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Lienzer Zeitung
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Seite 5 von 26
Datum: 02.07.1904
Umfang: 26
Erste Beilage zu Nr. 27 der „Lienzer Zeitung' vom 2. Juli 1W4 I« Rom» der WMmzs. Seit Jahren beschäftigen sich alle mög lichen Gerichte, Aemter und Behörden beider Reichshälfte» mit der Afsäre des Baron Ernst Wallburg. Es ist eine der seltsamsten, ro mantischesten und tragischesten Geschichten, die je die öffentliche Aufmerksamkeit wachgehalten haben. Seit Jahre» behauptet Baron Ernst Wallburg, ehemals österreichischer Offizier, zuletzt Oberkellner in einem Budapester Kciffe- hans, dazwischen

in bnnter Abwechslung seiner Berufe Sollizitator, Eisenbahner, Notenkopist und Omnibuskondukteur, daß er und seine Geschwister die rechtmäßigen Sprößlinge, aus einer gütigen Ehe des österreichische Erzher zogs Ernst, des vor fünf Jahren verstorbenen Bruders des Erzherzogs Rainer, feien. Ein Prozeß, der im Herbst 1992 in Laibach durchgeführt wurde, rollte diese Angelegenheit zum letztenmal auf, und sie blieb nach wie vor voller Zweifel. Daß Ernst Wallburg ein Sohn des Erzherzogs sei, schien

sehr wahrscheinlich, ob seine Geburt jedoch in recht mäßiger Ehe erfolgte, das ist und bleibt die Frage, die bisher nur von dem Landesgericht Laibach ge prüft und mit „Nein' beantwortet wurde, während Ernst WnU'.nvg nicht nachläßt, Do kumente und Beweise sür das Gegenteil zu sammenzutragen. Jetzt hat er all dies, sein Lebenswerk, in einem Buche zusammengestellt, das den weitläufigen Titel führt: „Ein Ju stizmord! Enthüllungen des Erzherzog-Sohnes Ernst Baron Wallbnrg über die morganatische Ehe seines Vaters

ErHerzog Ernst.' Und man ;nnß sagen: das Buch unterscheidet sich in einigein von dieser Art der- Senfations- memoireiiliteratur. Ein starkes Talent und ein kräftiges Temperament haben hier die Feder geführt, nnd es gibt Kapitel in diesem romanartigen Buche, die ergreifend sind durch ihre Wahrheit. Das Buch beginnt folgerichtig mit der Beschreibung der Eindrücke, die sich Ernst Wallburg aus der Kinderzeit bewahrt hat. Baronin Wallburg hatte vier Kindern das Leben geschenkt: Lciura, Ernst, Heinrich

und Klotilde. Ernst Wallburg will sich noch ge nau der zärtlichen Behandlung erinnern, die den Kindern der als Vater betrachtete und Vater genannte Erzherzog zuteil werden ließ. Nach sieben glückerfüllten Jahren starb den Kindern die Mutter. Kurze Zeit darauf mußte der Erzherzog auf dem böhmischen Kriegsschauplatz, und die Kinder kämen unter die häufig wechselnde Leitung von Vormün dern. Ernst Wallburg trat in eine Mili tärerziehungsanstalt ein, und gleichzeitig er hielt er, wie er erzählt, den Befehl

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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 11.11.1928
Umfang: 8
Unterhat tungs b t att^ s» ' N6)tung, es wird gefilmt! Heiter Skizze von Friedrick) Rasche Volle vier Wochen war d«r „lange Ernst', Spezialist für Taschendi«bstähle, dein Kassenbo ten der Bank nachgestiegen wie ein Primaner „Gewiß', sagte der lange Ernst und legte die Aktentasche unter den Schreibtisch. Dann flog «seine Mütze samt der Perücke in den Papier korb, «in Handgriff — und der Vart folgte, in demselben Augenblick saß ihm eine Hornbrille ans der Nase. Blitzschnell riß er sich die dunkel

blaue Jacke herunter, wendete sie und zog sich seiner Tanzstundenlià. Nun hatte er alles NS- àn hellgrauen Rock an, ausbaldowert, der Handstreich auf ine ge- Draußen auf dein Gange trappelten Schritte luMe Aktentasche mußte gelingen. von Tür zu Tür. ^ Ansall kam deni lang.'n ErM zu Hrlse. ,Mben Sie imn acht und spielen Sie gut', An der Kreuzung der Moltkc-und Sedanstraße ermahnte der lange Ernst und setzte sich an den verursachten zwei brulle,,de Radfahrer, dl« sich Schreibtisch. Dann wurde kurz

noch nicht ange nommen. Also benutzte der lange Ernst die prachtvolle Gelegenheit, entriß dein Kassenboten mit einem kurzen drehenden Ruck die Aktenta sche und drückte sich. Aber: vor Schreck und Angst gerade zu hellsichtig, entdecken ihn die Augen des Befohlenen, ehe der Räuber sich uniichtbar gemacht hatte. „Haltet den Dieb!' schrie der Bankbote und setzte sich wild gestiku lierend In Bewegung. Die Menge, freudig über rascht von der neuen Sensation, zeigte sofort das größte Verständnis und lief teilweise

mit. Vor allem lief setzt der lange Ernst, und es schien als versuchte er..einen Angriff aus den Weltrekord. Die Situation war sür ihn' keines wegs neu. aber immer wieder gefährlich. Schon machen einige Passanten den schüchternen Ver such. sich ihm in den Weg zu stellen. Da kam f ' ^ ,nii seinem neuelt?» .Trick her aus: er lief noch schneller und schrie wie einen Krlezsruf vor sich her: „Achtungl — es wird gen! int!' . Das wirkte: die Menschen blieben stehen, laàn, verdrehten die Hälfte und fühlten

sich '.vohltuend mitbeteiligt. Aber ein haftiger Blick über die Schulter belehrte den langen Ernst, daß sich die Schar seiner Verfolger unter ande rem nm zwei schnell laufende Polizisten ver mehrt hatte; das war peinlich. Ferner sah er »im Ausgange der Straße eine» Schupo den Verkehr regeln. Das war geyiem. Und die Sei tenstraße, in die er einbiegen wollte, mußte we gen Tiefbauarbeiien für allen Verkehr gesperrt sein. Das war miserabel. Also schàgniqft in «in Versteck. Noch einmal stieß er seinen Kriegs

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Brixener Chronik
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Seite 11 von 12
Datum: 25.12.1909
Umfang: 12
XXIl. Jahrg. Samstag, „Brixener Chronik.' 25. Dezember 1909. Nr. 154. Zeite 11. Emst wußte nicht, wie ihm war. Einerseits atmete er erleichtert auf, anderseits gab ihm die Bemerkung, daß am dummen Gerede der Haus- meisterin nichts daran sei, zu denken; sein Brief kam ihm nun doppelt gewagt vor. Aber die liebens würdige Herzlichkeit, mit der Martha das alles er zählte, war unwiderstehlich und so lachte denn Ernst und sagte nur: „Also sind Sie mir halt doch ausgewichen

!' „Ja, aber nicht freiwillig,' verteidigte sich das Mädchen.' Auch war es mir furchtbar peinlich...' „Nächste Haltestelle ,Mi'mzanw!' rief der Kon dukteur. Beim Münzamt mußte Martha umsteigen und sie wollte sich von Ernst verabschieden. Er aber stand ebenfalls auf und begleitete sie auf die Plattform. Der Wagen saufte so rasch durch die schnurgerade Straße, daß, es Martha einen heftigen Stoß gab und sie gegen Ernst zurücktaumelte. Der fing sie rasch auf und eben hielt er sie mit einem süßen Wonneschauer an den Armen

, als auf einmal ein schriller Schrei an sein Ohr gellte. Zugleich tat es einen Krach und Ernst fühlte noch, wie er mit dem Mädchen zu Boden geschleudert wurde, dann wußte er für einen' Augenblick nichts mehr. Als er sich seiner selbst wieder bewußt wurde, lag «r auf einem Schneehaufen und ringsherum hatte sich eine aufgeregte Volksmenge angesammelt. Der Tramwagen lag auf der Straße und daneben stand ein großes Automobil, auf dessen Insassen die Menge mit geballten Fäusten losschrie. Von der heftigen Erschütterung

noch etwas schwindlig, aber sonst mit heilen Gliedern erhob sich Ernst vom Boden und sah nun noch, wie sich hinter ihm gerade eine Dame bemühte, Martha in ihren Schoß zu betten. Wachs bleich lag das Mädchen in ihren Armen und regte sich nicht; von Stirn und Händen rann das Blut. Dieser Anblick gab dem Professor wieder seine volle Kraft und Energie zurück; da war keine Zeit zu verlieren; wie lange die Rettungsgesellschaft ausblieb, konnte man nicht wissett. Rasch gab er einem Poli zisten seine und Marthas Adresse

an, winkte einem Fiaker herbei und trotz des Widerspruches einiger Umstehender gelang es ihm, die Bewußtlose glücklich in den Wagen zu bringen. Nach zehn Minuten, die Ernst eine halbe Ewig keit schienen, waren sie am Ziele. Er brachte Martha mit Hilfe des Kutschers in ihre ebenerdige Wohnung, .dßr j.Wr Schrecken sprachlosen Taute in aller Me' die'ÄötwttchigM Aufschlüsse und Ms dann um -einen Arzt. Als er nach einer Viertelstunde mit diesem zurückkam, lag Martha bereits in ihrem Zimmer. Die Ohnmacht

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 24.03.1892
Umfang: 8
ihm von glaubwürdiger Seite berichtet worden, daß Kardinal Melchers in Rom auch zu den Kostgängern des Welfenfonds gehört habe. Berliu, 21. März. Der Generaladjutant General der Kavallerie Gras von Brandenburg ist gestern Abends g e st o r b e n. Die Geheimnisse eines Irrenhauses. Roman nach dem Amerikanischen von August Leo« Nachdruck verboten. ihm (Fortsetzung) »Der Kerl ist ein blöder Jdeot, Bill', sagte San som. „Versuche einmal Deine Fäuste, ob er sich wehrt* Bill trat mitten in's Zimmer und nahm Ernst

gegenüber eine Boxerstelle an, doch dieser schien sich nicht darum zu kümmern. „Ich glaube nicht einmal, daß er eine Hand rühren würde, selbst wenn ich Ernst machte,' entgegnete Bill unmuthig. .Versuche esbesaht der Doctor. „Versetze ihm eines.' Bill nahm noch einmal seine Stellung und gab «ach kurzem Zögern Ernst einen scharfen Schlag unter daS linke Auge. DaS kam diesem überraschend und er beschloß, daß eS nicht »och einmal geschehen sollte. Bill grinste und zeigte seine großen Zähne und Doctor Sansom

lachte über Ernst's erstauntes Gesicht. Bill lächelte und wollte Ernst mit erneuter Kraft noch einmal schlagen, als dieser ihm einen Faustschlag aus den Mund versetzte, der ihn fast betäubte. Bill war erstaunt. „Teufel noch eins, der ist mir gewachsen» Doctor!' sagte er zu Sansom, der grinsend an der Thür stand. „Mit dem ist nicht gut Kirschen essen, glaube ich.' Ernst hatte wieder seine in sich versunkene Stellung angenommen und warf nur zuweilen einen verstohlenen Seitenblick auf Bill

sich gegenseitig der Veruntreuung und riefen sich das Wort „Dieb' zu. Die Skuptschina nahm eine gegen den Kriegsminister gerich tete Tagesordnung an, worauf der Kriegs minister sofort abdankte. Burschen. Führe den Menschen unter die Douche, Bill, damit sich sein Blut etwas abkühlt.' Für Ernst war die Aussicht auf die eisige Douche durchaus nicht verlockend, doch er wußte, daß er es erdulden müsse, und ertrug, all' seinen Muth zusammen nehmend, wie ein Märtyrer diese Unannehmlichkeit

, aus der er, an allen Gliedern zitternd, herauskam. „Wie gefällt Dir das, mein Junge?' fragte Bill, Ernst aus den Rücken klopsend, doch dieser gab keine Antwort. „Ihr seid der ungemüthlichste Kerl, der noch je hierherkam, gerade die Sorte, die Doctor Sansom am besten gefällt. Ihr werdet nicht viel über die Leitung der Anstalt sprechen. Hier, zieht die Lumpen an.' Bill half dem neu Angekommenen die Uniform der Anstalt anziehen, dann wurde Ernst unter die ruhigen Wahnsinnigen in eines der größten Zimmer deS Gebäudes geführt

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Alpenzeitung
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Seite 8 von 12
Datum: 10.05.1931
Umfang: 12
sehr wenige tun -werden, wenn sie am Ende auf un sere Verschwörung daraus kömint. entgegnete Jakob. . i « lind' er zog Elsa vor die Schaufenster der Citta Milano näher àn sich und ehe sie sichs :versteht. »der es gar jemand von den Leuten be merkt hätte, hätte «r ihr-schnell einen versteh-'' Zenen KM aenchey-. Sieg esoor schuk k' ^oder.- 'Sonntag, Se» à nicht? Nuì, àr de,, Sieg entscheide.. .-» v ! Redakteure und die Leser der „MpenMun^' Ernst war ein schweigsamer Bursche Student der g. Klasse

des Technikums - , Lieblingsfach war Physik. Stundenlang'?^, er allein an einen der selbst fabrizierten ^ suchsgegenstände, Maschinen. Motoren, k,«^' manipulieren. „Servus' rief Karl seinen, Siudiengenà. Ernst zu. Ernst hatte das Anklopfen und C >, treten überhört. Heute funktioniert wieder ^ kleine Motor nicht recht. Die Ladung ist,,, schwach oder weiß der Kukuk — dachte sich Cr«? -- als sein Freund ihm bereits die Hand , Gruß« bot. „Servus Karl'. , Und schon Wieder au die Maschine. „Geh/laß das'. Mts Karl

etwas beklemmt Ernst aus! Nun das kostet ja nicht alles! einmal über die Stadt fliegen. Erinnerst Du Dich nicht Ernst — beäann Karl ^.aus loszureden — das; es im Vorfahre in den Zeitungen hieß — ein Rundflug über Bolzano SO Lire!' Ja, ich erinnere mich, aber woher 50 Litt nehmen. Nun ein Sinnen und denken. Beide Freunde kamen zu keinem Resultat. Nun lassen wir den Wunsch Wunsch bleiben, sagte Ernst und Karl erledigte das Thema mit den Worten: «Nun wer weiß!' ' ' ' . Nun wurde der Flug Balbos besprochen. Karl

wußte die interessantesten Stellen fast aua wendig, 'doch^Ernst etwas genauer, brachte sei nen Fteund dahin, ihm' das Bnch leihweise einige Tage zu überlassen. Karl und Ernst waren sonst gute Freunde. Doch in Manchen Dingen das gerade Gegenteil. War Karl etwas lustiger, leichter Natur und erfreute er,sich fein Heim eine gutstehende Bür- gerssamilie zu nennen, so war Ernst mehr Denker «nd auch die häuslichen Verhältnisse drängten ihm alljusrüb den rauhen Kanipf des Lebens.auf. Er müßte

mit Stundengoben zur Möglichkeit'seines weiteren Studiums beitra gen. denn seine Mutter, eine arbeitsame brave Kleinhandelswitwe mußte schwer arbeiten um für. Ernst und seine zwei noch jüngeren Ge schwistern das Leben zu verdienen. Ernst konnte nie zu seiner Müller von den wirtlichen Wünschen seines Herzens sprechen, denn er verstand und sah allzugut Muttersorgs und Mutterliebe. ' Karl zu Hause angekommen, brachte den Wunsch Ernst nicht aus dem Kopfe. Als Papa abends die Aufgaben Karls durchsah

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Meraner Zeitung
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Seite 11 von 14
Datum: 19.03.1892
Umfang: 14
Herzen herzu, um von der Ausdehnung des Unglücks zu erfahren. Nelly Parks war ebenfalls da und schlug vor Freude die Hände zusammen, als sie ihren Bater un verletzt sah, doch diese Freude schwand, als sie Ernst von vier Männern vorüberlragen sah. Das Blut rie selte ihm über die Stirn und sein Geficht war schmerzlich verzogen. Dick Crawsords Zustand ging ihr nicht so sehr zu Herzen, obwohl seine Verletzungen schlimmer waren. „Armer Ernst! — Armer Ernst!' flüsterte sie ihrer Mutter zu, die neben

ihr stand. „Er war so. gut und freundlich! Ach hätte er nur nicht in dem Bergwerke sein Leben gewagt!- „Und ist der arme Dick nicht noch mehr zu be klagen?' fragte Nelly's Mutter, welche sich über den Vorzug zu Gunsten des Fremden ärgerte. „Dick ist stark und kräftig und wird genesen', sagte das Mädchen fast unbewußt, „bei Ernst ist das ganz anders!' „Freilich, er ist noch größer als Dick,' sagte MrS. ParkL. „Hast Du denn nicht gesehen, daß er noch stärker und kräftiger ist?' „Aber Dick

ist an Bergwerksunsälle gewöhnt, und bei Ernst ist es der erste,' sagte das Mädchen, fast ohne zu wissen, was sie sprach. .Ich werde nie den Tag vergessen, an dem ich ihm im Walde begegnete.' „Hört nur das Mädchen an!' sagte Mrs. Parks. Sollte man nicht denken, sie liebe diesen Ernst?' „Jeder Mensch muß ihn lieben, Mutter.' „Und muß denn nicht auch jeder Mensch Dick lieb haben?' fragte die Mutter. „O ja, warum denn nicht?' war Nelly's gedanken lose Antwort; dann sügte sie seufzend hinzu: „Ich sürchte

, es ist mit Beiden aus!' Nach einer flüchtigen Untersuchung deS Dorsarztes brachte man die Verwundeten aus die Eisenbahn und transportirte sie in das Bergwerkshospital nach Ashby. Wenn Ernst nur gewußt hätte, wohin man ihn führte, so würde er de» Tod vorgezogen haben, doch erfragte nicht, und überließ es seinen Freunden, zu thun was ihnen am besten dünue. Er hotte im Hospitale gute Pflege und eine auf merksame Behandlung, doch war es ihm schrecklich» in einem großen Saale mit vielen anderen Kranken bei sammen

zu liegen. Für einen Menschen mit feineren und empfindli chen Gefühlen ist der Aufenthalt in einem Hospitale fast noch niederdrückender, als die Krankheit selbst und verzögert manchmal durch seinenZEinfluß auf^. tos Ge müth, die Genesung. ^ DA M Da Dick Crawsords Fall ernsterer Natur,;i.war, wurde dieser in einer andern Abtheilung untergebracht; man sprach sogar im Anfang von einer Amputation des Fußes, doch es kam nicht dazu. Wenn Ernst die Augen schloß, war ihm, als ob alle seine Erlebnisse

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Bozner Nachrichten
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Seite 5 von 8
Datum: 10.03.1924
Umfang: 8
Betrieb durch die geplante Industrie ge- schadiget werde. Den Schluß bildeten Personal sachen. keimatlickes Zur Prüfung der Gerichtökanzleibeamten deut scher und italienischer Zunge, welche sich am 15. und 10. Februar in Trient einer eingehenden Prüfung unterziehen mußten, wird uns von kompetenter Seite mitgeteilt: Der Termin, 1..März 1921, bis Da ließ Ernst alle hinausgehen und erzählte ihr und Knut, was er von Gisela wußte und von Ellen und Nomer und wie alles gekommen. Wie all' die häßlichen

, falschen schwarzen Schatten sich hineinge drängt in ihr großes'Glück. Sie aber hielt die ganze Zeit fest, fest ihres Man- lies große, braune Hand. Dann zog sie sie an die Lippen. „Vergib mir, Knut, daß mein Glauben an dich nicht größer war als meine Liebe. Aber nun rufe mir Ellen.' „Morgen,' sagte Ernst, „jetzt mußt du diesen heißen Tee trinken und dann schlafen. Und du, Knut, mußt dir vor allen Dingen die nassen Kleider aus ziehen, komm

.' — ' . S e ch S u n d z w a n z i g st e s K a p i t e l. Als Ernst gesehen, daß Lies seine ärztliche Hilfe nicht mehr brauchte, fuhr er am anderen Morgen Plötzlich ab. Auf seine Schweizer Erholungsreise, Ivie er sagte. Ohne Abschied von Gisela zu nehmen — ohne auch nur einmal nach ihr zu fragen. Gi sela hatte die ganze Nacht nicht geschlafen, sie konnte die furchtbaren Worte ihres Mannes nicht verges sen. Unaufhörlich gingen sie ihr nach, unaufhörlich - unermüdlich. Als sie hörte, daß es besser wurde mit Lies, war sie hinausgegangen, der ^aufgehenden Sonne

ent gegen. Unten am Meeresstrand saß sie, wo ihr die Bellen fast die Füße netzten. Auf das weite, heute so stille, spiegelklare Wasser starrte sie. Was hatte Ernst heute Nacht gesagt? Daß sie sein Glück zer treten, — daß er sie verachte,— daß — In ihr brandete es — ein mächtiges, ungeahn tes Etwas! Ein Etwas, das sie tot und erstorben gemeint in ihrem Herzen, war jäh geweckt worden „Bozner Nachrichten', den 10. März 1924 zu welchem die Ergebnisse der Prüfungen sollten mitgeteilt jverden, mußten

— ohne Bitterkeit — wähnend, ihm durch ihren Tod zum letztenmal die hellste Sonne zu bringen — Freiheit und Besitz der anderen. Flammende, zehrende Sehnsucht nach jener Liebe, die sie Hets geleugnet, die sie verspottet als elektrisches Flindum, — brennende, nagende Sehn sucht nach jener Macht der Liebe, der kein Opfer zu groß ist für den Geliebten. Hatte sie nicht auch einst geliebt — heiß — in nig? Wer batte das getötet in ihr? Ernst? O gewiß nicht! Der batte sie ja auf Händen getragen sein Leben lang

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Volksblatt
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Seite 5 von 6
Datum: 11.02.1914
Umfang: 6
ab- izuschwächen. ^ , i Sie Affäre der Saronkn Wallvvrg. Wie«, 4. Februar. Einer der Prozesse, den die Majorsgattin Klo tzte Edle v. Szimics führt, um als eheliche iTochter deS verswrbenen Erzherzogs Ernst aner- itannt zu werden und dadurch für sich und ihre Töchter >«we Versorgung aus dem Nachlasse ihres Vaters zu ^ckzvgen, wurde gestern z u Ende geführt. Frau EKuricS hatte nämlich einen alten, intimen Freund S verstorbene» Vawrs, den 32 jährigen Kämm>e- Grafen Moritz zu Strachwitz vor dem Zi- erichte Innere

Stadt geklagt, unter Eid zu beuä- Mgen, waS Hm über die Vermögensverhältnisse des 'Erzherzogs bekannt sei. Zu diesem Zwecke hatte sie ob« vor Gericht ihr privatrechtliches Interesse an dieser Klageforderung nochzuweisen, was ihr auch ge lang. » In der am 15. Jänner abgehaltenen ersten Ver handlung gegen den Grasen Strachwitz hatte dieser, wie erinnerlich, in aussüyrlicher Weise seine freund schaftlichen Beziehungen zu d«n Erzherzog Ernst ge schildert, jedoch in Bezug auf den springenden Punkt

seiner Aussage erklärt, daß er sich durch einseier - > lich es V e r s p r e ch e n, das er dem Erzherzog ge- : geben, über seine Geheimnisse, zu welchen die Ehe mit » der Baronin Wallburg sowie die geplante Versorgung ! seiner Kinder gehörte, nicht zu sprechen, gebunden i fühle, und sich nur einem richterlichen Befehle unter- l werfen würde, das gelobte Schtoeigen zu brechen. Der ! Richter vertagte schließlich zur Requisition des Ver- i lassenschaftsaktes nach Erzherzog Ernst die VerHand- z lung. Z Hestern

wurde die Verhandlung fortgesetzt mit der unter Eid abgegebenen Erklärung des Grafen Stvachwitz beendet. Der Richter verkündete das Urteil mil ^lchem zu Recht erkannt wurde, daß der beklagte Gras Strachwitz zu einer eidlichen Aussage über die Bermögensverhältnisse des Erzherzogs Ernst und eine eventuelle Verschweiq-ung oder Verheimlichung des Vermögens binnen 14 Tagen zu verhalten sei und einen Eid schwören müsse, daß seine Angaben ria-tig sind. In der Begründung führte der Richter

auS, zur Stattqebung der Klage erforderlich war, die Klägerin ein privatrechtliches Interesse an di>.''?r 5Uaae nachzuweisenvHabe. Die Klägerin habe, w'^'rcnd !ie ursprünglich ihre Klage lediglich auf die eb-'lics'e un>d da? stükte. nunmebr ib- ren Standpunkt dahin abgeändert, daß sie bloß die Vaterschaft des , Erzherzogs nachzuweisen versucht. Dieler Beweis d erVaterschaft de^» Erz- Herzogs Ernst sei in diesem Prozeß ervr acht Worden. H?is zweite Voraussetzung zur Stattgebung der K^iae war d.'e Vermutung

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Der Burggräfler
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Seite 5 von 8
Datum: 10.08.1926
Umfang: 8
jun., Merano: 4, Winkler. Heinrich, Lqgündo: 5. Prünster Hans,. Riffiano; 3.. Egger Josef: setz.. Merano: 7. Boscarolli Hans, Rametz: 8. Heister Hqns, Merano: S. Zöggeler Josef, Laders: 10. Boscarolli Ernst sen,. Rametz 11. Torggler Hans. Appiano; 12. Kuen Hans, Scenna; 13. Baumapn Hans, Merano: 14. Alber Josef, Laders: 15. Kuen Josef. Maia alta-, 16. Flarer Matthias. Scenna: 17. Oberhuber. Lud.. Merano. — Serien zu 3 Schutz (Pistole): 1. Boscarollr Ernst sen., Rametz: 2. König Hermann, Merano

: 3. Torggler Hans, Äp- piaiw. — Mersterkarttzn zu 15 Schutz lPistole): 1. Boscarollr Ernst sen., Rametz: 2. Torggler Hans, Appiano: 3. König Her mann, Merano. — Gewehrmei st erschüft von Purz < leben mit den 3 besten Karten: 1. Gilli Louis, Me- rano: 2. Etztaler Hans, Laders: 3. Egger Josef jun., Merano. — Pistalennreiistepschjast von Pnrzleben mit den 3 besten Karten: 1. Boscarolli Ernst sen., Rametz: 2. Torggler Hans, Appiano. — Prämien für die mei sten Nummern treffer: 1. Gilli Louis. Merano

: 2. Bo scarolli Ernst sen.. Rametz. — Schutzprämien: 1. Gilli Louis. Merano: 2. Etztaler Hans. Laders. Die Preise sind beim Schietzstandwirt Herrn Hans Haller, abzuholen. Bei dem am Freitag abend über die Bozger Ge bend niedergegangenen Gewitter, das sich besonders im Osten stark entlud, wurden wie man uns berich tet, in Völser Aicha, oberhalb Blumau, zwei Perso nen, die eben von der Feldarbeit mit noch anderen Leuten aus der Heimwanderung begriffen waren, nom Gewitter überrascht. Die Besitzerin des Mar

. SchkeßsttmLsnachrickten. Bestgewinner beim fünften Purzleben-Tofer-Schietzen am Schönnaer Berg am 24., 25. und 26. Juli 1926. G e de n k- scheibe: 1. Egger Josef sen., Merano: 2. Iörger Franz, Me- Tono: 3. Zöggeler Josef, Laders: 4. Weih G. B.. Maia alta (Obermais). — Hauptfcheibe: 1. Filippi Engelbert, Frei- berg: 2. Iörger Franz, Merano: 3. Boscarolli Ernst jun., Me rano.- 5. Bartolini Franz, Maia alta (Obermais): 6. Pristin- fler Franz. Maia baffa; 7. Boscarolli Hans, Merano: 8. Wink ler Heinrich, Lagundo; 9. Prünster Hans

, Riffiano: 10. Bau mann Hans. Merano: 11. Flarer Matthias, Scenna: 12. Bo scarolli Ernst sen.; 13. Gritsch Josef, Merano: 14. Hesse Ro bert, Merano: 15. Kuen Hans, Scenna: 16. Oberhuber Lud- mig, Merano; 18. Pranter Jakob. Merano: 19. Aspmaier Jo sef, Maia alta: 20. Alber Hans, Maia alta. — Schlecker- iefschutz: 1. Boscarolli Ernst sen., Rametz: 2. Prünster Hans, Riffiano: 3. Etztaler Hans, Laders: 4. Egger Joief sen.. Merano: 5. Egger Josef jun., Merano: 6. Gilli Louis. Merano: 7. Boscarolli Ernst, jun

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Alpenzeitung
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Seite 10 von 16
Datum: 19.07.1931
Umfang: 16
war. Dann wählte sie noch ein anderes Kleid, das dem bleichen. Gesicht etwas niehr Farbe Mb. Nachdem sie damit fertig mar und sich noch einmal eingehend betrachtete, ging sie in ihren Salon, um dort iihren Gatten zu einem Plauderstündchen zu -erwarten. Währenddessen war Hilde in Beates Zim- nter .geeilt. Die Geschirister saßen an dein Tisch, der am Fenster stand, und fertigten ihre Schularbeiten an. Ernst hatte Hilde so fort erblickt und wollte sich erheben. aber Hilde legte warnend den Finger auf öen Mund

und schloß leise die Tür. Da Ernst ruhig sitze» blieb und Beate mit dem Rücken nach der Tür saß , so war ihr Hildes Ein treten entgangen. Hilde eilte in den neuen Schuhen mit den leichten Sohlen unhörbar zu ihr hin und be deckte ihr die Augen mit den Händen. „Rate, iver ist es?' rief sie mit verstellter Stimme, daß Beate sie nicht erkannte und glaubt« eine Mitschülerin sei es. Himmel, Grete, bist du.es, dann kömmst du gerade recht, der verflixte französische Aus satz will mir wieder einmal nicht gelingen

', rief sie. „Und ich bitte um Hilfe bei meinen Rech nungen'. sagte Ernst mit kläglicher Stimme. Hilde lachte fröhlich auf und ließ Beate los.-' »Wenn ich auch nicht die Grete bin. so scheint mir doch, daß ich recht komme, um euch von allen Nöten zu befreien.' Beate drehte sich um, und vor Erstaunen über Hildes äußere Erscheinung fiel sie Wie der in ihren Sessel zurück. ..Bombenelement, bist du es oder bist du es nicht, Hilde? Nun siehst du anders aus, m diesem stolzen. schönen Schwan erkennt

kein Mensch mehr das häßliche Monstrum. So gefällst du mir, und das muß gefeiert werden, da muß ich dir gleich mal einen mei ner besten Küsse geben.' Sie sprang auf. tanzte um Hilde herum und küßte sie schallend auf den Mund. Ernst stand daneben und wollte avch cineil von den besten. Lachend umschlang ihn Beate und küßte ihn ab. Das genügte ihm aber nicht, er trat auch zu Hilde und sah verlangend zu ihr auf. Da drückte Hilde ihren weichen Munö zum erstenmal aus des Kindes Lippen. Ein warmes Gefühl

durchrieselte sie. zu ihrem eigenen Erstaunen ward sie sich klar, >daß ihre Eifersucht auf Tante Melittas Kin der verschwunden war. Melitta hatte sie an >!hr Her.; genommen wie ihr 'eigenes'Kind. sie 'machte keinen Unterschied, und das sie mich tun. nicht nur Tante Melitta, sondern . auch Onkel Rud'lf und seine Kinder wollte «sie so recht von Herzen lieb haben. Als Beale und Ernst sich wieder an die Arbeit begaben, war es Hilde, die ihnen be hilflich war, und in kurzer Zeit hatten sie »ihre Aufgaben

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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 07.07.1934
Umfang: 6
und dreh te das Steuer scharf herum zu ihrem Gasthaus im Dorf — Ernst siel ihr mit seinen Vorhaltungen auf die Nerven. „Aber es gibt doch noch mehr für eine Frau als uur Sport', sagte er. „Gewiß ist es schön, Siege zu erringen und Rekorde aufzustellen, aber das kannst Du nicht immer durchhalten. Einmal wirst Du von selbst damit aufhören — vielleicht zu spät. „Willst Du damit sagen, daß ich den ganzen Tag zu Hause sitzen und Strümpfe stöpselt soll? '„Aber KatharinaI Du bist im Grunde so frau lich

Nacht!' Sie ichloß den Wagen ab und eilte in ihr Zimmer hin auf. Katharinas Worte hatten Ernst an einer empfindlichen Stelle getroffen. Sie war die ver wöhnte Tochter eines reimen Mannes, und er? Ach wasl Sie hatte gesagt: „Ich liebe Dich ja!' Wenn er sie nicht überzeugte, würde ihr das Le ben später vielleicht Einsicht geben. Unruhig warf sie sich im Bett herum. Sie wollte und konnte sich nicht eingestehen, daß Ernst unter Umständen recht haben könnte, ihr Ehrgeiz lehnte sich dagegen auf. Nein

, Hausfrau würde sie nie werden! Und dennoch, hatte sie ihn nicht gerade wegen seiner strengen Forderungen vor vielen reichen Bewerbungen bevorzugt? Mit sich selbst im unklaren, schlief sie endlich ein. Plötzlich ein Ruf in der Nacht, lang und schrei end! Eine dicke Rauchwolke stand über dem Wald rand — der Gasthof brannte. Unheimlich flackerte feuriger Schein von unten gegen den rollenden Qualm. Ernst riß Katharina aus dein Schlaf und brachte sie in Sicherheit. Dann zurück ins Haus, Betten hinaus

, Schränke, Stühle, alles! Schweine rannten quiekend aus dem bedrohten Stall und dann ging das Feuer auf den Saal und die Garage Uber. Ernst arbeitete mit den Dorfleuten und rieb sich den beißenden Rauch aus den Augen. Unter großer Gefahr holte er den Wagen, um ihn herum raste es hellrot, teuflisch. Er hackte an den Mailern. , „Achtung! Die Decke kommt runter!' Ernst kroch unter einen Tisch, biß sich auf die zersprungenen Lippen. „Luft — Katharina!' Mit LntsètzllchèM Getöse ltürXte die Decke

und Senf angemacht. Vor dem Anrichtend mit Sternchen aus roten Rüben garnieren. Zlalienlscher Salat. 30 Dekagramm gebratenes Kalbfleisch, 75 Deka gekochte Kartoffeln, 1 hartes Ei, 2 geputzte Dardellen, ein halber gekochter Zel ter werden in kleine Stücke geschnitten und mit etwas Salz, Senf, Essig und Oel angemacht und schön garniert mit grünem Salat serviert. ertige, gut berei- dem Teller an- VèlNe^wànkà',AàMMa! „Ernst!' schrie sie von der Straße her und mach e eine Bewegung auf das Haus

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 18.04.1941
Umfang: 4
: 4M. g.4Z. 9 Uhr Danle-kino. ^Don Pasquale', nach der Äeichnamigen komischen Oper mit Armcmdo Falconi und Laura Solari. Musik nach Moti ven von Donizetti. — Eà des 18. Iahrhun derts lebte in Roma der durch seinen Reich« tum und Gei.z bekannte Don Pasquale. Nach- dem sein Neffe Ernst ihm durch seine Ausga ben Verdruß bereitete, wollte er ihn mit einer reichen Erbin verheiraten. Ernst erklärte je doch, daß er nur die Schauspielerin Norina heiraten werde, was den Alten so in Wut brachte, daß er Ernst enterben

wollte. Der No tar Malatesta überzeugt« aber den Don Pas quale, daß Ernst, als fern einziger Verwand ter den Anspruch aus sie Erbschaft hatte und nun wollte Don Pasquale selber heiraten und auf Nachkommenschaft hoffen. Malatesta bot ihm die eigene Schwester Sofronia als Braut a». Sofronia existierte aber nicht und wurde Norina als solche ausgegeben. Mit Hilfe eines Notars, der eingeweiht war, wurde ein Ehe vertrag aufgesetzt. Ernst sucht vergeblich No rina, er fand sie erst im Hause seines Onk

einen Maskenball. Dort traf sie. mit Ernst zusammen und es gab gro ßen Krach. Mittlerweile war auch Don Pas quale in Silche nach suner Frau auf den Ball gekommen. Er tröstete sich mit einer jungen Hamern?, die Folge war ein fürchterlicher Lausch. Tags darauf erhielt Don Pasquale den Besuch der Zeugen eines sogenannten Visconte, der ihn zum Duell gefordert hatte, weiter ihm sein Mädchen weggenommen hat te Da erbot sich Ernst für s«inen Onkel das Duell auszufechten. Don.Pasquale nahm an U'd es versöhnten

sich die beiden. Dann teilte lhm Norina mit, daß die Heirat nur ein Schwindel war und daß sie Ernst heiß liebe, von Pasquale war <inn damit einverstanden, daß aus Ernst und Norina ein glückliches Paar wurde. — Beginn: 5. 7, 9 Uhr kiaa Marconi. Heute Danielle Darrieiix mit IM schönen Mädels in Lein Film, den je- °er Mann sehen will und jede Fra» sehen soll 'ìlllàstehende Mädchen' (Ragazze sole). — Ae Großstadt Paris ist Anziehungspunkt für Mädchen aller Kategorien. Eine Stiftung soll dazu dienen, diesen Mädels

Unterkunft und Betreuung z» bieten und sie vor den Gesah- ein der Großstadt zu bewahren. Darum ist jedem Mann der Aiitritt i» die Stiftung ver- oottn. Aber'es genügt nicht, eine solche Zu» geom, lluchtssjatte z» schaffen, den» jedes Mädel träumt von Liebe und in das Haus, das dem Manne verboten ist, schleicht die Liebe durch das Fenster ein. So schmuggelt die Tänzerin ii-lara ihren Liebhaber als Mädchen oerklei» ?>t in die Stiftung. Kindlich und unschuldig ist ihre Liebe, doch aus dem Spiel wird Ernst

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Bozner Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 22.09.1902
Umfang: 8
Staudinger eine Bestäti gung vorweisen, die lautete: Zamejc bekräftige an Eidesstatt, daß ihm sein verstorbener Bruder k>. Joses Zamejc mitteilte, er habe als Militärkaplan den Erzherzog Ernst mit Laura Skublitz getraut.' Diese Erklärung wurde vor einem Notar aufgesetzt, von k>. Andreas Zamejc unterschrieben und notariell beglaubigt. Weiters wird von der Anklage dem Sekretär Staudinger vorgeworfen, daß er in einem 43 Seiten umfassenden Briefe- unter täuschender Nachahmung die Handschrift des Erzherzogs

Ernst fälschte. Der Brief ist an Klotilde Wallburg, jetzt verehelichte v. Szimics, gerichtet, und es kommt darin vor, der Erzherzog habe die Mutter der Klo tilde geehelicht. Die Sachverständigen des Schreib faches gaben mit Bestimmtheit an, der Brief sei von Staudinger geschickt gefälscht. Auch diesen Brief stellte Staudinger dem Ernst Wallburg zur Verfü gung, und dieser sollte gemeinsam mit der oben be zeichneten Matrike und der Erklärung des ?. Zamejz die Erbserklärung unterstützen. ?. Zamejz

des Angeklagten sichtlich das Gepräge der Gehässigkeit gegen ein Mitglied dieses Hauses trage. Der Angeklagte er klärt, daß er mit keinem Wort« einen Angriff wider ein solches Mitglied machen werde, und bittet um Vor dem Laibacher Landes- als Erkenntnisge richte, unter Vorsitz des Oberlandesgerichtsrates Dr, Fohn begann Freitag die für zwei Tage anberaumte Verhandlnng gegen den Helfershelfer des „Barons' Ernst Wallburg^ gegen dessen Sekretär.'Max Stau dinger, wegen versuchten Betruges Staudinger

war, wo rauf er unter Nachahmung der anderen SÄrift ein trug, der Militärkaplan Zamejz habe den Erzherzog Ernst am 26. April 1853 mit Laura Skublitz ge traut, Erzherzog Heinrich und ein Herr Martin Zelcz- nik seien Trauungszeugen gewesen. Diese Eintra gung geschah zugunsten der drei unehelichen Kinder der Laura Skublitz, d. s. Ernst, Laura und Klotilde Wallburg, um diesen die eheliche Abstammung vom ^Herzog Ernst zu sichern. Nach dem am 4. April 1839 zu Arco erfolgten Ableben des Erzherzogs Ernst erhoben

über eine Trauung Erzherzogs Ernst erliegt, ebenso war in den Wiener und Laibacher Indexen hierüber nichts zu Mwen. Auf Grund dieser Erhebungen wurde die »afanzeige über den ganzen Fall erstattet und k... - ^gestellt, daß Staudinger mit Ernst Wall- g im Mai 1899 in Laibach' bemüht war, sich weile zu verschaffen. Wallburg trat sehr vornehm von seiner hohen Abstammung und !».. !i^rall Zutritt, so auch beim Seelsorger des Jvantis, der ihm alle s->,n Q.!ließ; hiebe! begleitete ihn stets Staudinger

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 11.05.1918
Umfang: 4
dieser Anweisung, des . Meldezettels, sowie des Abmeldescheines für Lebe mittelkarten des früheren Aufenthaltsortes können Lebensmittelkarten im stäöt. Lebensnnttelamte ech werden. III 81 am 8. Mai 1918. Der Bürgermeister: W. Greil m. (6 ff (Nachdruck verboten.) Lukas Hochstraßers Haus 44 Don Ernst Zahn. Wenn sie sich gegen den Vater vorneigte, streifte ihr Atem fast sein Gesicht. So saßen sie eine lange Weile. Das Schilf knisterte leise, manchmal ging ein Rauschen durch die hohen Halme; über See und Land

über dem See ein glühroter Schein, der langsam wuchs und wohl von einer Brunst berrühren mochte. „Wir müssen heim," mahnte Fries. „Es wird kühl," sagte Martin und legte, ohne zu fragen, fernen Rock um Brigittens Schultern. In diesem Augen blick, da er sich nahe über sie beugte, trafen sich ihre Angen; in denen des Mädchens stand eine stumme, ernst hafte Dankbarkeit. Martins Herz klopfte. Als er die Ruder wieder faßte und, weit ausholenö, das Boot rascher, als sie gekommen, heimwärts trieb, summte

zu Ende. Sie sah nach der Uhr, klagte über die späte Stunde und daß ihr noch allerlei zu tun bliebe. In unwirscher Hast verließ sie die Stube, kam aber bald zuriick. um David zu rufen. Er möge iyr Helsen, eine Würde Holz, die noch vor dem Hanse liege, unter Dach zu bringen. Als sie gegangen waren, sah Lukas Martin fest an. ^Du gehst dem Mädchen da unten nach?" fragte er. Martin errötete. . ..z „Wenn dir nicht Ernst ist, laß die Finger davon,J Lukas fort. „Mit Leuten wie sie soll man nicht spM

„Es ist mir Ernst," sagte Martin mü verhaue« Stimme. „Sie ist noch jung," warf der Vater wieder ein. «J sinnend: „Eine Leide hast du dir im Grund nichta» gesucht." an „Ich weiß nicht, ob sie mich nehmen wird," sagte tin tm Ton von vorhin. ^ Lukas erhob sich, als ob er gehen wollte. „Ein bm Mensch darf überall anktopsen," sagte er. , Auch Martin war aufgestandeu. Er tat unwiM einen Schrirt gegen seiueu Vater hin, aber er vem dessen starken, leuchtenden Blick nicht arrSzuhaltcn. r«, ihm Lukas die Hand. Er legre

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 16.11.1923
Umfang: 6
'hatte. Wie wir informiert sbnd, lhcmdÄd es sich aber nicht um die Suche von Baulichkeiten für 'eins Pralfekliur in Bozens sondern uni solche für Kix' U n t e r präfeftiir, ^ Sport. Bestgewinner-Liste des Gesellschasts-Arelschichen ZNeran, «in den Tagen 21.. 22^ 23. und 2S. Oktober 192Z. 1. Hauptscheibe. Primster Ha-ns, Riffian! Gritsch Rud., Part- schins: Tauber >Ernst. Merain,' König Joses, Meran: HMor Hans, Meran; Leimer Joses, Wsfiani Nägele Karl, Meran: Bachmann Max, sen., Mown: Torggler Hans, Eppan: Horm

: Sdeiiinkelwr Theodor, Auer: Hal ler Hans, Meran: Gilli Alois, Meran: Faller Ludwiy, Bozen: Rainer Sebastian. Schnnl?: Z'Mg Heinrich, Bozen: Spcchtenliaufe. üikar, Schnals. BortolM Franz, Meraln.;- Voseai'nlli Ernst, Meran: Nägele Karl, M^eran>: IWaldn'i- .ftans, Meran: Egger Josef sen., Meran: R'- bensteiner Alois. Meran: Unterlegner Karl, Gries: Gessenbarter Morttin. BadstMeln: Hör nos Gottlieb. Meran. Z. üagdskand. Tiefs ch u ß. Pecher Heinrich, Meran: Egger Joses iun,, MZeran; Egger Josef sen., Meran

L»dw,, Bozen: Höllrigl Thomas, Meran: Pecher Hein rich. Meran; Hvller Hans. Mkran: Leimer Jos., RisMn: Zischg Heinrich, Bozen!: Hornof Gott lob, Mevan; Egge? Josef sen.. Meran: Bosca rollt Ernst, Meran; Winkler Heinrich', St. Leonhard, Ladurner Anton, Algund; Pristinger ^mnlz, Mevan. L) Me isterscheibe. Nägele! Karl, Meran; Boscarolli Ernst, Me ran; Egger Josef sun-, Mieran; Haller Hans, Meran: Gallier >Li>dlvig, Bozen: Pecher Hein- riich. Meran; Ladurner Anton, Algund: Höll- riail Thomas, Meran; Egger Jos

. sen., Meran: StMkeller Theodor, Lluer: 'Gritsch Rudolf, Partschins; Hornoif Gottlieb, Meran. 4. Mkolenskand. Tiefschuß. lDauiber Ernst, Meran; König Hermann, Mle- ran; Kaller Hans, Meran: Egger iJosef sen., Meran; König Hermann, Meran; Boscarolkr Ernst, Meran: TorggÜer Hans, Eppan; Eisen-' stecken Max, Brixen; Zischg Heinrich, Bozen: Egge? Josef ljun.. Meran: Faller Ludwig, Bo zen; Steinlkeller Theodor, Bozen; Lavurnere Anton, Wgiund. k) Fünferserie. BosoaroVI Ernst. Mdran; Haller Hans, Me ran

; König Hermann, Meran: Eggor Joses sen., Meran; Torggler Hans, Eppan: Homos Gottlieib, Meran: Zischg Heinrich, Bozen: Gilli Akoiis, Meran; Tauber Ernst, Mevan: König Jos., Mevan: Eilsenstecken Max, Brixen; Faller Ludwig, Bozen. C) Meisterfcheibe. BoscaroM Ernft, Meran; König Hermann, Meran: Haller Hans, Meran; Zifchg Heinrich, Bozen: Egger,Josef sen., Meran; Torggler Hans. Eppan; Lauibor Ernst, Meran; El'sen- stecken Max, Brixen. 5. Schützenkönig-Prämien. Für dil? 'beste Gesamtmeisterleiswng Mif

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Lienzer Zeitung
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Seite 14 von 20
Datum: 09.02.1901
Umfang: 20
über diesen Freundschaftsbeweis und versprach, den Wechsel pünktlich einzulösen. 10. Sogleich nach seiner Rückkehr übernahm Ernst die Führung der Wirtschaft, die gänzlich nach einem neuen System umgeändert wurde. Vieh aus Ostfriesland wurde verschrieben, Ernst leitete selbst den Transport der über hundert Häupter zählenden Herde, die dann in neuen, notdürftig aus Brettern errichteten Ställen unter gebracht wurde. „Im Herbst müssen die Tiere bezahlt werden; ich glaube jedoch, ! daß sie mir auch nicht einen Groschen kosten

werden,' sagte Ernst, sein neues Eigentum zufrieden musternd. „Das heißt?' fragte Frau Werner. „Das heißt, daß ich unsere alte Herde auf die Weide schicken nnd fett machen will; dann soll sie nach Berlin verkauft werden. Ich habe mich schon deswegen mit einem Lieferanten in Verbindung gesetzt.' Frau Werner schüttelte den Kopf. „Du fängst es im großen an, Ernst, und das ängstigt mich,' klagte sie. „Es ist, als setztest Du alles auf eine Karte. Wie aber, wenn Deine Unternehmungen mißglücken?' Der junge Mann

zuckte die Achseln. „Du siehst aus den Büchern, daß die Einnahmen des Gutes nicht mehr gleichen Schritt mit den Ausgaben halten. Auch die Zulage für Heinz ist hoch, fast zu hoch für unsere Verhältnisse. Wir kom men zurück und das kannst Du uicht wollen, nachdem Du selbst die besten Jahre Deines Lebens in und für Kremziu gearbeitet hast. Jetzt heißt's also, die Schatte auswetzen, die uns die letzten Jahre geschlagen haben. Darum also: mutig wagen, mutig vorwärts!' Ernst sprach wie immer ruhig

zufrieden gewesen und fertig geworden bin. Er hat einen so biedern Ausdruck im Gesicht.' „Es ist gut, daß er die Ehrlichkeit in den Augen hat, wo anders habe ich sie auch noch nicht bemerkt,' entgegnete Ernst gelassen. „Du bist ungerecht,' erwiderte die Mutter. „Ich habe nie Un gehörigkeiten seinerseits bemerkt, auch Hellborn nicht; Winklers Bücher stimmten immer.' „Ich habe aber Beweise, die mir den Herrn in keinem beson deren 'Licht erscheinen lassen!' sagte der junge Mann. Frau Werner

wollte der Bemerkung keinen Glauben schenken. „Ich kenne ihn seit Jahren, Du erst seit Wochen,' meinte sie. „Offen gesagt, ich bin nicht ganz zufrieden, daß Du sein Wirt schaftssystem änderst und ein neues einführst. Ich fürchte, Du machst Dir übertriebene oder gar falsche Hoffnungen.' „Wir wollen das Resultat abwarten, Mutter!' Ernst griff nach dem Hute, er rüstete sich zum Gehen. „Noch eins, Ernst!' Frau Werner blickte den Sohn erwartungs- voll an, als sie sagte: „Du würdest also Winklers Kündigung

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 06.03.1892
Umfang: 8
auf dem Zuge ihm derabgeiissen hatte, und so war et die Gesahr deS Bergwerks, die ihm zum Schutze wurde. Ader es war ihm doch eine Erleichterung, als er nach Beendigung seines eisten Tagwerks mit seinen Gewährten wieder aus der Einfahrt des Schachtes in die klare, erfrischende, freie Lust hinauskam. Das Leben bei Ned Parks war angenehm, und Ernst erfreute sich deS wohl bereiteten Mahles, das der Arbeiter harrte. Kaum batte er sich an den Tisch gesetzt, als ihm eine angenehme Überraschung zu Theil wurde

: DaS hübsche Gesicht, das er am Tage vorher im Walde gesehen hatte, huschte an ihm vmüber. .Nelly, mein Kind', sagte Ned ParkS, „dies ist unser neuer Kostgänger, Mr. —, och. sehen Sie ein- mal, ich habe Sie noch gar nicht um Ihren Namen gefragt', fügte er hinzu. .Einst Judson', war die ruhige Antwort. Judson war der Name seiner Mutter und Ernst hott« ihn einstweilen angenommen. Nelly lächelte freundlich und sagte: »Ich glaube, ich habe den Herrn gestern im Walde getroffen/ Bei diesen Worten warf

einer der anderen Arbeiter, die mit am Tische saßen, auf Ernst einen prüfenden Blick. Dieser Mann hieß Dick Crawsord und schien nicht sehr erbaut bei dem Gedanken, daß Nelly Park« Judson im Walde getroffen habe. .Sind Sie unverheirathet, Mr. Judson?' fragte er. .Ja wohl, mein Herr. Darmstadt, 5. März. Der Großherzog wurde NachtS von einem Schlaganfall be troffen; die rechte Körperhälfte ist gelähmt. Paris, 4. März. An vierzig Abge ordnete der Rechten haben sich als „Constitutionelle Gruppe' constituirt und heute

sein, denn sie wissen nie, welcher Augenblick denen, die sie glücklich machen wollen, Elend und Mangel bringen kann.- »Da stimme ich nicht mit überein, Ned', sagte Dick/' Gefahr ist bei allen Dingen, und warum sollte ein tüchiiger Bergmann nicht heirathen dürfen, wenn er Lust dazu bar?- .O, ich bitte um Verzeihung, Dick! Die Anwesen- den find wie immer ausgenommen und es ist eigentlich Zeit, daß sie sich dazu halten.' Dick warf einen Blick aus Nelly. die bis an die Haarwurzeln erröchete und Ernst lächelte

, denn er merkte, wie die Sache stand. Die Ungewohntheit und die Furcht, welche Ernst am ersten Tage fühlte, verlor sich bald, und seine Hände härteten sich ab, so daß die scharfen Ecken der Kohlen sie nicht wie im Anfange bluten machten. Er fühlte sich in dem angenehmen Hause ParkS, unter den einsachen Leuten, die ihn umgaben, ganz wohl, doch der Gedanke, die Wolke, die auf seinem Namen log. zu verjagen, war in seinem Geiste immer vorherrschend. Vielleicht war eS das, was ihn verhinderte, die zahllose

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 21.03.1891
Umfang: 8
entgegen blickend wacht, oder zerzaust, zerrissen, oder vorder Zeit welk geworden, auf dos letzte Ende warten läßtl' sagte Barbara, ein grünes Zweiglein an ihrer Brust befestigend. Ernst nickte. „Aber dennoch kein Widerstreben, keine Klage; ruhig, leise, von Tag zu Tag fast unmerklich stubt es in der Natur, nur wir, —bei uns ist eS anders, wir streiten nnd kämpfen und wollen hier festhalten und da rascher treiben Das arme Menschen- Herz muß stückweis zerbrechen!' Barbara blieb stehen. „Ach, laß

uns zuiückgkhen und die Kinder rufen. ES ist ja so warm wie im Sommer.' „Ja. für Eure Gegend hier sast zu warm am eisten Mai,' meinte Ernst, den Hut abnehmend, „es scheint beinahe schwül.' Sie gingen zurück und holten die Kinder. »Sie können allein mit unS gehen, Vn kannst drin bleiben Mine/ meinte Barbara, und jubelnd liefen die kleinen Jungen ihnen voraus, die Allee hinunter, w>e ein paar Schmetterlinge in ihren weißen Anzügen. Und immer wieder sagte Ernst, sich umschauend: „Welch schöner Tag!' und Barbara

ihr dräuendes Haupt er hob, auch in die sauste Frühlingsfreude ihrer Herzen hinein. AIS die Tischzeit herannahte, kam Mine mit einem Zettel, den ein Junge vom Borwerk gebracht: „Bin hier nöthig, komme nicht zu Tisch. Essen aufheben. Adam.' So faßen sich denn Ernst und Barbara allein gegen über, und neben der Mutter faß der kleine Ernst, der schon mit bei Tische aß, so-verständig und beobachtend um sich blickend mit den großen, braunen Augen seines VaterS. „Aber nicht mit den Augen von jetzt!' dachte Ernst

. „Wo ist Papi, Onkel Ernst?' „Papa ist noch nicht da, er hat noch zu arbeiten.' „Noch zu arbeiten,' wiederholte der Kleine ein verstanden und sah so nachdenklich durch's Fenster, als begriffe er völlig die Schwere deS Wortes und auch, wie sie auf dem geliebten „Papi' ruhte. Barbara hatte eS durchgefetzt bei ihrem Mannes daß man während Ernst's Anwesenheit allein speiste, und das schreckliche Wasser verschwand. Es stand guter Rothwein auf dem Tisch. Adam hatte Barbara den Kellerschlüssel hingeworfen

nach dem Himmel werfend, „es ist sonderbar, bald hell, - bald dunkel/ ^Sonderbar?' fragte Ernst zerstreut, und fügte, sich besinnend, rasch hinzu: „Möglich, daß , diel frühe Wärme in einem Gewitter «ndigt.' Seine Worte schienen unmittelbar darauf! sich zu bestätigen. Ein leises, fernes Rollen ertönte. Der kleine Ernst lief an'S Fenster. „Jetzt kommt der Papi,' rief er hell. Aber er- kam nicht. „DaS Gewitter -wird sich -Wohl - angemeldet haben,' sagte Ernst, „auch ist der Papi zu Pfetde^ Und glicht im Wagen

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 15.03.1891
Umfang: 8
Kerl,' rief Adam, der über die tiefe Bewegung fort, zu heiterster Fröhlichkeit ge langt war, „nun wollen wir Dich feiern mit dem Besten, was das alte Haus vermag, und daS soll einmal nach langer Zeit ein fideler Abend werden.' Ernsts Augen streiften über Adams Gesicht. „Nach langer Zeit,' dachte er sinnend, und folgte ihnen in den Speisesaal. Das Abendessen war vorzüglich. „Barbara kann schon, wenn sie will!' lachte Adam fröhlich, einen Fasan zerlegend. Ernst sah rasch

Sonnenstrahlen auf sie niederschauen. Ja, da konnte man wohl wachsen und blühen und immer schöner werden. Adam amüsirte sich und lachte. „Na, gottlob! Meine Frau findet endlich doch den Rechten in Dir!' „Den Rechten? Wie thöricht das klingt!' gab Ernst langsam zurück. „Garnicht thöricht. Sie wird doch endlich einmal die poetisch-sentimentale ideale Seite ihres Wesens an den Mann bringen können. Himmel, waS werdet Ihr für beneidenswerthe, künstlerisch und geistig verklärte Stunden mit einander verleben

, während ich draußen Mist streue oder Mäusegift lege! Du wirst Dir wirk lich meine intensivste Dankbarkeit erwerben, alter Bruder! Die kleine Frau ist zu viel allein.' Ernst gab keine Antwort. Eine Wolke flog über seine hohe Stirn, während sie einen Moment an dem Schildpattschrank stehen blieben. „Das ist kein Schildpatt!' sagte er ruhig. „Aber ganz sicher, Ernst!' „Du kannst mir schon glauben, das ist eine Lack masse, aber nimmermehr Schildpatt.' „Aber ich kenne doch den Schrank, lieber Bruder, und weiß ganz

genau ' „Das ist kein Schildpatt, mein guter Adam! Den Beweis könnte ich Dir freilich nur liefern, wenn ich die Fächer oder eins derselben auseinander nehmen dürfte.' „DaS soll Dir gestattet sein. Vielleicht findest Du bei der Gelegenheit auch den sagenhaften Schatz.' Bei Tische bemerkte Ernst die wunderschönen Brillanten Barbaras. „Ein Stück des Fideikommißschmuckes?' fragte er. »Ja/ sagte Barbara stolz, „ich habe so viel, daß ich nie Gelegenheit habe, den Schmuck anzuthun, es ist jammerschade

.' „Ein schönes Stück Geld steckt darin!' meinte Ernst leicht. „Ja wohl,' sagte Adam, „todtes Capital.' „Eine hübsche Versuchung,' lachte Ernst; wer merkt es am Ende, wenn da ein Stück fortkommt.' „Keiner, denn es muß ersetzt werden!' sagte Adam ernst. „Lieber Himmel, natürlich, aber nachzurechnen ist die Geschichte doch nicht, und was wollten sie machen, wenn schließlich etwas, oder die Hälfte, oder alles fehlt. Aufessen könnten sie ihn ja auch nicht, die Erben und ob die Frauen?.der Kirchmeister den Tand

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 8
Datum: 16.01.1894
Umfang: 8
Thielen, „erlauben Sie?' Ernst machle eine chevalereSkc Verbeugung und sie überflog den Inhalt. „Wollen Sie sich nicht einmal NeldcuS Bilder an- seh:n?' flüsterte Ella. Sehr bereitwillig erhob Ernst sich und beide traten vor eine Landschast, die in der Nähe des Fensters hieng. Während Ella erklärte, warf Ernst verstohlene Seiten blicke auf die alte lesende Dame, die plötzlich aufblickte und im Tone fröhlichen Staunens ausrief: „Ella, denke Dir, Ende dieser Woche wird Nelde kom men — ' „O,' machte Ella

, „warum denn schon?' „Sie hat einige wichtige Aufträge für Frau von Mingwitz auszuführen und ladet uns außerdem, Dich oder mich, im Namen der lieben Frau ein, mit an die See, mit nach Rügen zu gehen!' Ella schlug erfreut die Hände zusammen. „Herr» lich!' rief sie, „Mütterchen, das iiiusSt Dn sein, Dir ist eine Erholung nöthig.' „Mein Kind, ich reise nicht gern,' lehnte die Mut ter ab, nahm den Brief zur Hand und las weiter. Ernst athmete erleichtert auf, trotzdem ihm bei diesem leicht

zu durchschauenden FeldzugSplan eine unerllärlich unbehagliche Empfindung überkam. Indem er Ella in das kleine Atelier folgte, sagte er, das reizende Mäd chen freundlich bittend ansehend: „Sie werden doch diesen Vorschlag nicht ablehnen?' Sie werden doch reisen?' „Ach wie gern, wenn Mmna es erlaubt?' „Dafür werden wir schon sorgen,' niuuterte er sie auf und wurde schr vergnügt. Sie gieiigen von Bild ;n Bild. Ella erklärte, plau derte, und Ernst horchte, weniger auf die Worte, als auf den Ton ihrer Stimme

auf die schönen Kunstschöpfungen. „Dann will ich Sie auch nicht damit langweilen.' „Das geschieht durchaus nicht. Ich höre Sie gar zn gern sprechen.' Aha, dachte Ella, das ist eines der Eomplimentc aus der immer gefüllten Schatzkammer seiner Höflichkeits- Phrasen, von denen Nclde geschrieben hat. Obgleich sie dies dachte, wurde sie bei seinen Wor ten doch ein wenig roth und cS geschah, dass sie Ernst, der sich bald daranf verabschiedete, niit einem bittenden Blick ansah, als die Mutter ihn auf den nächsten

Abend, den letzten, den er in der Residenz vor seiner Rückfahrtvnach Stettin zu verleben gedachte, einlud. Ernst ließ sich dadurch bestimmen, der gast lichen Aufforderung Folge zu leisten. Er stellte sich militärisch pünktlich am folgenden Tage oben in der vierten Etage der großen MiethS kaserne ein, deren Einrichtung ihm gestern noch so hässlich, alt und spießbürgerlich, heute plötzlich höchst gemüthlich erschien. Sein ganzes Verhalten verrieth behagliche? Wohlsein, nichts von der ihm innewohnen

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Bozner Zeitung
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Seite 9 von 10
Datum: 30.05.1863
Umfang: 10
zum Fenster auf und sagte, nachdem er einen Augenblick nachgedacht: »Ist das wahr, was ihr mir da sagt? Ihr werdet euch hoffentlich nicht über einen arme» alten Mann lustig machen?- „Nein gewiß nicht!' versetzte Ernst feierlich. Seine drei Kameraden riefen Gott zum Zeuge» an. »Gut. meine jungen Herren, ich verl»sse mich auf euch. In einem Jahre werde ich um dieselbe Stunde vor das Fenster kommen. Der Allmächtige, dessen Namen ihr angerufen, segne euer Voi haben.« Der Alte entfernte sich, nachdem

er diesen frommen Wunsch ausgesprochen. Die Studenten schlössen das Fenster und nahmen ihre Instrumente wieder zur Hand. Nach wenigen Augenblicken hatten drei von ihnen diese kleine Scene bereits vergessen, und scherzten wieder wie zuvor; als sie sich jedoch trennen wollte», sagte Ernst zu ihnen: „Ihr scheint mir sehr ruhig: ich bin daS keineswegs, wenn ich an das Versprechen denke, daS ich gegeben.' »Welches Versprechen?' rief der Erstaunteste. »Nun! die Hütte und das Gärtchen.' Man antwortete mit einer lauten

Lache und die Studenten schieden. Die Conzerte nahmen ihren regelmäßigen Fortgang; aber so oft die Freunde sich versammelte», erinnerte sie Ernst an das dem Alte i gegebene Wort, das man nach seiner Meinung nicht brechen dürfe. »Ich staune', sagte er, „daß ihr mich zwingt, auf eine so klare Sache zu dringen. Entweder haben wir im Ernste gesprochen, dann müssen wir auch so ban deln: oder mir haben eine» gottlosen Scher; getrieben, dann müssen wir unsern Fehler wieder gut machen. Liebe Freunde

anzuiiehmen: deßhalb sind wir quitt. Adieu, Kame- raden. ich wünsche euch einen so ruhigen Schlaf, als ich eine» haden werde.' Diese klugen Auseinandersetzungen überzeugten Ernst nicht und gaben ihm auch seine Ruhe uicht. Seine Mutter, die das träumerische Sinnen bemerkte, wurde gleichfalls unruhig. Die gute Frau, welche Wittwe war und nichts auf dieser Welt batte, als ibren Solin. war ihm auf die Universität gefolgt, weil sie entweoer sich nicht von ihm trennen konnte, oder ihm haushal ten

wollte. Catharine, welche die Tochter eineS Lau er» und die Frau eines Dorflehrers gewesen, wußte das Leben auf's sparsamste einzurichten. Sie dürfte sich der Hoffnung hingebe», daß die kleine Summe, die ihr vom väterlichen Erbe blieb, so lange reichen würde, biS ihr Sohn sich und seine Mutter erhalten könnte. Sie bemerkte sein kummervolles Wesen und wollte die Ursache wissen Ernst machte ihr das peinliche Geständnis und sah bald an der ernsten Miene seiner Mutter, daß sie wie er der Ueberzeugung sei

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