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Tiroler Grenzbote
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Seite 4 von 8
Datum: 22.10.1943
Umfang: 8
in ihr siegreich gegen jeden Verdacht, die sagte: Nein, es ist nicht wahr! Es kann nicht wahr sein! — Und ihre Tochter Luise bestärkte sie tapfer in dieser Auffassung. Ihren Bruder, von dem sie wußte, daß er Michael für -schuldig hielt, hatte Frau Körner nach einem heftigen Wort wechsel gebeten, doch in die Wohnung der Verstorbenen hinaufzuziehen, da es ihr unangenehm sei, mit dem An kläger ihres Sohnes in der gleichen Wohnung hausen zu müssen. Ernst Ewert war daraufhin in ein Hotel über gesiedelt. Am sechsten

Tage nach Angelas Tod ließ er sich plötz lich in der Villa wieder sehen. Frau Körner erhob sich zit ternd beim Eintritt ihres Bruders, auch Luise war sehr un willig über den Besuch. „Ich wäre nicht gekommen," begann er, wenn nicht —" Berta hob rasch den Kopf. „Ist — ist etwas Neues —?" „Ich komme soeben vom Untersuchungsrichter." „Haben sie ihn verhaftet?" schrie Frau Körner auf. „Ja!" sagte Ernst Ewert einfach. Einige Sekunden blieb es totenstill. Dann richtete sich Frau Körner empor und strich

oorhielt. was sagte er da?" „Er leugnet natürlich. Mit Entrüstung weist er jeden diesbezüglichen Verdacht zurück. Aber, wenn er unschuldig wäre — Berta, bedenke selbst — warum verweigert er jed-e Auskunft über die Zeit vom 22. bis zum 25. November?" „Warum — ja warum?" flüsterte Frau Körner, und große Schweißperlen traten aus ihre Stirn. Dann sah sie ihren Bruder plötzlich wieder angstvoll an. „Ernst — hältst Du ihn noch für schuldig?" Ernst Ewert schwieg und seufzte. Aber die Frau sprang auf und ries

flammend: „Und ich sage Dir, er ist unschuldig! Mag er so leichtsinnig gewesen sein, wie immer — schlecht war er nre! An diesem Verbre chen ist er bestimmt unschuldig! Das konnte er nie und nim mer tun!" Auch jetzt schwieg Ernst immer noch. Nur der Ausdruck des Mitleids in seinem Gesicht vertiefte sich. Frau Körner jedoch fuhr fort: „Du glaubst es nicht? — Oh, Ernst — es gibt einen Gott, und er wird mir helfen, die Unschuld meines armen Sohnes zu beweisen!" Die Beweise gegen ihn sind erdrückend, liebe

Berta!" „Für Euch vielleicht, die Ihr ohne Milde, aber voller Vorurteile daran geht, sie zu prüfen. Für mich nicht. Ich glaube seiner Versicherung!" „Liebe Berta — sei vernünftig! Denke nur gründlich nach. — Wer sonst könnte so gehandelt haben? Wer hat die Umstände so gekannt? Wer hatte ein Interesse —" „Genug!" Frau Körner wandte sich stolz ab. „Ich sehe, Du bist mein.Gegner, Ernst. Es ist schmerzlich für mich. bitter schmerzlich, daß ich nun mit Luise ganz allein stehen soll, aber wir müssen

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Seite 4 von 4
Datum: 04.04.1941
Umfang: 4
^ “ M zu haben. (Nachdruck verboten) 5 Or.-Ing.Zritz Thielecke Roman von Elisabeth Fries Copyright by Karl Köhler & Co., Berlin-Schmargendorf Sie sah an ihm vorbei. Fröstelnd hob sie die Schultern. „Daß du es aushältst ohne Ueberzieher! Die beiden brauchen lange." „Da kommen sie!" Aufatmend ging Ernst Redekamp dem Lehrling entgegen, der seine Sachen brachte. Sein hübsches, männliches Gesicht sah wieder ebenso bedrückt aus wie am Morgen. „Onkel Ernst, du hast ja eine fabelhafte Sekretärin", sagte gleich darauf im Wagen

Almut in ihrer heiteren Unbefangen heit. „In der Schönheit hatte ich die kleine Schreiner gar nicht erkannt —" „Findest du sie schön?" fragte Ernst Redekamp ohne Teil nahme. „Das ist dir wohl noch gar nicht aufgefallen?" lachte Almut. „Na ja, sie mag nicht dein Typ sein. Gründlicher als sie sich von deiner schönen Frau unterscheidet, kann man sich freilich kaum etwas denken —" „Bitte, Almut, laß das. Es ist schlümn genug, wenn die Männer keinen Unterschied machen zwischen ihren Frauen

du es nicht gemerkt? Ich bin fest über zeugt, Onkel Ernst hatte noch gar nicht gesehen, wie Renate Schreiner aussieht!" In Juttas sprechenden Zügen spiegelte sich alles, was sie dachte. Als ob sie es ausgesprochen hätte, so genau wußte Almut, daß sie daran nicht glaubte. Ihr war nicht zu helfen — und dem armen Onkel Ernst vermutlich auch nicht. Ein anderer an seiner Stelle würde sich sagen, wenn sie mir doch ewig mißtraut, kann ich ja die Konsequenzen ziehen und wirklich so sein, wie sie annimmt — dachte Almut

haben, aber das konnte man nicht vorher wissen", sagte Ernst. „Na, und dann die Jugend — wenn erst getanzt wird, ist ja kein Ende abzusehen." „Jutta nimmt es darin noch mit den Jüngsten auf, findest du nicht?" Ernst nickte nur. Darauf hätte sich viel sagen lassen, z. B. daß sie es manchmal nur tue, um ihrer ungebändigten Lebens lust ein Ventll zu schaffen . . . Aber solche Dinge spricht man nicht aus, es ist schlimm genug, daß die Verwandten sie trotz dem nicht übersehen. Denn Jutta war nicht die Persönlichkeit

, sich ihre Stimmungen nicht merken zu lassen ... Entschlossen gab sich Ernst Redekamp einen Ruck und richtete sich gerade auf. „Sollten wir nicht lieber von anderen Dingen reden?" fragte er, „der heutige Tag kann doch von schwerwiegender Bedeu tung für uns sein." „Cr entscheidet über Sein oder Nichtsein, darüber sind wir nicht im Zweifel, was sollen wir noch groß davon reden?" Thilo sprach leise, fast wie zu sich selbst. „Es liegt alles klar und offen, nun mag der große Hellwig seine Entscheidung treffen

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Seite 4 von 4
Datum: 29.04.1941
Umfang: 4
von Elisabeth Fries Verlegt bei Karl Köhler & Co., Berlin-Schmargendorf Es schien auch, als ob alles gut ginge; Ernst mußte zuerst eine Weile allein im Zimmer seines Bruders warten, denn seine Schwägerin und Almut hatten Besuch. So saß er still und versuchte, das Abendblatt zu lesen, um seinen Gedanken zu entfliehen, bis er merkte, daß er die Nachrichten dreimal las, um dann doch nicht zu wissen, was er gelesen hatte. Endlich kamen die Damen und holten ihn herüber, aber es dauerte noch eine ganze Weile, ehe

. Ernst Redekamp hob die Schultern. „Es sieht beinahe aus, als hätte er zu früh davon geredet", meinte er gepreßt. „Diel- leicht war er zu siegessicher —." „Das wäre zu dumm —", erwiderte sein Bruder. „Ich hatte jedenfalls auch den Eindruck, als wenn Hellwig damals bei der Besichtigung die größten Hoffnungen auf Thielecke gesetzt hätte." „Man sollte denken, wer selbst Erfinder wäre, müßte genau wissen, wieviel Zufälligkeiten da Zusammenwirken können", gab Frau Agathe zu bedenken. „Erzählt

er dir denn nichts?" fragte Jutta ihre Nichte in dem Versuch, sich an dem Gespräch zu beteiligen. „Du scheinst doch auf sehr vertraulichem Fuß mit ihm zu stehen?" „Warum auch nicht?" lachte Almut, „ich mag ihn gern, und es macht Spaß, nicht nur zu fachsimpeln, wie mit den Kollegen. Aber von seiner Erfindung ist er seit einiger Zeit sehr still geworden —." Ihr kluger, sprechender Blick hing eine Sekunde an Ernst Redekamp fragend auf sie gerichteten Augen, als ob sie ihm eine Mitteilung, die nur für ihn bestimmt wäre

sehr davon eingenommen —." „Da ist jetzt ein famoses Cafe eröffnet", sagte Almut, „zu den drei Ringen" — das kennst du wohl auch?" „Za natürlich. Wir haben dort gegessen — „In dem Tanzlokal?" entfuhr es Jutta scharf. „Allerdings! Daran siehst du, wie schlecht du unterrichtet bist", erwiderte Ernst trocken. „Wieso? Meine Quelle ist sogar vollkommen einwandfrei!" Ernst Redekamp machte ein spöttisches Gesicht. In dem Be streben, die Situation zu retten, fiel Almut hastig ein: „Was heißt überhaupt heute

Tanzlokal? Ich habe selbst schon mit meinen Bekannten dort getanzt, das hindert aber nicht, daß auch andere Gäste — ich meine, die nicht tanzen wollen — da verkehren, und jedenfalls würde ich mir sehr ver bitten, wenn sich jemand erlauben wollte, mir deshalb etwas anzuhängen —." „Das werden sich andere Leute wohl auch verbitten", rief Ernst Redekamp schroff. „Genau, wie ich mir verbitten werde, daß mein Mann unter dem Deckmantel von wichtigen Geschäften —." Das war zu viel! Der Angegriffene sprang

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Seite 2 von 4
Datum: 05.12.1940
Umfang: 4
. Wir frieren und trinken mißgelaunt einen Aperitif. „Mensch", sagt einer, „wie schön ist es bei uns im dritten Zug, unsere Häuserchen in den Dünen... und wenn man sich besucht, und wenn es nur ein Loch in der Erde ist, mit Sand säcken geschützt, mit einem Tisch und zwei Bänken, mit einem eisernen Oefchen natürlich, dann kann man sich schon ein wenig zu Hause fühlen. Doch hier bei Pierre ... Pierre... Nein, hier nicht." Später kommt Ernst. Er strahlt über das ganze Gesicht — wo nimmt er soviel Humor her

in zwei Stunden wieder ab, was können wir denn schon verraten!" Ernst zwinkert mit den Augen. „Ihr Gauner", sagt er, „also dann..." Da flitzen wir hinüber, die Türe auf, hinein, die Türe zu! Ein hübsches Treppenhaus, geschmackvoll, alle Wetter. Ernst sagt geheimnisvoll: „Das kostet keinen roten Heller, wir haben alles selbst gemacht, was ihr hier seht, die Malereien und das Licht und so..." Da ist ein großes Billard, schön, sehr schön, ein Raum zum Ping-Pong-Spielen, ein Lesezim mer, o verflucht

, mit hundert guten Büchern, ein Raum, in dem man Skat und Schach und Dame spielen kann. Wir haben alle Achtung vor unserem Spieß. Die Maler haben noch zu tun, sie hängen Bilder auf, hübsche Bilder, die in der Kompanie selbst entstanden sind. „Und wenn ihr das nächste Mal die Kompanie besuchen kommt", sagt Ernst, „dann könnt ihr hier in unserem Gast zimmer schlafen." Ich muß gestehen, daß uns der graue häß liche Dezembertag jetzt viel wärmer wurde. „Da kann man wieder gern zu Hause sein", sagt

einer, „bei der Kom panie ..." Ernst grinst über alle Backen: „Na, Männer, ist doch mal klar! Der Spieß, versteht ihr doch, was so eine rich tige Kompaniemutter ist, die will doch ihre Kücken gern im Trockenen haben!" Englischer Flugzeug in Spanien aolsrlaodet Nach einem Luftkampf mit italienischen Fliegern Madrid, 5. Dez. Nach einem amtlichen Bericht aus Tar- r a g o n a ist ein englisches Flugzeug infolge einer Beschädi gung, die es im Luftkampf mit italienischen Fliegern erlitten hatte, auf einer Insel im Ebro

, so meinte Teleki, werde nun im Rahmen einer ein heitlichen europäischen Ordnung gelöst werden können. Aber auch bis dahin müßte in Ungarn eine Lösung für die an nähernd eine Million Juden angehende Frage im Interesse der Nation gefunden werden. Zum deutsch-ungarischen Minderheitsvertrag betonte Teleki, daß Ungarn ihn unterschrieben habe und ihn daher einhatten werde. Es gebe Leute, die behaupten, die Ungarn nehmen den Vertrag nicht ernst. Diese seien Hetzer, die das enge und natur gegebene Verhältnis

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 21.03.1955
Umfang: 8
Inger Jörgensen. Mrs. Lawrence, 22 Jahre alt und zweifache Mutter, legte auf der schwierigen Strecke am Mount Mansfield die beiden Durchgänge in 51,8 und 52,1 Se kunden zurück und siegte in 1:43,9 Minuten vor der blonden Französin, die 1:44,9 benö tigte. Luise Jaritz und Ernst Hinterseer gewannen Gomergrat-Derby Das S. internationale Gornergrat-Derby (alpine Kombination) in Zermatt brachte einen österreichischen Doppelerfolf. Bei strahlendem Sonnenschein und guten Pistenverhältnissen wurde

am Samstag die berühmte Blauherd-Abfahrt gefahren. 50 Konkurrenten aus neun Nationen waren am Start. Die Herrenpiste war 3.5 km lang und wies einen Höhenunterschied von 1000 m auf. Die Strecke der Damen war auf 2.7 km bei 700 m Höhendifferenz „verkürzt. Ernst Hinterseer revanchierte sich für seinen Miß erfolg in Mürren und belegte mit großem Abstand den ersten Platz vor Emst Ober aigner, der ebenfalls im „AK" gestürzt war. Bei den Damen war Luise Jaretz ebenso überlegen erfolgreich. Die Ergebnisse

, Herren: 1. Ernst Hinter seer (Oe.) 3:28.2 Minuten, 2. Emst Oberaig ner (Oe.) 3:31.3, 3. Hans Forrer (Schweiz) 3.33.0. —Damen: 1. Luise Jaretz (Oe.) 3:25.2, 2. Edith Bonlieu (Frankreich) 3:28.1, 3. Ros marie Reichenbach (Schweiz) 3:41.0 Beim Kömbinationstorlauf waren zahl reiche Stürze zu verzeichnen, die aber von den Favoriten nur Raymond Fellay zur Auf gabe zwangen*. Der Kitzfoüheler Ernst Hin terseer gewann auch diese Disziplin vor dem Schweizer Slalommeister Grosjean und wurde damit überlegener

Kombinationssie ger. Bei den Damen landete Luise Jaretz einen überzeugenden Kombinationssieg. Die Ergebnisse: Slalom, Herren: 1. Ernst Hinterseer (Oe.) 91.1 Sekunden, 2. Fernand Grosjean (Schweiz) 94.8, 3. Gerard Pasquier (Frankreich) 97.2. 26. Otto Rieder (Oe.) 137.2 gestürzt. — Damen: 1. Eva Mala (CSR.) 110.7, 2. Rosmarie Reichenbach (Schweiz) 114.8, 3. Luise Jaretz (Oe.) 117.2. Alpine Kombination, Herren: 1. Hinterseer 0, 2. For rer 7.94, 8. Ruedl 8.95, 5. Oberaigner 10.89, 21. Rieder 39.76. Damen

: 1. Jaretz 3.48. Mit überlegenen österreichischen Erfolgen endete am Sonntag auch das Gornergrat- Abfahrtsrennen. Bei den Damen distanzierte die Vorarllbergerin Luise Jaretz die zweit placierte Läuferin, die Schweizerin Elsa Forrer, um nicht weniger als 18.2 Sekunden. Bei den Herren war Ernst Hinterseer drei Sekunden schneller als Gerard Pasquier (Frankreich), dem mit 1.2 Sekunden Rück stand Ernst Oberaigner folgte. Die Abfahrts piste der Herren wies bei 6.5 km Strecken länge einen Höhenunterschied

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Seite 3 von 4
Datum: 12.05.1941
Umfang: 4
Roman von Elisabeth Fries Verlegt bei Karl Köhler & Co., Berlin-Schmargendorf Und jetzt, da Fritz Thielecke die blauen Augen Ernst Rede kamps so ernst und forschend auf sich gerichtet sah, ging es nicht. Es war ihm plötzlich unmöglich, zu sagen, was er sich vor genommen hatte. Er konnte und wollte Renate nicht mit dieser Sache in Verbindung bringen, denn so wenig er an ihr zwei felte, so wenig fühlte er sich berechtigt, seinem jüngeren Chef einen Vorwurf zu machen. Mochte er gefehlt

haben, indem er die Rücksicht, die er als der Aeltere und als ihr Vorgesetzter auf Renate zu nehmen gehabt hätte, außer acht gelassen hatte, davon, daß nur eine Verkettung von Umständen und nicht zuletzt Ernst Redekamps häusliche Verhältnisse die unselige Verwicklung herbeigeführt hatten, war er überzeugt. Und traf nicht auch ihn ein Teil der Schuld? Im tiefsten Innern hatte er sich Renates sicher geglaubt, hatte sie sich selbst überlassen, bis seine Arbeit beendet war und er sich wieder auf sie besann . . . Ein Lächeln

zu merken und unter ihr zu leiden. Zwei Tage nach Almuts Verlobung erfolgte die Abreise. Nach außen wurden die selbstverständlichen Rücksichten ge nommen, Ernst brachte die Abreisenden zur Bahn, und das Geplauder der freudig erregten Mädelchen ließ keine verlegene ause entstehen. Wieder und wieder mußte der zurückbleibende ater versprechen, sobald Nora, die älteste, ihm schreibe, daß es wirklich Frühling geworden sei, zu ihnen an den Bodensee zu kommen. Einmal trafen sich dabei seine Augen mit denen

seiner Frau, in denen eine heiße Bitte stand . . . Bald nach der glücklichen Ankunft aber kam ein Witterungs umschlag. es wurde noch einmal kalt, und aus Süddeutschland wurden Stürme gemeldet und Hochwasser. Fast schien es, als ob es klüger gewesen wäre, die Kinder zu Hause zu lassen. Ernst vermißte sie sehr, er war ganz einsam . . . An dem Tage aber, an dem die Versammlung stattfinden sollte, traf mit der Frühpost ein Briefchen in ungelenker Kin- derhandschrift ein, in dem Nora meldete

: Jetzt ist der Frühling da, liebster Vati, und wann kommst du? Eine ungewohnte Weichheit übermannte Ernst Redekamp. Er starrte das Briefchen an, zu dem Jutta dem Kinde die Hand geführt hatte und er traute seinen Augen kaum, sie hatte selbst noch darunter geschrieben: Laß uns nicht so lange warten — es ist so schön hier! Ganz sorgsam, beinahe zärtlich, verwahrte er das Briefchen in seiner Brusttasche. Die große Versammlung vereinigte eine ganze Anzahl von Besitzern oder Leitern großer und kleinerer Faserstoff-Fabriken

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 28.02.1955
Umfang: 6
und die Sowjetunion, sowie Polen, das erst ein Spiel ausgetragen hatte, ohne Verlustpunkte. In der Tabelle führte Kanada mit 4 Punkten aus zwei Spielen (17:4 Tore), Oberaigner unterbot Streckenrekord Mit ' einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 77.324 Stundenkilometern gewann der Oesterreicher Ernst Oberaigner am Samstag in Chamonix das traditionelle Abfahrtsren nen um den Grand Prix auf der berühmten Piste Verte. Oberaigner unterbot damit bei denkbar günstigen Schneeverhältnissen den 1952 von Fritz Huber

als ihre Konkurrenten gewesen. Bei den Damen dominierte Madelame Berthod in jedem einzelnen Streckenteil und deklassierte ihre Konkurrentinnen, von denen man — vor allem von den Oesterrei cherinnen -— mehr Widerstand erwartet hatte. Ergebnisse: Abfahrtslauf, Herren: 1. Ernst Oberaigner (Oe) 2:38,9; 2. Josl Rieder (Oe) 2:40.0; 3. Walter Schuster (Oe) 2:40,5; 4. Oth- mar Schneider (Oe) 2:41,4; 5. Gerard Pas- quier (Frankreich) 2:41,9; 6. Ernst Hinter- seer (Oe) 2:43,8; 7. Francois Bonlleu (Frank, reich) 2:44,1

(Frankreich) 3:02.8; 6. Marysette Agnel (Frankreich) 3:02,9; 7. Hedy Beeler (Schweiz) 3:04,3; 8. Regina Schöpf (Oe) 3:05,0; 9. Jo- sette Neviere (Frankreich) 3:05,5; 10. Lotte Blattl (Oe) 3:06,0. Der Kombinationstorlauf am Sonntag brachte ein erbittertes Duell zwischen Wal ter Schuster und Ernst Hinterseer, das der Kitzbüheler knapp für sich entschied, auf Grund seines Abfahrtsrückstandes aber dem Lermooser den Kombinationssieg nicht mehr streitig machen konnte, nachdem Oberaigner durch Touchieren

und Rieder durch Sturz zurückgefallen waren. Ergebnisse: Torlauf: Herren: 1. Ernst Hin terseer (Oe) 119,6 Sekunden; 2. Walter Schu- Die erste Frühjahrsrunde der Staatsliga A brachte mehr oder minder die erwarteten Ergebnisse, so daß sich an der Führung nichts geändert hat. Die Vienna liegt weiter hin mit 22 Punkten vor dem Sportklub mit 21, Rapid mit 20 und Wacker und Austria, die zwei einzigen „Großkopferten“, die je einen Punkt abgeben mußten, mit je 18 Punkten in Front. Erwartungsgemäß taten

, um Stad lau zu einem relativ knappen Sieg von 2:0 ster (Oe) 120,0; 3. James Couttet (F) 122,2; 4. Martin Julen (S) 124,5; 5. Charles Bozon (F) 126,6; 6. Ernst Oberaigner (Oe) 127,3; 10. Gebhard HUlbrand (Oe) 131,7; 13. Josl Rieder (Oe) 134,3. Alpine Kombination: 1. Walter Schuster (Oe) Note 1,17; 2. Ernst Hinterseer (Oe) 2,96; 3. Ernst Oberaigner (Oe) 3,85; 4. Gerard Pasquier (F) 5,92; 5. James Couttet (F) 7,07; 7. Gebhard Hillbrand (Oe) 9.27. Torlauf: Damen: 1. Therese Leduc (F) 117,9 Sekunden

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 26.03.1956
Umfang: 6
nichts zustande bringt. Beim ISK, der nach zehn Minuten bereits mit 2=0 in Füh rung lag, ging zwar nicht alles nach Wunsch. Anfangs glaubte man, die Höttinger würden die Polizisten samt Haut und Haar auffres sen, doch man baute ab und nur die Schwä che der Polizei verhalf den Siegern, wieder die Oberhand zu gewinnen. Sehr gut zog Der Kitzbüheler Ernst Hinterseer wurde Gesamtsieger der „Tre-Tre“-Skirennen im Marmolatagebiet. Die Konkurrenz endete mit einem eindeu- tigen österreichischen Erfolg

. Nicht nur die ersten drei Plätze in der Kombination fie len an Oesterreicher, auch die Länderwer tung ging klar an Oesterreich. Die Kombinatio<nserg' e bniss e : 1. Ernst Hinterseer (Oe) Note 1.12; 2 Josl Rieder (Oe) 2.67; 3. Ernst Oberaigner (Oe) 5 31; 4 Bud Werner (USA) 7.43; 5. Charles Bozon (F) 7.98; 6 Walter Schuster (Oe) 11.72; 7. Gino Burrini (I) 13.14; 8. Pepi Gramshammer (Oe) 17.39. — Länderwertung: 1- Oesterreich, Note 0; 2. Frankreich 14.22; 3. Deutschland 20.75. Das sonntägige Abfahrtsrennen wurde

in 3250 m Höhe gestartet. Die 600 m Höhenunter schied aufweisende Piste war mit 12 Toren versehen und etwa 2,3 km lang. Resultate- 1. Ernst Hinterseer (Oe.) 1:27,6; ex aequo Josl Rieder (Oe.) und Wallace Werner (USA) 1:28,8; 4 . Ernst Oberaigner (Oe.) 1:29,4; 5. Egon Zim- Bundeskapitän Geyer meinte, daß der Angriff mehr erreichen hätte können, hät ten nicht Buzek und Kozlicek II allzuviel Lampenfieber gehabt. Seiner Meinung nach haben die beiden Junioren erst im letzten Drittel des Kampfes entsprochen

Schicksal. Wie eine morsche Mauer brach er zusammen. Anstatt nun eine Abwehr zu organisieren, unternahm jeder auf eigene mermann (Oe.) 1:30,5; 12. Walter Schuster (Oe.) 1:35,4; 13. Pepi Gramshammer (Oe.) 1:35,7. Josl Rieder gewann am Samstag in 1:50,0 Minuten. Rieder, der im Vorjahr der Kombi nationssieger in dieser Konkurrenz war, ver wies den Franzosen Charles Bozon in 1:51,8 auf den zweiten Platz. Den 3. Platz belegte Walter Schuster (Oe.) 1:52,8 vor zwei weiteren Oesterreichern, Ernst Hinterseer

und Ernst Oberaigner, die beide mit 1:53,1 gestoppt wur den. Egon Zimmermann wurde in 113.2 Sekun den Sechster vor Bud Werner (USA) mit 114,7. Im ersten Durchgang hatten Bozon und Rie der mit je 55,7 Sekunden die besten Zeiten er zielt. Es folgte Oberaigner mit 56,1 vor Schu ster und Zimmermann, die beide auf je 56,6 Sekunden kamen. Im zweiten Lauf entschied Rieder mit einer feinen Fahrt das Rennen in 55,2 Sekunden für sich, während Bozon —- es wurde dieselbe Piste wie im ersten Kurs ge fahren

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 29.08.1956
Umfang: 6
Der „König der Seegrube** führt „Sissi“ Wie bereits kurz gemeldet, weilt schon seit einiger Zeit eine größere Anzahl von Filmleu ten in Innsbruck; auf dem Hafelekar wurde bereits eifrig gekurbelt. Hier heroben ent standen einige Szenen für „Sissi, die junge Kaiserin“, die Fortsetzung jenes Films, durch den die junge Roramy Schneider bekannt wurde; Ernst Marischka führt Regie; er schrieb auch, wie für den ersten Teil, das Drehbuch. Mit Rommy Schneider, a n deren Seite die Mama darüber wacht

er seine Worte, obwohl das, was er zu bewundern hatte, sich in Wirklichkeit gar nicht abspielte. So nebstbei erzählte er den Filmleuten, von denen einige da s erste Mal in ihrem Leben so hoch auf die Berge kamen, allerlei wunderliche Dinge aus der Bergwelt. Jene, die in den Bergen besser Bescheid wuß ten, schauten sich allerdings dabei gelegent lich mit einem „gewissen“ Blick an, wenn Ossi todernst die tollsten Stories zum besten gab . . . Ernst Marischkas 110. Film Mit Ernst Marischka zu sprechen, ist genau

so, als ziehe man eine Schublade heraus, in der man seit Bestehen des „Laufbildes“ Film bilder und -artikel hineingestopft hat; denn Marischka dreht nun schon den 110. Film. Wenn er zu erzählen beginnt, reißt es nicht mehr ab und mit den lustigen Geschichten aus dem Filmbetrieb könnte man Bücher füllen. „Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich Probeaufnahmen von der Wessely machte und sie nirgends anbringen konnte,“ berich tet Ernst Marischka und plaudert dann über «eine Filme. Seine letzten Schöpfungen

ge hören nicht nur zu den zugkräftigsten öster reichischen, sondern liegen in der gesamten deutschsprachigen Filmproduktion an erster Stelle. Während wir mit Ernst Marischka plaudern, gesellt sich Bruno M o n d i, der Farbenpoet an der Kamera, zu uns. Der un tersetzte, schwarzhaarige Berliner kann gar nicht einmal genau sagen, wieviel Filme er schon mitgemacht hat. „Es sind 138 oder 135“, meint er. Stars privat Im Kreise der Filmleute stellen wir dann fest, daß auch Stars sehr nette Menschen

„eine große Begabung“, sagt Kenner Ernst Marischka — ein Star, der die Kas sen füllt und um den sich die amerikanischen Firmen reißen. Und das Ohne Schauspiel schule und Sprachunterricht. Damit sich ihr Horizont weitet und die Sprachkenntnisse steigen, hat Mama Schneider angeördnet, daß Rommy jährlich eine große Reise unterneh men muß. Märchen, die von Millionen „gelesen“ werden Die Szenen, die am Hafelekar gedreht wer den, gehören zum versöhnlichen Teil des Streifens, welcher die Lebensgeschichte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 02.08.1955
Umfang: 6
. — 350 ccm (111 km): 1. Enrico Lorenzetti (Italien) Guzzi 54:02.2 Minuten, 123.2 km/h; 2. Siegfried Wünsche (D) DKW, 122.7 km/h; 3. August Hobt (D) DKW, 121.2 km/h. — 560 ccm (30 Runden, 111 km): 1. Walter Zeller (Ö) BMW ; 52:37.8 Minuten, 126.7 km/h; 2. Jack Ahearne (Australien) Norton, 126.0 km h; 3. Ernst Riedelbaum (D) BMW, 125.1 km/h. — Gespannklasse (93 km): 1. Willy Faust-Karl Remmert (D) BMW, 47:59.9 Minuten, 115.7 km/h; 2. Friedrich Hillebrand-Manfred Grunwald (D) BMW, 115.0 km/h; 3. Wilhelm

als vier Jahre später ist dies geglückt. Der Neuseeländer Rüssel Wright war um 7.7 km/h schneller und schraubte den Weltre kord auf 297.7 km/h. Nur 2.3 km/h schnei!«*’, und die begehrte 300-km-Grenze wäre Wirk lichkeit gewesen. Man muß sich dabei aber immer vor Augen halten, daß der Herz‘sehe Weltrekord mit einer Halblitermaschine er zielt wurde, der Neuseeländer aber mit einer 1955: Rüssel Wright (VBL) 1951: Wilhelm Herz (NSU) 1937: Ernst Henne (BMW) 1937: Piero Taruffi (Gilera) 1937: C. Ferihough

(Brough) 1936: Ernst Henne (BMW) 1935: Ernst Henne (BMW) 1934: Ernst Henne fBMW) 1932: Ernst Henne (BMW) 1930: J. S. Wright (OEC) 1930: Ernst Henne (BMW) 1930: J. S. Wrigth (OEC) 1929: Ernst Henne (BMW) 1929: Le Vack (Brough) 1928: Baldwin (Zenith) Autorennen sind kein Zirkus Zur gegenwärtigen Krise des Automobil sportes nahm der italienische Ex-Weltmei- ster Dr. Nino Farina Stellung. Der tüchtige Rennfahrer fand recht vernünftige Worte, die vom sportlichen Standpunkt nur zu un terstreichen

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Seite 2 von 4
Datum: 30.11.1942
Umfang: 4
und den sie damit gt gewinnen glauben, daß sie hier ein Loch ch machen, um dort ein anderes zu schließen. W der Länge ihrer Nachschubwege verkürzt sich automatisch ihre Tonnagedecke und mit dieser wiederum werden sich auch ihre kriegerischen Hoffnungen zu Lande eines Tages ganz von selbst als trügerisch erweisen. 20 lohte ttnlMeinhel-fluoieuotoerhe Heinkel-Alugzeuge an allen Fronten bewährt — Stets grundsätzlich neue Wege gegangen rd. Berlin, 30. Nov. Die Ernst-Heinkel-Flug- zeugwerke, die Geburtsstätte der heute

an allen Fronten bekannten und nach wie vor bei den Besatzungen beliebten Kampfflugzeuge He 111, können am 1. Dezember auf ein zwanzigjähriges Bestehen zurückblicken. Der Mann selbst, dessen Namen diese Werke tragen, hat sich seit mehr als dreißig Jahren der Luftfahrt verschrieben, denn bereits im Jahre 1909 war es, als der junge Student Ernst Heinkel mit einem selbst gebauten Flugzeug über den Cannstatter Wasen in einer Kurve abstürzte. Der Flieger wurde schwer verletzt aus den brennenden Trümmern gezogen

. Nach seiner Genesung ging Ernst Heinkel den richtigen Weg, um seine Erfahrun gen zu verwenden und zu erweitern. Er trat in das Konstruktionsbüro der neugegründeten LVG. ein. Später war er Konstrukteur bei den Albatros-Werken und 1914 wurde er Chefkon strukteur und Direktor der Hansa- und Bran- denburgischen Flugzeugwerke. An die dreißig verschiedene Flugzeugtypen entwickelte Heinkel während des Weltkrieges 1914/18. Am 1. De zember 1922 gründete er die Ernst-Heinkel- Flugzeugwerke. Das schnellste europäische

Verkehrsflugzeug In den folgenden Jahren wurden in rastloser Konstruktionsarbeit zahllose Flugzeugmuster für die verschiedensten Aufgaben und mit den größten Erfolgen gebaut. Der 1. Dezember sollte für Ernst Heinkel um ein Jahrzehnt später noch mals von besonderer Bedeutung sein, denn am 1. Dezember 1932 machte das Schnellflugzeug He 70 seinen Erstflug. Mit der He 70 hat Hein kel das erste europäische Verkehrsflugzeug ge baut, das die 300-Kilometer-Grenze überschritt; die Entwicklung des Schnellflugzeugbaues

einer gigantischen Ent wicklung stehen", schrieb dieser Pionier der deutschen Luftwaffe einmal. Der Weg des Wehrwirtschaftsführers, Professor Dr. IG E. h., Dr. phil. h. c. Ernst Heinkel, National preisträger 1938 und „Pionier der Arbeit", als Konstrukteur und die Geschichte seiner Werke zeigen beispielhaft, daß er sich nie gescheut hat, grundsätzlich neue Wege zu gehen. Kl. Herausgeber and Druck: NS Gaoverlag and DrackereJ Tirol. Vorarlberg Oes mbH, Innsbruck. Erlerstr .H 1 Geschäftsführer; Dir Kurt 8cbönwlte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 13.08.1956
Umfang: 6
er. Daß dieses „tote, verrottete Nest“ Wetzlar einmal zu Weltruhm als Stadt de r Optik ge langen würde, konnte Goethe natürlich nicht ahnen. 33 Jahre nach seinem Tod gründete dort Ernst Leitz der Aeltere sein „Optisches Institut“, das zur ersten industriellen Produk tionsstätte für Mikroskope in Deutschland wurde. Das Mikroskop entfesselte damals die „Jagd auf die Mikroben“. Das Instrument, mit dem Robert Koch die Erreger der Lun gentuberkulose und der Cholera fand, stamm te aus der Werkstätte von Ernst Leitz

sein Sohn, Ernst Leitz der Jüngere, in den väterlichen Betrieb eintrat, beschäftigte dieser 200 Men schen. Das Werk von Ernst Leitz überstand auch den Ersten Weltkrieg. Nach dem Tode des Gründers führte es der Sohn weiter. Ernst Leitz der Jüngere war ein Unternehmer, der seinen Mitarbeitern freie Hand ließ. Einer von ihnen, der Werkmeister Oskar Barnack, ba stelte 1913 die erste „Leica“ zusammen. Aber niemand dachte daran, diese kleine Kamera, dieses „Spielzeug“, etwa in die Serienfabri kation zu nehmen

. Erst als in den Inflations jahren 1922/23 infolge de r damaligen Zeitver- hältnisse das Werk in eine ungünstige Lage geriet und vor der Entscheidung stand, zahl reiche verdiente Facharbeiter zu entlassen, faßte Ernst Leitz den Entschluß, die Klein bildkamera zu bauen. Es war ein schwerwie gender Entschluß und ein großes Wagnis. Nie mand wußte damals, wie das Wagnis ausge hen würde. Diese Kleinkamera ist heute das Funda ment der Leitz-Werke. Bis 1926 beschäftigte sie noch unter tavfend

Betriebsangehörige. 1935 waren es schon 2450 Männer und Frauen, heute sind es über 6000. Ernst Leitz der Jün gere starb kürzlich, 85 Jahre alt. Er empfing in seinem langen Leben viele und hohe Ehren. Aber mehr als diese befriedigte ihn stest die Anerkennung der sozialen Leistungen, die er in seinem Werk eingeführt hat. Nie hat bis her in diesem Werk ein Streik stattgefunden oder ist. eine Stimme der Unzufriedenheit laut geworden. Selbstverständlich setzen die Leitzwerke heute neben der Herstellung der „Leica

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Dolomiten
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Seite 6 von 8
Datum: 24.08.1940
Umfang: 8
Junge im Gewitter Eine Geschichte von Gert Lynch. „Co', sagte der Cchwendtnerbauer, indem er dem halbwüchsigen Jungen die Hand gab. „du willst di« Verwandtschaft besuchen? Das ist recht! Die Eltern haben dich wohl hcrgefchickt?' — „Nein', antwortete Ernst, „ich bin auf einer Wanderung. Di« Mutter weiß nicht, daß ich hier bin. Der Vater ist an der Front.' „Was hat denn der Vater so gesagt, wenn er von mir, seinem Bruder, sprach?' — „Vater sagte, ihr hättet euch aus den Augen verloren.' Der Bauer

dachte widerwillig an den Erb schaftsstreit, den er vor vierzehn Jahren mit seinem Bruder gehabt hatte. Seitdem hatten sie sich gemieden. „Und wie geht es dem Vater?' erkundigte er sich. — „Danke der Nach frage', sagte Ernst, „es geht ihm gut.' Der Junge hatte einen herzhaften Hunger mitgebracht. Die Tante stellte goldgelbe Butter auf den Tisch und füllte ein Glas mit Milch. Der Onkel schnitt ein Noggcnleib an. „Jetzt iß!' sagte er. Ernst ließ sich nicht nötigen. Nach der Brotzeit begleitete

er den Onkel auf die Waldwiese hinaus. Der Regen hing noch an den Gräsern und funkelte über die Lichtung. „So', meinte der Onkel schmunzelnd, „nun zeig einmal, was du kannst! Dieser Weiß- , kleestreifen mäht sich von selber.' — „Aber ich habe noch nie gemäht', bemerkte Ernst klein laut. — „Macht nichts', sagte der Bauer. „Wer nichts angreift, lernt nichts.' Ernst warf einen Seitenblick auf den Onkel, ackte die Sense und fuhr weit ausholend in en Meißklee. Haftig erfolgten die Schnitte, der Schwad fiel

durchschlug. Als die Schneise gemäht war. machten sie Feierabend. Auf dem Heimwege fragte Ernst unvermittelt: „Warum habt ihr eigentlich keine Kinder. Onkel?' Es war eine unschuldige Kinderfrage. Der Onkel antwortete: „Der liebe Gott hat uns keine Kinder beschert. Ernst.' — „Schade. Wenn du auch einen Jungen hättest, bann könnten wir hier allerhand anfangen!' Der Onkel nickte versonnen. Die Bäuerin wartete mit dem Effen auf sie. Während der Mahlzeit lachte sie über ein drol liges Wort des Jungen laut

auf. Die beiden Mägde sahen sich vielsagend an. Cs war das erstemal, daß sie die Bäuerin lachen hörten. Es wurde noch eine Weile erzählt, bann gingen sie zeitig schlafen. Ernst erwachte von einem fernen Rumpeln. Der Schein eines Blitzes flatterte über die Schrägwand. Das Fenster stand offen, der Wind blähte den Vorhang. Der Nußbaum draußen begann zu rauschen. Jäh praffette der Regen. Ernst erhob sich und schloß das Fenster. Plötz lich ein schlohweißer Strahl und ein berstender Knall! Dag Haus bebte. Ernst

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Tiroler Grenzbote
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Seite 2 von 4
Datum: 24.11.1941
Umfang: 4
AbWed von Ernst Übet Adolf Hitler und Hermann Görmg an der Bahre dnb Berlin, 21. Nov. Generaloberst Ernst Übet, Sieger in 62 Luftschlachten des Weltkrieges, General- luftzeugineister der nationalsozialistischen Luftwaffe, ging ein zur groszen Armee. Der Führer und Oberste Be fehlshaber der Wehrmacht ehrte die überragenden Ver dienste des Verewigten durch ein Staatsbegräbnis und seine Anwesenheit beim Staatsakt. Reichsmarschall Göring würdigte Werk und Persönlichkeit seines General

sein Beileid ausgesprochen hatte, verließ der Führer den Staatsast. Die hehren Klänge der Variationen über das Deutschland lied von Haydn erfüllten den Raum-. Der Sarg wurde vom Katafalk gehoben. Ernst Udet verließ für alle Zeiten die Stätte seines Wirkens. Als die Bahre das Portal des Luftfahrtministeriums verließ, päsentierte die Trauerparade das Gewehr. Unter den ernsten Klängen des Musikkorps des Regiments „General Göring" wurde der Sarg auf die Lafette gehoben. Der Reichsmarschall trat

hinter die Lafette und nach ihm formierte sich ein schier endloser Zug, dem Sarg voran eine Schwere Batterie der Luftwaffe. * Nach dem feierlichen Staatsakt im Reichsluftfahrt ministerium bewegte sich der Trauerzug mit dem, was sterblich war an Ernst Udet, durch die Straßen, die eine dichte Menschenmenge säumte, zum Jnvalidenfriedhof. Dem Sarg voran wurden die Kränze des Führers, der Wehrmacht und der Partei getragen. Als das große Trauergeleit am Jnvalidenfriedhof ankam, marschierte ein Ehrenbataillon

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 28.04.1941
Umfang: 4
zurück. „Spalt-Tabletten“ sind ein bekanntes Spezialpräparat gegen Kopf- schmerzen, Zahnschmerzen, Migräne, rheu matische Schmerzen usw. Die Zusammen setzung ist so getroffen, daß auch die spasöscd bedingten Kopfschmerzen bekämpft werden. Er stand auf und schickte Renate nach Hause, und als er zurückkam, nahm er das Wort. „Verzeih — es tut mir leid, dir damit kommen zu müssen, aber deine Frau — „Was ist mit ihr?" fragte Ernst, die Stirn runzelnd. Thilo steckte sich umständlich eine Zigarette an. „Tja

ein Tanzlokal in Gesell schaft von Fräulein Schreiner besucht, sie selbst habe es zu gegeben!" Ernst lachte zornig auf. „Dann nimmt sie mir vielleicht auch übel, daß ich heute mit Hellwig dort gegessen habe! Es liegt an der Landstraße, man ißt ganz gut da, und irgendwo mußten wir ja wohl essen, nachdem wir den ganzen Tag da mals in Hanau gewesen waren. Als der Tanz begann, brachen wir auf —Er brach kurz ab, denn ihm fiel ein, daß eigentlich Almuts Kommen den Grund zmn Aufbruch gegeben hatte. Sollte Almut

, denn sonst kann der Tagen kommen, wo es mir zu bunt wird —." „Ich fürchte, mit einer solchen Antwort würde sich Jutta nicht zufrieden geben. Du weißt, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, läßt sie so leicht nicht locker —." „Und was hat sie sich in den Kopf gesetzt?" „Daß wir Renate Schreiner entlassen sollen!" Ernst Redekamp fuhr nicht auf. Er schüttelte nur den Kopf und sagte leise, wie zu sich selbst: „Es sieht ihr ähnlich. Das Mädel hat keine Eltern mehr, aber es muß fort, es muß aus dem Wege geräumt

leiden? Und Jutta mag sein, wie sie will, als Mutter ist sie vorbildlich . . . Wie ich dich kenne, hast du dir gar nichts Böses gedacht. Das Mädchen ist nett, gebildet und hat wahrscheinlich Mitleid mit dir —." Ernst sah gequält aus. „Erlaß mir das doch, Thilo. Was stellst du dir vor, was geschehen könnte?" „Das wollte ich von dir erfahren. Es soll nichts geschehen, was dich, aber auch nichts, was unseren Namen kränken könnte. Dem armen Mädel soll kein Unrecht geschehen, denn ganz ab gesehen

Gesicht. Die blauen Augen flackerten, daß Weiße war von roten Aederchen durch schossen, man brauchte ihn nicht so gut zu kennen, wie er ihn kannte, um zu wissen, daß Ernst aufs äußerste gereizt war. „Du hast recht. Es ist bester, wenn du nicht heimfährst. Komm mit zu uns. Ich steige bei euch aus und rede mit Jutta, und wenn sie vernünftig ist, bringe ich sie mit." Ernst bedachte sich einen Augenblick, dann neigte er den Kopf. Nun gut, vielleicht ließ es sich auf diese Weise machen. — (Fortsetzung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 20.03.1956
Umfang: 8
, die Gemeinde und die Hoteliers zufrieden sein. Das waren auch alle Be sucher, wohl der schönste Dunk für die Bemühungen um diese, aus dem Dornrös chenschlaf wiedererweckte Konkurrenz, der man bei der Realisierung der ins Auge ge faßten Pläne eine schöne Zukunft Voraus sagen darf. Von den fünf Silberkugeln holte sich wie nicht anders zu erwarten, Regina Schöpf gleich zwei, eine wanderte durch Walter Schuster nach Lermoos, eine weitere holte sich Ernst Oberaigner und last not least fiel

Nationalklasseläufer war. Acht zig Herren aus Deutschland, Holland, Is land, den USA und Oesterreich waren am Start. Ernst Oberaigner bewies erneut seine der zeit famose Form und siegte in 1:34,9 Minu ten vor Egon Zimmermann und Olympiasie ger Toni Sailer. Sailer, dem das besondere Interesse der Zuschauer nach seinem schwa chen Abschneiden in Sestriere galt, verlor im ersten, etwas flacheren Teilstück der Strecke, die für den Sieg fehlenden Sekun den, war aber auf dem großen Zielhang ne ben Oberaigner und Schranz

, so wie Resi Feiersinger.. Nach dem Rennen kam es auch zu dem nun gewohnten Sailer-Rummel, dem sich der Olympiasieger nur durch rasche Flucht entziehen konnte. Ergebnisse: Damen: 1. Regina Schöpf (Oe) 1:51,1; 2. Hanni Stern (Oe) 2:00,2; 3. Resi Feiersinger (Oe) 2 05,0; 4. Rita Wyss (Oe) 2:05,5; 5. Staffner (Oe) 2:08,8. Als be ste Ausländerin placierte sich die Deutsche Christi Hornsteiner mit 2:15,8 im 8 . Rang. Herren: 1. Ernst Oberaigner 1:34,9; 2. Egon Zimmermann 1:35,5; 3 Toni Sailer 1:36,6; 4. Karl

Spezialslalom erwartungsge mäß die österreichischen Natiönalklasse- läufer überlegen durch. Während bei den Damen Regina Schöpf, praktisch ohne Kon kurrenz, trotz zweier Stürze im ersten Durchgang, durch einen fabelhaften zweiten Lauf erneut zu Siegerehren kam, blieb bei den Herren diesmal Walter Schuster vor Ernst Oberaigner und Josl Rieder erfolg reich. Toni Sailer hatte sich am Samstag beim Slalomtraining eine Verletzung zugezogen, die ihn von einem Start abhielt. Der Kitz- büheler war mit großer Wucht

bei einem Haamadeltor gegen die Slalomstange ge prallt und erlitt dabei eine schmerzliche Verstauchung, Wie Sailer erklärte werde er heuer nicht mehr starten. Altmeister Toni Seelos und Egon Schöpf hatten mit 55, bzw 56 Toren zwei ziemlich schwierige, aber auch sehr schnelle Pisten ausgeflaggt, von denen besonders der eckige Schöpf-Slalom den etwas schwächeren Läu fern viel zu schaffen machte Ernst Ober aigner hatte im ersten Lauf mit 55,2 Sekun den die beste Durchgangszeit erzielt, vergab aber im zweiten Durchgang

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 05.03.1946
Umfang: 4
, sie seien niemals Nazi gewesen. Ich bin auf die Idee gekommen, einen der Heimkehrer darüber zu befragen. Da war Ernst X. 25 Jahre alt. Ich traf ihn in der Aula der Wiener Uni vers ität ansteigenden Bedarf durch einheitlich ge führte Leitung zu decken. Eine Verstaat lichung der Elektrizitäts- und Gaswerke würde, unter Zugrundelegung der entspre chenden Börsenkurse, Werte im Betrage von 45 Milliarden Francs zum Gegenstand ha ben. Es sollen daher für den gleichen Betrag dreiprozentige Obligationen

auf alleinige Treuhänderschaft Rußlands in Tri- politanien aufrecht. der alten Festung der Christlichsozialen, wo sich, wie man sagt, noch heute der Nazismus hält. Alle diese jungen Leute waren in der Hitlerju gend; auch Ernst X. war in der HJ. und machte den Krieg an verschiedenen Fronten mit. Er war Soldat, später Offizier. Er zählte zur Zeit des Anschlusses 18 Jahre. Sein Vater war In genieur; ein Christlichsozialer. Er ging in die Hitler-Jugend, weil er ein Ideal hatte — sagte er mir. Aber worin bestand

nach dem Vergangenen wiederholt. Ernst X. war jung. Nach dem Gesetz kann er nicht als alter Nazi behandelt werden. Er ist auch kein Kriegsverbrecher. Nun tritt er wieder ins Leben. Während ich mich mit ihm unterhielt, konnte ich wohl merken, daß die Wissenschaft, die Erkenntnis, Wissen schlechthin niemals sein Ideal sein werden. Ernst X. stellt ein beachtens wertes Problem dar. Die Freiheit wird ihm schwer sein. Er ist gezeichnet. Ich habe viele Heimkehrer anderer Herkunft gesprochen. Da gibt es Karl

Z. Er ist 25 Jahre alt und kommt aus Rußland. Sein Vater war Arbeiter. Den Krieg hat er als Unteroffizier mitgemacht. Er kämpfte in fast allen Schlachten. Er besitzt viel leicht mehr Gewissen als Ernst X. und hrt den Eindruck, daß dieser Krieg sinnlos war, zumindest für ihn. Er ist der Ansicht, daß ihm seine Ju- gend geraubt worden ist. Er hat kein Ideal metof; Er möchte arbeiten, vielleicht studiereg,“ Heimkehrer in Wien

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 13.08.1955
Umfang: 12
Samstag, 13. August 1955 V olkszeltnns Nr. 186 Seite! Glitzernde Eisfläche auch bei brütender Hitze Die Oesterreich-Tournee des Eisballetts Maxi und Ernst Baier beginnt in Innsbruck Am kommenden Freitag gastiert das deutsche Eis-Ballett Maxi und Ernst Baier mit der „Olympischen Reise' 4 erstmals in Oester reich. Das Unternehmen wird seine Zelte (Zelte im wahrsten Sinne des Wortes) am Tivoli auf- schlagen. Das Wetter kann den Eisballettrat ten nichts anhaben; denn auch bei 45 Grad *m Schatten

flitzen die Stars der Revue über die glitzernde Eisfläche. Das hochsommerliche Gastspiel der Baier-Truppe in Innsbruck wird bis zum 24. August dauern. Salzburg und Wien sind dann die nächsten Stationen, Graz, Kla- genfurt werden folgen, weiter Bozen und einige Städte Hollands. Die Olympische Reise“ ist das Programm, mit dem Maxi und Ernst Baier — über die man wohl kaum viel Worte verlieren braucht, ha ben sie doch alle Titel erobert, die es im Paar lauf zu erobern gab — nach monatelanger Vor bereitung

den begehrten „Kunstschein“, auf dem Schwarz auf Weiß zu lesen steht, daß die Darbietungen des Balletts künstlerisch und kulturell wertvoll sind, eine Anerkennung, die bisher keinem anderen Unternehmen dieser Art zuteil wurde. Die Stars der Truppe sind mehrfache Mei ster, einige Mitglieder aber wurden von Maxi und Ernst Baier erst entdeckt. Der junge männliche Star Sänke Jensen, der wegen sei ner mimischen Begabung noch eine große Kar riere vor sich hat, ist beispielsweise ein Mei sterschüler der Baier

für die Baiers und ihr Ballett, das uns hoffentlich eine vergnüg liche „Olympische Reise“ bescheren wird. Remo Verbilligte Karten iür die Eisrevue Maxi und Ernst Baier für Mitglieder aller Gewerkschaften werden im Landessekretariat der Gewerkschaft der Privatangestellten, Innsbruck, Erlerstraße Nr. 19, 2. Stock, Tür 22, ab sofort verkauft. Telephonische Bestellungen können nicht entgegengenommen werden. Osten hat. Eine Liftanlage, ein Müllabwurf schacht sowie eine elektrisch eingerichtete Waschküche

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 30.04.1941
Umfang: 4
sich gegen alle Gewohnheit noch eine Zigarre an, obwohl er wußte, daß sie ihm nicht zur Beruhi gung dienen würde. Langsam ging er im Zimmer auf und ab, und es dauerte eine ganze Weile, ehe er sprach. „Es ist mir sehr verdrießlich, daß Jutta diese Geschichte so unbeherrscht angefangen bat —" „Gerechterweise wirst du aber zugeben müssen, daß Ernst ihr allerlei Grund gegeben hat!" „Du brauchst sie nicht in Schutz zu nehmen —" „Im allgemeinen muß man das doch bei dir tun. Du magst sie nicht sehr, Thilo, du hast es oft genug

gesagt!" „Das bestreite ich auch nicht. Nein, sie ist mir auch jetzt in der unzarten Weise, wie sie dies alles handhabt, durchaus nicht sympathisch! Wer Ernst hat in diesem Falle unglaublich un bedacht gehandelt. Wie ein Primaner, aber nicht wie der Mit inhaber einer großen Firma. Das habe ich ihm schon neulich nach dem Maskenball zu verstehen gegeben. Aber es nützt ja nichts. Er handelt —" wie ein Mensch, dem das Glück zu Hause fehlt!" „Komm, Agathe, nun nimmst du ihn in Schutz! Vor mir brauchst

seine Frau ratlos an. Sie konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. „Du brauchst dich nicht jetzt zu entscheiden. Wer weiß, was der Morgen bringt — und meine Hilfe bleibt dir ja immer." „Nun gut, warten wir ab, wie wir morgen über die Frage denken. Erinnere mich nur, daß ich zu allererst mit Ernst spreche. Er kann morgen nach Weinheim fahren, dann braucht er erst wieder nach Wellritz hinaus, wenn ich die nötigen Veränderun gen veranlaßt habe." A ch te s Kapitel Stumm schritten Ernst und Jutta Redekamp

ihrem Heim zu. Beide waren so in stürmischen Gedanken befangen, daß alles Aeuhere dagegen versank. Erst als sie in der Diele ihre Mäntel ablegten, sagte Ernst: „Komm einen Augenblick herein, willst du? Ich möchte dir nur ein paar Worte sagen." Er öffnete die Tür zum Wohnzimmer und schaltete Licht ein, dann ließ er sie eintreten, schloß die Tür und sagte, dicht vor ihr stehen bleibend, leise aber mit vor Erregung bebender Stimme: „Nach außen werden Thilo und Agathe diese ganze be schämende Angelegenheit

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