuchte zu lächeln, aber er kannte es nicht. Dann stand er auf, bereit, den gewohnten nächtlichen Spazier gang mit dem alten Musikus zu machen. Er war sein einziger Freund. Schweigend gingen èie beiden Wanderer durch die winterlichen Gassen. Ihr Weg war ohne Ziel, Laut hallten ihre Schritte iu die Nacht

!' rief Beethoven leuch tenden Anges aus. „Es ist aus einer F-Dur-Sym- phonie.' Er trat näher an das Haus heran. Sein Beglei ter folgte ihm. Plötzlich brach die Melodie kurz ab. „Ich kann nicht wsiterspielen', ertönte eine Mndchenstimme durch den geschlossenen Fenster laden. „Warum nicht??' fragte eine Männerstimme. „Ich weiß es nicht' antwortete das Mädchen, „aber die Melodie ist so mitreißend schön, daß ich sie nicht weiterspielen kann. Wie gern möchte ich einmal ein Konzert hören und im Reich

. — In dieser kalten Nacht, die hell und leuchtend war von den« vollen Licht des Mondes, kompo« nierte Beethoven die „Mondscheinsonate'. Er schrieb, bis der neue Tag anbrach in seinem sah, len, ungewissen Licht, das' er aber nicht spürte, nicht eher, als bis die ersten Strahlen der Sonne durch das Fenster fluteten.

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 12.07.1934
Umfang: 6
zu leiste». Bist Du nun nicht auch der Meinung, daß unsere Gerichte Wich tigeres zu tun haben, als sich um John Dillinger zu sorgen?' Ich konnte Allan nicht Stichhaltiges dawider sagen. Das kleine, alte BW Eine Sommerskizze von Dorothea Hollatz. 'Julimorgen. Irgendwo in der Stadt in einem Hinterhaus stehen die Fenster weit offen. Der Duft ungemähter Wiesen dringt nicht bis hieher, aber der Wind, der die kleinen Mullgardinen, blüht, er zählt davon. Cr weiß viel von solch sommerlichen Dingen zu sagen

; er kommt vom Norden und ist noch frisch, denn er hat.es bis zur großen Stadt nicht weit. Aber die Frau im Zimmer will ihm nicht zuhören. Sie hat zu tun. Auch sind genug Stimmen ringsum, die lauter klingelt als die des Windes. Und was hat er ihr auch groß noch zu sagen! Er will sie doch nur quälen, er will doch nur... Sie macht das Fenster zu. Unten im Hof streiten sich die Nachbarinnen um den Waschküchen- Missel. Aber da ist noch etwas Kleines, vierjährig, das beginnt zu plärren: „Mammi, mach dach

das Fen ster wieder auf, bitte, es riecht draußen so schön!' Da kam also der Wind wieder herein, und das kleine Mädchen darf den Juli riechen, während die Frau den Streit über den Wind hinweg hört. Und weil die Mutter heute keine Zeit hat, es bis zum Spjelplatz zu bringen, sitzt es unter dem Fenster brett, stellt sich manchmal hoch, wittert in ein vier eckiges Stückchen Himmelsbläue hinaus und klopft sich auf den Magen. Auf dem Hyf unten steht ein Baum; ziemlich hoch ist er schon. Wenn das Kind

— Julimorgen. Zankt euch unten im Hof — hier unterm Fenster auf der kleinen Vorlage sitzen Mut ter und Kind lind lachen und weinen. Denn das Kind findet es drollig, daß der Mutter die Trä nen über die Backen laufen an solch einem Mor gen. In der Küche wird die Seisenlauge kalt und die Kartoffeln müßten wohl aufs Feuer, aber was bedeutet das alles! Hier sitzt das Kind und hat vom Herzen der Mutter den Riegel weggeschoben, so daß sich das Innere öffnen muß. denn es drängt von innen stoßweise

nach, so schmerzhast voll war alles. Und sie lachen zuletzt beide und krähen und kugeln ain Boden. Dann gibt es etwas spät das Miltagesstn. Was tnt es? Vater kommt doch erst abends. Als er heute kommt, müde wie immer, ißt er, liest Zeitung und wippt das kleine Kind auf de» Knien. Aber lachen kann er nicht. Früher konnte er es. „Papp!, Pappi, wir haben...' Aber die Mutter an der Tür legt den Finger über die Lippen und das Kind verstummt. Der Vater fragt nicht, so müde ist er. Nachts aber haben sie das Fenster offen

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 03.04.1936
Umfang: 6
von dickleibigen Büchern und! Stößen beschriebenem Papier hatte das sài Stimmchen nicht gehört. Er war ein Mettsch, und das Stimmchen ge>> hörte einer Spinne. Cr hatte auch nichts wcilsrl getan, als das Fenster geöffnet. Freilich seit ge.I ftern zum ersten Mal. Und so hatte Langbein, di-I Spinne Muße genug gehabt, ihr Fangnetz dar^I aufzuspannen. I Heute hatte es den Professor gepackt. Er wuhiil nicht was ihm war. Der ägyptische König Ame.I nophis IV. von der 18. Dynastie war ihm plötzlichl tot erschienen. Tot

, einbalsamiert und begraben,? Es war ihm, als müsse er dem Frühling zujauch.i zen, der dort draußen vor seinem Fenster stand 11M den Blütenstecken. schwang. Und so hatte er deil Spinne das Netz zerrissen. I „Glück im Unglück', sagte Langbein, knüpstil einen neuen Faden ans Fensterkreuz und ließ sichl hinab. I Hei, war das ein Leben! Durch den Gài wogte der Dust nach Erde und frischem Grün. I , Auf dem Rosenstock, zwischen den Blutenknospen! saß ein Fink: „Vorbei die Not', sang er, „vorbei,! vorbei

Materiali herbei. Durch das Eingangsloch oben an der Seite I schlüpften sie aus und ein und füllten das Innere! mit zartem Flaum. I „Die Hauptsache ist', sagte Frau Weißkopf, „dm das Äußere genau die Farbe der Umgebung hat.I damit Wippschwanz, das Eichhorn, unsere Eier! nicht entdeckt.' Inzwischen wob Langbein ihr neues Netz. Ouer l über den Geranienstock, der außen am Fenster I stand. Aber — klapp, klapp) klapperten Holzpantoffels heran und — fort war das Gespinst. , Langbein entrüstete

sich. Sie schloß ihre Spinn- drüsen, kletterte die Hauswand hinan, fand dasj Fenster offen, stelzte hinein und sah sich um. Der Professor Mar fort. Und bald konnte man durch dichtes Spinngewebe ^ undeutlich wie durch einen grauen Nebel lesen.- Briefwechsel des Königs Amenophis IV. vo »I Egypten, 18. Dynastie, mit König Burreburinsl von Babylon. / Langbein, faß ungestört inmitten des Netzes.! Vier ihrer Augen beobachteten eine feste Fliege, die summend sich näherte. Die vie^ anderen hatte sie sinnend

auf das Buch vom König Amenophis gerichtet, als wollte sie sagen: Man ist nirgends ungestörter als vor den Büchern des Professors« wenn der Frühling ins Fenster lacht. t Seltsame Vorgänge spielen sich im Wachstum der Pflanzen ah. Von Albert Heinrich Hähnel. Ein jeder, der sich etwas näher mit der Pflan zenkunde beschäftigt, ist mit der Erscheinung be kannt, daß jede Pflanze sich dem Lichte zuneigt. Ja, dies ist uns so vertraut, daß man sich gar nicht mehr fragt, wodurch diese Erscheinung hervorge rufen

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 20.07.1941
Umfang: 6
Sonntag, den 20. Juli 1V41-XIX .AipenzenunA- «eite ^ IDütterclien !!)uIzlQncI Erzählung von Franz Lüdtte Endlos rauschte die Wolga, endlos, Irgendwohin floß sie, durch die unsag baren Weiten. Ihr Lied klang, aber das Lied der Menschen war heiser und klang» Ks geworden. Weint die Wolga? Weint Mütterchen Rußland? ZZom Fenster seines Amtszimmers in M hohen grauen Gefängnis der kleinen Stadt blickt der Direktor in den trüben zag. Warum lebt er noch? Und wozu? gnuner wenn er dies denkt, kommt

, und während Millionen Väterchen Zar ins frühe Grab folgten, war er verschont ge blieben, nur daß «r sein Leben täglich erkauf«» mußte mit Ekel — und mit un- gistillter, auälinder Sehnsucht nach einer Wneren Welt, nach dem verratenen Mütterchen Rußland... Li« Arendfchqft d «r Olga Feodorow «a halt« ihn nicht nur vor dem Tod be wahrt. Er war sogar emporgestiegen, war Leiter des großen Gefängnisses geworden, ben hilflos, durch das Fenster, in den trü ben Tag. Ist alles unabwandbar? Da ist die Weite, die der Freund

. Sie ahnte sofort den Zàmmenhang und rief schnell die Polizei aNx^nn es war bekannt ,daß Palm wohlhabeiN^lvar und sein ganzes Vermögen daheim in baren Geld aufbewahrte. Nun war er sicher überfallen worden. Die Polizei kam und fand den alten Palm tot daheim im Bett liegen. Ein Fenster hing und schlug mit zersprun genen Scheiben: aber sonst war nichts Auffälliges zu sehen. Nichts im Hause deutete darauf hin, daß Unbefugte darin gewesen waren. Ueber dem Gesicht des Toten lag ein Ausdruck stillen Friedens

, und der her beigerufene Arzt konnte kein Zeichen von Gewalt finden. Augenscheinlich war Palm am Fenster gewesen, war von einem Un wohlsein befallen worden und hatte ge rade wieder das Bett erreicht, bevor er das Bewußtsein verlor. Die Polizei war auch nicht bereit, sich in eine nähere Untersuchung einzulassen. Man hatte kein großes Zutrauen zu dem Gerede von dem vielen Geld. Alte, allein wohnende Menschen wurden ja oft für reiche Geizkragen angesehen .ohne daß ein gefülltes Sparschwein dem Mißtrauen

ins Gesicht. „Buenas noches!' Der Schlüssel drehte sich, ich war gefangen. In der fast meterdicken Mauer wyr ein halbrundes vergittertes Fenster, durch das von sagen!' bemerkte er beim Hinaus gehen. Ich hatte den richtigen Ton ge troffen und war ein Gefangener, übri gens augenblicklich der einzige, ganz nach seinem Geschmack. Dona Rachele war so dick, daß sie fast meine Zelle ausfüllte. Sie bewegte sich äußerst würdevoll. Ich küßte ihr beiy! Eintritt gelant die Spitzen ihrer Wurstfingerchen

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 12
Datum: 25.07.1914
Umfang: 12
der Stadtgemeinde Herr Bürgermeister Stremitzer und Herr Zuegg, ferner die Gärtner Josef Paldele und Franz Holzer sowie in Vertretung des Vereines Heimatsschutz Herr Architekt Dr. Pfretschner. Vor allem muß lobend bemerkt werden, daß man allenthalben eine rege Tätigkeit im Schmücken der Fenster und Palkone mit Blumen beobachten konnte und vielfach auch eine geschmackvolle Zusammenstellung in den Farben. Es Ware nur zu wünschen, dak MM wohner dem Beispiele vieler folgW ^ unser Städtchen zu einem recht ladenden

Blumen, auch die anderen Fech» ünd geschmackvoll geschmückt Zweiter Preis «r. 8-. Anna Ww. Stöckle. Gasthos zur g' »Sonne*, v« geschmackvoll mit Blumen geschmückte Balköne. rankt von wildem Wein. Dritter Preis kr. S-. tze- bastian Plattner, Dienstmann, Erhardgasse 2. sechs hübsch dekorierte Fenster. Vierter Preis Kr. b: Peter und Paul Ploner. GaMcker. Bäckergasse - ' schön dekorierte Fenster. Fünfter Preis Ar. Dünner Preis Kr 4- m»». Ww- Rott Swdlgass^f^f sfhr nttt deU Fenster. Schriftliche

Anerkennungen wurde» ^ kannt: 1 Frau Widmann. GrieSgasse, schr gesch^ voll und mtt großem Fleiße dekorierter «0« 2. Zimmermann Josef Mair. Altenmarktgasse ck» Erker und vier Fenster, sehr gefällig dekoriert. 3. Pfarrmesner Franz Wiedmann. Domplatz sck schön dekorierter Erker. 4. Peter Reisern, Wem- Händler, Kreuzgasse, reich geschmückte Terrasse. 5. Paul Mulser, Kaufmann in StuselS, ei» Erker, sechs Fenster, sehr geschmackvoll dch. riert. Es wären noch viele andere zu erwähne». Wie Cafetier Larcher

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 24.01.1897
Umfang: 16
, als die Vortheile, welche die trauSleithanifche Reichshälfte aus denselben zieht, nicht mehr küssen wie und wann sie wollten I Ich fand dies einfach empörend und nahm mir vor, den Hausherrn zu bestimmen, nun auch da» Ehepaar im Parterre zu verhalten, bei seinen weniger anziehenden LiebeSszenen gleichsallS die Rouleaux herabzulassen. Mit der Zelt fiel et mir auf, daß, solange dir Rouletten nicht herabgelassen waren, mein Turtel- taubenweibchen stet« allein am Fenster erschien. Der arm« Tauber traut« sich gar

nicht mehr mit seinem 'Weibchen öffentlich zu erscheinen. O diese Klatschbasen I Niese brutalen Klatschbasen I Und dann bemerkte ich auch, daß die Rouleaux täglich zu einer bestimmten Nachmittagtstund« und stet» von der jungen Frau herabgelassen wurden, Die Armen wollten auf ihr Küßplötzchen am Fenster nicht verzichten und waren nun genöthigt, eine gewisse Regel einzuhalten. Mein Aerger legte sich mit der Zeit, Fenster, an denen nicht geküßt wird, werden einem nach und nach gleichgiltig. Ebenso stumpst

« ich gegen die Autbrüche der Leidenschaft im Parterre, die sich gleichsall» mit ziemlicher Regelmäßigkeit einstellten, nach und nach ab, ich trat nur selten einmal an'» Fenster, wenn der Streit gerade zu hestig wogte. Einmal tras ich den Handwerker nach einem etwas heftigeren Intermezzo unter dem Hautthore. Ich benutzte die «elegenheit, ihn freund- schastlich zu ermähnen, jene Überschreitungen der ehelichen Glückseligkeit doch hintanzuhalten. „Wir können uns zwischen unseren vier Wänden unter halten

wie wir wollen', sagte er kurz und ließ mir keine Zeit zu weiteren Ermahnungen. Am 2l. Juni, ich habe auch diesen Tag als einen kritischen in meinem Taschenkalender angezeichnet, wurden die Rouleaux im ersten Stocke nicht herabgelassen dafür sah ich seit longer Zeit wieder einmal den jungen Ehemann. Er stand allein am Fenster und las einen Brief, ich bemerkte ganz genau, daß er ihn zweimal las. Dann verschwand er in den Hintergrund. Am Abend diese» Tage» erzählt« wir Meraner Feiwug. viel bedeutender

habe, in welchem ihm dieselbe mittheilt, daß sie eö vorgezogen habe, mit ihrem Kousm »ine Reise nach Egypten zu machen. Sie dankte ihm für seine Liebe, daö vorhandene Baargeld und ihren Schmuck habe sie natürlich mitgenommen ' Ich hörte diese Nachricht tief erschüttert an — und sie hatten einander so innig und so ganz ohne Rücksicht auf die Oeffentlichkeit geküßt I Da» Ehepaar im Parrtere lehnt« gerade am Fenster. Sie lachten miteinander, vielleicht besprachen gerade auch sie die Flucht «ach Egtzpten. «Jetzt zieh' Dich geschwind

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