und unterschla gen haben." Eugen von Lamartin errötete und zuckte merkbar zusammen. „Ich habe es mir stets gedacht, daß Armand einen Feind gehabt hat, welcher seinen Onkel gegen ihn auf reizte", fuhr Gabriele unbeirrt fort. „Als Armand noch ein Knabe, war er seines Oheims Liebling. Als er grö ßer wurde, begann der Marquis ihm seine Liebe zu ent ziehen. Er muß einen Neider gehabt haben, der falsch über ihn sprach, seine Fehler zu Verbrechen stempelte und Herrn de Vigny glauben machte, daß Armand
—" „Und meine Antwort würde stets dieselbe sein, die ich Ihnen bereits vor fünf Jahren gegeben habe, Graf", versetzte Gabriele fest. „Ich kann niemals die Ihrige werden!" „Ich weigere mich, diese Antwort anzunehmen!" er klärte Eugen in heftiger Erregung. „Ihr Vater billigt meine Werbung, Gabriele. Und Sie sollen doch noch freundlich auf mich blicken, Sie sollen mir doch noch eines Tages versprechen, die Meine zu werden!" Gabriele sah entrüstet zu dem Sprechenden auf. Ihre Augen schossen Zornesblitze
. Die Komtesse benutzte den Eintritt ihres Vaters, den Salon zu verlassen. In sichtbarer Bewegung, welche beide Männer mißverstan den, indem sie sie zugunsten des Bewerbers auslegten, glitt sie geräuschlos aus dem Salon auf den Korrido: hinaus. Hätte sie den milden triumphierenden Blick ge sehen, den Eugen ihr nachsandte, sie würde erbebt sein bis in den Grund ihres Herzens. Auch dem Grafen von Chatrois entging dieser dämonische Ausdruck; sonst hätte er erkennen müssen, wie falsch der Charakter die ses