einer von den Habich ten! Nun, mein galanter Herr Ritter, du kommst, um Abschied zu nehmen?" ries der Marquis dem eintreten den Grafen Eugen entgegen. Dann, sich an Giralda wendend, fuhr er fort: „Fräulein Alvarez, dieser Herr ist mein Neffe, der Gras Eugen von Lamartin!" Das junge Mädchen erwiderte die Vorstellung mit einer Verbeugung. Der junge Graf vergaß alle Höflichkeit. Unverwandt sah er ihr ins Gesicht, nicht imstande, seine Bewunde rung ihrer jugendlichen Schönheit zu verbergen. „Sie hat Armands Augen
!" sprach er halblaut vor sich hin. „Eugen", sagte der Marquis und aus seinen Augen sprach plötzlich ein Ausdruck von Bestimmtheit. „Fräu lein Alvarez ist meine Sekretärin. So lange sie auf dem Vor dem Hause des Reichsbannerführers Rasch« kowski in Szillen bei Tilsit erschien gegen 3 Uhr früh ein mit vier oder fünf Personen besetztes Auto, die Raschkowski dringend sprechen wollten. Dieser erschien darauf am Fenster, sah jedoch sofort, daß einer der Leute nach der Pistole griff. Er sprang weg. Im selben
. Auch du wirst sie als solche respektieren." Graf Eugen war sichtlich bestürzt. Was war mit dem alten Manne vorgegangen, daß er eine solch plötzliche Zuneigung für ein ihm bis dahin völlig fremdes Mäd chen fassen konnte? Aber sich Zusammennehmend, ver beugte er sich, während eine dunkle Röte ihm ins Ge sicht stieg. Er verstand die Meinung der Worte des Grei ses, wenn auch Giralda keine Ahnung davon hatte. Er wandte sich, daß sein Gesicht beschattet war, und faßte das junge Mädchen scharf ins Auge. Wie ähnlich sah sie seinem Vetter
gezeigt hast. Aber die Pflicht ruft dich zu dem Balle. Ich will dich nicht zurückhalten!" Graf Eugen verbeugte sich vor Giralda und schüttelte dem alten Marquis die Hand, wozu letzterer eine Gri masse schnitt, die Lächeln bedeuten sollte. Darauf eilte er aus dem Zimmer und aus dem Schlosse. Als er in den Wagen stieg, murmelte er vor sich hin: „Dieses junge Mädchen umgibt ein Geheimnis, so wahr ich lebe. Sie ist eine Schönheit ersten Ranges und dabei unschuldsvoll wie eine Taube. Merkwürdig, daß wagen
Antlitz schwebte dem Grafen Eugen auf sei ner Reise nach Paris fortwährend vor der Seele. Nicht einmal die zeitweiligen Bemerkungen seines Dieners Jacques, welcher ihm gegenüber im Wagen saß, konn ten seine Gedanken ablenken. Es beunruhigte ihn außerordentlich, daß sein Oheim dieses fremde Mädchen als Sekretärin engagiert hattet „Ich werde nervös", dachte er, seinen Blick von sei nem Diener abwendend. „Weil das Mädchen dieselben Augen hat wie mein Vetter, den ich mehr als tödlich hasse und der längst