gibt 6 Nr. 4 V olkszeltuug Donnerstag, 5. Jänner 1956 Han müßte Nationalskispringer sein! Eine 19jährige Kellnerin in Kufstein wäre vor Hochachtung fast in den Boden versun ken, als sich ihr im März des vergangenen Jahres ein etwa 26jähriger blonder Mann als Ernst Eder, Angehöriger der österreichischen Springernationalmannschaft aus Bischofs, hofen vorstellte. „So also sehen die Könige der Lüfte aus", dachte sich das Mädchen, das für solche Männer schon immer schwärmte. Dabei war der Kühne
eines ehemaligen prominenten Angehörigen der österreichischen Skinationalmannschaft, der aber inzwischen nach Kanada aus gewandert war, zugelegt hatte, hieß in Wirklichkeit Ernst Heizinger, stammte aus Salzburg und konnte als einzige besondere Leistung nachweisen, daß er schon sechsmal vorbestraft war. Vor seiner Kufsteiner Tat hatte er im Februar in Salzburg einen Mann, dem er angeblich ein Motorrad vermitteln wollte, um 3400 S leich ter gemacht. Anfangs März stahl er einer Dame, bei der er in Innsbruck
. Nun hatte sich Heizinger wegen des Verbre chens des Diebstahls und des Betruges und wegen der Uebertretung der Veruntreuung und der Entehrung unter Zusage der Ehe zu verantworten. Vor Gericht war keine Spur mehr vom todesmutigen Weitensegler zu se hen: Als die Lage ernst wurde, brach er in Tränen aus. Für seine „sportlichen“ Taten er hielt Heizinger zehn Monate schweren Ker kers. Aus Südtirol Zum Jagdunfall in Grützen, der bekannt lich dem Pensionisten Sante Merlin das Leben gekostet hat, wird ergänzend be kannt
die ein Straßenfreiniger dem aus einem Papierkorb gefischten Zeitungsblatt ent nimmt, blendet de r Autor das Kaleidoskop der klei nen Ereignisse des gestrigen Tages auf, ernst und heiter, erschütternd und tragikomisch, aber immer so viel, daß das Geschehen dem vorüberhuschen den Augenblick verhaftet bleibt, wechselvoller Bil derbogen, flüchtiger Einblick ohne besondere Ver tiefung. Die auftauchend e Vielfalt von Personen er scheint dabei so zufällig verknüpft, wie sie der bunte Tag zusammen! üirren mag; flüchtig