dieses Zimmers ein fürchterlicher Spektakel und bald darauf wurde ein Fenster eingeschlagen. Abgeordneter Schraffl öffnete infolgedessen die Fenster auf der Seite, wo sich die Demonstranten befanden. Vor dem Hause befanden sich in unmittelbarer Nähe 30 bis 40 Leute und ganz im Vordergrunde Personen, die den im Zimmer anwesenden Bürgern von Oberhollabrunn wohl bekannt waren. Zwei dieser Personen, die der Behörde zur Kenntnis gebracht worden sind, drohten, und zwar wiederholt, jeden zu erschlagen^ der das Haus
verlasse, und unmittelbar nach dieser Drohung wurde ein ungefähr kiloschwerer Zement- Ziegelstein in das Lokal geworfen, der einen Bürger von Oberhollabrunn am Ellenbogen beträchtlich ver letzte. Der Stein flog knapp über die Köpfe der am Fenster stehenden Personen und hätte jedenfalls die Kraft gehabt, jedm, der am Kopfe davon ge troffen würde, schwer zu verletzen oder zu töten. Die in der Winterschule versammelten Christlich sozialen wurden von dm vor dem Hause befindlichen Demonstranten von 9 Uhr
niederschlugen. Einem der von Wien Ge? kommenen wurde das Portemonnaie aus der Hand geschlagen, so daß die Münzen auf den Boden koller ten, und da sich derselbe in den Wartesaal dritter Klasse flüchtete, wurde er von mehreren mit Stöcken verfolgt und wiederholt geschlagen, zu Boden ge worfen, gestoßen und in der brutalsten Weise malträtiert. Bei dieser Gelegenheit wurden auch mehrere Fenster zerschlagen. Diejenigen, die nach Wien reisen wollten, konnten am Bahnhos keine Fahrkarten mehr bekommen
. Ihre Verfolger be setzten den Vorraum des Bahnhofes und den Warte saal dritter Klasse. In diesem Falle wurde eine Reihe von Menschen teils mehr oder minder verletzt, Fenster eingeschlagen, einem das Geld aus der Hand geschlagen und von unbekannten Tätern geraubt, also eine ganze Kette von strafbaren Handlungen begangen. In Kaltem wurde ein Haustor eingeschlagen, niemand verletzt und trotzdem mehrere Leute sofort in Haft gefetzt und bis zu 21 Tagen in Untersuchungs hast behalten. In Oberhollabrunn wurde
eine ganze Reihe von Leuten durch viele Stunden ihrer persönlichen Freiheit beraubt, in einem Lokale belagert, mit ge fährlichen Drohungen am Weggehen gehindert und einer durch einen Steinwurf im Hause verletzt, andere wurden am Bahnhof überfallen, teils schwer, teils leicht verletzt, einer durch Raub oder Diebstahl um sein Geld gebracht, die Fenster des Bahnhofes eingeschlagen. In Oberhollabrunn wurde niemand verhaftet, niemand wochenlang in Untersuchungshaft behalten und die k. k. Staatsanwaltschaft