, mit denen auch dann die Bayern im Bunde waren, mußte sich Oesterreich behaupten und seine Stellung ausbauen. Schon dachten die Franzosen und Bayern auf Wien zu marschieren, da schickte sie Prinz Eugen, unterstützt von den Engländern unter Marl- borough, 1704 bei Höchstädt blutig heim. Die weiteren Schlachttage, von Oudenarde, Lille und Malplaquet, haben einen bösen Klang für Frankreich. Zwar hatte zuletzt Maclborough unglücklich gekämpft, worüber die Franzosen heute noch spotten. „Marlborough s'en
va-t-en guerre", da war es Prinz Eugen, der im Staub und Rauch der Schlacht flammenden Auges vor seinen Truppen austauchte und sie zum Siege fortriß. Sein persönliches Beispiel brachte die Entscheidungen kriti schen Momenten, immer setzte er sein Leben aufs Spiel und war fünfmal verwundet worden, besonders schwer bei Belgrad. Die Friedensverhanülungen zu Rastatt, die Eugen genial führte, sicherten Belgien, Mailand und Neapel für Oesterreich, das mit dem gewaltigen Gewinn im Osten als neue Großmacht
, das ein Mächtiger der Erde ver worfen hatte. Es ist zu beachten, daß solche Retter Oesterreichs immer auch tief religiöse katholische Men schen waren. Als Prinz Eugen mitten im Kriegsgetümmel, einige Wochen vor Zenta das Oberkommando über das Heer übernahm, da lachten auch die Soldaten über den „kleinen Kapuziner", den sie aber alsbald als ihren Heldenführer und Vater erkannten und mit einem begeisterten „Vivat Eugenius!" begrüßten, was Zuruf und Schlachtgefang zugleich war. Man sucht gerne nach den äußeren
Heere auf allen Schlachtfeldern Europas kämpften für den Bestand und das Gleich gewicht dieses Kontinents? Beschämt müßten diese Verleugner schlechten Ge wissens ihr Versäumnis erkennen, wenn sie im oberen Belvedere, dem Sommerpalais des Prinzen Eugen, den Aufbruch der Geschichte sehen, der nicht nur militärisch, sondern vor allem kulturell den glanzvollen Reichtum Oesterreichs im Spiegel dieser einzigen heroischen Per sönlichkeit schauen läßt mit den Mitteln einer sorgfältig Zusammengetragenen
Ausstellung. Hier in seinem Hause, einer Schöpfung Hildebrandts, lernen wir den Helden als kunstsinnigen Mäzen kennen in seiner kost baren Bibliothek, in den Bildern und Erinnerungs gegenständen, Kriegstrophäen, Möbeln und Kunstwer ken sowie den Zeugnissen der prunkvollen Theater kultur seiner Zeit. Mit Prinz Eugen beginnt das neue barocke Wien, das mit seinen Palästen und Gärten sich aus dem Schutt der zerschossenen Stadt im weiten Umkreis mit unerhörtem Glanz erhebt. Auch hier geht er als großartiger