Auftreten, seine vornehmen Ma nieren, alles schien Graf Eugen seit kurzem abgelegt zu haben, wie man ein Kleid, das man nicht mehr braucht, beiseite wirft. Sein ganzes Aeußeres erschien unordent lich und vernachlässigt und der Marquis erschrak, als er in die überwachten, dunkel unterlaufenen Augen sei nes Neffen blickte. „Was ist geschehen, Eugen?" rief er erstaunt. „Ich war in Vernon und da hörte ich, daß du hier feiest, Onkel, so bin ich herübergekommen, um dir wich tige Neuigkeiten mitzuteilen
", antwortete der Graf mit hohler Stimme. „Ich habe Giralda gefunden!" Der alte Herr war sichtlich überrascht. „Wo ist sie?" stieß er ruhelos hervor. „Rede! Wo finde ich sie?" „Ich verließ sie in Vernon, Onkel", versetzte Eugen rasch. „Sie war mit dem jungen Herzog von Beaufort zusammen und weigerte sich entschieden, hierher zu kommen. Sie sagte mir. ich möchte dir mitteilen, daß sie es dir niemals verzeihen würde, daß du sie in jener Nacht aus ihrem rechtmäßigen Heim vertrieben hättest — niemals! Sie sagte
ver höhnt, sie hat meinen Antrag abgewiesen? Sie stellt dich und mich auf eine Stufe der Lächerlichkeit und sich stützend auf die Aussicht, binnen kurzem die Gemahlin des jungen Herzogs von Beaufort zu werden, ist sie voller Zorn und Verachtung — ganz und gar die echte Tochter ihres nichtswürdigen Vaters!" „Und sie will nicht zu mir zurückkehren? Sie sagte es dir, daß sie mich haßt?" „Ja!" ries Eugen mit heiserem Lachen. „Sie selbst hat es mir gesagt, und zwar mit so furchtbarem Hohn
, daß ich es glauben mutzte. Uebrigens kannst du Ge legenheit finden, sie zu sehen, wenn du es willst, On kel. Du kannst sie anflehen um ein Almosen der Liebe! Du kannst sie sehen, hier — auf Sanssouci!" „Sie kommt — sie kommt hierher?" stammelte der Marquis atemlos. Graf Eugen lachte höhnisch auf. „Ja! Sie kommt hierher, im geheimen mit dem Her zog von Beaufort. Du weißt, Sanssouci ist ein Ort, der häufig von Fremden besucht wird. Giralda kommt hier her als einfache Besucherin des Landsitzes