werden musste. Nach dem Minister salbaderte der libe rale Abgeord. Baron D'Elvert über konfessionelle Verhetzung u. s. w., worauf der Abg. Schneider den Juden scharf zu Leibe ging. Seine Rede war sehr sachlich und gemäßigt. Seine Rede brachte eine stattliche Reihe von Beweisen für die Existenz des jüdischen Ritualmordes. Zu Beginn derselben bringt er eine sehr interessante Parallele zwischen der richterlichen Praxis, wenn es sich um Juden und wenn es sich um Christen handelt, und fährt dann weiter fort: „Der Fall in Polna
Prozess über: „Ich erinnere Sie weiters an den Fall Moses und Gitel Ritter in Krakau. Da geschah Folgendes: Ein Jude schwängerte ein christliches Dienst mädchen. Da er als orthodoxer Jude nicht Vater eines Christenkindes sein darf, so ent schließt er sich, das Christenmädel zu ermorden und auszuweiden, um die Proles im Juden friedhofe zu begraben. Und das arme Mädchen wird tatsächlich ermordet. Mit Hilfe eines Zeugen wird jedoch die Geschichte konstatiert, es kommt zu einer Verhandlung, der Jude
Sie doch jetzt selbst! Ich glaube, jetzt wird selbst Derjenige Antisemit werden, der es bis jetzt noch nicht war!" Redner kommt alsdann auf den Fall von Damaskus zu sprechen, wo nach gerichtlichem Urtheil die Juden auf den Rath eines Groß rabbiners den Kapuzinerpater Thomas ermor deten, um sein Blut zu bekommen. „Die türki schen Behörden, Herr Justizminister, waren ehr lich, diese haben sich nicht bestechen lassen! (Lebhafte Heiterkeit und Rufe: Hört! Hört!) Erst dann, meine Herren, als Cremieux im Aufträge der „Alliance
und war zufrieden, dass sie überhaupt freigesprochen wurden, ebenso wie es jetzt mit dem Dreyfus der Fall war." (Heiterkeit und Sehr gut!) Und nun brachte Redner als Gegenbild: Tisza Eszlar. „Es ist erwiesen worden, dass ein Ritualmord vorlag, und es hat sich Folg endes ereignet: Beim Juden Guttmann, beim Obman der israelitischen Allianz in Wien, wurde ein eigener Telegraphenapparat aufgestellt. Es wurde das, was sonst gar nirgends geschieht, gethan, nämlich dass zwischen Nyiregyhaza und den Juden in Wien