sie doch. Wer nicht mit dem zufrieden ist, was er hat, der wäre auch nicht mit dem zufrieden, was er haben möchte. Wie dis Saat, so die Ernte. Erzählung von Silesia. „Nun hört aber alles aus," fuhr hier der Kom merzienrat dazwischen „schon so ein Guckindiewelt, wie dieser Ernst, wird seine Meinung äußern und seinen Vater kritisieren wollen. Da sieht man ja, wohin das Kirchenlaufen und der mönchische Ein fluß führen: Revolution im eigenen Hause. Ich sage euch ein- für allemal
, daß ihr mich mit der An gelegenheit Walter in Ruhe laßt und diesen Na men überhaupt nicht mehr vor mir nennt. Das wäre mir gerade recht, um eines solch niedrig ste henden Menschen willen den Frieden des Hauses gestört zu sehen. — Bitte, meine Herren, kom men Sie!" Stolz erhobenen Hauptes, gleich einem Sieger, der eine Heldentat vollbracht, verließ Herr Trom- bolt, gefolgt von seinen Freunden und seinem Sohne Viktor, das Zimmer, um sich in seine Räume zu begeben. Kaum war dies geschehen, nahm Ernst abermals das Wort und sagte
: „Mutter, das kannst du glau ben, an der ganzen Sache ist nur der Jensen schuld, der hat den Walter hinaus gebracht. Er ist ein böser Mensch, und ich kann mich darüber ärgern, daß Viktor, der doch sonst so apart sein will und so großartig tut, sich mit diesem Menschen einläßt. Oft schon habe ich sie miteinander verhandeln se- „Ach, Ernst, da irrst du dich wohl," meinte hier die Kommerzienrätin, „Viktor und Jensen!" „Ich weiß, was ich weiß, Mutter!" beharrte Ernst, „der Walter ist ein anständiger Mensch
, der Jensen, mit dem Viktor allenthalben etwas zu schaffen hat, ist ein Schuft." Wher Ernst, welches Urteil." sagte mißbilligend die Mutter. „Mir tut ja nur die arme Frau Walter so leid," bemerkte Elisabeth, „denkt nur, wie der Pater Guardian sagte, liegt sic hilflos, krank und siech darnieder und ihr Sohn dabei brotlos. Man muß sich das vorstellen." Und gedankenvoll blickte das Mädchen vor sich hin. Dann zuckte es plötzlich in ihrem lieblichen Gesichtchen ans. Ja, das ginge, das würde sie tun, das müßte