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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 28.03.1934
Umfang: 6
dem Rechtsanwalt vor, daß er durch die Vernaderung nicht gibt er es auf und geht mit hängenden Armen und Schultern zur Türe. Setzt sich draußen im Korridor auf eine Bank und vergräbt den Kopf vornübergebeugt in den Händen. Ernst Raumer ist sitzen geblieben wie Martha Ebner. Aber er sieht nicht mehr hinüber zu der lichten Krone über dem Armensünderbänkchen. Seine Augen wandern teilnahmslos durch den Saal, über die leeren Stühle hinter dem Richter tisch, zu den hohen Fenstern, durch die ein Stück Himmel scheint

. Seine Gedanken ziehen mit den Wolken. Er weiß nicht, ob zehn Minuten oder zwei Stunden vergangen sind, als draußen die elektrische Klingel schrillt und die Prozeßteil nehmer und die Zuhörer wieder hereinzuströmen beginnen. „Nur Mut," nickt ihm der Verteidiger zu. „Die Sache wird bestimmt vertagt." Ernst Raumer sieht ihn verständnislos an. Der Verteidiger behält Recht. Es kommt nicht zu Plädoyers. Der Vorsitzende verkündet den Gerichtsbeschluß: Die Ver handlung wird zwecks Erhebung weiterer Ermittlungen

und Ladung einiger neuer Zeugen auf den 12. Oktober, vor mittags zehn Uhr vertagt. Ein heiserer Schrei entfährt Ernst Raumer! Erschrocken springt er auf. „Protest. Herr Vorsitzender! Ich erhebe Ein spruch! Bis zum 12. Oktober! Das sind noch fünf Wochen! In vierzehn Tagen läuft meine Frist ab! Wenn ich dann nicht in Rainy City bin, geht mein Claim verloren! Dann verfallen alle Anrechte, die ich habe! Ich bitte, ich bitte, Herr Vor sitzender!" Dr. Landsberger hebt beruhigend die Hand, aber Emst Raumer läßt

sich nicht unterbrechen. „Oder lassen Sie mich frei! Lassen Sie mich hinüberfahren, damit ich mein Recht vertreten kann! Ich schwöre Ihnen: Ich komme wieder! Ich stelle mich pünktlich zum Termin! Lasten Sie mich meinet wegen bewachen, ich . . ." Ernst Raumer bricht ab. Sein Blick ist auf das gelangweilt lächelnde Gesicht des Staatsanwalts gefallen. Einen Augen blick hat er das Gefühl, daß er irgend etwas ergreifen muß. irgend etwas Wuchtiges. Es mit aller Kraft hinoinzufchleudern in dieses Gesicht, nur feine

über die Aufhebung des Haftbefehls reden," sagt Dr. Landsberger gelassen. Ernst Raumer schlägt mit den Fäusten an die Brust. „Ich heiße Ernst Raumer! Ernst Raumer! Geboren in Herne am 25. November 1902! Und ich bin Mr. Raumer, der Besitzer des Claims Nr. 8777! Der Claim ist eingetragen beim Crowagent in Galworty. Die Bestätigung liegt in mei nem Hause in Rainy City!" Seine Stimme schnappt über vor Erregung. „So glauben Sie mir doch! So geben Sie mir doch Gelegenheit, den Beweis zu erbringen! Lasten

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Tiroler Wastl
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Seite 7 von 12
Datum: 08.02.1914
Umfang: 12
mithelfen?" so fragte er ernst. „Getrauen Sie sich das zu sagen? Da wären Sie ja eine schlechte Katholikin. . . Und sehen Sie, die Hochwürdi gen kommen alle! Und nicht bloß zuschau'n tun sie, sie tanzen mit! Sogar der Herr Pfarrer möchte noch gern walzen, wenn er nicht so dick geworden wäre. . . . Und haben Sie noch nie vom Vereinsheim in R. gehört, wie lustig dort „gedraht" wird, seit sie den jungen, feschen Kooperator Pater Justin dort haben? Und in U.! Gehen Sie unter m Jahr ein mal

Vergnügungen sündhaft ist. Und — haben Sie die Jänner-Nummer des „B o n i - faziusblattes" nicht gelesen? Wie ernst ist darin auf das Törichte, Verführerische und Sünd hafte des Tanzes verwiesen. Und dieses Blatt schreiben doch gar fromme geistliche Herren, sagt unser Vereinspräses, der hochw. Pater Franz. Wol len Sie's besser wissen, was recht und nicht recht ist. als diese Herren?". . . „Oh" — begann der katholische Oberturner — „sehen Sie, wie Sie noch nicht alles richtig verstehen. Das steht freilich

so geschrieben, aber ernst gemeint ist es nicht. Das müssen Sie doch selber begreifen: Wärs so ernst gemeint, dann dürften die geistlichen Herren. . . Na ja, was die tun, ist überhaupt keine Sünde, aber uns lassen sie ja auch das alles machen.^ ^ie treiben uns sogar dazu an! Wir müssen Thea ter spielen und gar nicht lauter fromme Stücke. Manchsmal eher anzügliche. Sie wollen es so! Und sehen Sie, hat nicht erst unlängst ein Bischof gegen solche Theaterspiele einen Hirtenbrief erlas sen? Wie oft

, ich hätte Ihnen nun genug gesagt! Unsere heil. Kirche ist nur stark, wenn viele politisch zu ihr halten und dazu fängt Ihr Marienkinder die Leute mit euren Ver anstaltungen nicht, wir aber umsomehr. Verstehen Sie mich jetzt?. . . Und, daß ich noch zum „Bo- nifaziusblatt" komme! Ich habe es zufällig auch gelesen, was da über das Tanzen geschrieben stand, aber, wenn wir unter uns ehrlich sein wollen, wir wissen es doch alle, daß die Schreiber selber das nicht so ernst meinen. Für uns gilt's nicht, das

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Alpenland
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Seite 12 von 12
Datum: 24.02.1921
Umfang: 12
. — Samstag findet die Erstaufführung der sensationellen Neuheit „Geständ nis" (The womann, who killed the man), eine amerikanische Ge- schichte in sieben Bildern nach dem Original Sidney -Garricks. be arbeitet von Ernst Dajda, statt. Die Inszenierung dieses packen- den Werkes besorgt Spielleiter Artur Duniee7i. — Seit einer Reihe von Monaten wird diese Neuheit allabendlich vor auSver- kauften Häusern an dev Renaissancebühne in Wien gegeben, auch in Berlin erzielt« dieses Werk einen durchschlagenden

. P. Berlin, 21 . Februar. Ein umfangreicher Prozeß, der sich viele Wochen lang hinziehen dürfte, und in dem alle Vorgänge erörtert werden sollen, die sich zu Beginn der Revolution im Zusammenhang mit den Gebrüdern Sklarz abgespielt haben» nahm heute seinen Anfang. Der Hauptangellagte ist ein früherer Angestellter deS Kauf manns (Aorg Sklarz. Ernst Sonnenfeld, dem mehrere schwere Diebstähle bei Sklarz zur Last gelegt werden. Er soll ferner den Reichssiskus um etwa 1 y 2 Millionen Mark geschädigt, Urkunden

fälschungen begangen und wichtige Papiere politischen Inhaltes sich angeeignet haben. Außerdem wird Ernst Sonnenfeld beschuldigt, gemeinsam mit seinem Vater gegen Georg Sklarz Erpressungen verübt zu haben. — Mit Ernst Sonnenfeld sind noch sieben weitem Personen angeklagt: seine beiden Eltern, Kaufmann Herbert Son ne n f e l d und Frau Paula Sonnenfeld, sein Bruder Kauf mann Herbert Sonnenfeld und sein Schwager. Bankbeamter Alexander Wutke. seine Verlobte, die Korrespondentin Gertrud Schlack, der Hauptmann

a. D. Ernst v. Frankenberg und Ludwigsdarf, so wie der Oberkontrolleur des Reichsbcaus- tragten für die Ueverwachung der Ein- und' Ausfuhr, Kaufmann Heinrich Bumann. Ein Registrator Bruno Rätsch. d«r mit in die Sache verwickelt war, hat Selbstmord begangen. Die Verwand- ten des Ernst Sonnenfeld sollen diesem Beihilfe geleistet, bezie hungsweise ihn begünstigt haben, ebenso seine Braut, die ihn auf der Flucht nach Holland begleitete. Hauptmann v. Frankenberg war früher im Nachrichtendienst deS Großen

, Jntendanturrat Karl Küthe. Minister Dr. Victor Naumann. Major v. Gilsa. Major Walter Witting. der Di. rektor des Reichsausschusses für Oele und Fett« Sigmund Cohn, Geh. Rcg.-Rat Meisinger, Reg.-Rat Gräulich vom Reichzsch^. Ministerium u. a. ^ ' Rechtsanwalt Grünspach macht darauf aufmerksam, daß Ernst Sonnenfeld aus Holland ouSgeliefert worden sei und daß er nach, dem AuslieserungSvertrage wegen bestimmter Vergehen nicht zui Verantwortung. ja nicht einmal zur Untersuchung gezogen w«rder dürfe

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Lienzer Zeitung
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Seite 5 von 12
Datum: 10.02.1914
Umfang: 12
Erste Beilage zu Nr. 12 der „Lienzer Zeitung' vom 10. Februar 1914. Die Kinder des Erzherzogs Ernst. ver proxess Ser Llenxer 5tMamsnswltwe. In unserer Nummer 98/99 am 12. Dez. 1913 berichteten wir über den Ehrenbeleidigungs- Prozeß, welchen die Majorsgattin Klothilde Edle von Szimics gegen den ehemaligen Sekretär des Erzherzog Rainer, Hofrat Baron Dr. Gianellia, angestrengt hatte, weil dieser dem Vertreter der Frau v. Szimics, Dr. Heilinger gegenüber, geäußert habe, daß diese Person — Frau

v. Szimics weder die Tochter des Erzherzogs Ernst, noch eine Baronin sei. Die Verhandlung endete damals mit einem Frei spruche, weil die beleidigende Aeußerung nicht an einem öffentlichen Orte gefallen sei. Unterdessen hat Frau v. Szimics, be kanntlich die Witwe des im Jahre 1890 verstorbenen Lienzer Stadtarztes Dr. Pegger — weitere Prozesse geführt, um die Erbschaft nach ihrem Vater Erzherzog Ernst herauszubringen. Die ganze Angelegenheit, die in der Wiener Hofgesellschaft schon lange pein liches

Aussehen erregt, ist in einer Interpella tion dargestellt, welche der R.-Abg. Dr. Hei linger im Abgeordnetenhause an den Justiz minister eingebracht hat. Dieselbe hat den folgenden Wortlaut: „Durch die Presse hört man seit einiger Zeit von dem verzweifelten Kampf, den eine eheliche Tochter des Erzherzogs Ernst um ihre Anerkennung und ihr Erbrecht führt. Diesem Streite liegen folgende Tat sachen zu Grunde: Erzherzog Ernst, Bruder des Erzherzogs Rainer, hat im Jahre 1857 eine Bür gerliche

1865, bis dahin haben sie und der Erzherzog Ernst die Kinder gemeinsam erzogen. Nach dem Tode der Baronin Wallburg führte vom Jahre 1865 bis 1873 Erzherzog Ernst persönlich die Erziehung seiner Kin der. Vormünder der Kinder waren seine Sekretäre. Dies beweist der Vormundschaftsakt Wallburg des Bezirksgerichts Margarethen, wo der Vormund von Skal, Sekretär des Erzherzogs Ernst, folgende lako nische Depositionen zu Protokoll brachte: „Die Wall- burgs, mögen sie von wem immer geboren

sein, sind eheliche Kinder.' Erzherzog Ernst hat nicht nur die Erziehung geleitet, sondern die Kinder auch fürstlich gehalten. Sie wohnten bei ihm auf seinem Schlosse Schönkirchen und er mietete ihnen die Zwillonvilla in Mödling. Die Mädchen wurden im Jahre 1863 zu den Englischen Fräulein nach St. Pölten gegeben und dort in die Aristokratenkammer eingereiht. Im Jahre 1873 wurde Erzherzog Ernst infolge der angeblich schlechten Wirtschaftsführung von Erz herzog Rainer gezwungen, einen Vertrag mit ihm einzugehen

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 06.03.1934
Umfang: 6
um 18.05 Uhr: „Tirol und die Denkmäler der Tonkunst in Oesterreich". Dr. Walter Senn. (Nachdruck verboten.) 6 JeSermarrnslarrS. Roman von Axel Rudolph. I. B. Taynes Gesicht verliert plötzlich den menschlich warmen Ausdruck und wird wieder ganz kalte Geschäfts maske. „Sie haben mir gestern gesagt, daß Sie Ingenieur sind und etwas von Mineralien verstehen. Well. Werden Sie Prospektor!" Ernst Raumer sieht in diesem Augenblick äußerst töricht aus. Prospektor? Goldgräber

etwas vernachlässigt. Um so größer sind die Chancen für Sie." I. B. Tayne macht eine Pause, um eine Zigarrenspitze abzubeißen, und Ernst Raumer benutzt den Moment, um eine ungläubige Einwendung zu machen. „Sie meinen wirklich, daß ich Gold suchen soll?" „Bodenschätze sollen Sie suchen: Kohle, Erdöl, Kupfer, Erze. Auch Gold. Warum nicht? Auch das gibt es noch im Boden Amerikas. Pasten Sie auf. Mr. Raumer: Sie benötigen zur Beschaffung der Prospektorlizenz und zur Ausrüstung etwa dreihundert Dollar. Diese Summe

monatlich nicht zu erreichen ist!" „I see", sagt I. B. Tayne ruhig und fügt mit einem ganz leisen Lächeln hinzu: „Deswegen eben schicke ich Sie nach Kanada." Erst viel, viel später kommt es Ernst Raumer zum Bewußt sein, was dieses Lächeln und die letzte Bemerkung I. B. Taynes zu bedeuten hatten. Als er, eine halbe Stunde später, mit dreihundert Dollar in der Tasche das große Office-Building verläßt, steht vor dem Portal ein bernsteingelber Car, den er sehr gut kennt. Außerdem ist da in der langen Reihe

der parkenden Wagen noch ein anderes Auto, in dem Mr. Ralph Stevenage sitzt. Aber davon weiß Ernst Raumer nichts. „Well, Mr. Raumer! Sie waren bei Daddy?" Winifred Tayne reicht ihm aus dem Wagen heraus burschikos die Hand. „Hat er eine Stellung für Sie gefunden?" Dr. Raimund Rainer 70 Fahre alt. In Fügen im Zillertal begeht heute, Montag, Obermedrzmalrat Dr. Raimund Rainer, Alter Herr des Innsbrucker Corps „Gothia", seinen 70. Geburtstag. Der Jubilar ist nicht nur als tüchtiger Arzt weit ulid breit bekannt

und Elektroinstallateure, für die schmiedeisernen Fenster und die sanitäre Anlage, dann der Estrich arbeiten, der Plattenarbeiten, der Altarunterbauten uub Ernst Raumer erzählt und Winifred hört aufmerksam und ernst den Bericht an. Prospektor? Eine sonderbare Idee. Aber warum nicht? Daddy weiß, was er sagt. Winifred Tayne hat zwar ganz im stillen gehofft, daß dieser merkwürdige Vagabund mit den hellen Augen in Newyork bleiben würde, ja, sie hat sogar sich ein wenig darauf gefreut, ihn demnächst einmal als Gentleman

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Lienzer Zeitung
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Seite 18 von 24
Datum: 02.03.1901
Umfang: 24
des Vaters tickte, und jetzt zeigt sie noch ebenso gelassen an, wie die Zeit vergeht!' „Was hast Du nur, Heinz? Du bist heute so seltsam ver ändert?' fragte Ernst. „Ich verändert?' Der junge Bruder zuckte die Achseln und zeigte dann über die dunstige Landschaft. „Sieh dorthin!' sagte er. „Herbstnebel ziehen und Herbststimmungen überkommen nnser- einen. Das liegt in der Luft!' Da wurde das Pferd gebracht und Heinz schwang sich in den Sattel. „Nach dem Manöver wirst Du doch wie bisher einige Wochen Urlaub

nehmen und zu uns kommen?' fragte Ernst. „Nun, höre, Du scheinst wohl Lust zu haben, diesmal andere Jagdgründe als die Kremziner anszupürschen?' forschte er weiter, da er keine Antwort erhielt. Heinz war eifrigst mit seinem unruhigen Pferde beschäftigt. „Verzeih, mein alter Junge, ich bin unaufmerksam, aber ich habe große Eile!' Als jedoch der Fuchs abgehen wollte, parierte Heinz ihn mit aller Gewalt, um dem Zurückbleibenden die Hand zum Abschied zu reichen. „Lebe Wohl, Ernst, und — und denke

emporstieg. „Herbstnebel — Herbststimmungen!' dachte er? dann ging er ins Haus. Heinz' sonderbares Benehmen hatte ihn vorher beunruhigt; nun belächelte er selbst seine Angst. Thorheit! Wann wäre der Mensch nicht Stimmungen nnter- worsen! 15. Ernst erhob sich frühzeitig am andern Morgen, trank hastig Kaffee und bestellte auf sechs Uhr den Wagen. Dann ging er wieder in sein Zimmer, steckte einige Papiere zu sich und wollte auch den Bries mit den viertausend Mark an sich nehmen. Er fand

ihn nicht in der Schnblade, in der er ihn vermutet hatte; er schloß eine andere auf, — auch hier war er «icht. „Habe ich ihn unter die Papiere gethan?' dachte Ernst und öffnete das Fach, das die Schriftstücke barg. Aber das graue, stei fe Couvert, auf dem die Summe verzeichnet stand, fand sich nicht vor. Ernst ward ein wenig unruhig. „Bin ich behext, daß ich ihn nicht finden kann?' dachte er, in dem er von neuem zu suchen begann. Das Resultat blieb dasselbe. Im Hose hörte man bereits den Wagen vorfahren; er hörte

auch die Stimme seiner Mutter, die dem Kutscher von dem Fenster aus zuries, sie wünsche, daß ihr Sohn noch einen Augenblick in ihr Zimmer komme. „Ich bin ein Thor, daß ich mich des Briefes wegen sorge,' sagte Ernst kopfschüttelnd. „Ich weiß, ich habe ihn hineingelegt, folglich muß er doch da sein!' Trotz dieser Versicherung wurde Ernst jedoch immer unruhiger, und als er nochmals die ganze Schnblade durchkramte und keine Spur von dem ominösen Couvert entdeckte, trat ihm der Angst schweiß auf die Stirn

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 9 von 10
Datum: 15.01.1938
Umfang: 10
Seite 9 Samstag, 15. .Jänner 1938 Kitzbüheler Nachri chten De. Savonveux Ly die, Frankreich. Holzner Steiner Barbara, Deutschland. Fischer Schnabel Ernst und Frau, Wie»,. Ehrenbachhöhe Dr. Sterz Walter, Mallnitz. Reisch Sendlinger Theo, Frankfurt. Grandhotel Graf Szapary Bela, Budapest. Spiegel Steinhart-Korp Anni, Wie»,. Wibmer Dr. Spencer-Davison Frank, London. Beranek Schund Hans, Bürgermeister, Graz. Tyrol Baronin Sacken Helene, Wien. Ehrenbachhöhe Sieger Toni, Innsbruck. Straßhofer

Stricker Ernst, Wien. Resch Siegt Simon, Deutschland. Ehrenbach Sanier Ernst, Brixlegg, Klausner Sotheron-Estenlt, London. Klausner Spencer-Davison Frank, London. Klausner Sorget Rudolf, München. Klausner Sabbaides Hippocrate, Griechenland. Reisch Shutteltvorth Joan »nit Fam., Englar,d. Reisch Saln,-Steinbacher Marta, Berlin. Reisch Handweberei Paula Ptatzek, Joehbsrgstraße, Weberhaus Textiles fof ladies and gentlemen Textiles pour dames et messieurs Handgewebte Stoffe für Damen und Herren Janker

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 13.02.1956
Umfang: 6
nordischen Ski. meisterschaffen von Tirol durch. Zwei Tage lang stand der festlich beflaggte Ort, der zudem mit prachtvollen Schnee- und Witterungsverhältnissen aufwarten konnte, im Zeichen zum Teil sehr spannender Kämpfe um die Titel in den einzelnen Disziplinen. In Abwesenheit der Nationalklasseläufer wurde der Kufsteiner Ernst F i s ch b a ch e r Sieger in der nordischen Kombination. Bei den Junioren holte sich der Reuttener Wer ner Ginther den Titel. Langlaufmeister wurde Franz Vetter

noch vor dem Besten der allgemeinen Herrenklasse rangieren. Springerhochburg Ehrwald trumpft auf! Beim Spezialspringen war FerdI Kerber nicht zu schlagen. Höchstens Rudi Dietrich hätte dem Ehrwalder gefährlich werde n kön nen, aber der Seefelder rodelte nach beiden Auf Sprüngen. Der Klubkamerad Kerbers, d«r noch verbesserungsfähig© Alfons Spielmann, setzte sich an die zweite Stelle. Aber aller gu ten Dinge sind drei und so gab es durch Ernst Hohenegg, Dritter wurde, einen dreifachen Ehrwalder Springererfolg

. Ein Bravo der Springerhochburg im Außerfern! Efst an vierter Stelle konnte sich Heinz Winkler von der ISV placieren. Ergebnisse: 1. und Tiroleg Meister FerdI Kerber 47.5, 47.5, Note 2,14; 2. Alfons Spiel mann 46.5, 47.5, 204.1; 3. Emst Hohenegg 46, 4*.S, 202.6 (»11» drei Khrwmld); 4. Hein» Wink ler, ISV, 45, 45, 201.5 ; 5. Feiersinger, SC Kitz bühel 42, 41.5, 193.7; 6. Erwin Steineggsr, TI, 41, 41.5, 188.7. Auch bei den Junioren taten sich die Sprin ger aus dem Außerfern hervor. Ernst Kopp

Skiverbandes, Direktor Steiner, ausge zeichnet. Ergebnisse: Langlauf (16km): 1. und Tiro_ ler Meister im Spezial-Langlauf: Vetter Franz, Zollwache Tirol, 1:12.45; 2. Härting Heinz, Zollwache Tirol, 1:13.39; 3. Falkner Johann, Pol._SV Innsbruck, 1:14.56; 4. Wech. selberger Konrad. Zollwache Tirol, 1:15.04: Beim großen Preis von Cliamonix gab es am Wochenende einen neuerlichen Triumph der österreichischen alpinen Skielite. Der wie dergenesene Ernst Oberaigner und der dies jährige Tiroler Skimeister Hias

. 5. Fiscbbacft’er Ernst, Kufsteiner SV, 118.05; 6. Zach Johann, Grenzschutzabteilung 7, 1:18.24; 7. Brecher Albert, Zollwache Tirol, 1:18.27; 8. Partöll Alois, Grenzschutzabtei lung 7, 1:18.41; 9. Schrott Albert, Zollwache Tirol. 1:19.44; 10. Mach Rudolf, Pol.-SV Innsbruck, 1:20.00. Nordische Kombination: 1. und Tiroler Meister in der Nordischen Kombination; Fischbacher Ernst, Kufsteiner SV, 421.90 ; 2. Kleisner Ludwig, SC Axams, 414.56; 3. Horn stein Sieghard, SpV. Reutte, 414.27; 4. Vet- tori Wilfried

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Lienzer Zeitung
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Seite 17 von 22
Datum: 26.01.1901
Umfang: 22
südlich mud er Gelegenheit, deut geistlichen Herr» zu entwüchcu. „Gieb kNir ein gutes Wort mit auf den Weg, kleine Anne- Marie!' bat er. Seine grauen Augen ruhten mit einem ganz besonderen Aus druck auf dem reizenden, rosigen Gesichtchen des jungen Mädchens. Klein nannte er sie, das war nun ganz verfehlt; ihre schlanke, biegsame Gestalt hatte fast seine Größe erreicht. Sie bückte sich, pflückte ein Veilchensträußchen und steckte es ihm an. „Auf Wiedersehen, lieber Ernst!' sagte sie. „Zwei

sehr ernst: „Willst Du mir versprechen, daß Du noch hier bist, wenn ich zurückkomme?' Sie schüttelte den Kopf, aber nun war es an ihr. zu erröten. „Ach, Unsinn, Ernst, wozu das? Ich bleibe natürlich zu Hause!' Als sie ins Zimmer zurückgingen, trat Anne-Marie ans Fenster und schnitt von ihrem Monatsrosenstock eine purpurrote Blüte ab. „Für den Wanderer!' sagte sie. Er wollte Ernst die Blume reichen, aber der sah nach ihren Augen, griff zu spät zu, — die Rose sank zur Erde. Leo Steinbeck bückte sich, hob

sie auf und steckte sie an seinen Uniformrock. „Der Zufall spielt die Hauptrolle im Leben!' sagte er und blickte Ernst triumphierend an. „Haben Sie die Güte, mir die Rose zurückzugeben, sie war für mich bestimmt!' „War!' lächelte Leo mit der harmlosesten Miene von der Welt, sein Schnnrrbärtchen streichend. Ernst ärgerte sich über diese Keckheit. „Aber, bester Gras, Sie eignen sich da etwas an, was Ihnen nicht zukommt!' „Ich bin nicht so skrupulös wie Sie, lieber Werner. Uebri- gens — zur Erklärung

für mein Handeln — ich habe vorhin um die Blume gebeten und wurde abschlägig beschieden; nun war es Ehrensache für mich, sie doch noch zu erhalten.' Er empfahl sich kurz, er müsse nach Neustadt zurück, da er am Abend einige Kameraden erwarte. „Soll ich Heinz grüßen?' fragte er Ernst. „Ich will Sie nicht bemühen, Graf. Heinz hat mir versprochen, zum Frühzug auf den Bahnhof zu kommen.' Lachend schwang sich der Graf in den Sattel. Ernst sah ihm mit finsterer Miene nach. Hätte er es nicht zu thöricht gefunden

, einer Rose wegen Streit anzufangen, er hätte sie dem Grafen mit Gewalt von der Brust gerissen. Der eigentliche Abschied von Anne-Marie stand unter dem Banne dieses Vorganges. Sie entließ ihn mit einem mitleidigen Lächeln über sein Ungeschick. — Nun saß Ernst in dem kleinen, rauchigen Wartezimmer des Bahnhofs, bestellte sich bei dem verschlafenen Kellner eine Taste Kaffee und sah dabei nach dem Fenster, an das der Sturm große Schneeflocken trieb, trotzdem es schon April war. Ernst blickte

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Der Arbeiter
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Seite 6 von 10
Datum: 07.01.1931
Umfang: 10
. Kreuzwetter, das mutz rückgängig ge- macht werden und wenn ich selber dem Kreuzwirt das ganze Gut abkaufen mützt'." „Das gebt nit, ohne Hypothek auf den Hof", entgeg net Franzi, „da weiß ich mir keinen Rat, wie diese Sache richten, datz ich das ermache!" „Ich helf' dir schon, verlatz dich, Bub, aber das dark nit sein; das ganze Tal war' ruiniert, der Bauer zu erst", spricht der Alte ernst. Nun mischt sich Toni ein: „Warum das? Ich hält' ge meint, es war' ein stutzen fürs Tal. Jeder hat nit einen Hof

. auf dem er schaffen und wirtschaften kann wie es chm taugt." Fragend schaut ihn der Bauer an. „Was soll die Anspielung? Willst leicht auch in die Fabrik gehen, ha?" „Wenn sie gut zahlen, warum nit?" Entsetzt ruft Franz!: „Toni! Eher nimmst du den ix Bauer bleibt hart vor Toni stehen. „Bub. ich hoffe, dag das nit dein Ernst ist, sonst lernst mich kennen! Meinst, meine Aehn' haben deswegen ge schunden lange Jahr, damit die Lahngruber Fabrikleut werden und der Hof verlottert?" Toni weicht der Frage aus. „Ich weitz

, der Kooperator, noch nicht schläft. Er steht am offenen Fenster und träumt in die Nacht hinaus. Der Mondschein trifft sein blasses Gesicht, läßt es noch blei cher erscheinen. Ernst schaut sein Blick über die mond- beleuchtete Landschaft — auch über seine eigene Ver gangenheit. Vor zehn Jahren war er noch Student, Jurist, gewesen, war von Universität zu Universitär gebummelt, sorglos, ziellos. Advokat wollte er werden, er wußte nicht warum. Gefreut hat es ihn nie. aber schließlich, einen Beruf muhte

auf und der Pfarrer schaut ungläubig über seine Brillen hinaus. „Das ist ein gspaffiges Wort» obendrauf von einem Geistlichen", knurrt unwillig der Lahngruber. „Eben von einem Geistlichen. Lahngruber", erwidert der Kooperator ernst, „lesen Sie keine Zeitung oder geht es Ihnen auf Ihrem Hofe so gut, datz Sie anderer Leute Elend nicht verstehen. Unser Land ist doch so arm an Industrie und so reich an arbeitsuchenden Men schen. Ist es da recht, eine Verdienstmöglichkeit für so viele und für das Land verhindern

Bevölkerung unterstützt werde und Mit hilfe erwarten kann." „An dem wird es nicht fehlen", bestätigt der Pfar rer, „und Sie können leicht so reden, weil Sie es leisten können. Meine Kräfte reichen für diese Arbeit nicht mehr aus. Mit zweiundsiebzig Winter auf dem Buckel, läßt Kampfgeist und Energie nach." „Das lassen Sie ruhig mir über, Herr Pfarrer. Arbei ten will ich gern, doch Ihren Rat und Ihre Erfahrung brauche ich notwendig dazu." Der Pfarrer nickt ernst: „Undank und üble Nach reden kommen

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Unterinntaler Bote
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Seite 12 von 18
Datum: 08.07.1911
Umfang: 18
und die Gräfinnen Wallried folgten plaudernd den: hohen Herrn und den Prinzen. „Sie haben so vorzüglich gesungen," so wendete sich der Herr scher bei seinem Eintritt sofort an Ella, „daß meine lieben Gäste, Erbprinz und Prinz Ernst von M ... den Wunsch äußerten. Ihnen persönlich für den ihnen bereiteten Genuß danken zu dürfen und.. dabei zugleich eine atzte Bekanntschaft zu erneuern!" schloß er mit liebenswürdigem Lächeln. Ella errötete über und über, ward noch mit einem freundlichen Kopfnicken beehrt

, hat es nicht ver gessen, daß sie eigentlich Ihnen die Vollendung des Marrenhospi tals verdankt." „Ihre Hoheit ist zu gütig," erwiderte Ella bescheiden, „ich habe dazu ja fast nichts beigetragen." „Oh doch! Baron Goldheim muß jedesmal über Ihr Ergehen berichten, wenn er aus der Reichshauptstadt zurückkehrt. Sie sehen, Unsre Sympathie ist treu und dankbar." „Aber auch hier hat man Sie sehr lieb," fiel Prinz Ernst jetzt seinem älteren Bruder ins Wort, während er den Kopf zur Seite wendete und jemand vielsagend

gleitenden Mama auf Ella zu. „Sie müssen doch auch unsre Jugendgespielin begrüßen, lieber Eichenhorst!" rief der Erbprinz Otmar entgegen. „Sie haben dazu ein noch weit größeres Recht als wir. Der Graf hat mit innigster Teilnahme vernommen, welcher Beliebtheit Sie sich hier erfreuen, verehrtes Fräulein —" „Beliebtheit?" lachte Prinz Ernst. „Welch ein zahmes Wort für den Enthusiasmus, mit dem man sich für Fräulein Pisani begeistert!" „So? Und verdient Fräulein Pisani diesen vielleicht

nicht? Jetzt, nun Sie sie gehört haben —" „Zählt Fräulein Pisani selbstverständlich um einen -Bewunderer mehr, Komtesse —" „Ich hoffe, daß Ihr Gedächtnis diesmal treuer sein wird, Durch laucht — wie?" neckte Komtesse Martha. „Denken Sie nur, liebes Fräulein Pisani, Prinz Ernst erinnert sich aber auch gar nicht mehr an Sie, während Prinz Franz es noch ganz genau weiß, wie hübsch Sie immer Pferdchen mit ihm gespielt haben. Wie mir das drollig vorkommt — Sie, unsere gefeierte Primadonna." „Nun wer weiß

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Lienzer Zeitung
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Seite 16 von 22
Datum: 26.01.1901
Umfang: 22
hatte in den letzten Jahren stark gealtert und war kränklich und mürrisch geworden. Ernst bat die Mutter, den Alten zu entlasten und ihm die Arbeiten allein zu übertragen, doch davon wollte Frau Werner nichts wissen. „Weise ist erprobt und wenn ich Dir auch alles Gute zutraue, — Beweise habe ich nicht dafür. Vorläufig überlaß nur mir die Bestimmungen. Wenn Du erst Dein eigener Herr sein wirst, kannst Du alles nach Deinem Gefallen einrichten/ sagte sie. Und Ernst ging still an seine Arbeit

. Er wußte, seine Mutter hatte kein Vertrauen zu ihm. Der alte Weise aber nörgelte an ihm herum und wollte von allen Neuerungen, die Ernst vorschlug, nichts wissen, und wenn er abends zu Frau Werner kam, so sprach er über ihren Sohn, als wäre er ein unbedachter junger Mensch, der sich nur gern selber als Herrn aufgespielt hätte. In Kremzin waren jetzt keine guten Zeiten. Die letzte Ernte war durch einen Hagelschlag vernichtet und nur sehr notdürftig wieder ersetzt worden; im Viehstall war eine Seuche

ausgebrochen. Von allen Ecken und Enden drängten Verlegenheiten auf Werners ein. Ernst nahm an den Sorgen teil, ohne irgendwie helfen zu dürfen, und fühlte sich von Mißtrauen umgeben. So gingen ihm die ersten Jugendjahre unerquicklich dahin. Inzwischen hatte auch Heinz die Schule verlassen und war in das Neustädter Husarenregiment eingetreten. Und als er sich zum erstenmal in der goldstrotzenden Uniform Frau Werner zeigte, da klopfte ihr Herz in mütterlichem Stolze höher auf, und ihre Augen leuchteten

bei dem Anblick ihres hüb schen Jungen. Er war derjenige von beiden, der ihr auch nicht eine trübe Stunde bereitet hatte. — Ernst ritt zum Förster Willert, um ihm eine Bestellung zu überbringen. Es war in den ersten Tagen des März, und der Duft des welken Laubes, das am Boden lag, und der des frischen Grases, das darunter hervorkeimte, erfüllte die Luft. Oben im Aether jubilierten die Lerchen, und die Sonne schien so warm, als sei der Frühling allen Kalenderbestimmungen zum Trotz schon in aller Form

eingezogen. Mitten im Walde traf Ernst den Grafen Steinbeck, der ihm jovial zunickte. „Wie geht's, bester Werner? Ja, wer so jung ist, wie Sie, macht sich keine Sorgen!' Ernst lächelte. Ob sich Wohl der Graf welche machte? Er sprang vom Pferde und schritt, den Fuchs am Zügel führend, neben Steinbeck her, der ihm erzählte, daß er erst vor einer Stunde eingetroffen sei. „Ein Holzhändler aus Berlin ist mit mir hier,' fuhr er dann fort, „um mir einen hübschen Teil von meinem besten, alten Eichen holz

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 6 von 10
Datum: 01.05.1892
Umfang: 10
unglücklichen Speculationen zuzu schreiben war, welche Howard selbst unternommen. Eine kurze, entsetzliche Beschreibung von dessen Ver- zweiflung war beigefügt, in welcher er den festen Ent- schluß aussprach, sich das Leben zu nehmen.' Constanzes Traurigkeit über das unglückliche Schick sal ihres VaterS wurde nur von der Freude darüber ausgewogen, daß die Papiere vor der Vernichtung be wahrt worden waren. „Gott sei Dank!' rief sie,'„jetzt werde ich im Stande sein, Ernst zu befreien.' Sie eilte mit den guten

heit zurückgeben sollte. Constanze übergab Ernst's Bertheidiger die Papiere und dieser sah auf dem ersten Blick, daß sie Ernst's Freiheit sicherten. So kam denn der Tag deS Verhörs heran, und Ernst war beglückt, sich wieder frei und von jedem Verdachte gereinigt zu sehe». Die Begegnung zwischen Ernst, seiner Mutter und Constanze war voll Freude und Seligkeit. Der Kummer der Vergangenheit schien das Glück der Ge genwart zu erhöhen und die Zukunft hoffnungglänzend zu machen. Am Tage

seiner Freisprechung empfing Ernst einen Brief von Dick Crawsort, welcher ihm mittheilte, daß er sich nächstens mit Nelly verheirathe, und daß es ihrem Glücke die Krone aufsetzen würde, wenn er zu ihrer Hochzeit kommen würde. .Die lieben, braven Menschen' sagte Constanze. „Ich werde ihre Güte nie vergeben.' .Und ich will zu ihrer Hochzeit fahren', fügte Ernst hinzu. .Ich sehe Dich nicht gern noch einmal in jenes Land gehen', wandte seine Mutter ein. .Aber, Mutter, dort habe ich die treuesten Herzen gefunden

; unter diesen Bergleuten fand ich Schutz und Sicherheit und es liegt mir um so mehr daran, dieser Verbindung beizuwohnen, da ich ohne mein Wissen den armen Dick eine Zeit lang sehr eisersüchtig gemacht habe.' .Dann wäre es um so klüger, sortzubleiben', lächelte Constanze. „Nein. Es ist besser, wenn ich gehe und ihnen meine Glückwünsche überbringe — nnd die Ihrigen', erwiderte Ernst, und er hielt Wort. Constanze hatte Nelly Parks Freundschaft nicht vergessen und sandte durch Ernst ein schönes Hochzeits geschenk. Jubel

dnrchlönte des Bergmanns Hütte, als Ernst erschien und der enthusiastische Willkommengruß wollte kein Ende nehmen. „Ach, ich dachte mir es ja am ersten Tage, als Sie herkamen, daß Sie. kein gewöhnlicher Bergmann wären', sagte MrS. Parks, nachdem Ernst der Familie in Kurzem seine Schicksale mitgetheilt hatte. Am nächsten Tage war Nelly's Hochzeit und das ganze Dorf war infolge des feierlichen Ereignisses aufgeregt. Die Braut sah strahlend aus und Dick fühlte sich ordentlich unbehaglich vor Glück. Ernst

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Zeitungen & Zeitschriften
Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 06.01.1940
Umfang: 8
; Dt. Arnold Herrn., Truppe, Grandhotel; Adolf Ernst u. Fr., Heidelberg, Tennechof; Buchener Marg., Hamburg, Reisch; Bruckner Heinz, Silb. Game; Bruckner Helmut, Hannover, Gilb. GamS; Bilder Marg., Linz, Reisch; Balunann Marta, Nürnberg, Harisch: Bartoch Gunde, Treuflingen, Kagring; 'Brand- stätter Trude, Linz, Ehrenbachhöye; Dr. Bartsch Herbert, Wien, Kitzbühelechof; Arch. Berniger Otto, München, Bar bara; Bohlt Eduard u. Fr., Hamburg, Erika; Braun Willy, Nürnberg, Nesch; Bachmann Stefani, Wien

., Möhringen, Barbara; Dr, DuSwald Karl, Landshut, Michael, Dietrich Lilly, Wien, Neuwirt. Deutzer Otto, München, Pehnelt; Duscher Max, Sölln, Rosengarten; Lt. Döbler Herm., Nachschinsky, W. Rößl; Dr. Doberer Fritz, Linz, Jägerhof; Drax Alois u. Frau, München, Reisch; Dipl. Ing. Dietzel Fritz u. Fr., Salzburg, Rosengarten; Dopfer Fritz, München, Salvenmoser. Eicher Maria, Salzburg; Eder Josef, München, Rechnitzer; Tr. Eitner Ernst, Wien, Güttler; Eikermann Herbert, Mün chen, Rainer: Ellermann Walter

, Berlin, Reisch; Eremlich August, München, Daheim; Eisenhofer Ella, München, Erna; Dr. Ems Alex., Gmunden, Tiefenbrunner; Eigner Margot, Hannover, Silb. Gams ; Ernst Adolf u. Günther, Heidelberg, Tennechof: Engeln Burgh., Berth., Hamburg, Freiblich; Ing. Eberl u. Fr., Graz, Maier Ferdp; Erhard Georg, Frcising, Klausner. * Ennulat Erwin, Berlin, Reisch; Eigner Lorenz, München, Jägerwirt; Dr. Emminger Otmar u. Fr., München, Wild- ner: Ratsherr Ellermann u. Fr., buchen, Grandhotel. T r. ?rei Hugo

, Sk. Sch.; Dr. Friedrich Karl u. Fam., Linz, Elisabeth; Falkcnsammer Jula, München, Montana; Dr. Frieorich K. und Frau, Linz, Straßhofer; Dr. Falkensammer Hermann, Hallein, Montana; Friedrich Carl u. Fr., München, Rosen garten; Fuchs Inge, München, Pancheri; Dipl. Ing. Fel senstein Karl, Hamburg, Bavaria; Frei Luise, München, Herold: Faßbender Wilh., Duisburg, Kitzbühelerhof; Fink Ernst, Wien, Herold; Föhringer Joh., Salzburg, Sk. Sch. : Frank Alice u .Tochter, München, Kaps; Fischer Conrads Berlin

; Günter Hans, Ober- housen, Kozina; Götzenberger Ant. u. Fr., München, Hanka; Günthart Hans u. Fr., München, Gantschnigg; Geißler T., und Sohn, München, Oberaigen. Frh. v. Heything Igor u. Fr., München, Klausner; Ing. Helmoncit Georg u. Fr., Berlin, Kagring; Hupfau Hans u. Fr., Innsbruck, Widmayr; Hartmann Irmgard, Ingol stadt, Klausner; Hütteln Gech. u. Fr., Tempelhof, Kagring; Höller Ernst u. Fr., Hamburg, Klausner; Dr. v. Hueber Ed. u. Fr., Wien, Bodenseer; Hemmeter Herbert, München, Mauer

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 18.02.1931
Umfang: 8
der Frühjahrstouven in der kräftigen Höhensonne beginnt, ist es die Pflicht, allen ohne Ausnahme zu danken, die in irgendeiner Weise beigetragen haben, daß den Veranstaltungen ein voller Erfolg beschieden war. Da durch tragen sie bei. daß immer mehr an unseren Wett kämpfen teilnehmen und langsam, aber unaufhaltsam der Arbeiter-Skisport an Mitgliedern gewinnt. Resultate: 1. Rang: ATV. Innsbruck I; Zeit: 1 Stunde 6 Min. 43 Sek. Läufer: Koster Franz, Gammrif Otto, Rortmayr Ernst, Hechen- blarkner Ludwig

. Michelmayr Oswald. Micheimayr Paul. Rampl Oswald. 3. Rang: Sportklub „Sparta"; 1 Stunde 11 Mm. 39 Sek. Lauser: Hofer Ernst, Oberleiter Rudolf. Streiter Fritz. Faeinelli Karl. Fischer Ernst. 4. Rang: ATV. Innsbruck. Wehrturner; 1 Stunde 18 Mm. 6 Sek. Läufer: Larl Josef, Hoppichler Heinz, Bayr Hans. Wioser Karl, Petrowitsch Rudolf. 5. Mng: ATV. Hall; 1 Stunde 13 Min. 43 Sek. Läufer: Bevern Ludwig. Streng Ferdinand, Schmarl Johann. Szamaital Willi, Seeber Ernst. 6. Rang: ATV. Hötting; 1 Stunde 15 Min

. Hechenblaikner Ludwig. 10. Rang: ATV. Innsbruck II; 1 Stunde 17 Min. 10 Sek. Läufer: Karrer Erwin, Muster Michael, Gaffer Hans, Oxanistch Rudolf. Kammerlander Franz. 11. Rang: Metallarbeiterklub; 1 Stunde 19 Min. 39 Sek. Läufer: Plattner Rudolf, Kamen Josef. Greinegger Josef. Grein- egget Richard. Schneider Joses. ■ Teilresultaie: 1. Abschnitt: Hoadl—Lizum—unteres Viertel Lirgitzköpfl. 1. Rang: Gasser Hans jun.. 14 Min. 15 Sek.; 2. Kofler Josef. 15.05; 3. Kofler Franz 15.55; 4. Hofer Ernst. 16.06; 5. Lack

Josef 16.20; 6. Stander Josef, 16.55. 2. Mschnitt: Aufftieg aufs Birgitzköpfl. 1. Rang: Jnnerhofer Rudolf. 20 Min. 37 Sek.; 2. Minatti Anton. 20.45 ; 3. Meier Heinz, 20.57; 4. Huemer Franz. 21.02; 5. Muster Michael. 21.15; 6. Oberleiter Rudolf. 21.22. 3. Mschnitt: Birgitzköpfl—Hasentol-Einfaihrt. 1. Rang: Roitmayr Ernst. 9 Min. 55 Sek.; 2 Gasser Hans. 10.15; 3. Fiedler Helmut, 10.40; 4. Bayr Hans. 10.48; 5. Streiter Fritz. 11.14; 6. Schmarl Johann. 11.49. 4. Mschnitt: Hafentvl-Einfahrt—Lärchenhof

. 1. Rang: Hechenblaikner Ludwig. 6 Min. 5 Sek.; 2. Obergolser Otto, 6.25; 3. Faciuelli Karl. 7.16; 4. Greinegger Richard, 8.00; 5. Fiedler Helmut. 8.15; 6. Neulinger Hans. 8.20. 6. Abschnitt: Lärchenhof—Ferrariwiese. 1. Rang: Seeber Ernst. 12 Mm. 28 Sek.; 2. Auer Anton. 12.37, 3. Rampl Oswald, 12.47; 4. Hechenblaikner Ludwig. 12.56; 5. Lau» lerer Josef, 13.10; 6. Klingenschmid Hans. 13.23. Es wird ersucht, ausständige Nummern mit den Sicherheits nadeln ehestens abzuliesevn. damit der Zeugwart

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Wastl
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Seite 2 von 8
Datum: 12.11.1930
Umfang: 8
. Sozialdemokra ten: Schneeberger, Hans Müllner und Hans PrachmanN. Wahlkreis 9: Christlichsozial: Josef Kollmann, Rudolf Manhalter, Franz Biermann und Ernst Streeruwitz. Sozial demokraten: Tr. Renner, Josef Tomschitz, Felix Stika, Paul Johannes Schlesinger, Maria Hausmann, Josef Patzelt, Michea-l ! Frühwirt. Schoberblock: Tr. Hans Schürff. Ein Reststimmen- ! Mandat noch unbesetzt. j Wahlkreis 10: Cbristlichsozial: Franz Oelzelt, Franz ! Teusl, Franz Prinich, Dr. Hans Stögner. Sozialdemokraten: j Adolf Laser

. Zwei Reststimmenmandate noch unerledigt. Wahlkreis 11: Christlichsozial: Landeshauptmann Dok tor Buresch, Johann Eichinger, Richard Wolek, Josef Kraus, ' Georg Seidl. Sozialdemokraten: Eduard Resch und Adolf ! Müller. Oberösterreich. Wahlkreis 12: Christlichsozial: Dr. Aigner. Sozialdemo kraten: Kajetan Weiser und Dr. Ernst Koref. Wahlkreis 13: Christlichsozial: Felix Kern und Matthias Duscher. Sozialdemokraten: Janitzki, Floßmann. Wahlkreis 14: ChrisÜichsozial: Bodenholzer und Franz Ertl

. Sozialdemokrat: Emil Baumgärtl. Heimatblock: Star- i Hemberg, Nationaler Wirtschaftsblock: Foppa. Wahlkreis 15: Christlichsozial: Der bisherige Landwirt schaftsminister Florian Födermayer und Rudolf Markschläger. Sozialdemokraten: Hans Witzani und Franz Plasser. Wahlkreis 15: Christlichsozial: Balthasar Girlinger, Jo hann Gürtler, Bürgermeister von Grein, Wiesmayr und Ernst Hirsch. Sozialdemokrat: Eduard Euller. Salzburg. Wahlkreis 17: Christlichsozial: NR. Geisler, Dr. Ramek, Knosp. Sozialdemokraten: Josef

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 16.04.1942
Umfang: 4
ihr die Kan nen ab, stellte sie auf ein Tablett. Einhundert zwanzig Portionen waren fertig zu machen, ein schönes Stück Arbeit. Nachher wurde der Blechkuchen in mundgerechte Streifen geschnit ten und die Tische gedeckt. Die Mutter stand plötzlich hinter Marianne, legte sanft die Hand auf ihre Schulter. „Marianne", sagte sie, „der Franz . . .", nein, sie konnte vor Rührung nicht weitersprechen, sie schlug die Hände vor die Augen und zerdrückte eine Träne. Jetzt, da es »mit Marianne und Franz ernst wurde

. „Nicht doch — nicht jetzt solche Tempera mentsausbrüche! Ich bin doch nicht Ernst Rothe —." \ Anna trat wütend mit dem Fuß auf. „Ach, der — von dem will ich gar nichts mehr wissen!" Käthe kramte, ihr blau- und weißgetupftes Crepesatinkleid mit dem tomatenroten Gürtel aus dem Schrank. „Das ziehst du an, in dem Kleid hast du Glück — ganz bestimmt, ich kann darauf schwören!" Anna machte verwunderte Augen, sie kannte die Schwester nicht mehr. Das neue Kleid? Käthes Stolz? „Ich brauche das Kleid einstweilen nicht mehr", sagte Käthe

, knackten die Nähte des Kleides^-— „Ich schäme mich« sagte Anna mit einem Flunsch, „soll ich «ttfl lich so —." „Natürlich, sollst du!" Anna raffte mit spitzen Fingern das Ach und erschien wenige Minuten später in voller Kriegsbemalung im Speiseraum. „Ah!" sagte jemand, ein anderer „Oh!", Anna kehtte sich nicht daran, sie ging stolz erhobenen Hauptes durch die Tischreihen. Dynn.ein Schreck. Da saß ihr Ernst mit der frechen Person an einem Tisch. Beide lächellen. Infam ist das, dächte Anna, lächeln

hatte sie die Augen erst mit kaltem Wasser ausge waschen. Eine Stimme dröhnte durch den Raum: „Alles fertig machen! Wir müssen weiter. Zn den späten Abendstunden sollen wir in Braun schweig sein!" Der Reiseleiter ging zu Mutter Gillmann, bedankte sich für gute Aufnahme und Verpflegung. Das fremde Mädchen nahm Abschied. Sie ging zu Anna, wollte etwas sagen — aber Rothe gab ihr ein Zeichen, zu schweigen. „Also, dann bis zu deiner Hochzeit", sagte Lisa, „aus Wiedersehen, Ernst — zu deiner Hochzeit komme ich ja ganz

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 7 von 10
Datum: 19.11.1898
Umfang: 10
das Oberkommando übernahm. Obwohl dieser befähigte General 50 060 Mann reguläre Truppen zur Verfügung hatte, wurde er dennoch durch Napoleon mehrfach geschlagen und zurückgedrängt, sodaß er um Verstärkung durch die tirolischen Volks milizen dringend vorstellig werden mußte. In Innsbruck residirte damals als Nachfolger des etwas energielosen Freiherrn von Waidmannsdorf Ferdinand Ernst Graf von Bissingen- Nippenburg als Gouverneur und war ihm als k. k. Hofkommissär der Minister Graf Lehrbach bei gegeben. Beide

Schlacht bei Spinges, deren j für die Tiroler so günstiger Ausfall den Rückzug der j französischen Truppen aus Tirol im Gefolge hatte. Die tirolischen Stände erkannten bereitwilligst an, daß Bissingen's und Lehrbach's Bemühungen haupt sächlich zur Rettung des Landes beigetragen und beschlossen, eine Huldigung beider Männer. Ferdinand Ernst von Bissingen wurde später nach Wien abberufen, kam aber dann ein zweites mal wieder als Gouverneur nach Tirol. Ihn erwartete daselbst eine sehr freudige Aufnahme

. Es wurden ihm zu Ehren mehrere Festlichkeiten arrangirt. Ebenso wurde er, den der Kaiser inzwischen mit dem goldenen Zivil-Ehrenkreuze ausgezeichnet, in die Tiroler Adels matrikel eingetragen. Außer Ferdinand Ernst hatten sich noch andere Glieder der Bissingen'schen Familie in den Dienst Franz II. gestellt, und gegen die napoleonischen Machenschaften angekämpft. Als Strafe dafür kon- fiszirte und veräußerte der inzwischen Kaiser gewordene Napoleon I. einen Theil der v. Bissingen'schen Familien güter

und fortfetzend die Oraviczaer-Aniaer Gebirgsbahn ab. Von Jassenova erreicht man die Ortschaft Jam, ein Dorf mit ungefähr 1300 Einwohnern, Rumänen und Deutschen. Dieses Dorf bildet jetzt das Grund eigenthum und den Ansitz der Grafen von Bissingen- Nippenburg und weist zwei prachtvolle Residenz schlösser mit schönen, herrlichen Parken auf. Der älteste Sohn des Grafen Ferdinand Ernst, Graf Ernst, hat den hier lebenden ungarischen Zweig der Familie Bissingen gegründet, der in Anerkennung seiner Verdienste

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