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Tiroler Post
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Seite 11 von 14
Datum: 19.10.1901
Umfang: 14
, den Ernst von Bohlen, schlagen. Ich habe mir auch schon ein Boot ausgesucht, und damit es mir kein Anderer sortschnappt, dem Bootmeister den doppelten Preis gelobt. Es ist natürlich nur eine Lumperei, aber doch darf der gestrenge Herr Schwager nicht zu früh Wind davon bekommen. Er wäre sonst vielleicht nicht einverstanden damit und verdürbe mir den Spaß. Bitte, rede also ein gutes Wort bei Deinem Manne und verschaffe mir zunächst die Erlaubniß der Bootsahrt. Das andere findet

sich dann von selbst." Margareth hatte ihm etwas ängstlich zugehört. Jetzt sagte sie ernst: „Hugo, so kurz nach dem Vorfall bei Streit's ist Dein Begehren nicht recht. Ich fürchte, diesmal bist Du wirklich leichtsinnig, und darum werde ich Deinen Wunsch nicht unterstützen." In Hugo's Antlitz ergoß sich eine dunkle Blutwelle. „Leicht sinnig nennst Du das?'" rief er heftig; „und es ist doch nur, was alle Jünglinge meines Alters thun, eine nöthige und ge sunde Körperbewegung. Willst Du denn, daß ich immer zurück stehe

mir und meiner großen Liebe zu Dir bitter weh." „Verzeih', Margareth. Bis jetzt warst Du mein guter Engel, der mich schützte und mir Lust und Freude gab, und gewiß, das wirst Du immer sein, und nicht mit Deines Gatten, sondern mit Deinen eigenen, lieben Augen mich beurtheilen." Er schaute ihr zärtlich in's Gesicht, er gab ihr tausend süße Namen, und bald hatte er nicht nur das Versprechen ihrer Fürsprache, sondern auch ihr volles Interesse für die Bootsahrt gewonnen. Natürlich mußte er Ernst von Bohlen schlagen

gegen ihr liebes Kind. Aber fortan wird auch er anders werden. Er hat es mir heilig gelobt an der Wiege unseres Kindes." „Ich hoffe es," sprach Sternberg ernst. — Und wie das Kind, sein Kind, jetzt so süß lächelte auf der Mutter Schooß, da lächelte der Kaufherr auch, und das zweifelnde oder mahnende Wort erstarb ihm auf der Lippe. Auch war viel gewonnen, daß Hugo jetzt als Student eine ferne Hochschule bezog und so für einige Zeit aus dem Hause ging. Die Geschwister kamen dadurch weniger in Gefahr, ihre Liebe

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 14 von 16
Datum: 11.01.1902
Umfang: 16
gegebene Antwort ein: „Im Kreuz Hab' ich's heute — v wenn Eie erst wüßten wie, v Herr Oberst!" Ein zweites >,Au!" ver anschaulichte den Grad des Leidens. Dennoch fand die Märtyrerin die straft, einen gewichtigen, hochbeinigen Schemel heranzuziehen. Stund ja ein Plauderstündchen in Sicht mit dem bei Groß und Klein gleich beliebten Oberst, und heute schien er's wirklich .ernst zu meinen mit seinem Mitleid — das gedachte die Wehleidige auszunützen. Gutmütig willfahrte der alte Herr ihrem Wunsche

sie: „Ich wüßt' just keinen Anlaß zum Kü cheln, viele Freudentage gibt's über haupt nicht mehr in unserem Haus; aber der Käther karin's gleich ein. Wenn das Reißen so zunimmt und das Stehen dazu, so kommt das Hebel sicher bald an einen edlen Teil und dann — nun, man hat's ja er lebt, wie schnell es mit einem Men schen zu Ende —" „Alle Wetter, erschreckt mich nicht. Käther," fuhr der Oberst mit gutgespieltem Ernst auf, „das ist ja die reine Todesahnung. — Ihr müßt zu Bett und Euch pflegen

; ja, ja Euer Aussehen gefiel mir schon lange nicht, die roten Tupfen da —" Jetzt war's an der Alten zu erschrecken, aber in allem Ernst. „Was — rote Tupfen Hab' ich?" nef sie, mit den Teighänden sich über's Gesicht fahrend, „o, so ist's richtig - und wahrhaftig, wie ich's immer sage zum Klaus: der endlose Aerger mit all' den Frauenzimmern, von denen die eine immer fauler, dümmer odvr impertinenter ist als die andere — der bringt mich schwaches Wesen noch zu einem vorzeitigen Ende!"! Und tief seufzte

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Lienzer Zeitung
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Seite 18 von 24
Datum: 02.03.1901
Umfang: 24
des Vaters tickte, und jetzt zeigt sie noch ebenso gelassen an, wie die Zeit vergeht!' „Was hast Du nur, Heinz? Du bist heute so seltsam ver ändert?' fragte Ernst. „Ich verändert?' Der junge Bruder zuckte die Achseln und zeigte dann über die dunstige Landschaft. „Sieh dorthin!' sagte er. „Herbstnebel ziehen und Herbststimmungen überkommen nnser- einen. Das liegt in der Luft!' Da wurde das Pferd gebracht und Heinz schwang sich in den Sattel. „Nach dem Manöver wirst Du doch wie bisher einige Wochen Urlaub

nehmen und zu uns kommen?' fragte Ernst. „Nun, höre, Du scheinst wohl Lust zu haben, diesmal andere Jagdgründe als die Kremziner anszupürschen?' forschte er weiter, da er keine Antwort erhielt. Heinz war eifrigst mit seinem unruhigen Pferde beschäftigt. „Verzeih, mein alter Junge, ich bin unaufmerksam, aber ich habe große Eile!' Als jedoch der Fuchs abgehen wollte, parierte Heinz ihn mit aller Gewalt, um dem Zurückbleibenden die Hand zum Abschied zu reichen. „Lebe Wohl, Ernst, und — und denke

emporstieg. „Herbstnebel — Herbststimmungen!' dachte er? dann ging er ins Haus. Heinz' sonderbares Benehmen hatte ihn vorher beunruhigt; nun belächelte er selbst seine Angst. Thorheit! Wann wäre der Mensch nicht Stimmungen nnter- worsen! 15. Ernst erhob sich frühzeitig am andern Morgen, trank hastig Kaffee und bestellte auf sechs Uhr den Wagen. Dann ging er wieder in sein Zimmer, steckte einige Papiere zu sich und wollte auch den Bries mit den viertausend Mark an sich nehmen. Er fand

ihn nicht in der Schnblade, in der er ihn vermutet hatte; er schloß eine andere auf, — auch hier war er «icht. „Habe ich ihn unter die Papiere gethan?' dachte Ernst und öffnete das Fach, das die Schriftstücke barg. Aber das graue, stei fe Couvert, auf dem die Summe verzeichnet stand, fand sich nicht vor. Ernst ward ein wenig unruhig. „Bin ich behext, daß ich ihn nicht finden kann?' dachte er, in dem er von neuem zu suchen begann. Das Resultat blieb dasselbe. Im Hose hörte man bereits den Wagen vorfahren; er hörte

auch die Stimme seiner Mutter, die dem Kutscher von dem Fenster aus zuries, sie wünsche, daß ihr Sohn noch einen Augenblick in ihr Zimmer komme. „Ich bin ein Thor, daß ich mich des Briefes wegen sorge,' sagte Ernst kopfschüttelnd. „Ich weiß, ich habe ihn hineingelegt, folglich muß er doch da sein!' Trotz dieser Versicherung wurde Ernst jedoch immer unruhiger, und als er nochmals die ganze Schnblade durchkramte und keine Spur von dem ominösen Couvert entdeckte, trat ihm der Angst schweiß auf die Stirn

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Lienzer Zeitung
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Seite 17 von 22
Datum: 26.01.1901
Umfang: 22
südlich mud er Gelegenheit, deut geistlichen Herr» zu entwüchcu. „Gieb kNir ein gutes Wort mit auf den Weg, kleine Anne- Marie!' bat er. Seine grauen Augen ruhten mit einem ganz besonderen Aus druck auf dem reizenden, rosigen Gesichtchen des jungen Mädchens. Klein nannte er sie, das war nun ganz verfehlt; ihre schlanke, biegsame Gestalt hatte fast seine Größe erreicht. Sie bückte sich, pflückte ein Veilchensträußchen und steckte es ihm an. „Auf Wiedersehen, lieber Ernst!' sagte sie. „Zwei

sehr ernst: „Willst Du mir versprechen, daß Du noch hier bist, wenn ich zurückkomme?' Sie schüttelte den Kopf, aber nun war es an ihr. zu erröten. „Ach, Unsinn, Ernst, wozu das? Ich bleibe natürlich zu Hause!' Als sie ins Zimmer zurückgingen, trat Anne-Marie ans Fenster und schnitt von ihrem Monatsrosenstock eine purpurrote Blüte ab. „Für den Wanderer!' sagte sie. Er wollte Ernst die Blume reichen, aber der sah nach ihren Augen, griff zu spät zu, — die Rose sank zur Erde. Leo Steinbeck bückte sich, hob

sie auf und steckte sie an seinen Uniformrock. „Der Zufall spielt die Hauptrolle im Leben!' sagte er und blickte Ernst triumphierend an. „Haben Sie die Güte, mir die Rose zurückzugeben, sie war für mich bestimmt!' „War!' lächelte Leo mit der harmlosesten Miene von der Welt, sein Schnnrrbärtchen streichend. Ernst ärgerte sich über diese Keckheit. „Aber, bester Gras, Sie eignen sich da etwas an, was Ihnen nicht zukommt!' „Ich bin nicht so skrupulös wie Sie, lieber Werner. Uebri- gens — zur Erklärung

für mein Handeln — ich habe vorhin um die Blume gebeten und wurde abschlägig beschieden; nun war es Ehrensache für mich, sie doch noch zu erhalten.' Er empfahl sich kurz, er müsse nach Neustadt zurück, da er am Abend einige Kameraden erwarte. „Soll ich Heinz grüßen?' fragte er Ernst. „Ich will Sie nicht bemühen, Graf. Heinz hat mir versprochen, zum Frühzug auf den Bahnhof zu kommen.' Lachend schwang sich der Graf in den Sattel. Ernst sah ihm mit finsterer Miene nach. Hätte er es nicht zu thöricht gefunden

, einer Rose wegen Streit anzufangen, er hätte sie dem Grafen mit Gewalt von der Brust gerissen. Der eigentliche Abschied von Anne-Marie stand unter dem Banne dieses Vorganges. Sie entließ ihn mit einem mitleidigen Lächeln über sein Ungeschick. — Nun saß Ernst in dem kleinen, rauchigen Wartezimmer des Bahnhofs, bestellte sich bei dem verschlafenen Kellner eine Taste Kaffee und sah dabei nach dem Fenster, an das der Sturm große Schneeflocken trieb, trotzdem es schon April war. Ernst blickte

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Tiroler Post
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Seite 2 von 12
Datum: 15.01.1902
Umfang: 12
„Au!" ver anschaulichte den Grad des Leidens. Dennoch fand die Märtyrerin me Kraft, einen gewichtigen, hochbeinigen Schemel heranzuziehen. Stund ja ein Plauderstündchen in Sicht mit dem bei Groß und Klein gleich beliebten Oberst, und heute schien er's wirklich ,ernst zu meinen mit seinem Mitleid — das gedachte die Wehleidiqo auszunützen. a ... Gutmütig willfahrte der alte Herr ihrem Wunsche, indem er >lch niederüetz an der Seite Käthers und eines riesigen Nudel brettes. daran sie knetend hantierte

in unserem Haus; aber der Käther kann's gleich ein. Wenn^das Reitzen so zunimmt und das stehen dazu, so kom t das Uebel sicher bald an einen edlen Teil und dann — nun, man hat's ja er lebt, wie schnell es mit einem Men schen zu Ende —" „Alle Wetter, erschreckt mich nicht. Käther," fuhr der Oberst mit gutgespieltem Ernst auf, „das ist ja die reine Todesahnung. — Ihr müßt zu Bett und Euch pflegen; ja, ja Euer Aussehen gefiel mir schon lange nicht, die roten Tupfen da —", Jetzt war's an der Alten

z erschrecken, aber in allem Ernst. „Was — rote Tupfen Hab' ich?" rief sie, mit den Teighänden sich über's Gesicht fahrend, „0, so ist's richtig und wahrhaftig, wie ich's immer sage zum Klaus: der endlose Aerger mit all' den Frauenzimmern, von deum die eine immer fauler, dümmer oder impertinenter ist als die andere — der bringt mich schwaches Wesen noch zu einem vorzeitigen Ende!"> Und tief seufzte es auf, das arme, „schwache Wesen", im größten Mitleid mit sich selber, indes der Oberst mit maliziö sem

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Lienzer Zeitung
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Seite 16 von 22
Datum: 26.01.1901
Umfang: 22
hatte in den letzten Jahren stark gealtert und war kränklich und mürrisch geworden. Ernst bat die Mutter, den Alten zu entlasten und ihm die Arbeiten allein zu übertragen, doch davon wollte Frau Werner nichts wissen. „Weise ist erprobt und wenn ich Dir auch alles Gute zutraue, — Beweise habe ich nicht dafür. Vorläufig überlaß nur mir die Bestimmungen. Wenn Du erst Dein eigener Herr sein wirst, kannst Du alles nach Deinem Gefallen einrichten/ sagte sie. Und Ernst ging still an seine Arbeit

. Er wußte, seine Mutter hatte kein Vertrauen zu ihm. Der alte Weise aber nörgelte an ihm herum und wollte von allen Neuerungen, die Ernst vorschlug, nichts wissen, und wenn er abends zu Frau Werner kam, so sprach er über ihren Sohn, als wäre er ein unbedachter junger Mensch, der sich nur gern selber als Herrn aufgespielt hätte. In Kremzin waren jetzt keine guten Zeiten. Die letzte Ernte war durch einen Hagelschlag vernichtet und nur sehr notdürftig wieder ersetzt worden; im Viehstall war eine Seuche

ausgebrochen. Von allen Ecken und Enden drängten Verlegenheiten auf Werners ein. Ernst nahm an den Sorgen teil, ohne irgendwie helfen zu dürfen, und fühlte sich von Mißtrauen umgeben. So gingen ihm die ersten Jugendjahre unerquicklich dahin. Inzwischen hatte auch Heinz die Schule verlassen und war in das Neustädter Husarenregiment eingetreten. Und als er sich zum erstenmal in der goldstrotzenden Uniform Frau Werner zeigte, da klopfte ihr Herz in mütterlichem Stolze höher auf, und ihre Augen leuchteten

bei dem Anblick ihres hüb schen Jungen. Er war derjenige von beiden, der ihr auch nicht eine trübe Stunde bereitet hatte. — Ernst ritt zum Förster Willert, um ihm eine Bestellung zu überbringen. Es war in den ersten Tagen des März, und der Duft des welken Laubes, das am Boden lag, und der des frischen Grases, das darunter hervorkeimte, erfüllte die Luft. Oben im Aether jubilierten die Lerchen, und die Sonne schien so warm, als sei der Frühling allen Kalenderbestimmungen zum Trotz schon in aller Form

eingezogen. Mitten im Walde traf Ernst den Grafen Steinbeck, der ihm jovial zunickte. „Wie geht's, bester Werner? Ja, wer so jung ist, wie Sie, macht sich keine Sorgen!' Ernst lächelte. Ob sich Wohl der Graf welche machte? Er sprang vom Pferde und schritt, den Fuchs am Zügel führend, neben Steinbeck her, der ihm erzählte, daß er erst vor einer Stunde eingetroffen sei. „Ein Holzhändler aus Berlin ist mit mir hier,' fuhr er dann fort, „um mir einen hübschen Teil von meinem besten, alten Eichen holz

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Meraner Zeitung
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Seite 6 von 10
Datum: 01.05.1892
Umfang: 10
unglücklichen Speculationen zuzu schreiben war, welche Howard selbst unternommen. Eine kurze, entsetzliche Beschreibung von dessen Ver- zweiflung war beigefügt, in welcher er den festen Ent- schluß aussprach, sich das Leben zu nehmen.' Constanzes Traurigkeit über das unglückliche Schick sal ihres VaterS wurde nur von der Freude darüber ausgewogen, daß die Papiere vor der Vernichtung be wahrt worden waren. „Gott sei Dank!' rief sie,'„jetzt werde ich im Stande sein, Ernst zu befreien.' Sie eilte mit den guten

heit zurückgeben sollte. Constanze übergab Ernst's Bertheidiger die Papiere und dieser sah auf dem ersten Blick, daß sie Ernst's Freiheit sicherten. So kam denn der Tag deS Verhörs heran, und Ernst war beglückt, sich wieder frei und von jedem Verdachte gereinigt zu sehe». Die Begegnung zwischen Ernst, seiner Mutter und Constanze war voll Freude und Seligkeit. Der Kummer der Vergangenheit schien das Glück der Ge genwart zu erhöhen und die Zukunft hoffnungglänzend zu machen. Am Tage

seiner Freisprechung empfing Ernst einen Brief von Dick Crawsort, welcher ihm mittheilte, daß er sich nächstens mit Nelly verheirathe, und daß es ihrem Glücke die Krone aufsetzen würde, wenn er zu ihrer Hochzeit kommen würde. .Die lieben, braven Menschen' sagte Constanze. „Ich werde ihre Güte nie vergeben.' .Und ich will zu ihrer Hochzeit fahren', fügte Ernst hinzu. .Ich sehe Dich nicht gern noch einmal in jenes Land gehen', wandte seine Mutter ein. .Aber, Mutter, dort habe ich die treuesten Herzen gefunden

; unter diesen Bergleuten fand ich Schutz und Sicherheit und es liegt mir um so mehr daran, dieser Verbindung beizuwohnen, da ich ohne mein Wissen den armen Dick eine Zeit lang sehr eisersüchtig gemacht habe.' .Dann wäre es um so klüger, sortzubleiben', lächelte Constanze. „Nein. Es ist besser, wenn ich gehe und ihnen meine Glückwünsche überbringe — nnd die Ihrigen', erwiderte Ernst, und er hielt Wort. Constanze hatte Nelly Parks Freundschaft nicht vergessen und sandte durch Ernst ein schönes Hochzeits geschenk. Jubel

dnrchlönte des Bergmanns Hütte, als Ernst erschien und der enthusiastische Willkommengruß wollte kein Ende nehmen. „Ach, ich dachte mir es ja am ersten Tage, als Sie herkamen, daß Sie. kein gewöhnlicher Bergmann wären', sagte MrS. Parks, nachdem Ernst der Familie in Kurzem seine Schicksale mitgetheilt hatte. Am nächsten Tage war Nelly's Hochzeit und das ganze Dorf war infolge des feierlichen Ereignisses aufgeregt. Die Braut sah strahlend aus und Dick fühlte sich ordentlich unbehaglich vor Glück. Ernst

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