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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 6 von 12
Datum: 05.07.1934
Umfang: 12
den zu frühen Tod herbei. Im heurigen Frühjahr wollte er noch im Spital Heilung suchen, doch das er trotz aller Freude hatte, ab. Schließlich war's ihm ja egal. Die Hauptsache war, er kam in die Schweiz! Mochten andere sich tot oder zum Krüppel schießen lassen. Auch Eugen! Am nächsten Tag saß im D-Zug nach Genf ein junger Mann, den niemand Kr Charles Meunier gehalten hätte. An der Schweizer Grenze übte Militär die Kontrolle aus. Der kontrollierende Offizier verglich das Paßbild, das den Studenten

der Maschinenbautechnik Eugen Meunier aus Toulouse vorstellte, lange mit dem vor ihm Stehenden. Schließlich fand er doch, daß alles stimmte. Wenn er aller dings in das Innere des kontrollierten Reisenden hätte sehen können, hätte er gründen, daß jeder Nerv zum Zer reißen gespannt war. «Mit einer knappen Verbeugung gab er den Paß zurück. Der Zug setzte sich wieder in Bewegung. Im 'Abteil erster Klasse warf sich Charles erschöpft, aber strahlenden Gesichts ins Polster, als die Grenze passiert war und der erste

der Gestellungsordre glatt passieren. Durch das gewölbeartige Tor kam 'Eugen — denn er war es — auf den großen Kasernenhof, auf dem reges Leben herrschte. Aus allen Ecken und Enden schallten die-Kommandos, der ganze Kasernenhos wimmelte von kleinen Gruppen von Soldaten, die von Unteroffizieren unter Aufficht von da und dort stehenden Offizieren einexerziert wurden. Es waren meist Kriegsfreiwillige, die erst einige Tage den Rock der Republik trugen. Man sah es ihnen auch noch deutlich an. Trotz der einheitlichen

, die Mannschaften bekamen von einem höheren Offizier zu Pferde, dessen Stimme über den Kasernenhof alle anderen übertönte, ihre letzten Anweisungen. Eugen hob horchend und prüfend den Kopf. Diese Stimme? Diese Stimme kannte er doch! Auf einmal fiel es ihm ein, das war ja der Oberstleutnant, den er bei Jvonne kennen gelernt hatte. Einen Moment erschrak er, dann atmete er befreit auf. Ein Zusammentreffen mit diesem konnte kaum eine Gefahr bedeuten. Mehr als den Namen Meunier wußte er von dem einmaligen Beiein

andersein kaum; wenn er überhaupt diesen wußte. Außer dem sah Eugen zu seiner Genugtuung, daß er feldmarsch mäßig ausgerüstet war; er zog sicher mit dem Bataillon heute noch ins Feld. Der Unterleutnant sah sich das ganze Bild einige Minuten an. Genau so mußte es jetzt auf den Kasernen höfen in Deutschland sein. Ob sich dort auch die Frei willigen in Massen meldeten, wie es nach den Zeitungs berichten in Frankreich der Fall war? Die Bitterkeit, daß er nicht drüben sein durfte, wollte wieder in ihm hoch

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 6 von 12
Datum: 12.07.1934
Umfang: 12
und wir haben keinen er ist ein edler Mensch! Ich komme mir oft so schlecht, so erbärmlich vor, daß ich ihn betrüge!" Eugen gab es einen Stich. „Daumier ist ein edler Mann, Du hast recht. Auch ich ..." 'Eine verlegene Sülle war in dem Zimmer. Jvonne fuhr leise fort: „Als er Abschied nahm und ich ihn küßte, meinte ich, ich müßt» hinausschreien und mich anklagen. — Pfui! Es ist so häßlich die Lüge! So gemein ! Eugen, oft wünschte ich, ich hätte Dich nie gesehen oder ich wäre tot!" Jvonne schlug die Hände vors Gesicht und schluchzte

. So erregt hatte sie Eugen noch nie gesehen. ,/Liebling!" tröstete er sie. „Nicht weinen!" Aber in seinem Kopfe wirbelten die Gedanken durch einander. Ruhig werden jetzt, ruhig! Sie zeigt dir ja selbst den Weg. Es darf nicht sein, weil Krieg ist. Weil er einen betrügen würde, der draußen für sein Vaterland kämpft, der sein Liebstes in arglosem Vertrauen geborgen glaubt. Drüben in Deutschland wartete eine aus ihn, die ein heiliges Anrecht aus ihn hat. Außerdem gehörte er jetzt dem deutschen Vaterland

, das im Kampfe um Sein oder Nichtsein stand. Mit einem Male fuhr Jvonne empor. „Ich kann diese Lüge nicht länger ertrgen. Eugen — wenn Gaston in Urlaub kommt, werde ich ihm alles sagen. — Er muß mich freigeben. Er wird mich fteigeben. Und dann ..." „Und dann?" Eugen wollte das Herzblut stocken. Ein ungeheurer Gedanke durchzuckte ihn. „Und dann?" fragte er tonlos. ,',Dann ..." Jvonne .warf sich an seine Brust und schlang ihre Arme um ihn, „dann wirst Du mir ganz ge hören und ich Dir. Wir werden Mann und Weib

..." Mit einem Schlage war Eugen jäh ernüchtert. Heira ten?! Jvonne heiraten? Sich hier binden? Er der deutsche Offizier? Welchen Wirbel von Verwicklungen! Unmöglich. Gott, er wird sie enttäuschen müssen dieses liebe, kleine Herz! — Ueberall Lüge! Auch diese hier mußte er betrügen. Er wird sie nie heiraten können! Eugen schwindelte. Jvonnes Liebesworte und Lieb kosungen überhörte er. Nur nicht denken und überlegen jetzt! Sie las in seinem Gesicht und merkte den jähen Wechsel. Mit großen verwunderten Augen sah

sie zu ihm aus. Wie draußen in der Villa am Wäldchen, flüsterte sie: ,Mgen!" Mit ihrer weichen lockenden Sümme. Und wie damals übte das eine Wort seinen Zauber aus, daß Ver gangenheit und Zukunft wie Nebel zerrannen und nur die Gegenwart blieb. Diese hieß Jvonne. Die nächsten Tage verbrachte Eugen in einer Art Dämmerzustand. Noch mächtiger als das erstemal war die Leidenschaft über ihn gekommen. Mechanisch machte er seinen Dienst beim Regiment, mechanisch atz und trank er und mechanisch schrieb er in der Nacht

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Alpenländer-Bote
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Seite 7 von 16
Datum: 23.04.1933
Umfang: 16
abends und mußte unbedingt diese Nacht Ruhe haben. Als ich zu Bett ging, waren beide Gefangene sicher verwahrt." „Wo ist Bichou?" fragte Gras Eugen. „Ich weiß es nicht", versetzte seine Frau erschrocken. „Er kam sehr spät nach Hause. Er war stark berauscht und fiel sofort in der Halle nieder, wo er fest einschlief und furchtbar schnarchte. Wo er jetzt ist, weiß ich nicht zu sagen." Graf Eugens Stirn umwölkte sich, als ob ein Ge witter im Anzug fei. Der Fischer war zu Hause gewesen und hatte das Haus

, es nicht wieder betreten habe. Graf Eugen war der einzige, welcher ihm Glauben zu schenken schien. „Und ich sage dir, ich habe dich gehört!" wiederholte seine Frau beständig. Ihr Gatte versicherte sie jedoch immer wieder, daß dem nicht so sei und daß er nichts anderes als die Wahrheit sagen könnte. „Laßt ihn in Ruhe", sagte Gras Eugen, welcher jetzt die tatsächliche Wahrheit zu ahnen begann. „Seine Trunkenheit ist mir teuer zu stehen gekommen. Ich hege die Befürchtung, daß der Herzog von Beaufort uns nachgespürt

hin zu durchsuchen. Sofort ritt der Diener davon. Graf Eugen selbst kehrte in das Haus zurück, verantwortlichen Kreise zweifellos. Die unselige Tat ist die folgerichtige Auswirkung des unchristlichen- Rassenwahnes, den man im „Blutmythus" pre digt. Wer Wind sät, wird Sturm ernten und wer die Geister rief, wird sie nicht mehr los. Schrickt man von den Konsequenzen zurück, dann muß man eben die falschen Grundsätze aufgeben. Auch diese Gottesläste rung ist darum keine zufällige Einzelerscheinung mehr, wie leider

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Neueste Zeitung
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Seite 10 von 16
Datum: 09.06.1933
Umfang: 16
. Marsch. — C. M. Ziehrer: Der Vater des Regiments. — Josef Strauß: Mein Lebenslaus ist Lieb' und Lust, Walzer. — Kliment: Oesterreichisches Soldatenleben, Charakterstück. — Latzels- berger: Aller Ehren ist Oesterreich voll, Marsch. 20.05 Uhr: Zeitfunk. 20.20 Uhr: Das Feuilleton der Woche. Schubert im FrühNng. Emil Kläger. 20.45 Uhr: Stunde der Heimat. Schloß Belvedere, die Sommer- residenz des Prinzen Eugen von Savoyen. Hörbericht. Am Mikro phon: Andreas Reischek. Historische Abendmusik. Leitung

. — Emil Bauer: Deuffchösterreich. Marsch. 15 Uhr: Zeitzeichen. 15.05 Uhr: Sagen aus der Türkenzeit. Gesprochen von R. Stegert. 15.30 Uhr: Univ.-Prof. Dr. Fritz Röck: Heilige Gesänge der In- dianer. (Mit Schallplatten: mitwirkend: Emmy Dumont. Gesang.) 16 Uhr: Die Bundestheater-Woche. 16.10 Uhr: Oefterreichische Landschaft. Josef Friedrich Perkonig: Mittelkärntnerisches Idyll. 16.35 Uhr: Nachmittagskonzert. Orchester Josef Holzer. — Iosefine v. Poühaysky: Prinz Eugen. Iubiläumsmarsch. — Fr. v. Suppe

: Grüß mir mein Wien. Lied aus der Overette ..Gräfin Mariza". — II. Moderne Virtuosen musik. — Arnold Röhrling: Excentric. — Hans Ewald Heller: Rund funksuite: a) Capriccio: b) Studie: c) Toccatina. — Erich Wolsganü Korngold: Wichtelmännchen. — Moritz Rosenthal: Pavillons. - Eugen Zador: Bagatelle in Jazz. — Max Breitenfeld: Oktaven- studie. 18 Uhr: Bericht für Reise und Fremdenverkehr. Ing. Erwin Dein- lein. 18.15 Ubr: Dr. Erwin M. Auer: Leichtathletik in unserer Zeit. 18.25 Uhr: Wochenbericht

in der Unterwelt". — Baynes: Destiny. Valse boston. - Johann Sttauß: Tritsch-Tratsch. Polka schnell. 20.15 Zeitfunk. 20.30 Uhr: Orchesterkonzert. 21.45 Ubr: Eugen Lennhoff: Bericht über die Weltwirtschaftskon- ferenz in London. 22.20 Ubr: Abendkonzert. Gustav Macho (Violine). Hans 2ui- querez (Violoncello). Dr. Eugen Billig. Gusll Heintze (Doppel- klavier). Franz Strohmayer. Franz Rotter. Richard Neubauer. Alois Ionisch (Sänger). Schrammelterzett: Alois Haselbrunner. Georg Birngruber. Franz Kutschera

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 26.10.1939
Umfang: 4
zogen, die Wiener ihr „Vivat Eugenius" gejauchzt, als hätte er eben erst Zenta, Turin oder Belgrad geschlagen. Und heute hatte Prinz Eugen sogar wieder Gäste bei sich gesehen. Heiter hatte der Feldmarschall des Helligen Römi schen Reichs mit den Geladenen geplaudert, nur manchmal hatte noch ein kurzer, trockener Husten seine schmale, nur wenig gebeugte Gestalt gekrümmt. Am späten Nachmittage ging er dann ohne Begleitung durch den ganzen weithin gegen das Glacis und die Stadt mauern sich senkenden

. Prinz Eugen lächelte, schob das Tablett zur Seite, sagte freundlich: „Wozu? Ich werde jetzt schlafen." Mit gütigem Nicken entließ er den alten Vertrauten. Der ging mit ehrerbietigem Gruß. Draußen aber schüttelte er mißbilligend sein weißes Haupt. Er seufzte. Wenn er nur die Medizin nehmen wollte! Bekümmert schlurfte der Alte über den langen hallenden Gang, durch dessen weitgeöffnete Fenster man das Auf- und Niederschreiten des Doppelpostens, das plätschernde Steigen und Fallen der Springbrunnen

zurück, hastete mit pfeifendem Atem die Treppe hinauf, über den Gang, auf dessen Teppichen schon die Sonnenstrahlen spielten, trat in das Zimmer seines Herrn und wollte melden. Tot, ein Lächeln im Antlitz, lag Prinz Eugen. Es war, als schliefe er und träumte von des Reiches Ruhm. Der Alte senkte den Kopf. Tonlos kamen die Worte der Meldung: „Der Löwe ist tot!" Nach den letzten Berichten waren am 15. Oktober 1939 im Gebiete Großdeutschlands von der Maul- und Klauen seuche befallen: 150 (am 1. Oktober

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