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Dolomiten
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Seite 1 von 8
Datum: 24.08.1938
Umfang: 8
Luftkämpfe, bei denen 20 rote Apparate abgeschossen wur den. darunter 17 Jagdflugzeupe und 3 Bom- vor warfen die Roten aus wichtigen Stellungen hinaus. Dieselben ließen 385 Tote, 12 Ma- ber. Am 21. wurden die militärischen Objekte schinengewehre, 22 automatische Gewehre mn^ des Bahnhofe«-von Tarrago^ck bWFlug- eine Unmenge von Munition und Geschossen zeugfabriken von Reus bombardiert. NMcher MW« „Prinz Eugen von Frau v. Horthy in Kiel getauft Hauptbahnhof Generaladmiri ß Kiel, 22. August. Seit Sonntag

, den Admiral von Horthy und dessen Begleitung. Nachdem Montag vormittags Frau von Horthy, die Gemahlin des ungarischen Reichs verwesers, den neuen Kreuzer l der deutschen Kriegsmarine bei seinem Stapellauf auf den Namen „Prinz Eugen' getauft hatte, stach am Nachmittag auf der Kieler Förde die dort versammelte, fast gesamte deutsche Kriegsflotte in See zur Parade vor Hitler und Admiral von Horthy. Von den großen Einheiten waren vertreten das Schlachtschiff „Gneisenau', die Panzer schiffe „Deutschland

befanden sich eine große Anzahl Reichsleiter und Reichsminister, unter ihnen Dr. Göbbels, Dr. Ley, Minister Funk. Es ist kurz vor 10 Uhr. Die Stationsjacht „Nixe', die den Reichskanzler und den Reichs- verweier zur Werft bringt, nähert sich langsam der Anlegestelle. Reichsstatthalter Dr. Seyß-Jnquart hält die Taufrede und nun vollzieht Frau von Horthy den feierlichen Taufakt: „Prinz Eugen' heißt das neue Schiff der deutschen Kriegsmarine nach Oesterreichs und Deutsch lands großem Feldherrn

und Staatsmann aus dem Hause Savoyen. In den Mittagsstunden begab sich Admiral von Horthy auf der „Nixe' zum Marine- Ehrenmal in Laboe, wo er im Rahmen einer schlichten Feier einen Kranz zu Ehren der im Weltkrieg gefallenen deutschen Seehelden niederlegte. „Der edle Ritter' Der jüngste Kreuzer der deutschen Kriegs- marine. den die Gemahlin des ungarischen Reichs- verwesers von Horthy im Beisein des Reichs kanzlers Hitler getauft hat. trägt den Namen des Prinzen Eugen von Savoyen, den das deut sche Volkslied

als den „edlen Ritter' verherr licht und der sich in bewegter Zeit im Dienste Oesterreichs auf den Schlachtfeldern Europas um die abendländische Christenheit verdient gemacht hat. Eugen war der größte Feldherr des alten Oesterreich, das ihm die endgiltige Zuriickdrän- gung der Türken in Europa, die Brechung des französischen Uebergcwichts und die Neubegrün dung seiner Eroßmachtstellung verdankte. Die Benennung des neuen deutschen Kreuzers nach dem Prinzen Eugen, einem Sprößling aus dem Hause Savoyen

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 21.04.1936
Umfang: 6
«-.n<à d«n 2i. Aptil^àlV ^^spèn zelfvng' Stlks z V ,?r»nz Eugen Prinz.vöq Savoyèn mui Oktobèr - MS . zu^Paris gebaren. Er von Savoytn wurde am IS. '' ' war der Non Ät. Willy Meyek-Adtàano. // der edle Ritter // ?i.aste von fünfHöhnen des Prinzen-Eugen Mo- >gtaftn' vdn àissons) Dieser, gèhàrtè der ,un- 5 en Linie.des .Hauses SavoqeU.der Linie Sa« m,en.àjtign-m -an. die Lhöwäs> ^der jüngere »nider des .regietenden HetWs Viktor Amadeus . iÌ630.1kà?)> gestiftet hà Als. am 27. April >1 die älter

. , sich zu dieser Geringschätzung Intriguen gegen .in Elternhaus gesellten (feint Mutter war Ma ring Nichte Olympia Mancini, ebenso wegen nrec Schönheit wie wegen ihres Geistes gefeiert), wichs in ihm eine starke Abneigung gegen Frank reich .und- da er die Aussichtslosigkeit einsah, m ^Issem Lande M ^en Milttatifchen Ehren.zu ge- > ngen, von denen er triiuckte, so bot er 1683 dem >.>iiser seine Dienste als Offizier an.' < Prinz Eugen war-körperlich wenig zum Krieger -lelckasfen; . aher sein Mut- wie sein Ingenium ilberwanden

hatte, vermochte, sich der Sache des Reiches an- ^Nach^em er schon 1683 zum Feldmarschalleut- »ant ernannt worden war und sich als solcher an der ersten Eroberung Belgrads beteiligt hatte, stieg 16S3 der erst Dreißigjährige zum Range eines Feldmarschalls auf. War fein Ansehen bisher noch begrenzt, so er hob es sich zu eurovSlschem Ruhme im Jahre 1S97 in einem gegen die Türken gerichteten Feld- zuge. Damals erfocht EUgen den glorreichen Sieg von Zenta. Der Feind lag an der Theiß. Der Wiener Hofkriegsrat

als künftigen Königs der Briten, !chwer aufgebracht hatte. Noch Wilhelm M. aus dem Hause Oranien schloß mit dem Reich und Holland die „Große Allianz' vom Haag, und als 'r am IS. März 1702 starb, erklärte seine Schwä gerin und Nachfolgerin Anna an Frankreich den Krieg. - ' ^ ' > Die Feindseligkeiten nahmen ihren Anfang auf dem Boden von Milano, bislang spanischer Pro vinz, di'e nunmehr der Kaiser .als erledigtes Reichslehen einzuziehen gedachte. Prinz Eugen besiegte am 8. Juli 1701. bei Carpì den französi

schen Gènèral Catinak, ant I. Septembet desselben Jahres bei Chiari Villeroi, der jenen ersetzte, und nahm sogar am 1. Februa? 1702 Villetoi in Cre mona gefàngà Aber niemand war sich klarer als Eugen selbst, daß weder in Italien Noch in Ungarn, wo sich Franz Rakotzy empört hatte, die Würfel der Entschei dung fallen würden, nachdem sich Max Emanuel Kurfürst von Bayern vom Kaiser losgesagt hatte, und so dämmte er die Unternehmungslust der Wiener Staatsmänner, die sich in Italien zu weit vorwagen

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 04.05.1932
Umfang: 8
!' „Oh — ok>!' machte Oskar leise, halb für sich, halb zn Eugen, als die drei gegen halb iünf Uhr die südwärts gelegene Veranda im Wittenberger Herrenhause betraten. Es gab auch einen sehenswerten Anblick. Frau Olga in weiß — beide nebeneinander auf der ober sten Stufe der Vsrandatrepps stehend, zum Empfang der Gäste bereit. Die Pfarrfrau raunte noch ein hostiges «Was Hab ich euch gesagt? Hab ich wohl übertrieben?' Dann «war man vereinigt, und es ging ans Begrüßen und Vorstellen. „Es war sehr gütig

meiner Wesensart geblieben wäre, hättest du dies recht gut wissen können, Oskar!' sagte Fran Olga lächelnd. „Wie steht es denn mit dir, Eugen? Bin ich dir auch inzwischen zur gnädigen Frali ge worden?' , ^, „Ich wollte Tante Olga sagen!'. ^ „Recht so. Nun laßt euch beide einmal an« schauen! Du bist ja ein wahrer Niese gewor den, Eugen! Die kleine Mutter wird es nicht leicht haben, . wenn sie so zu dir emporsehen muß.' , „Ach was, ich werd' schon mit ihm fertig, da können Sie unbesorgt sein, Frau Olga! Grüß

an ihr wahrzunehmen. „Die berühmten Wittsnberger Waffeln!' sante Eugen erfreut. „Die gibts in München nicht.' „Aber du lebst gerne dort!' Fran Olga wies den Gästen ihre Plätze an, Lydia goß den Kas se in die feinen japanischen Tassen. „Liebend gern!' betonte der Gefragte. „Solch kolossale künstlerische Anregung, solch bestän diges Zuströmen neuer Eindrücke findet man nur in München.' „Was du aus eigener Erfahrung freilich nicht beurteilen kannst!' warf Oskar ein. „Ebensowenig wie du den alleinseligmachen

den Einfluß Berlins auf dein Metier!' entgeg nete Eugen ruhig. „Ich habe genug Studkn- genossen in München, die es da und dort pro biert haben, deren Urteil mir wichtig genug ist, um mich ihm anzupassen. Ich würde sagen: Komm und überzeuge dich selbst, wenn ich nicht wüßte, daß du dafür weder Zeit noch Nei gung hast!' „Unmittelbar vor den zwei letzten Stationen zum Staatsexamen vor allem keine Zeit!' be tonte Oskar, „lind Neigung? Ja --- ^-lieber Gott ' „Tante Olga, du hast dich gar nicht verändert

in diesen Jahren — wie viele sind es denn?' Eugen lvar bemüht, die persönlich? brüderliche Noie zu bannen. . . ' ''... . „Laß einmal sehen: 7 vier — ' .nein^Wnf ' Jahres Fünf sind es bestimmt. Niàveran- dert, meinst du? Nun, wenn ein Maler dies feststellt', dürfte es am Ende richtig sein. Mich wundert es aber doch, denn .Mer Nosen ist mein Lebensweg inzwischen keineswegs ge gangen.' „Ich weiß. Mutter hat uns immer getreulich über dich berichtet. Du bist eine tapfere Natur! Bei dir heißt es nie Hindernisse

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 01.06.1932
Umfang: 8
Autoverkehr Merano — Bolzano Moloeno — Tardone. IieSchWàMà Roman von ZNarle Bernhard (37. Fortsetzung) , Nun hatte zwar Oskar ein- für allemal er klärt, er wolle bei seinen kurz bemessenen Be suchen in Wittenberge nichts von Krankheit ich eine Skizze von dir machen kann!' sagte Sähen. „Ich bin sofort wieder dal' „Ruhe!' „Gar nicht. Ich kann unglaublich viei Eugen. „Das verlangt der Maler in mir, und sagte es in ihm. mährend er in keinem Zim- Sonne vertragen.' zwar verlangt er es sehr eindringlich. Den mer

hervorkramte. Ruhe! mit der ist es ohnehin Gabriele atmete mit halboffenen Lippen dk Unterhaltung vor!' rief Gabriele lebhaft, bei mir aus und vorbei! Die finde ich nie warme, fonnentrunkene Lenzesluft ein. „Nicht, daß ick die Ehre und Freude, von dir mehr wieder, solange sie da ist — und wenn „Sie Eugen', begann sie dann und sah träui und Ausübung irgendwelcher Praxis wissen, gernalt zu werden, nicht etwa voll zu würdigen sie nicht mehr da ist. werde ich sie erst recht merisch zu'ihm hinüber

, „ich habe nie einen und da er. wie Eugen bemerkte, „ein Mann verstünde.' nicht mehr haben! Nichts mehr zu wollen! Es Bruder gehabt, überhaupt nie Geschwister. Im- der Grundsäke' war. so hatte er sich selbst bis- „Bitte, nicht so! Nicht diesen Ton! Ich liebe hat mich, wie es mich noch nie gehabt hat und mer bin ich allein gewesen. Meinem Vater, her getreulich Wort gehalten, trotzdem mehr- ihn überhaupt nicht — bei dir kann ich ihn sicher auch nie mehr haben wird! Das einzige sa, dem konnte ich alles sagen

, und ick! erinnere fach Gelegenheit gewesen war, seine Fertigkeit einfach nicht vertragen.' Geschöpf, Gottlob, sie merkt nichts! Jeht heißt mich seiner genau, ich sehe ihn vor mir, höre zu erproben. In diesem Falle hätten ihn auch „Aber Eugen! Du bist doch ein großer, be- es weiter auf der Hut sein — vor ihr — vor den Ton seiner Stimme, fühle seine Liebe -- weder seiner Mutter stürmische Bitten noch rühmter Künstler!' Oskar — vor der Mutter — vor allen ande- aber nun ist er so lange schon von mir gegan

, die sich gehorsam auf die kleine Lehnbank unter dem blühenden Kirschbaum ge so war er denn samt seiner Mutter zu dem gemacht!' Kranken gegangen, und Eugen war mit seiner „Rötelskizze!' warf Eugen geringschätzig hin. sungen Schwägerin allein geblieben. Das ge« «Was die wohl bedeuten soll bei Farben, wie fchah ihnen zum erstenmal in dieser Zeit ihres du sie hast. Ich weiß kaum, ob das Pastell. Beisammenseins. das zarteste, duftigste Pastell, über das ich ver- '>Es war ein unge:vöhnlich heißer Tag. An füge

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 22.05.1932
Umfang: 8
an die Kirche geschmiegt, ven wildem Wein und Epheu um rankt, von einem Flug weißer Tauben umflat tert. Und in der offenen Tür stand eine Frauen- sgcstalt. die 5)ände schützend über die Augen Aelegt, und hielt Ausschau. Als sie der Näher kommenden gewahr wurde, stieß sie einen Iubelruf aus und stürmte mit ausgebreiteten. Nrmeil den leicht senkenden Weg hinab. Eugen jstellte sich ihr entgegen und sing die Herbei- fliegende in seinen Armen auf. „ „Mutter Klärchen, Mutter Klärchen!' rief er Halb scherzend

Töchterchen, mein Herz blatt, mein Liebling — nun sag bloß. Junge, Eugen, Menschenskind — gehen dir denn deine Künstleraugen nicht über, wenn du sie ansiehst? Hast du denn in deinem ganzen Leben so etwas schon gesehen? Ich noch nicht! Was sagst du bloß. Junge, was sagst du bloß?' Eugen sagte nichts — kein einziges Wort. Er ließ den Sturm mütterlicher Wonne an sich vorüerbrausen und sah iiber die kleine Pfarr frau hinweg auf die Stelle, ' 10. Kapitel. Frau Olga Burkardt hatte ihre Weißstickerei zur Seite

Ringelhaar, das sich immer noch so hübsch und weich um seine Stirn legte wie zu seiner Knabenzeit. »Nun, Mütterchen?' fragte endlich Peter in das lange Schweigen hinein. „Eugen wollte doch kommen. Er hat mich um dasselbe gebeten wie du. Ich gedachte euch beiden zu erzählen, was ich weiß. Ist es dir aber lieber, es allein zu hören. Kind, dann kann ich es auch zweimal berichten.' - ?„O nein, dann laß es nur! Eugen ist aber Wunderlich — er könnte doch beguem vor die rechte Schmiede gehen -- könnte Oskar

, das eigene Herz zìi ergründen. Mutter Klärchen 'gar! Hast du schon jemals ein objektives Urteil aus ihreyi Munde gehört?, Oder eine Ansicht, die nicht -über und'über von ihrem persönlichen Empfinden gefärbt war?' Mein'?, stimmte Peter lächelnd bei. ,)Nun,Dchst du! Dazu kommt noch, daß ich gegen Eugen dieselbe Bemerkung machte, wie gegen dich, nämlich, He, daß ich mit Gabrieles Mutter, als sie hier im Pfarrhaus auf Besuch war, rasch bekannt geworden bin, daß sie mir ihr Vertrauen^ geschenkt, und miÄ

meine ich, ist hier allen, die sie kennen lernten, alz besonders kalt, zurückhaltend, ja als hochmütig erschienen. Frau KlNrchen nennt sie einen Eiszapfen, eine starre Aristokratin. Du weißt, daß sie einem alten Adelsgeschlecht entstammt. Och kann alledem nicht zustimmen. Auf deinem Kieblingsplatz im gàen Zimmer hat sie ge sessen und rückhaltlos mit mir gesprochen, als wäre ich ihre be-ste Freundin. Das habe ich neulich Eugen gesagt und er hat mich Inständig gebeten, ihn den Inhalt dieses Gespäches wissen zu lassen. Verdenken

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 26.06.1932
Umfang: 8
hatte der Mal sich auf sein gutes Recht besonnen und Wärme und Sonnenschein gebracht — endlich, endlich. Ruhevoll lag das Meer hingebreitet. es trug seine dunkelblauen Wellen spielend ans User, brünstig werbend sang die Nachtigall, und alle spröden Blüten, die die Kelche verschlossen gehalten, zeigten ihr? weißen und rosigen Blütengesichtchen und hoben sie lächelnd der Sonne entgegen. Frau Olga ging zwischen Oskar und Eugen in den Zimmern umher und deutete auf dies und jenes, mas ihr begehrenswert erschien

war, beim Schä fer und dann noch beim Gärtner, und ich bei den, Eugen lind Gabriele, anfgetragen hatte, eine Liste aufzusetzen — was hatten die geehr ten Herrschaften getan? Ein Eckschränken aus geräumt und ein paar Bilder besehen, das war alles! Von einer Liste keine Spür! Ein groß artiges Resultat, wie?' Eugen warf nnmutlg den Kopf zurück: „Mein Gott, wir verstehen uns eben beide auf solche Dinge, das ist das Ganze! Ich hatte mich in Erinnerung an unsere Mutter, an unsere Kinder- lind Knabeilzeit

wird.' „Das ist nun mein Standpunkt nicht!' warf Eugen sehr betont dazwischen. «Es ist mir aber ein beruhigendes und schönes Gefühl, wenn gerade Tante Olga, die unserer Mutter so nahe gestanden hat, möglichst viel von ihren Sachen nimmt.' „Dann beruhige ihn weiter in seinen sck>önen E.'sühlen und suche dir aus, was du iraend haben möchtest!' Du tust ein doppelt gutes Werk damit.' Frau Olga sah von einem der Brüder zum anderen. Sie bemerkte es wohl: Euaen hatte eine heftige Erwiderung auf den Lippen, er verschluckte

sie aber gewaltsam. Wie unähnlich die Mei einander waren — sowohl äußerlich als auch im Wesen! Als sie nach einer Weile ging, blieben die Brüder allein. Hast du noch etwas Zeit für mich, Oskar?' fragte Eugen, aus seiner ruhe losen Wanderung durch das Zimmer stehen bleibend. „Zeit? Laß sehen!' Oskar zog seine Uhr zu Rate. „Noch eine Stunde bis zur Mittaasmahlzeit -- meine Dorfpatienten bereits erledigt — Zeit also in Hülle und Fülle. Was solls?' „Ich möchte — ich will — ich wollte dir etwas — in Erinnerung

bringen —' «Tu mir zuerst die Liebe- und gib deinen Dauerlauf durchs Zimmer auf, ja? In anbe- tracht des knappen Raumes ist es nicht zu ver meiden. daß du an die Möbel stößt und dir den Kopf schwindlig machst — beides ist unnütz.' Oskar setzte sich in einen bequemen Sessel und zündete sich eine Zigarre an: «Du nicht? Sehr empfehlenswertes Kraut — dankbarer Patient mir aus Hamburg geschickt; du solltest wirklich probieren. Nicht? Also, dann: los!' Eugen setzte sich dem Bruder gegenüber. Es fiel.ihm

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Seite 6 von 8
Datum: 12.10.1940
Umfang: 8
, mochte es Mitternacht oder beim ersten Hahnenschrei sein, mochte er gerade beim Essen oder bei seinem Lieblingsspiel, beim Tarockieren sein, wenn er zu einem Kranken oder Sterbenden gebeten wurde, dann ließ er alles liegen und stehen, zögerte nicht einen Augenblick, zeigte auch nie. auch nur das mindeste Zeichen von Ungeduld — und folgte gern dem Rufe nach geistlicher Hilfe. Vielen, sehr vielen hat P. Eugen den Schritt in die Ewigkeit erleichtert und sich dadurch die Hoch schätzung

der Hinterbliebenen erworben. P. Eugen stand auch oft auf der Kanzel, um in seiner urwüchsigen, kräftigen Art dsa Wort Gottes zu verkünden. Nicht vergessen fein sollen auch seine großen Verdienste in der Schwcstern- seelsorge, die er immer sehr gewissenhaft ge nommen und stch dadurch den Dank vieler ihm anvertrauter Seelen gesichert hat. Kurz, sein Leben war voller Mühen und Arbeiten tm Dienste des Allerhöchsten und des Nächsten und die Quelle seiner eifrigen Seelsorgstätigkeit war feine ungezierte, männliche

Frömmigkeit, wie er sie in seinem Ordensleben täglich offenbarte. Um ?. Eugen zu verstehen, mutzte man ihn näher gekannt haben. Wer zum ersten Mal mit ihm zu tun hatte, fand ihn herb und barsch: P. Eugen gab sich eben, wie er war; sich verstellen, war nicht seine Art. Doch war es nicht schwer, unter der harten Schale einen weichen Kern zu entdecken und an ihm einen aufrichtigen Freund und wohlmeinenden Berater zu finden. Wie geschäht er unter der Bevölkerung war, bewies die heutige Fahrt zum Friedhof

Be sonders zahlreich ■ waren die Mitglieder des Dritten Ordens erschienen. Der Hochwürdigste Msgr. Propst Kaiser führte den Kondukt. Beim AnhLrcn des Erabliedes mutzte man unwillkür lich an P. Eugen als Ehorfänger denken. Wie oft ließ der treffliche Bassist seine Stimme zu Ehren Gottes und seiner Heiligen hören — und als er vor wenigen Monaten mithalf, dem hochw. P. Guardian Eusebius das Grablied zu singen, da wird er kaum geahnt haben, datz dasselbe Lied bald, bald auch ihm gesungen werden würde. So sei

denn der Gedanke dieses Liedes auch unser Gedanke und Wunsch für den Verstorbenen: Hab Dank für alle deine Liebe, für all dein Wirken, all dein Tun: Gott lohne dir für soviel Liebe, Dein Leib mög' sanft im Grabe ruh'n. Speaker» Spende, An Stelle eines Kranzes für unseren gewesenen Drittordensdirektor V. Eugen Flora spendete die Drittordensgemeinde Lire 100.— für hl. Messen und bedürftige Drittordonsmit- glieder. Dem Jesubelm. In treuem Gedenken an Frau Lanny v. Walther Lire 50.— von Familien Schlo- bach

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 21.05.1932
Umfang: 8
, feine Auf zeichnungen und Tagebücher angeeignet uyd' lese oft darin. Dann ist mirs. als lebte er immer noch mit mir. Er hat sich sehr viel mit mir beschäftigt, ich war sein einziges Kind — wohl sein Liebstes auf der Welt.' In Eugen wuchs unnd' wuchs das Staunen. Oskars Frau! Seine Augen suchten Peter Burkardts Blick — er fand ein stilles Einver ständnis darin. «Nicht wahr, es Ist nicht zu verstehen?' fragte des einen Blick.' Und: «Nein, es ist nicht zu verstehend gab .der an- l dere zurück

. über neun Jahre. „Du hast das Meer schon oft gesehen, Gab riele?' fragte Eugen laut. „Oft — auf meinen vielen und weiten Rei sen mit Mania. Aber nicht eure Ostsee! Wer wird denn nach Ostpreußen fahren! hieß es immer bei uns zu Hause. Die Süddeutschen, auch die Rheinländer, die Schweizer haben ja keine Ahnung, wie das hier ist — so eigenartig schön —- so einsam — so voll Poesie. Oskar lacht mich aus; er findet das alles nicht. Aber ich weiß es genau, du und Herr Burkardt, ihr beide findet

es auch!' «Sie sind auch bei uns an zwei ausgeprägte Heimatfanatiker geraten', gibt Peter zurück. „Ach, nnd die Menschen hier!' Noch wärmer wird die junge Stimme, noch herrlicher leuch ten die Augen. »Ihre Mutter, Herr Burkardt! Und meine Mutter Klärchen! Oskar muß nur Zimmer steuern, daß sie sich nicht zu sehr ver« 'wohnt. Sie weiß gar nicht, was sie mir alles an Liebe und Güte erweisen soll! Ach, nnd' originell ist sie!. Bist du dir dessen bewußt, Schwager Eugen, daß du ein richtiges Original zur Mutter hast?' , . „Vollauf

und mit Freuden! Mit vielen Müt tern hat mich das Leben zusammengeworfen! Mit meiner KlärchenWutter läßt sich keine ver- gleichen.? V Ueber das lichte, holde Gesichtchen fiel es wie ein Schatten: gedachte Gabriele wohl der Eugen halblaut^^- ^eben hatte Gabriele einen ^ kleinen.V.orsprung.yör,den,beid'en Männern. ^ .<«Sse'w!rd,ihr.,inn'erl!ch fremdàibenl'.ant- wortèts 'Pèlèr,''WM^M^sWmpfter 'Stim me, „eine komplizierte Künstlernatur, der nie das wirkliche Leben Wärme geben kann, immer nur die Kunst

, wenn die Theater geschlossen waren, nnd in unser niederrhei«, nisches Städtchen ist sie nie gekommen. Oskar, sagt, wir würden wie Feuer und Wasser zu sammenpassen'— meinen Sie das auch?' Peter nickte. „Ick) meine das auch.' Uud wann kommt sie hierher, die groß» Künstlerin?'-, .^Vielleicht.»noch diese Woche, vielleicht auch erst in künftiger', meinte Eugen, an den die Frage gerichtet war. „Naturen wie Lydia eine ist, binHn sich nie an bestimmte Daten -D alles, wàs'nur mit dem Worte Zwang im etitferntesttzn

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Seite 2 von 6
Datum: 08.06.1936
Umfang: 6
zugleich: „Es ist ganz einerlei, alles ganz einerlei! Es ist alles heraus, und man kann ihm nichts mehr tun Otto von Spechts Vater hat ge- standen, daß er es war, der Eugen Dorneck erschoß!' „Was ...?!' 'Er ist unten in der Halle. Er will alles ausfagen, wie es kam, und . . . Oh, Gotz! unterbrach sie sich, ließ Ralf stehen, lief zum Bett und sank daran auf die Knie nieder. - Aufschluchzend drückte sie ihr Gesicht auf die Hand, die sich ihr entgegenstreckte: „Du bist frei! Du bist frei! Du bist frei

seines Vaters Kenntnis hatte. In Uebereinftimmunq mit Marileen, die ja allein Leo von Spechts volles Geständnis entgegengenommen hatte, sagte Otto von Specht folgendes aus: Sein Vater habe sich schon oft darüber ge ärgert, daß ihm am Mühlengehölz, wo sein Wild im Dornhausener Gebiet hinüber wechselte, die heften Böcke abgeschofsen wur den. Cr erfuhr, daß Eugen Dorneck sich wieder am Rande des Müylengehölzes auf Anstand stellte, er wollte ihn bei seinem nicht freundnachbarlichen Tun ertappen und zur Rede

stellen. An dem verhängnisvollen Abend habe fein Vater sich am Walde auf gestellt, auf dem sein Wild auf die Wiese am Mühlengehölz hinauszutreten pflegte. Die Wiese lag bereits auf Äornhauser Gebiet, er selbst durfte deshalb einen dort äsenden Bock nicht erlegen, konnte ihn aber verscheuchen, ehe Eugen zum Schuß kam. Es dunkelte aber schon, als der Bock das Wäldchen verließ, und fein Vater bemerkte ihn erst, als er bereits auf der Wiese stand; zu gleicher Zeit sah er Eugen Dorneck

ab. Sein Vater, be richtete Otto von Specht weiter, sei dann nach dem Mühlengehölz hinübergegangen, obgleich er für sicher annahm, daß Eugen Dorneck sich schleunigst entfernt haben würde, zu seinem Schrecken fand er ihn hinter dem Gebüsch leblos ausgestreckt. Ganz mechanisch hatte er dann die abgeschossene Patrone aus dem Lauf seines Zwillings springen lassen, die zufällig von dem gleichen Kaliber war, wie sie Götz Dorneck in seinem Gewehr hatte. Sein Vater sei ganz benommen nach Hause gegangen

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 02.07.1932
Umfang: 8
hereingestürzt; fassungslos, sprachlos hatte sie Oskar angestarrt. Was sie sich selbst noch nicht zu gestehen gewagt, was wie ein erstes auf zuckendes Mnkchen in ihr gezündet hatte, wo von sie mit ihren erschreckten Gedanken inzwi- sch.'n wieder und wieder geflüchtet mar — das sollte nun Gestalt annehmen, das sollte sie be kennen. gewissermaßen zu Protokoll geben. Lieben? Es zog sie zu Eugen hin. fort und fort mußte sie seiner gedenken, sie wußte, er würde sie verstehen, er würde nicht mit kaltem Spott

von Liebe nichts geahnt, daß sie wie ein Kind in die Ehe hineingelaufen war und nur deren Fesseln, nicht aber deren Glück ver spürt hatte. Und nun kam ihr Gatte und fragte sie. ob sie einen anderen liebe. »Ich — ich — weiß nicht — ich glaube — ich weiß nicht!' halte sie gestammelt. Darauf hatte Oskar sie halb mitleidig, halb geringschätzig angesehen und hatte in seinem energischen Ton verfügt: „Darüber muß man sich doch klar sein! Ihr könnt euch aussprechen — du mld Eugen. Dns Resultat bitte

Eugen neben ihr. Sie erschrak dennoch. Alle ihre Blumen, die sie bis dahin in völliger Selbstvergessenheit festgehalten hatte, fielen ihr aus den Händen: sie bückte sich, darnach, wollte sie aufheben — Eligeils Rechte faßte ihre Hand, hielt sie mit sanftein Druck fest — nur für einen Augen blick. ' „Wir wollen beide Mutter Klärchens Grab schmücken!' Er tat es aber dann doch allein, legte all die schönen Tazelten, Narzissen nnd Maiblumen quf den Hügel und sah mit einem Seitenblick auf die kleinen

Hände, die schlaff in den Falten des schwarzen Spitzenkleides herabhingen und leise zitterten. So blütenweise, zarte Hände — und sollten ihm sein ganzes Lebensglück schenken! > .. Borsichtig dämpts er die Stimme, als er zu ihr sprach: ..Was ich dir zu sagen habe. Gab riele, das könnte Mutter Klärchen dat. könnte die ganze Welt hören, und doch ist es nur für dich allein bestimmt. Warum zitterst du so siißes Kind? Hast du Furcht vor mir?' „Nein, o nein. Eugen! Nicht Furcht — nur — nur —' sie kam

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