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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 21.04.1936
Umfang: 6
«-.n<à d«n 2i. Aptil^àlV ^^spèn zelfvng' Stlks z V ,?r»nz Eugen Prinz.vöq Savoyèn mui Oktobèr - MS . zu^Paris gebaren. Er von Savoytn wurde am IS. '' ' war der Non Ät. Willy Meyek-Adtàano. // der edle Ritter // ?i.aste von fünfHöhnen des Prinzen-Eugen Mo- >gtaftn' vdn àissons) Dieser, gèhàrtè der ,un- 5 en Linie.des .Hauses SavoqeU.der Linie Sa« m,en.àjtign-m -an. die Lhöwäs> ^der jüngere »nider des .regietenden HetWs Viktor Amadeus . iÌ630.1kà?)> gestiftet hà Als. am 27. April >1 die älter

. , sich zu dieser Geringschätzung Intriguen gegen .in Elternhaus gesellten (feint Mutter war Ma ring Nichte Olympia Mancini, ebenso wegen nrec Schönheit wie wegen ihres Geistes gefeiert), wichs in ihm eine starke Abneigung gegen Frank reich .und- da er die Aussichtslosigkeit einsah, m ^Issem Lande M ^en Milttatifchen Ehren.zu ge- > ngen, von denen er triiuckte, so bot er 1683 dem >.>iiser seine Dienste als Offizier an.' < Prinz Eugen war-körperlich wenig zum Krieger -lelckasfen; . aher sein Mut- wie sein Ingenium ilberwanden

hatte, vermochte, sich der Sache des Reiches an- ^Nach^em er schon 1683 zum Feldmarschalleut- »ant ernannt worden war und sich als solcher an der ersten Eroberung Belgrads beteiligt hatte, stieg 16S3 der erst Dreißigjährige zum Range eines Feldmarschalls auf. War fein Ansehen bisher noch begrenzt, so er hob es sich zu eurovSlschem Ruhme im Jahre 1S97 in einem gegen die Türken gerichteten Feld- zuge. Damals erfocht EUgen den glorreichen Sieg von Zenta. Der Feind lag an der Theiß. Der Wiener Hofkriegsrat

als künftigen Königs der Briten, !chwer aufgebracht hatte. Noch Wilhelm M. aus dem Hause Oranien schloß mit dem Reich und Holland die „Große Allianz' vom Haag, und als 'r am IS. März 1702 starb, erklärte seine Schwä gerin und Nachfolgerin Anna an Frankreich den Krieg. - ' ^ ' > Die Feindseligkeiten nahmen ihren Anfang auf dem Boden von Milano, bislang spanischer Pro vinz, di'e nunmehr der Kaiser .als erledigtes Reichslehen einzuziehen gedachte. Prinz Eugen besiegte am 8. Juli 1701. bei Carpì den französi

schen Gènèral Catinak, ant I. Septembet desselben Jahres bei Chiari Villeroi, der jenen ersetzte, und nahm sogar am 1. Februa? 1702 Villetoi in Cre mona gefàngà Aber niemand war sich klarer als Eugen selbst, daß weder in Italien Noch in Ungarn, wo sich Franz Rakotzy empört hatte, die Würfel der Entschei dung fallen würden, nachdem sich Max Emanuel Kurfürst von Bayern vom Kaiser losgesagt hatte, und so dämmte er die Unternehmungslust der Wiener Staatsmänner, die sich in Italien zu weit vorwagen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 16
Datum: 07.08.1937
Umfang: 16
Sonntag. 8. August ts>»3! 7.45; -Glockengeläute. Ovgelvorträge. Bruno Seidlhofer. TavD: 1. Aus dem Ghorakwerk: a) Labe den Herrn, den rnächtigen ttö-mg!, Toccata,- £>} Allein Gott in der Höh' sei Ehr', Ghoralvor- piel; c) Ach, wie flüchtig, ach. wie nichtig!, kleine Partita — o Phantasie und Fuge C-Dur. 8.05: Der «Spruch. «Anschließend: Zeitzeicheen, Wettervorhersage (Wiederholung der«Samsta-gmeldung)^ Wormittagsprogramm. 8.1O: Jaro Eugen Nettel: Turnen. 8.30: Ratgeber der Woche. 8.45

r-Ällar sch potpou r ri. 21.36: Sie hörten neulich . . . Künstlerplatten der vergangenen Woche. —. 22.10: Abendbericht, Programm für morgen, Amtliche Verlaut barungen, Der Sport vom Sontag. ^ 22.30: Tanzmusik. Dirigent: -Heinz Sandauer. Funkkapelle. 22.55: Verlautbarungsdienst «der Ravag. 23.00—23.30: Fortsetzung der Tanzmusik. Montag, den 9. August 6.45- Weckruf. Jaro Eugen Nettel: Turnen. 7.00: Der Spruch. Anschließend Zeitzeichen, Nachrichten, Pro gramm für lheute. 7.10—8.00: Frühkonzert

Fucik: Tonansagen, Walzer — Ernst Urbach: Meude lssohn-Phantasie — Tivadar Nachöz: Tapses tzrganes — Schönherr: Flugs umi!, Wauerntanz — Oscar -Straus: Potpourri aus der Operette „Marietta". 14.00: Erik Schmedes, Tenor (Aus dem Schallplattenarchiv). Eugen dKlbert: Ich grüß noch einmal meine Berge — Friedrich smetana: Arie aus der Oper „Dalibvr" — Daniel Auber: Barca- role ails der Oper „Die «Stumme von Portici" -— Ruggiero Leon- cavallo: Arie aus der Oper „Der Bajazzo" — Richard Wagner: "Gebet

ui ui. Chor der Wiener Staatsoper. Wiener -Philhavmoniker. Uebertragung aus dein Festspielhaus, In den Pa-usen (49.40 und 20.50): Dr. -Bernhard Paugartner: Zur heuti gen Aufführung. 22.10: 2. Abendbericht. Wiederholung der !Wetteraussichten, Programm für morgen, amtliche Verlautbarungen. 22.20: Tanzmusik. Funkkapelle. 22.45: -Bücherecke. Dr. Ernst Holzmann. ' 32.55: Verlautbarungsdienst der Ravag. 23.00—28.80: ^Fortsetzung der Tanzmusik. Dienstag, den 10. August 6.45: Weckruf. Jaro Eugen-Nettel: Turnen

, den 11. August 6.46: Weckruf. Eugen Baumgart: Turnen-. 7.00: Der Spruch. A-nschließend Zeitzeichen, Nachrichten«, Wet tervorhersage -(vom Wortag), Progva"mm für "heute. 7.10—8.00: Frühkonzert (Schall-plakt-en). Jacques «Os-sen-bach: Potpourri aus der Operette „Pariser Leben" — -Carl Komzak: Aus der Zeit der jungen- Liebe, Potpourri — "Paul Lindemann: Drei Sträuße, Potpourri — Wiener Erinnerungen, Potpourri — "Pan! Lindemann, Großmutters Walzerlieder — -Arrangement Dol Dauber: So schön, wie's

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Neueste Zeitung
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Seite 6 von 14
Datum: 21.04.1933
Umfang: 14
: Arie aus der Oper „Don Juan". — W. A. Mozart: Arie aus der Oper „Die Entführung aus dem Serail". 13 Uhr: Zeitzeichen. 13.10 bis 14 Uhr: Schallplattenkonzert. — Giacomo Meyerbeer: Ouvertüre zur Oper „Robert der Teufel". — Camille Saint-Saens: Ballettmusik aus der Oper „Samson und Dalila". — Eugen d'Albert: Phantasie aus der Oper „Tiefland". — Gioacchino Rossini: Finale aus dem 1. Akt der Oper „Der Barbier von Sevilla". — Richard Strauß: Walzerszenen aus der Oper „Intermezzo". 15 Uhr: Zeitzeichen

. — Theo Rupp- recht: Aus eigener Kraft, Marsch. — Josef Strauß: Accelerationen, Walzer. — Franz Lehar: Ouvertüre zur Operette „Wiener Frauen". — Eugen d'Albert: Phantasie aus der Oper „Tiefland". — Zwei Stücke für Violine: a) Josef Strauß-Reiterer: Ein Rätsel ist das Frauenherz; b) Fritz Kreisler: Schön Rosmarin. — Friedrich Hol länder: Wie Hab' ich nur leben können?, engl. Waltz. — Anton Profes: All mein Glück, Tango. — Gustav Richter: Zwei Kerzen, doch nur eins, Walzer. — Billy Gollwyn: Wir stellen

und Doppelfuge. — III. Walter Klein: „An den Mistral". — IV. Karl Winkler: Violinsonate G-Moll, op. 4: a) Ruhige Be wegung; b) Ruhiges, heiteres Zeitmaß: c) Scherzo (schnell): d) Stürmisch bewegt. 18.10 Uhr: Dr. Felix Oppenheimer. Präsident des Vereines der Museumsfreunde. Zur Prinz-Eugen-Ausstellung des Vereines der Mufeumsfreunde und dessen sonstigen Veranstaltungen. 18.20 Uhr: Univ.-Doz. Dr. Arnold Pillat: Chinesische Medizin. Stunde der Volksgesundheit. 18.40 Uhr: Stunde der Kammern für Arbeiter

: PantoniM und Ballett aus der Oper ..Rienzi". 22.05 Uhr: Abendkonzert. Gustav Macho (Violine). Hans Oumw (Violoncello). Dr. Eugen Billig. Gustl Heintze lDoppelklanier). fron; Strohmayer,. Franz Rotter. Rich Neubauer. Alois Ianisch. Sännt:. Schrammelterzett. (Aus dem Lehar-Saal und dem „Grinzingti Keller" des Hotels Krantz-Ambassador.) Sfretiag, 28. April 11 Uhr: Eröffnung der Prinz-Eugen-Ausstellung. UebertragW aus dem oberen Belvedere. 11.30 Uhr: Aus den Alpenländern. (Schallplatten.) — ßolzknth walzer

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 03.05.1936
Umfang: 6
er sich lange ausbauend damit. Dazu ist er noch beson ders schüchtern. Auch damals redete er erst lang . breit über alle möglichen Dinge, ohne auf den Kern seiner Einladung zu kommen, so daß sich Eimen entschloß, ihn endlich danach zu fragen. Adolf holte .-tief Atem und stieß einen langen Scufzer 'aüs.' DaM sagte er: „Ich bin verliebt l Wir sahen uns an und lachten. ' Adolf war oerliebt! . „Uber, Menschenskindl' sagte Eugen. »-Das ist doch nicht weiter schlimm. — Oder liebt

allerlei Borschläge, aber keiner sagte ihm recht zu^ Als uns schließlich nichts mehr einfiel, meinte Eugen, das einfachste Mittel sei immer, einer Frau zu imponieren. ^ . Adolfs Augen leuchteten auf. „Jawohl! rief er strahlend, „du hast recht. Ich muß ihr impo nieren. Ich lade euch für heute ein, da wird uns chon etwas einfallen.' . . v Wir gingen abends in Adolfs Stammkneipe und feierten ein, .feucht-fröhliches Wiedersehen. Ms wir dann, spät nach Hause gingen -? unser Weg lief nicht mehr ganz gerade

ReiA tiimer kann so etwas tun.— Eugen, du hast mich auf einen Gedanken gebracht. — Damit werde ich sslse'-imponieren!' F . ' A «Du bist nicht recht Meitls Me M aberM ließ sich nicht davon abbringen, ovwohlauch Eugen meinte, sein Vorschlag wäre je nur Unsinn gewe sen, und das Mädchen würde höchstens den Ver schwender in ihm sehen. Wenn sich aber Adolf einmal etwas in den Kopf gesetzt, dann ist nicht mehr daran zu rütteln, „Dann nimm schon wenigstens Zigarren!? meinte ich unwillig. „Eine gute

. Und damit man ihn nicht sah .verschwand er in einem Hausflur iinder Nähe. Nachdem wir fast zwei . Stunden gewartet hatten, kam ein Mädchen aus dem Hause. Eugen pfiff, midi schon eilte mein. Vetter aus seinem Versteck hervor. Er streckte sich seine Zigarre an. ging auf das Mädchen zu, grüßte, warf die Zigarre fà Aber das Mädchen beachtete dies nicht. Wütend kam Adolf zu uns. „Ein Versehen. Es war. has Hausmädchen!' sagte er. „Jetzt muß ist schnell eine frische Zigarre besorgen, denn gleich wird sie kommen!' . Wir warteten

! . Adolf war sehr gedrückt. Als wir einen Augenblick allein waren, sagte Eugen: „So geht das nicht weiter. Das Mädchen will doch anscheinend gar nichts mit ihm zu tun haben, und er versteift sich auf die verrückte Idee mit der Zigarre. Ich werde ihm die Geschichte aus aus dem Kopf treiben!' Für den nächsten Tag ubernahm es Eugen, eine besonders gute Zigarre zu besorgen. Wir begegneten dem Mädchen dies mal in der Stadt. Adolf zündete sich die Zigarre an, und als das Mädchen nur noch wenige Schritte

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 01.05.1932
Umfang: 8
geistlichen Gesinnung hat es bei dir gute Wege'. Komint ganz darauf an, was man darunter versteht. In mancher Beziehung bin ich eine ganz gute Christin, aber freilich — mit vielem ist euer nuier Vater bei mir nicht einverstanden gewesen.' „Ist auch nicht nötig! Ewig einverstandene Eheleute sind langweilig, und Lanaeweile Hais bei uns im Pfarrhaus nie gegeben — dafür hat schon dein Temperament gesorat'. Eugen nickte der Mutter zu, seine dunklen Augen strahlen in die ihrigen. Wieder sah

sie von einem zum anderen. „Gott, Jungen, ihr seit doch nun solange getrennt gewesen -- ist es euch nicht himmlisch, àn endlich mal wieder beieinander zu sein?' „Was das kleine Klärchen immer für gar- ^ige Ausdrücke braucht!' amiisierte sich i'skar. Mleich Himmlisch! Das ist von einem Med',- Airier wirklich gleich zu viel verlangt' „Desgleichen von einem Malersmann!' stättgte auch Eugen. „Mer ihr seid doch Brlideri' „Na ja — was man so Brüder nennt!' Oskar dehnte den Ton, ihm war das Thema offenbar nicht behaglich. „Alb Buben

haben wir uns jedenfalls mehr geprügelt als geliebt — na und setzt —' «Korrespondiert ihr denn gar nicht mitein ander?' „Selten. Vor vier Wochen hat Eugen mal auf einer Ansichtskarte angefragt: Lebst du? Darauf Habs ich ihm geantwortet: Ich lebe'. Frau Klärchen ließ ihre Salatblätter fallen und schlug die Hände zusammen, helle Ent rüstung aus den Augen sprühend. „Und das ist alles? Und das erzählt ihr mir auch noch? Und das nennt sich Bruder?' „Kleines Mutterchen, warum ereiferst du dich so? Was geht

dich denn das an?' „Das fragst du auch noch, du gräßlicher Ven gel? Soll mir als Mutter das etwa egal sein, daß meine beiden einzigen Söhne —' „Beiden einzigen Söhne ist sehr gut gesagt!' „Herrgott, ich Hab mich der Mrze halber so ausgedrückt, ihr wißt recht gut. wie ich das meinet Jeder von euch hat bloß einen einzigen Bruder — so meine ich das! Zusammen auf gewachsen, liebevoll behütet und erzogen -- ihr — ihr müßt euch vor allen Dingen lieben -- brüderlich lieben!' „Oskar, liebst du mich?' fragte Eugen in beschwörend

feierlichem Tone einer Prima donna. »Ich Habs noch nie darüber nachgedachtI' sagte Oskar seelenruhig und guckte in den' Krug mit Buttermilch. „Auch noch gefällig? Oder kann ich den Res: für mich nehmen? Danke! Also Klärchen — Mutter, komm, bring deine entsetzten Gesichts züge in Ordnung und laß dir das erschütternde Geständnis machen: ich kenne deinen geliebten Sohn Eugen nicht, trotzdem er mein Bru der ist'. «Vice versa!' murmelte der Maler. „Na. dann lernt euch, bitte, gefalligst in der Zeit

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 03.05.1932
Umfang: 8
. Wie sie ihre Söhne so ansah, erschienen sie ihr m'.t einemmal ganz fremd. Oskar trank seine Milch und sah gelassen drein — sein gutgeschnittenes, kluges Gesicht sah dem verstorbenen Bater ähn lich. war aber im Ausdruck anders — etwas Ueberlegenes. Spöttisches kam oft im Blick und Lächeln zum Ausdruck, er sah aus wie ein Mensch, der sich nur von seinem Verstand re gieren läßt. Eugen Hatto die Augen gesenkt ihm tat die Mutter leid, und als Oskar sich wieder mit seinem Frühstück beschäftigte, nahm Engen rasch

ein Auge Zu. „Ah, kein Gedanke — Poet! Warum nicht gar?' . »Das sehe ich nun gerade nicht ein!' ereiferte sich die Pfarrfrau. „Eine echte Künstlernatur wie Eugen darf nicht nur an einer Kunstgel- tunA kleben, er mutz sogar für die Poesie et irà E h e s ch l i e f; u n g en: Boscarol Pietro des Erminio. Wagner, ans Bolzano, mit Caval lucci Gina des Umberto aus Bolzano. Verhängnisvoller Zusammenstoß in S. Giacsnio Ein Zusammenstoß, der noch ohne allzugro ßen Schaden verlief, ereignete sich am Sonntag

in deiner noch in unst-res Vaters Familie einen Michelangelo zu ver zeichnen gehabt'. Es war sicher von Oskar nicht böse gemeint und sollte wohl harmlos klingen, aber für Eugen lag etwas Aufreizendes in den Worten, und er unterdrückte nur mit Mühe eine ra'che Erwiderung. „Du brauchst das nicht so spöttisch zu sagen, dummer Junge', sagte Frau Klärchen statt sei ner. „Du hast sa keine Ahnung, was Eugen kann und leistet'. „Verzeihung, Mütterchen, hast du die?' «Natürlich Hab ichl Jedenfalls viel mehr als du! Viele

Bilder bringt er natürlich nicht mit, aber wo solche Resultate vorliegen, hie für sein Können sprechen —' „Resultate? Welche denn?' 5 «Ja — weißt du denn noch nichts von 5ìr Genehmigung der Jury, die große Ausstellung Zu beschicken? Und Italien — daß er das Stipendium für Italien bekommt? Eugen, Unglücksjunge, das hast du deinem eigenen, leib lichen Bruder verschwiegen?' «Ich bin ja erst seit gestern abends mit mei nem eigenen leiblichen Bruder hier zusammen getroffen'. »Und daß er mir ein so schönes

Geldgeschenk gemacht hat — ach, was, mach mir nicht .^ei chen mii den Augen, Nichtsnutz, .,de?7dü'bist^, ich'sag es doch! ' Das alles ^ weißt'du- nicht? Und dann willst du herkommen und hier hohe Töne anschlagen und spotten?' „Gar nicht, liebe Mutter! Gratuliere, Eugen! Wenn ich auch der ganzen Farben- Götterdämmerung ziemlich verständnislos ge genüberstehe ' »Bloß ziemlich? Bekenne doch lieber ein reinliches Vacati' „Meinetwegen auch das! So kann ich doch einen gewissen Respekt einem solchen Erfolg

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 22.05.1932
Umfang: 8
an die Kirche geschmiegt, ven wildem Wein und Epheu um rankt, von einem Flug weißer Tauben umflat tert. Und in der offenen Tür stand eine Frauen- sgcstalt. die 5)ände schützend über die Augen Aelegt, und hielt Ausschau. Als sie der Näher kommenden gewahr wurde, stieß sie einen Iubelruf aus und stürmte mit ausgebreiteten. Nrmeil den leicht senkenden Weg hinab. Eugen jstellte sich ihr entgegen und sing die Herbei- fliegende in seinen Armen auf. „ „Mutter Klärchen, Mutter Klärchen!' rief er Halb scherzend

Töchterchen, mein Herz blatt, mein Liebling — nun sag bloß. Junge, Eugen, Menschenskind — gehen dir denn deine Künstleraugen nicht über, wenn du sie ansiehst? Hast du denn in deinem ganzen Leben so etwas schon gesehen? Ich noch nicht! Was sagst du bloß. Junge, was sagst du bloß?' Eugen sagte nichts — kein einziges Wort. Er ließ den Sturm mütterlicher Wonne an sich vorüerbrausen und sah iiber die kleine Pfarr frau hinweg auf die Stelle, ' 10. Kapitel. Frau Olga Burkardt hatte ihre Weißstickerei zur Seite

Ringelhaar, das sich immer noch so hübsch und weich um seine Stirn legte wie zu seiner Knabenzeit. »Nun, Mütterchen?' fragte endlich Peter in das lange Schweigen hinein. „Eugen wollte doch kommen. Er hat mich um dasselbe gebeten wie du. Ich gedachte euch beiden zu erzählen, was ich weiß. Ist es dir aber lieber, es allein zu hören. Kind, dann kann ich es auch zweimal berichten.' - ?„O nein, dann laß es nur! Eugen ist aber Wunderlich — er könnte doch beguem vor die rechte Schmiede gehen -- könnte Oskar

, das eigene Herz zìi ergründen. Mutter Klärchen 'gar! Hast du schon jemals ein objektives Urteil aus ihreyi Munde gehört?, Oder eine Ansicht, die nicht -über und'über von ihrem persönlichen Empfinden gefärbt war?' Mein'?, stimmte Peter lächelnd bei. ,)Nun,Dchst du! Dazu kommt noch, daß ich gegen Eugen dieselbe Bemerkung machte, wie gegen dich, nämlich, He, daß ich mit Gabrieles Mutter, als sie hier im Pfarrhaus auf Besuch war, rasch bekannt geworden bin, daß sie mir ihr Vertrauen^ geschenkt, und miÄ

meine ich, ist hier allen, die sie kennen lernten, alz besonders kalt, zurückhaltend, ja als hochmütig erschienen. Frau KlNrchen nennt sie einen Eiszapfen, eine starre Aristokratin. Du weißt, daß sie einem alten Adelsgeschlecht entstammt. Och kann alledem nicht zustimmen. Auf deinem Kieblingsplatz im gàen Zimmer hat sie ge sessen und rückhaltlos mit mir gesprochen, als wäre ich ihre be-ste Freundin. Das habe ich neulich Eugen gesagt und er hat mich Inständig gebeten, ihn den Inhalt dieses Gespäches wissen zu lassen. Verdenken

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Dolomiten
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Seite 2 von 8
Datum: 21.03.1936
Umfang: 8
waren am Nach mittag, ehe es dämmerte, gemeinsam fort- geganflen, jeder eine Flinte über der Schul ter, sich auf einen Rehbock anzustellen. Sie gingen ins sogenannte Müblengehölz. Rach Angaben des Götz Dorneck hatten sie sich am Gehölz getrennt, er selbst stellte sich am öst lichen Rande des kleinen Waldes auf, wo ein starker Rehbock allabendlich aus dem Ge hölz trat, um zu äsen. Das hatte er bereits den Tag zuvor getan, aber vergebens ge wartet, weil Beeren sammelnde Kinder das Wild verscheucht batten. Eugen

gewesen. Als es zu dunkeln begann, war Götz Dor neck allein nach Haufe gekommen, sichtlick, ver stimmt, weil er, wie er sagte, den Bock ge fehlt hatte, der ihm aut zu Schuß gekommen war. Eugen kam nicht nach Hause; als man nach ihm suchte, fand man ihn an dem von ibm gewäblten Matz unweit der Kranauer Grenze mit durchschossener Brust. Die Kugel batte das Herz gestreift und den sofortigen Tod herbeioeführt. Es zeigte sich, daß er selbst einen Schuß abgegeben Hatte, der zweite Lauf seines Zwillings war noch geladen

hatten. Der junge Dorneck gab das zu, erklärte aber, daß die Ursache des Streites von ihm be seitigt worden wäre und durchaus kein Groll mehr zwischen ihnen bestanden habe, als sie sich gemeinsam auf den Anstand begaben. Ur sache des Streites sei gewesen, daß der ältere Bruder auf den jüngeren eifersüchtig gewesen war, weil dieser mit einer Dame, die er selbst umwarb, am Tage zuvor einen Soazierritt unternommen hatte. Man konnte Götz natür lich nicht glauben, daß Eugen keinen Grund zur Eifersucht gehabt

habe. Götz Dorneck versuchte sein Alibi nach- zuweisen. Er sei, als er seinen Bock gefehlt hatte, auf dem Nachhausewege mit dem alten Jagdwächter Petersen zusammengetroffen, der ihn ein Stück begleitete. Als sie bei der Sägemühle waren, hätten sie kurz hinter einander zwei Schüsse fallen hören. Er habe dann noch zu Petersen aesagt: „Jetzt hat der Eugen seinen Bock.' Und er babe gewußt, daß der Bruder ihn hänseln würde, weil er .selbst fehlgeschossen Hatte. Betörten bestätigte in der Boruntersuckung

, indem er weiter von seinen Schafen erzählte, aber sie hörte ihm nicht mehr zu. Ihre Spannung ließ auch nicht nach, als die beiden Juristen nun über den Fall in Meinungsverschieden heiten gerieten. Professor Siegert führte näm lich aus, daß es sich doch um eine Eifersuchts tragödie gehandelt haben könnte. Eugen Dor neck sei auf den jüngeren Bruder eifersüchtig gewesen, ebenso könnte ein anderer Verehrer der betreffenden Frau auf Eugen Dorneck eifersüchtig gewesen sein. Er wandte sich plötzlich zu Otto von Specht herum: „Wie hieß

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 07.11.1935
Umfang: 6
, Zornesfalten auf der Stirn, betrat Karl Eugen das Gemach. Cr polterte los: „Ist das Zucht? Ist das Sitte?' Er zog ein Bündel Papiere aus der Tasche; große und kleine Zettel, .mit krausen Buchstaben bedeckt, ilatterten über den Tisch.' Franziska ergriff einen davon, las erstaunt und purpurn stieg es in ihre Wangen: „An Franziska! Elysische Gefühle drän ge» des Herzens Saiten zu Gesängen, ein teurer Name weckte sie!' Ein wenig verwirrt, ver ständnislos blickte die ehemalige Baronin von Leutrum zu dem Herzog

von Württemberg auf. Karl Eugen lachte dröhnend, seine gute Laune war zurückgekehrt. Zärtlich haschte der Mann nach den blonden Haaren der Geliebten, strich sie behutsam: „Du brauchst darum kein schlechtes Ge wissen zu haben, Franzel. Auf einen dummen Hungen ist der Herzog von Württemberg noch nicht eifersüchtig!' »Also ein Karlsschüler', riet Franziska und las weiter; sollen unsere Tranen, nie versiegen, zum Himmel sollen ewig unsere Wünsche fliegen, Franziska wollen wir ein ganzes Leben weih nl Ein Lächeln

an sich genommen, ohne daß der Herzog es bemerkt hätte. Er redete sich weiter in Zorn und erging sich in weitschweifigen Erörterungen über die Zwecke und Ziele seines Gnstitutes. Franziska aber las in den Versen des unbekannten Schülers. Ein seltsam innerlicher Zug kam in die Augen der schönen Frau. „Ich will Deinen Sünder einmal kennen lernen', bat sie jetzt. „Das kann sofort geschehen', gab Karl Eugen zurück. „Die Jungens sind gerade beim Essen. Ich werde Dir den Jnkuipanten vorführen lassen.' Am Arme

des Herzogs betrat die Gräsin von Hohenheim den Eßsaal der Karlsschule. Die Zög linge hatten gerade ihr Mahl beendet, harrten in Exerzierplatz, des strengen Herzogs und Herrn. „Der dort ist's', flüsterte Karl Eugen der Ge liebten zu, „der Schmalbrüstige, Blaßgesichtige.. nicht einmal den Kopf kann er richtig herum drehen, blickt drein, als seien irgendwo Ge spenster.' Sie schritten nahe an den Jungen heran. „Weg treten das Ganze!' befahl der Herzog. „Nur der Versemacher bleibt da!' Jähe Röte schoß

hatte ihm von dem erstaunlichen Fleiße des Reimemachers berichtet, schlug er die Schultern des Sünders: „Hat er nun eingesehen, daß ein rechter Mann mit einem solchen Vers- kram seine gute Zeit nicht versäumen dars?' Offenbar nahm Karl Eugen das Schweigen des Jungen als Zustimmung, denn er fuhr fort: „Dann erhalte er sich weiter meiner besonderen Gnade!' Friedrich Schiller stand noch immer stumm, aber seine leuchtenden großen Augen hingen wie in Verzückung an Franziska. „Ich habe einen Menschenblick', plauderte der Herzog

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Seite 7 von 12
Datum: 16.03.1934
Umfang: 12
: „Abenteuer am Wo" Lied. 1330 bis 14 Uhr: III. Berühmte Künstler. — Frederic Chopin: Ade op. 10, Nr. 3. — Robert Schumann: Mondnacht. — Weber- Eisler: Larghetto. — Eugen d'Albert: Lied der Psyche aus der Over „Die toten Augen". — Amilcare Ponchielli: Barcarole aus da Oper „La Gioconda". — Camille Saint-Saens: Arie aus der Oper „Samson und Dalila". — Friml: Love everlasting. 13.30 Uhr: Zeitzeichen. 15.50 Uhr: Dr. Ing. Josef Krenn: Milch im Haushalt. 18 Uhr: Nachmittagsbericht. 16.05 Uhr: Kinderftunde

für Mezzosopran und Orgel. — Mrsuite: Christuslieder für gemischten Chor und Orgel. 18 Uf>r: Zeitfunk. Min.-Rat Dr. Eugen Lanske: Die historifch-poli- Men Grundlagen der Februarereignisse. ..18.25 Uhr: Louis Riviere: Französische Sprachstunde für An- Mger. 18.50 Uhr: Albrecht Maaß (Santiago de Chile): Ski- und Berg- >°men in der südamerikanischen Kordillere. 19.15 Uhr: Bunter Abend. Heilere Klänge aus Oesterreich. Heinz Mek (Tenor): Ausseer Iodlertrio Kurz-Graf; Adalbert Vesely louljcr): Bauernkapelle Eduard

: Mittagskonzert. (Schallplatten.) I. Berühmte Künstler. — Claude Debusty: Clair de lune. — Richard Strauß: Geduld. — Gkuck-Bra-hms: Gavotte. — Eugen d'Albert: Arie aus der Oper „Tiefland". — Emil Sauer: Espenlaub. — Erich Wolfgang Korn gold: Lied der Marietta aus der Oper „Die tote Stadt". — Fritz Kreisler: Caprice. 12.30 Uhr: II. Unterhaltungsmusik. — Johann Strauß: An der schönen blauen Donau, Walzer. — Jacques Offenbach: La vie Pari sienne, Potpourri. — Albert W. Ketelbey: In einem Klostergarten. 13 Uhr

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Seite 2 von 8
Datum: 03.06.1932
Umfang: 8
erklären, wenn wir eingehend darauf zu spre chen kommen. Keine andere Fran. so denke ich. kann so im großen Strom des Lebens mit schwimmen, wie die Fran eines Arztes. Daher, als Oskar um mich warb. Hab ich gleich „ja' gesagt, ohne mich weiter zu besinnen.' „Und er selbst, der Mann, war er dir gleich gültig?' stieß Eugen hervor. „Aber ein! Cur nicht! Wie sollte er? Tas wäre ja eine große Sünde gewesen. Sehr gut hat mir Oskar gefallen — von erster Clunde an. So klug — so in sich gefestigt — ich ver

aus hochgespanntem Idealis mus — Gott, mein Gott, cs konnte ja nicht sein — durfte nicht. Nicht einmal, was man gemein Verliebtheit nennt, kannte dieses Kind. „Sehr gut hat mir Oskar gefallen! Imponiert hat er mir in seiner Klugheit, seiner Zielsicher heit!' So spricht teine Verliebte. Und wieder: baß sie nicht verliebt war, tat ihm heimlich so unsagbar wohl. Wie hätte er es ertragen sollen., wenn — „Du gibst mir keine Antwort. Eugen!' Fra gend. verwundert, ein wenig bann kam die süße, junge Stimine

. «So warm wie ein Kuchen lind so seidenweich! Sieh nur, ivie es schon die Flügelchen spreizen will!' „Kind, daß du solche Freude daran hast. Und bist doch auf dem Lande aufgewachsen!' ' „Ia, aber Mama hat mir so etwas nie ge ein Kuli!' zwang sich Eugen zu scherzen. „Hier soll das gelobte Land für mich sein und Schla raffenleben und Beschaulichkeit mit Schlag sahne!' ^ ''.5^5M /„Was er für Ausdrücke hat: Beschaulichkeit, mit Schlagsahne!' lachte die Pfarrfrau. »Ich zeigt — außerdem

wie dich, eins kleine Marchenprinzessin, Sie gingen jetzt alle drei langsam dem. Hanse für Industrie und Rechnerei haben wollen! zu — Mutter Klärchen halte wieder vorsichtig Das heißt ja, den Pegasus ins Joch spannen!' .,und behütend ihre. Schürze um dix Küchlein ereiferte sich Mutter Klärchen. »Ein Geschöpf- zusammengeschlagen, Eligen trüg sein Mà chen wie du — nun, was will das heißen?,' .gerät,. Gabriele schritt in ihrem ^weißen, unter unterbrach sie sich, da sie bemerkte, daß Eugen der Brust mit elnem

blaßgrünen Seidenband die Staffelei zusammenklappte.. Ist die Sit-Mglirteten. Kleide so leicht 'einher, als würde Zling schon zu Ende?' vM^à^'.'ìWtzWA^sie von derLuft'getragen.^. Eugeìi zwang seine « „Du hast recht, cs ist zu heiß. Ich hatte es .Augen' von ihr fort.'' er'wendete 'sich, feiner Gabriele nicht zumuten sollen.' Eugen trock-, Mutter zu.' ' »ete sich die Stirn, er wandte sich ab. um ^ ^ ^ >, ! , ' .. - . ' dem beobachtenden Blick seiner Mutter zu ent-. Fortsetzung foladi i

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 11.06.1932
Umfang: 8
ein und derselbe Gedanke. ..Lydia!' schrie Eugen dem Freunde ins Ohr. „Wir wollen ihr helfen.' Peter nickte als Antwort. Hin- und her- taumelnd wie Trunkene — fallend — stürzend — sich wieder aufraffend — anprallend gegen Balline — über Wurzelgeflechte. stolpernd, kamen sie mühsam Schritt für Schritt vor wärts. Ter ganze Sirand, breit wie er war, wurde von den heranstürzenden Brandungs- wellen bis an den Saum des Gehölzes über spült. man mußte acht geben, nicht mitgerissen zu werden. Der aufgewirbelte Sand peitschte

wie mii Rute» das Gesicht, er blendete den Blick, die beiden Männer hatten die Richtung verloren. Liidia! Wo war Lydia. beuchend rangen sie weiter. Einmal rig àgen mit starken Armen Peter empor, der über einen gestürzten Baum zu fallen drohte. Unmöglich, sich verständlich zu machen, zu hören! Lizdia — wo war Lndia? Eugen wischte sich Wasser und Sand aus den Augen — da — zwischen den Stämmen — schimmerte dort nicht etwas Weißes? Er schob Peter nach rechts, er klammerte sich an eine starte Kiefer

und versuchte Atem zu schöpfen. Da — wieder das Weiße — hingestreckt am Boden. Und schon ist Peter zur Steile, bückt sich, reißt das weiße Etwo^ >nit seinen Armen empor und taumelt weite. „Laß mich!' ruft ihm Eugen »». Aber Peter schüttelt den Kopf. Nur ein Dutzend Schritte tiefer ins Gehölz hinein — da wieder ein gestürzter Baum, quer über den schmalen Fußpfad geworfen, der hier entlang führt — eine schöne schlanke Birke. Auf dem wieß wie Atlas schimmernden Stamm läßt Peter sich nieder mit seiner Last

, denn er kann nicht weiter, die Knie zittern ihm. die Kräfte versagen, und so bettet er Llidias Kopf an seine Brust, die in schweren Stößen nach Luft ringt, und wartet ob. Neben ihm steht Eugen, an die knorrige Kiefer gelehnt, mit beiden Händen den riesigen Stamm umklammernd, den Kör per so gedreht, daß er für Peter etwas Dek- kling vor dem wütend daherfahrenden Sturm bietet. Ob Lydia bewußtlos ist? Nein! Sie ist es keinen Augenblick gewesen. Freiwillig, da sie dem rasenden Anprall des Sturmes doch nicht wiederstehen konnte

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 25.06.1932
Umfang: 8
, ZàAveke!' ll. S'snZodÄÄsi'. / MGchUsWNZà 22 o SÜ. IAA. ìVsssLr» /ruskàtte ?eZ. 23 » 97 Roman von ZNarie Bernhard (58. Fortsetzung) .....So? Nun. dann nehme ich sie. obgleich ich kein eigentliches Heim Habel' Eugen kramte in Frau Märchens Schlüsselkorb, der auf dem Tische stand, herum, sonderte einen kleinen Schlüssel aus und sperrte das Schränkchsn auf. ,Laß mich sehen!' sagte Gabriele eifrig und iàal dicht neben ihn. Sie hob sich ein wenig auf die Fußspitzen, wie ein neugieriges Kind, und nahm

Brief?, sorgfältig mit rotseidenen Bändern umwunden und mit Aufschriften versehen: „Von Oskar', „Von Eugen'. Wie dünn und'flach! das eine Paket, wie umfangreich das andere! Und wie oft hatte Gabriele mahnen müssen: „Schreib doch einmal wieder an' deine Mutter! Hast du denn nicht selbst das Bedürfnis, ihr zu schrei ben?' Dann war das kurze, spöttische Lachen erklungen, das der jungen Frali niemals gefal len hatte, das ihr jetzt so weh tat: «Nein, gar nicht, mein liebes Kindt Meine und Mutter Märchens

an und sah. wie sie langsam errötete. Ein zartes Rosenrot stieg in das süße, weiße Gesichtchen und ließ es entzückend erscheinen, daß Eugen wie gebannt war. Sein Mund blieb stumm, aber seine Augen, diese beredten Künstleraugen, redeten eine sehr deutliche Sprache. Und Gabriele, die etwas hatte hinzufügen wollen, verwirrte sich ganz und gar unter die sem Blick. Nicht um die Welt hätte sie sich auf das besinnen können, was sie hatte sagen wol len. Was waren das für Augen? Was stand darin zu lesen

? Wie konnte — durfte Eugen sie so ansehen? Und sie? Was war, neben allen Schreck, was war das für eine große plötzliche Freude in ihr — ein Gefühl, als fel ihr soeben ein großes, unerwartetes Glück widerfahren, als habe sie ein Geschenk emp fangen. so kostbar, daß sie keinen Namen dafür wußte? Heiß strömte ihr das Blut zum Her zen — ebbte ab — strömte wieder zu, und ihr war, als täte sich dicht vor ihr eine geheim nisvolle Tür auf, und sie stand da und staunte in eine Wunderwelt hinein. Mit zitternden

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