Caissons. Ueberall sah man eine Schar Arbeiter damit beschäftigt, die Säle und Gemä cher neu zu dekorieren, den matt gewordenen Vergoldungen der Plafonds wieder neuen Glanz zu verleihen, die Parquets der Fußböden zu wichsen, und von den kostbaren vergoldeten Mö beln die Ueberzüge fortzunehmen, um die gold gestickten Bezüge von Atlas und Sainmet zu reinigen und abzustäuben. Der erste Tapezierer und Dekorateur von Paris war vom Prinzen Eugen von Savoyen beauftragt worden, das Hotel zu einer glänzenden
eintzutreten, um Monsieur Louis zu melden. ... Eine Minute später wurde die Tür des Ka? binetts weit geöffnet und der Kammerdiener trat ehrfurchtsvoll bei Seite, um den Herrn De korateur an sich vorüber in das Kabinett des Prinzen eintreten zu lassen, und dann hinaus gehend, die Tür hinter ihm zu schließen. Eugen trat dem Monsieur Louis mit Heilerin Lächeln entgegen, und fragte ihn nach seinem Begehr. »Ew. Gnaden', erwiderte der würdige Herr feierliche »Sie haben Mir. den ehrenvollen Aul? Zur neuen Straße
. der sich aus demsel ben erheben soll, das heißt, sie haben die àie gereinigt, gewichst und vergoldet, und es bleibt nur noch übrig, sie zu dekorieren. Und diese wichtige Angelegenheit ist es jetzt, die mich zu Ew. Gnaden herführt. Ich muß bitten, mir zu sagen, welchen Charakter die Dekorationen ha ben sollen, ob sie im Styl der Ehrfurcht, der Freundschaft, des- Mäcenentums oder der Liebe gehalten werden sollen'.- i,Es gibt also für alle Empfindungen »er schiene Style der Dekoration?' fragte Eugen lächelnd. „Ganz
2700. j Herrn Prinzen, und das übrige wird neben sächlich behandelt'. „Sie sprachen aber, wie mich dünkt, noch von einem vierten Styl der Dekorationen', sagt« Eugen heiter.' „Allerdings, gnädiger Herr, ich sprach von dem Styl der Liebe. Sollen die Dekorationen diesen Charakter tragen, gilt es, eine Braut, eine Herrin in dieses Palais einzuführen, dann freilich müssen sie ganz anderer Art sein, dann dürfen sie gar keine Ähnlichkeit mit den an deren Stylen haben, dann müssen die Dekora tionen schon
in der Vorhalle des Palastes be ginnen, und sich durch alle Säle, alle Gemä cher hindurch ziehen'. „Nun', sagte Eugen, und es flog wie eine strahlende Morgenröte über sein'Angesicht hin. «nun, ich bitte, daß Sie die Dekorationen in di?.' sein Style machen'. „Im Style der Liebe, gnädiger Herr?' fragte Monsieur Louis ganz erschrocken. «Ja, im Style der Liobel' „Aber, mein Gott', rief der Dekorateur ent setzt, „es wird unmöglich fein, diesen Styt in einem einigen Tage würdig durchzuführen. Warum haben Ew. Gnaden